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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 10.07.1901
Physical description: 6
der Volkszählung entgcngebracht hat. Die Bevölkerung Frankreichs stellt sich darnach auf ungefähr 38,600.000 Anwohner und bleibt mithin hinter der Bevölkerung des Deutschen Reiches, die nach der letzten Volks zählung 56.345,014 Einwohner beträgt, um rund 17,745.000 zurück. Die Bevölkerung Frankreichs beträgt somit nur wenig mehr als zwei Diittel der Bevölkerung des Deutschen -Reiches. Während die Bevölkerung des Deutschen Reiches ebenso wie die aller anderen Großmächte, abgesehen von Frank reich

, sich in starker Zunahme befindet, kann man in Frankreich kaum noch von einer Vermehrung der Bevölkerung sprechen. Seit der letzten Volkszählung von 1896 beträgt die Zunahme der Bevölkerung Frankreichs 330.000, d. h. die jährliche Zunahme belauft sich auf 66.000. Was das besagen will, Wird klar, wenn man bedenkt, daß der jährliche Zuwachs der. Bevölkerung des Deutschen Reiches m dem gleichen Zeitraume über 800.000 betrug. In der That ist in Frankreich kaum noch eine Zunahme der Bevölkerung festzustellen

stattgefunden hat. Streicht man das Anwachsen der Bevölkerung von Paris, so bleibt für Frankreich nichts übrig. Die Stagnation, die in der Bevölkerungszunahme Frankreichs eingetreten ist, wird klar, wenn man die Bevölkerungsbeweg ung im vergangenen Jahrhunderte verfolgt und sie mit der des Deutschen Reiches vergleicht. Vor einem Jahrhunderte, im Jahre 1801, zählte Deutschland, das heißt das Gebier des heutigen Deutschen Reiches, ungefähr 25 Millionen^ Frankreich dagegen nahezu 27 Millionen Einwohner

. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stieg die Bevölkerung Frank reichs noch verhältnißmäßig stark, nämlich bis zu Z4L01.938 im Jahre 1851. Seitdem verlangsamte sich die Zunahme immer mehr. Seit dem Jahre 1NL beträgt die Zunahme der Bevölkerung Frankreichs nur 2>/z Millionen, während die Be völkerung des Deutschen Reiches in dem gleichen Zeitraume um mehr als 15 Millionen zugeno men hat. ^ Das Exempel, das sich hieraus ergibt. W z? einfach, als daß man es in Frankreich übersehen könnte. Zur Zeit

des Krieges 1870/1871 kam Frankreich dem heutigen Deutschen Reiche an Bc- völkerungszahl nahezu gleich, heute'beträgt derVor- fprung des Deutschen Reiches 17»/« Millionen. Wenn das Deutsche Reich Frankreich schon damals, «m militärischen Kräften überlegen war, so stellt sich die Position des Deutschen Reiches gegenüber Frank reich im Vergleich zu damals, in Ziffern ausgedrückt, um rund 30 Prozent günstiger. Und dieses Ver hältnis verschiebt sich, da die Bevölkerungsnahme des Deutschen Reiches

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.01.1897
Physical description: 4
Nr. 2. „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag den 4. Jänner 13S7. Rückblick. (Deusches Reich.) WaS unsere stammverwandten deutschen Bundesgenossen anlangt, so fielen in den Anfang abgelaufenen Jahres, noch die Cchlußtage des großen ErinnerungSiestes an den Krieg des J .chreS 1870/71. Am 18. Jänner feierte man das 25jährige Jubiläum der Neugründung des Deutschen Reiches, das Ge denken an den großen Tag, an dem König Wilhelm I. im Spiegelsaale von Versailles aus den Händen der Fürsten

Deutschlands die Krone des neugeschaffenen Deutschen Reiches eil! '.eqennahm. Am 2. März endlich folgte der Friedens- schiußfeier die Erinnerung^ an den Frankfurter Frieden, mit tcni da» neue..Deutsche Reich .zwei alte deutsche Provinzen wiedergewonnen hatte nach hartem Kampfe, an weichem alle E'.ämme dtzs Reiches, glänzenden ^ und glorreichen Antheil ge« nommen. ^Jm Innern des Deutschen Reiches gab es aller dings so s manche Minen; es fehlte leider nicht an über raschenden Erscheinungen nicht eben

erhebender Art im politi schen Leben det Deutschen Reiches. So schwirrten Ende Janne^. Gerüchte.von einer Reichskanzlerkrisis durch die Lu?t, Flottenpläye und ein Konflikt .wegen der neuen Militär strafprozeß-Reform ^sollten deren Ursachen sein. Im März begann Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin eine Reise durch und um Italien, die am 11. April mit einer Zusammenkunft mit König Humbert? in Venedig ihren Abschluß fand und d'c Festigkeit.des PündMeö zwischen den beiden Staaten neue: - dings bekundete

, weil die partikularistischen Kreise, aus derselben. Kapital schlugen und die Feinde des DeutscheMeiche«, höhnend auf 5en Zwiespalt der Auffassungen hinwiesen:-. Prinz- Ludwig . .selbst, ein deutscher Prinz von echtem Schrot-und'Korn, steh? allerdings erhaben über dem Verdachte, als ob er an der Einigkeit des Deutschen Reiches rütteln- wolltet aber ^S zeigte sich ^abei, daß am bayerischen Unter sderKöitigstanne. PreisKekrönter Roman von Maria Theresia May. 4g Nachdruck verboter. So war alles wohl vorbereitet, und Louis

. Nach der Rückkehr des Kaisers trat Handys- minister, Frhr. v. Berlepsch zurück, der Gründer der social- politischen Aera in der deutschen Gesetzgebung, welche in dcr letzten Zeit vor Abgang des Fürsten BiSmarck gegen dessen Zustimmung begonnen worden war. Am 14. August erfolgte der oft angekündigte., und wieder abgeleugnete Rücktritt dcs Kriegsministers j, ^Bronsard v. Schellendorf in Folge eines schweren^ Konflikts mit: dem Militärkabinet des deutschen Kaisers -das neben dem Kriegsministerium eine Nebenregier

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.06.1902
Physical description: 8
auf zurufen zur Wahrung seiner nationalen Güter.' Der Zusammenhang, in dem der Kaiser diesen Kampfruf ertönen ließ, macht diese Kundgebung zu einer besonders bedeutsamen. Die Marienburg preist der Kaiser als das einzige Bollwerk des Deutsch tums im Osten, den Deutschen Ritterorden aber an erkennt er als den Zeugen der großen Vergangen heit des Deutschen Reiches. So solle die Marien burg ein Wahrzeichen für die deutschen Aufgaben bleiben, und „jetzt ist es wieder so weit', sagte der deutsche Kaiser

des deutschen Reiches ernstlichen Schaden zufügen. Darin aber liegt eine Gefahr, daß das Streben zum Ganzen, wie es alle die Teile des Deutschen Reiches beseelt und den stärksten Trag pfeiler Deutschlands bildet, bei den Polen in Trotz und Widerwillen umgewandelt erscheint, daß also das bisher unbesiegbar gewesene Verhalten der Polen die Verneinung jenes gestaltenden Gedankens bedeutet, auf den das Deutsche Reich gegründet ist. Ein be ziehungsweises Wort hat auf der Marienburg der Vertreter des Hoch

auch die Annoncen-Bn- rcanS in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit S2 Unterhaltniigs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilage». Nr. 131 Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 11. Juni 190Ä. Ferniprechstelle: Nr. 63. SS. Jahrg. Die deutschen Anhaben. Der Stammsitz des Deutschen Ritterordens, die altehrwürdige Marienburg in Westpreußen, ist aus jahrhundertealtem Schütte wieder erstanden. Bei der stattlichen Feier, die der Ncuherstellung

