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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 27.04.1911
Physical description: 24
diese zur Antwort. Die Rätin - nickte. Kinderei natürlich, die man nicht durch mißbilligende Worte unnötig aufzubauschen brauchte. Aber die Augen offen halten wollte sie doch. Über Gottfried Theodors Geburtstagsplänen schien ein ungünstiger Stern zu walten, denn an dem bewußten Tage kam aus dem etwa zwei Stunden Bahnfahrt entfernten Städtchen R. der Onkel Senator Friedlieb mit seinen beiden Söhnen auf Besuch und die zwei jungen Leute wollten in .ihres Vetters Gottfried Begleitung sämtliche Sehenswürdig keiten

And Biergärten der Stadt in Augenschein nehmen und besuchen. . > ^ Von der EinNbiakeit und der offenbar gedrückten Stimmung ibres Gastfreundes nahmen sie keine Notiz, und ob sch on Mottfri ed der M oden unter den Füßen brannte, mußte er sie doch wohl oder übel den ganzen Tag über von Denkmal zu Denkmal und von einer Kneipe zur anderen Mevven lassen. Gegen neun Uhr abends endlich fuhr On kel Senator Friedlieb Imit^ seinen Söhnen wieder ab. Vom Bahnhof rannte Gottfried im Sturmschritt

in die Rosengasse. Die Baustür bei Langermanns war nur an gelehnt. und im Flur duftete es nach Lavendel und Rosen, denn die Kücken- und.Hoftür standen weit offen, und.der duftschwüle Odem des Sommerabends wehte durchs Baus. Gottfried sah ins Wohnzimmer, aber niemand ließ sich blicken, noch hören. Zögernd schritt er durch die Küche in den. Garten. , ^ Es war schon fast finster in dem düftedurchwogten Blü tenwinkel. Gespenstisch leuchteten die Weißen Lilien und einzelne Rosen aus den tiefen Schatten

, die das Gärtchen bedeckten' nur längs der von Ielängerjelieber umkletterten Mauer zog sich die silberne Straße eines Mondlichtstreifens hin. 7,, . . . ^ ^ Gottfried stand einen Augenblick rasch atmend still. Der väterliche Garten drüben lag gan^ im Mondschein; bläulich dunkel hoben die Baumkronen sich aus dem Licht heraus, und scharfumrissen zeichnete der spitzgiobelige Oberbau des aroßen. alten Hauses mit seinen Erkern, Balkons und Türmchen sich aus der Mondscheindämmerung ab. „Angelika!' rief Gottfried leise

; ihm war seltsam be klommen umsHerz. In der Laube regte sich etwas; ein Helles Kleid wurde sichtbar. Mit ein vaar Schritten war Gottfried zur Stelle. ..Sind Sie allein, Angelika?' fragte er mit Herz- ' klopfen. - ^ ^ ^ ^ ^ ^ Sie bejahte. Der Vater hätte noch einen ^Geschäftsgang M Machen gehabt. - „Wenn Sie wüßten, wieviel ich den aanzen Dag an Sie aedacht Habe!' fuhr Gottfried mit verstärktem .Herzpochen hinzu. ..Wie gern wäre'' ich hergekommen! Ich ging die ganze Zeit wie auf Nadeln ! Mer, nicht wahr

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 22.12.1920
Physical description: 8
„Vozncr Nachrichten'. 22. Dezember 1020 chen Beobachtungen-gemacht wie Kurz, auch er konnte die Gesichtszüge der Männer infolge herr schender Dunkelheit nicht genau erkennen. Der Vorfall sprach sich in der Gegend von Neschen, Graun, Nauders usw. herum, und zwar rnn ;o mehr, weil auch andere ähnliche Uebersälle an der Grenze vorgekommen wären und man hörte allgemein sprechen, daß Gottfried Prenner am Ueberfall beteiligt war. Dieses Dorfgespräch kam auch dem Gottfried Prenner zu Ohren, er stellte

jede Beteiligung am Raube in Abrede und erklärte, er werde Kurz in zwei Tagen sagen, wer der Täter sei'. — Einige Tage nach dem Raub anfall erschien nun Franz Josef Federspiel aus Neschen bei Rudolf Kurz in Nauders.und teilte ihm mit, Gottfried Prenner lasse ihm sagen, sein Bruder Franz Prenner sei am Raub beteiligt gewesen. Wieder einige Zeit später erschien Alois Prenner bei Kürz und sagte diesem, wann er ?ehaupten könne, daß einer seiner Brüder, Gott ried oder Franz an dem Raub beteiligt

gewesen ei, dann gebe-er ihm das Geld zurück. Auf die Erwiderung des Kurz, daß er dies wohl behaup ten könne, zahlte ihm Alois Prennxr 1V4V Kro nen aus und versprach die übrigen Sachen noch zu bringen, wenn er sie noch vorfinden könne, sonst werde er den ^ vollen Schaden ersetzen. Gottfried Prenner wurde am 24. August 1920 vbrhastdt.' Er stellte den Raubanfall,auf Rudylf- Kurz und Josef Wolf in Abrede, erklärte bereits im ersten Verhör, daß Nicht er sondern sein Bru der Franz den Raub verübt habe und hielt

, Bater, dem Bruder Alois sowie der Schwester Franziska mitgeteilt, wo- , rauf Alois Prenner das geraubte Geld au Kurz, zurückstellte. Eine genaue Aufklärung in, der SaHie konnte nicht erbracht werden, weil Alois 'und Franziska Prenner als Geschwister der Be schuldigten,^sich der Zeugenaussage entschlügen. Franz Prenner bezeichnete die Angaben seines Bruders Gottfried als unwahr und stellte jede Beteiligung am Raube in Abrede. Zugestehen mutzte Franz Prenner, daß er im März 1920 dem Rudolf Kurz

sonst nicht ev,. ^ welche Weichholz oder Hartholz^auch prkiolien geyack^ niMsrHeH^öt^l^n dieses von der Holzhand. mittelt. — Weiters Wurde m der Sache erhoben, daß Gottfried Prenner bereits im Sommer 1919 gemeinsam mit Josef Patscheider dem Schlosser meister Adolf Gaudenz durch Vortäuschung der . AnHaltung durch Finanzsoldaten Schmuggel waren abgenommen und in der Nacht vom 1. .März. 1920 einen Einbruchsdiebstahl in Ge sellschaft, zweier Diebsgenossen verübte. .— Ob- Wohl diese beiden Straftaten auf Grund der am 5. Oktober 1920

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 11.12.1900
Physical description: 8
den Conducteur Gottfried Burkard, seine Frau Katharina und seinen in Cioilkleiduug sich befind lichen Bruders Sebastian B urkard. Letzterer, seine Frau Julie, sowie Katharine. Burkard (die Frau deS Gottfried Burkhmd) waren vorher nämlich in anderer Gesellschaft in der Restauration „Pitschieler' in der Fleisch« gaffe, im Caf6 „Nußbaume?' in der Bindergaffe und eben im Begriffe ins Eafi „Walther' zu gehen, als Gottfried Burkard von seinem Dienste bei der Südbahn heimkehrend zu ihnen kam. Sie kehrten

nun mit ihm ins Cafä „Walther' ein, hielten fich aber dort nicht lange auf, weil Gottfried Burkard nach Haufe wollte. Als sie nun vor dem genannten Eafö in die Nähe deS Blumen-Pavillons gekommen waren, stießen sie, wie bereits vorhin erwähnt, auf die früher genannten Burschen, welche sämmtlich etwa» angeheitert waren — Hervorgerufen angeblich dadurch, daß Martinelli mit seinem Stocke gegen die auf dem Boden stehende Diensttasche des Eonducteurs Gottfried Burkard stieß und dann der Frau

