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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 18.02.1925
Physical description: 8
Beweis von dem künstlerischen Geist, der über diese Veran staltung waltet. ' . Wiener Operettengastspiel im Bozner Stadt theater. — Ein interessantes Star-Engagement. Der Direktion Frischler ist es gelungen, als Spiel leiter und Charakterkomiker den Direktor des Wie ner Metropoltheaters, der Wiener Maifestspiele in Konstantinopel und der Wiener Operettensaison in Stuttgart, Gustav Müller, zu gewinnen, der in seinem Fache ohne Übertreibung unübertrefflich genannt werden kann. Gustav Müller verfügt

, da er auch im Schauspiel — insbesondere im Volks stück und in der Posse — einen hervorragenden Platz einnimmt, über eminente darstellerische und Sprechqualitäten; er ist aber auch ein Tänzer und Tanzarrangeur von einem über ganz Deutschland verbreiteten Ruf, in den letzten Jahren Star-Gast an fast sämtlichen Wiener Operettenbühnen, ein Negiekünstler allererster Ordnung und höchster Musikalität. Gustl Müller — ein Wiener Lieb ling von einer Beliebtheit, die der Fritz Werners oder Ernst Tautenhayns in nichts nachsteht

und nacherzählt von Karl Felix Wolsf. Bozen. . (Schluß.) Es vergingen mehrere Jahre. Die alte Mül lersfrau starb und die junge bekam zwei Kinder. Mit diesen ging sie eines Tages zu einer Ver wandten nach Fernamusino. Unterdessen wirt schafteten die beiden Männer allein in der Mühle. Da kam ein landfremder Mensch in ver schlissenem grünem Gewände ; der klopfte an und bat, man möge ihn als Knecht aufnehmen. Der alte Müller musterte ihn mit wenig wohl wollenden Blicken und fragte: „Verstehst du überhaupt

etwas vom Müller handwerk ?' „Nein,' versetzte der Fremde, „aber ich bin sehr stark und ausdauernd, besonders wenn ich im Wasser liege; darum werde ich mich ins Wasser legen und von hier aus die Mühle drehen.' „Wenn du im Wasser liegst,' bemerkte der Müller, „kannst du ja das Mühlrad nicht er reichen.' „Das Mühlrad muß eine lange Welle erhal ten und so angebracht werden, daß es ins Wasser hineinragt,' entgegnete der Fremde; „da werde ich dann zugreifen und euch die Mühle drehen, daß ihr staunen sollt — 16 Stun

den im Tage, ohne Unterlaß.' Darob verwunderte sich der alte Müller; er „Bozner Nachrichten', den 18. Februar 1925 den gastlichen Räumen des „Bozner Hof' einge sunden, welcher die zahlreichen Gäste kaum zu fas sen vermochte. Eingeleitet wurde diese Faschings unterhaltung mit mehreren trefflichen. Konzertftük- ken des eigenen Streichorchesters unter Herrn De- Mrians persönlicher Leitung, die ungeteilten Bei fall fanden. Als Glanznummer des Abends darf wohl der Einakter „Eine fidele Gerichtssitzung

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 06.09.1919
Physical description: 8
500 Millionen zur Senkung der Lebensmittel- dem Neuen sitzen, Bescheid und hört, daß sie von den Zundelheiner sprechen, sagte er: „Ich Hab' schon so viel von den Zundelheiner erzählen gehört. Ich möcht' ihn doch auch emmal sehen.' Da sagte ein anderer: „Nehmt Euch in Acht, daß Ihr ihn nicht zu früh zu sehen bekommt. Es geht die Rede, er sei wieder im Land.' Aber der Müller mit seinen Pausbacken sagte: „Pah! ich komm' noch bei guter Tageszeit durch den Fridstädter Wald

ihm der Bettler die Krücke Bald darauf gehen zwei betrunkene Sol daten an ihm vorbei und singen das Reiterlied. Wi.- er in den Fridstädter Wald kommt, hängt er dieKincke an einen hohen Ast, setzt sich ungefähr sechs Schritte Lavon weg, an die Straße, und zieht das linke Bein zusammen, als wenn er lahm wäre. -Drüber kommt auf stattlichem Schimmel der Müller dahertrottiert und macht ein Gesicht, als wenn er sagen wollte: „Bin ich nicht der reiche Müller, und bin ich nicht dei schöne Müller

, und bin ich nicht der witzige Müller?' Als aber der witzige Müller zu dem Heiner kam, sagt „Bozner Nachrichten', 6. September 191l preise um weitere 50 Millionen erhöht werden. Diese 50 Millionen sollen vorzugsweise leistungsschwachen Gemeinden zugute kommen, da aus zahlreiuM Ge meinden Mitteilungen eingelaufen sind, daß die Sen-. knng derLebensmittelhreise noch nicht in der gewünscht ten Weise hat durchgeführt werden können Eine Million Kilo Schnupftabak verbrannt. In einer Pariser Tabakfabrik brach eine heftige

- l ert. und sie ist an den Aesten hängen geblieben daß ich nun nimmer weiter kann. Wölkt Ihr nicht so gut sein und sie mit Eurer Peitsche herabzwicken?' Der Müller sagte: „Ja, sie sind mir begegnet an der Waldspitze. Sie haben gesungen: So herzig, wie meine Liesel, ist halt nichts aus der Welt!' Weil aber d-r Müller auf einem schmalen Steg über einen Gr.ib?i zu dem Baume mußte, so stieg er von dem Roß ab, um die Krücke herabzuzwicken. Als er aber an den Baum war und schaut hinauf, schwingt

sich der Hei ner schnell wie ein Adler auf den stattlichen Schimm:! gibt ihm mit dem Absatz die Sporen und reitet davon „Laßt Euch das Gehen nicht verdrießen', rief er den' Müller zurück, „und wenn Ihr heim kommt, so rich tet Eurer Frau einen Gruß aus von dem Zundel heiner!' Als er aber eine Viertelstunde nach Betzeit nach Brassenheim und in die Mühle kam, und alle Räder klapperten, daß ihn niemand hörte, stieg er vor der Mühle ab, band dem Müller den Schimmel jvie-, der an der Haustüre an und setzte

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 17.06.1905
Physical description: 8
„zum Pfau' zur Verhaftung Uhligs und Wichtreys und zweier anderer Personen, deren Schuldlosigkeit sich aber alsbald^ herausstellte. Jni Besitze dieser beidcir Erstgenannten wurden auch je 3 falsche Fünf- kronenftücke ungarischen Gepräges getroffen', welche ihrer An gabe nach, gleich vielen anderen solchen Stücken, von ihrem Kameraden, dem ihnen nur unter dem falschen Namen Theo dor Ritter von Bartellstein bekannten Richard Müller erzeugt worden warm. .Dieser li^r, wie schvn erwähnt, am 8. De zember

