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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 05.05.1924
Physical description: 8
der Geschwore nen muhte der Freispruch der Angeklagten erfolgen. Die Verhandlung leitete Appellationsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linser. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechncr. Meuchlings erschossen. Am Molltag. den 5.. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbe raumte Strafprozeß gegen Johann Georg P i ch- I e r, geboren 1887 in Gmnagoi, nach Stilfs zustän dig, Matrose und Taglöhner, wegen vorbedachten Mordes. Die Anklage stellt

Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschaft Stilfs ziemlich abgelegeile Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler uild Gutgsell. Das Verhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je-- doch beide nicht viel für einander übrig. Der heu tige Angeklagte Johann Georg Pichler stand sich zur Familie Gutgsell eigentlich am besten und war bis zu einem bestimmten Zeitpunkte sogar der Freund

in Bollingen iili Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz burg, später dann in Pejo am Sulzberg Kriegs dienste. Nach Kriegsende nahm Johann Georg (Nachdruck verboten.) Das Geheimnis der rote« Diele. Detektiv-Noman von Viktor Helling. l7- Fortsetzung.) „Ja, und da fiel uns wirklich eine Zentnerlast vom Herzen,' fuhr der junge Arneborg fort, „als Sie Fräulein Elfriede ganz aus dem Spiele ließen und ihr sogar mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit begegneten

Geheimtür zu öffnen, die auf den Gang hinausführt. Sie lächeln so eigenartig, Herr Recking! Ist es denn so töricht, was wir vermuten?' „Im Gegenteil, ich will Ihnen schon jetzt ge stehen, daß Sie der Wahrheit hart auf der Spur Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler gewerbe. Ein verhängnisvoller Schmugglergang. Am Pfingstsamstag 1920 begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug

gelgang in die Schweiz. Am Rückwege — der Weg sührte über die Stilsseralpe— fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanziert, blieben bei 6 Wochen in Untersuchungs haft, wurden später jedoch wegen ' dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pichler einen Schaden von angeblich 4000 L. Pichler wollte mit dem Gewinn aus diesem Schmug gelgeschäste nach Amerika auswaickeru, so aber hatte er den Großteil

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 16
Date: 27.06.1912
Physical description: 16
Kr. »44 „Bozuer Nachrichten', Donnerstag, 37. Jum 1912 7 Me Aßmcrnns. ' ^ Roman von- EourHhs-Mahler. (LS. Fortsetzung ) Er sah blaß und übermüdet aus und übender Nasen wurzel hatte sich auf der Stirn eine düstere Falte zusam mengezogen, als leide er heimliche Schmerzen. Was mochte mit ihm sein? War er krank? Die Sorge um ihn ließ Bettina alles andere vergessen. Eine bange Unruhe um ihn erfüllte ihr Herz. , Georg pflegte sonst gleich nach Ernst aufzubrechen. Heute blieb er noch ruhig sitzen

, bis Bettina das Früh stücksgeschirr hinausgetragen hatte und draußen an ihre Arbeit gegangen war. Seine Mutter sah ihn er staunt an. „Nun, Georg — gehst du nicht in die Fabrik?' Georg richtete sich ans, als habe er nur auf diese Frage gewartet. „Ich habe euch etlvas mitzuteilen — etwas sehr Un angenehmes.' - Georg betrachtete aufmerksam seine krallenartigen'Fin gernägel. „Es betrifft Bettina. Wißt ihr, daß sie gestern abend ausgegangen ist?' Frau Adolphine sah sehr erstaunt aus. Bettina? Bewahre du iveißt

doch, daß sie zeitig vom Aöendtisch ging, um sich niederzulegen.' Georg schnippte wegwerfend mit den Fingern. „Schwindel. Sie ist aus gewesen, war haben sie ge sehen, Ernst und ich.' ^ Frau Adolphine erhob sich. „Aber das ist doch nicht möglich, da will ich doch Bet tina gleich —' Georg hielt sie fest. ' „Bleib noch, Mutter, höre erst alles. Bettina hat Leut- sucht. Wir sahen sie mit ihm das Haus verlassen und folg sucht. Wir sahen sie mit ihm das aHus verlassen und folg ten ihr,' um uns zu überzeugen

ah — ich habe langst geahnt, daß ihre schein heilige Rtiene nur Vorstellung war. So eine Person — so eine Person.' Georg lachte ingrimmig. „Ja, sie hat uns alle düpiert.' „Sie muß aus dem Hause fort, ich dulde sie keinen Tag länger in meiner Umgebung. Wer weiß, wie oft sie schon bei ihm war. Wenn das jemand gesehen hat, —dieser Skandal — nein, sofort sage ich ihr, daß sie aus dem Hause muß.' Sie lachte schneidend auf. „Nichts übereilen. Adolphine. Ich. meine, man müßte Bettina erst hören, ehe man sie verurteilt

.' . „Ich bitte dich, wenn unsere Söhne mit eigenen Augen sahen, wie sie mit Bühren aus dem Hause kam?' . „Gleickviel — man richtet niemand, den man nicht ge hört hat Erst frage sie, ob sie schuldig ist.' SieS lachte schneidend auf. . „Natürlich wird sie leugnen.' „Dann kann man sie überführen.' „Nun gut — ich werde sie rufen.' .Adolphine schritt zur Tür -— ganz strenge Nichterin — ganz Erbarmungslosigkeit. Georg rückte sich bequem in ?inem Sessel zurück, als wolle er mit Behagen ein interes santes Schauspiel

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Bozner Nachrichten
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Page 12 of 16
Date: 14.02.1915
Physical description: 16
'12. ^ . .7.,...,,^, ^ ' ,Ooz- Purin Pietro, LSchR. 1, verw. Pürstinger Franz, UI., LSchR. 3, verw. Putzer Georg, LSchR. 3, verw. Quabl Ludwig, LSchR. 3. tot. Quajatto Jasimo, LSchR. 1, verw. - Quehenberger Johann, LSchR. 3, verw. Raab Julius, UI , LSchR. 3, verw. R a banser Anton, LSchR. 3, verw. Rabl Kaspar, LSchR. 1, verw. Radosta Karl, LSchR. 1, verw. Äi a selsberger Matthias, LSchR. 3, verw. Rassler Johann, LSchR. 3, verw. R a i d Josef, UI., KIR. 2, kriegsgef. ÄiÄiner Georg, LSchR

Oskar, LSchR. 3, tot Scheislinger Joses, LSchR. 3, verw. Schelsi Eugenio, LSchR. 1, verw. Schenk Alois, Unterjäger, LSchR. 3, tot Schenk Georg, LSchR. 3, tot S ch er s l Franz, Patrs., LSchR. 3, verw. Scher mer Sebastian, Unterj., LSchR. 1, tot Scheuz Oswald, LSchR. 1, kriegsgef. Schieder Alois, LSchR. 3, verw. Schiemer Georg, LSchR. 3, tot S ch i e r Franz, Zugss., LSchR. 3, verw. Schi est e l Konrad, LSchR. 1, verw. ' Schissbenk e r Kaspar, LSchR. 3, verw. Schis seregger Georg, Patrs., LSchR

. 3, verw. Schissert Stefan, LSchR. 1, verw. Schill e r Josef, Oberjäger, LSchR. 3, verw. Schindlegger Joses, Unterj., LSchR. 3, verw. Schindlmaier Alois, LSchR. 3, verw. - Schlögl Georg, LSchR. 1, verw. Schlattinger Bart., LSchR. 3, verw. Schlapschy Joses, Zugss., LSchR. 3, tot Schlager Peregrin, LSchR. 3, tot Schlichter Wolsgang, LSchR. 3, verw. Schmalzbauer Franz, Oberj., LSchR. 3, verw. S ch m i d Johann, Tragtiers., LSchR. 1, verw. Schmi d Joses, LS<HR. 1, verw. Schmiderer Ferdinand, LSchR. 3, verw

