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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 17.03.1922
Physical description: 8
, eine Heldengestalt, von seltenem Ebenmaß. Über die breite Brust war eine fingerdicke silberne Uhrkette gespannt, deren Anhänger aus einem silbernen Schweinskopf bestand. An den Fingern trug er breite Ringe mit dunklen Steinen. Richter: „Sie heißen Ferdinand Daniel.' . Angekl.: „Zu dienen. Ich bin 190^ in einem Tannenwalde geboren. Ich bin Geigenspieler.' Richter: „Bekennen Sie sich schuldig.' Angekl.: „Unter keiner Bedingung.' Richter: „Haben Sie Ihre Genossen verprügelt?' Angekl.: „Wer hat es angezeigt

? Wir halten zu einander. Ich habe niemanden verprügelt. Ich habe nur Ordnung gemacht. Wer hat mich, bitte, angezeigt?' Richter: „Das werden Sie ja selber wissen.' Angekl.: „Herr Richter, wir haben ja Hochzeit gehalten, da hat man anderes zu tun, als sich zu zanken.' Richter: „Haben Sie an dein Abend getrunken?' Angekl.: „Das will ich mei nen. Was wäre das für eine Hochzeit gewesen, wenn man nicht gesoffen hätte. Ich habe Tee mit Rum getrunken. Mehr Rum als Tee und das ist mir zu Kopf gestiegen

. Wenn ich es recht sagen soll, dann kann ich mich nicht erinnern, was damals geschehen ist.' Richter: „Wir werden es von den Zeugen hören.' Ein kleiner Zigeuner mit langen Haaren gibt an: „Ich heiße Ferdinand Daniel.' Richter: „Das ist doch nicht möglich, daß Sie auch Ferdinand Da niel heißen.' Zeuge: „Warum denn nicht? Ich bin Ferdinand der jüngere und er ist mein Bruder, der ältere.' Richter: „Sie müssen gegen Ihren Bruder nicht aussagen.' Zeuge: „Ich will ja gar nicht aussagen.' Jetzt betritt ein alter

, hinkender Zigeuner den Saal und stellt sich in demütiger Haltung hin. Richter: „Sie heißen Gregor Ferdinand Daniel. Sind Sie mit dem Angeklagten verwandt?' Zeuge: „Ich bin sein Vater.' Richter: „Sie müssen als Vater nicht aussagen.' Zeuge: „Das will ich mei nen. ^ Gegen meinen Sohn werde ich nicht aussagen. O nein.' Richter: „Sie können also wieder weg gehen.' Der Saaldiener rust d auf, der sich erst allmählich en ^ heißt, und zwar Wenzel Dam > auch, der Schwager des Angeld.. ihm der Richter

.' Richter-^^t c> lich. .Heute seid ihr als ihr wegen eines ^ ,u k-- gabt ihr an, einander 1^ „Herr Richter, damals y° h^. Erst gestern hat uns ' ^ raten, daß wir m.te.na'^Z,^ können Sie uns glauben- . Der Angeklagte wurd-^ geunerbande verließ u das Gerichtsgebäude.

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 26.08.1911
Physical description: 8
lassen und vielleicht liegt sogar ein tieserWille darin, die öffentliche Meinung in Deutschland sich klaren zu lassen. Filiale der Bank skr Tirol und Bozen , * übernimmt ZMtiklMs Mm EiÄWdHer I Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Verzinsung zur Zeit s j ^ j») VnSwSrtige Gisleger erSaltea Pofterlagscheiae ?.mtsstrwden von 8—12 Uhr vorm. und L—6 Nhr nachm Der evWrte Jugknitm Richter — gekettet. Die Affäre des in den letzten Tagen des Mai von grie chischen Räubern entführten deutschen Ingenieurs Eduard

Richter, die so lebhaft die gesamte Oeffentlichkeit beschäf tigte, hat sich zum Guten gewendet. Gestern haben wir eine Depesche aus Saloniki veröffentlicht, nach welcher Ingenieur Nichter aufgefunden wurde und sich bereits unter dem Schutze der türkischen Behörden befindet. Eduard Richter ist Ingenieur bei der bekannten optischen Firma Karl Zeiß in Jena und machte die Balkanreise, auf der er sein schlimmes Abenteuer erleben sollte, im Auftrage der Geographischen Gesellschaften in Berlin und Jena

aus offiziellen Rap porten der griechischen Behörden, daß Ingenieur Richter an 27. Mai nachmittags im Walde von Kopinopolis im Olymp- aebirge von griechschen Räubern entführt worden sei. Die Nachforschungen ergaben, daß die Bande, die sich Richters bemächtigt hatte, sehr zahlreich gewesen sei. Sie hatte den Korporal und den Gendarm, die Richter begleiteten, n i e dergemacht und hatte sich dann mit dem Entführteil ge flüchtet. In lebhafter Erinnerung sind Wohl noch die einzelnen Rr >95 aufregenden Episoden

, die sich während der vielwöchentlichen Gefangenschaft des Ingenieurs ereigneten. Unmittelbar nach der Gefangennahme war von Richter bereits ein Schreiben in Kakinopoli eingelangt, in welchem «er mitteilte, daß er gesund sei und daß er gegen ein Lö s e ge l d Wieder in Freiheit gesetzt werden würde. Es entspannen sich nun lange Unterhandlungen über dieses Lösegeld. Die Räuber verlangten — immer durch Ingenieur Richter selbst, der seine Briefe an verschiedene griechische und türkische Behör den sandte — zeitweise ganz phantastische

Kooperation der griechischen und tür kischen Gendarmen, unterstützt vom Militär, in Aussicht ge nommen sei. Ob diesem energischen Vorgehen, das die Räu ber vielleicht erschreckte, die Rettung Richters zu danken ist oder vielleicht nur einem glücklichen Zufalle, geht aus der sehr kurz gefaßten Depesche nicht hervor. Die griechischen Räuber, die den Ingenieur Richter ent führt haben, um ein riesiges Lösegeld zu «erpressen, sind nicht ganz so gefährliche Leute, wie sie sich gebärdet

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Bozner Nachrichten
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Page 25 of 32
Date: 15.09.1907
Physical description: 32
vor Marienbad ein Automobilunfall ereignet. Von den vierzehn Personen des Automobilomnibusses Marienbad—Karlsbad wurden Baron Karl Silberstein aus Stockholm leicht und Michael Popowitsch aus Bukarest schiver verletzt. Gemütlich bis in den Arrest. Der Psründner Engelbert Reiter steht vor dem Richter des 7. Wiener Bezirkes wegen Wachebeleidigung; er hat einem Wachmann am Westbahn hofe „Frischg'fangter' zugerufen. — Nichter: „Geben Sie stachrichten' vom 15. September 1307. das zu?' — Angeklagter: „Na freili

,. aber. i Hab' den- Wachmann damit net weh tun wollen,' — Richter: „Sie sind schon vorbestraft?' — Angekl.: > „Vierundzlvanzigmal, aber-net immer wegen-Wachebeleidigung.' --- Richter: „Richtig, auch einmal wegen Diebstahls!'—Angekl.: „Oha, wegen Diebstahl war i- no net abg'straft. Da „regier' i.' — Richter:' „Was tun Sie da?' — Angekl.:' „I regier.' Richter: „Sie wollen Wohl sagen: rekurrieren?' — An gekl.: „Mein'twcgen.' — Richter: „Das letzte Mal Haben Sie drei Wochen Arrest erhalten?' — Angekl.: „Leider. I mach

' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß i a solche Straf' net mehr annimm'. Da wir i glei' regier'n.' (Bittend) : „San's so freundli, Herr Rat, geb'n S' ma vierzehn Täg, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S' mir acht Täg und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' das (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: „Das ist nicht nötig. Uebrigens ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatternverdächtig', daß ich ihn nicht in die Hand nehme.' —Angekl.: „Dös gibt's net, da regier

i. Wenn's Jhna recht is, mi zu verurteil'n, lnüssen's a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Tag.' — Der Richter entfaltet das Papier und konstatiert, daß es ein Entlassungs schein aus den: Jrrenhause ist, wo der Angeklagte vor meh reren Jahren kurze 'Zeit interveniert war. — Richter: „Wo kommen wir zur Sache. Sie habeu ja auch deu Wachniaun, der Sie arretierte, beschimpft' — Angekl.: „Es war Net so bös g'meint. (Schmeichelnd): „Bitt' schön, Herr Rat, gem S' mir 14 Täg.' — Richter

: „Also Sie wollen durchaus 14 Tage?' — Angekl.: „Selbstverständli, Herr Rat.' — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrestes. — Angekl.: „I dank vülmals. I „regier' net. Bitt' schön um an Strafaufschub.' — Nich ter: „Bis wann?' — Angekl.: „Bis nachmittag.' — Nich ter.: „Also gut'. — Nach fünf Minuten kommt Reiter zu rück und erklärt: „Herr Richter, daß i Jhna kane Schere reien mach . . . i bleib' glei da!' — Nichter: „Gut (zum Justizsoldaten): „Führen Sie den Mann zum Strafantritt

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 28
Date: 15.04.1906
Physical description: 28
Nr. «S „Bozxer Nachrichten', Sonnkag, ZL. A?M MV. Im Schatten der alten Hansestadt. Kamburgijcher Roman von Georg OkovkowSki. (55. Fortsetzung.) Sie hatte den Verbrecher für ihren Gatten gehalten, so verblüffend war diese Ähnlichkeit. Der Richter ließ Leon- tine in ein anderes Zimmer bringen, denn inzwischen war ihm geweidet wordm, daß Fräulein Mercedes de Mendana zur Stelle sei. Zu dem Verstockten Verbrecher gewandt, sagte der Richter» „O, wir haben noch mehr Beweise!' und ließ Mercedes

ein treten. Er! War besonders liebenswürdig gegen das junge Mäd chen, dessen Schicksal er in großen Umrissen von Carlos er fahren hätte und gestattete zunächst, daß Carlos sie begrüßen :ind sie über die Ereignisse seit gestern Abend, sowie über den Zweck ihres Hierseins aufklären durfte. Dann trat sie vor den Richtetisch. Carlos hatte Mer cedes benchigb und sie war bereit,ihre Aussage vor dem Richter zu machen. Sie erzählte diesem die Ereignisse jener Mordnkcht, so« weit sie in ihrem Gedächtnis haften

geblieben waren, und fügte mit zweifelloser Gewißheit hinzu, daß sie dem Morder in dem AuWnblick ins Gesicht geschen habe, als er, von seinem Opfer ablassend, sich nach dem Fester wandte. Sie hatte später mit Bestimmtheit Franz Grundmann alZ den Mörder wiedererkannt. Bill.Peters/ der Taschendieb, hatte ein wemg beiseite gestandm' der Richter ließ ihn jetzt vortreten und forderte Mercedes auf, ihn «Wuschen. Mercedes blickte zu ihmMf und sagte mit fester Stimme: „Ja, er ist es! KcmAi Gmlümmnn

!' . Der Richter nickte befrisdigt. Auch sie, die in täglichem Verkehr mit dem wirklichen Franz Grundmann gestanden We, sah diesen seinen Doppelgänger für den richtigen Tra ber dieses Namens an! Abermals wandte der Richter sich cm den Daschendieb. »'Nun, was sagen Sie jetzt, naWem zwei Personen bekundet Mben, daß sie Sie gesehen haben?' Aber der Verbrecherschr^noch immer beharrlich. Der Richter sah ein, daß trotz aller Wahrscheinlichkeit, die für die Schuld des Fremden sprach un d twtz seinetz Ge ständnisses

, ,daÄ er allerdings widerrufen hatte, es schwer Mn würde, Hn zu überführen, und daß noch immer die Age der Schuld Mischen ihm und dem wiMichen Franz Mwchmann schwankte. Er wollte deshalb die beiden Au genzeugen auf eine Probe stellen. Mck ließ zuimchst Fmu ^eontine wieder eintreten ; dann gab er leise den Befehl, auch Mmz Gmndmann wieder hereinWführen. . Mercedes und Leontine saßen in dem gwßen Zimmer Iwes für sich abseits und beobachteten den Eintretenden gar WG. ' Der Richter postierte Franz

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 18.09.1924
Physical description: 8
für Straf sachen, im „Justizpalast' von anno dazumal. Cin Labyrinth von engen Gängen, Menschengewoge, auf und ab gehende Richter und Rechtsanwälte in Rcden und im Frack . . . Heute ist wieder Mittwoch, d.,- mit hat es eine besondere Bewandtnis. Das ist der Tag, an dem in einem bestimmten Saale vor einem bestimmten Richter nur Studenten abgewandelt werden. Äen Vorsitz führt immer der gleiche Rich ter, din alter Herr. Er ist mir später wieder über den Weg gelaufen und ich konnte ihm einmal, merk würdig

, wie es im Leben, oft geht, einen Dienst er weisen. Meine Sache wutde als Nr. 1 aufgerufen. D?r Universitätsstudent Georg Heim trat in den S'.al.. wegen eines Strasbefehls, weil er seinen Hund ohne Maulkorb gegen die damals geltende Vorschrift lau fen ließ. Der Richter, der jede Woche ein halbes Dutzend Studenten abwandelte, kannte seilte Kund schaft ganz genau: Nach Feststellung der Persona lien und Bekanntgäbe der Missetat richtete er an mich die Frage, ob ich die Anzeige des Gendarmen X. als richtig zugebe

Sie- einmal ganz 'offen, wie ist denn die Geschichte mit dem Hund?' „Herr Richter, ich möchte bitten, daß die Zeugen vernommen werden.' „Das ist meine Sache, ich habe Sie jetzt gefragt, ob Sie die Ge schichte mit dem Hund uns nicht selbst aufklären wollen.' Er ließ den Gendarm, der die Anzeige erstattet hatte, durch den Gerichtsdiener in den Gerichtssaal rufen. Der Gendarm erzählte auf Befragen des Rich ters unbeeidigt, daß er am 9. November, nachmit tags halb 3 Uhr, mich mit meinem Hund an der Ecke

, wodurch all der traum hafte Mädchenglanz, der diese einzige Landschaft so wunderbar verklärt, eindrucksvoll zur An schauung kommt. mit Beißkorb und an der Leine geführt, noch einige Male beobachtet. Darauf der Richter: „Nun, Sie, Studiosus, was sagen Sie jetzt?' „Herr Richter, ich kann Ihnen bloß versichern, daß ich vollständig unschuldig bin, die Zeugen wer den das bestätigen.' „Da steckt irgend eine Lum perei dahinter, ich kenne euch doch. Wollen Sie denn jetzt nicht herausrücken?' „Herr Richter

, ich bitte, doch meine Zeugen zu vernehmen.' „Wen haben Sie denn als Zeugen mitgebracht?' „Meinen ^ Hausherrn, den Schneidermeister X., seine Ehegat tin'. „Die brauchen wir schon gar nicht, da genügt der Hausherr vollständig.' „Außerdem die Milch händlerin Zenzi Huber, die in unserem Haus einen Milchladen hat und bei der ich für meinen Hund... immer die abgerahmte Milch kaufe.' Der Richter: „Für Ihren Hund? Ja, das geben Sie ja zu, daß Sie einen Hund haben?' . „Ja, Herr Richter, das habe ich ja nie

