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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 13.03.1920
Physical description: 8
aus des Verbrechens der Vorschubleistung angeklagt. Im Hause des Kaufmannes Anton Heidegger in Margreid wohnte die Witwe Aloisia Sanin mit ihren erwachsenen Kin dern Anna und Franz Sanin. — Da der Sohn Leo des Kausmannes-Heidegger sich zu Lichtmetz 1920 zu verehelichen und im väterlichen Hause zu wohnen gedachte, wurde der Aloisia Sanin am 15. August 1919.ihre aus 3 Zimmer, Küche und Keller bestehende Wohnung auf Martini 1919 ge kündet.— Aloisia Sanin konnte bis zum Auszugstermin keine neue Wohnung fin

den und zog nicht aus. obwohl der Heideg ger unter Hinweis auf seine bevorstehende Verehelichung öfter hiezu drängte. Anfangs Dezember 1919 erklärte sich Leo Heidegger bereit der Witwe Sanin eine Zweizimmer wohnung im zweiten Stocke des väterlichen Hauses einzuräumen, stellte aber die Be dingung daß Franz Sanin aus dem Hause müsse. — Die Ursache hiezu lag darin, daß Franz Sanin, der früher ein guter Käme- (Nachdruck verboten.) Eine ungeliebte §rau. Roman von H. C o u r t h s - M a h l e r. (9 Fortsetzung

säumt haben. Willst Du?' Sie nickte glücklich lächelnd, und er küßte sie andächtig auf Mund und Augen. „Bozner Nachrichten'. 13. März 1920. rad des Leo Heidegger war. viel mit den übelbeleumundeten Alfons Sanin und Vik tor Andreaus verkehrte u. weil Leo Heid egger mit Franz Sanin um Martini 1919 in der Wohnungsangelegenheit eine Aus einandersetzung hatte, wobei Sanin den Heidegger beschimpfte und die Aeußerung tat, es sei ihm gleich, wenn er einen kalt mache. Daraufhin zog Franz Sanin zu sei' nem

Onkel Peter Sanin. — Kurz vor Weihnachten verlangte Leo Heidegger, daß die Witwe Sanin ein Zimmer räume, was Witwe Sanin zu wn versprach, aber nicht einhielt. Drei Tage-vor Neujahr forderte nun Leo Heidegger energisch die Einhaltung dieses Versprechens und am 7. Jänner 1920 stellte er-das Begehren, daß ihm auch das zweite Zimmer und der Keller zur Verfü gung gestellt werde, da Sanin ja doch kei nen Wein im Keller hätte. — Hievon machte Anna Sanin ihrem Bruder Franz Mitteilung. — Am 8. Jänner 1920

zu. Im-selben Augen blick kam Leo Heidegger aus der väter lichen Wohnung über die westlicke Stiege in den Hos herab. Franz Sanin bemerkte dies und kehrte in den Hos zurück und er wartete ihn am Fuß der Stiege, um ihn in der Wohnungsangelegenheit zur Rede zu stellen. Sanin sagte selbst, daß er zu Leo Heidegger in derart groben Ton sprach, daß dieser sich bedroht gefühlt haben mag und bald darauf in den anstoßenden Keller flüchtete. Dies bestätigte auch Leo Heid egger, der noch hinzufügte

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 16
Date: 23.07.1903
Physical description: 16
^ ^ ^ ^ ' „Bozner Nachrichten', ß Wenn wan die Wirksamkeit der Regierung Leo des Drei zehnten ermessen will, so muß man die Weltlage ins Auge fassen, welche er beim Antritte seines Poutifikates vorgefun den hat. So sehr es Pius der Neunte verstanden hat, die Her zen des kath. Volkes aller Länder an sich zu ziehen und in sel tener Eintracht Hirten und Völker inn den obersten Hirten zu scharen, so ist es doch weder ihm noch seinem gewandten Staatssekretär Antonielli gelungen, zu den Regierrmgen

freundlichen Beziehungen zum Papste. In die ser, wie man sagen möchte, verzweifelten Lage trat Leo der Dreizehnte sein Pontifikat an. Als er seine erste Enzyklika erließ, schrieb Domkapitular Molitor von Mainz: „Ex ungue leonem', aus der Tatze erkenne ich den Löwen. Wenn der beißende Spott der Feinde auf den neuen Papst den Vers dichtete: er ist ein Löwe, aber er beißt nicht, — so ist dieser Ausspruch eine unbewußte, widerwillige Prophezeiung geworden. Leo der Dreizehnte hat die alte päpstliche Staatskunst

einig; darauf berichte die Macht des ohnmächtigen Greises, die Herrschaft des seiner Herrschaft beraubten Papstkönigs. Man hat — sagt P. Zocchi in einzelnen Ländern auch auf katholischer Seite nicht immer sofort verstanden, was Leo erzielte, warum er sich nachgiebig erwies, wo man ein unbeug sames non pössumus erwartete. Aber der Pontifex auf der Höhe des Felfen Petri schaute weiter, er übeMickte Alles und umfaßte das Ganze; wie er aber im Nachgeben nie sein Prin- . zip, nie seine Pflicht, nie die gänzlich

unveräußerlichen Rechte der Kirche Und des heiligen Stuhles aufgibt, das beweist seine Unbeugsamkeit der italienischen Negierung und ihrer Politik gegenüber, das beweist die Entschiedenheit seiner Sprache den Machthabern, den Reichen, den Geheimbündlern, dem Sozia- lismus gegenüber Und weil Leo der Dreizehnte so den Ernst des Predigers in der Wüste mit der Milde des guten Hirten vereint, dessen Stellvertreter er ist, daher ist sein Einfluß und sein Ansehen bei Hoch und Niedrig, bei Fürsten und Völkern, daher

der Glanz, der vom Papstthum in eine glaubenslose und si'de Autorität bekämpfende Welt hinausgestrablt . . . Die Nachwelt, dessen sind wir sicher, wird ihn zu den größten Päpsten, zu den leuchtendsten Zierden auf dem Stuhle Petri Zahlen. Leo der Dreizehnte hat sich selber das glänzendste Denk wal gesetzt als der Lehrer der Welt in seinen Rundschreiben übn: die Zeitfragen. ' Es. ist natürlich unmöglich, .auf diese hervorragenden Aktenstücke in einem kurzen Nekrolog einzugehen. Wir er wähnen

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 24
Date: 26.07.1903
Physical description: 24
XIII. zwölf Uamensvorfahren.! Der erste Träger dieses Namens auf St. Petri Stuhl war der heilige Leo gewesen, dem die Nachwelt den Beinamen „der Große' gegeben. Und dies nicht mit Unrecht, er be kämpfte im allgemeinen vierten Konzil zu Chalcedon im - Jahre 151 die Irrlehre der Nestorianer und befestigte mehr wie eimnal das Ansehen und die Lehre Christi; auch erret tete er zweimal die ewige Stadt vor Feindes Hand. Das eine mal (442) zog er furchtlos dem. Alles verwüstenden Attjla entgegen

, den er durch die Gewalt seiner gottbegeisterten Rede bewog> von Roms Mauern hinwegzuziehen, uild das andere- mal gelang es.iM^H^:Ban!vkÄwg. Genserich-von einer 461, nachdem er 21 Jahre 1 Monat und 4 Tage der Kirche Christi vorgestanden. Der zweite Papst dieses Namens war ein Sizilianer von Geburt, welcher aber nach nur zehnmonatlicher Verlvaltung der Kirche am 28. Juni 683 von Herm über Leben und Tod abberufen wurde; Leo der Zweite that in dieser kurzen Zeit für die hl. Kirche ungemein viel. Er verbesserte den gre

- . goriamschen Gesang und betonte häuptsächlich den Gebrauch des Weihwassers. Leo der Dritte war Wohl einer der mächtigsten Päpste, er regierte 20 Jahre, 6 Monate und 16 Tage (795—816). Dieser war es auch, welcher am hl. Christfeste des Jahres 809 Kaiser Karl dem Großen in der St. Peterskirche zu Rom die Kaiserkrone aufs Haupt setzte. Leo der Dritte, der später hei lig gesprochen ward, starb am 12. Juni des Jahres 816.! Ein gar mächtiger Papst war Leo der Vierte, welcher am 12. April 847 den päpstlichen