. Schmidsb e.r ger Josef, LSchR. 3, tot Schmiedhuher Jakob, LSchR. 3, verw. Schmittner Simon, Patrf., KIR.. 2, Bozen, verw., kriegsgef. - Schmitzhof e r Lorenz. Patrf., LSchR. 3, verw. Schmölz Joses, LSchR. 3, verw. Schneider Kaspar AI., LSchR. 3, verw. . Schnitzhose r Karl, LSchR. 3, verw. , Schnö l l Hans, LSchR. 3, verw. Schnöll Michael. LSchR. 3, tot Schnurre r Georg, Unterj., LSchR. 1, kriegsgef. Schober Alois, LSchR. 3, verw. Schober Ludwig, Unterjäger, LSchR. 3. verw. Schödlbauer Joses, LSchR

. 3, verw. Schön Gabriel, LSchR. 3, verw. Schönast Leopold, - LSchR. 3, verw. Schönweitz Joses, Zugss., LSchR. 3, verw. Schöpfer Daniel, ' LSchR. 3,' verw. Schopf er Georg, LSchR. 3, verw. Schöpfer Josef, LSchR. 3, verw. S ch örps Johann, Patrs., LSchR. 3, verw. Schrangl Jgnaz, LSchR. 1, verw. Schreiner Joses, LSchR. 3, tot S ch.r öms Max, LSchR. 1, tot S ch roffen egger Jakob, LSchR. 1, verw. S ch ü tz Franz, LSchR. 3, verw. Schwab Bernhard, LSchR. 3, verw. Schwab egger Josef, LSchR. 3, verw. Schwarz

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 20.10.1904
Physical description: 16
A „Soziier Nachrichten', Dom Symphonie zu denken, denn sie ruht auf ehernen Säulen der 'Ordnung, wie Gottes Weltall.' — Ein jüngst verstorbener . Veteran, derim deutsch-französischen Kriege am linken Bein verwundet worden war, lag nothdürftig verbunden auf einer Schütte Stroh. Der neu ernamÄe Oberbefehlshaber des 12. Armeckorps, Prinz Georg, sprengte daher. Als er den jun gen Schützen sah, stieg er vom Pferde und redete freundliche Worte zu dem Kranken. Er bot ihm die Feldflasche und nickte

lächelnd: „Wohl bekomms, Landsmann! Es lebe unsere sächsische Heimat!' Ehe der Verwundete sich im Geiste klar machte, init wem er gesprochen, War sein erhabener Wohlthä ter bereits auf und davon. — Aus des Königs Privatleben wie über das seines verewigten Bruders, König Alberts. wußte der frühere Wirth des Felsen-Gasthauses „Zum Bären stein' nahe bei Wehlen in der sächsischen Schweiz viel lustiges zu erzählen. König Albert wie der damalige Prinz Georg wandelten oft einsam ohne jede Begleitung

zu diesem herr lichen Aussichtsort und kehrten bei H. so schlicht ein? wie ge wöhnliche Gäste. Der König verlangte manchmal nichts als einen „Hafftmannschen Magenbitter', Prinz Georg bestellte „Vöslauer'. Der Wirth' entgegnete: „Königl. Hoheit, aber ich habe ooch besseren !' „Nein,' lachte der Prinz, „die bil ligsten Sorten sind immer echter, bei Ihnen schmeckt mir der Vöslauer immer doch am besten!' Einst hatten sich Prinzessin Mathilde und deren Vater Prinz Georg dort oben-angemeldel. Der Mrth

der Ver- wüswng, und Huhle hatte eben noch' Zeit, den Empfang des'- hohen Besucht in Eile würdig vorzubereiten. Prinz Georg Wollte aber von dem Gala-Frack nichts wissen. „Aber Huhle ! Wozu denn die Umstände? Wir gehen gleich wieder; Sie stecken doch in der Arbeit! Gleich ziehen Sie sich wieder um! So wollen wir Sie nicht sehen!' Und Huhle that mit Be trübnis den guten Frack von sich und bediente seine hohen Gäste, in der Schüfe und in Pantoffeln und Hemdärmeln.- — Im Fremdenbuche des „Bärensteins

' sind eigenhändig Zeilen der königlichen Prinzen und des nachmaligen Königs Georg zu finden.' .'Prinzessin^ Mathilde' bat' aber °bier 'dui-ä? eine launige Federzeichnung verkündet, wie ihre beiden For- terrier. aussehen. ^ Bei einer königlichen Hofjagd durchschritt die gesamte JagdgesÄtschaft den Forst an einer für die um liegenden Ortschaften wichtigen Landstraße, wo gegen Abend, Wenn die Arbeiter, heinckehren, viel Verkehr ist. An diesem Wege stand eine Arbeitersfrau, die thränenvollen Blicke zu Boden

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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 40
Date: 06.10.1912
Physical description: 40
einig, doch ist nicht zu zweifeln, daß die Eisenbahn in absehbarer Zeit in die Haupt- und Residenzstadt des großen und emporblühenden Landes fahren wird. Die Gheaffäre im kayr. Königshaufe. Schon vor längerer Zeit tauchten Gerüchte über starte Unstimmigkeiten in der Ehe auf, die im Februar Erzher- zogin I säbell a, einer Tochter des Erzherzogs Friedrich, mit dein Prinzen Georg von Baye r n, bekanntlich ein Enkel unseres Kaisers, einging. Die österreichische Öffent lichkeit hat sich im Gegensätze zu der Presse des Auslandes

, bisher init der Sache nicht befaßt. Doch wurde die Angelegen heit auch für Wien offenklindig, da Erzherzog Friedrich und feine Gemahlin dieser Tage vom Kaiser in Audienz em- pfangen wurden und auch Prinzessin Gisela, die Mutter des Prinzen Georg, voll München nach Wien berufen wurde. Diese Schritte stehen zweifellos mit der Eheaffüre des Prin- zcnpaares Georg in Zufanlinellhang. Der Prinz weilte be- Lannilich in den letzten Tagen in Wien und befindet sich zur zeit bei den Jagden in Eifenerz. Trotz

und in Bellye iu Ungarn verbracht. Es waren ver schiedene 'Versuche gemacht worden, die junge Frau zur Rück kehr nach München zu bewegen, die jedoch stets an der Wei gerung der Prinzessin scheiterten. Der Grund dieses eheli chen Zwistes soll derart sein, daß er genügende Grundlage für die Ungültigkeitserklärung der Ehe durch den Papst bie ten dürfte. ' Da Prinz Georg sein Münchener Heim aufgeben will, so besteht die Wahrscheinlichkeit, daß er beabsichtigt, in öster reichische Dienste zu treten. Der Prinz

der Reichsräte richtete Prinz Georg an den Ministerpräsidenten Grafen von Feilitzsch die Frage,- ob er in der Tat gesonnen sei, den Landtag zu einer Nach session einzuberufen. Der Minister bejahte die Frage, wo rauf der Prinz erwiderte, die Haltung der Regierung sei zu mißbilligen und dem Ministerium Schwäche vorwarf. Ein zweitesmal trat der Prinz vor drei Wochen im Reichsrat anläßlich der Jesuitendebatte hervor. Er hielt eine mar-, kante Rede gegen den Grafen Toerring. Aus Müilchen wird berichtet

: Die Auffassung, daß Rang- streitigkeiten der Grund für die Haltung der Prinzessin Jsabella seien, wird hier bestritten, und dies umsomehr, als der Prinz in dieser Sache stets auf der Seite seiuer Gemah lin stand. Der wirkliche Grund für die Zwistigkeiten ist in unüberwiudlichel>Abueigung der Prinzessin gegen ihren Ge mahl gelegen. Der vom Kaiser Franz Iose f unternommene Ver such einer Verständiguug zwischeu seinem Enkelkinde, dem Prinzen Georg, und der Prinzessin Jsabella ist geschei- t e r t. Dagegen fand

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Page 6 of 10
Date: 29.03.1924
Physical description: 10
Sie nur. Ein Portier von: Apollo hat den Chauffeur Wastler zufällig von früher her ge kannt und mit ihm gesprochen, während Georg tin Theater war. Als Georg dann fortfuhr, sah er dem Automobil nach. Es fuhr nur bis zum nächsten Cafe, wo Georg ausstieg und hineinging. Auch dort habe ich Nachforschungen angestellt. Der Zahl- ' kellner erkannte ihn ebenfalls nach der Photogra phie. Von ihm erfuhr ich, daß Georg dort einen ^ Bekannten traf^ einen älteren Herrn, der offenbar ! nicht in Wien lebt, denn der Kellner hörte