desselben unter den Regenschirm, welchen diese wegen des herabrieselnden Regens geöffnet hatte, inS Gesicht hin«uf- schaute, was diese zu einer Bemerkung veranlaßte, ent spann sich zwischen Tommasoni und Martinelli auf der einen, Gottfried und Sebastian Burkard auf der anderen Seite ein Wortwechsel, im Verlaufe dessen — nach Angabe des Zeugen Emil Sadei — Sebastian Burkard auf Tom masoni losgieng nnd ihn beinahe zu Boden brachte. Als sich aber Tommasoni gleich wieder erhob und mit Sebastian Burkard zu raufen begann, mischte

sich Gottfried Burkard ein, wahrscheinlich um die Streitenden zu trennen? denn dieser war vollkommen nüchtern und hatte keinerlei Waffe bei sich, wie auch Sebastian Burkard weder Stock noch Schirm hatte. Allein jetzt wandte sich Tommasoni — nach der Aussage der Katharina Burkard — von seinem bisherigen Gegner ab und dem vermeintlichen neuen An greifer, Gottfried Burkard, zu, und bei diesem ersteren Zusammenstoße dürfte er ihm einen Stich mit seinem Messer in den Daumballen der rechten Hand versetzt

haben) denn Gottfried Burkard rief später seiner neben ihm stehenden Frau, welche die Möglichkeit, mit ihrem Regen schirme auf Tommasoni losgeschlagen zu haben, zugiebt, zu, sie möge achtgeben, man habe ein Messer, und zeigte ihr hierbei seine blutende Hand. Nun schlugen Tommasoni und hinter ihm Gottfried Burkard «nd seihe Arau die Richtung gegen die neuen Ab»rte ein, weit' sie in deren Nähe vom Zeugen Sadei gesehen wurden/ dieser Zeuge, welcher die Vorfälle vom Trottoir vor dem Bankhause Schwarz, somit

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 20
Date: 20.04.1911
Physical description: 20
seitage M Nr. 9v der „Bozner Professor Gottfried Theodor Hanssen saß in denkbar » schlechtester Laune am Frühstückstisch, und das konnte ihm niemand verdenken, denn das Frühstück war so wenig ein ladend wie möglich: —- der Kaffee kalt und dünn, die reine Zichorienbrühe, — die Eier ihrer Beschaffenheit nach mehr zur Verwendung als Wurfgeschosse, denn zur Aufnahme in einen nicht allzu widerstandsfähigen Gelehrtenmagen ge eignet—die Butter, anstatt in her gewohnten Rosenform serviert, unordentlich

aufgelegt, — und endlich hatten Bär- beles ungeschickten Hände am Vergangenen Abend die feine Sevrestasse, aus der der Professor seit zwölf Jahren seinen Kaffee trank, zertrümmert, nachdem kurz zuvor ein Meißner Schaferpaär aus der „Spielsachen-Kollektion' ihres Gebie ters unter denselben Händen ihr Leben ausgehaucht hatte. Gottfried Theodor 'Hanssen war in Verzweiflung. Das Wetterglas seiner Stimmung, das sonst allezeit auf das be hagliche „Beständig' schöner Gelassenheit und sanfter Phi lanthropie

in allen Ecken und an allen Enden, und dabei verging kein Tag, an dem nicht dieses oder jenes Lieblingsgebrauchsstück des Professors Bärbele's FahriAeit zum Opfer gefallen wäre. Karen Jaspers war ein altes Jnventarstück der Familie gewesen. Sie war schon im Hause, als Gottfried Theodor geboren wurde, und hatte durch ihre Treue und Anhänglich keit sich gewisse Rechte erworben, die von den Mitgliedern der Familie schweigend anerkannt und respektiert wurden. Gottfried Theodors Mutter, die stolze Frau Rätin

Obst mausten, fürchteten Karen mehr als den Polizeibüttel, und selbst die weitverzweigte Verwandtschaft des Hanssens, die hin und wieder nach „Vetter Gottfried zu ^hen kam', hegte einen heillosen Respekt vor der Alten. Wen Professor bemutterte und tyrannisierte sie, je nach dem, wie es ihr in den Strich kam, aber Gottfried Theodor befand sich, wie gesagt, sehr wohl in ihrer Obhut. Sie kochte Leibspeisen, sie sorgte für sein Wohlbehagen, sie luhrte den Haushalt wie zu der Mutter Zeiten

und sie wachte Üblich als getreuer Cerberus, oder, richtiger gesagt, wie-eine bissige Bulldogge vor der Tür seines Studierzimmers nd hielt ihm alle Störungen und unliebsamen Besucher NachMeu' vom 20. April isil Ja, Karen war ein goldener Schatz, ein Auwel gewesen, und wieviel er an ihr verloren hatte, erkannte Gottfried Theodor eigentlich jetzt erst, nun er unbeholfen und beinahe hilflos wie ein KinL> den täglich an ihn herantretenden An forderungen und Unannehmlichkeiten des hausbackenen All tags

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 36
Date: 23.04.1911
Physical description: 36
stens stach es vorteilhaft von den vernachlässigten Häusern der Umgebung ab. - Mit leise hallendem Ton schlug die Haustürglocke an, als Gottfried in den kühlen, geräumigen Vorplatz des Häuschens trat, dessen sauber gescheuerter Steinboden mit weißem Sand bestreut war und in dem es eigenartig nach Kalmus und Lavendel duftete. Dann wurde von innen die Stuben tür geöffnet, ein Heller Sonnenglanz quoll durch den däm merigen Flur und tnwitten des Lichtes stand ein schlankes, Eingliedriges Magdlein

mit einem „Prinzessinnengesicht' und silberig flimmerndem > Blondhaar. Der Eindruck, den Gottfried Theodor von dem schonen, etlva vierzehnjährigen Kind empfing, war so intensiv, daß er vor Verlegenheit im Augenblick keine Worte fand und mit einem kaum verständ lich gemurmelten „Guten Tag!' seine rote Primanerinutze in den Händen zerquetschte. „Wollen Sie den Vater sprechen, Herr Hanssen?' fragte darmn das Mädchen und als er leise bejahte, lud sie ihn mit der Handbewegung, einer vornehmen Dame ein, näher zu treten

7 . , - „Vater lft leider nicht zuhause,' fuhr der Gegenstand sei ner. Schüchternheit fort, „aber -wenn Sie einen Augenblick verweilen wollen, . ich hoffe, er wird gleich kommen.' Gottfried bejahte wieder, — er habe Zeit, und wenn er das Fräulein nicht mit seiner Gegenwart belästige, werde er gern auf Herrn Langermanns Ri'lckkehr Warten. Dann nahm er auf dem dargebotenen Sessel Platz. Er küßte nicht, wie ihm geschah; nur das eine empfand er deutlich: daß er noch nie etwas so Feines, Zartes, Apartes

. _ Zu seder anderen Zeit hätte Gottfried Theodor das M- ^rechen der Kirschblüten entMtet als sündhafte Ruchlosigkeit Zeichnet; in. diesem Falle schien es ihm selbstverständlich W die Natur die Ausschmückung des Raumes, den das übliche Kind bewohnte, ihren kostbarsten Tribut zollte. ^Angelika saß ihm gegenüber auf dem zweiten altbäteri- M und stichelte an einem Leinwandstreifen. ?? und zu warf sie einen verstohlenen Blick auf ihren schüch- ernen Besucher, der vergeblich über eine Anknüpfung

zur Unterhaltung simulierte. In die Stille hinein mit eintMigem Ticktack eine .Nlckucksuhr und hin ^eder gab der Keine goldgelbe Vogel in dem blankge putzten Messingkäfig, der über dem Wer^eugstisch hing, ein paar piepsende Laute von sich. Bor lauter Befangenheit stand. Gottfried. Theodor chließlich auf und besah sich die Büchersammlung auf den Regalen der einen Schmalwand links von der Stubentür. Er war nicht wenig überrascht von der vornehmen Gesell schaft, die sich hier in dem bescheidenen Uhrmacherstübchen

