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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 24.10.1921
Physical description: 8
Seite'2 verlangt, daß sie Schitte unternehme, da mit der König Ungarn wieder verlasse. „Biegen oder Brechen'. Gestern nachmittags hat die große und die kleine Entente der Regierung Horthy eine Kollektivnote überreicht, in der gegen die Rückkehr König Karls protestiert und die Regierung aufgefordert wird, den Kö nig zum sofortigen Verlassen des Landes zu zwingen. Tschecho-Slowakei und Jugosla wien haben militärische Zwangsmaßnah men angekündigt. Die Kleine Entente hat auch der Regierung

des Königs zu wissen gegeben, daß sie sofort in Ungarn einmar schieren werde, wenn der König das Land nicht unverzüglich verlasse. Doch scheint König Karl diese Warnungen nicht beach ten zu wollen, sondern auf Biegen oder Brechen ankommen zu lassen. Der Normarsch des Königs. 2 Regierungen und 2 Armeen. Wien, 23. Oktober, abends. Die Lage in Ungarn hat sich folgendermaßen gestal tet: Es gibt zwei Regierungen: Die Regie rung König Karls, deren Ministerpräsi dent der frühere Präsident des Abgeordne

tenhauses Rakovsky ist, und die Regie rung des Reichsverwesers Horthy. Wei ter gibt es auch zwei Armeen: Die Armee des Königs, der sich alle westungarischen Truppen bis einschließlich der Garnison von Komorn angeschlossen haben, und die Armee des Reichsverwesers, die hauptsäch lich aus Budapestern besteht. Gestern vor mittags hat König Karl den Vormarsch nach Budapest angetreten. Im Laufe des heutigen Vormittags kam es zu einem Ge fechte bei Buda-Gers zwischen den Kö nigs

- und Reichsverwesertruppen. In die sem Gefechte wurden anfangs die Königs truppen zurückgeworfen. In weiterer Folge blieb der König aber siegreich. Es heißt, daß der König bereits in Budapest eingezogen sein soll, doch ist die Meldung amtlich nicht bestätigt. Der König verfügt über etwa 10.000 Mann, worunter sich auch deutsch österreichische Freiwilligenformationen be finden. Die Regierung Horthy hält sich bis her noch. 5 B ud a p est, 24. Oktober. Die unga rische Regierung hat über Budapest und die Umgebung das Standrecht verhängt

. König Karl stehe 26 Kilometer vor Buda pest. Wien, 24. Oktober. Gestern. in den . Nachmittagsstunden verbreitete sich das Gerücht, daß König Karl in Budapest um 8 Uhr abends eingezogen sei. Die Budape ster Garnison soll zu ihm übergegangen sein. Ministerpräsident Graf Bethlen soll demissioniert haben. Die,amtliche Bestäti gung dieser Nachrichten fehlen noch. Budapest, 24. Oktober. Der Minister rat beschloß, den Minister für Kultur» und Unterricht zu König Karl zu senoen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 17.11.1905
Physical description: 8
Nr. L64 „Bozner Nachnchten', , faltet die großen Blätter, von denen er den Toast in franzö sischer Sprache abliest. Alles hört ihn stehend an. Den Toast des Kaisers und die Antwort des Königs haben wir bereits gestern vollinhaltlich mitgetheilt. Als der K ö n i g schloß, machte er eine kurze, elegante Verbeugung, Gläserklang, die fröhliche „Marcia reale' ertönt. Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, wie dieser jugendliche König mit dem greisen Kaiser anstößt. So selbstbewußt und unbefangen

er schon ist, gleich zeitig ist er ganz Ehrerbietung, Verehrung, Bewunderung. Sein Trinkfrpuch macht den besten Eindruck, der Kaiser ist erfreut, sagte ihm Wohl dankende Worte, denn Alfonso ver beugt sich wiederholt. Uiid von dem Augenblick an wird das ganze zeremonielle Diner um eine Nuance legerer, wär mer, herzlicher. Die Teller klappern, die Gläser klingen, es summt in der Lust. König Alfonso läßt einige Schüsseln vorübergehen, nimmt sich aber-der Süßigkeiten und des Obstes um so lvackerer

an. Eine Polka schwirrt ab, das Mundwasser wird gereicht. Die Herrschaften ziehen flink 'die Handschuhe an, König Alfonso steht auf, alles erhebt sich. In derselben Folge, wie er gekommen, verläßt der Hof den Saal. Der wogt wieder von Farben auf, entleert sich lang sam. Dr. Lueger macht mit einein grauen Lakaien seinen Spaß. Man begibt sich in den großen Saal der Hofbiblio thek, wo Cercle gehalten wird. Nachher fährt der König von Spanien ins Palais seines Oheims, des Erzherzogs F.r

und die Ordenskollare und -Ketten des Kaisers. ^ Ferner, besuchte der König die Hofmuseen, wo er im zoologischen Museum besonders die Kollektion von Jagdtro phäen des verewigten- Kronprinzen betrachtete. Der König bemerkte u. a., daß es ihm bis jetzt nicht gelungen sei, ein ähnliches Exemplar eines weißköpfigen Adlers, wie es seiner zeit Kronprinz Rudolf in Spanien erlegt habe, zu erbeuten. Bei der Besichtigung der Steinböcke von der pyrenäischen Halbinsel erwähnte der junge König, wie er seine spezielle Fürsorge

der Erhaltung dieses schönen und seltenen Wildes widme. Hin kunsthistorischen Museum besichtigte der König besonders die Bilder der italienischen Schule und im An schlüsse an sie die Gemälde der spanischen Master. Durch die Säle der modernen Gemälde schritt dann der König und fühlte sich besonders von den Bildern Makarts, Broziks und Matejkos angezogen. Auch die Vertreter der älteren Wiener Schule, wie Waldmüller, Dannhauser und Fendi. fesselten seine Aufmerksamkeit in hohem Grade. König Alfonso begab

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 28.01.1924
Physical description: 8
nicht allein lassen. Gesuche an den Konvent, Bittgänge zu dem allmächtigen Ge- m^nverat von Paris, unendliche Briefe, Gänge und Schriften ermöglichten es dem 37jährigen Mann, Die Gefangenschaft des unglücklichen Ludwig teilen M dltrfen. Vom Monat August bis zum Tage, da Die Hascher den unglücklichen König zum Tode führ ten, wich er nicht von seiner Seite. Getreulich hat er alle Ereignisse jener Tage aufgezeichnet und Ann in einem ergreifenden Büchlein veröffentlicht. Räch dem Tode seines Herrn verließ

Clerß Frank reich, kam nach Oesterreich und starb in Hietzing im Jahre z809 als Kammerdiener der Gräfin Rombeck. Wir geben in folgendem den Teil der Erzählung Wieder, der den Abschied des Königs von seiner Fa milie schildert. Clerß erzählt: Um 8 Uhr abends verließ der König sein Kabi nett And sagte den Kommissären, ihn zu seiner Fa- wikie zu führen; diese antworteten, daß dies nicht gHchehen könne, aber daß die Familie wohl zu ihm kommen könne. „Gut','sagte der König, „aber ich ioerde

. Die Sitzung wurde fast zur Gänze ausgefüllt von den Beratungen über die Konsumsteuer. Man ist bei genauer Prüfung der gesetzlichen Bestimmungen und der tatsächlichen Verhält nisse zur Ansicht gelangt, daß es trotz einiger Bedenken besser sei, Meran als sog. offene Ge meinde zu erklären, da auch in der offenen Ge entgegnete der König, „daß das Dekret des Kon vents mir erlaubt/ meine Familie ohne Zeugen zu sehen.' — „Das ist wahr,' sagten die Kommissäre. „Sie werden auch allein sein; man wird die Türen

schließen; aber da dieselben aus Glas sind, werden wir Sie durch die Scheiben beobachten.' — „Nun, lassen Sie meine Familie kommen.' Ter König begab sich in den Speisesaal; ich folgte ihm, stallte den Tisch und die Sessel an die Wand, uni einen größeren Raum zu schaffen. „Sie sollten.' sagte der König, „eine Flasche Wasser und ein Glas bringen.' Auf dem Tisch stand eine Jlasche Wasser in Eis gekühlt; ich brachte daher nur ein Glas und stellte es neben diese Flasche. „Bringen Sie Wasser, ivelches

nicht in Eis gekühlt ist,' sagte der König, „denn wenn die Königin dieses davtrinken würde, so könnte es ihr schaden. Sagen Sie auch meinem Beichtvater, Herrn von Firmont, daß er mein Zim mer nicht verlassen soll; sein Anblick würde meine Familie zu sehr erschüttern.' Der Kommissär, welcher die Familie des Königs geholt hatte, blieb eine Viertelstunde aus; nährend dieser Zeit kehrte der König in sein Zimmer zurück; von Zeit zu Zeit ging er zur Eingangstür und legte eine überaus heftige Gemütsbewegung