,' wie ! Georg ihn mit den Worten begrüßte: „Welche Über raschung! Wie kommst du denn nach Wien, Max?' Sie setzten sich nur auf einige Minuten hin nnd verließen dann zusammen das Cafe. Der ältere Herr, der wie ein Gutsbesitzer aussah, stieg mit Georg in das Automobil. Sie fuhren in der Rich tung gegen die Mariahilferstraße zu. Und das ist alles, was ich bis jetzt herausbrachte. Diesen Herrn „Mar' müssen wir natürlich unbedingt finden! Ich denke, da die Freunde sich so unerwartet trafen und dann zusammen

fortfuhren, werden sie sich sicher nicht gleich getrennt haben. Damit hätten wir also dann Georgs Alibi für die in Betracht kommende Zeit.' „Wissen Sie, daß es außerordentlich ist, was Sie in dieser kurzen Zeit geleistet Haben? Welche Ener gie und welche Umsicht! Kein D-etcktiv von Fach hätte es besser inachen können.' „Ich liebe Georg eben,' sagte Heidy einfach. „Und wenn eine Frau liebt, hat sie, glaube ich, auch immer die Fähigkeit, über sich selbst hinauszugehen. In gewöhnlichem Zustande

Torwestenx eine alte Schuld Zurückzahlen will mü> außer sich ist, das Geld so lange in der Tasche behalten zu müssen, weil er ihn nicht finden kann.' „Das sagten Sie ihr? War sie denn nicht er staunt, wie Sie dazu kamen, sich gerade an sie zu tvenden?' „Nein. Ich erklärte ihr, daß ich von Georg selbst in seine Heiratsgeschichte eingeweiht wurde und ihn am 80. früh mit ihr das Palace Hotel habe verlassen sehen. Ich tat, als ob ich glaubte, sie hat ten sich wieder ausgesöhnt. Sie tat dabei ganz un befangen

und Zu ihrem Mann nach Solitudo ziehen. * Nachdem sie dies in Gegenwart ihres Vaters ausc,emacht hätten, habe Georg mit ihr zu Fuß das Hotel garni verlassen, wo ihr Vater wohnte und sie dann noch ein Stück begleitet. Am Praterstern trennten sie sich angeblich. Sie konnten den Rest des Tages nicht gemeinsam ver bringen, weil sie selbst abreisen mußte, und Georg noch eine Verabredung für den Nachmittag hatte. So viel sie wisse, habe er nach der Trennung von ihr sein Auto aufsuchen wollen, das er an die Reichs

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 25.07.1918
Physical description: 8
Villnöß, d. i. die Strecke, welche in Be tracht kam, reichlich für Ersatzverkehrsmittel gesorgt war. Obzwar diese Stö rung schon behoben ist, dürste es doch von Interesse sein, Näßeres über jenes Unwetter zu erfahren. Hierüber wird uns nun aus Klausen geschrieben: Am Nachdruck verboten. lt. „Hans-Georg will heiraten!' - Dieser eine Gedanke bohrte sich schmerzhaft in ihr Gehirn. Sie hatte gewünscht, daß er eines Tages eine junge Frau heimführen würde. Oft genug hatte'Väterchen davon gesprochen

und auch Hans-Georg hatte es für die Zukunft in Aussicht gestellt. Sie hatte sich dann immer ge sagt, daß sie es ruhig würde ertragen müssen und hatte sich doch unsagbar da vor gefürchtet. Und nun sollte es Wirklichkeit werden, was sie in schmerzlichem Bangen immer weit, weit von sich geschoben hatte. Sie preßte die Hände aufs Herz und biß die Zähne zusammen, um den qualvollen Aufschrei zu unterdrücken, der zum Ausbruch drängte . Sie durste ja nicht zeigen, was sie bei dieser Nachricht empfand. Niemand

durste ahnen, oaß sie Hans-Georg liebte von ganzem Herzen. Diese Liebe war nicht plötzlich gekommen, sie'war wohl immer in ihr ge Hans Georg nickte lächelnd. . schrankenloser Innigkeit an ihm gehangen. Aber da hatte sie noch nichts ge wußt von der Liebe des Weibes zum Manne. Erst, als sie vor einigen Iahren aus der Pension zurückgekehrt war und Hans-Georg wieder vor ihr stand 'lit seinen sonnigen, übermütig-strahlenden Augen — da war es plötzlich wie eine heiße Woge über sie dahingebraust

— dies namenlos süße und zugleich so schmerzliche Gefühl — die Erkenntnis ihrer Liebe. Seit jener Stunde sah sie in ihm nicht mehr den geliebten Bruder, seit jener Stunde kämpfte sie mit diesem heißen Gefühl, daß in allem Kampf und aller Not immer tiefer und stärker wurde. Zugleich hatte sie auch gewußt, öaß diese Liebe hoffnungslos war. Hans-Georg sah^n ihr nur die Schwester, der er zwar herzlich zugetan war, die abe r als. seine Frau nicht für ihn in Betracht kam. Ahnungslos beichtete er ihr all

seinen kleinen Flirts wie einem kuten. treuen Kameraden. Aber selbst wenn in Hans-Georgs Herzen etwas anderes für sie gelebt hatte, selbst dann wäre ihrer Ansicht nach ihre Liebe hoffnungslos gewesen. Hans-Georg v. Hohenstein und die arme Waise, deren. Mutter Haushälterin bei seinen Eltern gewesen, die selbst das Gnadenbrot aß in diesem Hause —' das hätte ja nie zusammengestimmt. Für sie war es schon ein großes Glück, daß Hans-Georg wie ein Bruder für sie empfand. Ach, wenn es hätte so blei ben dürfen

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Page 11 of 16
Date: 07.02.1915
Physical description: 16
, verw., kriegsgef. (Evakua- tionslazarett in Nifchnij Nowgorod, Rußland) Kaufmann Martin, LSchR. 3, verw. Kausl Joses, LSchR. 3, tot. Kazik Georg, LSchR. 3, tot. Kendl- bacher Paul, LSchR. 3, verw. Kendler Franz, Zugss., LSchR. 3, verw. Kentlbacher Georg, LSchR. 3, verw. Kerbl Hubert, LSchR. 3, verw. Kern Franz,' LSchR. 3, tot. Kern Johann, Oberj., LSchR. 3, verw. Kerschbaumer Eduard, LSchR. 3, verw. Kerschtosser Johann, 1. LSchR. verw. K ins perg her Leopold, LSchR. 3, tot. Kirchgasser Math., LSchR

. 3, verw. Kirchler Vinzenz, Patrf., LSchR. 3, tot. Kirch- mäie r, LSchR. 3, tot. Kißling Josef, LSchR. 3, tot. Klausriegler Joses LSchR. 1, kriegsgef. Kleinhofer Josef, LSchR. 3, verw. Klein- lercher Johann, LSchR. 3, verw. Klima Rudolf, Wassenm., LSchR. 3, verw. Klinginger Max, LSchR. 3, tot. Klingler Johann, Unterj., LSchR. 3, verw. Kl in gler Peter, LSchR. 1, verw. Kluckner Alois, LSchR. 1, verw. Knapp Josef, LSchR. 3, verw. Knapp Peter, Patrf., LSchR. 3, verw. Knasberger Georg. LSchR. 3. verw

. Krenn Anton, LSchR. 3, verw. Krepelka Franz, LSchR. 3, verw. Kriehammer, Oberj., LSchR. 3, verw. Krisp- l e r Josef, Patrf., LSchR. 3, tot. K r i st e n Anton, LSchR. 1, verw. K r.i tz i n- ger Peter, Patrf., LSchR. 3, verw. Krocil Josef, LSchR. 3, verw.' Kr oll Fritz, LSchR. 1,-kriegsgef. Kronreif Rupert, Patrf., LSchR. 3, verw. Kü beck Karl, Zugssv LSchR. 3, verw. Kubelik Karl, LSchR. 1, tot. Küh- b e r g er Georg, LSchR. 3, verw. Kühlauer Georg, LSchR. 3, verw, Kurell Iaroslav, LSchR