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 19.08.1910
Physical description: 8
zu. Dafür hatte sich nun der Kutscher vor dem Strafrichter Dr, Berg des Bezirksgerichtes Fünfhaus wegen Wachebeleidigung zu verantworten. — Richter: „Sind Sie schon vorbestraft?' — Angeklagter: „Na ja, wia 's halt is im Leben — Nichter: „Wie oft schon?' —Angekl.: Na, so mit a paar Tagerl. (Heiterkeit). — Richter: Hier sehe ich 24 Stunden, 48 Stunden und drei Tage Arrestes. — An geklagter: Dös wird schon stimmen.— Richter: Jetzt ist neuerlich eine Anklage gegen Sie wegen Wachebeleidigung eingelaufen

. Was sagen Sie dazu? — Angekl.: Da muaß i schon was sag'n, denn i bin z'wsg'n dem schon g'ftrast wur'n! Der Angeklagte sucht in allen Taschen und zieht schließlich aus der Weste ein zerknittertes Papierchen, das er dem Richter reicht. Da steht's gschriebn. Zwei Kranln Hab i zahlt. — Richter: Das stimmt.. Diese Strafe er hielten Sie von der Polizei wegen Nichteinhaltung der Fahr vorschrift. Heute haben Sie sich zu verantworten, weil Sie den Wachmann beleidigt haben. — Angekl.: Ah, da schau i so. Dös hatt

i früher wisfn soll'n, da hätt i dö zwei Kranln net zahlt! (Heiterkeit.) Richter: Bekennen Sie sich schuldig? — Angekl.: I waß gar nix, denn i war be trunken, so wia heunt! — Richter: Warum betrinken Sie sich denn? Halten Sie sich halt vom Trinken zurück! An geklagter: Dös is leicht g'sagt. Mei Herr is a Sölcher und i -muß in d'r Fruah dös Wurschtzeug zu d3 verschiedenen Wirt führ'n. Na, da mußa i überall a Krügerl trink'n. weil i 's gratis kriag. Wann i a so zwölf Wirtshäuser b'such, da kinna S' Jhna

scho denk'n, Herr kaiserlicher Rat, .wia viel 'K alsdann bei mir g'schlagen hat! (Heiterkeit >. — Richter: Gestehen Sie also, den Wachmann beleidigt zu haben? — Angekl.: I waß wirkli nix, und wann S' im aufhängen lass'n, Herr kaiserlicher Rat! I waß nix! (Hei terkeit.) — Richter: Aufhängen werde ich Sie nicht lassen. — Angekl.: Ich furcht mi eh net! (Schallende Heiterkeit.) Der Wachmann, als Zeuge vernommen, bestätigte unter Diensteid seine Anzeige. Der Nichter fand den Angeklagten schuldig

und verurteilte ihn zu 48 Stunden Arrestes, ver schärft mit einmaligem harten Lager — Richter: .Haben Sie das Urteil verstanden? Nehmen Sie die Strafe an? ^ Niewald: Wos? 48 Stund? I glaub', dös is do a Wen gerl z'viel. (.Auterkeit.) — Richter: Nein, das ist nicht zu viel. Tie gesetzliche Strafe wären drei Tage Arrest. Neh men Sie also die Strafe an?.— Niewald: No, jo! Pack m'rs halt z'samm. Wann i rek'rier, kriag i eppa gar fünf Täg. (Heiterkeit.» D'rschiaß'n wir i mi desweg'n net. (Heiterkeit.) — Richter

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 14.04.1906
Physical description: 8
ersuchen, mir den eingefang'enen Taschendieb vorführen zu lassen!' Er klingelte Und gab dem eintretendm Gerichtsdiener einen schriftlichen Austrag,, den dieser ssMt expedieren lassen sollte. Franz Grundmann wurde nicht Äug aus alledem, was um ihn Her vorging. Er erwartete, einem abermaligem. Verhör unterzogen zu werden; der Sinn der halblaut gefühv- ten Unterhaltung zwischen dem Richter und dem Wachtmeister wurde ihm nicht Aar, und ebensowenig verstand er sich die Frage des Richters zu deuten

, der sich jetzt an ihn wandte: „Hccken Sie vielleicht einen Verwandten, der Franz Grund mann heißt wie Sie und Ihnen außerordentlich ichnlich sieht? ' ^ber dex Richter winkte ab: „Später!' Er gtck dem Gerichts-' ^anüen _dew. Auftrag, Gr^mann wieder MnauszuW und ihn in einer Zelle des Gerichtsgebäudes unterzubringen, damit er gleich zur Stelle sei, weuu nian seiner, bedürfen wurde. - - - - ' . (^mndmann wurde abgeführt. Darauf ließ der Unter suchungsrichter sich Carlos Olivera vorführen. Da ersterer nunmehr selber

der Richter weiter. «Merdings,' erwiderte Carlos. ... 'Da das Zeugnis dieser Dame von größter- Wichtigkeit i 6 vielleicht das beste, ich lasse sie sofort hieherholen!' der Nichter. . Barlos gab bereitwilliast den Unterschlupf von Mercedes n und der Richter ertheilte Auftrag, die junge Dame sofort nner Droschke nach dem Gerichts zu bringen. > -Inzwischen wurde die Ankunft des Verbrechers aus dem M^urger Polizeigewahrsam gemeldet; der Richter ließ ihn l.vsort hereinführen 'nd war bei seinem Anblick

etwas scheuen, laueimden Blick aus den gleichen imnk- - len» stets ein wenig zur Erde gesenkten Augen. 1 Auch die Figur war die Zleiche; km^, der Richter stand hier vor einem Phänomen, wie die Natur es zum Segen der Gerichtsbehör den nicht oft hervorbringt, dem? daß. bei einer solchen Aehn lichkeit leicht Jrrthümer' der Justiz vorkommen ' konnten» leuchtete dem Untersuchungsrichter nur zu.deutlich ein, und er war dem Zufall dankbar, der Viesen Doppelgänger FwM GplndmanM nSch zur rechten Zeit an den ÄiH

gefordea hatte, ehe der wirkliche Franz Grundmann unter diesem Spiel der Natur vielleicht unschuldig hätte leiden muffen. . -, Der Untersuchungsrichter fragte den vorgeführten' Ver brecher nach Hnem Namen, und klar und deutlich erwidere derselbe ihm: „Franz Grundmann!' L > - Dem Richter war es inzwischen klar geworden, weshalb dieser Mensch sich Franz Gnindmann nmmte. Er war zu» erst bei dex Entdeckung seines Diebstahls von Carlos Oliva« mit diesem Namen angeredet worden.und mußte Wohl in stinktiv

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 18.09.1924
Physical description: 8
Per^ sonen zur Anzeige gebracht: Ein Automobilist we gen Schnellfahrens im Stadtgebiet; zwei Quar tiergeber wegen Nichtanmeldung ihrer Mietparteien. Ein Kuraufenthalt für einen Schwerinvaliden aus Wien gesucht. An den Stadtmagistrat Bozen langte die Bitte eines Schwerinvaliden aus Wien. Hierauf der Richter: „Also, Sie kennen den Hund? Das ist eine Dogge, hoch, braun, weiß gefleckt.' „Nein, es ist keine Dogge', worauf Schneidermeister und Milchhändlcrin übereinstimmend sagen, daß der Hund

des Beklagten keine Dogge ist, auch nicht braun mit weißer Sprenkelung. sondern ein schwar zer Dackel, klein und krummbeinig. Der Richter: „Ja, du habeil wir ja die Sache schon. Da dreht es sich um zweierlei Hunde. Ja, Herr Schneidermeister F., sagen Sie einmal, hat vielleicht der Student Heim, der bei Ihnen wohnt, einmal kurze Zeit eine Dogge besessen?' „Ja, er hat einmal fünf oder sechs Tage lang, das war so im November, ?ine Dogge bei sich gehabt. Die hat' er dann wieder hergeben müssen. Warum, weiß

ich nicht.' Der Nichter zum Angeklagten: „Wollen Sie Venn setzt den Fall aufklären? Jetzt wäre es doch endlich an der Zeit, daß Sie einmal sagen, wie sich die Geschichte mit dem Hund verhält. Soviel steht fest/ Sie haben einen Hund. Ist das richtig?' Antwort: „Jawohl.' „Und Sie hatten auch vor übergehend im November eine Dogge.' „Nein. Herr Richter, die war nicht mein Eigentum.' „Darauf kommt es jetzt an. Wie verhält es sich mit der Dogge?' „Darf ich das genau auseinander setzen?' „Ja, aber nur nicht zu genau