. Müllers, nämlich des Uhlig und Wichtrey. ivelche dein Kreisgerichte Böhmisch-Leipa zur Ab urtheilung überlassen werden mußten, da sie dort mit anderen Genossen wegen Verdachtes der Theilnahme an der Banknoten verfälschung bereits.in Untersuchung gezogen lvaren, hatten sie im November 1904 im Thllrmwirthshause in Bozen den Müller — Barthellstein — kennen gelernt, der sich als Kunst maler ausgab und ihnen alsbald den Vorschlag machte, fal sches Geld zu fabrizieren^ was er selbst zu übernehmen ver sprach

wenn sie ihm mir die nöthigen Mittel dazu verschaffen würden Sie zogen dann mitsammen nach B r i r e n nlld loglerten sich im Gasthaus „zum goldenen Adler' ein. Ilhlig mußte über Auftrag Müllers in der Eisenhandlung des Joh. Nr.l3S Fallmereyer um Kr. 2.40 Zum inl. Gewichte von etwas über ein halbes Kilo kaufen und gab auch zum Gießen der Form ein echtes ungarisches Fünskronmstuck her; . den Gyps soll sich Müller selbst verschafft habm; in Brixen scheint jedoch der Guß mißlungen zu sein^ Die Genossen fuhren daher

nach Klausen, wo sie im Gasthause „zur alten Post' logierten; dort gab Uhlig dem Müller Geld zum Ankaufe von Gyps und Nlit diesem stellte Letzterer unter Zuhilfenahme des erwähnten Fünfkronenstückes eine Form her, die er selbst als gelungen bezeichnete. Hier soll aber noch kein falsches Geld erzeugt worden sein, sondern nlan begab sich nun übÄ Anregmrg Mül lers nach Eppan. Im Gasthause „zlnn Weißen Rößl' schlu gen die Falschmünzer am 2. Dezember 1904 Ihre Werkstätte auf; Müller nahm für sich allein

das Zimmer Nr- 16, die beiden Anderen erhielten Nr. 18. Ersterer ließ sich sein-Zim mer beständig heizen! und inachte sich nun an die Anfertigung der Falsifikate, wozu er das in Brixen gekaufte Zinn und die in Klausen gegossene Form verwendete. Nach dein Gusse von 6 oder 6 Münzen soll nach Angabe seiner Konlplizen die Form unbrauchbar geworden sein ; Müller ließ sich daher durch Michtrey in-der Eisenhandlung Leiß in Bozen um 4 Kr. glaub lich 1 Kg. Stangenzinn und glaublich auch 1 Kg. Gyps holen

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 12.01.1923
Physical description: 8
bewältigte. v. Eine Riesenstatue Carusos. Fm Rom wurde unter großen Festlichkeiten- vor kurzem Strafe ivegen Bettelns abmachte, um sodann zu „Vater Plöderer', dem Verwalter des Schubarrestes, überzusiedeln, wo cr darauf zu warten hatte, bis seine Zuständigkeit feststand. „Heinrich Müller' wandelte, die Hände in den Hosentaschen, in der Arrestzelle auf und ab. Das Gitter hing lose Herab, ein Sprung, und er wäre draußen gewesen. Aber das sie! Heinrich Müller gar nicht ein. Er war Schübling

und wollte es bleiben. Vatdr Ploderer brachte ihm sein Essen und teilte ihm mit, daß er es nicht wagen sollte, auszureißen. Dabei ließ er beim Fortgehen einen Hammer auf dem Tische liegen. Heinrich Müller lacht sich eines. Draußen regnete es in Strömen, und die Suppe aus der Ploderschen Küche war ganz ausgezeichnet. Den Hammer gab er, nachdem er lange Zeit an der Tür gepocht hatte, dem Herrn Ploderer zurück, indem er dabei betonte, er sei ein ehrlicher Schübling und reiße bestimmt nicht aus. Er habe seinen Schub

verdient. Des Tags über hackte Heinrich Müller etwas Holz, sonnte sich, als das Wetter besser wurde, ging er etwas im Dorf spazieren, half Bauernfrauen den schweren Korb tragen, wofür er einige Kreuzer bekam, die für Ta bak reichten, und nachts schlief er den Schlaf des Gerechten. - ' . > .. Mittlerweile wurde von der Bezirkshauptmann schaft nach Argentinien, nach China und nach Kairo geschrieben. Aber keine Antwort kam. Auch aus Indien nicht. Heinrich Müller hatte sich miitler- eme Riesenstatue

steher war ratlotz und die Bezirkshauptmannschaff. desgleichen. Der Mann konnte doch nicht ewig hier - auf seine Zuständigkeit warten, mittlerweile hatte er ja das Bürgerrecht im Orte erworben. UM eines Tages ließ Heinrich Müller der Ortsvorsreher rufen, überreichte ihm 100 Gulden und bat ihn, den Ort schleunigst zu verlassen. Aber Heinrich Müller lehnte ab; er sei selber neugierig, wohin er gehöre,. er bleibe hier! Doch er hatte nicht mit Weihsschlauheit gerech net. Das Dienstmädchen

des Ortsvorstehers hatte es übernommen, das Dorf von dem faulen Fresser- zu befreien. Sie lockte eines Abends den Heinrich Müller aus dem Ortsbereich, über die Grenze dM Ortes. Und dort stand ein Gendarm, der ihn wegen Schubslucht verhaftete! Er kam in ein Stadtge- fängnis, wo es ihm nicht so gefiel, wie in dem idvls lischen Orte, und wo er verriß, baß er wohl Heinrich? Müller sei, aber aus Meerane in Sachsen gebürtig <sei, wohin er denn auch endlich abgeschoben wurde«, nachdem er 28 Pfund zugenommen

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 25.06.1925
Physical description: 8
den Vorgang beobachtet und gab einen Alarmschuß. Als Gonzalez 100 Meter zurückgelegt hatte, sah er, daß auf dem Fort die Soldaten WZ Gewehr traten. Er schwamm eine gute Strecke wei ter, da bemerkte er mit Entsetzen, wie ein großer, ren Frau von Ehren lebhaft geteilt wurde. So brauchte es nur eines kleinen Anstoßes, um zwischen Müller und den Damen die Bekanntschaft anzu knüpfen. Eines Tages entfiel Frau von Ehren, gerade, als sie an dem Maler vorüberging, ihr Handtäsch chen, natürlich ganz zufällig