, indem er nicht nur den Deutschen Ritterorden, sondern das ganze Volk in die Waffen rief gegen den Uebermut des Polentums. Vielleicht wird es dem Eigendünkel der Polen sogar einiger maßen schmeicheln, wenn sie wahrnehmen, wie der mächtige Herrscher auf dem Throne der Hohenzollern ihr Verhalten gegenüber der Gesetzgebung und Ver waltung des Staates mit jenen gewaltigen Kämpfen vergleicht, unter denen einstmals die deutsche Kultur dem polnifch-litthauifchen Ansturm erlag und auch die Marienburg in Trümmer sank. Indem Kaiser

, in den Dienst ihrer ausgreifenden nationalen Ziele gestellt; sie hat alle Bemühungen der Staatsverwaltung, die Polen zu erträglichen Staatsbürgern und nützlichen Kultuv elmenten zu gestalten, zu durchkreuzen gewußt und war insbesondere seit dem Wreschener Geschehnis zu hellen Flammen aufgeschlagen und eine internationale Erregung hervorzurufen beflissen. Nicht die mit kaum verhaltenen Grimme geführten Debatten des preußischen Abgeordnetenhauses und ihr Widerhall im deutschen Reichstage, nicht die unendliche

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 03.04.1895
Physical description: 4
, daß er auch den gewaltigsten Widerjacher bc zwingt. Auch die deutschen Siämme des deutschen Reiches haben in diesen Tagen einen empfindlichen Schlag em pfangkn, empfindlich genug um sie gleich dem Heldrn deS Rosengartens in eine Furor teutonieus zu vei setzen Nicht ein auswärtiger Feind führte den Streich, sondern eine Koalition vo» inneren politisch » Par teien. die zum Theil schon seit langem in verstecktem Bündniß daran arbeiten, die Reichsgewalt und den Reichsgedanken systematisch zu schwächen. Im 25. Jahre

der Gründung des Reiches hatte eine Mehr- Zeit des deutschen Reichstages den traurigen Muth, )em Begründer deS deutschen Reiches und damit dcs Reichstages, dem Schöpfer des Dreibundes, dem geistigen Führer des deutschen Volkes, dem Fürsten Bismarck zu seinem achzigsten Geburtstage den bean> tragten Gruß und Dank zu versagen. In weitesten Kreisen wird dieser Beschluß als eine Schmach, als eine Entehrung des deutschen Namens empfunden. Wie vor 7(X1 Jahren der größte Dichter des deutschen Mittelalters

Bismarck Abrechnung ge halten süc Allis das. rras französischer Uebermuth nicht nur an den deutschen Stämmen des deutschen Reiches, sondern auch an den Oesterreichern gesündigt jatte. Namentlich der Tiroler, insbesondere der Tiroler Bauer, hat es lebhaft empfunden und empfindet eS noch heute mit Genugthuung, daß damals auch Ver geltung geübt wurde für das wackere — bei uns m Reiche kaum weniger als hier gefeierte — Tiroler blut, daS Anno 1809 und 1310 in den Tiroler Bergen und auf den FestungSwällen

folgende Rede, welche wir einem von vielen Seiten ausgesprochenen Wunsche entsprechend a» leitender Stelle veröffentlichen. „Wenn wir von hier den Blick nach Osten wen- den. so grüßen uns die Zinken und Thürme deS Rosengartens, an welche die deutsche Sage eine ihrer prächtigsten Heldengestalten geknüpft hat. die des Dietrich von Bern, unter all den gewaltige» Recken der Heldensage denjenigen. der den Charakter deS deutschen Volkes am getrcuesten widerspiegelt, die deutsche Voltsseele aufs deutlichste

Freist> n wird BiSmarckS Ruhm unvergänglich bleiben und unvergänglich, wie sein Ruhm das Dankgesühl deS deutschen Volkes. U -d wenn einst die Bisinaickthürme. d e man jetzt zum Angedenken Bisma ckS erbaut, vor Alter zu verwittern und zu bersten beginnen und wenn längst der Edelrost ter Jahrhunderte die Erzbilder über zogen habe» wird, die ihm die dankbare Mit- und Nachwelt gesetzt hat, dann werden unsere fernsten Enkel, wenn sie unserer Zeiten gedenken, mit Stolz und Ehrfurcht sagen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 29.11.1864
Physical description: 4
des Reiches beruhn. Die hohe Bedeutung der vom Throne gesprochenen Worte legt dem Abgeordnetenhause die Pflicht aus, mit ehrfurchtsvollem Freimuthe auch seine Ausfassung der großen Frage», welche das Reich bewegen, Enrer Majestät mit treuer Ergebenheit zu unterbreiten. Die gemeinsamen Angelegenheiten der Königreiche und Länder des Kaiserstaates, zn deren versassuugs- mäßiger Behandlung die Reichsvertretung zunächst als Gesammt-Reichsrath einberusen wnrde, werden im Abgeordnctenhause die ihrer hohen

ist, daß in dieser regelmäßigen Wiederkehr eine Bürgschaft für verfassungsmäßige Zustände in denselben liegt und daß sie sür die Erfüllung so vieler, wichtiger und dringen der Aufgaben ihrer gemeinsamen Gesetzgebung nicht entbehrt werden kann. Das Abgeordnetenhaus muß es ties beklagen, daß in einem großen Theile des Reiches die verfassungs mäßige Thätigkeit noch gar nicht begonnen hat oder völlig unterbrochen ist. Entschiedenes Borschreiten der Regierung zur Beseitigung dieser den Interessen des Reiches und seiner Bewohner

für das ganze Reich ist ins besondere auch die' Herstellung verfassungsmäßiger Zu stände in den beiden Königreichen Ungarn ».Kroatien. Denn nur hierin sieht das Abgeordnetenhans den Weg, die Einsicht in die wirklichen Bedürfnisse des Reiches uud aller seiner Völker baldigst zu vermitteln und die Schwierigkeiten zu beheben, welche einem ge deihlichen Zusammenwirken aller Kräfte sür die In teressen des Reiches und seiner Theile noch entgegen stehen. Wir halten darum die ungesäumte Einberufung der Landtage

, daß die gemeinschaftliche Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten des Reiches im Interesse Aller liege und durch dieses uuabweislich geboten sei. Das Abgeordnetenhans wird seinerseits nicht an stehen, was an ihm ist, beizutragen, daß bei nnver- rücktcr Wahrimg dieses in der Reichsverfassuiig aus gesprochenen Grundsatzes jenen Ländern im verfassungs mäßigen Wege die nöthigen Garantien sür ihre Auto nomie in allen Angelegenheiten werden, welche ihren Landtagen vorbehalten sind. Und wenn Vaterlands liebe und klares

Wollen nnd opferreiches Mühen zum Gelingen fuhren. Eure Majestät haben vom Throne herab den hohen Werth des allgemeinen Friedens für Oesterreich ver kündet; auch das 'Abgeordnetenhans hält einen gesi cherten uud die Bürgschaft der Dauer in sich tragen den Frieden sür eine unentbehrliche Bedingung zur Wohlfahrt des Reiches. Solchen Frieden sür Oester reich herzustellen uud zu befestigen, erkennt das HauS als eiu unverrückbares Ziel für Eurer Majestät Re gierung. Der Friede mit Dänemark

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 11.06.1897
Physical description: 4
immer wieder betont werden, daß die Deutschen bei der Beust'schen Theilung des Reiches über alle Maßen schlecht gefahren sind. Die damals noch vollständige Einheit wurde geopfert, damit sich die Ma gyaren ein hübsches Reich herausschneiden konnten, in dem sie die herrschende Rolle spielten. Mit der alten deutsch-österreichischen Reichshälfte, die ein Jahrtausend zum deutschen Reich und bis 1866 zum deutschen Bund gehört hatte, wurden Galizien und Dalmatien zusammen geschweißt