, nur das, was notwendig ist.' Unterdessen waren meine elf Freunde im Zuhörerraum eingedrungen. Die Stu dentenverhandlungen waren immer gut von Zu schauern besetzt, denn es gab immer etwas zu hören. „Nicht wahr, Herr Richter, ich habe also das Wort?' „Ja, Sie haben das Wort, um das Notwendigste zusagen.' ^ Hierauf führte ich aus: „Es war nachmittags nach 2 Uhr an einem wunderschönen Herbsttag. „Bozner Nachrichten', den 18. September 1924 welchem von den Ärzten ein sechsmonatlicher Kur aufenthalt in Bozen oder Meran

und dem Wasenmeister übergÄ>en. b. Von der Polizei in Meran wurden zwei Obdachlose aufgegriffen. Ebenso wurden fünf Radfahrer nisgen Uebertretung der RaÄfahrord- nung und ein Mann wegen Fahrens im Tram bahngleis angezeigt. Die Sonne lachte am Himmel.' — Große Heiter keit im Zuhörerraum. Der Richter verwies dem Publikum seine Ausführung und bemerkte: „Ein Gerichtssaal ist kein Theater, und wenn Sie lachen wollen, müssen Sie zu Geis und Seidenbusch im Oberpollinger.' (Das war die Stätte, wo jeden Abend Geis

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Page 5 of 6
Date: 01.09.1897
Physical description: 6
. Je länger der Richter Dent in seinem Amtszimmer saß und seinen Gedanken nachhing, nm so stärker wurde in ihm das Verlangen, Volksvertreter zu werden. Und als der Abend Herein brach, hatte er einen Entschluß gefaßt. Gegen acht Uhr fuhr er mit der Union-Pacificbahn nach der Stadt Kansas, wo er am Morgen ankam. Er begab sich sofort in den nächsten Apotheker- laden, und als es Abend war. langte er wieder in Raleigh an. Zu gleicher Zeit mit Frederik Dent kam ein armseliger, alter Landstreicher

, dessen Gesicht Spuren einer wilden Vergangenheit trug, in dem Städtchen an. Er beobachtete den Richter aufmerk sam und folgte ihm in einiger Entfernung, ohne daß dieser das Geringste davon bemerkte. Als es zwölf Uhr war und alles im Hause schlief, verließ Richter Dent still seine Wohnung. Draußen begegnete er zuerst dem alten Vagabunden, der in der Nähe des Hauses gegen eine Mauer gelehnt dastand und ihn mit großen Angen anstarrte. Der Richter achtete nicht darauf, sondern lies hastig an ihm vorüber. Er ging

er das Fenster vorsichtig. Zehn Minuten später öffnete er es wieder und schwang sich schnell in das Zimmer. Alles dies ging ohne das geringste Geräusch vor sich. Und unbemerkt verließ er auch das Haus wieder durch eine Hinterthür ung begab sich nach Hause. So leise schlich er sich fort, daß selbst der alte Vagabund, der ihm gefolgt war und ihn neugierig be obachtet hatte, als er zu dem Fenster hineinstieg, nicht wußte, daß er das Haus wieder bereits verlassen hatte. Der Landstreicher hatte den Richter

in dem Polizeiregister der Stadt Raleigh der Name von „John Smith, Landstreicher' eingetragen und acht Tage später hatte der alte Vagabund sich vor dem Gerichtshof des Städtchens wegen Einbruchs zu verantworten. -k- Richter Dent fand sich auf dem Wege seiner politischen Beorderung keinen finanziellen Schwierigkeiten mehr gegenüber. Er wurde zum Mitglied des Kongresses gewählt und seine Stelle durch einen neuen Richter besetzt. Seine letzte Amtshandlung war die Aburtheilung des Falles John Smith, des Landstreichers

welcher des Einbruchs und Diebstahls beschuldigt war. ' Seit jenem Abend, wo er ihn an der Mauer neben seinem Hause bemerkte, hatte der Richter den Landstreicher nicht wieder gesehen. Die Gerichtspersonen und die Geschworenen saßen bereits auf ihren Plätzen als der Richter Dent, das neue Mitglied des Kongresses, eintrat und seinen Sessel einnahm. Da wurde der Gefangene hereingebracht und der Richter erkannte ihn sofort. Er erkannte in ihm den Landstreicher von jener Nacht und zu gleich — seinen eigenen Vater

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Page 5 of 8
Date: 08.05.1925
Physical description: 8
und nun soll er sich wegen dieser falschen Bezeich nung verantworten. — Angekl.: 'I waß von gar nix... i erinner' mi net..— Richter: „Sie werden sich aber erinnern müssen.' — .Angekl.' „Schau'n S' Herr Richter, i bin der billigste in der ganzen Umgebung, da können S' Ihnen erkundi gen, i bin direkt a Wohltäter gegen die andern...' — Richter: „Davon war bei der beanständeten But ter nichts zu bemerken.' — Angekl.: „Jetzt erinner' ich mich . . . I war a damals gar net im Geschäft . ., mi kann kaner verurteilen..., nur mei

Braut war im G'schäft, die muß alles wissen . . .' — Richter: „Er läßt lieber seine Braut einsperren als sich!' -^- Angekl. (erleichtert): „Ja, wann was g'scheh'n is, dann is die Braut dran schuld.' — Richter: „Und haben Sie ihr nicht gesagt, wie sie die Butter anschreiben muß?' — Angekl.: „I Hab' ihr gar nix g'sagt, sie macht alles allanig. I waß von nix.' — Richter: „Da werden wir also die Braut vorladen müssen.' — Angekl.: „Können wir das net heut' ausgleichen, Herr Richter, sie ist eh draußen

von der Die Braut wird hereingerufen. Sie behauptet, den Unterschied zwischen Tee- und Landbutter nicht zu kennen. Heldenhaft steht sie sür ihren Bräutigam ein: „Ich Hab' halt g'schwind d' Tafel genommen, auf der Teebutter gestanden ist und Hab' sie auf die Butter aufig'steckt!' — Richter: „Teebutter ist doch Molkereibutter. . .' — Angekl.„Das Hab' i net g'wußt.' — Der Bräutigam (rasch): „Und i Hab' schon gar nix g'wußt, i war net dabei, sie macht alles allanig.' — Richter (lachend): „Ungalanter Mensch

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Page 2 of 16
Date: 24.01.1911
Physical description: 16
befördert, den provisorischen Geometer-Assistenten Andrä Elbs zum definitiven Geo- meter-Assistenten und den provisorischen Bauamts-Assisten- ten Mois Iöchl zum definitiven Bauamts-Assistenten, beide der 11. Rangsklasse, ernannt. Verantwortlichkeit der Richter für die den Parteien erteilten Ratschläge. In einer neulich erflossenen Entschei dung hat der Oberste Gerichtshof in Men den Grundsatz festgelegt, daß die Richter keine Verantwortung für die Rat schläge tragen, die sie nach - bestem Wissen

und Gewissen einer Partei erteilen. Ter diesfällige Sachverhalt war fol gender: In einem bei einem Gerichtshofe anhängigen Rechtsstreite hat ein Richter drei Parteien den Rat erteilt, von der Ergreifung eines Rechtsmittels gegen eine Entschei dung des ersten Richters abzustehen, weil bei bereits erfolg ter Appellation seitens vier weiterer Streitinteressenten, dieser von den letzteren ergriffene Rekurs seiner Meinung nach hinreiche, um auch für sie im Falle eines günstige!! stag, Z4. Aönner 1911