. Müller hob es auf u. überreichte es mit einigen Worten. Anna dankte, auch die Geheimrätin mischte sich ins Gespräch, man stellte sich gegenseitig vor, und schon am nächsten Tage begleitete MüÜer die Damen auf ihrem Spa ziergange. Allerdings wurde die Unterhaltung nur von ihm selbst, Frau von Ehren und deren Mutter bestritten, denn Magda verharrte nach wie vor in ihrem nachdenklichen Schweigen. Achtundvierzig Stunden später, als Müller ei nes Morgens erwachte, hörte er den Regen an die Scheiben

prasseln. Das ist keine Annehmlichkeit, am allerwenigsten auf dem Lande und in der Nähe des Meeres, aber der Maler verlor deshalb seine gute Laune nicht, im Gegenteil, er Pfiff sich ein lustiges Liedchen, während er sich ankleidete. Frau Grote erschien mit dem Frühstück und brachte die Post mit, welche der Bote vorhin für Herrn Müller abgegeben hatte. In einem der Briefe fand sich eine Photogra phie, welche eine junge Dame vorstellte. Müller be trachtete das Bild lange und eingehend, dann legte

blauen Himmels. Mutter Grote saß in der Küche und schabte Kar toffeln. „Ist Ihnen die Zeit lang geworden, Herr Müller,' wandte sie sich an den Maler. „Ganz und gar nicht. Wissen Sie, Mutter Grote, wenn man nicht nach der Natur zeichnen kann, dann zeichnet man nach dem Gedächtnis. Sehen Sie, heute morgen habe ich mich daran erinnert, wie Sie von der jungen Frau gesprochen haben, die vori ges Jahr in der kleinen Villa wohnte, und weil Sie dieselbe so gut beschrieben haben, daß ich sie förmlich vor nlir

sah, habe ich probiert, sie zu zeichnen. Da schauen Sie, ob ich es getroffen habe?' Er hielt ihr das offene Buch hin. Die Alte fuhr beim Anblick der Skizze förmlich überrascht zurück. „Nein, so etwas, Herr Müller, das grenzt ja schon an Zauberei. Einen Menschen malen können, bloß auf die Beschreibung hin, ohne ihn je gesehen zu haben...' ^...5 Die Augen «des jungen Mannes legAeten freu dig. „So habe ich sie gut getroffen, die Dame?' Anneliese betrachtete das Bild lange. „Wissen. Sie, man sieht

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 09.07.1903
Physical description: 16
,' meinte Frühberg zu seiner Schwester gewendet, „aber ich bin noch nicht mit ihm zu Ende. Die Entlarvung kommt erst nach. Zunächst will ich Ihnen nur verrathen, Herr Forstassessor Grimm, genannt Knöwe, daß ich von Ihren Angaben vor Gericht nicht das Geringste lveiß.' . „Doimerwetter, das ist ja ganz unmöglich,' warf Knölve ein. ' ' Der Justizrath begann jetzt zu erzählen, wie sie am Abend zusamemn beim Thee gesessen, und wiederholte in kurzen Zügen die Erzählung von dem Großvater Klara Müller

, von seiner verstorbenen Tochter und deren Hinterbliebenem Kinde. Dann kam er auf den verschollenen Sohn und auf die wun derbare Charakterähnlichkeit zwischen dem alten Großvater Grimm und dem alten Förster Knöwe. Mer Augen richteten sich nach Knöwe, aus den anscheinend die Erzählung keinen Eindruck gemacht Hatte. „Wissen Sie was, Herr Justizrath,' begann er jetzt, „Sie sind viel zu schade für den Staatsdienst, Sie hätten Privat detektiv werden sollen, Sie olle Spürnase! Und wenn die Klara Müller Ihnen nicht geholfen

hätte, Klara Müller', wiederholte er und sprang auf. „Also, meine selige Schwe ster, geborene Grimm, hat einen Kaufmann Müller gehei- rathet, wen ich recht verstanden habe? Und beide Eltern sind todt ? Und die hinteMiebene Waise ist meine Nickte? Darm«: hat mir auch das Mädel so gut gefallen. Und nun, Herr Justizrath, nachdem Sie mich völlig entlarvt haben, danke ich Ihnen.' Er reichte ihm die Hand, in die der Justizrath kräftig ein schlug. . „Wenn Sie nur noch verrathell wolleil

kungsurkunde aufsetzen. Zlber dazu muß die Klara Müller Hiersein.' '„Lassen Sie das liebe Kind doch rufen,' bat Frau Bran denberg. „Es muß eine köstliche Erkennungsszene zwischen der kleinen Sameriterin und dem erretteten Förster geben.' Frühberg überlegte einen Augenblick. Dann wandte er sich an Wolfgang und sagte: ..Wolfgang, ich überlasse es dir, zu - entscheiden, ob ich Fräulein Müller hierher führ.'» soll.' „Das hat nun Knöwe, der hellte unser Gast ist, zu be stimmen. Meinetwegen würde Fräulein Müller

gewiß nickt hierherkommen. Ätber wenn ich aufrichtig sein soll, so nwchte ich wünschen, daß ich für meine Person einer Unterredung zwischen Nichte und Onkel nicht beiwohne, weil ich fürchte, daß Knöwe wieder die Taktlosigkeit begehen könnte> volr der Annahme seines Geldes durch Vermittlung des Fräulein Müller und vom Ankauf des Stammgutes zu reden.' „Nur nicht so empfindlich, lieber Sohn,' sagte die Freiw. indem sie beschwichtigend die Hände auf Wolfgangs Schultern - legte und ihm prüfend

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 26.10.1898
Physical description: 6
^' verstorbenen Assistenten Dr. Müller statt. Aus dem Centrälfriedhef hatten sich 18 Personen eingefunden^die 15 Schritte vom ^ Grab stehen blieben, ebenso weit fort stand der Geistliche. Dr. Frankl von Hochwart hielt Namens des Professors Nothnagel eine Trauerrede; dann sprach ein FrÄn8''Dr.'MüVrs,''Dr. H a ll e r. '— Zum Todesfalle des Dr. Müller wird aus Wien des Nähern berichtet : Die Nachricht vom Tode Müllers! , verbreitete, sich rasch und rief schmerzlichste Theilnahme- hervor; sein Schicksal

ist um so tragischer, als Müller aus Indien, wo er zuForschungszwecken während des heftigsten Wüthens der Pest weilte, gesund zurück kehrte und erst vor kurzem ein Werk vollendete, in welchem er die Ergebnisse' seiner im Auftrage der Akademie der Wissen schaften unternommenen Forschungsreise niedergelegt hatte. Die Leiche Dr. Müller's wurde in ein mit einer Sublimat-Lösung getränktes Leintuch gehüllt, ohne daß. dabei der Körper des Verstorbenen berührt wurde, hierauf in einen desinsicierten Holzsarg gebettet

und mit von Desir fections- untteln getränkten Sägespänen umgeben. Der Holzsarg, dessen Fugen ausgepicht worden waren, wurde sodann in einen des insicierten Metallsarg gelegt der verlachet wurde. ^ Ueber die Krankheit Dr. Müllers wird gemeldet: Am 21. ds. fühlte er sich so matt, daß er sich zu Bette begeben mußte. Zlls die ersten Symptome der Pest bei ihm auftraten, stellte sich Müller sofort die furchtbare Diagnose. Er studierte die Krankheit am eigenen Leibe, maß seine Körperwärme und Machte Au^eichnungen

inficirt tvasen, seien aus dem bäcterioloaischen Institute entkommen. Dieses Gerücht fand damals Bestätigung, trotzdem wurde keine Pesterkrankung in der französischen Hauptstadt festgestellt. .-Das Pasteursche Institut in Paris entsandte auf Ersuchen der Wiener mediem^chen Fakultät Dr. Marmorek mit zwei Litern Pestserum nach Wien. i Ueber die letzten Lebenstage des Dr. Müller verlautet Folgendes: „F.'eitag früh hatte Dr. Müller ans Fenster einen Zettel geheftet. Ich binan^. Pestlungenentzündung

er in -vollständigst Bewußtlosigkeit, aus der er nicht mehr erwachte. Demnach dürfte sein Tod ganz schmerzlos gewesen sein. Um halb 5 Uhr war die Katastrophe einge treten. Am Sonnabend nahm er ° die Höstte.' Der Priester blieb vor dem Fenster stehen und verrichtete die Mbete, legte die Hostie aufs Fensterbrett, von wo sie eine Barmherzige Schwester nahm und Dr. Müller reichte Bis zu dem Augen blicke, wo er die Besinnung verlor, war er sich seines Zu standes klar bewußt und dachte nur an seine Umgebung