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Bozner Nachrichten
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Page 21 of 24
Date: 04.05.1911
Physical description: 24
«ir. ivs Kerzensirren. Ronmn von Ormanos Sandor. (?. Fortsetznvg.) Des Alten Stimme sank zum Flüstern herab. Gottfried wollte etwas erwidern, einwenden, aber er brachte kein Wort heraus; es würgte ihm etwas im Halse, das er ver gebens hinunterzukämpfen suchte. So drückte er nur krampfhaft die dargereichte Hand des Greises, und in der nächsten Minute swnd er draußen -in der Rosengasse und rannte mit unbedecktem Kopf, den Hut in der Hand, halb bewußtlos vor innerem Schmerzgefühl, in den hellen

er bei einem Besuch in der Heimat Angelika wieder. . Die Begegnung fand auf dem Woge statt, der vom önedhof in bw StM führte. Gottfried hatte das Grab 21 seines greisen Freundes besucht, und Angelika wollte eben dahin. Sie war noch in tiefer Trauer. Vor sich her schob sie einen kleinen grünen Korbwagen mit aufgeschlagenem Verdeck und grünen Vorhängen. Gottsried grüßte und blieb stehen. „Angelika Frau Häusling!' sagte er, „wir haben uns lange nicht gesehen!' Sie legte ihre Hand in seine dargereichte

. „Ja, es ist lange her,' entgegnete sie. „Sie haben Ihr Examen gemacht und den Doktortitel erhalten, wie ich höre. Dazu gratuliere ich—' Sie stockte mitten im Satz.! Die Sturzwelle einer schö nen, wehmütigen Erinnerung flutete im Moment über beide. Gottfried betrachtete fie sinnend. Ihr Gesicht schien ihm weißer, schmäler, zarter als je. Die braunen Äugen waren wie immer klar und lichtcrfüllt, aber es wollte ihm scheinen, als sei das Licht darin anders als früher, sanfter, müder, wie Septembersonne

oder scheidender Abendstrahl. Auf seine Fragen erzählte sie von den letzten Tagen des Vaters. Er war gar nicht krank gewesen; eines Abends hatte er über ein Kopfschmerz geklagt; am Morgen danach fanden sie ihn tat, augenscheinlich sanft entschlafen, in seinem Bette. „So still, wie er lebte, ist er auch hinübergegangen!' schloß Angelika ihre Mitteilungen, und ihre Augen standen voll Tränen dabei. „Ein schöner Tod!' sagte Gottfried ernst. „Und Sie, Angelika, — wie geht es Ihnen? Sind Sie glücklich?' Sie schwieg

eine Weile. Dann schob sie den Vorhang des Wägelchens zurück und zeigte auf das rosige, lächelnde Kind in den Weißen Kissen. „Ja, gewiß, ich bin glücklich!' sagte sie. . Mit kurzem .Händedruck trennten sie sich. Gottfried legte den Rest des Weges bis nach dem elter lichen Hause in bedrückter Stimmung zurück. Die Begeg nung hatte den lange verklungenen und halb vergessenen Traum. seiner Jugendliebe wieder in seinem Gedenken her aufbeschworen. Es kam ihm vor, als hätte er mit Angelika die Anwartschaft

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 11.12.1900
Physical description: 8
erhielt, sofort zu Boden sank und ihr zurief, er habe einen Stich bekommen, aus dem Umstände, daß bei keinem der übrigen Betheiligten ein Messer gesehen wurde und daß Zeuge Emil Sadei gerade den Tommasoni in nächster Nähe der Eheleute Burkard sah, endlich aus der Thatsache, daß Tommasoni gleich darauf dem Martinelli zurief: „Lauf, lauf! Ich Hab's ihm gegeben', geht unzweifelhaft hervor, daß nur Tommasoni dem Gottfried Burkard die tödtliche Wunde im Rücken zugefügt haben kann. Aus dem ganzen

Sachoerhalte ergiebt sich aber ^ach, d a ß Tommafonidie That nicht imZüft a N d e der Nothwehr verübte. Dafür spricht die That sache, daß weder Gottfried noch Sebastian Burkard be waffnet waren, Katharina Burkard aber in Vertheidigung ihres Mannes blos mit dem Regenschirme, also mit einer ganz ungefährlichen Waffe, auf ihn losschlug, wie denn Tommasoni auch nur ganz oberflächliche Hautabschürfungen und ganz geringfügige Verletzungen am Kopfe davontrug, welche übrigens nach dem ärztlichen Ausspruche

auch durch Fall somit ohne Zuthun dritter, entstanden sein können) dafür spricht ferner der Umstand, daß der Beschuldigte selbst nicht anzugeben vermag, von wem, von wie vielen und mit welchem Werkzeug aus ihn losgeschlagen wurde, was er bei der hellen elektrischen Beleuchtung unbedingt hätte wahrnehmen müssen) dafür zeugt weiteres die That sache, daß Gottfried Burkard den Stich in den Rücken, somit offenbar während der Flucht erhielt, u. daß Katharina Burkard mit aller Bestimmtheit behauptet, der Thäter sei

, daß Tommasoni nach der Aussage Martinelli's nicht wie er glauben machen will, langsamen Schrittes seiner Wohnung zuging, sondern mit dem Ausrufe „lauf, lauf, ich Hab's ihm gegeben,' an ihm voriiberlief und sich flüchtete und daß er das Stilet gleich nach der That weggeworfen haben will. — Zum Schlüsse mag auf die von Gottfried Burkard im Angesichts des Todes vor dem Untersuchungsrichter abgegebene, soin-t gewiß glaubwürdige Al,ssage, daß er keine Waffe, auch nicht Stock oder Schirm benutzte, hingewiesen

werden. Was nun die tödliche Verletzung betrifft in Folge deren Gottfried Burkard am 2. Oktober ds. nachmittags, somit Z'/z Tage nach dcr That, im hiesigen Spitale ver schied, so hat die gerichtliche Obduktion folgendes festgestellt: An der linken Seite des Rückens zeigte sich von dem untern Schulterblattwinkel nach abwärts eine 36 Millimeter lange Wunde, welche in der Mitte cirea 1 em. weit klaffte, im neunten Zwischenrippenraume zuer st in die Bru st höhle eindrang und durch die Rippe des Zwerchfells

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Bozner Nachrichten
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Page 18 of 36
Date: 23.04.1911
Physical description: 36
18 „Bozner Nachrichten', Sonntag, 23. April 1911! Nr SS nute neben Angelika Langermann auf dem luftigen Laub- 'thron. ^ ' '' ) ',^ ^''- Zu beider Fußen breitete sich der Hanssensche Gärten aus. Man konnte von dieser Stelle -aus jode Ecke und jedes Plätz chen desselben übersehen. Drüben an den Gemüsebeeten stand eben Karen und bückte sich, um Spargel zu stechen für den Wendtisch. > > , ! - Gottfried schüttelte den -Eopf. Ger vaterliche Garten mit seinen egal geschnittenen Taxuswänden

wird es mit der Lektüre nicht mebr viel werden,' fiel er da, von ihrer Lebhaftigkeit angesteckt, ein. „Ich werde immer nach, dem Birnbaum schauen und — ich glaube, ich könnte Vom Svalier aus hier hinauf klettern !' „Das lassen Sie nur hübsch bleiben!' rief sie. „Vom Pfirsichspalier! I, Jemine! Da würden Karen und die gnädige Krau Mama Sie schon Mores lehren!' Gottfried Theodor Wollte mit Einsetzung seiner ganzen siebzehnjährigen Primanerwürbe gegen.einen solchen Ver dacht protestieren, aber da lachte Angelika

wieder, — sie hatte ein allerliebstes, unwiderstehliches Lachen, es klang wie Sckwalbengezwitscher,— und ohne zu wollen, mußte er mit einstimmen. Drinnen schlug die .ßaustürglocke wieder an. Angelika flog mit ein paar graziösen Bewegungen von ihrem impro visierten Thron hinunter und stand in der nächsten Minute wieder unten im Garten. Gottfried folgte ihr etwas lang samer.' „Der Vater!' rief sie, ins Haus eilend. Eusebius Langermann war noch kein sehr alter Mann, aber eine harte Lebensschule, trübe Erfahrungen, Enttäu schungen