^ Nr 19 Ausganges wirksam zu sein. Die Sache ging aber anders aus, als sich der Richter gedacht hatte, und als die Parteien infolgedessen sich durch die höhere Entscheidung geschädigt suhlten, erhoben sie gegen den Richter die Klage, die vom Oberlandesgerichte als den für solche Rechtssachen zuständi gen Richter erster Instanz abgewiesen wurde, mit folgender Begründung: Um zu einer richtigen Beurteilung der Sach lage zu kommen, muß vor allem festgestellt werden, ob der beklagte Richter den bezüglichen Ratschlag

während der Aus übung seiner amtlichen Tätigkeit den Parteien erteilt hat und ob er hiedurch einer Übertretung seiner Amtspflichten sich schuldig gemacht habe. Die obige erste Frage muß un bedingt bejaht werden, wobei zur Rechtfertigung dieser Be hauptung sich nur auf den § 432 der Gerichtsordnung be zogen zu werden braucht, wonach der Richter verpflichtet ist, jenen Parteien, die nicht rechtskundig oder nicht von einem Advokaten vertreten sind, die nötigen Unterweisungen zu erteilen, um ihre Rechte im Sinne

der gesetzlichen Bestim mungen zu wahren, und sie über die mit ihren Handlungen oder Unterlassungen verbundenen Folgen zu belehren. Da gegen muß die zweite Frage unbedingt verneint werden. Nicht jede irrtümliche Anschauung über eine geschl^che Ver fügung oder Bestimmung begründet nänilich tatsächlich eine Übertretung der Amtspflichten. Denn sonst müßteja jede Entscheidung, die im Instanzenwege abgeändert wird, für den Richter, der sie verkündet hat, eine Verletzung seiner Dienstespflichten begründen

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Page 17 of 32
Date: 13.10.1907
Physical description: 32
der Frau Chupin, das auf Antrag der Poli- zeipräfektur von Gerichtsstelle eingefordert War. Nachdem er fertig gelesen hatte, machte der Richter seinem lächelnden Sekretär Goquet ein Zeichen, daß er sich zum Schreiben be reit halten solle und fragte in kurzem. Ton die Angeklagte: Ihr Name? Aspafie Clapard, mein guter Herr, Witwe Chupin, Ihnen zu dienen. - - Sie versuchte.eine schöne Verbeugung und fügte hinzu: Ich habe meine Heiratspapiere zu Hause in der Kommode, und wenn man jemanden hinschicken

will ... Ihr Alter? unterbrach der Richter sie. Vierundfünfzig Jahre. Ihr Gewerbe? ^ Schankwirtin in Paris, ganz dicht bei der Rue du Chateau des Rentiers, zwei Schritte von den Festungs werken. Diese Personalfragen sind, die, unerläßliche Einleitung jedes Verhörs. ^ Nun wollen, wir uns maf, fuhr der Richter fort, mit >;hrenr Vorleben beschäftigen. Sie haben bereits mehrere Strafen verbüßt? Ich habe mehrmals Unglück-gehabt, mein guter Herr Richter, 5vinselte sie. ^-Ja,, und sogar recht oft. Au allererst

, ge- 'l)rt zu werden. Sie zog ihr neues von der Zlppretur noch A uz steifes Taschentuch hervor und rieb damit kräftig ihre ugen, um denselben eine Träne zu entlockem wnM klagte sie, mich im Verdacht zu haben, ich N'Vs. deinen Enkel, meinen armen kleinen Toto, zum ' ^^iehen! Da iväre ich ja schlimmer als die wilden derben! ja mein , eigenes Fleisch und Blut ver- Wer diese Wehklagen schienen den Richter nur sehr wenig zu rühren; sie bemerkte es und wechselte sofort System und Ton, indem sie zu ihrer eigenen Rechtfertigung

vergeblich, welche Vorwürfe man ihr vernünftigerweise machen könnte . . . Das kann ich Ihnen sagen, unterbrach der Richter, sie; man wirft Ihnen vor, daß Sie nach Kräften dem Gang des Gesetzes Hindernisse in den Weg legen ... Oh, mein Gott, ist das möglich? . . . und daß Sie die Justiz irre zu leiten suchen-, -Das ist Mitschuld, Witwe Chupin, nehmen Sie sich Wohl .in Acht! Als die Polizei-erschien, genau in dem AugeMick, Do das Verbrechen begangen wurde, da haben Sie Ihre Antwort verlweigert

- indem man sie ihrer eigenen Einbildungskraft überließ, mußte man die Lesart, die sie an Stelle der Wahr heit vorzutragen sich vorgenommen hatte, in ihrer ganzen Vollständigkeit vernehmen. Weder Lecoq noch der Richter bezweifelten, daß diese Lesart auf der Polizeiwache, an der Barriere d'Jtalie zwischen dem Mörder und dem vermeint lichen Trunkenbold vereinbart und darauf der Chupin durch den kühnen Komplizen mitgeteilt worden war. Oh, die Sache ist ganz einfach, mein guter Herr, begann die ehrenwerte SchanÄvirtin. Sonntag

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Page 18 of 24
Date: 24.10.1907
Physical description: 24
. Der Mann gehorchte und erklärte >das Drama mit einer für einen Mann seines Standes überraschenden Sicherheit. Als Mai mit seiner Erklärung fertig war, sagte der Richter: Ich muß der Wahrheit gemäß einräumen, daß Ihre Erklärungen sich vollkommen mit den Feststellungen der Aerzte decken, wonach der eine Schuß aus unmittelbarer NäA, der zweite aber aus einer Entfernung von einem bis zwei Metern abgefeuert Worden ist. Ein gewöhnlicher Angeklagter hätte triumphiert. Mai dagegen zuckte nur unmerklich

mit den Achseln und mur melte: Das beweist, daß die Aerzte ihre Sache verstehen. Lecoq war zufrieden. Als Richter hätte er das Verhör auch nicht anders geleitet. Er pries den Himmel, der ihm Herrn Segmüller an SteM von Herrn d'Escorval gegeben hatte. ^ , ' ' > - > . - ' Da also dies erledigt ist, fuhr der Richter fort, so bleibt Ihnen, Angeklagter, noch übrig, mir den Sinn eines Satzes zu erklären, den Sie aussprachen, als der Beamte hier Sie um den Leib packte. Ein Satz

? . ''' '' - , '1 - ' Ja! Sie haben gesagt: „Die Preußen kommen, ich bin verloren!' Was bedeutete das? Eine flüchtige Räte überzog Mais Wangen. Augen scheinlich hatte er alle anderen Fragen vorausgesehen, aber diese kam ihm unerwartet; er sagte daher mit schlecht -ver hehlter Verlogenheit: Das wäre ja recht sonderbar, wenn ich so Was gesagt hätte! Augenscheinlich suchte er Zeit zu gewinnen, um eine Erklärung zu finden. Fünf Personen haben sie gehört, sagte der Richter. > Nun, schließlich, versetzte Mai, ist die Sache möglich

auf seinen Lippen, mnerstag, 34. Oktober 1907 Nr. 245 als der Richter, im sichersten Tone, jede einzelne Silbe be tonend, sagte: Ich wer—de es Jh—nen be—wei—sen! Einun dzwanzigstes Kapi tel. Der Untersuchungsrichter war der Meinung, die An wesenheit der beiden Frauen sei der schwache Punkt im Verteidigungssystemi des Mörders, auf diesen Punkt müsse er also die wichtigsten Angriffe richten. Doch wollte er bei dem ersten Verhör nicht gleich allzuweit gehen. Er fuhr daher, als er glaubte, daß feine Drohung