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 13.07.1912
Physical description: 8
und trachte vorderhand darnach, wenigstens ein gro ßes, schönes Schwimmbassin zu errichten, das geheizt und somit auch im Winter benützt werden kann; alles übrige kann ja dann nach und nach hinzugesügt werden, aber für ein Schwimmbad, sollte denn doch endlich einmal etwas geschehen, um so mehr, da ja zur Deckung der be züglichen Kosten vorerst das Legat des Herrn Inge nieurs von Müller hergenommen werden kann. Leider will man - aber auch hievon an maßgebenden Stellen nichts wissen, und somit werden leider

. Die Teilnehmer von Nord- und Südtirol — letzteren hat Herr Hotelier Müller für die Strecke Mals-Landeck freundlichst zwei Autos zur Ver fügung gestellt — trafen am Vorabend der Feiertage in Landeck zusammen, wo sie in dem berühmten „Posthotel' des Herrn Postmeister I. Müller abstiegen. Das ele gante, hochmoderne Hotel legte zu Ehren der Journali sten reichen Flaggenschmuck an. Herr Ho.telier Müller und seine liebenswürdige Frau Gemahlin empsingen die Gäste, unter welchen sich auch mehrere Damen besanden

, in zuvorkommendster Weise. Herr Hotelier Müller lud die Gäste zu einem auserlesenen Festmahl, das in dem herrlichen Speisesaale serviert wurde und an welchem auch Herr Bezirkshauptmann Schweiger und Herr Vizebürgermeister Hoch stöge r von Landeck teilnah men. Während der Tafel erhob sich Herr Hotelier Mül ler und hielt eine äußerst herzliche Ansprache in welcher er insbesondere der Freude Ausdruck gab, die Vertreter der Tiroler Presse in seinem Hause begrüßen zu können. Auch Herr Bezirkshauptmann Schweiger

und Herr Vizebürgermeister Hoch stög er richteten an die Journa listen liebenswürdige Begrüßungsansprachen. Mancher Toast noch wurde während der Tafel gesprochen und spe ziell Herrn Hotelier Müller wurde in wärmsten Worten der Dank für den herzlichen Empfang und die ausge suchte Gastfreundschaft gezollt. In animierter Unterhal tung verweilte die fidele Korona noch lange beisammen. Eine bleibende schöne Erinnerung an das exquisite Fest mahl bilden für alle Teilnehmer die reizenden Menükar ten

, welche Herr Hotelier Müller eigens herstellen ließ. Sie zeigen auf der Vorderseite ein koloriertes Bild Kai ser Franz Josef I. und weiland Kaiserin Elisabeth an ihrem Vermählungstage, ferner eine Ansicht des Hotels Post in Landeck, auf der Rückseite eine detailiertes Pro gramm des Journalisten-Aussluges. — Am kommenden Morgen besichtigten die Teilnehmer das idyllisch gelegene Landeck und nach herzlichen Abschied traten sie unter Führung des Herrn Postmeisters Müller um 9 Uhr vor mittags per Auto die Reise

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Page 4 of 8
Date: 26.06.1925
Physical description: 8
aus ös- (Nachdruck verboten.) Unter fremdem Willen. Detektivroman von Adolf Stark. l10. Fortsetzung.) „Ich habe mich nicht getäuscht,' sagte er zu sich selbst im . Gehen. „Ueber diesen Punkt bin ich mir im Klaren. Freilich handelt es sich nur um eine Ne bensache, die mich der Lösung nicht näher bringt. Aber immerhin ist es ein Schritt vorwärts.' Auch die Damen hatten die Ruhepause benützt, ihr Haus zu verlassen und trafen mit Müller am Strande zusammen. Leider dauerte das schöne Wet ter nicht lange

. Eine Viertelstunde später goß es wieder in StÄmen, aber trotzdem war Müller dies mal noch vergnügter als am Morgen. Das hatten ein paar Worte der Geheimrätin gewirkt, welche ihm beim Abschied gesagt hatte: „Wenn Sie mit Ihrer Zeit nichts besseres anzufangen wissen, dann neh men Sie doch den Nachmittagstee mit uns.' < Müller saate zu und fand sich trotz des strömen den Regens punktlich um halb 5 Uhr nachmittags' in der Villa ein. Ein junges, nettes Stubenmäd chen, welches nicht ermangelte, dem hübschen Maler

aufmunternde kokette Blicke zuzuwerfen, geleitete ihn die Treppen hinauf. Als er in den kleinen Empfangssalon kam, bemerkte er außer den Da men noch eine vierte Person darinnen, die er hier noch nie gesehen hatte, einen eleganten, schlanken Herrn, welcher ihm von Frau Forbach als ihr Schwiegersohn vorgestellt wurde, der trotz des Re gens heute zu Besuch hergekommen sei. Herr von Ehren verbarg nur schlecht die üble Laune, welche ihm das Kommen des Gastes erregte. Aber Müller schien nichts davon zu merken

und war lustiger und übermütiger als je, daß Frau von Forbach und ihre Tochter des Oesteren über seine launigen Einfälle laut auflachen mußten. Frau von Härtung war nicht im Salon anwesend. Sie sei kurz nach An kunft ihres Schwagers von einer heftigen Migräne befallen worden, erzählte die Geheimrätin. Müller blieb länger, als man schicklich beim ersten Besuch bleiben kann. Als er sich verabschiedete, erhielt er die Einladung, recht oft und recht bald wiederzukommen.. „Ich werde pünktlich Folge leisten,' sagte

er zu sich, als er seiner Behausung zuschritt. Fünftes Kapitel. ^ Dem regnerischen Tage folgte eine helle, mond- durchschienene Nacht von fast überirdischer Schön heit. Müller stand lange an dem kleinen Fenster und starrte hinaus aufs Meer, das aus flüssigem Silber geformt schien. Der Wind hatte sich ausgetobt, kein Lüftchen rührte sich und ganz, ganz leise schlu gen die Wellen mit eintönigem Gemurmel gegen die KlWe. Stille ringsum und Regungslosigkeit. -still und ruhig war es auch drüben gegen das Dorf zu. Die Lichter