, ein aufreibender Daseinskampf, und. außer einer Menge alltäglicher Sorgen Schicksalsschläge traurigster Art hatten ihn vorzeitig zum Greise gemacht. Mit seinem wei ßen, spärlichen Saar, der gebückten Haltung und dem ver runzelten Gesicht machte er den Eindruck eines uralten Männchens. Nur die klaren, dunkelblauen Augen redeten von der ewigen Jugend eines tiefen Gemüts und von reichem inneren Geistesleben. Er begrüßte Gottfried flüchtig und unterzog den kleinen, goldenen Patienten einer raschen Untersuchung

. ' i „Ich werde Ihnen die Ahr morgen abend zurückschicken,' sagte er. „Ich sehe, es sind einige Gedern zu ersetzen; das nimmt immerhin etwas Mt in Anspruch.' „Wenn Sie gestatten, hole ich mir die Uhr morgen abend selber ab,' stotterte Gottfried etwas verlegen, und als ein rascher, mißtrauisch fragender Blick aus den blauen Augen des Alten über ihn hin streifte, setzte er hinzu: „Ich habe mit vorhin Ihre Büchersammlung angesehen und Nietzsche darunter entdeckt. Ibre Tochter sagte mir, daß Sie sich viel mit Philosophien

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 29.04.1911
Physical description: 8
« Und nun kämmen Sie ! Wir wollen gewohn terweise noch ein Weilchen plaudern!' .Sommer und Herbst vergingen, aber obgleich Gottfried öodÄ nach tvie 'Mr beinahe täglich! in dem Langermann- fchen Hause ein und aus ging, gelang es ihm vorläufig nicht ?Whr/.?Ang^lWa..j-zuZ sprechen und eine Wi^>erholimg jenes seÜgeN AüßenbliÄes im Rosenwmkel herbeizufüWn. Eüsebms Langerckann überwachte sorgfältig den Verkehr im Hause noch auf den gelegentlichen Spaziergängen, die sie zu dreien machten, Uetz er sie eine Minute

allein,; und auch Angelika selber erschien seit jener Abendswn^ schwer, schüchterner, befangener als früher gegen, ihren jungen Hausfreund' sie wich ihm sichtlich aus und Gottfried mutzte W mit der Erinnerung an das süße JntermeM jener verschwiegenen Sommernacht begnügen. Die Erinnerung aber bewahrte er wie einen Schaß, an dem sich in stillen Stunden seine Phantasie berauschte. Im folgenden Winter nahmen ihn die Vorbereitungen für das Abiturienten-Examen viel in Anspruch, und er mußte deshalb

seine Besuche in der Rosengasse etwas ein schränken' Das Resultat der Prüfung entsprach dann spä ter natürlich seinem Miß' mit einem glänzenden Abgangs zeugnis- in.der Tasche verließ er zu Ostern, das Gymnasium, um wenige. Wochen später nach der Universität überzusiedeln. Onkel Senator Friedlieb mit seinen zwei Söhnen schien bestimmt, eine Art Verhängnis in Gottfried Thsodor's Leben zu spielen. Gerade an dem Tage der Zeugnisaustei- lung mußte der alte Herr mit seinem Jungen wieder zum Besuch eintreffen

Blütenschleier der Bäum^ witSten hell und freundlich von ihrer luftigen Hohe^ hernieder« Gottfried schritt ein paarmal längs der Mauer, hinter der Langermann's Gärtchen lag. Eine eigene, ahnungsvolle Unruhe und Ungeduld gährte in ihm. PMlich faßte er sich ein Herz. . ^ „Angelika!' rief er halblaut, und der Atem stockte..chm vor Entzücken, als jenseits der Mauer ihre weiche, melodische Stimme antwortete: „Hier bin ich! Was ist's?' ^ „Ich möchte dir etwas sagen, Angelika!' fuhr er fort. „Bist duallein

ich,' sagte sie, „aber eigentlich, war das doch selbstverständlich; dennoch freue ich mich, daß Sie es' überstanden haben!' „Sie — Sie?' wiederholte er. „Bist du mir böse, An- ka?' . --7 ^ ^ ^ . Kurzes Schweigen. . ^ ' „Es schickt sich doch nicht!' stammelte sie dann befangen. Gottfried lachte. Eine übermütige Stimmung überkam 'ihn. „Du dummes Kind!' schalt er sie. „Du bist doch meine Geliebte, meine Braut! Schau, näMe Woche schon ziehe ich auf die Universität. Ich will mich fleißig plagen und sputen

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Page 6 of 8
Date: 27.06.1923
Physical description: 8
, daß er dorthin abgereist sei. Auch seine An gehörigen in Gries waren der Meinung, daß Fäckl ins Ausland verzogen sei und war ihnen das Aus bleiben jeglicher Nachricht auch deshalb nicht aufge fallen, weil Gotlfried v. Fäckl höchst selten nach Hause schrieb. Mordgerüchte nach 2 Jahren. Im Sommer 1921, also zwei Jahre nach dem Verschwinden Fäckls, wurde in der Villnösser Gegend herumgesprochen, daß Gottfried v. Fäckl ermordet worden sein soll. Der vorgenannte Joh. Hinteregger soll seinem Vormunde Josef Pramsoh

- ler und dessen Frau Klementine, sowie dem Serafin Pitscheider in Villnöß erzählt haben, daß Gottfried v. Fäckl von ihm, Anton Mayrl und Karl Mayr gewaltsam ums Leben gebracht worden sei. Die drei hätten im Vereine mit Fäckl verschiedene Dieb stähle ausgeführt. Bei der Verteilung der Diebs beute sei es zum Streite gekommen, weil sich Fäckl benachteiligt erachtete, er habe deshalb mit der An zeige gedroht und sie hätten deshalb den Fäckl nachts auf die Villnösser Straße gelockt und an einer stei len

gefunden hatte, am 28. Februar 1922, Mayrl in München am 1. März 1922 verhaftet. Am 26. Juni 1922 erfolgte die Auslieferung der beiden an das Tribunal in Bozen. Ein Mitwisser, der die Täter verrät. Johann Hinteregger gab bei seiner Verhaftung den Caräbinieri an, daß sowohl Mayr als auch Mayrl ihm erzählt hätten, daß sie in einer Nacht vom Samstag auf den Sonntag im Juni 1919 den Gottfried v. Fäckl in den Villnösser Bach geworfen hätten, daß Fäckl durch den Sturz nur leicht ver- ^tzt

zu, den Fäckl ohne Beihilfe des Mayr getötet zu haben, er sei hiezu gezwungen gewesen, weil er von Fäckl unmittelbar am Leben bedroht war. Das Hinabkollern des Gottfried Fäckl über den Wegrand in das etwa 7 Meter tiefer gelegene Bachbett sei durch einen reinen Zufall geschehen. Er habe sich von Fäckl losreißen und davonlaufen wollen, dabei sei Fäckl über den Wegrand getreten und abgestürzt. Fäckl sei ein äußerst kräftiger Bursche gewesen, er — Mayrl — hätte es nie wagen können, sich mit ihm in Händel

