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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 06.04.1925
Physical description: 8
auf eine Zweideutigkeit und Unklarheit. Jetzt hat sich allgemach die Wahrheit und die Vernunft einen kleinen Weg gebahnt und England hat anerkennen müssen, daß es voriges Jahr nicht auf dem richtigen Wege war. Jetzt redet man von .Verträgen, welche den Sicherheitsverträgen voraus gehen sollten. Das entspricht mehr der Wirklich keit. Aber was braucht man und was will man sür Spezial- oder Vorverträge? Ich finde eine wahre Sicherheit sowohl sür Deutschland als auch für Frankreich nur in di rekter Verständigung

zwischen Deutschland und Frankreich. Der vernünftigste Vorschlag wurde nun gemacht von Deutschland, daß nämlich auch Deutschland un iter gewissen Voraussetzungen mit Frankreich und England einen Vertrag schließt über die endgültige Gestaltung der Grenzen im Westen und die Siche rung dieser Grenzen. Aber man kann doch nicht von einem so großen und tüchtigen Volk wie Deutschland verlangen, daß es Ergebnisse aus Ver trägen für dauernd annimmt und anerkennt, die es für lange Zeit einfach nicht anerkennen kann. Es sei

nur zum Beispiel erinnert an den Korridor von Danzig. die Aufteilung von Oberschlesien, die ganze Lage im Osten — diese Punkte müssen doch revidiert werden. Das sieht setzt jeder ruhig und vernünftig Denkende ein. Der einzige Weg zum wahren Frie den, den niemand sehen will, ist ein aufrichtiger Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich. Der Mann, der dieses Ziel erreichen wird, wird in Wahrheit als der Retter Frankreichs, als der Ret ter Deutschlands, ja als der Retter Europas geprie sen

werden, wenn ihn auch anfänglich eine Welle von Mißtrauen auf beiden Seiten des Rheins empfangen wird. > . Der beiden Völkern gleichmäßig zuzuschreibende Kampf um Kohle und Eisen kann doch durch einen gemeinschaftlichen Vertrag gelöst werden. Muß denn unbedingt ein Teil der Herrscher und der an dere Teil der Beherrschte sein; man kann doch über 'eine Sache wie Kohle und Eisen auch eine gemein same Herrschast ausüben. Es ist absurd, zu glauben, daß Deutschland lange Zeit Frankreich beherrschen kann und ebenso absurd

ist es, zu glauben, daß um gekehrt Frankreich lange Zeit Deutschland beherr schen könnte. Deutschland und Frankreich sind zwei Völker, welche eine wichtige Bestimmung izz der Geschichte Europas hatten und haben. Man kann sich kein Europa vorstellen, wenn eines der beiden Völker,.die der Kultur so unendlich vieles geben können und müssen, ruiniert wäre. Ganz Europa wäre in diesem Falle in einem raschen Niedergang begriffen. Aus beiden Seiten soll man doch endlich einmal mit allen traurigen Ueberresten der Kriegs

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 11.05.1919
Physical description: 12
—.84 Anzeigen billigst nach Tarif. JedeS solide Annvncen-Biiro nimmt Aufträge entgegen. gilt als Abonnements-Verpflichtung. Ur. 109 Sonntag, den 11. Mai 1919. S7. Jahrs. Die IS Punkte des Friedensver trages mit Deutschland. > Ueber den Inhalt der einzelnen Ab- - säinitte des Friedensvertrages wird heute gemeldet: Abschnitt 1. Die gesamte Unabhängigkeit Deutsch- österreichs wird von Deutschland anerkannt. Die Grenzen der Tschecho-Slowakei gegen über Deutschland werden der alten Grenze Böh- m ens im Jahre