Nr. 131 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Freitag, den 11. Juni 1397. Dir Reichsdeutsche Presse W politische« lagt in Geßemilh. Trotzdem sich auch in Deutschland Blätter finden, die in Unkenntnis der nationalen Verhältnisse in Oester reich und ohne sich auch nur Mühe zu geben, diese kennen zu lernen, ohneweiters über die Deutschen der Ostmark den Stab brechen und von der hohen Tribüne der „Wohlanständigkeit' und des „guten Tones' herab, die verzweifelte Abwehr der Badeni'schen

Sprachenverordnun gen durch die Deutschen mit einer Gehässigkeit und Ge meinheit beurtheilten, wie wir sie selbst bei den ärgsten Tschechenblättern nicht schlimmer finden könnten, ist sich der größte Theil der reichsdeutschen Presse dennoch der schwierigen Lage, in der wir Deutschen in Oesterreich uns jetzt befinden, bewußt. Wir bringen im nachstehenden einen äußerst bemerkenswerthen Aufsatz der „Weser-Ztg.' der sich mit den Verhältnissen in Oesterreich beschäftigt und in welchem es unter Anderem heißt: „Es muß

, die nichts mit ihr zu thun hatten uud in de nen es wenig Dciinche gab. Dadurch kamen die Deut schen in die Minderheit, während die Slawen in Stand gesetzt wurden, zahlreiche Sonderbestrebungen durchzu setzen. Galizien ist in der Verwaltung ganz polonisiert worden. In Kram, Steiermar! und selbst in dem früher so harmlosen deutschen Kärnten sind die Slowenen auf die Beine gebracht und zu Herrn des Landes oder we nigstens zu verzogenen und einflußreichen Parteien ge macht. Die Tschechen streikten bis 1873

, weil noch zu viel vom alten Deutschböhmen ihnen im Wege war; erst als man ihre Befehle erfüllt hatte, erschienen sie im Reichsrath. Das war zum Unglück der Deutschen; viel besser wäre es gewesen, die Tschechen wären ruhig fern geblieben. Seitdem buhlt ein Ministerium nach dem an deren um die Gunst der Tschechen. Die deutschliberale Partei hat viel Schuld an dem jetzigen Zustand der Dinge in Oesterreich. Sie hat einer- s-its die Stärke der nationalen Empfindung als Trieb- jÄer für das parteipolitische Verhalten

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 01.04.1895
Physical description: 4
Kurs im Grunde doch nur eine Fortsetzung des alten war. Und wenn es uns in diesen Tagen herz lich erfreut» daß das freundschaftliche Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich fester oenn je ist. werden wir nicht auch hier daran erinnert, daß der Schöpfer dieser freundschaftlichen Beziehungen kein Anderer war, als der Gründer deß deutschen Reiches? Es ist erst später bekannt geworden, daß nach dem Tage von Königgrätz König Wilhelm als Friedens bedingung auch einen Theil von Böhmen fordern

soll. Es ist ein Familienfest, das heute die Bürger des deutschen Reiches feiern, aber überall auf der Erde, wo Deutsche wohnen, wird man dieses TageS ge denken und vor Allem dürfen wir Deutsch-Dester- reicher das Recht sür uns in Anspruch nehmen, an dem Familienfeste eines Volkes theilzunehmen, mit dem uns die innigste» Bande der Freundschaft und der Blutsverwandtschaft vereinen. Mitische Zleberficht. Der deutschliberale Bereit» in Innsbruck und Fürst Bismarck. In allen deutschen Kreisen unseres Landes wird die offene

. Ferner werden ihm alle einlaufenden Briefe, Depeschen, Gaben der Liebe und Verehrung u. s. w. vorgelegt, an denen er meist große Freude hat und die Danksagungen häufig selbst bestimmmt. Aufmerksam steht er eine Reihe von Tageszeitungen und Zeitungsausschnitten durch und beschäftigt sich neuerdings eingehend mit Treitschke'S „Geschichte des neunzehnten Jahrhun derts' und Sybel's „Begründung des Deutschen Reiches durch Kaiser Wilhelm an diesen oder jenen Stellen der Bücher andere Quellenwerke zu Rathe

»-Preise: Sir v»t«u! Lierteljibr. st, 2.63. — Halbj. fl. ».2«. Mit Postsendung-, , st. 3.43. . st. 6.S« Abonnements-Erneuerungen und neue ListeIlungcn werden ehestens erbeten an die Administration der S»nfl. „?»Mr Zeitung'. Ein deutscher Festtag. In FriedrichSruh begeht heute Fürst Bismarck. der Schöpser germanischer Einheit, der ulte Waffenschmied des neudeutschen Reiches, seinen achzigsten Geburtstag. Eine Fülle von Massenkundgebungen zu Ehren des Bahnbrechers der nationalen Einigkeit ist bereits

nach dem TuSculum im Lauenburger Walde, dessen Gebieter als ein Stück abgeklärter Vergangenheit in diese unruhige und bk. wegte Gegenwart herüberragt; man gibt keinen Hoff nungen mehr Ausdruck, wenn man diesen jedem Deutschen theuern Namen ausspricht, und der Er innerung ist auch die Feier des Tages geweiht, an dem er der Nation geschenkt wurde, deren schönste» Träumen er die Erfüllung brachte. — ES ist wahr, doS Wirken eines so ausgezeichneten Mannes erstirbt nicht so leicht, wie eine Flamme erlischt

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.04.1909
Physical description: 8
. Sie müssen die UÄerzeuMirg mit in Ihre nor dische Heimat nehmen, daß mit der Verteidigung des Deutschtums in Oesterreich eine direkte Ver teidigung des Deutschen Reiches erfolgt, denn wenn wir Deutschen in Oesterreich nicht kämpfen würden, würde die Brandung des gegnerischen Vordringens bald bis an die Grenze des Deut schen Reiches fluten. Und deshalb auf zur Vertei digung, alle deutschen Brüder ohne Unterschied! Der 'BeHall, der Professor Meyers Rode folgte und sich immer wieder erneute, fand weitere

des durch die bundestreue Haltung des deut lichen Reiches erzielten Friedens veranstalteten Dankeskommers Anwesenden Reichsdeutschen und deutschen Bürger van Bozen bitte Eure Majestät, -ihre ehrfurchtsvollste Huldigung aller- gnädigst entgegennehmen zu wollen. Dr. Julius Perathoner ,. Bürgermeister der Stadt Bozen. Herr Kurdirektor Ritter von Meißner toastier- te in folgender humorgewürzter Weise au>f die zMreich anwesenden Damen: ^Göhr verehrte Damen und Herren!., M Mir wird das Vergnügen zutM, - einer großen Anzahl

Nr. 82 „Bozner Zesiikmg' (Südtirolor Tu^iSlutt) Mittwoch, dv» 1^. April I90S. Worte weniger, als «n unsere Nohen deutschen Gäste — wenn Sie den Eindruck von diesem -gast lichen Takkessel anit -in Ihre nordische Heimat nehmen, prMgen Sre dort, daß es hier -nicht nur etwas zu verteidigen gibt für Bozen und Süd- tiro-l allein. sondern für das gange deutsche Volk. Wir in Tirol find gewohnt zu raufen, der Tiro ller raarst sairz gern und wir werden auch noch weiter nrit den Gegnern raufen, von Jhnqn

Fort setzung, als der Männergesangsverein zwei Chöre Kernstocks prächtigen „St. Michael' und den „FrüWng am Rhein' zum Vortrage, brachte. Mit jubelnder Begeisterung wurde «auch dem Antrage des Herrn Bürgermeisters Dr. Perathaner zuge stimmt, als er die Absenkung dos nachstehenden Tolegrammes an beide Adressen beantragte: Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. Berlin. ,Sr. Majestät Kaiser Franz Joseph Wien. Die heute bei dein vor der Gemeindever tretung der deutschen Stadt Bogen aus Antatz