Mayrl den Gottfried v. Fäckl er mordet haben. Sie hätten vorber mit Fäckl beim Rößlwirte gezecht, dabei habe Fackl in seinem Rau sche gesagt, sie sollen ihm Geld geben, sonst zeige er sie wegen der Diebstähle, die sie begangen haben, an. Aus Furcht, Fäckl könnte alles aufdecken, sei in ihnen der Plan gereift, den Fäckl aus dem Wege zu räumen. Sie hätten deshalb den Fackl auf die i Villnösser Straße gelockt und bei einer steilen Stelle t in den Wildbach geworfen. Als Fäckl nach dem e Abstürze

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Page 5 of 8
Date: 27.06.1923
Physical description: 8
schuldig erkannt und beide zu je 16 Jahren 3 Monaten Ker ker verurteilt. Den Verhandlungsvorsitz führte Oberlandesgerichtsrat Baron Riccabona, die An klage vertrat Anwalt des Königs Dr. Reiter, die Verteidigung hatten die Rechtsanwälte Dr. Kersch- baumer und Dr. Tessadri inne. Der Nlorö auf öer villnösterstraße. Wie Gottfried v. Fäckl ums Leben kam. Am 27. Juni 1923 begann vor dem Schwurge richte in Bozen der auf zwei Tage anberaumte Pro zeß gegen Johann Hinteregger, geboren 1893 in Innsbruck

, nach Villnöß zuständig, Taglöhner, Karl M ay r, geboren 1891 in Feldthurns, nach Rit ten Zuständig, Händler, und Anton Mayrl, in Kollmann 1898 geboren, nach Teis bei Klausen zu ständig, Bauernsohn ulld Händler, die des Mordes an ihrem Kameraden Gottfried v. Fäckl angeklagt sind. Das Verschwinden des Gottfried v. Fäckl. Der 1899 in Bozen geborene Gottfried von Fäckl hielt sich nach seiner Kriegsdienstzeit bis Fe bruar 1919 bei seinen Eltern in Gries-Quirain bei Bozen auf, trat dann als Metzgergehilfe

bei Franz Fischnaller in der Villnösser Haltestelle in Dienst, blieb aber auf diesem Dienstplatze nur bis Mai 1919, hernach arbeitete er zeitweise auf der Bahnstrecke Villnöß—Klausen. Während dieser Zeit verkehrte Gottfried v. Fäckl hauptsächlich mit den heutigen An< geklagten Hinteregger, Mayr und Mayrl, die alle drei in der Nähe der Bahnhaltestelle Villnöß ihre Wohnorte hatten. Die vier Burschen trafen sich häufig im Gasthause „zum Mßl', auch «beim Put- Schon seit vier Wochen weilt die junge Frau

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Page 11 of 12
Date: 04.02.1915
Physical description: 12
. 1, kriegsgef. Gogl ^osef, LSchR. 3, verw. Voller, LSchR. 3, verw. GoIler Johann, LSchR. o, verw. GolIner Josef, LSchR. 1. verw. Golfer Johann .Unterj., LSchR. A verw. Golfer Johann, Patrf., LSchR. 3, verw. Gösch l Christian. Zugsf., ^.^chR. 3» verw. Goß Antonio. Unterj., LSchR. 3, tot. Gostner Gottfried, Unterj., LSchR. 3 .verw. Gottardini Francesco, LSchR. 1, tot. GoHe nau er Alois, LSchR .3, verw. Gozzer Lino, LSchR. 1, verw. Graber ^hann. LSchR. 3, tot. Gr abner Franz, LSchR. 1, krgf. Gr abner Ioh

. 3. tot. Hager Georg, Patrf.. LSchR. 1, tot. Haglmüller Gottfried, LSchR. 1, verw. Hahn Rudolf, LSchR. 1, verw. Haidacher Franz, Patrf., LSchR. 1. tot. Haidacher Rudolf. LSchR. 1. tot. Haider Josef, LSchR- 3, verw. Haidlmaier Johann, LSchR. 1, verw. Haimbl Josef, Unterj., LSchR. 3, verw. Haimerl Otto, Patrf., LSchR. 1, verw. Hall er Ludwig, Zugsf., LSchR. 3, verw. Hamberger Alois, LSchR. 1, tot. Hamburger Ladislaus, Patrf., LSchR. 3, verw. Hamminger August, Unterj., LSchR. .3, verw. Harter Gottfried

. Hauenschild Johann, LSchR. 1, verw. Hauer Franz, LSchR. 3, verw. Hauermann' Heinrich, LSchR. 3, tot. Haus Gottfried, Patrf.» LSchR. 1. tot. Hauser Anton, LSchR. 3, verw. Hauser Franz, LSchR. 3, verw. H auser Simon, LSchR. 1» verw. Haus leitner Franz, LSchR» 3, tot. Havlin Wenzel» LSchR. 1» verw. Hesel Albert, LSchR. 3, tot. Hehn er Josef, LSchR. 3. verw. Heidenreich Franz, Zugsf., LSchR. 3. verw. Heider Franz, Un terj.» LSchR. 3, verw. Heigenhauser Jobann, LSchR. 3, verw. Hein rich Karl, Oberj., LSchR

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1905
Physical description: 8
gegen den —.„faden Bet bruder und raffinierten Schwindler', — wie ihn. der Zeuge Gottfried Amort nannte, gestaltete sich theilweise sehr inter essant, da es der Angeklagte' in keiner Weise unterließ, mög lichst frech aufzutreten. Gegen das Präsidium, gegen die . Staatsanwaltschaft, gegen jeden Zeugen hatte er das Wort zu ergreifen. / Den Vorsitz führte OLGR. Ehimelli, als Besitzer fungierten die. Herren LGR. Baron Sternbach und Dr. v. B raiten b e r g Schriftführer war Herr Dr. D u r- egg er7 Die Anklage vertrat

Peter, Handelsmann, Niedervintl Thaler Veit, Bauer, Sexten Wanner Johann, Holzhändler, Lienz ' Der Anklageschrift entnehmen wir folgelrdes: ^ Die k. k. Staatsanivaltschaft Bozen erhebt gegen Franz K o ch, von Bozen gebürtig, nach Terlan zuställdig, 36 Jahre alt, katholisch, ledig, Privatlehrer und Reisender, zuletzt in Wien in Aufenthalt, die Anklage: er habe durch listige Vor stellungen - - 1. in der Zeit vom Herbste 1903 bis 1. Dezember 1904 dem Gastwirthssohn und Tischler Gottfried Amort

in Altrei, 2. im Oktober und November 1904 den Geschäftsführer Josef Pichler in Memn, 3. im Oktober 1904 den Wiesgarberbauern Vinzenz Schwarz in St. Leonhard in Passeier, 4. inr November 1904 den Bauern Alois Mair aus Käl tern und 3. Ende November und Allfangs Dezember 1904 den Restauationspächter Josef Gstrein in Obermais in Jrrthllm geführt, durch welchen diese an ihrem Eigen thum einen Schaden, und ztvar: Gottfried Amort in der Höhe von Kr. 1172, Josef Pichler Kr. 341.26, Vinzenz Schwarz Kr. 320

, Alois Mair Kr. 100, Josef Gstrein Kr. 146.68 erleiden sollten, wobei dieselben, und zwar Josef Pichler, Alois Mair uud Josef Gstrein den Schaden im angegebenen Be- trage, jedoch Gottfried Amort Mir mit Kr. 922, Vinzenz Schwarz nlit Kr. 220, thatsächlich erlitten. Er habe ferner dadurch, daß er am 11. November 1904 dem bereits genannte Alois Mair in Kältern um 200 Kr. telegraphierte, in der Absicht, diesen durch listige Vorstellungen in Jrrthuln zu führen, durch Welchen er an seinem Eigenthum

einen weiteren Schaden von 200 Kr. erleiden sollte — zur wirklichen Ausübung der Uebelthat führende Handlungen unternommen, wobei die Vollbringung des Verbrechens nur wegen Unvermögenheit oder aus Zufall unterblieben ist. Er habe hiedurch das Verbrechm des theils vollbrachten, theils versuchten Betruges begangeil. Als Zeugen sind vorgeladen: t. Gottfried Ainort, Gastwirthssohn und Tischler in Altrei. Bezirk Cavalese; _ 2. Frau Anna Pichler, Geschäftsführersgattin in Mewn, Ortensteillgasse 9!r. 6; 3. Vinzenz