. Lechenbauer Ludwig, LSchR. 1, kriegsgef. Lechleitner Alois, 1. LSchR., verw. Lechner Alois, LSchR. 3, verw. Lechner Anton, LSchR. 1. verw. L e ch n e r Karl, Unterj., LSchR. 1, verw. Lechthaler Josef, Zugs- slihrer, 2. TKIR., aus Kortsch, 1890» verw.. kriegsgef. (Eoakuationslazarett m Zttshnii-Nowgorod» Rußland). Lehner Joses, LSchR. 3, verw. Lehn er Leopold, LSchR. 3, tot. Lehner Michael, Zugss., LSchR. 3, tot. Lehowitz ^oses, LSchR. 1, kriegsgef. L e i mgruber Josef, LSchR. 1, tot. L e i m i n e r Georg

, LSchR. 3, verw. Matini Virgilio, LSchR. 1. verw. Matisek Ignaz, LSchR. 3. verw. Matouschek Franz. LSchR. 3, tot. Matousek Joses, LSchR. 1, tot. Mattei Giovanni, LSchR. 3, verw. Mottle Gebhard, LSchR. 3, verw. Mattorder Silvio, Patrf., LSchR. 3, verw. Matzenauer Johann, 1. LSchR. verw. Mau er lech n er Joses, LSchR. 1. verw. Maurächer Georg, Patrf., LSchR. 3, verw. Mayer Alois, LSchR. 1, verw. Mayer Alois Johann, Patrf., LSchR. 3, verw. Mayerhofen Eduard, LSchR^ 3, verw. Mazuechi Mario, LSchR

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Page 2 of 8
Date: 18.10.1904
Physical description: 8
, zu betonen und daran zu erinnern, daß abermals einer von denen, die in be vorzugter Stellung das neue Reich mit eckämpft haben, da hingegangen ist. König Georg wurde am 8. August 1832 zu Schloß Pillnitz geboren. Am 14. März 1846 wurde er Offi zier, und zwar Leutnant im Infanterie-Regiment Prinz Max. 1862 finden wir ihn als Hauptmann, 1863 als Major, 1867 als Oberstleutnant, 1868 als ObQ^t, 1861 als General major. Den Feldzug von 1866 machte der damalige Prinz Georg als Kommandant der 1. Reiterbrigade

lich bis 1899, in der Hand. Am 4. Juli 1888 wurde der Prinz vom Kaiser zum Feldmarschall und zum Generalin spektor ernannt; am 8. ZMrz 1896 beging er fein 60jähriges Militärdienftjnbiläum. Am 20. Juni 1902 hat er schließlich den Thron bestiegen. Verheirathet war König Georg mit der Jnfantin Marie Anna von Poüugal; von den Kindern, die der Ehe entstammen, sind fünf am Leben: Prinzessin Ma thilde, der nunmehrige König Friedrich August, die Erzherzo gin Maria Josepha, PrinzJohann Georg und Prinz Max

hat dem Heimgegangenen König all die Anhänglichkeit entgegengebracht, die ihm seinem Königs- haus gegenüber von alters her eigen ist; in Ehrerbietung und Treue trauert es am Sarge des Königs Georg, den die Kö nigsgruft der Dresdener Hofkirche nunmehr aufnehmen soll.' Ueber die letzten Stufen des Königs meldet man noch: Bereits im Lause des Freitags, steigerten sich die Krankheits erscheinungen in besorgniserregender Weise. Die Beklem mungen rmd Kurzathmigkeiten nahmen gegen Abend zu, und es traten zuweilen

vorübergehende Bewußtfeins-Störungen ein. Abends 7 Uhr sprach der hohe Kranke den Wunsch aus, daß Erzherzogin Maria Josepha und der Prinz Max telegra phisch gerufen werden möchten. Krrrz nach 7 Uhr traf die Königin-Witwe in Pillnitz ein und um 8 Uhr wurde der Kö nig mit dem helligen Abendmahl und dem apostolischen Segen versehen. Bei der heiligen Handlung waren zugegen: die Königin-Witwe, der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde. Unmittelbar darauf verschlimmerte sich der Zu stand, und die kurz

nach 8 Uhr von den Leibärzten konstatirte Kerzschwäche veranlaßte dieselben, die hohen Angehörigen, die -lg, 18. Oktober 1904. Nr. 2S8 Damen und Herren des Dienstes, sowie den Geistlichen an das Krankenlager rufen zu lassen. Der Geistliche sprach die Sterbegebäe. An der rechten Seite des Bettes standen die Königin-Witwe, der Kronprinz, der Prinz Johann Georg, am Fußende des Bettes Prinzessin Mathilde. Unmittelbar hin ter den allerhöchsten und höchsten! Herrschaften knieten die Da men und Herren

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Page 6 of 12
Date: 04.08.1918
Physical description: 12
: Schäften. Aber Hans Georg nahm sich nicht viel Zeit dazu. Lenas Buben hin: gen sich an ihn, er.wußte mit ihnen auf der Wiese herumtollen.. Traute war wütend, daß er so wenig Notiz von ihr nahm. Und Frau von Lankwitz klopfte nervös mit den Fingerspitzen auf den Tisch. Als Herr von ^Hohenstein mit ihrem Gatten sprach, flüsterte sie Lena zu: . . „Willst du dieser lästigen Szene nicht endlich ein Ende machen?' Die junge Frau fuhr erschrocken auf. Sie hatte mit innigem Wohlgefallen Äas übermütige Spiel

nach Hans Georg zurückge: wandt und den dritten brachte Hans Georg auf der Achsel herbeigetragen. » Ihr geht jetzt hinein und trinkt eure Milch. Lisa, sorgen Sie dafür, daß die Kinder dann hinter dem Hause bleiben,', sagte die junge Frau, ihren Kin: dern je einen Kuchen reichend und i^.ien sanft die Köpfe streichend. „Ach, wie schade,' rief Hans Georg. ».Gnädige FraU darf ich nicht noch ein Weilchen mit den Buben herumtollen?' ..Ach ja, Mama ach ja,' bettelten die Kinder, l .Lena sah .Hans Georg bittend

an die Hosennat drückend. Dann marschierten sie hinter Hans Georg dem Haufe zu. An der breiten Freitreppe trat der junge Mann beiseite kommandierte aber weiter, bis die sechs drallen Beinchen in der Halle landeten. Lisa eilt hinter den Knaben her und nahm sie nun wieder unter ihre Obhut. Hans Ge? örg sah ihnen noch ein Weilchen nach'« - ^ ^ „Solche Prachtkerle zu besitzen --- das kann einem.doch die Furcht vor der Ehe nehmen. Wenn die Traute eine so patente Mutter wird wie die Lena,, dann kamu ich zufrieden

von Lankwitz'. Diese'hätte ihm am liebsten gleich eine Lektion erteilt, aber sie war klug genug, sich das aufzuheben, bis Hans Georg Trautes Gatte geworden war. „Oh, wir sind durch meine Enkel jetzt schon etwas daran gewöhnt', sagte sie in ihrer vornehmen Sprechweise. . Hans Georg schnitt Traute auf Leben und Tod die Kur. Er hatte sich seit der Unterredung mit seinem Vater und Lori in eine gewisse Verliebtheit für das schöne blonde Mädchen hineiiigesteigert. Ihr scheinbar anschmie: gendes kindliches Wesen

schien ihm eine Garantie, daß e^sie nach seinen Willen formen kann. „Darf ich Ihnen drüben/im Park das Indianerlager zeigen, das Ihre Neffen aufgebaut haben, mein gnädiges Fräulein?' fragte Hans Georg, als man den Tee eingenommen hatte.«. ^ ^ ^ (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 19.07.1918
Physical description: 8
. Hans-Georg l/itte in der Nachbarschaft Besuche gemacht, und nun fehlte es den ganzen Tag nicht an Gasten. In dem Bekanntenkreise der Hohensteins herrschte eine anspruchslose Gesellschaft und eine selbstverständliche Gastfreundschaft, wie sie auf dem Lande üblich ist. Auch die Offiziere der nahen Garnison, unter.denen Hans- Georg einige Freunde hatte, kamen oft nach Hohenstein oder aus die nachbar lichen Güter herausgeritten. Man besuchte sich ohne Umstände. Kamen meh rere Herrschaften zusammen