Thron bestieg und nach einer Regierungsdauer von 8 Jahrm 3 Monaten und 6 Tagen in die Ewigkeit abgerufen wurde. Er führte ein strenges Kir chenregiment und bekämpfte siegreich die raubenden, sengen den und brennenden Sarazenen. Auch legte er den Grund zu dem römischm Kriegshafen Civita Vecchia; er schied am 17. Juli 855 ans diesem Leben und wurde später auch kano- nisirt. . ^ . . ' ' ' ' Leo der Fünfte war ein Benediktiner, geboren zu Ardea in der Campagma di Roma; er haite den Stuhl des hl Petrus

nur 9 Monate inne und starb mühselig und beladen gerade vor tausend Jahren (903). Von gleich kurzer Dauer war die Regierung Leos des Sechsten, eines geborenen Römers; er war im Jahre 9^8 erwählt und starb Anfangs des folgenden Jahves, den 20. Jänner 929. An diesem Papste ging auch der alte Spruch in Erfüllung „Immer ging Rom unter den Sechsern zugrunde'. Er starb eines gewaltsamen Todes. . Von ganz hervorragender Bedeutung war Leo der Sie bente, welcher am 14. Februar 936 den Stuhl des W Pe trus bestieg

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 16
Date: 23.07.1903
Physical description: 16
regieren muß. Einige Pa riser Damen sind durch ihre Bandzügel (aber nur dadurch!'» so gut zu lenken, daß sie die ganze Länge des verwickelten' Laufes durchmachen, ohne auch nur für einen Augenblick ge igen die Flaschen einen Seitenschritt zu machen, während schöne Hände Beifall klatschen. Die Glücklichen, die erfolgreich dic letzte Scylla und Chärybdis Passiren, erhalten ein An denken zum Lohn für ihre Geschicklichkeit. Kaiser Franz Josef und Papst Leo dex Dreizehnte. Kaiser Franz Josef hegte für Papst

Leo den Dreizehnten die größte Verehrung, und zwar schon zur Zeit, da Graf Pecci noch Kardinal war. Man weiß dies aus der Audienz, tvelche nach dcm Tode Pius des Neunten die inzwischen längst verstorbe nen Kardinäle Kutschker und Simor beim Kaiser hatten, un mittelbar vor ihrer Abreise zum Konklave; in dieser Audienz «mpfingen sie den bestimmten Eindruck, daß dem Kaiser Kar dinal Pecci damals der genehmste Papstkandidat war; Das Verhältniß des Kaisers zum Papst Leo dem Dreizehnten blieb

. Der Verkehr wurde im allgemeinen durch die diplomatischm Zwischenglieder gepflogen. Man weiß aber, daß der Kaiser gelegentlich des Zivilehestreites in Ungarn in dieser Frage eine umfangreiche Korrespondenz mit dem Papst -geführt hat. Als der Kronprinz Rudolf auf so trugische Weise aus dem Leben schied und die Kirche bei den Todtenfeierlich- keiten in mehrfacher Beziehung in einen Gegensatz zu ihren Ueberlieferungen kam, nahm Papst Leo persönlich mit dem größten Nachdrucke Stellung in dieser Angelegenheit

in Konstantinopel größere Geld beträge gesendet. Besondere Geschenke übermittelte der Kai ser dem Papste zum Priester-, Bischof- und Papstjubiläum. Leo der Dreizehnte und die Zahl „3'. Auch die Kabbali stik beschäftigt sich in diesen kritischen Stunden mit dem Papst. Man rechnete aus, daß es diev Zahl „3' ist, die das Leben Leos beherrscht. Leo war unter allen Päpsten der dritte, was die Dauer seines Pontifikates wie seine Lebensdauer betrifft. Leo ward im März, also im dritten Monat des Jahres gebo ren

, er erhielt den Purpur 1853 Und wurde Papst 13 Tage nach dein Tode Pius', er war der 263. Papst, nannte sich Leo der Dreizehnte und am 2. März (dritten Monat) des Jah res 1903 wurde er 93 alt. Endlich stirbt Leo unter der Regie rung Viktor Emanuels des Dritten. . Die Toilette des Papstes. Die Toilette des Papstes war einfach, gab aber den mit den: Waschen der Kleider und der Wäsche betrauten Personen ziemlich viel Arbeit, da die ganze Meidung stets weiß und aus empfindlichen Stoffen hergestellt

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Page 5 of 8
Date: 27.11.1922
Physical description: 8
.' .. 'O doch, ich glaube dir ja alles!' sagte Klaudi.i, suhlte sich aber doch tief erstaunt, ja sogar ein bi^-- ^n enttäuscht. Also auch er, zu dessen kraftvoller ^stigkeit sie so bewundernd aufgeblickt, wurde schwach vor einem hübschen Gesicht! „Dort steht ja unser Gepäck,' rief Adalise, als pe am Gepäckschalter vorbeikam und Leo mit einem Dienstmann verhandeln^ sah. „Kommst du bald, Leo?' „Geht nur immer voraus, ich folge sofort,' er widerte Leo und warf ihr einen Zärtlichen Blick zu. Adalise sah ihn strahlend

an, dann ging sie an der ^eite der Schwester dem Ausgang zu. „Immer und immer wieder kann ich's nur sa gen, Klaudia, eine unvergeßlich schöne Reise war es! Nicht der leiseste Anflug eines Schattens trübte un ser Glück. Weißt du, was Leo sagte? Diese zwei Wochen gehörten ganz mir. Da sei ich Königin, und sei Sklave. Später, wenn er wieder bei seiner Arbeit sei, dann würde es manchmal umgekehrt kommen, und darein müsse ich mich finden, daß er dann König sei. Morgen in Karolinenruhe soll's angehen

...' ,, *Är geht nach Karolinenruhe? Nicht in eure schöne Stadtwohnung?' »Nein, fürs erste noch nicht. Leo behauptet, et ?^nejetzt mal unbedingt ein paar Wochen draußen ^ A Karolinenruhe bleiben, des Mühlenbaues wegen. geht ihm nämlich ständig im Ko^- herum. Er wnnt, es werde etwas Großartiges werden. Na, ich ihn dabei. Mich interessiert die Geschichte ja gar nicht, weißt du! Ein Fabrikbau! Scheußlich! nach meinem Gefühl! Aber wenn er's durchaus will . . . und dann, an dem Wohnen im Gottu- tanhaus

bei den Schwiegereltern lieat mir gar nichts. Da ist es mir ganz lieb, Leo allein für mich zu haben, um ihn so . für meine Pläne gefügiger zu machen...' „Für welche Pläne?' „Nun, ich will doch ein großes Haus machen! Darauf brenne ich ja schon!' „Und du glaubst, er wird darein willigen!' „Warum denn nicht! Wenn er sieht, daß es mein Wunsch ist?' „Er ist ja durch seine Geschäfte so in Anspruch genommen, daß er gar keine Zeit haben wird für eine große Geselligkeit!' „Ach ja, diese Geschäfte! Siehst

du. die will ich ihm ja auch ausreden. Wozu denn? Er ist längst reich genug. Braucht er noch zu arbeiten? Nein! Es ist nur Einbildung von ihm. Das will ich ihm scbon beweisen draußen in Karölinenruhe. Ich will eine eigene schöne Villa haben, wie Eva, und seine langweiligen Geschäfte muß Leo aufaeben.' „Ich alaube, das wird dir nie gelingen, Adalise. Ihm ist Arbeit Lebensbedürfnis.' „Das bildet er sich ein. Laß mich nur mit ihm erst ein Weilchen allein sein, dann bringe ich ihn schon dabin, wobin ich will.' j Sie lachte leise