Seufzer aus und fuhr fort: Der arme Soldat! Ich hatte ihm den Todesstoß gegeben, und seine letzten Worte Waren die Bezeugung meiner Un schuld.^. / Dieser kleine sentimentale Erguß ließ den Richter sehr kalt; er fragte ruNg: Sie nehmen demnach die Aussage die ses Soldaten an? Der Mann zögerte, als wittere er irgend eine Falle, und müsse daher seine Antwort Wohl erwägen. Ich nehme sie an! sagte er endlich. Bah! Sehr Wohl. Dieser Soldat Wollte sich — wie Ihnen erinnerlich sein muß — an Lacheneur rächen

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Page 6 of 8
Date: 05.10.1910
Physical description: 8
zwischen ihm und seiner Fvau Anna zu Meinungsver schiedenheiten, wobei Riedl schließlich seiner Frau einige wuchtige Faustschläge auf den Kopf und ins Gesicht versetzte, daß sie verschwollen und mit blauem Auge herumging. Über Anzeige seiner Gattin hatte sich Riedl vor dem Straf- richter wegen Gattenmißhandlung zu verantworten.^ BtzinN Aufrufe des Angeklagten betrat dessen Frau den Gerichts saal. — Richter: Sind Sie die Frau des Angeklagten? — Frau Riedl: Ja. — Richter: Warum ist Ihr Mann nicht erschienen? — Frau Riedl

: I glaub', mir brauchen ih^ nimmer. (Heiterkeit.) — Richter: Entschuldigen Sie, Sie haben doch die Anzeige gegen ihn erstattet? —- Frau Riedl: Ja, ja! I glaub' 's schon; er hat aber viel Arbeit und da Hab' i ihm g'sagt: Brauchst net hinz'geh'n, i werd' es schon allein mit'n kaiserlichen Rat ausmachen. (Heiterkeit) . — Richter: Wie konnten Sie Ihren Mann abhalten, zu Gericht zu gehen? — Frau Riedl: -Aber, Herr kaiserlicher Rat, i bitt' um Entschuldigung; mir san do scho wieder ganz guat. I will net

, daß er eing'sperrt werd'n soll. — Richter: Das geht nicht! Gestraft muß er werden. Ich. werde Sie nun als Zeugin vernehmen^ Wollen Sie aussagen oder nicht? — Frau Riedl: Wenn i muß, ja; wenn i net muß, so nicht. -— Richter: Also, Sie entschlagen sich der Aussage? —- Frau Riedl: Ja, bitt' schön. — Der Richter verurteilte den Angeklagten in contumaciam zu einem strengen Verweise. .— Richter (zur Zeugin): Haben Sie das Urteil verstan den? — Frau Riedl:' Also wird mein Mann nicht einge sperrt? (Heiterkeit

.) — Richter: Nein. -- Frau Riedl: Gott sei Dank. — D^s ging uns no ab, wo wir eh wieder gut such! ' ^ ^ i i >1. Ei« Raubmord in Paris. Die französische Hauptstadt steht unter dem Eindrucke eines Raubmordes, der leider die stetig zunehmende Verrohung und Entsittlichung eines Teiles der großstädtischen Jugend in geradezu abschreckendem Lichte, zeigt. Zwei Burschen im Alter von 16 und 17 Jahren lockten auf raffienierter Weise einen Kasseboten in die Woh nung, der Mutter des jüngeren und ermordeten und beraub

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Page 5 of 8
Date: 13.09.1912
Physical description: 8
fuhr Frau Hofrichter in Begleitung ihres Hausarztes Dr. Milavetz vor dem Haupteingang am Hauptplatze vor. Rasch entzog sich Frau Hofrichter, die auch diesmal in Schwarz erschien, den Blicken der neugierigen Menge. Bald darauf lenkte der Wagen, in welchem Adolf Hof richter mit der Eskorte saß, in die Rathausgasse ein, wo die Polizei den Eingang in das Gerichtsgebäude freihal ten mußte. Hofrichter, der über einem grünen Loden anzug einen Havelock und eine Kappe trug, sah nicht so srisch

aus als bei den ersten Tagsahrten. Er schien erregt, als er das Gerichtsgebäude betrat, hatte aber die Ruhe wieder gewonnen, als er vor dem Richter stand. Hingegen hatte sich Frau Hosrichters sichtliche Aufregung bemäch tigt. Der Richter stellte an Adolf Hofrichter die Frage, ob er in eine einverständliche Scheidung einwillige. Zum Erstaunen der Anwesenden erwiderte Hosrichter: „Ich bin prinzipiell einverstanden, aber nur unter der Bedingung, daß das Kind meinen Namen beibehält und mit meiner Familie in Verbindung

bleibt'! Frau Hosrichter, vom Richter befragt, ob sie absolut nicht die Ehe mit Adolf Hofrichter fortsetzen wolle, gab eine verneinende Ant wort. Der Richter erinnerte sie gerichtsordnungsgemäß an ihr vor dem Traualtar abgelegtes Gelöbnis der Treue, welche sie dem Ehegatten geschworen habe, und fragte sie, ob sie dies vergessen habe. Frau Hofrichter, vor Auf- in oie Vruir ^o Mwer verlor, vu» «vv- > w ^7''. Tatst«». D« T^.w«s« «wch in derselben Nacht im Hause seiner Eltern verhaftet

Gebetbuch und fragte sie, ob sie sich denn nicht erinnern könne, welche Bewandtnis es mit dem Gebetbuch habe. Frau Hofrich ter sagte: „Ich weiß es, trotzdem kann ich meinen Ent schluß nicht ändern!' Adolf Hofrichter beteuerte noch mals seine Unschuld. Bei dieser Szene wurde Frau Hof richter nahezu von einer Ohnmacht befallen. Sie mußte, von ihrem Hausarzt gestützt, in ein Nebenzimmer geführt werden. Der Richter gestattete, daß die Verhandlung in ihrer Abwesenheit fortgeführt werde. Nach fast dreivier

telstündiger Dauer wurde die Verhandlung geschlossen. Hofrichter fertigte das Protokoll vor dem Richter aus, während es feiner Frau zur Fertigung im Nebenzimmer vorgelegt werden mußte. Hofrichter bat nun, er wolle fein Kind sehen. Der Richter erklärte, daß er diesbezüg lich Keine Verfügung treffen könne, das sei Sache des Strasanstaltskonnnandanten. Hofrichter war von dieser Auskunft sehr betroffen. Er wurde dann abgeführt, während seine Gattin schon vorher das Gerichtsgebäude verlassen

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Page 7 of 8
Date: 23.01.1897
Physical description: 8
M R8 Kozser Nachr^chte» den Gesprächsstoff der ganzen Stadt und man freute sich unge mein darüber, als Fred Trichter eines Tags in seiner Zeiwng erklärte, er werde den Schimpf nicht auf sich sitzen lassen uud andern Tags zwei bereitwillige Freunde, denen die Geschichte sehe viel Spaß zu machen schien) zu Jonas Richter schickte, der denn auch den Kapitän Dodle und den Kolonel O'Brien sehr zuvor kommend aufnahm. Er erklärte ihnen, er sei bereit, die Konse quenzen feiner Handlungsweise als Mann