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Page 19 of 20
Date: 11.02.1904
Physical description: 20
, wenn wir Euren starken Arm brauchen!' sondern daß wir bewundern, schmeicheln, nachahmen selbst dort, wo gar nichts zu betvundern ist! Vom Theaterwesen will und darf ich nicht sprechen, da ich in dieser Hinsicht nicht so denke, tvie die anderen, .aber auch in der Literatur, in der Wissenschaft, in der Heilkrmde u. f. w., u. f. w., ist alles Deutsch. Doch lassen wir das und sprechen wir nicht mehr von diesem Volke, das uns heute oder morgen zerreiben wird...' König Eduard von England hat, wie ein englisches Blatt voll

Stolz versichert, eine mannigfaltere Garderobe als irgend ein anderer Monarch. Zwar wild die Nachricht, die deutsche Blätter kürzlich brachten, daß König Eduard die Jdyosin- krasie hätte, keinen Anzug zweimal zu tragen, für „äußerst närrisch' erklärt; aber „ein Herr, dessen Stellung ihn befähigt, darüber zu sprechen, erklärte doch, wie diese Meinung ent stehen konnte. „Wenn der König im Bade weilt, oder seinen Verwandten Besuche abstattet, so trägt er natürlich selten den selben Anzug zwei Tage

hintereinander. In Bezug auf Toi lette herrscht auf dem Kontinent mehr Freiheit als in Eng land. Kein Gentleman würde zum Beispiel in Hvde Park mit einem Norfolk-Sackrock und einem Tirolerhut init Federn erscheinen. Aber in den vom König besuchten deutschen Rade orten wird ein solcher Anzug für korrekt gehalten, ebenso bis zum Diner ein Gehrock oder ein gewöhnlicher Heller Tweed anzug. Der König hat eine schr große Garderobe, die alle diese Zlbarten enthält, und da er diese Anzüge in England selten oder nie

trägt, benützt er natürlich die Gelegenheit, die weniger strenge gesellschaftliche Sitten außerhalb ihm bieten. 1V Darum wird der König von dem kontinentalen Publikum selten zweimal mit demselben Anzug gesehen. Aber die Klei der werden nicht abgelegt; denn der König ist nicht extra vagant. So hat er z. B. während der Jagd in Windsor einen Anzug und Federhut getragen, in dem er zuerst in einem deutschen Bade erschien. Er würde diese bequemen Kleidungs stücke häufiger benützen, wenn die Umstände

es erlaubten. Der König trägt nur die Anzüge einmal, die ihm nicht ge fallen. Diese werden Herren überlassen, deren bedürftige Lage zu dem gütigen Herzen des Königs spricht. Die anderen Sachen, die er nicht mehr braucht, ergeben Nebeneinkünfte für zwei Diener, einen Engländer und einen Oesierreicher, die unter der Aufsicht des Oberaufsehers der Kleiderkammer ste hen. Der König trägt im Laufe des Tages wenigstens drei Anzüge. Wenn er aufsteht zieht er einen bequem sitzenden Hausrock an, der schwarz

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Page 5 of 8
Date: 26.10.1921
Physical description: 8
die kirchliche Weihs vornahm; die Gedenkrede hielt der 1. Sprech- .wart Dr. I. Luchner. Abends fand in öer Turnhalle ein Familienabend statt, dessen zahlreicher Besuch die Sympathien der Mera- ner Bürgerschaft sür den Turnverein kundtat. König Karl von Ungarn soll nach Malta verbannt werden. Einstweilen strenge Jn- Lernisrung. Klage über falsche Ratgeber. Ausweisung des Gefolges aus der Schweiz. Es ist ein tragisches Schicksal, welches König Karl von Ungarn in diesen Tagen ereilt hat. Die ungarische

Regierung hat feierlich beteuert, Karl sei als der legi time König von Ungarn anerkannt, bloß durch die Umstände derzeit an der Aus übung der Macht behindert. An den Auf enthaltsort des Königs dringen Ausforde rungen unter Hinweis auf seinen Krö nungseid, die ihn uin Rückkehr in sein Land bestürmen. Der König schenkt den Worten Glauben. Es ist gewiß ein großer Entschluß, sich und die Königin einer solchen gefährlichen Reise und um diese Jahreszeit anzuvertrauen. Aus dem kann man nichts anderes entnehmen

und dem selben mit Gewalt Geltung schaffen. So hat sich der König den Empfang gewiß nicht vorgestellt und so haben diejenigen Leute, welche ihm die Aufforderung zur Reise überbrachten und seinen Entschluß hervorriefen, ihm die Situation gewiß nicht geschildert. Der König ist hintergangen worden, er ist, wie unser Blatt bereits ge stern hervorhob, in aller Form hineingelegt worden. Zu spät erkennt es der Unglück liche selber, daß er hintergangen wurde. Es ist vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen

, daß das ganze Abenteuer mit der Reise von den Feinden des Königs überhaupt nur zu dem Zweck eingefä delt und arrangiert wurde, um die Sache des Königs vollständig zu kompromittie ren und für jetzt und alle Zukunft in Grund und Boden hinein zu verderben Möglich ist dies gewiß und wenn es so ist dann ist der Trick glänzend gelungen. Nun -wird der König, wie es heißt, nach Malta in Verbannung geschickt, der Enkel einer Jahrhunderte langen Reihe deutscher Kai ser als Gefangener auf einer weltentlege nen Insel

. LLe trsnsit ßwria murM. Wien, 26. Oktober- König Karl hat die Bedingungen, die ihm am Montag vorgelegt wurden, angenommen. Er wird einstweilen m der Benediktinerabtei T i - hany am Platensee untergebracht. Die Benediktinerabtei liegt W der gleichnami gen Halbinsel im Südwesten des Platen- sees. Die Abtei wurde 1058 von König An dreas gestiftet. In militärischer Hinsicht hat die Insel ihre Vergangenheit, denn es stand aus ihr eine große Festung, die in den Kämpsen gegen die Türken sehr gute Dienste

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Page 2 of 40
Date: 23.03.1913
Physical description: 40
a b. Ihr Wüten richtet in gleicher-Weise gegen Moslims und Katholiken. Die überlebende Bevölkerung befindet sich in namenlosem Elend und Verzweiflung. Der Mord an König Georg I Aus dem Leben des KönigH. Am griechischen Hofe ist alles einer strengen Gesetzmäßig keit unterworfen und nach dem Stundenschlag geregelt. Sommer und Winter stand der König um 7 Uhr auf. Er nahm dann mit der Königin in ihrem im Oberstock gelegenen Salon den Kaffee ein und begab sich nach einem kurzen Spa ziergang im Schloßgarten

auf die Säulen des Olhmpieions und die Akropolis in sein reich mit Seegemälden, und Fa milienbildern geschmücktes Arbeitszimmer. Be: den Audien zen verharrte der König stehend hinter seinem/ Er war von außerordentlicher Lebhaftigkeit und in seinem . Urteil von großer Offenheit, die stets den Kern der Sache zu treffen wußte. Seine sich bis auf die kleinsten Einzelhei ten erstreckende Sachkenntnis war erstaunlich. Häufig glitt. im Laufe des Gesprächs jenes ihm eigene, ironisch nachsich tige Lächeln