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Page 1 of 20
Date: 14.03.1912
Physical description: 20
mit dem ihm bekannten Malergehilfen Kurt JMller zusam men. M ülle r bat den Prinoth um eine Zigarette, Pri noth hatte aber keine bei sich. Bei der jenseits der Brücke befindlichen Tabaktrafik fragte Prinoth den Müller, ob er ihm eine lO-Krouennote wechseln könne. Müller gab im Scherze seiner Verwunderung Ausdruck, daß Prinoth an einein Freitage, also gegen Ende der Woche, noch eine 10- Kronennote besitze. Prinoth entnahm nun seiner äußeren Nocktasche eine zusammengefaltete 10 Kronennote, übergab sie dem Mütter uud

hieß ihn im Zigarrenkiosk Zigaretten kaufen und bei dieser (^Gelegenheit die Panknote wechseln lassen. Müller betrat den Kiosk, verlaugte 1l) Sportziga- retten und legte ')Nr Bezahlung die von Prinoth erhaltene ! 0-Kronennote hin. Die Verkäuferin Maria Polifka über^ gab dem Müsler die gewünschten Zi gar retten, breitete di.e M-Kronennote aus Müller will das selbst besorgt haben — legte sie, ohne sie genauer zu besehen, wieder auf den Tisch viM wM Mv Havav» bie.MWMabe Mszufolgen.als

sie «r im LadewchWefeüde' auf die Bedenklichkeit der Note aufmerksam machte. Dem Lanzinger war die Note der grellen Zeichnung wegen aufge fallen- er nahm sie zur Hand und erkannte sie sodann als falsch. Jetzt besah auch Müller die Banknote näher und erkannte nun gleichfalls deren Nnechtheit. Müller geriet in Verlegenheit, da er kein anderes Geld bei sich hatte, ent schuldigte sich erklärte, die Note von einem Kollegen, der draußen warte, erhalten zu haben und begab sich hinaus, um Prinoth zu suchen

. Ohne das Dazwischentreten Lan- Ingers würde Maria Polifka, wie sie sagt, die 10-Kronen- note ohne weiteres angenommen haben. Miller eilte nun dem Prinoth. der mit seinem Aahrrade langsam gegen Oberau gefahren war, nach, holte ihn ein und stellte ihn zur Rede, daß er ihn mit falschem Gelde in den Laden geschickt habe. Prinoth erwiderte, er sei auch an geschmiert worden, er habe den Schein von jemand, der ge rade das Krankenhaus verlassen habe, bekommen. Am nächsten Morgen zeigte Müller den falschen Schein

, den er im Kiosk unbewußt wieder zu sich gesteckt hatte, seinein Meister Jakob Bauer', dieser nahm ihn an sich und stellte ihn einige Tage später dem Müller wieder zurück, nachdem er einen Riß hineingemacht hatte. Müller trennte die No<te vollständig und zeigte die einzelnen Teile im Gewerkschafts- Hause herum. Auf diese Weise geriet das Falsifikat in Ver lust und konnte nicht mehr zustande gebracht werden. Am 8. Dezember 1911 kam Prinoth gegen Mitternacht in das Gasthaus „Edelweiß', bestellte sich ein Bier

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Page 2 of 20
Date: 14.03.1912
Physical description: 20
einer echten Note und Jndigopapier habe er das Notenbild durchgepaust. Sodann habe er mit Pinsel und Bleistift gearbeitet und sei selbst erstaunt ge wesen, daß doch etwas' daraus geworden sei. Noch immer habe er nicht die Absicht gehabt, die Banknote zu verwerten. Diese Idee sei ihm erst gekommen, als er am 1. Dezember 1911 mit Müller zusammentraf und dieser ihn um Ziga retten bat. Da habe er ihm die nachgemachte Banknote zmn Wechseln mitgegeben, Als sich Müller über den ihm gespielten Streich aufhielt

, was sie dazu sage. Hinsichtlich der Vorgänge in: Gasthause „Edelweiß' decken sich die Angaben Prinoths mit dem eingangs geschil derten Sachverhalte. Thom<B Prinoth gibt also die Tatsache der Banknoten fälschung zu, bestreitet aber, dies in böser Wsicht, in der M- sicht, sie zu verwerten, getan zu haben. Diese Verankvor- tung erscheint jedoch nicht glaubwürdig. Schon das Verhal ten Prinoths gegenüber Müller läßt den Verdacht aufkom men. daß es sich um einen tvohlüberlegten Plan handelte, denn er machte

den Müller nicht darauf aufmerksam, daß er ihm eine falsche Banknote übergab, sondern spiegelte ihm sogar vor, selbst betrogen worden zu sein. Prinoth hätte es gar nicht notig gehabt, die Note durch Miller wechseln zu lassen, weil er laut eigenem Geständnisse noch anderes Geld zum Ankaufe der Sportzigaretten bei sich hatte. Daß aper Prinoth trotz der gemachten schlechten Erfahrung sich ein zweitesmal entschloß, eine 10-Kronennote nachzumachen, daß er diese sofort nach beendigter Arbeit verausgabte

. Sodann wurde der Zeuge Kurt Müller, Malergehilfe, einvernommen, welchem Prinoth die erste falsche Zehn kronennote beim Einkauf von Zigaretten zum Wechseln übergab. Der Zeuge bestätigte die Angaben der Anklage, wobei ihm Prinoth widersprach. Der Zeuge wiederholte jedoch seine Aussage dem Angeklagten ins Angesicht. Zeuge Franz Lanzlnger, Handelsagent, welcher die eine Note als falsch erkannte, ist verreist, es wurde daher seine vor dem Untersuchungsrichter gemachte Aussage ver lesen. Diese deckt

sich mit der Anklage. Zeugin Maria Polifka, welche zurzeit des Vorfal les Verkäuferin im Zigarrenkiosk in Loretto war, erklärt, daß ihr die falsche Note vom Zeugen Müller, — den sie als den Überbringer der Note erkennt — zusammengefaltet dargereicht wurde und daß sie dieselbe ohne Dazwischen treten des Herrn Lanzinger gewechselt hakte. Zeugin Leopoldine Maritsch, Kellnerin, schildert den Versuch des Angeklagten, die falsche 10--Kvonennote im Eschaus „Edelweiß'^ bei Bezahlung der Zeche einzuwech seln, gleichlautend

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Page 9 of 16
Date: 15.10.1899
Physical description: 16
Freunden und Bekannten ergebenst anzuzeigen. Julius Müller, Anna Müller geb. Heidenreich, Neuvermählte.' Das junge Paar hatte eine längere Hochzeitsreise ange treten und weilte jetzt vielleicht an den Ufern des Komersees oder in den Thälern des bayerischen Hochgebirges. Der Rentier war zurückgeblieben u»d in den Garten gegangen, wo er zwischen präcktigen Georginen und anderen Kindern Floras in einer Lauve den Morgenkaffee einzunehmen pflegte. Er dachte eben darüber nach, auf welche Weise er wohl