1914 folgen. Deutschland tritt an Pole n den größeren Teil von Oberschlesien, Posen und der Provinz Westpreußen auf dem linken Weich- sclufer ab. Die südliche und östliche Grenze West preußens gegenüber Polen wird durch Volksabstim mung bestimmt. Danzig wird mit seiner unmittelbaren Umgebung Freistadt. Die deutsch-dänische Grenze wird in Übereinstim mung mit den Wünschen der Bevölkerung festgesetzt. Der Brest-Litowsker Friedensvertrag wird annul liert. Deutschland verzichtet auf alle Rechtstitel

und Privilegien bezüglich der ihm oder seinen Verbün deten gehörenden, außerhalb Europas liegenden Ge biete. Deutschland verzichtet zugunsten der alliier ten und assoziierten Machte auf seine überseeischen Besitzungen, desgleichen zugunsten Chinas auf alle seine Privilegien in China. - Der 2. Abschnitt Besitz der Kohlenbergwerke des Saarbeckens mit allen Hilfsmitteln, Zubehör und den bestehenden Einrichtung ab. Es wird von der Entschädigungs kommission abgeschätzt und von einem Entschädi gungsvertrage

Ver tretern aus verschiedenen Ländern mit'Ausschluß von Frankreich und Deutschland selbst, besteht, ver waltet werden. Der Bund wird ein Mitglied der Kommission zum Vorsitzenden ernennen, der als Exekutivorgan der Kominission handelt! wird. Es wird kein Militärdienst bestehen, sondern nur eine , örtliche Gendarmerie zur Aufrechterhaltung derj Ordnung. Die Bevölkerung wird ein örtliches Par-! lament wählen können. Das Gebiet wird einen Teil ' des sranzösischen Zollsystems bilden

, aber ohne Aus-' fuhrzölle für Kohlen und metallische Erzeugnisse nach j Deutschland oder deutsche Produkte für das Saar-! becken. Französisches Geld darf ohne Einschränkung in Umlauf gebracht werden. Nach 15 Iahren wirdj von den Gemeinden eine Volksabstimmung abgehal- j ten werden, um die Wünsche der Bevölkerung bezüg- > Frenzen Deutschlands. Die Gren- ^ Fortdauer der bestehenden Regierung unter zen Deutsäilands smd in zwel Artikeln beschrieben: 5,^ Völkerbunde der Vereiniauna mit Krankreick' einer handelt

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 03.10.1923
Physical description: 8
Sekte 2 „Bozner Nachrichten', den 3. Oktober 1923 Nr. 224 sichert zu sein. In allen leitenden Stellungen in den besetzten Gebieten sollen weiterhin Per sonen der französisch-belgischen Regie bleiben. 5 Das Unerhörteste an Harte. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung' meldet aus.Paris: Eine sehr matzgebende Persönlich keit, die über die Absichten der französischen Re gierung genau informiert ist, erklärt, man müsse sich in Deutschland darüber klar sein, daß die Bedingungen, die Frankreich demnächst

Deutschland stellen werde, das Uner hörte st ean Härte darstellen werden. Die Deutsch land im Vertrage zu Versailles und späterhin auferlegten Bedingungen seien auch nicht im Entferntesten mit dem zu vergleichen, was Deutschland bevorstehe. Auf die Frage, ob etwa Frankreich zu weiteren Besetzungen deutschen Gebietes übergehen würde, wurde geantwortet: Ja, unter zwei Bedingungen: erstens im Falle eines Rechtsputsche s in Deutschland und zweitens, wenn kommunistische Unruhen ausbrechen sollten. Im Falle

kommunistischer Unruhen würde Frankreich dazu übergehen, -sie Ostgrenze des Ruhrgebietes und das gesamte besetzte Gebiet überhaupt hermetisch vom übrigen Deutschland abzuschließen. Die türkische Republik. Wien, 3. Okt. (Ag. Br.) Die „Neue Freie Presse' bringt eine Unterredung ihres Sonder berichterstatters mit dem türkischen Regierungs chef Mustapha Kemal Pascha. Dieser erklärte dem Journalisten, daß laut Verfassung die Sou veränität dem Volke zusteht, der Staat müsse daher republikanische Form

haben. Die türki sche Republik wird parlamentarischen Charak ter haben. Die Minister sind voll und ganz ver antwortlich. Der Sitz der Regierung der Tür kei wird Angora sein. Gefahren öer Gegenwart unö Zukunft. Es ist ein Wunder, daß Deutschland so lange ausgehalten hat. Es ist eine große Leistung natio naler Ausdauer, aber es ist unglaublich, daß es so lange widerstehen konnte. So urteilt Lloyd George in seinem neuesten Artikel und stellt hiezu die Frage: Wird das Ende durch ein Abkommen oder durch das Chaos