über seine Züge. Die osfiziellen Empfänge hielt er, umgeben von seinem ganzen Hofstaat, in dem auf die markanteste Weise Glanz und Feierlichkeit offenbarenden, in Goldprunk gehüllten Thronsaal ab. Die Zeit nach dem um 1 Uhr stattfindenden Frühstück füllte Lektüre aus. Bei den Spazierfahrten schlug der könig- liche Wagen, an dem grünen Federbusch des Jägers auf dem Bock von weitem erkennbar, den Weg nach Phaleron ein. Bei ^Spazierritten, benützte der König in der Regel einen ' hohen silberfarbenen Schimmel

, dic Grüße, auch des einfach sten Mannes, mit gewinnender Leutseligkeit ' erwidernd. Nach dem Diner plauderte der König bis 10 Uhr mit seinen Gästen oder im Kreise seiner Familie, wohl auch Karten oder Billard spielend, worin er Meister war. Dann arbeitete er, und erhob sich von seinem mit Papieren bedeckten Tische erst lange nach Mitternacht. . . , .... Während seiner Reisen nach Europa führte der König den Namen eines Grafen von Acharni. Er genoß in Aix- les-Bains, wo er regelmäßig

zum Kurgebrauche weilte,' in Paris und besonders' in seiner dänischen Heimat eine große Popularität. Die ihm dabei ermögttchten persönlichen Ver handlungen mit den verschiedenen Höfen und seine verwandt schaftlichen Beziehungen haben dem König so manchesmal Gelegenheit gegeben, das Interesse Griechenlands nachdrück lich im Auslande zu fördern. . Während der Wintermonate residierte das Königspaar in dem von dem bayerischen Architekten^ Gärtner von 1837 bis 1843 erbauten, Athen majestätisch beherrschenden Schloß

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Page 6 of 8
Date: 28.01.1924
Physical description: 8
ein Verschieber un ter eine Lokomotive, wurde aber zum Glücke von deren Puffern eine Strecke weit hinausge schleudert, so daß er mit einigen Hautabschür fungen und dein Schrecken davonkam. Die Lo- zurück; ich wollte die Tochter des Königs uoch tveiter stützen, aber die Wachen hielten mich auf und zwan gen mich, zurückzukehren. Durch zwei geschlossene Türen hörte man noch das Schreien und Weinen der Prinzessinnen auf der stiege. Der König kehrte nn sein Zimmer zurück, in N>elchem ihn sein Beicht vater

erwartete. Eine halbe Stunde später trat er wieder in den Speisesaal. Ich trug das Nachtmahl auf. Der König aß wemg, aber mit Appetit. Ten tveiteren Verlauf des erschütternden Kö nigsdramas mag uns der hochwürdige .Herr Edge- worth de Firmont erzählen, der als Beichtvater Lud wig XVI. in der letzten schweren Stunde beistand Wir lassen ihn dort beginnen, wo Llers; zu sprechen aufhört, in dem Augenblick, da der König den Ker ker verläßt. Der Priester erzählt: Bei oen Worten „Gehen wir!' setzte

sich die ganze Truppe in Bewegung. Der- König schritt durch dm ersten Gefängnishof zu Fuß. Er wandte sich ein- oder ztveimal um, als ob er noch ein letztes Lebewohl den teuersten Wesen, die er besaß, sagen wollte; bei der Bewegung, die er machte, konnte man bemerken, daß er alle seine Kraft und seinen ganzen Mut zusammennahm. Am Eingang des zweiten Hofes befand sich ein Wagen; zwei Gendarmen hielten denWagenschlag. Als der König nahte, stieg einer von ihnen zuerst «in und setzte sich auf den Vordersitz

. Der König folgte, nahm den Rücksitz ein und wies mir neben ihm den Platz an; der andere Gendarm sprang zu letzt in den Wagen und schloß den Schlag... D<r König, eingeschlossen in einem Wagen, in dem er mit mir ohne Zeugen nicht sprechen konnte, sckttm'ey still. Ich gab ihm sogleich mein Brevier, das „Bozner Nachrichten', den 28-. Jänner 1924 ! komotive Konnte sofort zum Stehen gebracht werden. ' ' ' ' > - Neuer Verteidiger in Strafsachen. Wie ver läutet, soll der ebenfalls mit 31. Dezember 1928

man blicken konnte, starrte alles in Wasser i - Wie der König bemerkte, daß der Wagen stehen gebliÄen sei, wandte er sich zu mir und sagte mir ins Ohr: „Wenn ich mich nicht irre, sind wir ange kommen.' Aus nieinem Schweigen erriet er, daß er die Wahrheit gesprochen. Einer der Henker öffnete sofort den Wagenschlag, und die Gendarmen wollten aussteigen; aber der König hielt sie zurück, lehnte seine Hand auf mein Knie und sprach mit befehlen der Stimme: „Meine Herren! Ich empfehle Ihnen . diesen Herrn

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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 24
Date: 19.06.1913
Physical description: 24
, der König, damals Fürst Nikita I. von Montenegro, der König Karl I. von Rumänien, der Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen und der König, damals Fürst Ferdinand I. der Bulgaren. Am längsten von ihnen, nämlich 64 Jahre, regiert Kaiser Franz Josef I. Die übrigen schließen sich ihm in folgender Reihenfolge an: Fürst Johann H. von und zu Liechtenstein, 51 Jahre; König Nikita I. von Montenegro, 52 Jahre; König Karl I- von Rumänien und Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, 46 Jahre; König Ferdinand

I. der Bulgaren, 26 Jahre. Außerdem trägt König Otto I. von Bayern seit 27 Jahren, ohne dessen bewußt zu sein, die Krone. Nächst dem Kaiser Wilhelm H. sieht Fürst Albert I. von Monaco auf die längste Regierungsdauer zurück; er wird am 10. September 1914 . sein Wjähriges Regierungsjubiläum feiern können. Und es folgen: Fürst. Günther von Schwarzbnrg mit 23 Regie- rAygsjahren; König Wilhelm I. von Württemberg, 22 Jahre; Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, 21 Jahre; Fürst Friedrich zu Waldeck, 20 Jahre; Kaiser

Nikolaus II. von Rußland« 19 Jahre; Königin Wilhelmine der Nieder lande, 15 Jahre; König. Viktor Emanuel IH. von Italien und Großherzog August von Oldenburg, 13 Jahre; die Groß herzöge Friedrich Franz IV. von Mecklenberg-Schwerin und Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, 12 Jahre; König Al fons XIH. von Spanien, 11 Jahre, ebensolange herrscht Fürst Heinrich XXIV. Reuß älterer Linie, ohne die Regie rung auszuüben; König Peter I. von Serbien, 10 Jahre; König Friedrich August HI. von Sachsen, Großherzog Adolf

Friedrich von Mecklenburg-Strelitz, - Herzog Fried rich H. von Anhalt und Fürst Leopold IV. zur Lippe, 9 Jahre; König Haakon VII. von Norwegen und Herzog Karl Eduard von Sachsen-Koburg-Gotha, 8 Jahre; König Gustav IV. von Schweden, König Albert I. der Belgier, Großherzog Friedrich II. von Baden und Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg» 5 Jahre; Sultan.Muhammed V. der Türkei, 4 Lahre; König Georg V. von England, 3 Jahre; Fürst Adolf zu Schaumburg-Lippe,^2 Jahre; König Chri stian X. von Dänemark

und Großherzogin Marie Adelheid von Luxemburg, 1 Jahr, — und den Beschluß bilden König Konstantin, von Griechenland und Fürst Heinrich XXVII. Reuß jüngerer Linie, deren Regierungszeit erst nach Mo naten zählt. ... ... Ludwig Martinelli -f. Einer unserer größten Volks- schauspieler, ein unnachahmlicher Darsteller Anzengruber- schen Gestalten, Ludwig Martinelli, ist am 13. ds. in Glei chenberg im Alter von fast 80 Jahren den Folgen einer Rippenfellentzündung erlegen. Martinelli war im Jahre 1833 zu Linz geboren