, dann wurde ein kleines Fest Arrangiert. Da zwischen gab es auch eine formelle Einladung zu einem Diner, einem Garten fest, einem Hausball, wo eine größere Anzahl von Gästen zusammentraf. Aber immer herrschte eine zwanglose Fröhlichkeit. ...' . .. Hans-Georg war überall dabei, meistens in Gesellschaft seines Vaters und Lorig. Am meisten hielt er sich in Lankwitz auf, dem nach Westen an Hohen stein grenzenden Gut des Herrn von Lankwitz. Dieser besaß einen Sohn und zwei Töchter. Die älteste Tochter Lena

war an den Freiherrn von Glasenapp verheiratet, der dem Auswärtigen Amte angehörte. Leo Lankwitz war zwei Jahre jünger als Lena, die dreißig Jahre zählte. Hans-Georg und Leo waren befreundet, sowie ihre Väter besreundet waren. Traute, die jüngste Tochter, Zählte zwanzig Jahre und war ein bildhübsches, blondes/zartes Mädchen. ' In Lankwitz hrrfchte ein ziemlich steiser Ton. Frau von Lankwitz röar in ihrev Jugend Hofdame der Prinzessin Amalia gewesen, die am herzoglichen Hof mehr gefürchtet als beliebt

war. Die Herrin von Lankwitz hielt auch heute noch auf strenge Etikette. Ihrer kaltherzigen Natur war der zeremo nielle Ton Bedürfnis, und ihre Angehörigen beugten sich ilj er Macht, teils aus Ueberzeugung, teils um des lieben Friedens Willen. Herr von Lankwitz litt unter diesem Ton, aber seine friedliebende Natur hatte nach einigen ver geblichen Versuchen, Gemütlichkeit um sich zu verbreiten, klein beigeben müssen. Meist fügten sich auch die Gäste in Lankwitz dem ungewohnten Zeremo niell, nur Hans-Georg

Hohenstein durchbrach immer, unbekümmert um das ' Stirnrunzeln der Hausfrau, die beengenden Schranken. Herr von Lankwitz ^ und fein Sohn Leo freuten sich heimlich darüber. Wie die Töchter darüber dachten, war nicht zu merken.. Jedenfalls war Traute Hans gegenüber immer sehr liebenswürdig. Und da sie unstreitig das schönste Mädchen im Umkreis war, ließ sich Hans-Georg durch keinen Formenzwang von Lankwitz ver scheuchen. Er war nicht abgeneigt, mit Traute einen Flirt zu beginnen; soviel er be-- urteilen

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 24.10.1918
Physical description: 12
!II d. „Bo'Wer Nachrichten'. 1399 Vater un!> Sohn merkten erst jetzt; wie viel ihnen ^ frühdr ge fehlt hatte.' / ' - - ' - ' ^ Hans Georg war ein häufiger, immer gern gesehener Gast in Lankwitz. Mit Hilde stand er auf sehr .'freundschaftlichem Fuße. ' ' .Ihr gestand ex.auch zuerst, daß ^r sich eme neue Herrm.nach Hohenstein holen wollte. Dabei erzählte er ihr die Geschichte sei ner Liehe. Er fand Verständnis bei der jungen Frau' sie über-. nahm es denn auch, Leo und seinem Väter alles zu sagen. Nie-. mand

verargte es Hans Georg, daß er sich die gelibte Frau lmn heimholen wollte- Hans Georg hatte seine Ankunft weder Tante Maria noch Lori angemeldet. In der Residenz angekommen, fuhr er zunächst ins Hotel und begab sich dann zu Fuß in die Villa seine rTante. Im Garten arbeitete der Gärtner, der ihn gut kannte. Er ließ Hans Georg ein und meldete ihm, daß Exzellenz ausgefah ren sei. Nur das gnädige Fräulein sei zu Hause und befinde sich im kleinen Salon. ' Hans Georg nickte ihm zu und eilte ins Haus

Frühlingsblumen füllte. So sah Hans Georg sie zum erstenmale wieder vor sich. Sie blickte erst nicht auf, sie meinte wohl, der Diener sei eingetreten. Hans Georg stand wie gebannt, er stieß einen tie fen, Zitternden Atemzug aus. Da hob Lori die Augen — ihre wunderbaren, herrlichen- Zlügen; mit den lanaen^Wimpern. Ein Ruck ging durch ihre Gestalt, die Blumen entfielen ihren zittern den Händen und sie erblaßte jäh vor Erregung. . . „Hans Georg —dü?' kam es zitternb von ihren Lippen. Da war er schon

der Liebe. Lori erschauerte von Glück in seinen Armen. So groß, so heilig war ihr Glück — und vergehend sie in seine gelibten Züge, in die blitzenden Augen hinein, in deren Tiefen der alte, glückliche Uebermut wieder zu lechten begann. — —^ — Schon zum Pfingstsest sührte Hans Georg seine Lori heim. Er wollte keine Stunde länger als nötig von ihr getrennt sein. Die Hochzeit wurde ihm engsten Kreise gefeiert. So wollte es das junge Paar. Und keine Hochzeitsreise sollte sich an die Hoch zeit anschließen

— Lori verlangte heim nach Hohenstein. Das lag. im herrlichsten Blütenschmuck, als die junge Her- ' rin einzog.. Und strahlende Gesichter gab es ringsum,- die Lori begrüßten. Am meisten strahlte das Gesicht , von. Mutter Klim- schen, die Lori herzhaft abküßte. Hans Georg folgte ihrem Beispiel. Dabei klang sein frohes, warmes Lachen durch das HaW<. Lori und Mutter Klimschen sahen sich froh in die Au gen. der alte, warme,, helle. Klang, in dem der ^ glückliche Uebermut zitterte

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 17.08.1922
Physical description: 8
nen aus 100.000 voll eingezahlten, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 Kronen. Mitglieder des Verwaltungsrates sind: Franz Domes, Natio nalrat; Stephan Huppert, Gewerkschaftssekretär; I. Groß, Beamter; Karl Dittrich, Gewerkschaftssekre tär; Dr. K. Neuner, Nationalrät; Franz Hesky, Ge- schästssührer; Georg Emmerling, Vizebürgermeister, sämtliche in Wien; Andreas Tillich, Kanzleivor stand in Graz; Oskar Kraus, Direktor in Wien; Max Bruckschlögel, Nationalrat in Linz, und Dr. Jaques

: . „Mein lieber, guter, alter Papa! Wenn Du diesen Brief erhältst, wirst Du wohl . aus Deine Dora sehr böse sein. Aber bitte, bitte, rege Dich nicht auf. Ich habe nicht anders han deln können. Du ließest mir ja keine Wahl. Also — Georg Wegner und ich,^vir sind Mann - und Frau. Ehe wir Rio verließen, hab'n wir uns heimlich trauen lassen. So — nun lst das Schwerste gesagt, oder vielmehr geschrieben! Und nun einen Trost sür dich — ich hätte, wie du es . so gern gesehen, Frank Manhart doch nicht heira

- .. ten.können, denn er hatte sich kurz vor semer Ab reise nach Rio heimlich mit der Frau trauen las sen, die er liebt. Sein Vater wußte ebensowenig davon wie du, aber der Senator hat sich, wie er Dir selbst schreiben wird, völlig mit seines Soh- ' nes Wahl ausgesöhnt, denn Frank Manhari hat wirklich eine süße, reizende Frau, Mlt der ich be- ^ relts Freundschaft geschlossen habe. Ich hone .. mein-lieber Papa, daß du auch ,so schnell versöhnt sein wirst, denn alle Menschen, die meinen Georg . . kennen

, sind von ihm entzückt. Sieh, mein Herzenspapa, wenn du nun mei nen Georg nicht als Deinen Sohn aufnehmen - willst, kann ich ja nie mehr zu dir zurückkehren. Ich muß dann in Deutschlaud bleiben un^ darf meinen lieben, guten Papa nie wiedersehen. Äirir . Du das Deiner armen Dora antun, die Dich so herzlich liebt? Glaube doch daran, daß mem Georg der beste, liebste, edelste Mensch ist. Er trägt mich auf Händen. Sei auch Du lieb und gut und ver zeihe uns! Rufe uns bald zurück, denn ich habe schon jetzt große Sehnsucht

nach Dir. Du wolltest doch selbst, daß ich glücklich werde. Ich kann es aber nur mit meinem Georg sein. Ich will Dir nur noch sagen, daß Senjora Rodigo fast in Ohnmacht gefallen wäre, als ich ihr mitteilte, daß ich verheiratet bin. Sie ist voller Angst und fürchtet, ihre Stellung zu verlieren. Aber ich muß Dir sagen, daß sie ganz unschuldig ist. Nicht ihr bin ich entwischt, um mich mit Georg trauen zu lassen, sondern Frank Manhart — da mals im Botanischen Garten —, dem ich natür lich auch nicht gesagt