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Bozner Nachrichten
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Page 8 of 12
Date: 16.01.1909
Physical description: 12
mit einem so süßen Gesicht die Täuschung und den BetrM so gut ausführen könnte.' . . „O, Leo, habe Mitleid mit mir l' flehte sie. - Aber er wehrte sie ab. i „Ich konnte es nicht,' sprach er, „mein ganzes Herz lehnt/sich dagegen auf. Hu erinnerst dich also unserer Un terredung^'- r - '. > y»-. „Ja,,, erwiderte sie Mit einem bitteren Seufzer, i „Entsinnst du dich, fuhr er fort, „daß ich dir damals er- zählte,wie ich jedes Wort des berühmten Vergiftungssalles gelesen hätte und zu der Usberzeugung gelangt wäre

des Verbrechens verdächtigt, nur/bewiesen^ v jkonnte es dir -nicht werden!' sprach er. < ' . Sie ging zu ihm hin und blickte ihn mit ihren schönen, Vucedten Augen an«. ^ . ^,Leo Leo!' --rief sie.- '„O, ^ Hove.'mich, ach mein Geliebt ter» mein Gatte! Höre mich an und glmöbe mir! Ich schwöre -dir — und den Himmel rufe'ich'zum Zeugen für die - Wahrheit meiner Worte an ich schwöre dir, daß ich keinen Teil an dem Verbrechen, an dem.Tode Angus Graham Glair's habe!Ich liebte ihn nicht ! - Ich habe ihn nie lieben

Knnen! Ich war höchst uirglucklich an seiner Seite! Aber 4ch schwöre feierlichst daß ich nichts von dem Gift'weiß, durch HaA er gestorben ist! Ich weiß ebenso wenig wie du selbst, wer das Verbrechen beging und weshalb es verM wurde. 'Waubstdu msr,Leo?' . - . ! > . <»Nein,' erwiderte er, „mein Urteil über den-Fall ficht felsenfest, deine Worte vermögen nichts daran zu ändern. Ich glaube dix nicht! Ich glmche vielmchr, ; idaß Hester Blair ihren' Gatten vckgiftete, und weil ich diesen Glauben hege

, scheiden sich Unsere Wege in dieser Nacht für immer!' ».'Sie-fuhr mit einem'-Ausruf'-solchen -Schmers zürü^)- baß selbst'« davor erschrak. - Aber im nächsten Augenblicke fühlte tzt sich wieder gewappnet, so daß sie umsonst die Hände rang lmd^flehLe:^ K > »'HiAß Äk^ Kol Schicke mich nicht.Hivweg, von dir;. Vte mLMuM, anstatt mich so zu dualen!' ^ ' „TH Wll ineisie Hand nicht iKuch wit Blut Veflecken!' sagtein kaliem Tone. ^ ^ ^ ^ - g, 16. Aämier ^ Br. 12 - „Leo,' schrie siedaMf,„lvenndu nicht, glaubtest

, um dein be gangenes Vebrechen mit'dem richtigen NameN zu benennen — verzeihen könnte, aber das Verbrechen selbst: konnte ich dir nie vergeben!' . . „Und ich Habe es ja. auch gar nicht begangen!' rief sie aus. „Q, Leo, glaube mW doch, daß ich es nicht beging! Es gibt keine Gerechtigkeit, keine Barmherzigkeit,- kein Mt- leid auf Erden mehr, wenn du mir? den Glauben verwei gerst ! Warum willst du meinem^Worte — meinem Eide nicht glauben? - Denke, doch, was. ich leiden mußte, da ich doch unschuldig War! Versuche

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1903
Physical description: 8
, sein Pontifikat war der höchsteAnsdruck des Kampfes zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien. Sein Nachfolger wird nichts hinzufügen können, außer etwa die letzte und höchste Irrung, Italien zu verlassen. Die Welt er- lvartet von dem Konklave die Wahl eines Papstes, der den Geist der Zeit begreife und ihr selbst denFrieden bringe, dess?n sie bedarf. Der „O sservatore R o m a n o' schreibt: Papst Leo der Dreizehnte war dem unversöhnlichen Hasse der Sekten ausgesetzt, welche er großmüthig durch die Macht

seines Wor tes und semer Lehre züchtigte. Er wurde geliebt wie wenige auf Erden. Die „Voce Cattolica' sagt: Papst Leo der Drei zehnte fand es süß, für die Sache Gottes und der Kirche bis zu seinem Lebensende zu leiden. Der „Popolo Romano' schreibt, es sei Leo dem Dreizehnten gelungen, die Harnwnie in den Beziehungen des Papstes mit den Mächten wieder herzustellen. Er habe schwere Differenzen mit Italien vermieden. Das sozialistische Organ „A vant i' erklärt: Verlassen wir die sterbliche Hülle des Papstes

ohne Mißachtung und er warten wir den neuen Feind. Rom, 21. Juli. Die Nachricht vom Tode des Papstes lvurde in der. Provinz mit großer Theilnahme vernonrmen. In Mailand wurde der Tod durch öffentlichen Aufruf des dortigen Diözesanyusschusscs bekannt gegegen. Der Auf ruf besagt: „Die Italiener könnten nicht vergessen, daß der Papst das Vaterland durch seine Tugend und Weisheit,ge ehrt uud ausgezeichnet hat. Der Papst ist todt, es lebe der Papst!' „Osservatore Eattolico' schreibt: Papst Leo sei . als Priester

diesen: besonderen Standpunkte aus nahezu alle Blätter gegen Papst Leo die Anklage erheben, durch seine engherzige, einseitige Politik die Kirche in einen Irrweg ge drängt zu haben, auf tvelchem das italienische Volk ihr nicht folgen werde. „Popolo Romano' allein findet, daß Papst Leo auch gegen Italien, ohne den übernommenen Pflichten untreu zu werden, einen Geist seltener Duldsamkeit walten ließ, so daß er alles vermied, was das Verhältniß zwischen? dem Heiligen Stuhl und dem Stacke unnöthig trüben und stören

Pontifikalgewän- dern bekleidet und im Thronfäal aufgebahrt Heute, Don nerstag, morgen und übermorgen wird die Leiche in der Sa kramentskapelle der Peterskirche ausgestellt und am Sonn tag im Sarkophag über der Sakristeithür beigesetzt werden. Um acht Uhr abends verkündigten die Glocken der 300 Kir chen Roms der Stadt den Tod des greisen Leo. Ihr eherner Klang übertönt den Straßenlärm und dringt weit hinaus in die öde Campagna; es ist dies die erste öffentliche Trauer kundgebung der römischen Kirche

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Page 6 of 8
Date: 21.11.1922
Physical description: 8
. „Aber bitte, sage es einstweilen den anderen noch nicht. Leo muß erst mit seinen El tern sprechen.' Totenstille folgte diesen Worten. Klaudia war so.fassungslos, daß sie kein Wort herausbrachte. III. Frau Karoline Gottulan saß in ihrem mit viel Geschmack eingerichteten Wohnzimmer und wartete am gedeckten Frühstückstisch auf „ihre Männer'. Darunter waren Leopold der Gatte, und Leo, der Sohn, gemeint. Frau Karoliiie war heute in besonders gehobener Stimmung, denn es war ihr dreiunddreißigster Ver

hatte Gottulan längst einem Verwandten, seiner Frau zum Betrieb übergeben, um sich mehr dem Ausbau des Außenhandels wid men zu können. Gottulansche Ware wanderte bald durch die halbe Welt. Als Leo, sein ältester Sohn, vierundzwanziH Jahre alt war, übergab ihm Leopold die Firma und befaßte sich nur mehr mit Geldgeschäften im großen. Frau Karoline hatte den Weg von der umsich tigen Geschäftsfrau zur Dame sehr leicht zurückge legt. An Bildungstrieb, Ehrgeiz und Energie hatte es ihr ja nie gefehlt. Sie las gern

und viel, füllte manche Lücken in ihrem Wissen aus und niemand dachte mehr daran, daß sie einst im Laden gestan den hatte. Ihr Heim, Mann und Kinder waren aber ihre eigentlichste Welt geblieben. Sie hatte ihrem Gatten sünf Kinder geschenrt, von denen drei am Leben geblieben: Leo, Wilhelm und Eva. Ihrem Herzen wirklich nahe stand heute nur mehr Leo, der seinem Vater in vielem glich, in manchem ihn übertraf. Evas etwas anspruchs volle Art hatte schon srüher manchmal das gute Einvernehmen gestört. Durch die Wahl