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 12
Date: 25.04.1911
Physical description: 12
und ein gelegentliches Hin- und Herüber mit den Nachbarn bildeten ihre einzigen Berührungspunkte mit ihrer Umgebung. Die Bekanntschaft des jungen Primaners aus dem Rats hause war gewissermaßen eine Sonnenwende in ihrem ein sam-ruhigen Leben. Gottfried Theodor kam oft, sehr oft. Er wußte am Ende selber nicht mehr, wer und was ihn am meisten nach dem Häuschen in der Rosengasse zog: Der alte Mann mit leinen originellen Gedanken und seinen seltsamen, tiefgehenden Philosophien, oder das junge Kind mit den „Sonnenaugen

: „Er ist verliebt! Endlich hat auch -er daran glauben müssen!' Ob sie recht hatten? — Aus seinen Erinnerungen heraus sprang Gottfried Theo dor auf und durchmaß den begrenzten Platz vor dem Birn bäume mit hastigen Schritten, erregt bei dem Gedanken, was nun folgte. : Monate verstrichen. Die Zeit der Birnbaumblüte war längst vorüber; aus der Schachtel Voll Frühlingsgrün, mit dem Langermann's Gärtchen im Mai verglichen werden konnte,war wie durch Zauber ein kleines Paradies voll Sam merdust und Rosenblüte

, gerade um die Zeit der höchsten Nosenblüte, siel Angelikas fünfzehnter Geburtstag. Gottfried hatte durch Zufall das Datum erfahren und trug sich wochenlang vorher mit Plänen und Entwürfen, wie der hohe Freuden tag am schönsten und sinnreichsten verherrlicht werden könnte. Vier Poesien in Hexametern hatte er schon verfaßt, ohne daß ihm eine davon würdig erschienen wäre, „sie' da mit zu beglücken. Am meisten Kopfzerbrechen machte ihm aber das Geschenk, welches er Angelika zu überreichen ge dachte

. Nach langem Nachdenken faßte er endlich den Ent schluß, beim Goldschmied Varrsen an der Marktecke ein Rin gelchen für seine junge Herzenskönigin zu kaufen; das war ein sinniges, und zugleich symbolisches Geschenk; es sagte nichts und dabei doch alles. > Der alte Barrsen machte ein gläubiges, todernstes Ge sicht, als Gottfried sein Begehren vorbrachte und dabei unter Erröten etwas von „einem Kousinchen' und „Geburtstags geschenk' -stammelte; er breitete den ganzen Vorrat seiner besten Ringe

vor dem ihm bekannten Ratssohn auf dem La dentisch aus und die Auswahl war groß und gediegen. Da waren Ringe mit blitzenden Diamanten, mit Rubinen in der Farbe taufrischer Blutstropfen und mit vergißmeinnicht blauen Türkisen, aber Gottfried Theodor wählte und wählte und nichts wollte ihm schön und kostbar genug für das weiße Schmetterlingshändchen des blonden Sonnenkindes erschei nen. Nach dem- Preise brauchte er nicht zu fragen; die Erspar nisse, die er seit Jahren von seinem reichlichen Taschengeld gemacht

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 15.07.1911
Physical description: 8
Melitta mit einiger Schadenfreude. „Ihr war nicht wohl, — sie ist fort — noch Hause!' > „Fräulein Frieda?' fragte Holmgarten befremdet. „Ist das sicher?' „Ganz sicher!' bekräftigte die Dame. „Sie bat mich, sie bei dir und Gottfried zu entschuldigen.' Gottfried Theodor sah sehr bestürzt drein, -als Holmgar ten ihm sagte, daß Frieda — eines plötzlichen Unwohlseins wegen — nach Hause gegangen sei. Zu seiner Erleichterung gewahrte er Felix Wedekamp unter der Gesellschaft, der übellaunig und verstört

aussah und sich vergebens mühte, eine krampfhafte Lustigkeit zu heucheln» : Eine Sekunde schwankte er, — dann hatte er sich ent schlossen, ebenfalls das Fest zu verlassen. Holmgarten nickte zustimmend, als Gottfried Thcodor ihm seinen Entschluß mitteilte. „Hast recht, — will dich nicht zum Bleiben nötigen!' sagte er. „Möchte, ich könnte es ebenso machen!' Mit trübem Lächeln sah er dem hastig forteilenden Freunde nach. Er hatte längst erkannt, wie die Sachen da standen.//! . würde die Geschichte schon

balo ins richtige Geleise kommen. Seufzend kehrte er zu seinen Gästen zurilck, um seinen Pflichten als Wirt zu genügen ... . Frieda war zu Fuß nach Haus gegangen. Sie hatte an Bärbchens Kammerfenster geklopft und diese hatte ihr daraufhin die Haustür von innen geöffnet. Als der Wagen mit dem Professor vorfuhr, war schon alles dunkel und still .im Hause. Geräuschlos stieg Gottfried Theodor Hanssen die Treppen empört' Zehn Minuten lang horchte er vor Frieda's Zim mertür. Als drinnen sich nichts regte

rabatten, die Eusebius Langermann so gehaßt hatte, ver schwinden. Das Hauptstück, der Birnbaum, war ja noch glücklicherweise vorhanden, und um diesen Veteranen herum sollte wieder — wie damals eine poesievolle Wildnis alt modischer Blumen erstehen, sollten wieder Lilien und Zenti folien blühen. ' > - Gottfried Theodor Hanssen trat vom Fenster zurück und setzte sich in seinen Armsessel vor dem Schreibtisch. Da nahm er ein Bild aus einem Schubfach, — eine große, verblaßte Photographie Angelikas

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Page 11 of 22
Date: 20.06.1911
Physical description: 22
vorüberhuschte. „Mein Vetter sagte mir, Sie Wären in Ihrem Zimmer,' richtete Gottfried Theodor an das junge Mädchen das Wort. „Ich wollte eben nachsehen, wie es Ihnen ginge!' „Q, mir fehlt nichts,' antwortete Frieda leicht erregt. „Es war nur so heiß unten!' „Ich glaube, man vermißt dich draußen, Felix,' wandte der Professor sich an diesen und öffnete die Hoftür. Felix folgte der auffordernden Geste seines Vetters, je doch niA, ohne noch einen vielsagenden Blick auf Frieda zu werfen, der indes

nur von dem Hausherrn bemerkt wurde. „Hat er Sie belästigt, der Geck?' fragte Gottfried Theo dor unwillig. „Nein, — ich lasse mich von niemand belästigen!' ent gegnete das Mädchen kurz. „Ich weiß mich schon gegen Auf dringlichkeiten zu wehren!' Und ehe der Professor Zeit zu. einer neuen Frage fand, war sie bereits an ihm vorbei und die Treppe zum Souter rain hinunter geeilt. Gottfried Theodor sah kopfschüttelnd hinter ihr drein. Ihre schroffe Antwort verstimmte ihn. „MH hat sie nur?' murmelte er. „So spricht

der Professor. „Ein schönes Kind!' „Nicht wahr, meinte die Tante. „Das wäre eine Frau für dich, Gottfried!' . Frau Melitta ließ in ihrer Weinlaune alle gewohnte Diplomatie außer Auge und fiel, wie das sonst niemals ihre Gewohnheit war, sozusagen mit der Tür ins Haus. „Die kleine Irma eine Frau für mich?' der Professor brach in ein herzliches Lachen aus. Holmgarten hatte sich bei Frau Melitta's Ausrus rasch herumgewandt; beinah feindselig blitzten seine blauen.Au gen die kleine Dame an. „Ich bitte

dich, Melitta, wenigstens das Kind mit deiner Kuppelwut zu verschonen!' sagte er finster. „Mir scheint, deine Passion, Vorsehung zu spielen, ist hier am unrechten Platz!' „So? Ich habe aber gar nicht mit dir gesprochen,' er eiferte Frau Melitta sich, „sondern mit Gottfried, und für den wäre die Irma in der Tat eine ausgezeichnete Partie! Uebrigens scheint Erich Friedlieb ihr ja ganz kolossal den Hof zu machen!' „Wohl eine neue Perspektive für deine Verheiratungs- manie!' versetzte Holmgarten höhnisch