eintreten? Die Aussicht aus eine Verständigung scheine noch entfernt, dagegen scheine die Möglichkeit gänzlicher Verwirrung sehr naheliegend. Herr Stresemann hat Schwierigkeiten, Deutschland für eine Kapitula tion zu gewinnen, wie sie Poincare befriedigen würde. Dieser besteht nicht nur auf der Aufgabe . der passiven Resistenz als wesentlicher Voraussetzung von Verhandlungen, sondern ex hat eben so deutlich zu verstehen gegeben, daß Frankreich das Ruhrgebiet n ichträumen wird, bis Deutschland die letzte

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 4
Date: 04.06.1919
Physical description: 4
, den 2ö. Mai, um 2 Uhr 15 Min. nachmittags dem Sekretariat der Friedenskonferenz übergeben worden. I Die deutschen Gegenvorschläge zu den Frieden- : bedingungen der Entente sprechen im zweiten Teile zunächst unter Aufrechterhaltung des deutschen Ge» genentwurses für den Völkerbund die Bereit schaft, auf der Grundlage des Entente-Entwurfes zu verhandeln, aus, unter der Voraussetzung, baß Deutschland sofort bei der Unterzeichnung des Frie densvertrages als gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund

eintritt, auch in wirtschaftlicher Be ziehung. Unter der gleichen Bedingung stimmt die deutsche Delegation der Abrüstung vor oen anderen Mächten zu, doch muß Deutschland während einsr noch zu bestimmenden Uebergangszeit die zur Auf rechterhaltung der inneren Ordnung nötigen Trup pen behalten können. Die Kontrolle, des Völker bundes für die Abrüstung muß auch für Deutschland Geltung habend Zur Festsetzung der Einzelheiten verlangt die deutsche Delegation die Aufnahme mündlicher Verhandlungen. Bezüglich

der territoria» len Fragen stellt der Gegenvorschlag gemäß der Wil- sonschen Prinzipien den Grundsatz auf, daß kein Ge biet von Deutschland abgetrennt werden darf, dessen nationale Zugehörigkeit durch jahrhundertelange konfliktlose Vereinigung mit dem deutschen Staats wesen unbestreitbar bewiesen ist oder, soweit dies nicht zutrifft, dessen Bevölkerung sich mit der Ab trennung nicht einverstanden, erklärt. Im Einzel nen erhebt der deutsche Gegenvorschlag Einspruch gegen die Zuweisung Moresnet. Eypen und Mal

- medu an Belgien ohne die entsprechende Volksab stimmung. Mit Luxemburg muß sich Deutschland mit dem Grundsatze der Gegenseitigkeit über die wirt schaftlichen Beziehungen verständigen. Bezüglich! des Saargebietes wird die bereits angebotene Lö-! sung wiederholt, wonach der französische Kohlende-! darf vor allem durch Lieserungs vertrüge! und Beteilungen sichergestellt werden soll. Bezüglich Elsaß-Lothringen j schlägt die Delegation gegenüber dem Ententevor- Mlag vor, Elsaß-Lothringen ohne Abstimmung

an, Frankreich abzutreten, eine Volksabstimmung aber aus der Grundlage der Fragen, ob Elsaß-Lothrin gen mit Frankreich oder als Freistaat mit Deutsch land vereinigt werden wolle oder sich für die Unab hängigkeit, insbesondere Freiheit des wirtschaft lichen Anschlusses an einen der Nachbarn» ausspreche. Deutschösterreich. ' muß nach dem Selbstbestimmungsrecht die Möglich keit Habens sich aus freiem Entschlüsse und ohne Zwang Deutschland anschließen zu dürfen. Der Gegenvorschlag weist sodann im Hinblicke

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 25.10.1922
Physical description: 8
'der „N. Fr. Presse' u. a.: Deutschland ist in einem Zustand wütender Verbitterung und großer Niedergedrücktheit. Diese «beiden Gefühle äußern sich im .deutschen Volk unter verschiedenen Formen und in ver schiedenem Maße. Trotz der Verstümmelung, die es erlitten hat, kann sich Deutschland noch im mer einer Bevölkerung von sechzig Millionen rühmen, und in Europa und außerhalb gibt es noch weitere vierzig Millionen Deutsche. Von allen arischen Völkern bildet Deutschland un zweifelhaft die bedeutendste ethnische