ihres Gat ten und den Umstand, daß Gottulans ihr keine Mit gift, sondern bloß eine Rente gegeben hatten, enr- .sremdete sie sich den Eltern sast ganz. > Ebenso Wilhelm, dessen Frau Emilie den Schwie gereltern nie nähergetreten war. Als Frau Kar ^ line jetzt'an diese beiden Kinder dachte, ^ Seufzer ihre Brust. Es war doch traurig, day 1 von drei Kindern nur eines wirklich besaßen . - - Aber sie schüttelte den Gedanken mit Gewalt ao- Nein, heute sollte nichts ihre Feststimmung störe Sie hatten ja doch Leo

und elai^l in den Bewegungen. Das gelblich-blasie Gestch von einem grauen Spitzbart und noch dünnen schigen Brauen umrahmt. Unter du^en ^ standen dieselben hellgrauen, klugen, rne? blickenden Augen wie bei Leo. . ' <„5 > _ . (Fortsetzung Mt.)

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Page 5 of 8
Date: 22.11.1922
Physical description: 8
Bärenhunger, und Leo kommt auch schon, wie Löre. Also gieße zuerst mal den Kaffee, in die Während sie die Tassen füllte, trat Leo wirklich 5n. Sein Gesicht strablte, sein Morgengruß klang unwwMich -frisch und herzlich. ^ls er einen Blick auf den Kaffeetisch warf, <?chte er große Augen und sah die Eltern verwun dert an. 5 ' Nanu, Mutter, was ist denn los? Blumen? ? Hat denn jemand Geburtstag? ' in 'Nein. Es ist bloß unser dreiunddreißigster ^rmählunAstag. Setz dich. Junge. War's hübsch Mern bei Eva

du denn, Leo? Tu siehst so ganz an ders aus als sonst!' „Na, laß dich zunächst beim Eingießen nicht stören, Mutter, Vater wartet sckon. Nachher erzähle ich's euch in Ruhe.' Als dann die drei Tassen mit dem dampfenden Kaffee an ihrem Platze standen und der Kuchen an geschnitten war, sagte er es ihnen ganz unvermittelt. Verlobt habe ich mich gestern. Mit Adalise von Hilbert, einer Freundin Evas!' ' Einen Augenblick ^ blieb es ganz still. Frau Karoline wäre vor Schreck beinahe der Kuchenteller entglitten

. Er —hatte sich verlobt! Und mit einer Freundin Evas. Das gab ihr gleich die un angenehme Vorstellung von einem modernen, selbst süchtigen, jungen Geschöpf, dem Eitelkeit und Ver gnügen die Hauptsache im Leben war. Denn so war Eva leider ... Auch Leo Gottulan war unangenehm berührt. Man verlobt sich doch nicht gleich mit einem Mäd chen, das die Eltern gar nicht kannten, und über das sie noch keinerlei Erkundigungen eingezogen hatten. So etwas besprach man doch vorher in der Familie. ,.Du mußt schon so gütig sein, Leo

tüchtig ist. Ist sie tüchtig?' „Ich hoffe es.' „Hm ... wenig! Wenig! Wenn du bloß . . . hoffst! Du mußt dir doch im klaren über den Cha rakter deiner Zukünftigen sein?' Leo errötete. Nein, das war er nicht. Noch nicht. Er hatte sie ja eigentlich erst kennen lernen wollen. Aber dann — gestern — war es wie ein, Rausch über ihn gekommen. Beschämt dachte er an das von ihm selbst geprägte Wort von Gefühlen, die wilden Rennern gleichen, ivenn ihnen der Zügels der Vernunft fehlt. „Lieber Vater,' sagte

, bist du noch sehr . . . jung. Sieh, ich will ja nichts sagen gegen dieses Fräulein von Hilbert. Sie mag dort, wo sie jetzt lebt, ganz am Platze sein. Ob sie es auch in deiner Welt und an deiner Seite sein wird, darauf kommt es an. Du bist stolz auf deine Arbeit, sie ist es sicher auf ihre Abstammung und wird vielleicht aller lei Ansprüche daraus ableiten, di< dir wiederum unbegreiflich erscheinen können. Ich sage nur — vielleicht! Hast du dies alles reiflich erwogen?' Leo machte eine ungeduldige Bewegung. Ge rade

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Page 4 of 8
Date: 30.11.1922
Physical description: 8
! Natürlich regnete es heute wieder. Es regnete ja fast immer in diesem geseg neten Eichsteiner Tal. In den drei Wochen, die sie nun hier waren, hatten sie knapp acht schöne Tage gehabt. Und wenn es hier regnete, war es beson. ders schlimm. Dann drückte der Regen den Rauch nieder und trieb ihn samt dem gräßlichen Räucher speckgeruch gerade gegen Karolinenruhe hin . . . Leo hatte vor seinem Fortgehen — natürlich ge flissentlich, um sie zum Aufstehen zu veranlassen — die Vorhänge aufgezogen. Aber Adalise

hatte aar keine Lust dazu, obwohl ihr ein Blick auf die Uhr zeigte, daß es sast zehn Uhr war, ihr Mann also bald zum zweiten Frühstück heimkommen würde. , Wozu denn auch? Der regengraue Himmel lockte gar nicht. Die Straßen versanken in Ko5. Toilette zu machen, hatte keinen Zweck. Leo gefiel fie ja auch so, und sonst war niemand da . . . Manchmal in den letzten Tagen überfiel Adalise ein wahrer Hunger nach Menschen. Nach Mensch-n natürlich nur, mit denen man reden konnte.' Denn, was da in Eichstein

und um die Fabrik herum lebte, zählte ja gar nicht mit! ^ . Unruhig warf sie sich im Bett herum. Nein, das konnte so nicht länger fortgehen. Sie mußte ernst- lich mit Leo reden. Dazu hatte sie doch nicht g:- heiratet, um hier zu verkommen! Sie wollte . . . Ein rascher, fester Schritt im Nebenzimmer riß sie aus ihren Gedanken. Er! Leo! Da stand er auch schon vor ihr, eine ganz^ Menge regennasser Schneeglöckchen, Veilchen und Leberblümchen über sie ausstreuend. „Da, du Faulpelz! Schämst

wirst du mir Gesellschaft leisten!' ! „Nein,' sagte er dann eine Viertelstunde später, als sie gewaschen und frisiert rasch in einen hell blauen Seidenschlafrock schlüpfen wollte, „während des Tages im Schlafrock herumgehen, sieht nachläs sig aus! Wir ziehen uns gleich ordentlich an. Da es regnet: Lodenrock, weiße Bluse und feste Stiefel chen.' j Mit raschem Griff holte er die betreffenden Stücke aus dem Schrank, half ihr hinein und kniete dann nieder, um ihr die Stiefelchen zuzuknöpfen. „Du bist ein Tyrann, Leo

du bei jeder Gelegenheit Frau Gottulan zu mir? Es klingt so albern! Sou das ein Witz fein?' „Nein. Aber ich weiß, du magst den Namen noch immer nicht hören. Da du ihn aber doch nun trägst, sollst du dich daran gewöhnen!' Schweigend schritten sie hinüber nach dem Eß zimmer. An der Tür stand die Haushälterin, Frau Knothe, bereits wartend. Leo befahl, daß aufgetragen werden sollte, schickte dann aber Lisbeth, das Hausmädchen, die sie be- , dienen wollte, fort. „Wir werden uns selbst bedienen.' - ! Bei Tisch fehlten