Trichter,. daß er äußerer Umstände wegen gezwungen sei, die Redaktion niederzulegen und alle Welt hielt das Duell nun für unvermeidlich. , Kapitän Dodle und Kolonel O'Brien begaben sich abermals zu Jonas Richter, der sie wiederum: sehr zuvorkommend ausnahm- Er erklärte ihnen, daß er zwar bereit sei, die Folgen seiner Hand, lungsweise als Mann und Gentleman zu tragen, allein es sei kein richtiges Verhältniß zwischen ihm und seinem Gegner, denn er — und hier nahm seine Stimme einen umflorten Klang

alles Lob ablchnend. . Es gibt doch noch Herrliche Geschöpfe unter den Frauen ! — Zwei Tage später war die Hochzeit. Als Zeugen fungirten der Kolonel O'Brien und der Kapitän Dople. . « , Zehn Minuten, später waren sie bereit bei Jonas Richter. „Mein Herr,' sagte Kolonel O'Brien, „ich überbringe Ihnen hiermit den Trauschein, der das Bündniß zwischen Fred Trichter und Jungfrau Emilie Klimper besiegelt. . „Vortrefflich,' sagte Jonas, indem er den Trauschein mit einer höflichen Verbeugung zurückgab

ist es nun, mich als Vater dem Knaben zu erhalten.' „Teufel,' rief Fred Trichter, als er den Bescheid vernahm, „wie lange kann's dauern, bis ich ebenfalls einen Jungen habe!' Doch was will man thun? Man muß sich eben in die Dinge fügen und warten. Und schließlich, auch die Zeit vergeht. Und so sehen wird denn eines schönen Tages wieder den Kapitän Dodle und den Kolonel O'Brien bei Jonas Richter. „Hier, mein Herr,' sagte der Kapitän, „ist der Geburts schein von Harry Trichter, Sohni von Fred Trichter und Emilie Trichter

zum zweiten Male Voter geworden bin.' „Das ist ja empörend!' rief Fred Trichter ungeduldig aus, als er dies hörte: das dauert ja wieder eine lrnge Zeit und am Ende komnk er mir wiederum vor! Hm ! Da muß man eben warten, ruhig warten.' Und er wartete, wartete geduldig; bis auch er einen Schrei hals mehr in seinem Hause hatte. Die natürliche Folge war, daß sich Kapitän Dodle ^ und Kolonel O'Brien wieder auf den Weg machten, um Jonas Richter die übliche Visite zu erstatten. Jonus Richter empfing die Herren

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Page 5 of 8
Date: 06.08.1901
Physical description: 8
. Dieses glorreiche Beispiel schwebe den Buren Vor. Krüger wird bestimmt die lange geplante Reise nach Amerika 'ausführen. Der Mau« mit dem göttliche» Seruf. Auf den Namensaufruf Felix Panies betrat vorgestern ein älterer, dunkel gekleideter Mann mit Brille den Verhandlungssaal des Bezirksgerichtes! Leopoldstadt in Wien. Mit einer tiefen Verbeugung trat er vor den Richter, Seeretär Dr. Heberdey, hin und begrüßte' ihn mit einem höflichen j.Buon Siorno, Vxeollenzä' -i Rlchter : Können Sie Deutsch sprechen ? Angekl

.: 8i Li^noi — Nichter: Dann lassen Sie das Italienische) Sie wissen, weßhalb Sie hier sind. — A.ngekl.: Hohes Gericht, ich weiß nicht, was man von mir will, n Ich bin in Wien, um meinen göttlichen Beruf auszuüben — - Richter : Sie sollen gebettelt haben. — Angekl.: O, Excellenz«, ich hab' noch nie so was gethan. Mir-Hat Gott eine Stimme gegeben/ die ich zu seinem Preis und zu seiner Ehre gebrauche. Fragen Sie hier den Archimandriten der russischen Kirche, wie ich als Sänger geschätzt werde Gott

hat mich ausersehen zu einem hohen Beruf,- denn ich lt.hre- auch die Jugend Kirchenlieder singen. — Richter,: Es geht Ihnen« ja mitunter schlecht : das sieht man Ihnen doch an. — Angekl.: O ja, aber da geh' ich Ansichtskarten verkaufen oder gottesfürchtige Freunde unter- . stützen z mich ^ Richter: Sehen Sie/ jetzt sind wir dem j;Betteln doch etwas näher gekommen. '— Der Wachmann, welcher die Anzeige erstattet hatte, gab an, Panies habe ^beim FiakörstaNdplatz auf dem Praterstern gebettelt, und als ihm ein Fiaker

zwei Kreuzer gab) habe er sie ihm hin geworfen und sei grob gewesen, weil ihm das Almosen zu klem?war Der Richter verurtheiltelPanies zu achtund vierzig Stunden Arrests. — Verurtheilter: Herr Richter, schenken Sie mir die Strafe. Gott, zu dessen Ehre ich ge schaffen bin, wird es Ihnen lohnen. — Richter: Ich thue meine Pflicht.. Gnade übt nur Se. Majestät der Kaiser. — Verurtheilter: „Mein Bruder ist Richter, mein Onkel ist Richter, und ich mit dem göttlichen Beruf soll im Arrest sitzen

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Page 6 of 8
Date: 02.08.1901
Physical description: 8
, „saufende Frauen, das muß sehr hübsch gewesen sein Ich glaube, es Ware ein.Generalausaleich am Platze.' „Ausgleichen!' rief Frau Mayerhofer erregt. soll mi ausgleichen, ck>o ifimt'n Schmlpftäbak im Recht' War und do glei zwa kriagt hab'.''j! (Dabei hob sie, um nicht mißverstanden zu werden, zwei Finger der rechten Hand empor.) ' Richter: 'heißt denn das.' zwÄN., —. Frau Mayer- hofer (traurig) :^'«'Wätschen heißk'Z, Herr Rath, zwei Wat schen.. .'—Frau Walecka (enifallend): ,,Nuy und von der großmächtigen

Watschen, die ich bekommen hab', da sind Sie still— Frau Kerti: „Und mei Rippenstoß, zu den i so un- schuldi kumma bin, muaß -ho a behandelt wer'n..— Richter (rasch): „Lieber-nicht ,Jch meine, ein Ausgleich wäre ^ das Beste. Wie ist es denn überhaupt zu diesen-Szenen ge kommen?' . - - . , Die drei Frauen betrachteten diese'richterliche Frage als eine.Aufforderung zu reden' und darum sprachen sie gleich- - zeitig, l Frau Walecka überschrie jedoch die zwei änderen, und indem sie erklärte: „I red

!' ,. ; Frau Walecka: „Dös is ka Unsinn nöt..° s. s ^ .Richter - Xenergisch) „Ruhe!' / Frau Mayerhofer - l klMlaut): „No ja. i glaub'^ daß 's a ^lnsinn.is,- und. dann.-: brauch i M denn mei'^Seliger hat z ^'^chmM'und''i schnupfBMa!',.. - . Richter: „Deswegen braucht man doch nicht zu streiten und sich zu raufen!' ' ' ^ , ; Frau Kerti: „Ja, da. is der Tanz erst anganga. Die Fmu ? Walecka sägt, dös Schnupfen is a grausliche.Gewohnheit ^ und der Schnupftabak wird erzeugt aus. .^ (beschämt) ich bitt', dös

kann ich nöt sagen,'sie g'sagt ha^!' ' Nichter: „Das ist auch nicht nothwendig'. . - . . i Frau^ KeM;,^Ao^rüber.M'ch'ält..Äie.Fraw-Mayerhofer 'insSaft'.'gangen und hat g'sagt, daß der'Schnupftabak .ans 'bazte/ fejn^TabaMWer gemachtMrd^' RichM:' '„Aüs''tvä§' für'^abäMätter?' . Frau Kerti:s^No^-aus'ffein6, 'bazte-.- Richter: „Ah, Sie meinen aus gebeizten Blättern.' Frau Walecka: „Ich hab' nur gesagt,, daß auch alte, Strnnpferln hineingegeben werden!' Frau Mayerhofer: ^.Ja Nkch ttockene^SchwabenkhabwKM g'sagt