Frauen und.deutschen.-MWchen volles. Verständnis- und herzinniges Freude an der -Einigkeit deutscher Man Wir Mäirner bringen ^den -deutschen Fvauen «und Mädchen ein begeistertes „Heil!' Os ibvaucht Wohl kaum gesagt zu werdeir, daß mich dieses Heil in der Versanmrkiing vielfachen ii-nid freudigen Nachklang fand. Jnrmer lebhafter wurde die Begeisterung der Vevsmumlumg, die ich wiederholt stürmisch äußerte alls der Direktor des Monmrsen-Gymnasiums in Chavlottenburg Dr. Alfred Przygode dem Dank

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 22.11.1900
Physical description: 6
als Bundesgenosse des Deutschen Reiches — gilt, spricht für die außerordentliche Raffinerie des päpstlichen Stuhles. Man fühlt sich ja in Rom seiner Sache bereits so sicher, daß man sich ge stattet, leisen Tadel über das wenig muthoolle Vorgehen der Wiener Regierung laut werden zu lassen, wie die jüngsten Berichte über einen Slusspruch des Papstes zu berichten wissen. „Das Geschäft ist richtig', wäre man Ange sichts dessen mit Freund Giesecke auszurufen berechtigt. Heute gibt es in Oesterreich keine politische

, das Machwerk eines der frivolsten, charakterlosesten Gesellen der heuligen österreichisch-politischen Welt, deren Verdienst die Bezeichnung des Ausdruckes „Preußenseuchler' ist, darf man mit gutem Gewissen als die Wiener Regierungspartei be zeichnen. Den Stempel der „Preußenseuchlerei' drückt man im heutigen Oesterreich ohne Wei teres jeder Partei auf, die nicht verläßlich reichsdeutschfeindlich gesinnt ist. Es ist dabei eine gewisse Spekulation auf die preußenseind- lichen Elemente des Deutschen Reiches

lassenen Buren Südafrikas. Dafür ist leider weder bei den Deutschen des Reiches, noch denender österreichischenMonarchie das richtige Verständnis vorhanden. Es wird vielleicht kommen, wenn es zu spät ist. Manwürde sonst nicht so ruhig zusehen, wie der ganze deutsche Osten slavisch verseucht wird, um uns des in Oesterreich gegen Deutschland üb lichen Ausdruckes zu bedienen. Rom setzt den nie aufgegebenen Kampf um die römische Kirchenherrschaft auch heute noch fort. Daß es dabei in erster Linie

Partei, die den regierenden Kreisen verhaßter wäre, als die deutschnationale, und dies einzig und allein nur darum, weil diese Deutschnationalen es verschmähen, der unter dem Titel des Preußenhasses betriebenen Falsch heit gegen das Deutsche Reich solche schänd liche Kärrnerdienste zu leisten, wie die Kleri kalen und Christlichsozialen. . ° Man ist wüthend darüber, daß es unter den Deutschen dieser Monarchie noch so viel anständige, nicht käufliche Elemente gibt. Die christlichsoziale Partei

gar nicht zu verkennen. Warum spräche man denn sonst in Oesterreich nur von Preußen- seuchlerei und nicht von Reichsseuchlerei? Man will eben die allen partikularistischen Gegen sätze ausnützen, um Unfrieden unter den Deutschen zu stiften und so den deutschen Reichsgedanken hohenzollernscher Schöpfung vernichten. Auf diesem perfiden Wege soll ein Theil der Deutschen für das fromme römische Werk der Reichszertrümmerung ge wonnen werden, welches von Oesterreich aus gehen soll. Rom hält die Fäden

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Page 1 of 6
Date: 11.10.1865
Physical description: 6
und Blut, muß leben dig werden. In der Centralisation des österreichischen Reiches lag keine Möglichkeit dazu; denn wäre es zu einer Reorgamsirung des deutschen Bundes gekommen, wäre ein deutsches Parlament in's Leben getreten, so hätte die Gesammtheit der österreichischen Bundesländer doch kein Organ gehabt, um mit dem deutschen Par lamente sich in'S Einvernehmen setzen zu können. Bei der Minderzahl der Deutschen in Oesterreich hätten die übrigen Nationalitäten im Reichsrathe alle Be schlüsse

keit der Controlcommission lahm gelegt werden. Die ser Ansicht ist die überwiegende Majorität der Com mission beigetreten und selbst Frhr. v. Rothschild hat sich ihr angeschlossen. Es ist ein schwerer Schlag für unsere gegenwärtige Finanzlage, da unseren neuen Finanzminister die Nothwendigkeit bald drängen wird, mit der Abschließung eines bedeutenden Anleihens nicht mehr länger zu zögern. Wird ein Anleihen ohne Garantie des Reiches zu Stande kommen können? Uud wenn auch, unter welchen Bedingungen

? Man sieht offenbar, daß man vor der neuen Wendung der Dinge die bis zur Neugestaltung der Lage des Reiches möglich sich ergebenden Chancen nicht genügend erwo gen hat. Wir werden sehen, mit welchen Schwierig keiten uns noch die Zukunft überraschen wird. Die „Presse' hat vor kurzem gesagt: „Es gilt einem gemeiuschaftlichen Feinde entgegenzutreten; der Feind ist der Föderalismus. — Die Föderalisten verlangen General-Landtage, Ländergruppeu, die bis jetzt'nur im Gehirne unzurechnungsfähiger Grübler

existirten u. s. w.' Wir hingegen halten die Anschauung sür eine sehr naive, wollte man den deutschen Oester reichern die Berechtigung zum Föderalismus absprechen. Wir sind ja schon im vorhinein als Angehörige des deutschen Bundes Föderalisten und waren wir nicht demnngeachtet treue Oesterreicher? Allein leider ist bisher dieses Bundesverhältniß weder unter den deut schen Oesterreich??«, noch unter den außerösterreichischen Deutschen zum wahren Ausdruck gekommen. Dieses Bundesverhältniß muß Fleisch

und Resolutionen des deutschen Parlamentes abS nicht das ganze Reich betreffend zurückweisen müssen. Es hätte daher immerhin durch eine festere Einigung der österreichischen Bundesländer ein solches Organ geschaffen werden müssen. Allein die „Presse' schemt dem Föderalismus der Deutschen nicht so gram zu sein, wie sie sich kurz vorher gegen den Föderalis mus im Allgemeinen ausgesprochen hat. Sie nennt den Leitartikel des Herrn v. Kaiserfeld und seiner Mei- nnngSgenossen im Grazer „Telegras' ^ ein beachtenS

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Page 1 of 4
Date: 04.08.1890
Physical description: 4
machen darum an manchen Stellen den Eindruck, als ob die Nothwendigkeit vorläge, daß daS Deutsche Reich den Briten gegenüber nachgiebig sich erweisen müsse, weil e? zur See nicht die Macht befitzt, wie England. Caprivi st von dem Selbstvertrauen, welches die Bis» marLsche Politik erfüllte, nicht ganz diirchdrungen. Bismarck's Wort: .Wir lausen Niemandem nach!' hat die Machtstellung des Deutschen Reiches besser charakterifirt, als die Erläuterungen Caprivi's über die Pflege guter Freundschaft

des Deutschen Reiches einen Mark für ihre Waaren finden, der sich von heute ungeahnter Aufnahmsfähigkeit er weisen wird. Der Reichthum der Engländer stammt zum großen Theil aus dem Handel mit den britischen Kolonien, darum verwendet man auch große Sorgfalt auf die Erhaltung geordneter Zustände auch in dem fernsten Landstriche, wo die englische Flagge die Herrschaft der Briten verkündet. Deutschland hat also gute, bewährte Vorbilder für die Organisation seines ungeheuren Kolonial reiches. Möge der Segen

auf die unabhängige „Konstitution«»» Soznor Leitung'. Preis für » Monate fl. SLV, mit Postsendung fl. S.S0 MÜ Post für 1 'Monat fl. 'l.3v' für' S Monat 2.SV Abonnements-Erneuerungen und neue Bestellungm wer- dm sofort >erbeten an die w «nß. „Sq«r Mwz?^ ^ R. Als der deutsche Reichskanzler Caprivi sein Amt antrat, bat er, man möge ihm Zeit lassen, damit er sich mit den großen Aufgaben, die der Erledigung harren, besser vertraut mache. Die öffentliche Meinung im deutschen Reiche hat dieser Bitte nach Thnnlichkeit