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Page 5 of 8
Date: 06.04.1925
Physical description: 8
um Rechenschaft zu fordern im Namen seines Bruders...' ^ ' War alles verloren? So nah am Ziel verloren durch eine einzige Unvorsichtigkeit ihrerseits? Wenn er Leo schrieb... ^ Nein, das durfte nicht sein... um keinen Preis! Die Angst gab ihr Kraft, sich zu fassen. Stolz den Kopf in den Nacken zurückwerfend, trat sie auf Al bert Satory zu, in der Erkenntnis, daß nur Drei stigkeit sie nun noch retten konnte... eine Dreistig keit, die geschickt Wahrheit und Lüge verwob und den anderen bei seiner Ehre

als Kavalier packte.. „Sie verlangen nun natürlich eine Rechtferti gung von mir, Herr Dozent?' sagte sie kalt. - Er antwortete, ohne den Blick von ihr zu wen den, gemessen: „Das steht mir nicht zu. Aber um eine Erklärung dieser in Anbetracht Ihrer Bezie hungen zu Leo mir unfaßlichen Szene möchte ich Sie allerdings bitten, gnädiges Nräulein!' „Die Erklärung ist: Ich habe mich mit Herrn Königsreiter verlobt: Indes wünfchen wir beide,, daß diese Tatsache vorläufig noch streng geheim bleibt Ich appelliere

Weise ordnen nur brauche ich dazu Zeit. Uebrigens be stand nie eine Verlobung zwischen mir und Ihrem Bruder außer in seiner — Einbildung.' „Sie haben ihn doch geliebt!' „Ich? Niemals! Ich hatte Mitleid mit seiner törichten Leidenschaft — das ist alles. Darf ich nun um Ihr Ehrenwort bitten?' Satory zögerte. Obwohl ihm die Entdeckung, die er eben gemacht^ einen schweren Stein von der Brust genommen und er es im Grunde nur als Glück für Leo ansah, daß alles so gekommen, war er doch nicht sicher

, ob es seine Bruderpflicht nicht erfor dere, Leo von dem Vorgefallenen zu verständigen. Fredegild runzelte die Stirn. „Warum zögern Sie, Herr Dozent? Ich dachte doch, Sie seien als Akademiker ein — Gentle- man?' Er zuckte Mammen, sagte aber dennoch: „Wenn mein Bruder es zufällig erführe, müßte es ihn ins Herz treffen, denn er liebt Sie wahr und tief...' ^ „Das weiß ich. Eben darum will ich selbst es ihm so schonend als möglich mitteilen. Von mir al lein wird et ertragen, was ihm aus jedem anderen Munde unerträglich wäre

jetzt während der Unterredung mit Albert Satory ein glänzender Einfall gekommen, wie sie Leo bis über den Sonn abend hinaus ganz sicher fernhalten ko ante. .Fredegild wollte ihm schreiben, daß sie den Wunsch Habe, sich einmal eingehend mit ihm über die Zukunft auszüfprechen, daß dies aber hier, wie er ja wisse, nicht gut möglich sei., weshalb sie sich ent schlossen habe, nach Frankfurt zu kommen. > Sie besaß dort entfernte Verwandte ihres Ver storbenen Vaters, das wußte Leo. Es mußte ihm als ganz glaubwürdig erscheinen

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Page 3 of 28
Date: 12.07.1903
Physical description: 28
ist es dennoch vorgekommen, daß Papst Leo in eine unbezwingliche Schlafsucht oder in eine beängstigende Ohnmacht fiel. Durch Reibungen und tonische Mittel wurde er dann wieder ins Be wußtsein zurückgerufen. Dagegen aber lvaren die Lungen, die Bronchien und das Herz noch bis vor ganz Kurzem in Ord nung, und die Stimme konnte oft noch eine Klarheit und Kraft annehmen, die seine Umgebung überraschten. Seine rationellen, regelnmßigen Lebensgewohnheiten trugen dazu bei, ihm seine ungewöhnliche Frische zu erhalten

mit Wasser manchmal mit ein wenig Weißwein von Grottaferrata mischt. Der Kammerdiener Leo des Dreizehnten, Pater Centra, der im mer im Vorznmner wartet, um die Befehle des Papstes ent gegenzunehmen, bedient den Papst auch allein bei den Mahl zeiten. An Sommertagen, oder wenn Empfänge, Audienzen oder Zeremonien ihn etlvas mehr wie gewöhnlich überange- strengt haben, hält er einige Stunden Siesta in einem Lehn stuhl oder Kanapee in emem kleinen Salon, dessen große Fen ster mit den plissirten Vorhängen

aus creme Satin die Sonne fast ungehindert eindringen lasset?. Aber Leo der Dreizehnt 5 fürchtet kein'Ncht, keine Hitze Nur Winter und Kälte sind ihn? unangenehm. Man hat ein ganzes Heizsystem erfinden müssen, um die Temperatur m semen Gemächern immer gleich- nckßig zu erhalten, und für die Aerzte und die Umgebung des Papstes ist es eine große Sorge, für das Hinabsteigen des Papstes in die Sixtinische Kapelle und in den St. Peter Kom binationen von Draperien und Heizapparaten zu erfinden

, die den Luftzug fernhalten. Nur nach Beginn des Frühlings erlaubt Dr. Lapponi dein Papst Spaziergänge in den Garten des Vatikans. Während weniger Nocken im Jahre, bei nicht feuchtem Wetter, bezieht Leo der Dreizehnte als Landaufent halt die kleine Thurm-Villa von Leo dem Vierten in den vati kanischen Gärten. Llus den Fenstern geht der Blick auf das ganze Panorama von Rom und die Campagna bis zum Meer. Das Haus ist sehr bescheiden moblirt, nur das Empfangs zimmer allein enthält werthvolle Stoffe, Tapeten

und Ma lereien. Akazienbäume und Palmen umgeben die Villa. Auf der Terrasse verbringt Leo der Dreizehnte gern einige Stunden mit intimen Freund. Wenn der Papst das Landhaus aus Sorge für seine Gesundheit nicht beziehen kann, so ergeht er sich in den Loggien von Raffael oder mackt einen langen Spa- Ziergang durch die Salons und Vorzimmer. Bei Spazier fahrten läßt er oft halten, um die langgestreckte Campagne bis Au den fernen albanischen Hügeln und die Gazellen mit der imitirten Grotte von Lourdes

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Page 2 of 28
Date: 12.07.1903
Physical description: 28
Dr.. Mazzonis nahm der Papst einige Nahrung zu sich. Der Papst ist vollständig klar und sagte, als Dr. Mazzoni ihn Kampfer cinathmen ließ, lächelnd: „Wir kommen ja zn Raspails Zei ten zurück.' Wo Leo der Dreizehnte beigesetzt zu werden wünscht. Rom, 9. Juli. Wie die „Tribuna' und die „Jtalie' melden, sprach der Papst in seinem Testament den Wunsch aus, in der Kirche San Giovanni in Laterano beigesetzt zu werden. Eine ärztliche Kritik. Rom, 9. Jlüi. .„Italic' veröffentlicht eine Unterredung

9 Uhr im Vatika.i eingetroffen. Intrrejsante UkMNkkiten Kurze Daten aus dem Leben des Papstes Leo des Drei zehnten. Gioacchino Pecci würde in Carpineto, Diözese von Anagni, am 2. März 1810 geboren. Er trat 1824 in das Collegio Romano ein. Im Jahre 1832 absolvirte er als Doktor der Theologie. Gregor der Sechzehnte ernannte ihn im Jänner 1837 zu seinem Hausprälaten. Im Novembec 1837 wurde er Dekan in der Kirche S. Andrea al Qmrinale. Am 1. Jänner 1838 las er in der dortigen Kapelle die erste Messet

er sein 2^> Jähriges Jubiläum. i Bon Leo dem Dreizehnten handelt ein sehr interessanter Artikel in der „Revue Suisse' von E. Phllippe, der sich für seine Mittheilungen auf eine zehnjährige Beobachtung beruft. Die lange Dauer des Pontifikates von Leo dem Dreizehnten ist bekanntlich eine Seltenheit in der Geschichte der Päpste. Man kann von ihm dasselbe sageil wie von Pius dem Neun ten: „Annos Petri superavit.' Wmigstens scheint es nach den letzten Berechnungen über die Dauer des Pontisikates des heiligen Petrus