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 24.10.1921
Physical description: 8
: Wien» 22. Oktober. Nach einer Mel dung. die im Laufe des Freitag-Nachmittag einer hiesigen Ententekommission zuging» sei König Karl gestern nachmittags im Flugzeug in Idenburg eingetroffen. Nach einer Meldung aus der Schweiz wäre der König heimlich von der Schweiz weggeflogen. Sie lautet: B ern, 22. Oktober. ^Schweizer Dep.- Agentur.) Bei der „Ad Astra'-Gesellschaft wurden am Mittwoch vier Fahrkarten sür einen Flug von Düdendors nach Gens und zurück bestellt. Die Fahrkarten wurden bezahlt und sür

. Sie meldete die Angelegenheit an das eidgenössische Flugamt. Soweit das Schweizer Telegramm. Eine andere Meldung besagt, der König sei über Bayern mit der Bahn gesahren. Das ist aber wenig glaublich, denn bei der heuti gen Grenzüberwachung wäre er kaum nach Osterreich, noch weniger aber von Öster reich nach Ungarn hineingekommen. Die Berichte über die Ausnahme, welche der König in Ungarn gesunden, gehen nun völ lig auseinander, die einen reden von feier lichen Empfang, die anderen deuten an, daß für König

Karl kein Bleiben im Lande sei. Angeblich feierlicher Empfang. Wien, 22. Oktober. Gleich nach der Landung in Odenburg hielt König Karl an die herbeigeeilten Offiziere, Soldaten und an die Zivilbevölkerung eine Ansprache, in der er seiner großen Freude darüber Aus druck gab, daß es ihm ein gütiges Geschick noch einmal erlaubt habe, den^ Boden Un garns zu betreten. Nach diesen Worten küßte er den Boden vor feinen Füßen. Die Menge brach in Jubelruse aus und sang be geistert die Königshymne

. Die Offiziere Ottenburgs hoben den König auf die Schultern und unter dem frenetischen Jubel der Menge u. unter Glockengeläute wurde der König in das Palais des Bischofs ge tragen, wo er Absteigequartier nahm. Vos dem Palais halten Offiziere die Ehren wache. . Dagegen besagt eine Meldung des un garischen Korrespondenzbureaus, der Standpunkt der ungarischen Regierung sei, daß König Karl im Sinne des Gesetzes Ar tikel I von 1920 gegenwärtig die Ausübung der Herrscherrechte in Ungarn n ich t über-! nehmen

kann und das Gebiet des Landes abermals verlas s en muß. Die Regie rung habe die notwendigen Verfügungen getroffen. Gleichzeitig mit diesen Meldungen kommt aber auch aus Wien und Ungarn die Mitteilung, daß Ungarn und Osterreich den gesamten Bahn- und Drahtverkehr über die Grenze eingestellt haben. Wie soll man da etwas richtiges wissen? In Österreich herrschte gewaltige Furcht, die AnKunst des ehemaligen Kaisers als König in Ungarn könnte zur Wiederaus richtung der Monarchie in Österreich sichren

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Page 3 of 8
Date: 29.06.1897
Physical description: 8
N- Victor nahm Veranlassung, dem Vicepräsidenten der Kahlen- bergeisenbahn-Gesellschaft seinen Dank auszusprechen. Aus dem Waldweg, der von einer hundertköpfigen Menge umsäumt war, begab sich nunmehr der König in das Hotel, wo auf oer festlich geschmückten Terrasse das Diner servirt wurde. Der Restaurateur Herr Guschelbauer geleitete den König auf die Terrasse und der König blieb einige Minuten an der Brüstung steheu, um auch hier den Ausblick auf Wien zu bewundern. > Die Kapelle

des 68. Infanterie-Regiments Reicher unter Leitung des Kapellmeisters Stern concertirte während des Mahles und der König sprach dem Erzherzog Ludwig Victor, der an seiner Seite saß, wiederholt seine Bewunderung für die österreichischen Militärmusik-Kapellett aus. Er sagte, daß er Austrag gegeben habe, einige tüchtige österreichische Musiker nach siam zu bringen, um auch für sein Leibregiment eine ähnliche Musikkapelle zusammenstellen. Während des Mahles trank der König mehrere Gläser Alt-Pilsenetzer Bier

und äußerte sich wiederholt, daß ihm das Bier sehr gut munde. Ueberdies hatte die Kahlenbergeisenbahn- Gesellschaft die Aufmerksamkeit, für den König und sein Gefolge Postkarten mit Ansichten vom Kahlenberge bereit zu halten und nach aufgehobener Tafel nahm fast jeder der siamesischen Gäste eine dieser Karten, um nach der Heimath einen Gruß vom Kahlenberg zu senden. Auch der König schrieb drei Karten, die von Seite der Gesellschaft bereits mit den nöthigen Marken versehen waren. Nach aufgehobener Tafel

berief der König Herrn Guschel bauer zu sich und sprach ihm seine Befriedigung über die Trefflichkeit der Speisen und der Getränke aus. Auch Erzherzog Ludwig Victor hatte Worte der Anerkennung für den Restau rateur des Kahlenberges. In den Abendstunden erhob sich eine leichte Brise, die erfrischende Kühlung brachte. Dem König gefiel es derart gut auf dem. Kahlenberg, daß er die festgesetzte Abfahrtszeit ver streichen ließ. Er besichtigte nun die Villa Jäger, bekanntlich eine außerordentliche

Sehenswürdigkeit des Kahlenberges. Die Villa birgt in ihrem Innern ein wahres Museum von künstlerischen Kostbarkeiten und fanden die Decorations- stücke, die reichgetäfelten Plafonds und Tapeten die Bewun derung des ostasiatischen Herrschers. Beim Eintritt m öle Villa wurden dem Könige Rosen überreicht. Von der Villa Jäger verfügte sich der König, der indeß in die heiterste Stimmung gekommen war. in das Hotel zurück und trank dort noch einige Gläser Champagner und seine Stimmung wurde eine überaus gemüthliche

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Page 3 of 40
Date: 23.03.1913
Physical description: 40
Kr. KS „Bozner Nachrichten', Sonntag, 23 März 1918 und verwies dem Jungen seine Grobheit, indem er ihn belehrte, doch nicht Worte zu gebrauchen, die er nicht ver stehe; Fogosch sei ein Fisch. Der Bäckerjunge hatte das Wort gekannt, weil damals gerade der Fogosch auf einem Menü figuriert hatte, das Elemencean bei König Eduard in Ma rienbad eingenommen hatte. Das fremdartige Wort hatte die Pariser so belustigt, daß sie es gleich als Schimpfwort adoptierten. „Sie sind doch ein Fogosch!' fuhr

der ärger liche Bäckerjunge wütend fort. Der König Ichüttelte den Kopf und meinte: „In meinein Lande würde mir kein Junge widersprechen.' „Und was sind Sie denn in Ihrem Lande?' fragte der Bäcker. „König', sagte der Monarch lachend, reichte dem Jungen ein Goldstück und ging weiter. Der Hellenenkönig genoß den Ruf eines erstklassigen Geschäftsmannes, und namentlich in seiner dänischen Hei mat wußte man seinen praktischen Sinn zu schätzen. Er hat sein, privates Vermögen vorzugsweise in Grundstück

- und Häuserspekulationen anzulegen beliebt und besaß in Paris, New-Aork, Kopenhagen und anderen Städten zahlreiche An wesen..: Seinen Besitztümern hat der König stets persönlich ein großes Interesse entgegengebracht. Allerdings — eine seiner geschäftlichen „Transaktionen' hat man dem König doch einigermaßen in seiner Heimat verübelt. Es war das Geschäft mit dem alten Kopenhagener Palais der deutschen Adelsfamilie Bernstorff, das der König für etwa 350.000 Kronen erworben hatte. Das war eine lächerlich kleine