entsprochen und man kann getrost behaupten, daß sie gut daran gethan. Herr v. Caprivi hat jetzt die Resultate seiner Studien über das, was dem Reiche noth thut, im „ReichSanzeiger* veröffentlicht und zwar als „grundlegende Bemerkungen' über das deutsch englische Abkommen betreffs Helgoland. Es ist ein vollständiges Programm der für die nächste Zukunft zu befolgenden auswärtig?» Politik des Deutschen Reichts,'oeffeu GrandzaH daS Bemühen bildet, den Völkern die Segnungen des Friedens sür lauge Dauer

zu gewähren. Dieser Borsatz allein wird dem Reichskanzler die Sympathien deS deutschen Volkes erobern. Die Art, wie er seiner Ueberzeugung Ausdruck verleiht, ist aber nicht darnach angethan, den Kanzler populär zu machen, wie es sein Amtsvorgänger gewesen. Caprivi zeigt sich nämlich sehr schwerfällig darin, seinen Ansichten Ausdruck zu geben, er findet nicht immer das richtige Wort, das eine Sachlage zutreffend charakterifiren würde. Seine grund legenden Bemerkungen' zum deutsch-englischen Abkommen

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Page 2 of 8
Date: 20.06.1900
Physical description: 8
. Sie übersehen weiter, daß der Versuch der Wieder aufrichtung einer slavisch-klerikalen Partei herrschaft in Oesterreich einem Attentat gegen den Bestand des Reiches gleichkommt. Die Deutschen sind sich ihres Wertes, aber auch ihrer Kraft bewußt; die Zeiten, wo sie krän kende Zurücksetzung geduldig ertrungen, sind vorüber und kommen nicht wieder. Kein guter Oesterreicher darf daran denken, die Deutschen neuerdings auf ähnliche Proben zu stellen und damit den verbindenden Kitt, der das Reich zusammenhält

des tschechischen „Sieges'. Besitzt die deutsche Gemeinbürgschaft in der Obmänner-Konferenz ein gemeinsames Organ, das in den taktischen Verschlin gungen des parlamentarischen Kampfes die Bewegungen der vereinigten Parteien einheit lich leitet, so hat sie, was noch höher anzu schlagen. seit einem Jahre auch ein gemein sames Programm, das die politischen Ziele der Deutschen in Oesterreich und damit die Bedingungen gedeihlicher politischer Entwick lung des Reiches in übersichtlicher Zusammen fassung darlegt

Nr. 139 Zerfall dieser zum Kampf gegen die Deutschen gebildeten Mehrheit. Ich will die formelle Auflösung des Ma joritätsverbandes und die Neubildung jener Tagesordnungsmehrheit, die knapp 12 Stun denfungierte, nicht überschätzen, aber eine gute Vorbedeutung für die Zukunft, den ersten Ansatz für eine erfolgperheißende politische Neugestaltung möchte ich doch darin erblicken. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, daß die deutsche Gemeinbürgschaft parlamen tarischer Bundesgenossen bedarf

mit den Tschechen dem Zusammen gehen mit der deutschen Gemeinbürgschaft vor zuziehen. Die kirchliche Grundstimmung der Klerikalen muß sich doch ungleich mehr gegen die hussitischen Jungtschechen sträuben, als gegen die deutsche Linke, der so manche den Klerikalen nahestehenden Elemente angehören und der in ihrer Gesammtheit nichls ferner liegt, als kulturkämpferischen Gelüsten zu fröhnen. Aber auch politisch besteht ein un gleich größerer Gegensatz zwischen den födera listisch-staatsrechtlichen Bestrebungen

der Tsche chen und den auch von den Klerikalen als nothwendig anerkannten Staatseinheit, als zwischendemklerikalenAutonomieprogrammund dem von der deutschen Gemeinbürgschaft in der Versaffungsfrage eingenommenen Standpunkt. Eine Verständigung über das tschechische Staatsrecht ist unmöglich, eine Verständigung über das ohne Schädigung der Staatseinheit mögliche und wünschenswerthe Maß der Län derautonomie ist durchaus erreichbar. So bleibt noch das Schlagwort „Gerechtigkeit', die Phrase

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Page 3 of 4
Date: 16.05.1861
Physical description: 4
der Gesammtmonarchie. Mit Freude begrüßen wir die erhabenen Grundsätze die Ew. Maj. verkündet für das große Werk, das mit Hilfe des Allmächtigen werden soll zum Segen der Völker, zum Heile des Reiches, zum Rnhme des Kaisers. Diese freien Institutionen, unter denen fortan alle Nationalitäten des Reiches gleichberechtigt neben einander bestehen, alle Staats bürger vor dem Gesetze gleich sein sollen, werden die Bande der brüderlichen Eintracht befestigen und stärken zum un- löslichen Bunde; die Theilnahme

der Volksvertretung an der Gesetzgebung wird diesen Bund heiligen und die fort schreitende Entwicklung der Freiheit im Geiste der Zeit und nach dem Bedürfnisse der Völker wird ihm die Kraft ver leihen, allen Stürmen siegreich zu wiederstehen. Von unschätzbarem Werthe ist es unS, daß Ew. Maj. die staatsrechtliche Gestaltung des Reiches auf Grundlage der so weit als möglich ausgedehnten Selbstständigkeit der einzelnen Königreiche und Länder und zugleich auf Grund lage jener Einheit, welche die nothwendige

Machtstellung des Reiches fordert, unternommen haben. Wir erkennen mit Ew. Maj., daß diese Gestaltung dauernd gewahrt und befestigt ist. wenn sie nach Recht und Billigkeit mit Rücksicht auf die Vergangenheit der einzelnen Königreiche und Länder mit gleicher Sorgfalt für alle Nationen, mit gleichmäßiger Entwicklung in allen Theilen des Reiches, in offener und freisinniger Politik durchgeführt wird, wie sie Bedürfniß der Völker und Gebot der Nothwendigkeit geworden. Ueberzeugt von der hohen Wichtigkeit

aller Völker des Reiches ent sprechen; sie werden das Band der Treue und Anhänglich keit aller Völker an Ew. Maj. geheiligte Person und er habenes Haus noch enger knüpfen; sie werden die Zusam mengehörigkeit zu dem einen mächtigen Staate zum Ge genstand gerechten Stolzes und begeisterter Hingebuna ma chen für alle Stämme von Oesterreich. Wir verkennen nicht die von Ew. Maj. angedentete Schwie rigkeit der Aufgaben, die vorliegen, aber anch wir hegen die Zuversicht, daß durch die Sicherung

Hochherzigkeit und Opserwilligkeit aller der edlen Stämme im östlichen Theile des Reiches geben uns die Zuversicht, daß sie, der Opfer eingedenk, die auch die Völker im westlichen Theile des Reiches zu ihrer Befreiung von fremder Herrschaft gebracht, bet dem Ew. Maj. angedeuteten Verständnisse der wahren Sachlage, der Vortheile und unverkennbaren Nothwendigkeit einer Gesammtvertretung auf der freiheitlichen Grundlage des Gesammtstaates, mit uns zusammenwirken werden zum Fortbau eines großen