Geschichte wutden Deutsch- land und die anderen besiegten Nationen nicht einmal der Beratung zugezogen, wie wenn sie wilde Stämme wären. Das Resultat war, daß statt der vierzehn Punkte Wilsons folgende vierzehn Punkte der Entente Herauskamen: 1. Keine klaren Verträge, die offen am Be ratungstisch abgeschlossen wären. 2. Deutschland wurde ohne irgendwelche Ab stimmung vieler deutscher Gebiete beraubt und alle besiegten Staaten wurden in offener Miß achtung des Nationalitätenprinzipes um bedeu tende

Territorien gebracht. 3. Nachdem Deutschland, nach Wilsons Ver sicherung, daß die Rüstungen in Europa auf das Minimum reduziert würden, das die innere Si cherheit erlaube, seine Waffen ausgeliefert hatte, hat Frankreich feine Armee verdreifacht und die vereinigten Armeen der Siegerländer find viel größer als vor dem Krieg. 4. Deutschland sollte nur Elsaß-Lothringen Herausgaben, es wurde aber rein deutscher Ge biete berüubt und Ostpreußen wurde durch den absurden Danziger Korridor zerstückelt

, .seiner Ko lonien, seiner Handelsflotte, seines rollenden Materiales, seiner ausländischen Besitztümer usw. beraubt. 7. Außerdem und immer im Gegensatz zu den eingegangenen Verpflichtungen der Entente, nur durch Wortverdrehung, wurde das Prinzip der Reparationen eingeschmuggelt. Diese Kriegs entschädigungen waren absichtlich' übertrieben worden, um eine Kontrolle über das Leben Deutschlands auszuüben und das deutsche Volk herabzudrücken. 8. Nachdem es abgerüstet hatte und entwaff net war, wurde Deutschland

einer militärischen Okkupation unterworfen, die in der modernen Geschichte ohne Beispiel ist. Diese militärische Okkupation kostet das deutsche Volk bis jetzt viel mehr, als seine ganze Armee und Flotte zur Zeit der größten Ausgaben während des Krie ges und viel mehr als Deutschland an Repara tionen zu zahlen imstande ist. 9. Frankreich und Italien können ihre Kriegsschulden an England und Amerika nicht bezahlen, nicht einmal deren Interessen. Als Kriegserfolg wurde Frankreich nicht nur Elsaß- Lothringen

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Page 2 of 8
Date: 28.06.1923
Physical description: 8
Setze S eursus xaoMes iiödis tuo oräins äirißawr st oeelesia tua tranguilla äsvotions luetetur. „Verleihe uns, o Herr, daß sich die Welt- läuste nach deiner Anordnung friedlich gestal ten und deine Kirche sich in stiller Andacht freuen kann.' Mit Wiederholung des Ausdrucks dieser mehrmals kundgetanenen Gefühle erteilen wir Ihnen, Herr Kardinal aus ganzem Herzen den apostolischen Segen. Aus dem Vatikan, den 27. Juni 1923. - c! ? ? Pius XI. Große Spenden des Papstes für Deutschland. Essen

von Mmerika gesehen. Eine Amerikanerin, die nach Deutschland ver heiratet ist, aber nach lOjähriger Abwesenheit Heuer im Frühjahr auf etliche Monate in ihr Geburts land Amerika -zurückkehrte, um die dortigen Ver wandten verschiedener Kreise und Berufe zu su chen, schreiötthochinteressant über die Gesinnungen und Gefühle Amerikas betreff der deutschen Frgge. Was die Dame erfahren hat und mitteilt, stammt ausschließlich von alteingesessenen Amerikanern; mit Deutschamerikanern kam sie nicht in Berüh rung