.Kaufsumme, da das Inventar als überaus wertvoll bekannt war. Dieser Ankauf hat sich für König Georg zu einem äußerst lukrativen Geschäft gestaltet. ^ Zuerst trat er einem Nachbar den einen Flügel des Hauses für etwa den dritten Teil des - Gesamtkaufpreises ab und vermietete den Rest unter besonders günstigen Bedingungen, teilweise als Woh- nung sür einen Drinzen und teilweise als Jnterimslokal für das durch den Brand von Christansborg obdachlos ge wordene Höchstengericht. -Dem Besitzer selbst blieben

Gobelins mitsamt den herrlichen Rokokomöbeln, um, wie es hieß, - in Paris restauriert zu werden. Bald aber stellte sich heraus, daß die Gobelins mit den Möbeln durch die Vermittlung eines Londoner Antiquitätenhändlers an den Baron Rothschild in Paris verkauft wurden. Die vier Gobelins sollen den hübschen Preis von einer Million Fran ken und die Möbel einen entsprechenden Betrag eingebrächt haben. Man rechnete darum aus, daß König Georg aus diese Weise nicht nur das Palais schuldenfrei erwarb> son dern

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Page 2 of 8
Date: 02.02.1906
Physical description: 8
zwischen der Stadt Triest und dem Staate sich durch die mehrerwähnte Maßregel bedeutend ver schlechtert hat. Zum Tode des Königs von Dänemark. Zur Beisetzung König Christians werden außer Kaiser Wilhelm, dessen beabsichtigte Theilnahme an den Beisetzungs- feierlichkeiten wir bereits meldeten. König Oskar von Schwe den, König Georg von Griechenland und König Haakon von Norwegen in der dänischen Hauptstadt erwartet. Auch die englische Königsfamilie wird vertreten sein; wahrscheinlich wird die Königin Alexandra

sich nach Kopenhagen begeben. Die Theilnahme König Eduards ist noch zweifelhaft, da er durch den Jagdunfall immer noch im Gehen behindert ist und sein Gesundheitszustand gegenwärtig im allgemeinen nicht zufriedenstellend ist. Ebenso ist aus innerpolitischen Gründen die Theilnahme des Zaren noch nicht sicher, obwohl bei Kaiser Nikolaus der lebhafte Wunsch besteht, persönlich in Kopen hagen zu erscheinen. Die letzten Augenblicke Christian des Neunten schildert uns nachstehender ausführlicher Drahtbericht: Kopenhagen

, 30. Jänner. König Christian hatte sich an seinem Todestage vollständig wohl erhoben. Von 11 bis 1 Uhr empfing er zirka 70 Personen, ohne sich einen Augenblick niederzusetzen; er plauderte unter anderem sehr-lebhaft mit der 90 Jahre alten Hofschauspielerin Phister, der er ein Mumenbukett überreichte. Auch an die für treue Dienste mit der Verdienst-Medaille dekorierten Angestellten der königlichen Schisfswerfte richtete er huldvolle Worte und machte keines wegs einen leidenden Eindruck. Um 1 Uhr nahm

, er in be ster Stimmung das Frühstück in Gesellschaft der Kaiserin- Witwe von Rußland ein. Prinz Hans, der sonst immer bei dem König speist, war diesmal am Erscheinen verhindert. Der König trank wie gewöhnlich ein Gläschen Portwein, klagte aber dann, daß es ihm in der Brust brenne. Es wurde zu dem im Schlosse wohnenden Leibarzt Le Maire gesandt, der den auf dem Sofa liegenden König untersuchte, aber den Eindruck eines vorübergehenden Unwohlseins erhielt. Der Arzt blieb jedoch beim König, da der Puls

nicht befriedigend war und der greise Herrscher über brennende Schmerzen in der Brust klagte. Da diese nicht aufhörten, äußerte der Kö nig den Wunsch, ins Bett zu gehen; unter Ablehnung jeder Unterstützung begab er sich darauf, vom Leibarzt gefolgt, in sein Schlafzimmer, wo er sich selbst auskleidete. Während die unruhig gewordene Kaiserin-Witwe im Nebenzimmer ver blieb, dessen Thür zum Schlafgemach offenstand, telefonierte Le Maire den beiden anderen Leibärzten, daß dem König nicht Wohl sei. Bis 3 Uhr lag

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Page 2 of 8
Date: 17.08.1907
Physical description: 8
2 Zuges den Helm mit den Reiherfedern aufs Haupt und trat dann an die Thür seines Salonwagens. Der Kaiser salu tierte und nickte seinem.Königlichen Oheim freundlich zu, eine Begrüßung, die von König Eduard sehr herzlich erwi- . dert wurde. Dann entstieg der König dem Wagen, unter stützt vom Kaiser. Die nun folgende Begrüßung auf dem Perron War eine äußersth erzlich> e. Die beiden Herr scher küßten sich und drückten sich lebhaft die Hand. Sie verblieben dann einige Minuten im Gespräch

, das sich Wohl hauptsächlich um die Zugverspätung gedreht haben dürfte, über die vorher Kaiser Wilhelm dem englischen Journalisten Bashford sein Bedauern ausgedrückt hatte. König Eduard begrüßte dann mit großer Liebenswürdigkeit den Reichskanz ler Mrsten von BüloW, der einige Schritte hinter dem Kaiser stand. Er sprach mit ihm einige Zeit, bis der Kaiser ihm die Herren seines Gefolges vorstellte. Von diesen waren anwesend: General von Wessen, Generaloberst von Linde- quist und die dienstthuenden Zldjutanten

des Kaisers, ferner der Oberstallmeister von Reischach und der Oberpräsident 'Hengstenberg. Aus Kassel war ferner noch erschienen der Polizeipräsident von Dalwigk, König Dduard unterhielt sich mit den Herren, von denen er verschiedene von früher her kannte. Sodann folgte das Abschreiten der Ehrenkompag- me, das der König genau nach den preußischen Gepflogen heiten voAzog. Er grüßte jeden einzelnen Offizier in der Front und salutierte die Fahne. Der König sieht ausgezeich net auS, -er bewegt sich elastisch

und hat nicht die beschwerliche Körperfülle früherer Jahre, als- ob er die Marienbader Kur, zu der er sich jetzt begeben will, bereits hinter sich hätte. SHr sympatisch berührte die weltmännische Art, mit der der König sich zu geben weiß. Nach dem Abschreiten der Ehrenkompagnie folgte ein Vorbeimarsch der Truppe. Wäh rend des militärischen Aktes hatte der Reichskanzler den Ver treter des englischen auswärtigen Amtes, der König Eduard begleitet, Mr. Hardinge sehr freundlich begrüßt und führte mit ihm eine lange Unterhaltung

. Inzwischen hatten die Monarchen den a laDaumont bespannten . Wlgen bestiegen und fuhren nach dem Königlichen Schlosse zu. Der Reichs kanzler Bestieg mit Mir. Hardinge den zweiten Wagen. Der König und der Kaiser wurden auf der Fahrt nach dem/Wil- helmshöher Schloß mit brausenden Hurras und lebhaften, stürmischen Zurufen der ungeheuren Menschenmenge be grüßt/' Die Fahrt mit Husareneskorte durch Truppenspalier und Menschenmenge Währte etwa eine Viertelstunde. Im Kaiserschloß.oben auf der Höhe wurde König