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Page 1 of 8
Date: 13.11.1902
Physical description: 8
sache zu Hilfe, die es möglich macht, die Regelung des wirtschaftlichen Verhältnisses zu Ungarn und die Vereinbarung des autonomen Zolltarifes, die noch im Sommer als das Allerdringendste und Allernotwendigste erschien und die vielgeplagtm Fachreferenten der Ministerien die wohlverdiente Er holung entbehren ließ, in weite, nebelgraue Feme zu rücken. Diese Tatsache ist — wie der Brünner „Tages» böte' ausführt — die Unsicherheit der handelspoli tischen Zukunft des Deutschen Reiches

haben würden, daß die bestehenden Verträge einfach lang- sristig erneuert würden. Handelsverträge wollen im Deutschen Reiche un ter allen Umständen die Regierung und sämtliche wirtschaftspolitischen - Parteien mit Ausschluß der ex tremen Agrarier. Reichskanzler Graf Bülow hat mit jeder nur wünschenswerten Deutlichkeit die Beschlüsse der ReichStagSmehrheit abgelehnt und sich zur Regie rungsvorlage bekannt, die ohnehin durch ihre Bin- dung an die Mindestzölle für Getreide die Hand lungsfreiheit des Deutschen Reiches

bei den bevor stehenden Vertrags-Verhandlungen auf das engste beschränkt und dem Abschlüsse günstiger Handels verträge mit allen Staaten, die an der Getreide- Einfuhr des Deutschen Reiches in höherem Maße interessiert sind, die größten Schwierigkeiten schafft. Die Sorge darum, ob das Deutsche Reich zu günstigen oder ungünstigen Handelsverträgen kommt, können wir allerdings ruhig den maßgebenden Fak toren drüben überlassen. Gleichgültig dürfen wir aber dem Gange der Ereignisse im Deutschen Reiche

, welche durch den Gang der Verhandlungen im deutschen Reichs tage herbeigeführt wird. So lange das Schicksal des autonomen Zolltarifes im deutschen Reichstage nicht entschieden ist, ist auch sür unsere Monarchie Zeit gewonnen und kann mit der endgültigen Fest stellung unseres Zolltarifes gewartet werden, wenn auch allerdings die Tatsache die Säumnis nur zu entschuldigen, nicht aber zu rechtfertigen vermag. Sollten doch auch bei uns, unbekümmert um die Borgänge in den Nachbarstaaten, ohne jeden Verzug die Grundlagen

unserer Handels- und Wirtschafts politik stabilisiert werden, um dann wehrhaft und fest in die HandelsvertragS-Verhandlungen eintreten zu können. Der mehr als bedenkliche Gang der Verhand lungen im deutschen Reichstage ist aber eine er wünschte Krücke für unsere Lahmheit. Dabei ist der Stand der Verhältnisse im Deutschen Reiche derartig, daß sowohl in Kreisen der Regierung als bcr politischen Parteien sehr ernstlich die Möglich keit erwogen wird, das mühsam und künstlich er richtete Gebäude der neuen

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Page 1 of 8
Date: 09.04.1902
Physical description: 8
Deutschlands so innig verwachsen und verwoben wäre, wie das „sonnige Etschland', keine deutsche Landschaft, aus welcher dem gefammten geistigen Leben des deutschen V zlkeZ eine' solche Fülle von Befruchtungen und Segen zugeströmt wäre, wie aus diesem füd lichcn Theile des DurchzugSlandeS Tirol. Südtirol ist nicht nur die Geburtsstätte des reichsten deutschen SagenschatzeS; auch die deutsche Wissen schaft und Kunst erhielten und erhalten von hier aus eine Fülle von Gaben. Und wrlch reiches ge schichtliches

Mit 52 Unterhaltung«-Beilage», 52 humoristischen Beilage» und 2ß Modebeilagen. Nr. 80 SchrMeinmg: Kornvla?. Mittwoch, den S. April ISVS Fernsprcchstelle: Nr. 68. SÄ. Jahrg. Me geschichtliche Stellung des Dentschthms i« Mtiral. Aus Meran, 7. April, wird uns geschrieben: Vorgestern abends hielt Schulrath Dr. Wilhelm Roh nieder aus München im hiesigen Kurhaussaale zu Gunsten der deutschen Schulen an der deutsch- italienischen Sprachgrenze vor einem kleinen, aber um umio andächtigeren Zuhörerkreise

einen inter essanten Vortrag über „Die geschichtlicheStel- lung des Deutschthums in Südtirol, be sonders im deutschen Fersenthal'. Nach kurzem Dank an die Merancr Freunde, von denen die Einladung an Dr. Nohmeder zu dem Portrage ergangen, besprach Redner die so ausge sprochene, eigenartig in sich abgeschlossene geogra phische Individualität Tirols. Tirol ist ein Durch- zuqsland zwischen Nord und Süd und zugleich das wichtigste Bindeglied zwischen den westlichen und östl chen Alpenflügeln. Die Tiroler

im Norden und im Süden sind die berufenen Hüter der Ausgänge, die einerseits zur süddeutschen (schwäbisch-bayerischen) Hochebene, andererseits zur oberitalienischen Tiefebene führen. Aber nur die un getheilte Herrschaft über den ganzen Süden und den ganzen Norden sichert auch die Vortheile dieser Lage. Dies macht Tirol zum Grund- und Eckstein der Großmachtstellung Oesterreichs und durch seine Be hauptung als deutsches Land ist auch die Erhal tung der deutschen Vormachtstellung in den östlichen

als die Fürst bischöfe von Trient und Vrixen die kirchlichen Ver treter des Landes und Reiches und auf den Reichs tagen des „hell. röm. Reiches deutscher Nation' zugleich die Repräsentanten weltlicher Macht waren (Bis 1803.) Der dritte Satz ist ethnographischer Art: GanzSüdtirol vom Brenner und Neschen- scheideck bis Berner Klause und Gartensee ist nach der Herkunft seiner Bevölkerung und nach allen entscheidenden ethnographischen Merkmalen der selben ein deutsches Land. Die Umgangssprache ändert

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Page 1 of 4
Date: 27.06.1888
Physical description: 4
will Ich eS in ernster Arbeit. Die wichtigsten Aufgaben des deutschen Kaisers liegen auf dem Gebiete der militärischen und poli tischen Sicherstellung des Reiches nach Außen, und im Innern in der lleberwachung der Aus führung der Neichsgefetze. Das oberste dieser Ge setze bildet die Reichsverfassung. Diese zu wahren und zu schirmen in allen Rechten, die fie den beiden gesetzgebenden Körpern der Station und jedem Deutschen, aber auch in denen, welche sie dem Kaiser und jedem der verbündeten Staaten und deren

Landesherren verbürgt, gehört zu den vornehmsten Rechten und Pflichten des Kaisers. An der Gesetzgebung des Reiches habe Ich nach der Verfassung mehr in Meiner Eigenschaft als König von Preußen wie in der des deutschen Kaisers mitzuwirken. Aber in beiden wird es Mein Bestreben sein, das Werk der Reichsgesetz gebung in dem gleichen Sinne fortzuführen, wie Mein hochseliger Herr Großvater es begonnen hat. Insbesondere eigne ich Mir die vo» Jh« a» 17. November 1881 erlassene Botschaft ihre« vollen Umfange

-Keilagea: Z2Logen illiist. Ilaterkaltaagsblatt unll 24 Kogei» illastr. ..Tekoaom.' Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf das dritte Quartal der „konstitutionellen Soiner Leitung'. Preis für S Monate fl. 2.50, mit Postsendung fl. 3.?0. . 6 , » S.—, „ „ „ e.so. Abonnements-Erneuerungen und neue Bestellungen wer den sofort erbeten an die Admimstratisu der Ssust. Kozuer Jettusg. Die Thronrede Kaiser Wilhelm II. Bozen, 26. Juni. Umgeben von den deutsche» Fürsten und Groß würdenträgern des Reiches