, daß Leo der Dreizehnte diesem am 23. April d. I. bereits überschritten hat. Die durchschnittliche Dauer der Pontifikate ist im Allgemeinen Nicht höher als fünf Jahre. 39 habeii nur ein Jahr gedauert, viele auch nur tveinge Tage. So tvar z. B. Hadrian derFünfte nur einen Monat Papst, und man erzählt, daß, als beim Konklave von 1878 die Chan cen sich definitiv zn seinen Gunsten wandten, der Karmnal Pecci einem Nachbar, der ihn eiligst beglückwünschte, sagte:. „Sie wollen also einen zweiten Hadrian

wählen?' Thatsache lichen aber erlvarteten die Mitglieder des Heiligen Kollegiums,.^ die ihn zum Papst proklamirten, auch nicht, daß Leo der Drei zehnte zii den sechzehn Päpsten gehören würde, die über 80 Jahre alt wurden. Unter seinem Pontisikat hat der Papst' 144 Kardinäle sterben sehen und 140 Kardinäle ernamü, er hat also Zweimal das Heilige Kollegium erneuern müssen, des sen Plenum aus 70 Kirchenftlrsten besteht.^vFast- alle> die maii bereits als muthmaßliche Nachfolger des Papstes

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Page 3 of 8
Date: 15.08.1918
Physical description: 8
an Herz: Hochstellungen, wie eine von diefemTage datierte Dankeszuschrift des Kom: „Keine Sorge, mein Junge. Habe ich die Traute erst in Hohenstein, dann sollst du was erleben', erwiderte Hans Georg ebenso leise. Leo hatte ihm oft geklagt, daß das Wesen seiner Mutter so auf allen laste. Und Hans Georg glaubte, auch Traute leide darunter. Er freut? sich schon, wie sie in Hohenstein auftauen wüxde. '5 Erst als es zu dämmern begann, ritten die drei jungen Offiziere^? nach Lankwitz zurück. Hans Georg

mit warmem Glänze aus ihrem Gesicht ruhen lassend. Lori lächelte freundlich. . > „Wie soll ich zürnen? Ich freue mich, einen so sympathischen Tischnachbax zu bekommen. Ist denn das Festprogramm schon fertig?' „Gewiß! — Leo, lies doch mal das Programm vor!' ribf Ronneburg über den Tisch. Leo zog ein Papier hervor und las, immer wieder von fröhlichen Zurufen der Zuhörer unterbrochen, vor. Als er fertig war, ries er: „Natürlich soll ich dich von Traute grüßen, Hans Georg. Beinahe hätte ich das vergessen

.' „Barbar! Solche Grüße vergibt man nicht!,, lachte Hans Georg. „Was euch Brautleuten alles wichtig ist.' neckte Leo und trank mit Behagen sein Glas leer. Die Stimmung wurde immer vergnügter. „Das ist erst eine Probe für morgen! Morgan darf in Lankwitz kein Stein auf dem anderen bleiben', erklärte Leo ausgelassen. Hans Georg faßte lachend seinen Arm. „Du deine Awtter wird schon sorgen daß die Kirche im Dorf bleibt', flüsterte er ihm zu. . Leo zog mit drolligem Entsetzen den Kopf ein. „Duck dich. Seele

, es Kommt ein Platzregen!' rief er kleinlaut. Dann lachten beide übermütig. ^Du — Hans Georg — laß dich bloß nicht unterkriegen von Mama. Ich habe meine Freude.wie ihre strengen Blicke an dir abprallen', flüsterte Leo.

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Page 5 of 8
Date: 05.12.1922
Physical description: 8
und modernen Betrieb. Dann sangen sie alle dein Loblied. Prinz Löwenkreuz nannte dich meinen Fürsten der Arbeit' — ich war ganz stolz auf dich!' „Wirklich? Dann muß ich ja Sr. Durchlaucht danken, daß er mir durch seinen geistreichen Aus spruch zu einer so seltenen Ehre verholfen hat!' „Wie du das sagst, Leo — so spöttisch! Wc.s hast du nur immer gegen den armen Löwenkreuz?' „Ich? Aber nicht das mindeste!' „Doch! Du sprichst immer in einem so merk-, würdig geringschätzigen Ton

!' „Weil er in Binenheide fortwährend von den Eltern gedrängt wird, sich mit einer Kusine zu ver loben, die er nicht mag!' - „Ach so!' „Ja. Und arbeiten, wie du es zu erwarten scheinst. Leo, kann er doch als Prinz nicht! Das wüßt du doch selbst einsehen, daß er einer anderen Masse angehört, als . . . >. „Entschuldige. Adalise, wenn du von.Klassen sprichst, so mochte ich nur bemerken, daß für ver besondere polizeiliche Aufsicht gestellt. Beiden Verurteilten wird die bald schon zwei Jahre währende Untersuchungshaft

sind, und die. man dann natürlich auch demgemäß achtet.' „Hochadel, der... arbeitet? Das glaube ich nicht, Leo!' „Natürlich nicht mit den Händen, sondern mit dem Kopf! Ich kann dir übrigens gleich ein Bei spiel nennen. Den Fürsten Eckart von Eckartsau- Schlohstein kennst du doch dem Namen nach?' „Aber gewiß! Die Eckarts sind doch Uradel...!' „Nun, der Fürst war gestern in meiner Mühle draußen und besichtigte alles sehr eingehend. Denn er will, freilich in kleinerem Maßstab, auf Schloh- stein- einen gleichen Betrieb einrichten

. Nachher fuhren wir ^nach Siebenstein hinüber, wo ich jetzt daran bin, eine Lohgerberei einzurichten. Der Fürst plant ähnliches . . .' „Nicht möglich. Die Eckarts sind ja riesig reich! Warum sollten sie derartige Geschäfte nötig haben?' Leo lachte. „Ja> glaubst du denn, man müsse alles um des lieben Mammons willen machen?^ Nötig Hab ich'sMott weiß, so wenig wie der Fürst Eckart! Aber er ist eine ähnliche Natur wie ich — wir frühstückten dann zusammen in Karolinenrube und sprachen über vielerlei

der Räuber noch drei Paar Schuhe mitgehen, die andere Hotelgäste zum Reinigen vor die Zimmertür gestellt hatten. Einzelne der Scarpari geraubten Schmuck- gezenstände wurden im Besitze der vorerwähnten. Maria Bernert gefunden. Die goldene Armband-- uhr hat Bernert bereits an Leo Kerschbaumer weiter verkauft, und da Bernert erklärte, die Schmucksachen vom angeblichen Karl Eder erhalten zu haben, lag es nahe, daß dieser Eder den Raub an Frau Scar pari vollführte.— Am 7. Oktober 1921 wurde in Cles

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Page 2 of 8
Date: 03.03.1903
Physical description: 8
im Silberhaare, ^ / ^Sö ?mh^ der. Ewigkeiten lichtem Thor, ' -> Durchglüht von Liebe steht er am Ware. .... . , Undhebt die Priesterhände hoch empor ' ' ' ' ' ' Md fleht-llm Himmeksliä^t, das einzig wahre, Dätz allzuoft die-stolze Welt verlor, Danlit in Gläubeilskraft mld Gotterkennen Wir freudig stets uns Katholiken nennen. ' „Heil Leo! 'Heil!' Laßt frohen Jubel schallen, ^^ Laßt Feuer kreisen um d«r Berge Haupt, - . Laßt- Weihrauch. steigen und die Banner lvallen, » ' Mit Herz und Mund bekennet

, was ihr glaubt.. : ' Zu^ Leo's Vaterherzen laßt ihn ballen, Den süßen Trost/den keine Macht ihm raubt: ^ Daß eins mit Rom wir fest im Kanlpfe stehen. — Vereint mit Rom! das ist kein Untergehen. , „Das.sociale Wirken Leo des Dreizehnten' betitelte sich das' erste der von Frl. Kope^ky entworfenen und gestellten Tableaus, dessen Mittelpunkt eine Papstbüste bildete, vor welcher die Charitas, ^eine schöne, inposante Erscheinung, chronte. Nonnen-mit Kindern ulld Kranken auf. der einen, Pe^cter der Arbeiterschaft