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Page 13 of 36
Date: 11.06.1911
Physical description: 36
sich schon allerhand sor gende Gedanken, über seinen Gesundheitszustand. Die Ver mutung, ihre eigene Persönlichkeit könne zu dem offenbar niedergeschlagenen Wesen des Professors in Beziehung stehen, kam ihr Nicht entfernt in den Sinn. Und doch drehten Gottfried Theodors Gedanken sich Tag und Nacht nur um den einen Punkt, um die eine Frage: Wie es ihm am besten möglich sei, Friedas Zukunft Zu sichern. Er wußte Wohl, die Sache war furchtbar einfach. Er brauchte nur ein Testament zu machen, in dem Frieda

sein. Am Ende nahm man Frieda mehr damit, als das Testament ihr ersetzen konnte. Und außerdem — und das war die Hauptsache — war ihm so gar nicht nach einer letztwilligen Verfügung zu Mute, so gar nicht zum Sterben, nein, im Gegenteil, vielmehr zum Leben, zum nun erst echten, rechten Leben — einem Leben — am Ende gar des Glückes? Es war ein heißer Vormittag. Gottfried Theodor lief ohne Hut und scheinbar ohne die Hitze zu spüren^ bei dem Glutwogen der Sonne durch die schattenlosesten Gartenwege, Bisweilen

kahlköpfig in der Sonne umher! Tu' mir einer 'n Gefallen! 'n Morgen, Vetter!' Gottfried Theodor blieb bei dem Zuruf der bekannten Stimme stehen und eilte dann, angenehme Überraschung in den Zügen, auf den sich vorsichtig im Schatten der Veranda haltenden Besucher zu. , Hans von Holmgarten war ein Kousin dritten oder vierten Grades von ihm. Holmgarten's srüh verstorbene Mutter war eine Kousine der Rätin gewesen, aber die beiden beinahe gleichalterigen Vetter, die sich erst in späteren Iah ren kennen

.' „Kann geschehen, altes Haus!' lautete die Antwort. „Mer vorerst komm herein! Du bist ja buchstäblich wie gesotten!' Gottfried Theodor nickte zerstreut und fuhr sich mit dem Taschentuch über die glühende Stirn. Frieda war noch beim Abstäuben der Nippes und Bücher als die Herren hereintraten. „Ich komme nämlich als Vorreiter,' wandte Holmgar ten, nachdem er das junge Mädchen freundlich begrüßt hatte, sich an seinen Vetter. „Du bekommst in der nächsten Vier telstunde großen Besuch: die beiden ungarischen

Frieda!' Sie lachte lustig auf und war in der nächsten Sekunde schon draußen. „Um den reizenden Hausgeist beneide ich dich!' sagte Holmgarten. „Solch ein kleiner personifizierter Sonnen strahl fehlt auch meinem einsamen Gehöft. Meine alte Trudel wird, wie deine selige Karen, manchmal schon recht bissig. Aber du wolltest mir etwas mitteilen.' „Ja, ja,' sagte Gottfried Theodor beklommen, „ich möchte deinen Rat in einer Sache hören ' „Weiß ich bereits!' fiel der andere ein. „Schieß los! Keine langen

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Page 6 of 8
Date: 22.04.1911
Physical description: 8
mit ihmn Schaft,I-, w verMvandm MieUich unt« tA Menge ^ Mgewohnteii Ding-. der Ereignisse und Tr ^ pmchmliWntm, dir sich an ihn herandrängten, und erst der Sonnenblitz einer momentanen Erleuchtung förderte sie ^^^M^Mnigevmann! - Welche Fülle schöner Jugeick- erinnerungen und glücklichen Traumlebens lag für ihn- in diesem Namen! ^7 . Gottfried.. Hheodpr>'.erhoH^ sich hastig -und ^ schellte nach dem Mädchen, das den. Tisch abräumen^ sollte. Dann holten er seine lange Pfeife aus, dem Studierzimmer, setzte

des Proletarierviertels wohnten. Gottfried Theodor durchschritt langsam, in nachdenklicher Stimmung die Länge des Gartens bis zu ein^Bank, die unter den hängenden Zweigen einer, blühenden. Schatten- morelle stand. Auf diese Bank ließ sich niÄer, uM wäh rend er mit verschränkten Armen sich rückwärts ^ an. den Stamm des Kirschbaumes lehnte und sinnend^ in das ^weiße Blütenmeer starrte/ stieg traumhaft aus dem. Ozegn der Vergangenheit das blühende Eiland seligen Jugmdglückes vor Hm empor

. . ,. ' . ' .-.'--'s..« . . ^ Wie weit.lag..das.M-eK-'hinter thnh wie weit, wie weit! Es gibt Dinge im Leben,- unscheinbare Dinge, die trotz ihrer Geringfügigkeit berufen sind, zu Wendepunkten un seres Geschicks zu werden. . --- ' ' . Ein solcher Wendepunkt in seinem siebzehnjährigen^ Pri- manerdasein war es unzweifelhaft, als Gottfried Theodor eines Tages beim Turnen seine goldene Uhr, die er Vom Onkel Senator zur Konfirmation beckommen^hatte, - verlor. Das Werk schien bei dem Sturze Schaden gelitten zu Habens denn die Uhr ging

, seitdem nicht mehr und M Mutter riet ihm deshalb, sie zur Reparatur zu dem „vstzrüten' Uhr macher, dem Eusebius -Langermann in der Rdsengasse, zu tra^n. ^ - c, „In seinem Fach ist er tüchtig, trotz feinet-Äbergesotten^ heit,' bemerkte die Frau Rätin noch dc^u. - ^ ' - - ' ,. Gottfried Theodor war damals ein hochäü^cbosfenet, bleicher, schmächtiger Junge, etwas unbeholfen- tzchd ijvrkiM? und besonders im Verkehr mit Damen und-MädHen ßchWH- tern und ungewandt, obgleich er seit fünf Jahren jeden Winter

Schmetterling, den. er einst auf der Flur gefangen, sein Herz geschenkt und werde sich demselben nächstens antrauen lassen. . Gottfried Theodor schwärmte in ^der Tat schon damals- nur für Natur, und die unscheinbarste Pflanze, das kleinste LebÄveM waren ihm ungleich inte^anter als die Dinge, welche im Leben semer Mschüler so grchs.Rollen sPielten.- . ^ , l(Mrtfttzung fvl^l. .