, hielt gestern Kaiser Wilhelm II. von Deutschland vor den ver- sammelten Reichsboten anläßlich der Wiedereröff nung des deutschen Reichstages seine erste Thron rede. Es find warme, es find entschiedene Worte, die der junge Kaiser gesprochen hat; es war eine Friedensbotschaft, die da vom Munde des Herrschers verkündet worden ist, welcher in den Bahnen seines Großvaters und Vaters fortschreiten will, um sein Volk zu beglücken. Herrliche Worte find es auch, die Kaiser Wilhelm dem öster reichischen

zu besteigen, üben die gleiche Wirkung in den Herzen aller Deutschen, und unser Schmerz hat warme Theilnahme in allen Ländern der Welt gefunden. Unter dem Druck desselben bitte Ich Gott, Mir Kraft znr Erfüllung der hohen Pflichten zu ver leihen, zu denen sein Wille Mich berufen hat. Dieser Berufung folgend, habe Ich das Vor bild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm nach schweren Kriegen in friedliebender Regie rung seinen Nachfolgern hinterlassen, und dem auch Meines hochseligen Herrn Baters Regierung

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Page 7 of 10
Date: 12.08.1898
Physical description: 10
Aninhattungsöeilagen. Hkr. 182 L--»,r»ch»-«--i^ «3. Areitag, den 12. AuguD 1898. sch-m-w.», >«--»?,>>«> 58. Ia^rg. SisiiiM f. Die Rede, welche Herr Gustav Trän kl bei der gestrigen Trauerkundgebung dem An denken des Fürsten Bismarck widmete, hatte folgenden Wortlaut: Tiefe, im Innersten gefühlte Trauer über einen unersetzlichen nationalen Verlust herrscht dermalen überall auf Erden, wo Deutsche wohnen. Die Trauer um den dahingegange nen Großen, der den Deutschen erst wieder ein politisches Dasein gegeben, äußert

sich nicht etwa bloß, um den Geboten äußerer Schicklichkeit, den hergebrachten Förmlichkeiten zu genügen, denn nicht in Amt und Würden ereilte Bismarck der Tod, sondern es ist eine echte Trauer, die Frucht unwandelbarer Liebe und Dankbarkeit, die aus dem Herzen des deutschen Volkes unmittelbar quillt. — Auch wir, die wir an der südlichsten Mark deut scher Erde wohnen, haben die Trauerknnde aus Friedrichsruh nicht unergriffen vernom men; auch wir wollen heute als echte und treue Söhne des deutschen Volkes

feierlich be» künden, daß wir uns dessen voll bewußt sind, was wir an Bismarck gehabt, was wir an ihm verloren haben — welch reiches Erbe er uns hinterlassen. Um dessen so recht inne zu werden, wer fen wir einen flüchtigen Blick zurück in die deutsche Geschichte und vergegenwärtigen wir uns das namenlose politische Elend unseres Volkes, seitdem Kaiser Rothbart nach der Volkssage hinabgestiegen ist in den Kyffhäuser und mit hinabgenommen hat des Reiches Herrlichkeit, bis es endlich Bismarck

, unser Siegfried der Neuzeit, davon erlöste. Erinnern wir uns der ewigen inneren Zerissenheit, des ewigen inneren Haders, der seine verderblichste Höhe in dem vom finsteren spanischen Geiste Loyola's entfachten dreißig jährigen Kriege erreichte, durch den Deutsch land verwüstet und entvölkert, durch den die im 1k. Jahrhundert so herrlich erblühte deutsche Gesittung mit ihrer wunderbaren Gewerbs- und Kunstpflege aus lange Zeit vernichtet wurde, durch den die Ansätze zu einem deutschen Welthandel

, wie er in der Hansa gegeben war, verkümmerten, durch den endlich das deutsche Volk bei der Verkeilung der Neuen Welt, dem Poeten gleich, leer ausging. Erinnern wir uns der daraus hervorge gangenen völligen Erschöpfung und Entkräf- tung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation, die es dem französischen Sonnen könige ermöglichte, den herrlichen Wasgau mitten im Frieden, ohne Schwertstreich, wie herrenloses Gut an sich zu reißen, die er laubte, daß fränkische Söldner ungestraft die blühende Pfalz verheerten

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Page 1 of 16
Date: 17.10.1903
Physical description: 16
Zolltarif des Deutschen Reiches ansieht. Während bisher anf Grund des bestehenden Handelsvertrages Trauben teils zollfrei waren, teils, wenn sie zur Weinbereitung^bestimmt waren, mit 4 Mark Zoll uud Verschnittware mit 10 Mark Zoll nach Deutsch land importiert werden konnten, werden jetzt von den deutschen Regierungen beantragt: 13 Mark für Trauben, 2.4 Mark für trübe oder Mostweine, 48 Mark für Weine, und dies mit einer noch steigenden Skala. So sehe» wir alle unsere Nachbarländer, selbst Serbien, hohe

mehr als es selbst verbraucht, produ ziert Tirol an Wein und in jedem Reiche würde es als selbstverständlich gelten, den Absatz dieser Ueberproduktion zu sichern, nur bei uns ist dies nicht möglich. So schwer es uns auch fällt, uusere Weinbauern um eine Hoffnung ärmer zu machen, so müssen wir dennoch die traurige Wahrheit sagen,daß Oesterreich nicht imstande ist, sie vor der Entwertung ihres Produktes und des Grundes zu schützen, weil die maßgebenden Kreise die Großmachtstellung des Reiches

in einer anderen Weise verstehen, als dies in anderen Ländern geschieht. Heute gilt in der Welt nur jenes Reich als Großmacht, das imstande ist, den anderen Handelsverträge zu diktieren. Von den Handelsverträgen hängt das Wohl und Wehe der Bevölkerung eines Reiches ab, sie sind der Spiegel, in dem man die Mächtigkeit eines Reiches sehen kann. Unaufhaltsam schicken sich die Staaten Europas an, Handelsverträge untereinander zu schließe»?. Deutschland, welches dabei den Ton angibt, ist be reits diesbezüglich

' für Weine aus Ungarn kann die Rettung unseres bereits arg bedrohten Weinbaues bringen. Um psliMk« SchmMe. Kulaud. Die „freie italienische Univer sität' in Innsbruck. In einer Zuschrift, welche die „Information' aus Kreisen der Deut schen Volkspartei Tirols über die Vorarbeiten znr Schaffung einer „freien italienischen Universität' in Innsbruck erhalten haben will, heißt es: „Der Standpunkt der deutschen Bevölkerung nnd der deutschen Studentenschaft Innsbrucks iu dieser An gelegenheit bedarf

keiner Erörterung, es kann mit voller Sicherheit angeuoinmen werden, daß es für den Fall der Verwirklichung des erwähnten Planes zu recht handgreiflichen Auseiuaudersetzttugeu kom men wird. Mit Neugierde darf man aber der Stel lung der Negieruug entgegensehen, ob sie es zulassen wird, daß infolge einer welschen Provokation die Ruhe unserer ohnehin schon schwer genug geprüften Hochschule neuerdings gestört wird, oder ob sie Mit tel und Wege finden wird, die scharfe Herausforde rung der deutschen Bevölkerung

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Page 2 of 8
Date: 23.09.1865
Physical description: 8
: An meine Völker! Die Machtstellung der Monarchie durch eine ge< meinfame Behandlung der höchsten Staatsausgaben zu wahren und die Einheit des Reiches in der Beach tung der Mannigfaltigkeit seiner Bestandtheile und ihrer geschichtlichen Rechtsentwicklung gesichert zu wissen — dies ist der Grundgedanke, welcher in Meinem Diplome vom 20. Oktober l8M einen Ausdruck fand und Mich zum Wohle Meiner treue» Unterthanen lei ten wird. — Das Recht der Völker durch ihre lega len Vertretungen bei der Gesetzgebung

undFinanzge- bahrung beschließend mitzuwirken, diese sichere Bürg schaft für die Förderung der Interessen des Reiches wie der Länder, ist feierlich gewährleistet und unwider ruflich festgestellt. Die Form der Ausübung dieses Rechtes hat daS mit Meinem Patente vom 26. Fe bruar 1861 kundgemachte Grundgesetz über die Reichs vertretung bezeichnet, und im sechsten Artikel des ge dachten Patentes habeJchden ganzen Inbegriff der vorausgegangenen, der wieder ins Lebm gerufenen und der «eu erlasseneu Grundgesetze