. Aufgabe geworden, eiilige Worte an Sie zu richten. ' Leo der Dreizehnte schaut gleich seinem Borgänger Pins deyl Neunten die Jahre des erst en P ap st es; ihnen allein lvtir das gegöilnt in der langen Reihe der Nachfolger des hl. Petrus: . In einer ^mittelalterlichen Prophezeiung ist Pius der Neunte als Crux de erltce/ als'Kreliz vom Kreuze und Leo der Dreizehnte als lllnlen de coelo, Licht vom Himmel, vorher- verlundet. Diese Vorhersagnilg ist in auffallender Weise ein- getroffen

. , - '' ^ Welche Leiden erfüllten das Pontifikat Pius des Neunten, welches Kreuz wurde ihm von jan emKÄiigshause,. das das Kreuz im Wappen sührt! Und Leo -der Dreizehnte hat nicht allein deil Stern im Wappens er ist Wahrhast ein .Licht vom Hilnnlel sür die ganze Welt. - > . nicht mehr sein wird, wenn der Ruf ertönt: der Papst ist todt! es lebe der Papst! wenn sein Nach folger, das ignis ardens, das brennende Feuer, den-Throns besteigt, so stirbt das Licht vom Himmel nicht, es^bleibtM der Kirche' Kraft

. .'. -- Auch heute führt deri uilsterbliche SteuermculN auf- Befehl des Herrn: Tue in altum, fahr' hinaus'iir die hohe See/ in die sturulbewegte Fluth! das Schifflein .Petri .siegreich dllrch die brallsendell Wogeil und ein Licht vom Himmel,-die Fin sternisse erhellend, weist Leo den Völkern die Bahn zum irdi schen und ewigen Heile. . ' . Das „Kreuz voin Krelize' und das„Licht vom Himmel'-^ Zlinächst geltend für Pius den Neunten und Leo den Drei' zehnten — 'gilt Wohl für das ganze Papstthum; sein Weg ist immer

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Page 5 of 8
Date: 12.12.1922
Physical description: 8
— auch anfangs in Karolinenruhe — wie Ar es da schön gewesen!... wie heiß und leiden- nhaftlich liebte er sie da! Wohin war das ge kommen? Wenn sie damit verglich, wie er heute gewesen... . Ach, warum war es nicht so geblieben zwischen Hnen? Wie anders wäre das Leben, das ihr jetzt Manchmal so leer und zwecklos erschien... Plötzlich tauchte wie ein Gespenst Maras Bild vor ihr auf. Hatte sie heute nicht mit eigenen Ohren Mort. wie Leo mit Mara von der neuen Fabrik Vrach? Ganz vertieft waren beide in das Thema

gewesen. Mara besaß sein Vertrauen. Sie, seine örau-nicht. >Ar Herz verhärtete sich jäh. Kuhler Äs sonst begegnete sie Leo von diesem Age an. Er aber schien es gar nicht zu merken, und das erfüllte sie mit Genugtuung. Er brauchte yar nicht zu wissen, wie unglücklich und vereinsamt 'Ä zuweilen fühlte... Einige Tage später kündigte Leo ihr an, daß man Aesmal schon früher als sonst nach Karolinenruhe übersiedeln werde. Er baue eine neue Fabrik drau ßen, die im Juni eröffnet werden solle» Das und ^nere

Andermatt, Fräu lein von Leupold und eine Baronin Schliffenstein für diesen Zeitpunkt ein. Andere Gäste sollten später folgen. O. man würde sich die Zeit schon vertreiben, mit Sportübungen, Reiten, Fahren und hübschen, kleinen Waldfesten wie im Vorjahr, dachte Adalise. Schade nur, daß sie Löwenkreuz nicht auch ein laden konnte. Aber dazu schien die Verstimmung zwischen ihm und Leo doch zu ernst zu sein. Sehr überrascht war Adalise, als sie erfuhr, daß die Schwiegereltern in diesem Jahr

Adalises „Hofstaat', wie Leo das Eb-^nar Andermatt, Mary von Leupold und die Baronin Schliffenstein scherz haft nannte. Sie kamen alle sehr gern nach Karo linenruhe. Besonders die Baronin Schliffenstein. die. zwar aus alter Familie stimmend, aber nach dem frühen Tode ihres Mannes fast mittellos war und mit wunderbarer Geschicklichkeit sich stets an Leute hielt, die sie für längere öder kürzere Zeit zu sich einluden. Denn nur so konnte sie sich „standes gemäß' über Wasser halten. Ausschließlich

aus diesem Grunde hatte sie auch eines Tages ihr Herz für Adalise entdeckt, als diese sich mit dem reichen Leo Gottulan verlobte. Von da an erklärte sie aller Welt, „daß sie ganz verliebt in dieie allerliebste, kleine Gilbert sei und sich als müt terliche Freundin wirklich ein bißchen ihrer annehmen müsse.' Fräulein von Leupold, eine reiche Waise, deren Mutter eine Engländerin gewesen war, und die ihre Kinderzeit fast ausschließlich bei den Verwandten ihrer Mutter in England verbracht hatte, lebte seit dem Tode

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Page 4 of 8
Date: 05.12.1922
Physical description: 8
verboten.) Avalises Ehe. 5 Roman von Erich Eben st ein. ' (15. Fortsetzung.) „Sie wissen nur, daß du hier bist ... auf mei nen Wunsch und daß, wie immer du dir auch dein I Leben hier einrichten willst, es im Einverständnis mit mir geschieht. In Karolinenruhe sagte ich, du habest ein Telegramm bekommen, das dich an das Krankenbett deiner Mutter rief. Du bist also gedeckt liach allen Seiten hin.' /,Jch danke dir, Leo! Du bist sehr gut...' »Ich will doch dein Freund sein, nicht dein — Feind. Da mußte

ich dir doch nach außen hin deine Wege ebnen helfen. Eine Frau, die ihrem Manne davonlief, könnte ja die Rolle nicht spielen, die du so sehr ersehnst.' - Adal^e schwieg. Etwas in seiner ganzen Art befreyÄete sie, weil sie es noch nicht klar faßte. . - ^.>,)Hast du mich noch lieb, Leo?' fragte sie plötzlich. „Gewiß! Freunde müssen einander doch lieb haben! Sonst wären sie ja gar keine Freunde!' c Es klang freundlich, aber Zurückhaltend. >,Leo..Sie sah ihn an. Und plötzlich zuckte ein Funke in ihren dunklen Augen

, nicht wahr?' „Leo!? Du willst... die ganze Wohnung liegt dann zwischen uns... wir sind dadurch ja völlig... getrennt!' Der Funke in ihren Augen war er loschen. Ganz erschrocken sah sie ihn an. „Bist du mir dann ...doch böse?' „Aber Kind, welch ein Närrchen bist du!' Er strich ihr freundlich über das Haar. „Das. mußt du doch begreifen, daß ich nicht jeden Abend bis Mitter nacht öder noch länger aufbleiben kann, wenn du Gäste hast, nachdem ich den ganzen Tag gearbeitet habe! Arbeitsmemchen brauchen Schlaf

Begriff und immer so viel nette, vornehme Leute...! Sind ein Glück?- pilZ, Gottulan!' . Solche und ähnliche Bemerkungen wurden Leo oft gemacht. Wenn er sie lachend Adalise, erzählte, sah sie ihn forschend von der Seite an: „Nun uno du? Bist du nicht stolz darauf?' . Dann lächelte er seltsam. ... „Aber gewiß, . Adalise! Und die Hauptsache für mich ist: Es macht dich froh und glücklich!' „Ja. Nur freilich auch oft ein bißchen muke, weißt du! Manchmal kommt fast zuviel zusammen. Wenn ich frühmorgens

' gründlich Vertrieben wu^!^ ^ „Ja^ natürlich, wie es... . w a r. ^ - - gens gerade-davon sprechen, Leo: Wie steht -^. mit deiner Mühle? Neulich wurde darüber ^