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Page 4 of 12
Date: 12.10.1919
Physical description: 12
des Oberhofmeisters den Entwurf des zu er lassenden Manifestes, das die Abdankung enthalten sollte, konzipiert. Um. 12 Uhr ließ der König Aaron Wlafsic s zu sich bitten. Die Audienz dauerte sehr lange. WlassiiL teilte dem ^önig die Geschehnisse,, in nun verliert er auch die ungarische. Er wirst die Möglichkeit eines Aufschubes auf, erhält aber eine verneinende Antwort.Er bittet den Grafen Des. sewffy, neuerdings ,u sich und nun taucht noch tinmal die Frage des Krönungseides auf, ferner ob das Manifest

ohne Zustimmung desReichstages gül tig wäre. Der König scheint in diesem Winkel ungarischen Verfassung heimisch zu sein. Doch auch Dessewffy rät ihm dasselbe wie die übrigen Mitglie der der Deputation. Es wird ^5 Uhr. Der Köntgj läßt alle vier Herren zugleich zu sich bitten. Die Au- dienz dauert dann kaum einige Minuten. Der König überreicht das Papierblatt demPräsidentxen Wlaf- sics: Er erklärt, er werde die ihm unterbreitete« Bitte erfüllen und die Deklaration unterfertigen. Wlassics begibt

sich zum Obersthofmeister. MaH brauchte zwei Bogen Papier, findet sie jedoch nir- gends. Man schickt ins Dorf, von wo der Bote mit einem Bogen linierten Geschäftspapiers zurückkehrt- Ein zweiter Bogen, der gebracht wird, ist volle«, Flecke. Die Urkunde muß schließlich auf gewöhnt», chem Schreibpapier ausgefertigt werden. Ein Exem- plar bleibt dem König, ein Exemplar ist für die un- garische Regierung bestimmt. Da auch kein Kalli graph oder Maschinschreiber zur Stelle ist, diktierte Wlassics dun Grafen Szech enyi

, der die beste j Handschrift habe. Nachdem das Dokument fertig ist. Nr. 2i? Budapest mit und. «Mrie daß die A u sr u fun 4l.gehen die Herren zum König. Sie brauchen'ihn^ich! der Republikm Budapest nur mehr d,e Fra^e ^ weikr-zu überreden. Ohne zu zögern. unte^chreW .. . . ^ König drückt den Herren sehr kurzer Zeit, ja nur mehr von Stunden sei. Er ! er beide Urkunden bat daher de« König, der Entwicklung der Ereignisse nicht im Wege zu stehen. Der König hörte mit gesteigerter Ergriffenheit den Ausführungen

des ursprünglichen Textes. - Der König antwortete, daß er mit allen Herren der.Deputation sprechen wolle. Eine halbe Stunde später ließ er den Füürsten Nikolaus Esterhazy zu sich bitten. Er hielt das Blatt mit dem Manifest in der Hand. Der letzte Punkt war mit Bleistift durchstriche» und darunter jene textliche Aendcrunx eingetragen, welche während der Audienz Wlas sics zur Sprache gelangte. Ter König verwies mit Betonung auf die Verschiedenheiten in beiden Kon- zepten und kehrte immer wieder zum Gedanken

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Page 4 of 4
Date: 22.07.1916
Physical description: 4
als möglich eine Aktion einleiten würde, damit diese Not ein Ende hat. Mehrere Bewohner von Quirain u. Gries. Der schweigsame König. Aus Lugano erhält der „M. A. A.' folgen des Stimmungsbild aus der nächsten Um gebung des italienischen Königs. Viktor Emanuel ist ein sehr schweigsamer Mann geworden. Seit Ausbruch dos Krieges hat er seine Meinung in keiner Form, in kei ner Weise, bei keiner Gelegenheit, geäußert Er steht den Dingen fast so gegenüber, als gingen sie ihn nichts an. Nur einmal sagte

er zu einer Deputation, die ihm eine Huldi gung darbringen Wollte: „Ich führe Eueren Krieg, mein Ehre verlangt, daß ich Euren Krieg gut führe.' » In nicht mißzuverstehen der Weise hat also^ der König hier zu verste hen gegeben, daß er die Verantwortung für Krieg ablehne. Alle anderen Äuße rungen, die man dem König wiederholt in den Mund gelegt hat, sind erfunden^ An kei nem der großen Feste, die die englische oder französische Botschaft veranstaltet haben, hat der König teilgenommen, er hat auch — we gen Krankheit

— 'Asquith nicht empfangen. was Herrn Renell Rood, der den König bei dieser Gelegenheit gern etwas festgelegt hätte, einige Verlegenheit bereitete. D Annunzio ist allerdings einmal vom König empfangen und später auch einmal in Grfellschaft des Königs photographiert worden. Der König hat Herrn d'Annunzio auch umarmt, ihm die Hand geschüttelt — aber er hat nichts ge sagt, als einige sehr nebensächliche Worte. — Salandra und Sonnino haben mehrer Male versucht, den König zum Reden zu bringen, jedoch

vergebens. Der König hörte sich alle und alles mit großer Geduld an und sagte nichts. Als Viktor Emanuel im vorigen Jah re in Neapel das Teatro San Carlo besuchte, veranstaltete die Volksmenge im und um dem Theater leidenschaftliche Kundgebungen. Der König war damals in Gesellschaft Son- ninos, Salandras und des SlyatzsEkretärs Carcano. Die Hochrufe des Volkes, wurden immer tumultarischer und schließlich fragte der König Sonnino, ob diese Kundgebungen für oder gegen den Krieg seien. Als SonninH

die Antwort gab: „Für den Krieg', sagte der König in einem etwas spöttischem Tone zu Salandra: „Danken S i e dem Volke, Herr Salandra.' . AN dem König die Turiner Revolution, als etwas anderes kann man die blutigen Ereignisse in Turin am 1. Mai 1915 nicht bezeichnen, wo die gesamte Arbeiterschaft Tu rins gegen den Krieg protestierte, gemeldet wurde, und Viktor Emanuel erfuhr, daß bei diesem Aufstand über 70 Arbeiter getötet wurden, ließ er Salandra rufen und empfing ihn mit den Worten: „Turin, die erste

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Page 2 of 8
Date: 18.10.1904
Physical description: 8
A ^ „Bozner Rachrichten', Dienst telegraphirte zwar im Dezenrber nach den Leiden Schlachten von Villiers dem König Johann, er gratuliere ihm zu den blutigen neuen Ehrentagen seiner Söhne und Sachsens, für das große Publikum im nichtsächsischen Deutschland aber blieb doch der Kronprinz und nachmalige König Albert der fast aus schließlich gefeierte Repräsentant sächsischer Tapferkeit und Bravour vor dem Feinde. Es ist aus diesem Grunde doppelte Pflicht, heute, an der Bahre König Georgs

, zu betonen und daran zu erinnern, daß abermals einer von denen, die in be vorzugter Stellung das neue Reich mit eckämpft haben, da hingegangen ist. König Georg wurde am 8. August 1832 zu Schloß Pillnitz geboren. Am 14. März 1846 wurde er Offi zier, und zwar Leutnant im Infanterie-Regiment Prinz Max. 1862 finden wir ihn als Hauptmann, 1863 als Major, 1867 als Oberstleutnant, 1868 als ObQ^t, 1861 als General major. Den Feldzug von 1866 machte der damalige Prinz Georg als Kommandant der 1. Reiterbrigade

mit. Nach dem Kriege wurde er Generalleutnant und Kommandeur der 1. sachsischen Infanterie-Division. Als solcher rückte er 1870—71 abermals ins Feld; am 19. August erhielt er, wie schon erwähnt, das Kommando des 12. Korps, das er jedoch beim^Truppeneinzug in Dresden am 11. Juli 1871 in die Hände seines Bruders zurücklegte. An demselben Tage erhielt ^ er sein Generalspatent; er übernahm die Führung d^ Korps von neuem nach der Thronbesteigung König Werts am 9. November 1873 und hatte sie dann ungewöhnlich lange, näm

lich bis 1899, in der Hand. Am 4. Juli 1888 wurde der Prinz vom Kaiser zum Feldmarschall und zum Generalin spektor ernannt; am 8. ZMrz 1896 beging er fein 60jähriges Militärdienftjnbiläum. Am 20. Juni 1902 hat er schließlich den Thron bestiegen. Verheirathet war König Georg mit der Jnfantin Marie Anna von Poüugal; von den Kindern, die der Ehe entstammen, sind fünf am Leben: Prinzessin Ma thilde, der nunmehrige König Friedrich August, die Erzherzo gin Maria Josepha, PrinzJohann Georg und Prinz Max

strenger Mann . Oft hat ihn Krankheit, bald eine Affektion der Ath- mungsorgane, bald ein altes Herzleiden ans Lager gefesselt ; namentlich War man bereits im Juli vorigen Jahres auf eine nahe Katastrophe am sächsischen Hofe durchaus vorbereitet. Dennoch hat er es möglich gemacht, Hem Kaiser am 13. Sep tember 1902 zu WildpaÄ seinen Antrittsbesuch als König ab zustatten; ebenso hat er die für den Thronwechsel in Sachsen herkömmliche Reise durch das eigene Land zum Theil absol viert. Das sächsische Volk