als die Verfassung Meines Reiches verkündet. — Die Belebung dieser Form, die harmonische Gestaltung des VerfafsungS- baueL in allen seinen Theilen, blieb dem freien Zu sammenwirken aller Meiner Völker anheimgegeben. Nur mit warmer Anerkennung kann Ich der Be reitwilligkeit gedenken, mit welcher durch eine Reihe von Jahren ein großer Theil des Reiches, Meiner Berufung folgend, seine Vertreter in die Reichshäupt stadt entsandte, um im Gebiete des Rechtes/ der Staats und Volkswirtschaft hochwichtige Aufgaben

zu lösen. — Doch unerfüllt blieb Meine Absicht,- die Ich un abänderlich bewahre, den Interessen des Gesammtstaa- tes die sichere Gewähr in einer verfassungsmäßigen Nechtsgestaltnng zn bieten, die ihre Kraft und Bedeu tung in der freien Theilnahme aller Völker findet. — Ein großer Theil des Reiches, so wann und pa triotisch unch dort die Herzen schlagen, hielt sich be harrlich entfernt von dem gemeinsamen legislativen Wirken; indem er seine Rechtsbedenken durch eine Ver schiedenheit der Bestimmungen

jener Gründgesetze zu begründen sucht, welche inihrerGesammtheit eben die Verfassung des Reiches bilden. Meine Regentenpflicht verbietet es. Mich länger der Beachtung einer Thatsache zu verschließen, welche die Verwirklichung Meiner, die Entwicklung eines freien Verfassungslebens zugewandten Absicht hemmt und daS Reich aller Völker in seiner Grundlage bedroht; denn auch für die Länder, welche nicht zur ungarischen Krone gehören, wurzelt die gemeinsame legislativeBe- rechtigung nur in jenem Boden, welcher im Art

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Page 1 of 8
Date: 08.07.1903
Physical description: 8
das folgende ihnen zu Nutz und Frommen geschrieben sein. Unter dem Kaiser Heinrich I. (919—936) soll zuerst der Adler als Sinnbild des Deutschen Reiches angesehen worden sein, und von dieser Zeit an sollen die deutschen Könige und Kaiser den Adler im Wappen geführt haben. Später geschah es, daß die deutschen Kaiser auf die Brust des Adlers im deut schen Reichswappen das Wappenschild ihres eigenen Hauses legten. Der Adler aber findet sich schon auf einigen Stücken der alten deutschen Reichskleinodien

und des kaiserlichen Wappens unbe stimmt; endlich aber wurde festgelegt, daß das Wappen Deutschlands einen schwarzen Adler mit roten Fängen, Schnabel und Zunge in goldenem Schilde darstellen sollte. Nach den Regeln der Wappenkunde aber richten sich die Farben eines Staates, einer Stadt od-r einer Familie nach den Farben ihrer Wappen, und so wurden auch die Farben des Wappens, Schwarz, ,Rot und Gold, Farben des Deutschen Reiches und find es geblieben bis zur Auflösung des alten Deutschen Reiches im Unglücksjahre

zu können. Dieser behauptet: Obschon die Hälfte der Kardinäle die Kreaturen Rampollas seien, d. h. daß sie über seine Veranlassung ernannt wur den, so kann Rampollas Wahl zum Papst schon jetzt als ausgeschlossen gelten. Gottis Aussichten seien in den letzten Jahren bedeutend zurückgegangen. Am meisten Aussichten haben noch Vannutelli, für den die Oesterreicher, Deutschen und Italiener stimmen werden. Für Rampolla seien nur die Spanier, Franzosen und einige Italiener. Der Jdealpapst vom deutschen Standpunkte wäre wohl

Wässerlein wälzte sich als breiartige Masse talwärts und überschüttete die Straße und die umliegenden Kulturen, so daß auch hier beträchtlicher Schaden zu verzeichnen ist. Feuilleton. Me denischen Farben. Wenn wir uns einmal mit diesem, in deutschen Kreisen oft erörterten Kapitel beschäftigen, so glauben wir damit manchem unserer Leser einen Gefallen zu tun. Wieviele gibt es unter guten Deutschen, denen Vieles von dem, was wir in nachstehenden Zeilen beleuchten wollen, völlig fremd ist; daher möge

, so ist er z. B. in Gold in die purpurseidenen Krö nungshandschuhe gestickt und in blauer Emaille an der Scheide des großen goldenen KaiserschwerteS, des sogen'. Schwertes Karls des Großen, angebracht. Die KrönungShandschuhe sind km Jahre 1133 in „der glücklichen Stadt Palermo' angefertigt. Das Kaiserschwert, ein prachtvolles Meisterwerk der Waffen« und Goldschmiedekunst, der Gravier- und Emaillierkunst, soll aus dem elften Jahrhundert herrühren. Lange waren Farbe und Form des deutschen Reichsadlers

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Page 2 of 4
Date: 20.10.1897
Physical description: 4
des Reiches, jenes Oesterreichs, das von Deutschen geschaffen, mit deutschem Blute gekittet, unter einer deutschen Dynastie zu seiner heutigen Macht und Größe heranwuchs: Auch als natio nale PartM bleiDr^wir noch immer Kie österreichische MaatZparM^.weiDsich die deutschnationalen mit den ge- sarnmtstaatlichen '^Interessen j regelmäßig decken, während ZiHnattvMlen Aspirationen aller-anderen Nationalitäten ^üHerÄoöA spätxr^'Ur Schwächung Und zum Zerfall Oesterreichs zu^ühren drohen. (Stürmischer 'Beifall

Nr. 240 m GttMayrs WM. Wie schon erwähnt, bildete die glanzvolle > Rede.des Abgeordneten Dr. v. Grabmayr» «elche derselbe auf dem Festkommerse des deutschtirolischen M in Innsbruck gehalten hat, den Höhepunkt des Festes. Diese Rede lautete: Werthe Volksgenossen! Mt wahrer Freude folgte ich dem Rufe, an dem heutigen Parteitage theilzunehmen und mit Pathe zu stehen bei dem hochbedeutsamen Werke der.politischen Verbrüderung aller freisinnigen Deutschen in Tirol. Indem-wir, meine Herren

gerjeth — es ist die in dieser Bedrängnis gereifte Ein sicht, daß an unserem politischen Niedergange innerer Zwiespalt die hauptsächliche Schuld trägt. Seit der Römer Tacitus von den Deutschen mit rühmendem Tadel sagte, es sei für ihre Gegner ein Glück, daß sie stets untereinander hadern, litt unser Volk unter dem untilgbaren Erbübel verderblicher Parteisucht, und wenn wir die Geschichte der Deutschen durchblättern, finden wir nur zu zahlreiche Perioden tiefster Erniedri gung, verschuldet

durch kraftraubende Zersplitterung, durch unselige innere Fehden. Aber die Geschichte zeigt uns auch das Gegenstück, sie lehrt uns, wie der deutsche Volks geist sich jedesmal ungebrochen aus tiefster Noth erhob, wie aus arger Drangsal das gemeinsame Nationalgefühl immer wieder mächtig emporwuchs, wie die geeinten Deutschen sich auch der gefährlichsten Feinde allemal siegreich erwehrten. Seit den sagenhaften Tagen des Cheruskerhelden Hermann bis zu unserem Jahrhundert, an dessen Beginne eine gewaltige Erhebung

den srechen wälschen Eroberer aus den deutschen Gauen hinausschlug, in dessen zweiter Hälfte derselbe übermüthige Gegner einem unvergleichlichen Siegessturm der vereinigten Deut schen erlag, wiederholt sich dasselbe Schauspiel: unter drückt und mißachtet, so lange sie sich zersplittert befehden, gewinnen die Deutschen, sobald sie sich einen, sieghafte, unwiderstehliche Macht. Wollen wir Deutsche in Oesterreich uns dieser Lehre der Geschichte noch länger verschließen?! Die Läse. Wergleichen

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