, seinem Namen, welcher im Allgemeinen doch recht gewöhnlich klang, das Wörtchen „von' vorzusetzen. Wie hübsch müßte es sich ausnehmen, wenn eines Tages ungefähr wie folgt, in den Zeitungen zu lesen wäre: „Der Schwiegersohn eines unserer geachtetsten Mitbürger, des: Rentier Johann Christian Heidenreich, Herr Julius Müller, ist dem Lieblingswunsche seines Onkels, des rumänischen Kriegs ministers und Bojaren Cajetan von Mariano — dessen Ehe kinderlos geblieben — ihn zu adoptiren, endlich nachgekommen

und wird, nachdem an höchster Stelle die Genehmigung dazu ertheilt, fortan den Namen Müller von Mariano führen. Er tritt damit zugleich ' in alle Rechte und Pflichten der Bojaren des Landes ein, zumal ein Theil des großen Güterkomplexes des Ministers in seine Hände übergegangen ist.' —- Der Rentier lächelte, was würde die Welt für Augen machen über diese Metamorphose seines Schwiegersohnes, die böse Welt, die ohnehin schon vor und nach der Hochzeit verwundert die Hände über dem Kopfe zusammengeschlagen

in die Augen fiel. Er öffnete ihn, derselbe war von unbekannter Hand geschrieben und lautete : Wien, den 12. August 18—. f Sehr geehrter Herr! ' In Nr. 25 der „Kreuz-Zeitung,' auf die ich auch während meines Urlaubs und für die Dauer auswärtiger Gastspiele Abonnirt bin, las ich die Vermählungs-Anzeige Ihres Fräulein Tochter mit Herrn Julius Müller daselbst und ergreife gern ichrichten' vom 15. October 189S. die Gelegenheit, Ihnen als guten Bekannten und Gast der Stolzenburg meine herzlichste Gratulation

den ehr lichen Namen Müller führen wird. Er hat sich längst schon daran gewöhni, diesen Namen in engster Verbindung mit dem seinigen zu wissen, denn die große und reelle Bankfirma Müller & Heidenreich ist seine eigene Schöpfung und genießt einen notorischen wohlverdienten Ruf Seinem Schwiegersohne ist er der liebenswürdigste Schwiegervater, der sich denken läßt, nur gegen Schauspieler kann er bissig werden und namentlich betrachtet er die erheiternden Mitglieder dieser Zunft — die Komiker

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 06.07.1898
Physical description: 6
sehr stark gelitten, zuzustellen, sich durch ein ehrliches Bekenntnis in seine Hände zu geben und dann abzuwarten, ob jener die volle Sühne für seine Schuld verlangen, oder sich nn der Reue des armen Burschen genügen lassen würde. Heinz stand resolut auf und legte den Karton uneröffnet beiseite. Zunächst mußte er die Adresse seines Richters wissen ; er näherte nochmals den Deckel dem Lichte. Ein neuer Schrecken wartete seiner. Die Adresse lautet: : „Herrn Leonhard Müller,.Berlin.' ? Ihm war, als siihe

auch nicht rechts noch lmks, als er den Bahnhos verließ, sondern eilte so rasch als möglich uach Müller's Wohnung. ^Muß der Zahn heraus', philosophirte er, „dann so schnell als möglich . . .' Die Ungewißheit war ihm unerträglich. . Als er in Leonhard Müllers Empfangzimmer stand, während der Diener ihn meldete, schlug ihm das Herz gewallig. . Müller trat mit seiner gewohnten Protektormiene ein und begrüßte den jungen Mann herablassend mit zwei Fingern der rechten, während er mit der linken Hand seine langen

, prächtigen, nunmehr eisgrauen Locken strich, dieselben Locken, die einstmals nicht zum wenigstens dem „Mähnenelixir' zu seiner Popularität derholfen hatten. „Freue mich sehr, Herr Carlsen! Habe schon Ihr Bildchen ausgepackt und besehen. Hm — ja! Kann mich natürlich nicht darüber äußern . . «Ich bin auch nur gekommen, Herr Müller', begann Heinz zag haft, doch Leonhard unterbrach ihn sofort; „Hm ja! Kommen alle jetzt, die jungen Herren. Aber lasse mein Urtheil nicht beeinflussen . . Er klingelte dem Diener

. „Karl, noch kein Paket aus Hamburg da? Der Diener verneinte und Herr Müller schüttelte ärgerlich das Haupt. Heinz aber sprang dunkelrot empor und reichte mit resoluter Bewegung dem dicken Mäcen das gestohlene Kästchen. „Ist es — vielleicht dies?' . . Sein Athem stockte. Mit Herrn Müller ging eine furchtbare Veränderung vor. Er wurde totenbleich, während er mit zitternden Fingern den ihm wohl bekannten Karton ergriff. „Herr Carlsen,' begann er mit erstickter Stimme und jedes Wort schien ihm Qual

zu verursachen. „Ich will nicht fragen, wie Sie in den Besitz dieses Kästchens kommen ...' „Ich sehe mich gezwung-n . „Nein, nein, ich beschwöre Sie . . Alles Gönnerhafte war aus seinem Benehmen gewichen. „Aber, Herr Müller, m-in Gewissen verlangt —' „Was Sie wollen? Den Preis? Siesollen den Preis haben! Oder einen zweiten, wenn die Jury nicht will, aber schwören Sie mir, zu schweigen gegen jedermann!' Er ergriff flehend Heinzens Händ?. . Der junge Mann war verblüfft und verlegen ob der uner warteten Wendung

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Page 5 of 8
Date: 07.03.1903
Physical description: 8
, bot sich S ihnen nn grausiger Ztnblick dar. Der Inhaber des Ladens lag in einer diesigen Blutlache am. Boden, drei klaffende Schnitte durchfurchten die Kehle, und ein Revolverschuß schim. in das Ohr abgefeuert worden zu sein, da auch aus diesem Blut drang. Alois Müller war bereits entseelt. Rasch wurde ärzt liche Hilfe geholt, um solche dem schwerverletzten Burschen, dem Lehrjungen Franz Müllner ans Wien, angedeihen zu lassen. Er hatte sich wacker um sein Leben gewehck mrd zahl reiche

Stichschnitte mit einem Rasiermesser in den Hals er halten. Nach ärztlicher Untersuchung, welche auf Erhaltung des Lebens des kaum 20jährigen Mannes hoffen läßt, lvurde dieser, ins Spital überführt. Eine. Gerichtskomniission erschien bald an Ort und Stelle und als man in das im selben Hause befindliche Wohnzimmer des Ehepaares Müller hinaufstieg, fand man im Bette die Frau des Selbstmörders mit einer fürchterlichen Schnittwmide, die fast den Kopf vom Rumpfe trennte, todt in ihrem Blute liegen