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Page 2 of 8
Date: 12.08.1902
Physical description: 8
„O«i«er RaHrichke»^ - Air. l85 Die freudige Erregung, die! bereits in den frühen Morgen stunden in den Straßen der Stadt herrschte, ließ auch in den späteren Stunden desj Tage^s nWt nach. Ueberlall läuteten ^ die Glocken; die Menge in don> Straßen tvar rroch größer, als ' vman erwartet hatte. Tdr Enthusiasmus war so groß, daß l an zwei Stellen.' die Menge die Spaliere der Truppen durch-^! brxlch, um den König besser sch>en zu können. Die Truppen hatten jedoch keine SchwieriigLeit, bald

wieder die Reihön zu - schließen, so daß die frühere Ordnung wieder hergestellt war. s Die Kundgebungen des Publikums vor dem Palast nach de'.^ Rückkehr der Majestäten waMn so stürmisch, daß das K L- , nigspaar a u f d e m B a l k o n erschien. D<nü König: tjrat hemcus, so daß er von der Men^e gesehen Werden konnte'! Er trug daA Staatsgewalt und die Ktrjone und wurde lebhaft; ^ begrüßt. Er lmndtje sich sodann um und fo>rjderte die Kön i^' ^ gi n auf, an semc! Sjeite zu hreten, was einje nme ^>onta>nie

- Huldiguigskundgebung zur Folge hatte. ^ Ueber Einzelmomente der Krönung liegen noch folgende interessante Mittheilungen VM, wobei wir bemerken, daß wir das CerMWwale der Eidelleistung schon bei der husten Arrsapje des Krönungstages gebracht haben, dessen man sich Wohl noch erinnern wird. Tor Vorgjanig bei der - ' Salbung , - ... /wa-r folgender;: Die vier Würdenträger des Throrchimmcl^ entzechen den König Unter de mgoldenmr Thronhimmel , den .Blicken der Tausende, und die Salbung, vollzieht

sich mit. dem Goldgeräthe, wonnt seine Ahnen, gesiailbt wurden. Dev König mw die Königin knieten am Betstuhl, nieder. Der Erzbischof^ sprach injun ein längeres Gebet, woraus der Chor das Anti- phon sang:- . „Zadok der P^ester und. alles Volk freute sich und rief: „Gott erhalte den Könm! Lange lebe der König! Möge der König ewig leben! Amen. Hallelujcch.' . Unterdessen hatie der König sich vonseiney Andacht! er hoben, war vom Lord Greiat ClMnberlain der purpurnen Kleider entledigt worden, hatte seinie Staatshauipe

abgelegt - und war zum Altarl geschritten. Er sehte sich nun es den Stuhl des heiligen Eduard, der dem Hochaltar gegsmtbeppuf- - gestellt war und in dem er gesalbt wurde. Vier Nittvr vont HosmMnd-Qrdent. hielten ein Vchver^iertes. seiidenes» Tuch über Gn, das ihnen der Lord Ehamberlain überreicht.Wie; ' Der Decan von! W.estminster nahm die.Anvpulla mild deir Löffel vom Altar, .goß vom Salböl eüvas in den Löffel mrd reichte ihn dem Erzbischof, der den König salbte: ... ... Zuerst aus dem Scheitel

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Page 5 of 8
Date: 27.02.1904
Physical description: 8
Nr. 4? Neueste Post und Telegramme. ' Der König von Schweden und Norwegen in Wien. Wien, 25. Februar. Kiinig Oskar von Schweden und Norwegen hat heute vormittags uin 'A10 Uhr die Hofburg verlassen und fuhr mit dem FZM. Grafen Gelder n - Egmond in geschlossener Hoseqllipage zur Kaisergruft bei den Kapuzinern. - Als der Wagen hielt, sammelte' sich zahl reiches Publikum an, das den König begrüßte. König Oskar trug dro Oberstinhabenmifonn-des Infanterie-Regiments Nr. 10^ Der P. Guardian

J a n a u s ch e k und der Gruft meister P. A q u i L a s 'empfingen den König uns geleiteten ihn in das Grabgewölbe hinab- Der König begab sich in die neue Gruft und legte am Sarge der Kaiseriir Elisabeth einen Kranz mit Weißen und am Sarge des Kronprinzen einen Kranz aus gelben Rosen nieder. Ätt-beiden? Särgen ließ sich der König -in die Kniee nieder und betete kurze Zeit. Dann ließ er sich vom P) Janauschek dnrch die neue Gruft führen und die -Namen derer nenneil, die in den Särgen ruhen. Beim Sarge der Erzherzogin Sophi

e, der Mutter des Kaisers, äußerte König Oskar, daß er sich der Dahingeschiedellen g e- n a u e -r i n n e r e. An den Särgen der Erzherzoge Kor! und Albrecht vorbei, ging der König zum Sarge der Kaiserin M a r i a -T h-er e s i a, der. sein besonderes -Interesse er weckte. ^ Der König sprach dm: Wunsch ans, auch die alte Gruft zu besichtigen, nnd wurde, dahin gesührt. Besonders Jnter- efse bekundete er für den Sarg des Stifters der Gruft, des Kaisersi Matthias. Von der Kaisergruft fuhr König Oskar

zu den hier: weilenden Mitgliedern des Kaiserhauses und gab seine Karte ab. König Oskar stattete dann auch dem Prinzen Alfred und.der Prinzessin Hettriette von und zu Liechtenstein Besuche-ab. -:Um 1 Uhr nachmittags nahm König Oskar in seinen Appartemenfs in der Hofburg das Dejeuner. Um halb 8 Uhr wird der König in der Hofburg die in Wien akkre- ditil'teil.-Botschafter und Gesandtm empfangen. Um 8 Uhr findet das Galadiner im Zeremonienfacrl statt. Den Tag be schließt ein Besuch des Hofburgtheaters. Wien, 2s. Februar

. Im Zeremoniensaal fand abends um 5 Uhr ein Galadiner statt, an dem König Oskar von Schwe den und Norlvegen an der Seite Sr. Majestät des Kaisers theilnahm. Der herrliche, säulengeschnlückte Zeremoniensaal, dessm Schönheiteil schon so oft geschildert tlnirden, erstrahlte wieder im Glänze Hunderter von Lichter und die entzückenden Blumenarrangements zwischen den Säulen forderten wieder zur Bewunderung heraus. Die Tasel war in Hnseisensorm gedeckt und reicht mit Pflanzen geziert. Um 5 Uhr erschien der Hof, König

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Page 7 of 8
Date: 01.05.1903
Physical description: 8
^ipotlscher Laune, die seinen Umgebungen großen Schrecken creiteten. Eines Abends erschien der König, Lme er oft zu Pflegte, auf dem Balkon des Schlosses, um das Volk zu Da sammelte sich eine große Volksmenge vor dem Schlosse an und verlangte unter stürmischen Rufen den König »u sehen. Der Monarch jedoch hatte sich an den Spieltisch ge-^ Mt und wurde über den Lärm ungeduldig. Als der Lärm vex immer stärker wnrde, fprany er auf und rief seinen Ud- Z ltanten und sagte: „Geh hinab zur Schloßtvache und sage