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Bozner Nachrichten
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Page 13 of 32
Date: 30.04.1911
Physical description: 32
und das bischen Philosophieren. Und um meiner selbstsüchtigen Freude an Ihrer Gegenwart willen vergaß ich die ewigen Naturgesetze, — bergatz ich, daß der tägliche Umgang zweier junger Menschenkinder verschiede nen, Geschlechts, unter hundert Fällen neunziginal zu dem selben Resultat führt, vergaß ich meine höchsten, heiligsten Pflichten, denen ich alles andere, alle eigenen Wünsche hätte opfern müssen.' „O nein, Herr Langerinann! Stellen Sie es nicht in diesem Lichte hin!' sagte Gottfried flehend

: -ihre 5.g«Wöse,-. .federleichte. ,GHtaltzurück, in das Vichts' Gewirr .der i blühenden. -? -Zweige. Mit. / eiyem. ShruÄg '--wavZ GMfried7.unten?sneben. densMutter. '-^Si^Wkkml.Mnnen -auf - deine Gesundheit,', »sagte/ die Rätin« ?^Kommt?Mt!l7i EsM^Mchl.^nb wir,,sollen die Wt'schließen.' : . // '^Weitere Bemerkungen -machte sie nicht, .aber im stillen dachte sie: MühOaß'sr: hald-fortkoVMtKMejM -muß ein > Ende' nehmen!' ^Gottfried schritt^ schweigend, in gedrückter Stimmung neben- der! -Mutter < dem - Hause

-Mid.Mmutig aus. ^'' Sie 'war- auffallend blaß, mnd, ihre,. Augen trugen die Spuren vergossenem Tränen.^ Mit einem sonderbar frem- denjfbeinQhe 'feindsel^ewMick blitzten sie Gottfried an. '^Mtten^Ä^rgen,--.Mn^ika!' ^ .sagte- er 7.bekommen. „Hettgott? 'Angelika, —du^Hist? doch nicht, krank?' - ^sUnd^'wenNnich es-ware? .„Was.kümmert das Sie?' stieß sie zornig aus. „Ich will. mit Ihnen. nichts mehr zu schaffen haben!' „Aber, Angelika, — wegen gestern abend?' fragte Gott fried verzweifelnd

. „War es denn so schlimm? Es ist wahr, ich habe mich unmännlich benommen und bereue es, aber — du lieber Himmel — ich war so bestürzt —' „Wie ein Feigling sind Sie ausgerissen, als Ihre Mut ter kam,' unterbrach Angelika ihn zornig, „und ich hasse, ich verachte alles Feige!' Und sie wandte sich kurz von ihm ab und verschwand in der Küche, deren Tür hinter ihr zuschlug. Gottfried stand einen Augenblick wie versteinert. Jeder Blutstropfen schien aus seinem Gesicht gewichen. Nach kurzem Anklopfen trat er in die Stube

, in der Eusebius ^ngermann vor seinem Werkzeugstisch saß und den matten Gutenmorgengruß der Eintretenden mit gewohnter Freund lichkeit erwiderte. Gottfried setzte sich auf seinen Platz im Lehnstuhl und unrg nach Atem. »Herr Langermann,' sagte er endlich keuchend, „ich Ihnen alles gestehen! Die Angelika und ich es M etwas zwischen rms vorgefallen^ sie ist sehr böse auf ich wist IHnen? alles erzählen!' wPez?,Me ^egte die dnnzige Zange aus der Hand, mit der -seilte. Züge. ist's-recht! Offenheit vor allem!' sagte

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Bozner Nachrichten
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Page 25 of 28
Date: 02.06.1907
Physical description: 28
3. Beilage zu Nr. 124 der „Bozner Nachrichten' vom 2. Juni'1907. Bestgewinner-Vemichnis beim Fest- uno Freischießen am 5., 6., 7., 8., 9. und 12. Mai 1907 in Lajen. Hanptbeste: 1. Hofer Franz, St. Ulrich Teiler 547» 2. Ruetz Josef, Oberperfuß 1195, 3. Schaller Franz, Bozen 1338, 4. Mehner Josef, Oberschützen meister, Billnöß 1437. 5. Gamper Josef, Billnöß-AferS 1448, '6 Steinkeller Theodor, Bozen 1517, 7. Mayr Friedrich» Bruneck 1603, 8. Bachmann Gottfried, Blumau 1724, 9. Proßliner Ferdinand

742, 1v. Mehner Josef, Oberschützenmeister, Villnöß 775 11. Stuflesser Ferdinand 359, 12. Gamper Josef 362, 13. Unterthiner Florian 614, 14. Prader Anton 846, 15. Steinkeller Julius 883, 16. Steinkeller Theodor 909, 17. Gruber Jakob, Feldthurns 965, 18. Bachmann Gottfried 998, 19. Mayr Friedrich 1045, 20. Mayr Friedrich 1178, 21. Bachmann Gottfried 1325, 22. Lageder Anton, Lajen 1396, 23. Proßliner Ferdinand 1403, 24. Mehner Josef, Oberschützenmeister, Billnöß 1455, 25. Steinkeller Theodor 1475

930, 20. Burgauner Anton, Kastel ruth 931, 21. Gruber Jakob 965, 22. Mehner Joses, Oberschützenmeister, Billnöß 990, 23. Schwarzer Johanu 992, 24. Bachmann Gottfried 998, 2s. Bachmann Gottfried 1086. Kreisbeste: ^ 1. Schwarzer Johann 42 Kreise, 2. Steinkeller Theodor 42, 3. Kofler Johann, Unterperfuß '42, 4. Mayr Friedrich 41, 5. Gamper Josef 41, 6. Stuflesser Ferdinand 41, 7. Kerschbaumer Johann» Lajen 41, 8. Ruetz Josef 41, 9. Steinkeller Julius 40, 10. Vonmetz Johann ^0, 11. Unterthiner Florian

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 22.02.1923
Physical description: 8
Maurer JohanN Desenti aus Tremezzo, Provinz Como, stahl am «7. Jänner 1923 aus der Wirtsstube im Gasthause sRose' in Klausen einen dem Heinrich Lang gehö rigen Mantel vom Kleiderrechen weg und suchte da mit das Weite. Drei Tage später wurde Pesenti in Bozen aufgegriffen und verhaftet. Er wurde am RS« d. M. vom Tribunale in Bozen zu 15 Mona- Hen Kerker mit 8 Monate 15 Tage Einzelhaft ver- ttrjM. Ein Unredlicher. Der 26 Jahre alte Chauffeur Gottfried Mair aus Bozen war in der Zeit vom Oktober 1921

bis Mitte Jänner 1922 _ in der Lederhandlung Mario Grillo in Brixen bedienstet. In seiner Eigenschaft als Bediensteter der'Firma hatte er verschiedene Geldbeträge als Zahlung an ihm bestimmte Per- ßonen zu überbringen. Wie nun festgestellt wurde, Hat Mair einzelne dieser Gelder und zwar einen Gesamtbetrag von 1390 Lire unterschlagen und für ?ich verwendet. Die Sache kam bald an den Tag Mair wurde aus dem Dienste entlassen. Nach der Dienstentlassung erschien Gottfried Mair beim Schuhmachermeister Haserl

in Brixen und begehrte die Bezahlung eines -Guthabens der Firma Grillo Zm Betrage von 195 Lire. Haferl, der ohne weiters Auahn!^ daß Mair im Auftrage und mit Wissen Her Firma Grillo handle, zahlte dem Mair die ver langten 195 Lire aus utko war um diesen Betrag geprellt. Da Gottfried Mair Urzeit flüchtig ist Ml^e er am 13. d. M^ Tribunal in Bozen we- Hen Veruntreuung und Betrug in Kontumaz zu R1 Monaten und 26 Tagen Kerker und 42 Lire Geldstrafe verurteilt. Dabei wurde über ausgespro chen, daß 3 Monate

der Kerkerstrafe und die Geld strafe als amnestiert anzusehen sind. Rauflustige Burschen. Der Bauernsohn Konrad Niederwanger, der Bagschneider Gottfried Huber und der Knecht Da vid Lechner in Jffing gelten in der Gemeinde als rauflustige Burschen. Am 9. April 1922, abends, nahmen die drei an einem Preiswatten beim Tan zerwirt in Jssing teil und verließen das Gasthaus in ziemlich angetrunkenem Zustande. Als die drei beim Anwesen des Lippenbauers vorbeikamen, be gannen sie zu lärmen, warfen Steine

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