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Page 6 of 16
Date: 15.02.1906
Physical description: 16
des Gardasees ein nor disches Bild, das ein so unwillkommenes war, als schon präch tige Frühlingstage vorausgegangen tvaren. Der Sturm auf dem See war so stark, das ^Schneegestöber so intensiv, daß das Montag Abends in Riva fällige Dampfschiff in Desenzano Anker -warfen und im dortigen Hafen verbleiben mußten. — Heute'Abends geben die Hotelangestellten von Riva und Um gebung ihr Carnevalsfest, wozu großartige Vorbereitungen getroffen wurden. Inierrffmtte Nemgkeitcn. Das Ende des Reitergrafen Leo Spannocchi

. Wie schon gestern gemeldet, ist in Wien in tiefstem Elend der Graf Leo Spannocchi gestorben. Von aller Welt verlassen und schwer tuberkulös ließ sich Graf Spannocchi am 29. Dezember v. I. im Spital der Barmherzigen Brüder aufnehmen. Die Barm herzigen, die nicht nach Stand, Rang, Nationalität fragen, haben an ihm als Sameriter gehandelt. Sie ließen ihm die sorgfältigste Pflege angedeihen und gaben ihm kräftigste Kost. Trotzdem erlag der durch Entbehrungen geschwächte Körper dem tückischen Leiden. Graf

Leo Spannocchi ent stammte einer alten toskanischen Adelsfamilie, die zu den Patriziern Sienas gehörte und im 18. Jahrhundert nach Oesterreich einwanderte. Sein Großvater Graf Leo war wirklicher» Geheimer Rath und General der Kavallerie. Er starb im Jahre 1867 und hinterließ drei Söhne, deren älte ster Oberstleutnant Julius Graf Spannocchi sich mit Jo hanna Freim von Spiegelfeld verheirathete. Dieser -Ehe entstammten eine Tochter und zwei Söhne, deren ältester der jetzt verstorbene Graf Leo

, wenn er den Grafen werfe. Spannocchi erschien mit schwarzer Gesichtsmaske in der Manege. In acht Minuten hatte er Robinette niedergerungen. Doch Graf Leo Span nocchi gab das Geld mit vollen Händen aus und in fünf Jahren war er am Ende mit seinen Mtteln. Das siebenbürgische Gut wurde versteigert und Graf Spannocchi, der auch mit Verwandten vielfach Prozesse führte, ivanderte schließlich aus Ungarn aus und. wandte sich nach Paris, wo er sich als Kunstreiter und Ringkämpfer fort brachte. Er ergab

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Page 4 of 16
Date: 23.07.1903
Physical description: 16
4 - - Jeder Beobachter muß gestehen, daß Leo der Dreizehnte trotz seiner beschränkten Mittel die hohe Bedeutung von Wis senschaft und Kunst für die gesammte christliche Kultur von einem so umfassenden Standpunkte, beurtheilt und behandelt hat, wie kaum einer seiner Zeitgenossen. Daß jedoch die Bedeutung Leos des Dreizehnten nicht bloß für Rom und für Europa eine.ganz außergewöhlüiche. sondern daß sie eine weltumspmmende war, das beweist am besten seine Thätigkeit für die getrennten Kirchen

durch das Schreiben - „Amantissimae Volutatis' vom 4. April 1895 aufgefordert) zur religiösen Einheit zurückzukehren —- ein Schreiben, wel ches noch 60 Jahre vorher in Großbritannien mit schneiden dem Höhne aufgenommen worden wäre, diesmal jedoch von der großen englischen Presse mit Ehrfurcht und Wohlwollen behandelt wurde. Gleichwohl entschied der Papst als ober ster Richter gegen die Giltigkeit der anglikanischen Weihen. Um die getrennten Orientalen zur Einheit der Kirche zu rückzuführen, errichtete Leo

Kolleg von St. Athanasius in Rom für die Griechen und stiftete mit Unterstützung des Kaisers von Oester reich ein Kolleg für die NuLhenen. Wie rastlos Leo der Dreizehnte für die Einheit des Rei^ ches Gottes auf Erden besorgt war, b weist unter anderem ein Schreiben an den General der Jesuiten, welchem die Mis sionen im Orient empfohlen werden, und ein ähnliches an den Obern der Assumptionisten, sowie an andere Orden, welche sich mit Missionsthätigkeit befassen. Die Erfolge dieser weltumfassenden

Thätigkeit zeigen sich in der Erweiterimg der Hierarchie unter Leo dem Dreizehn ten. Vierzehn Tage nach seiner Wahl stellte er die Hierarchie in Schottland wieder her, im Jahre 1881 wurde die Kirchen provinz von Bosnien und der Herzegowina gegründet; im Jahre 1884 stellte der Papst den alten erzbischöflichen Stuhl von Karthago, der mehr als 1200 Jahre zerstört war, wie der her. Im September 1886 unterzog Leo die hierarchischen Verhältnisse in Ostindien einer neuen Regelung. Mit dem apostolischen

Sendschreiben vom 16. Juni 1891 wurde eine kirchliche Hierarchie in Japan mit vier Diözesen neu errichtet. Endlich im Jahre 1896 stellte Leo der Dreizehnte das Patri archat von Alexandria und damit die koptische Hierarchie für ganz Oberegypten wieder her. Unter der Regierung Leos des Dreizehnten wurden er richtet: 2 Patriarchate, 13 neue erzbischöfliche Stühle. 16 zum Range von Erzbisthümern erhobene Bisthüme'-, 90 neu gegründete Bisthümer, u. f. w. Im ganzen waren schon vor einigen Jahren der katholi schen

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Page 1 of 16
Date: 06.08.1903
Physical description: 16
Plus der Zehute. Nach langem Harren wird uns die Kunde von, der Wahl des neuen Papstes. Das Konklave )var nicht jo kurz wie das Pins des Neunten und Leo des Dreizehnten, aber es ge hört zu den kürzesten in der Geschichte der Kirche. Im 7. Wahlgang am 4. Tage des Konklave wurde das neue Ober haupt der katholischen Kirche geivählt. Kardinal S a rt o ist eine stattliche,. sehr sympathische Erscheimmg, er steht ungefähr, im selben Alter wie Leo der Dreizehnte bei seiner Wahl, 68,Jahre. Kardinal Sarto

, Patriarch von Venedig, ist geborener Oesterreicher, d. h. er wurde in Riese, Diözese Treviso, am 2. Juni 1835 unter österreichischer Herrschaft geboren Er soll niedriger Herkunft inld aus armer Familie sein Er ist gänzlich ans den: Pfarr- und Seelsorgeklerus hervorgegangen; erst am 10. November 1884 wurde er lveiteren Kreisen durch seine Ernemnnig zum Bischof von Mantua bekannt Der Papst Leo der Dreizehnte säMte ihn sehr hoch, und alZ Kar dinal Agostini, Patriarch von Venedig, starb, bestimmte

ihn der Papst zu dessen Nachfolger. Die italienische Regierung machteMiene.ihn nicht anzuerkennen. Papst Leo aber kam ihr zuvor, indein er Sarto Zum Kardinal kreirte und daher einen Widerstand der Regierung unmöglich machte. Sein Kardinalstitel tvar S. Bernardoalle Ternte. Sarto steht seit Langem auf der Liste der Papabili, und seinerzeit lvar er fast allgemein als der Nachfolger Leo des Dreizehnten genannt worden. Jetzt war dies anders geworden. Viele behaupte ten, Krankheiten haben in den letzten Jahren

hatten, und er bediente sich ja bei der Abfassung desselben seines alten treuen Advo katen Patrici, der bei der Eröffnung das Testament auck vor las. In Sachen der Negierung dieses souveränsten aller Souveräne hatte aber, dies sieht man jawhol ein, Dr Patrici wirklich nichts zu thun; Entschließungen, welche Ausfluß sei ner Stellung als unfehlbarer Papst ivaren, gehörten auch nicht in eine letztwillige Verfügung über sein Privatvermögen> und heute bestätigt es auch die amtliche M^mzia Stefanie daß Papst Leo

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