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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 08.05.1902
Physical description: 16
. 30. Hermann Schwarz. Solders. 31. Josef Tamerle, Mölten. 32. Karl Wiedner, Mareit. 33. Franz Saltuari, Bozen. 34. Andrä Saltuari, Truden. 35. Johann Etzthaler, Meran. 36. Hw. Ant. Auer, Pf. in Schönb. 37. Josef Mattmann, Meran. 38. Joses Ruprechter, Brandenbg. 39. Josef Frenes, Taufers. 40. Anton Gasser, Bozen. . 41. Alois Lageder, Bözen. 42. Georg Schöpfer, Bozen 43. Josef Meßner, Billnöß. 44. Johann Pohl, Bozen. 45. Alois Raingler, Eppan. 46. Jöfef Egger, Meran. 47. Peregrin Amplatz, Trient. 48. Georg

Hauck, Bozen. 49. Josef Ranzi, Bozen. 50. Georg Niederfriniger, Eppan. 51. Jsidor Mauracher, Schwaz. 52. Peter Pattis, Bozen. 53. Josef Pircher, Dorf Tirol. 54. Dr. Osk. Semeleder, Wien. 55. Mich. Senn jun., Meran. 56. Georg Steinlechner, Schwaz. 57. Karl Plank, Bozen. 58. Dr. Edm. v. Zallinger, Bozen. 59. Josef Oberkofler, Jenesien. 60. Josef Mumelter, Gries-Bozen. 61. Franz Ferdorser, Dorf Tirol. 62. Seb. Breitenberger, Lana. 63. Bartlmä Nicolodi, Neumarkt. 64. Jgnaz Mumelter, Bozen. 65. Hans

Jnnerhofer, Innsbruck. 66. Andrä Pernter, Radein. 67. Alois Zelger, Tramin. 68. Hans Aigner, AbfalterSbach. 69. Al. Ritt. v. Mersi, Innsbruck. 70. Eduard Told, Welsberg. 71. Georg Tamanini, Bigolo-Batr. 72. Heinrich Winkler, Meran. 73.AI. Äußerer jun., Eppan. 74. Johann Geier, Tramin. 75. Franz Prinoth, St, Ulrich. 76. Karl Rohregger, Kältern. 77. Johann Schneider, Algund. 78. Kassian Baldauf, St. Balent. 79. Johann Stauder, Sarnthal. L0. «lot» Kroll, Meran. 81. Alfred Hasenclever, Meran. 82. Franz Ritzl

. Mathias Fischer, Partschins. 101. Alois Simonini, Auer. 102. Altila Sief. Ziam. 103. Jak. Noslatscher, Bozen. 104. Bartlmä Sapelza, Mühlbach. 105. Peter Pernter, Truden. 106. Alois Plankl, Jenesien. 107. Johann Äußerer, Eppan 108. Johann Pillon, Bozen. 109. Simon Adler, Achenkirch. 110. Aladar Graf Porcia, Spital. 111. Peter Jesacher, Si^ian. 112. Josef Theiner, Algund. 113. Anton Geiger, Natters. 114. Georg Prantl, Schonna. 115. Alois Äußerer sen., Eppan, 116. Hans Hany, Eppan, . 117. Jngenuin Ritzl

Hasenclever, Meran. Ferdinand Stufleser. Gröden. Aladar. Graf Porcia, Spitill a. D. Josef Egger, Meran. Peter Gasser, Bozen, Karl Maaß, Innsbruck. Bartlmä Sapelza. Mühlbach. ' Jngenuin Ritzl, Zell a. Z. August Rungaldier. St. Ulrich. Eduard Pattis, Welschnofen. Franz Ruedl, Kältern. - Peter Pernter, Truden. Peter Jesacher. Sillian. Georg Steinlechner, Schwaz Johann Pan, Bozen. Hochw. Joh. Lantschner, Tramin. Karl Nagele, Meran. Lorenz Neurauter, Innsbruck. Alois Lageder, Bozen. ' Engelbert Jäger, Lermoos

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 10
Date: 22.12.1921
Physical description: 10
wie vor ei nem halben Jahr. 1. Vis S. KpSNde55KL5SN5SiS des Kriegsinvalidenvereines Gries zugunsten der Christbaumfeier 1821. (Betrag in Lire) Viehweide? Kathi 14—; Gaffer Georg 20.—: Pir- cher Matthias 10.—: Pircher Josef 5.—: Pircher Johann 2.—: Pircher Anton 5.—: Höller Josef 3.—: Höller Josef 10.—; Höller Jos. 10.—: Oberkofler Matthias 3.—; Eg ger Anton 5.—; Oberkofler Johann 3.—', Plattner Alois 3.—: Plattner Franz 5.—: Thurner Josef 2.—: Ober kofler Kreszenz 10.—: Brugger Alois 10.—: Pichler Martin

Valentin 5.—: Eisath Peter 5.—: Ohnewein Georg 5.—: Raffeiner Fr. 12.—: .Pichler Josef 10.—: Torgler Josef 5.—: Losso Jg. 5.—: Gasser Josef 5.—: Budemaier 5.—: Viehweider Jos.. 10.—; Zelger Josef 3.—: Lafogler Georg 1.—: Klauser Johann 3.—: Pichler.Johann 5.—: Rottensteiner Anton jun. 10.—: Troger Georg 5.—: Oberkofler Maria 3.—: Schmittner Johann 15.—: Pircher Rosa 10.—: Pircher Mena 3.—: Massoner Johann 20.—: Mock Josef 10.—: Mock Alois 5.—: Walcher Alois 10 —: Lafogler Simon 10.—: Tutzer Franz

Peter 5.—: Thurner Maria 10.—: Thaler Josef 3.—: Baumgartner Venzenböfl 5.—: Wenter Maria 4.—; Kofler Anna 15.— ; Tutzer Georg 1.—; Wid mann Alois 4.—: Prast Alois 4.—; Seppi Peter 5.—: Walcher Pepi 5.—: Geschw. Gutmann 6.—: Ww. Veit 5.—: Marketti 2.—; Veit Franz 10.—: Mair Josef 18.—: Wagmeists? Anastasia 2.—: v. Tschurtschenthaler Georg 10.—: v. Aufschnaitsr Kar! 5.—: Puff Anton 10.—: Gaf fer Alois Nr. 55t 5.—: Gaffer Alois 5.—: Pauager Joh. 5.—: Oberdorfer Sebastian 5.—: Thurner Josef

20.—: Gasser Kasch 30.—: Oberrauch Alois 5.—: Delf Johann 3.—: Tatz Jobann 5.—: Hammerle Friedrich 2.—: Obexer Franz 5.—: Egger Anna Ww. 2.—: Pichler Gyulai S.—: Egger Johann 5.—: Mair Matthias 10.—: Dr. Karl Köl- lensperger 5.—: Graf Marzani 5.—: Achille Tamanini M.—; Kürschner Elvira 2.—: Mitterhofer Ww. s.—: Hassner Karl 5.—: Rottensteiner Lageder 5.—: Wenter Aloisia 2.—: Plattner Magdalena 5.—: Terlet Barbara з.—: Moll Franz 20.—: Springeth Georg S.—: Pichler и. Reich 3.—: Familie Nikolussi 10.—: Betty

Kiefer Lv.—: Sesbacher Johann 10.—: Franz Tavsr Leitner 10.—; Un genannt 2.—: Oberrauch Anna S.—: Berger Alois 10.—: Äußerhofer Josef S.—: Frick Johann 4.—: Springeth Heinrich 5.—: Swcker Alois 5.—: Pittscheidsr Aosa 10.—: Perathoner Georg 5.—: Hiniräger Helene 10.—: Hilpold Bäcker 7.—: Kößler Johann sen. 25.—: Untersulzner Alois 5.—: Schmid Obsrrautner IS.—: Jofefine Torgler S.—: Dr. Rodert überdacher 5.—: Ungenannt 2.—:

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 22.07.1921
Physical description: 8
, ein reifes Pru- sen,, das von semem beherrschenden Verstand zeugte. -> In seinen , Berichten fortfahrend, empfand er diesen gänzlich leidenschaftslosen Blick als peinigend. Plötzlich unterbrach er sich mitten im Satze und sagte unwirsch: „Sieh mich nicht so an> Gertrud!' > ^ - „Was meinst du mit - dem >,so',' Georg?' fragte'sie ruhig, „Wie soll ich das ausdrucken?' fuhr er am. ,.Liebst du mich noch, bist du das Mädchen, daö ich,'ungeachtet aller Verführungen und Ver suchungen, im Herzen trug

, oder — sitzt du Mir wie ein Untersuchungsrichter gegenüber?' Müde strich sie sich über die Stirn und seufzte. „Du bist so verändert, so ganz anders geworden, daß ich den alten, den früheren Georg erst wiederzufinden versuche. Versteh mich doch!' ^ „Hol's der Teufet! Ich Hab geschuftet und gehungert, hundertmal bin ich am Tode vorbei gegangen und — am Selbstmord. Ein Gedan- benmensch bin ich nie gewesen. Ter Tag,, der Augenblick ist für mich das wichtigste! Und im mer habe ich in Afrika oder in Südamerika

ge dacht, laß es gut sein. Halt aus! Einmal kommt vielleicht doch die Stunde, da hast du sie wieder, da gehört sie dir! — Und nun ist Fe da, und du sitzt da vor mir — wie eine Fremde. Ist das nicht zum Tollwerden?' Wiesener schlug mit der Faust auf den Tisch, daß die Teller klirrten. . Gertrud verspürte Bedauern mit der un> 'geheuren Enttäuschung die aus Georg Z Wor ten klang. „Das Leben riß uns auseinander. Wir müssen erst wieder Brücken bauen, Georg.' Ein ^sluch entfuhr ihm; aber ehe

streifte seine Hände. Wie hatten sie sich vergröbert, waren plump» rauh und unschön ge worden. „Georg,' -ief sie plötzlich erschrecket, „dir fehlt ja ein Glied am vierten Finger!' Er sah gleichgültig daraus nieder. „Da bin ich in eine Maschine gekommen. Na, überhaupt mit meinen Klauen kann ich keinen Staat mehr machen. Vom .Heizen, Kohlenttimmen, Holz fällen usw. werden sie nicht schöner. Wenn ich denke, wie die Weilnr früher meine festen, ele ganten Reiterhände bewundert haben? ' Cr lachte rauh

auf. „Du mußt dich halt verflucht umgewöhnen in deinem verfeinerten Schön» heitsempfinden, kleine Gertrud Das sage ich mir ja selbst. Dein Georg ist ein Rauhbein geworden, das erst zähmen mußt.' Sie fi'chlte plötzlich das wilde Verlangen in' sich, auiznspringcn und so schnell sie ihre Füße trügen, fortzueilen. .Weit sott! Der ganze Mann war verändert wie seine Hände. War sie früher verblendet und unreif gewesen, um ihn. derart zu überwerten? Hatte sie selbst ihn 'in ihrer törichten Jugendunreife

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Page 6 of 12
Date: 17.11.1918
Physical description: 12
, 59 Jahre. 17. Trippel Johann, verh. Dienstmann. 33 Jahre. 18. Gruber Anna, Witw-, Hausbesitzerin, 86 Jahre. 18. Sani Rosa, Heizerskind, 18 Monate. 18. Sani Aloisia,. Heizerskind, 2'/- Jahre. 18. Testor Anna, barmherz. Schwester, Eandil., 25 Jahre. 19. Gröber Jngenuina, barmherz. Schwester, 26 Jahre. 20. Maier Maria. Bauerswitwe, 78 «Jahre.' 2V. Theiner Georg, Sekretär, 75 Jahre. 20. Mallojer Franz, led- Hilfsarbeiter, 26 Jahre. 20. Klein Maria, verh. Gastwirtin, 33 Jahre. 20. Makontschnig Josefine

.' „Aber er hat es ja nicht gesehen, meine teuerste Lisbeth', sagte der mit Georg angeredete junge Mann lächelnd und mit einem so bittenden Ausdruck, daß es wirklich schwer sein mußte, ihm in Wahrheit zu zürnen. „Ich hörte ihn vorhin im Walde ir gend einer beklagenswerten, armen Kreatur den Garaus machen und überdies — nach einer so langen Trennung wird unter Ju gendgespielen eine etwas herzlichere Begrüßung d och wohl ge stattet sein' „Ja, wenn wir noch Kinder wären, Georg, wie damals, als Sie Ihren alten Oheim so gern

besuchten und der freundliche Herr uns dann ungehindert miteinander in Wald und Feld um hertollen ließ. ,Jch hörte meinen Vater zu jener Zeit mehr als einmal mit ängstlicher Besorgnis sagen: Das wird nicht gut tun, gnädiger Herr Baron!' ^ „Und nun hat es doch gut getan', siel Georg ihr übermütig ins Wort, „wenn auch aus den tollen Jugendgespielen ein paar rechtschaffene Liebesleute geworden sind. Glaube mir Schatz, der liebe, gute vortreffliche Oheim würde seine helle Freude daran

haben, wenn er uns so bei einander sehen könnte.' Ueber Lisbeths reine Stirn glitt es sür einen Augenblick wie ein Schatten und sie wehrte es mit sanfter Entschiedenheit ab, als Georg seinen Arm um ihren Leib legen wollte. „Ach, Georg? Ich fürchte, Sie geben sich törichten Hoffnungen hin? Gerade in der letzten eit ist mir mehr als einmal die bange Sorge gekommen, ob ich nicht vielleicht ein schweres Un recht gegen Sie und gegen meinen vertrauensseligen Vater be gehe, indem ich schwach genug bin, der Stimme meines Herzens Folge

.' ^ „Aber ich werde niemals zugeben, daß Sie sich meinetwegen' mit Ihrem Vater entzweien, Georg.' „Wer sagt denn auch, daß das geschehen wird? Dazu hat mein Vater mich zu lieb. Er ist ein wackerer, vorurteilsfreier. Mann, der aus das Herz sehen wird, und nicht auf den Namen und Wappenschild. Mag sein, daß er erst ein wenig brummt' aber ich habe keine Sorge, daß es mir bald doch gelingen wird, ihn zu bekehren.' „Aber wenn es Ihnen nicht gelingt, Georg, müssen Sie mir hoch und heilig versprechen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 29.08.1918
Physical description: 8
14. Infanterieregiment ernannt. Originalroman von H. Courths-Mahler. 7 Nachdruck vcröotett. ^ „Ist dir nicht zu kalt, Väterchen?' fragte Loxi besorgt. „Nein, nein, es dauert ja nur wenige Minuten. Ich will doch meine Schwiegertochter an der Pforte meines Hauses willkommen hechen.' ' Der Wagen suhr vor. .Hans Georg sprang Rexaus und half ssiner Frau beim Aussteigen. Am liebsten wäre ex, wie sonst, in großen Sätzen die Treppe hinaufgesprungen. Aber Trautes wegen muhte er sich bezwingen. ^ führte sie die Treppe empor