. Wie man erfuhr, war morgens — das Ehepaar lebte schon lange in nichts weniger als glücklichen Verhältnissen miteinander — wieder einmal ein Streit zwischen Mann und Frau ausgebrochen. Frau Müller dürfte sich darauf hin wieder schlafen gelegt haben. Die drei Kinderchen machten gewohnheitsgemäß ihre Betten und verließen die Stube- Da scheint die grausige That ge schehen zu sein Muller hat Wohl der Frau, deren Kopf auf der Seite lag, von rückwärts mit einem Rasiermesser- den Lödtlichen, den halben Hals

durchtrennenden Schnitt beige bracht, welcher den sofortigen Tod herbeiführen mußte. Der Leichnam des Opfers — die Frau' war im achten Monate der Schwangerschaft — hatte dieselbe Lage, wie ihn der Kör per der Schlafenden dürfte aufgewiesen haben. Der Thäter, vermuthet man, lief dann sofort in den Laden hinab, wo er den Lehrbuben zu ermorden versuchte und dann seinem Leben selbst ein Ende setzte. Alois Müller zeigte schon seit geraumer Zeit Spuren von nicht normalem Geiste> war schwermüthig und litt zeitweilig

an Verfolgungswahnideen. - Eifersucht — ob berechtigt oder wahrscheinlich unberechtigt — dürfte der unmittelbare Anlaß zur Umnachtung seiner Sinne gewesen sein in der er die Blutthat sicher vollbrachte. Vorgestern abends sei Müller noch ganz wohlgemuth im Theater gewesen. Mül ler, 41 Jahre alt, war zum zweiten Male verheirathet. Von ihm leben hier drei Brüder, ferner einer in Innsbruck und einer in Wien, alle Friseure. Sie stammen aus dem Puster thale und die Frau ist eine gebürtige Welschtirolerin

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Page 6 of 8
Date: 18.03.1899
Physical description: 8
des früheren Pferdebahn-Conducteurs Böder in Abwesenheit ihre Mannes ihre vier Kinder im Al er von 11, 5, 4 Jahren und 4 Wochen durch Gift. Nach vollbrachter That stürzte sich die Mörderin in die Elbe. Als Beweggrund wird die Beschäftigungslosigkeit ih' es Mannes angenommen. Selbstmord eines Schauspielers. Aus Berlin wird berichtet, daß sich vorgestern im Grunewald der Schau spieler Hermann Müller vom dortigen Deutschen TheateV erschossen hat. Müller, der im 38. Lebensjahre stand, ge hörte unter Burckhard

dem Verbände des Wiener Burg theaters an und wurde vor einiger Zeit vom Director Schlenther wieder als Charakter-Darsteller engagirt. Vor fälle privater Natur, die durch eine krankhafte Veranlagung Müller's herbeigerufen wurden, sollen es gewesen sein, welche den Schauspieler in den Tod trieben. Müller war ein gebürtiger Hannoveraner, studirte zuerst an der Ber liner Akademie der bildenden Künste und widmete sich dann der dramatischen Kunst. Seine Antrittsrollen im Burg theater waren Alba im „Egmont

', der Derwisch im „Na- than' und der Geist im „Hamlet'. Einen qroßen Erfolg erzielte er als Nickelmann in der „Versunkenen Glocke'. — Weiters wird über den Selbstmord Müller's aus Berlin noch Folgendes berichtet: Der Schauspieler Hermann Müller hat sich in einem Anfalle von Geistesumnachtung erschossen. Er litt unter Zwangsvorstellungen und glaubte sich von der Polizei verfolgt. Vorgestern fehlte er plötzlich im Deutschen Theater, wo er in „Fuhrmann Henschel' mitzuwirken hatte) statt seiner traf

eine Depesche von ihm ein, daß er nicht spielen könne. Gestern fand man ihn im Grunewald todt mit zerschmettertem Schädel. Er hatte sich mit einem Pi stolenschuß das Leben genommen. Müller war ein sehr be gabter Schauspieler und hatte erst jüngst als Klimsch in Hirschfeld's „Pauline' eine köstliche Gestalt aus die Bühne gestellt. Müller hinterläßt eine Familie. Schüler-Strike. - Wie polnische Blätter berichten, striken seit einigen Tagen in Lemberg die Schüler der VI. Classe der dortigen Realschule

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Page 3 of 8
Date: 15.09.1924
Physical description: 8
'dem Niederstätter in Lengmoos verkauft zu haben. Niederstätter hatte keine Ahnung, daß' es sich um verdächtige Diebsbeute handelte, und verkaufte sie an den Oberbozner Metzger weiter. Den Diebstahl der Brieftasche leugnet Sipnell jedoch. ! ' Ein Auto verbrannt. Wie uns mitgeteilt wird, ist in Canazei ein Personenauto, das seinerzeit im Besitze einer Bozner Privatgesellschaft war, samt der Garage verbrannt. tNachdruck veckoten.) Morscher Manz. Von Wilhelm Herbert, l?. Fortsetzung.) Müller stand mit offenem Mund

alles Menschliche rein mensch lich auf. Ich fasse Ihr ganzes Benehmen seit einer halben Stunde als das Gebaren eines Mannes auf, der in wirtschaftlicher Bedrängnis und dadurch et was aus dem Häuschen geraten ist. Müller, sehen Sie, was der „Teufel' tut: Ich streiche die halb jährliche Kündigungsfrist aus Ihrem Vertrage. Ich mache ihn unkündbar für Lebensdauer. Ich setze das ausdrücklich hinein. Ich erhöhe gleichzeitig Ihr Gehalt um eintausend Mark und gebe Ihnen einen vollen Jahresbetrag als Vorschuß

, den Sie in be liebigen Raten, beginnend, wann Sie wollen, ab tragen können. Jetzt seien Sie aber vernünftig. Sehen Sie endlich einmal ein, daß ich es ehrlich und gut mit Ihnen meine, daß ich allen Absonder lichkeiten der Sache hinreichend Rechnung trage und Ihnen aufrichtig verzeihe. Hier!' Er streckte dem Kassierer die Hand entgegen und reichte ihm mit der anderen den Vertrag. Einen Augenblick zögerte Müller. Er sann vor sich hin, und ein weicher Ausdruck, ein Ausdruck un endlicher Traurigkeit legte

sich über sein Gesicht. „Lore!' murmelte er. Dann aber sprang er wie ein wildes Tier auf den Vertrag los, ergriff ihn hastig, zerriß ihn mit ein paar heftigen Bewegungen und warf ihn dem Kaufmann vor die Füße. „Ich war Ihr Sklave,' rief er, die Hände bal lend, „es ist richtig, ich war Ihr Sklave. Aber ich bin es nicht mehr, es gibt noch ein Mittel, mich zu befreien!' Mit einer raschen Wendung hatte er seinen Hut ergriffen und war fortgeeilt. „Müller!' rief Selstermann. „Müller!' Dann setzte er sich schwer

in den Stuhl und starrte auf die Fetzen des Vertrages. So traf ihn sein Sohn, der weinroten Gesichts kurz nachher in das Zimmer trat. „Was ist denn los?' fragte er neugierig und argwöhnisch. „Beinahe rennt mich einer über den Haufen.. Müller war's. Und du sitzest hier und machst ein Gesicht wie ein Nußknacker.' „Geh auf dein Zimmer!' herrschte ihn sein Va ter an. Der junge Mensch brummte etwas und ent fernte sich. Drittes Kapitel. Gretchen Selstermann war am nächsten Mors gen früh ausgegangen

