Nr. 36 „Bozner Nachrichten', Donnerstag, k. Februar 1813 macht wurden. Obgleich die genannten Konzilbeschlüsse für die gesamte christliche Kirche matzgebend sein sollten, so behielten doch einige Sekten Kleinasiens sür ihr Oster fest das alte Passahdatum fest, „ohne daß die herrschende Partei für ratsam gehalten hätte, sie darin zu stören.' Man ächtete vielmehr ^ie abtrünnigen Brüder,, die beson ders in Syrien heimisch waren und belegte sie mit der spöttischen Benennung „Tessarakaidekaditen
, weil man nicht wußte, daß sie im Laufe/der Zeiten wechsle. Die Feststellung des Vollmondes aber geschah nach dem 19jährigen Zyklus; doch kam eine allgemeine Übereinstimmung der abendländischen mit der alexan- drinischen Kirche erst im 8. Jahrhundert zustande. Uebri- gens geschah es trotzdem, daß die christlichen Ostern mit dem jüdischen Passah aus einen Tag siel, von 360 bis 500 n. Chr. nicht weniger als 13mal und nach Einführung des Gregorianischen Kalenders deckten sich beide Feste im Termin ihrer Feier
„Osterbriefen' veröf fentlichte er das gefundene Ergebnis für die ihm unter stehenden Priester, die dann am Dreikönigstage im Got tesdienste der versammelten Gemeinde den nächsten Ostertaa verkündigten. Der allgemeine Osterkanon, wie er durch Dionysius Exiguus (525) angeordnet und in der römischen Kirche seit dem 8. Jahrhundert allgemein ange wandt wurde, gründet sich auf die Annahme, daß 235 Mondmonate genau 19 julianischen Jahren gleich kämen, was jedoch streng genommen auch nicht richtig ist. wes halb
, weil sie vom Papste kam, natürlich an fangs heftig entgegen, und im evangelischen Deutschland, in den Niederlanden, in Dänemark nnd in der Schweiz verwarf man auch die (katholische) Zyklische Berechnung des Ostertermins und hielt sich an die Bestimmung des Ostervollmondes nach astronomischer Berechnung. Da diese aber gelegentlich von der Zyklischen abwich, so ent standen über die Feier des Ostertages Streitigkeiten. Jni Jahre 1778 wichen beide Bestimmungen so weit ab, daß Ostern nach der einen Rechnung vier
Wochen später ge feiert werden mußte, als nach der andern. Dieses Aerger- nis verhütete Friedrich der Große dadurch, daß er die evangelischen Stände dahin brachte, der Zyklischen Rech nung beizutreten, worauf auch die außerdeutschen evan gelischen Staaten Vernunft annahmen und sich dem rö mischen Kalender fügten. Heimatliches. Bozen, 5. Februar. Wetterbericht. 7 Uhr morgens: .-j- 2' (). Wolkenlos ^ ^ 12 Uhr mittags: ^ 3.5^^ Hof- und Personalnachrichtem Der Kaiser hat- die Generalabjntanten