; oben angelangt, ging jedoch das Gefühl mit ihm dui^i Er b.egrüßte den Vater in seiner alten stürmischen Art. Und während Hexr von Hohenstein seine Schwiegertochter begrüßte, zog Hans Georg lit säst schmerzlicher Heftigkeit Loxi in die Arme und küßte sie zärtlich. Ex wollte sie gar nicht wieder loslassen. Sie aber wehrte ihm lächelnd. „Jetzt kommt erst Traute an die Reihe, Hans Georg. Sei vorsichtig, du zerdrückst die Blumen.' sagte sie schnell, ihre Bewegung unterdrückend. Lachend, mit frohem

von den Beamten und dex Dienerschaft begrüßt wurde. Hans Georg nahm-ohne Umstände Mutter Klinmschen beim Kopf und küßte sie herzhaft auf die Wange. - > „Macht es kurz und schmerzlos, Leute! Wir danken euch herzlich, meine Frau und^ch. Ich weiß, iH meint es gut. Aber wir verstehen uns ohne viele Worte und zur Feier des Einzuges eurer jungen Herrin gibt es heute abend im Dorfkrug Tanz und Freibier. Für Frauen gibt es Kaffee und Kuchen, soviel sie futtern mögen.. Zum Abend richtet euch Mutte^ Klimschen

einen ordentlichen Braten. Und damit wollen wir es gut sein lassen.' So sagte er laut und herzlich zu den Leuten, die ihm begeistert zujubel: ten. Hans Georgs Vater nickte schmunzelnd. - „So soll es sein. Und nun adieu, Leute.' ' Traute hatte mit entschiedener Mißbilligung diese Szene beobachtet. Als Hans Georg Mutter Klinischen auf die Wange Küßte, glaubte sie, nicht recht gesehen zu haben. In Lankwitz verkehrte die Herrschaft mit den Leuten ganz anders. Als Hans Georg sie an den Leuten vorüber die Treppe

hinaufführte, grüßte sie huldvoll, wie ihre Mutter es getan haben würde. „Hier muß ich einen ganz anderen Ton einführen. Hans Georg tut ja, als stände er auf du und du mit seinen Dienstboten', dachte sie. . Aber sie sprach kein Wort. Und als Hans Georg sie dann, in ihren Zimmern angelangt, in die Arme nehmen wollte, um ihr ein herzliches Wort zu sagen und sie zu küssen, da bog sie sich entsetzt zurück. ^ „Ich muß jetzt sanken. Nachdem du eben e^st deine weiblichen Domesti: Ken geküßt hast

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Page 4 of 8
Date: 22.08.1918
Physical description: 8
70 Heller, in der Vintlerstraße: - Donnerstag. 22. August, für 8. und 9. Bezirk. Freitag. 23. August, für 7. Bezirk. Samstag, 24. August, für K. Bezirk. Gemüse wird in Bozen nur abgegeben an Parteien, die in Bozen wohnen und es ist daher jedesmal das Haushattungsbuch vorzuweisen. Zeldpssthnefe in der Papierhandlung Gotth. Ferrari Walttzerpkatz. GAKKKKG Als sie in den Saal traten, walzte eben das Brautpaar an ihnen vorüber. Hans Georg nickte Lori strahlend zu. Ronneburg war eiü sehr guter Tänzer und Lori

schwebte in seinem Axm übex das Parkett. Es sah wunderschön aus, wie die beiden schlanken Msn: schen so dahin schwebten. Traute und^ans Georg pausierten eine Weile und sahen zu. In Trautes Augen lag wieder das häßliche Flimm^n. Hans Geoxg aber konnte kaum erwarten, bis dex Zweite Tanz begann. „Jetzt komme ich an die Reihe, Baby,' sagte er eifrig, Loxi am Tanze da. hinführend. Traute sah ihnen nach, da trat Ronneburg zu il^x. „Mein fnä: diges Fräulein — darf ich bitten?' Sie sah mit kokettem Augenfchlag

waren die Vorbereitungen zur Hochzeit im Gange. Anfang September sollte diese stattfinden. Hans Georg hatte energisch gegen e!nn langen Brautstand protestiert, denn ex wollte seine Braut nicht immer der mütterlichen „Eisxegion' aufsuchen müssen. Natürlich besuchte er seine Braut trotz dieser Eisregion so oft es seine Zeit zuließ. Abex seltsam — div Verliebtheit, in die er sich fast gewaltam hineingesteigert hatte, verblaßte mehr und mehr, je besser er.Traute kennen lernte. Sie wäre wol^ längst ganz vrflogen

, rxotzdem ex es mir seinem gegebenen Wort sehr ernst nahm. So kam der Hochzeitstag haxan, dem Hans Georg mit recht gemischten Gefühlen entgegensah. Die Hochzeit wurde in großem Stils gefeiert. Wieder waren in Hohenstein und Lankwitz zählreiche Gäste erschienen, wied.ex plant? man allerlei Kurzweil und Vorträg.'. Wenn Hans Georg davon hörte, so schnitt er eine Grimasse. , - ' . „Mix wird ganz schwach, Baby, ;ch bekomme ei^e Gämehaui. wenn ?ch daran denke, was ich alles wieder über mich ergehen lassen muß

, zum Teil sehr kostbare alte Möbel, ein wenig aufgefricht worden wax. Traute hätte es am liebsten gesehen, wenn auch hiex alles neu hergerichtet worden wäre, aber schon bei einer leisen Andeutung hatte Hans Georg ihr erklärt, daß es ein Anachronismus sei, in diese stim: mungsvollen alten Räume neue Möbel zu verpflanzen. Darein werde sein Vatex niemals willigen — und e>r auch nicht. Vorläufig hatte sich Traute beschieden, in der Hoffnung, später ihren Willen durchzusetzen. Es war am Tage vox

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Page 3 of 8
Date: 05.09.1918
Physical description: 8
und der fkruppestosesten Ausbeutung preisgibt Es kann deshalb nicht Wunde nehmen, daß namentlich die erwerbenden Schichten der Bevölkerung, welche in den Zwischen rAchsdeutschs Landesteile eingezwängten odeir an solchen angrenzenden Ge: Ortgtnakoman von H. Courths-Mrchler. Nachdruck verboten. Lori war zusammengezuckt und st^-ich sich über die Stirn. „Hans Georg — nein — um Gotteswillen — er darf nicht wissen, was du mix gesagt hast. Es würde ihm wehs. tun und — erwürde — nein — nein — Gott soll mich behüten

wa,r, doch als Siegerin aus diesem Kampfe hervorging. „Ich muß dir nochmals sagen, deine Empfindlichkeit mußt du dir abgewöhnen.' . „Vielleicht gewöhnst du sie mir ab,' antwortete Lori bitter. In diesem Augenblick traten die beiden Herren ein. „Nun Lori bekommen wir jetzt auch eine Tasse Kasfee?' fragte Hans Georg vergnügt und ließ sich rittlings auf einen Stuhl nieder, unbekümmert um Trautes zürnende Miene. „Ja, Loschen, gib mir auch ein Täßchen. Du erlaubst wohl, Traute? — Dieser Salon ist nämlich neutraler Boden

eingetreten, welche es notwendig macht, der Kaiserin absolute Bettruhe zu empfehlen. — Vorgestern feierte in Wien GO. v. Bolfras sein sechzigjährige Dienstjubiläum. Aus diesem Anlasse erhielt er die Brillanten zum Militärverü.ieNstkreuz erster Klasse. — In Wien ist der Präsident dex SüdbahnHesellschaft Hofrat Freiherr v. Eger gestorben. „Willst du dich nicht anders auf den Stuhl setzen? Du bist doch in Da: mengefellschaft.' Hans Georg funkelte sie mit seinen Augen übermütig an. ' „Strapazier

zu verlassen. Ich dulde keine lässigen Manieren ii meiner Gegenwart, sagte sie schaff. Äori bot eben Hans Georg eine Tasse Kaffee. Mit kittendem BUck sah siö ihn dabei an, als wollte sie sagen: „Tue ihr doch den Gefallen. Aber Hans Georg fühlte, daß ex verspielt hatte, wenn er nachgab. Und so blieb er, die Kaffeetasse auf der Stuhllehne balanzierend. ruhig sitzen und sagte, noch immer in scherzendem Tone: „Geh, sei vernünftig, kleine Frau. Verbeiß dich nicht in den unczemüt: wichen Hofton. Bleibe ruhig

noch ein Weilchen be un« sitzen. Wir sind ja zu Hause in unseren vie.x Kfählen. Ick) verspreche dir, wenn wir nach Lank: witz zux gestrengen Mama gehen, dann benenne ich mich so. daß du mit dei: nen Erziehungserfolgen paradieren kannst.' Traute erhob sich trotzig. „Wenn du dich nicht anders hinsetzt, zieh: ich es vor, auf mein Zimmer zu gehen.' Hans Georg sah in ihre Kasten, fordernden Augen und in feinen Augon blitzte es wie geschliffener Stahl. „Ich hindere dich nicht!' Sie schritt in stolze^- Haltung zur Tüx

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