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Page 4 of 8
Date: 27.11.1919
Physical description: 8
Ssi te 4 Hilfsaktion für Miener Kinder Prad: 30 L. Al. Gapp, Gastwirt. — Je Ä- L : Karner Al„ Hotelier; Horner Max; Pinggern Jos.. Jrühm. — Je 15 Lire: Wallnöfer Joh. Iis., Gast- 'wirt; Wallnöfer, Toni, Böckerei. — Je 1V Lire: Calligari. Handlung? Jnderst Murt! Niederegger Kaspar,- Wallnöfer Anna, Handl-mg: Wallnöfer Kaspar, Müller. — g.60 Lire: Nixig Konrad. Wirt. — S Lire: Stecher Theres, Handlung — Je 5 L: Brunner Rudolf, Gander Georg, Bauer; Kodier Rad., Müller; Ortler Josef, Hotelier

; Felderer Anton, Bauer; Karabacher Johann, Bauer; Koch Johann, Bauer; Koch Joh., Bauer Nr. 50; Lechner Josef, Bauer; Niederholzer Jgnaz, Müller; Sagmeister Seb. Bauer; Scarpa tetti v. Anton, Kauzlist; Schgörr Al., Handelsm.; Schratz Wilhelm, G-r.-Off.; Spechtenhauser Anton, Bauer; Stecher Serasin, Bauer: Steck Anton, Bauer und Müller; Steck Wwe- Josefa; Wallnöfer Josef, Krämer; Pechlaner Paul, Wirt; Platzer Anna Ma rie-, Private: Plutzer Josef, Briefträger. — Je 4 L.: Z«!i^spiel Paula, Priv.; Linser

, Müller. — Je 7 L.r Zwick Johann; Ungenannt. — 6 Lire: Gamper Ma rie. — Je 5 Lire: Frau Äußerer, Frau Fischer; Gam per Simon; Gunsch Karl; Frau Jlmer; Käserei Franz; Labuda Heinrich, Neubauer; Ortler, Post meister; Pilver Johann; Senoner Wwe.; Sollack A., Oberoffizial; Spanering Hans; Spechtenhauser, Spengler; de Velos Valerian; Wielander Alois; Wellenzohn Franz; Züruck S.; Ungenannt (drei). — Je 4 L.: Frau Koßerer; Parth Anna; Ungenannt. — Je 3 L.: Angerer Franz; Facini Reinh.; Hilber, Bäcker

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Page 9 of 16
Date: 18.06.1903
Physical description: 16
Beilage zu Nr. 136 der „Bozner Aus eigener Kraft. . Roman aus dem Nachlasse von Adolf Streckfuß. ! (33. Fortsetzung.) . . „Es kommt noch besser, Herr Justizrath. Frau von Funk Hat bei einer — wie sie sagt — natürlich nur zufälligen Durch suchung der dem Fräulein Müller überlassenen Kommode eine hohe Geldsumme, mehrere tausend Mark, ein Chekbuch von Maximilian Lenz, eine prächtige silberne Kassette, und einen kostbaren Diamantschmuck gesunden. Wie Frau von Funk gehört hat, ist Fräulein Müller

die Tochter eines gänzlich ver armten, bankerotten Kaufmmms, der ihr bei seinem Tode Nichts hinterlassen hat—^ Fräulein Müller muß deshalb ihre Schätze aus unredliche Weise erwoben haben,. wahrscheinlich dadurch, daß sie einen Theil des früheren Reichthums ihres ÄateA HenGlaMgery desselben entzogen hat. Hierfür Be- Mse zu'schaffen, womöglich solche, durch die Fräulein Müller in eine Kriminaluntersuchung gezogen werden kann, ist meine ehrenvolle Aufgabe.' „Das ist ja eine bodenlose Niederträchtigkeit

ihr gar nicht unangenehm sein, wenn Funk sich in Fräu lein Klara verliebte und Gegenliebe fände.' . „Ich verstehe Sie nicht. Auf wen in aller Welt soll Frau von Funk eifersüchtig sein?' „Als Frau von Funk von dem Liebesverhältniß zwischen Fräulein Klara und dem Baron Wolfgang von Brandenberg sprach, färbten sich ihre Wangen dunkel, ihr Auge blitzte, ihre kleine Hand ballte sich unwillkürlich Frau von Funk ist eifersüchtig auf Fräulein Müller, weil sie selbst den Baron liebt. Da haben Sie die Lösung

, stellen Sie jede Ihnen beliebige Nachforschung an, dann werden Sie erfahren, — dafür setze ich meinen Kopf zum Pfande ein, daß Klara nie ein Liebesverhältniß, geschweige denn ein an stößiges gehabt hat. Sie ist ein Engel an Reinheit und Un schuld.' ^ V „Bin überzeugt davon und werde demgemäß berichten. Heikler ist es, bei der Wahrheit zu bleiben in der anderen An gelegenheit. Wassoll ichda berichten?' ' „Fräulein Müller ist in der That die Tochter ein^ ver armten Kaufmanns, der ihr nichts, auch mcht

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Page 3 of 8
Date: 17.06.1905
Physical description: 8
erzeugt worden. Wenn nlm auch Richard Müller, getreu feinen: in allen gegur ihn geführten Strafuntersuchungen befolgten Grund sahe zu leugnen, die Thäterschaft und jede wissentliche Bethei ligung an der Falschnumzerei oder Verausgabung solcher Fal sifikate in Abrede stellt, und sich als das Opfer seiner zwei Kameraden hinzustellen bestrebt ist, die ihm ohne sein Wissen falsches Geld übergeben haben müssten, so kann ihm dieses Verhalten angesichts des in den wichtigsten Punkten vollkom? inen

übereinstimmenden Geständnisses des Wichtrey und Uhlig und der zahlreichen übrigen, für seine Schuld spreäMden Be weise auch diesmal nichts nützen. Schon 'der gegenseitige in time imd lange Verkehr, das gemeinsame Herumziehen der drei Genossen und die gleichzeitige Verausgabung von Falsi fikaten durch diese sprechen dafür, daß sie vor einander nichts geheim hielten und daß es sich um ein gemeinsam beschlossenes und ausgeführtes Werk Handelte; hat ja auch Müller, als er sich in K'ardaun entlarvt sah

, unter Zurücklassung aller Effek ten eiligst das Weite gesucht, tvas allein schon für seine Schuld zeugen würde. Daß aber gerade Müller, nicht bloß der älteste, sondern auch der «Erfahrenste und Geschickteste unter ihnen, dem gerade zu eine gewisse Meisterschaft in Handfertigkeiten, aber auch, !vie sein Vorleben zeigt, im Betrügen nachgerühmt werden muß, der Rädelsführer und eigentliche Urheber der That, der Erzeuger der Gypsmodelle und des falschen Geldes war, wird zur Gewißheit dadurch, daß in Eppan gerade

in nächster Nähe falsche Fünf kronenstücke genau von der näinlichen Type gefunden wrirden, wie Müller, Uhlig und Wichtrey sie ausgegeben hatten. Da aber letztere Beiden zu dieser Zeit, 11. und 12. Dezember 1904, bereits in Bozen in Haft sich befanden, kann kein An derer diese Exernplare besessen und fortgeworfen haben, als eben der Beschuldigte Richard Müller. . Die AMage gegen Müller, dessen Identität mit Theodor Nitter von Bartenstein und Älnton Mair durch die eingehend sten Erhebungen ebenfalls

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