,: (Heiter-/, feit.)' ,^Da hob i ihr halt glei a Pris'. unter d' Nasen g'rieben. -MeitÄkeit.) ' - j Richter: ^Das hat sich die Frau Walecka natürlich nicht < gefallen lassen?' ' ' ' . . .. ^ Frau Mayerhofer: „Sie hat ma d' Dosen, aus Her. Hand g'bant.' Frau Kerti: „Und da is der halbete Rapee in mei Miliheferl,g'fallen.' Frau Mayerhofer:-„Ao, do bin i obä schiach wurd'n^ lln^ hob'' ihr ane änschan'n lassen.' ,, Richter: „Sie bat natürlich mit zwei Ohrfeigen, geant wortet.' . V-.. ^ - c Frau Kerti

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Page 9 of 12
Date: 22.10.1907
Physical description: 12
Beilage zu Str. 243 der „Bozner Nachrichten' vom 22. Oktober IVO?. Krimmal- und Detektiv-Roman von E. G a b o r i a u. / ' (26. Fortsetzung.) Der Angeklagte ließ sein albernes Gesichterschneiden, nahm den Ausbruck komischer Wichtigkeit an, und begann ohne Zögern im hochtrabendsten Ton: Mit Bewilligung der hochlöblichen Obrigkeit wird heute vor hiesiger ehrenwerter Bürgerschaft zum erstenmal aufgeführt: Genovefa oder die. . . / ', ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ Genüg rief der Richter in hartem Ton. Er stand

Segmüller hatte die Ellbogen auf seinen Schreib tisch gestützt und die Stirn in seine Hände vergraben, Lecoq vermochte kaum seine Verblüffung zu verbergen. Nur Go- quet, der lächelnde Protokollführer, amüsierte sich. - Zwanzigstes Kapitel. Bis dahin war im Kampf mit dem Angeklagten Richter Segmüller im Nachteil geblieben. Allerdings hatte er noch keinen ernstlichen Angriff gemacht. Er hatte noch von keiner der Waffen Gebmuch gemacht, Äe Lecoq ihm in die Hand gegeben hatte. Wer er war verdrießlich

, das konnte man leicht an der Art sehen, wie er nach Verlauf einer Minute plötzlich den Kopf in.die Höhe warf. er zum Angeklagten, daß Sie die drei großen Sprachen Europas fließend sprechend Das' ist ein seltenes Talent. . Der Mörder verneigte sich, ein stolzes Lächeln auf den Lippen. . . . ' Aber das beltttzist noch.nicht Ihre Identität, fuhr der Richter fort. Haben Sie in Paris Leute, die für Sie ein stehen würden? Können Sie eine ehrenwerte Persönlichkeit nennen, die dafür garantiert

alle Behauptungen von Le^oqs Untersuchung bestätigen, oder völlig widerlegen. Gewiß! antwortete Mai emphatisch. Mister Simpson kann nur Gutes über mich aussagen. Er ist bekannt genug, um ihn ausfindig zu machen, nur wird das Zeit erfordern. Warum? Weil er in diesem Augenblick auf dem Wege nach Amerika sein muß. Diese Reise ist gerade der Grund, warum ich ihn verlassen habe: ich habe nämlich Furcht vor dem Meer. Lecoq atmete wieder auf. .Ah! W! sagte der Richter dreimal in verschiede nem Ton. .Wenn ich sage

? N Seit Sonntag nachmittag um vier. Das müßten Sie nachweisen. , Aus dem Zusammenziehen seiner Augenbrauen konnte man darauf schließen, daß der Mörder eine gewaltige Ge dächtnisanstrengung' machte. Beinahe eine Minute lang schien er zu suchen^ er sah abwechselnd nach der Zimmer decke und dem Fußboden, kratzte sich hinterm Ohr, stampfte mit dem Fuß und murmelte: Aber wie beweisen, wie? ^ Der Richter wurde endlich des Wartens überdrüssig Und sagte: Wh will Ihnen helfen. Die Leute der Herberge

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Page 6 of 8
Date: 09.01.1923
Physical description: 8
. Aus die Frage des Richters erklärte er, den Zustand des Hauses gekannt.zu haben, allein „ich bin arm, besitze nichts und kann deswegen das Haus nicht Her- Lichten lassen; es muß zugrunde gehen.' — Rich ter: Dann verkaufen Sie das Haus, wenn Sie es nicht erhalten können. Angeklagter: In die sem^ Zustand 'kauft es niemand, erst müßte es hergerichtet werden. Richter: Es ist unter allen Umständen Ihre Pflicht, das Haus in einen Zu stand zu bringen, daß es die körperliche Sicher heit sowohl ber Bewohner

als der Passanten ge währleistet. Das ist gesetzliche Vorschrift, von der nicht abgegangen werden darf. Angeklagter: Aber ich habe kein Geld, Herr Richter, das Haus trägt nichts. Der Richter verurteilte den Ange klagten mit Rücksicht auf die Mrlderungsum- stände zu 30.000 Kronen Geldstrafe. — Ange klagter: Diesen Betrag kann ich nicht bezahlen. Richter: Es ist ohnehin die kleinste Strafe, die ich über Sie verhängen konnte; zwei bis drei Friedenskronen. ^ Angeklagter: Lassen Sie von der Strafe etwas nach, Herr

Richter. — Richter: Das geht nicht, das Urteil ist gesprochen. Der Angeklagte hält dem Richter hierauf seine Stöcke hin und ruft: „Ich bin ein Krüppel und werde so behandelt. Sie werden einem Höheren (dabei weist er mit den Stöcken nach oben) von -diesem. Urteile Rechenschaft geben müssen. Rich ter: Meinen Sie Gott. Das werbe ich mit gutem Gewissen. Als der Verurteilte in diesem Tone fortfährt, will ihn der Richter abführen lassen. Der „Hausherr' zieht -es aber vor, mit den Stök- ken heftig arbeitend

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Page 4 of 8
Date: 11.08.1924
Physical description: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 11. August 1924 Nr. 1S4 Rotes Kreuz Bozen. Es wird bekanntgege ben, daß die Kinder, welche zur Kur am Meer nach Rimini gesandt wurden, am 14. August um 6 Uhr abends in Bozen wieder eintreffen wer den. Die Angehörigen wollen selbe am inneren Bahnhos erwarten und abholen. Richter-Versetzungen. Das Verordnungsblatt des Justizministeriums meldet folgende Verän derungen im Richterstande: Ianka, Rechts praktikant am Kreisgericht Bozen, ist ernannt zum Richter

und versetzt zum 1. Mandament von Trieft mit den Funktionen eines Prätors: Grabmayr, Auskultant in Kaltern, zum Richter ernannt und mit den Funktionen eines Prätors nach Görz versetzt,' Pattis, Rechts praktikant in Klausen, zum Richter ernannt und mit den Funktionen eines Prätors nach Görz versetzt: Werndle, Rechtspraktikant in Rovereto, als Richter mit den Funktionen eines Prätors nach Bisteza (Feistritz) versetzt: Lun, Rechtspraktikant in Bozen, als Richter nach La- gosta (dalmatinische Insel): Noldin

, Rechts praktikant in Meran, als Richter nach Aidus- sina (Haidenschaft) Kanzleipersonal: Zaratin, Kanzlist in Pola, nach Bruneck, Coek, Sekretär in Pola, nach Neumarkt. Die Fahnen am Halbmast zum Zeichen der Trauer waren am Samstag und Sonntag anläßlich des Todes des Prinzen Franz Josef von Batten berg, Schwager der Königin Helena. Gestörter Telephondienst war heute morgens auf der Strecke Bozen—Innsbruck. Auch die Agentur „Brenner' meldet, daß das Telephon mit Innsbruck fortwährend gestört

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