S ' dem Kapitän, daß er das Gesindel mit den Bajonetten aus einandertreibe!' Der Adjutant'erlaubte sich zu bemerken, daß die Menge ja dem Könige ihre Huldigung darzubringen wünsche, worauf der König antworte: „Nun gut, dann sage ihm, daß er nur die Kolben gebrauchen soll!' Der König pflegte jeden Morgen einen Spazierritt über die alten Wälle Kopenhagens zu machen. Als man aber diese zu schleifen begann, entstand am „Norre-Thor' ein großer Riß, der den König zwang, einen Umweg zu machen. Hierzu

war er aber nicht geneigt, und er befahl, mann solle die Oefs- nung wieder ausfüllen. Als man ihm vorstellte, daß das ganz unmöglich sei, wurde er zornig und rief: „Die Oesfnuny soll ausgefüllt werden, wenn auch es mit den Köpfen der Mi-, nister geschehen sollte!' Glücklicherweise fand man einen Aus weg, indem man über die Oeffnung eine eiserne Brücke schlug — und die Köpfe der Minister blieben an ihrem Platze. . Derartige despotische Ausbrüche gehörten aber zu den Seltenheiten, die gewöhnliche Stimmung des König

war von Humor und einer gewissen drastischen Laune getragen. Be sonders an der Tafel spielten sich oft lustige Szenen ab. Wenn der König niit seiner Gemahlin einen Streit gehabt hatte und sich rächen wollte, kniff er sie in den Arm und sagte: „Laß es weiter geben!' Die Gräfin kniff dann ihren Tischnachbar, und das Kneifen setzte sich fort, bis die Reihe an den König kam,- öer natürlich nur ganz sanft gekniffen wurde. Diese graben Scherze machten ihm das größte Vergnügen. Frederik der Siebente erhielt oft

Geschenke und gab auch sehr gern solche. Einmal kam ein ägyptischer Pascha in ci:u:r, Mission nach Kopenhagen. Der König fragte, wie der Gesandte aussehe, und da man ihm mittheilte, daß er sehr korpulent sei, fragte der König: „Ist er dicker als ich?' — „Ja, viel dicker,' lautete die Antwort. „Dann soll er meiner Seel' auch den Elephantenorden (die höchste Auszeichnung) haben!' rief der König — und so geschah es. ' . In seiner äußern Erscheinung war der König, wenn er nicht die..Uniform trug

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Page 2 of 8
Date: 29.06.1897
Physical description: 8
dampfte zuerst durch die Gasse, welche von den fremden Kriegsschiffen, den englischen Kreuzern und Schlachtschiffen ge bildet war und wurde im Vorbeifahren von den Offizieren und Mannschaften eines jeden Schiffes mit brausenden Hochrufen begrüßt, während die Schiffscapellen die National ^ Hymne spielten. Die Mannschaften sämmtlicher Kriegsschiffe brachten, als die königliche Jacht nach Beendigung der Revue ankerte, gleichzeitig Hochrufe aus. König Tschulalongkorn aus dem Kahlenberge. Der König

von Siam ist ein, allerliebster Herr und er thut Alles, um sich die Sympathien der Wiener erobern. Was den Wienern Freude bereitet, das macht er mit, er stand vor dem Affenhause in Schönbrunn und lachte so herzlich, daß man schier glauben konnte, der König habe noch nie einen Affen gesehen, er fuhr in „Venedig' in der Gondel, nahm aus schönen Damenhänden Blumen, ließ sich beim Pretscher um 1 Uhr Morgens Photographiren. Und nun ist der gelbe Herr der weißen Elephanten auch auf dem schönen Kahlenberg

. Das Wandern nach dem Kahlenberge und nuch Nußdorf begann schon in den ersten Nachmittagsstunden und auch die Straßen, durch die der König am Freitage seinen Weg nahm, waren von einer dichten Menschenmenge besetzt. Alle Stations gebäude trugen reiche Flaggengala, die Bediensteten, wie die Beamten waren in Galauniform ausgerückt. Kurz vor 5 Uhr fuhr der König in einem offenen Wagen an der Seite des Erzherzog Ludwig Viktor 'vor und in etwa zehn Wagen folgten die siamesischen Prinzen, die siamesische

wie die österreichische Suite. Der König trug eine helle chocoladebraune Uniform und eine weiße Marinemütze. Es ist dies die Uniform des Hausregimentes, der „Bangkoker Deutsch meister', die bekanntlich sich dadurch auszeichnen, daß sie keine Beschuhung tragen; nur die Offiziere kennen diesen Luxus. Die Oberstuniform der Bangkoker „bloßfüßigen Deutschmeister' ist ziemlich einfach im Schnitt und im Aufputz, auch die weißen Kappen haben keinen sonderlichen Zierrath an Gold Im Vestibüle des Bahnhofes wurde der König

von dem Vicepräsidenten der Kahlenberg-Eisenbahngesellschast Herrn Hugo Nooth, und den übrigen Beamten empfangen und be grüßt. Der König^bestieg sofort mit dem Erzherzog Ludwig Pictor den für ihn bereitgehaltenen Separatzug, der aus zwei reich decorirteu Wagen bestand. Betriebsleiter Schwarze? leitete den Zug, der in 27 Minuten die Station Kahlenberg erreicht hatte. Bei seiner Ankunft in Nußdorf wurde der Kön'g durch militärischen Gruß dankend erwiderte. Während der Fahrt erklärte Herr Nooth in fließendem Englisch

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Page 2 of 32
Date: 25.06.1911
Physical description: 32
Kanadas, Indiens, Australiens, Neuseelands und Südafrikas wurden von den Gouverneuren und von ehemaligen Vizekönigen dieser Kolonien aetraaen, die zum erstenmal in dieser Weise bei Krönunasfeierlichkeiten vertreten waren. Nun erschien die König: n. Sie trug eine prachtvolle Atlasrobe; in Gold gestickt, leuchten aus dem Weißen Grunde die Rose von England, die schottische Distel, der irische Klee und die Lotosblume. Ein ebenso reich gestickter, mit Herme lin verbrämter purpurner.Krönungsmantel wallte

von den Schultern herab und endete in eine lange Schleppe, die von sechs der schönsten Mädchen des englischen Adels getragen ^ wurde. ^ ' In kleinem Mstande folgten, den König ankündigend, die Träaer der Reichssvmbole, gleichfalls Mitglieder der ersten Adelsaeschlechter. Nun erschienen der König, ihm zur Seite je ein Bischof und sein unmittelbares Gefolge. Die Schleppe der K°rönungstracht — es ist die König Georgs IV. — trugen acht Pagen. Beim Betreten der Kirche schallte dem Herrscherpaar aus den Reihen

der Zöglinge der Alten Schule von Westminster der traditionelle Ruf entgegen: Vivat regina! Vivat rer! Langsam füllte der ZuK das Kirchenschiff, die ernste, dunkle Schönheit des altehrwürdigen Baues mit dem blendenden Glänze der reichen Festfarben und des glitzernden Schmuckes erfüllend. Die K r ö n u n g s z ere in o n i e nahm nun ihren An fang. In den althergebrachten formen hat sich kaum etwas geändert. Der König und die Königin verrichteten kniend ein kurzes Gebet, bevor sie sich auf dem Throne

niederließen. Jetzt trat der Erzbischof von Canterbury vor die Versamm lung und stellte dem versammelten Volke den König mit den Worten vor: „Vor Euch steht König Georg, der unbestrittene Herrscher des Reiches. Ihr, die Ihr hierhergekommen, ihm Eure Huldigung und Treue zu entbieten, seid Ihr dazu be reit?' Als Autwort erschallten Trompetenfanfaren und aus aller Kehlen hallte der Ruf: God save King George! Nun folgte der r e l i giöse Teil der Feierlichkeit, in seiner Einfachheit von imposanter, Wirkung

. Eine kurze Ansprache, gehalten von einem Bischof der Westminsterabtei, machte den Beschluß. Dann trat der Erzbischof von Canter bury neuerlich vor den König und stellte an ihn die Frage, ob er den E i d zu leisten bereit sei. Der König versprach, die protestantische Religion zu schützen und seinem Volke ein guter Vater zu sein. Hierauf schritt der König, umgeben von den Großwürdenträgern des Reiches, zum Altar. Dort tag, 24. J uni 1911 Nr. schwur er knieend folgende Worte auf die Bibel: „Was ich soeben

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