ich zu meiner her ben Enttäusc^ng bemerken, daß ich nur ganz ge ringem Interesse für Deutschlaiids Lage begegnete. Man hat genug »mit sich selbst zu tun. Denn im Vergleich zum Jahre 1914 ist der Lebensunterhalt in den Vereinigte Staaten etwa dreimal teurer ge worden, worunter der Mittelstand besonders gelitten hat. Wer aus Gelbmangel nicht spekulieren konnte, sieht sich heute gewöhnlich zu beträchtlichen Ein schränkungen veranlaßt. Und Deutschland ist dafür verantwortlich, denn Deutschland hat ja den Krieg

erklärt! Die große. Presse, außer den Hearst-Blättern, liebt es noch immer, ungünstig über Deutschland zu berichten und Tatsachen zu entstellen. Nur ganz we nige Amerikaner sind daher über die bisherigen Reparationsleistungen Deutschlands unterrichtet. Die meisten glauben, daß Deutschland überhaupt noch nichts bezahlt habe, und sie billigen deshalb ^ LBvZner Nachrichten', den 23. und 29. Juni di^französische Ruhraktion. Daß die Franzosen färvige'Aruppen im besetzten Gebiet verwenden, ist fast

.-'üiibekannt. Man wirft Deutschland fast allge mein^ bösen Willen vor; es ist der Straßenjunge Mropas/ dem alles Schlechte zuzutrauen ist. Die Unterstützung der Arbeitslosen des - Ruhrgebietes und' der Flüchtlinge wird dahin ausgebeutet, daß Deutschland diese Gelder für Reparationszwecke hätte hergeben können. Man glaubt, daß Leute, wie Stinnes und Thyssen, fabelhaft reich seien und nahezu allein die Schulden Deutschlands bezahlen könnten; wie man auch allgemein wähnt/ daß Deutschland im Gelde schwimme

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Page 2 of 8
Date: 07.07.1925
Physical description: 8
gehenoe Diskussion aber über den Si cherheitsgedanken wird die Regierung zu vermeiden suchen müssen, koste es was es wolle, denn der Scha den, der dadurch besonders auch durch eine vorzei tige Bindung des Außenministers angestiftet wer den könnte, wäre nicht wieder gut zu machen. Die Reichstagsdebatten des vorigen Sommers, denen das Dawes-Gutachten als Vorwand dienten, waren verhängnisvoll genug. Denn ibnen verdankt es Deutschland in erster Linie, daß wsder die von Da- wes vorgeschlagene sofortige

Reichstaga-bg. Ludwig Haas, in der „N. Fr. Pr.', wenn Europa nicht in kürzester Frist zu einer inneren Beruhigung und zu einem wahrhaf ten Frieden kommt, ist die kulturelle und wirtschaft liche Stellung Europas verloren. Voraussetzung dieser Beruhigung und dieses Friedens, ist aber ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland. An dem Willen zur Verständi- gung fehlt es in Deutschland nicht. Der starke Wille zur Verständigung hindert Deutschland aber nicht, klar..und deutliche

auf Elsaß-Lothringen, auf Eupen u. Mal- medy. Nicht im Wege von Friedensverhandlungen, sondern durch ein Diktat hat Deutschland diese Ge biete verloren. Man sei sich in Frankreich, aber auch in Deutschland darüber klar, was es geschichtlich bedeutet, wenn freiwillig diese Grenze anerkannt wird. Das Elsaß ist sprachlich, von einigen kleinen Tälern in den Vogesen abgesehen, rein deutsches Gebiet. Auch kulturell ist das Elsaß ein Land bester und ältester deutscher Kultur. Nicht nur, wer durch die alte

Verzicht auf Elsaß-Lothringen ist ein gewaltiges Opfer; dieses Opfer müßte gebracht werden, wenn man dafür eine wirklich ausrichtige Verständigung mit Frankreich schassen kann. Die Antwort Briands bietet diese aufrichtige Verständigung nicht. Aus drücklich betont Briands Note, daß durch dm Si cherheitspakt die Friedensverträge und die damit im Zusammenhang stehenden Abkommen in keiner Weise geändert lverden sollen. Frankreich scheint so gar das von England und von Deutschland bestrit tene, von ihm beim

Ruhreinsall aber angewandte Recht selbständiger Gewaltanwendung weiterhin beanspruchen zu wollen. Von der Räumung des Rheinlandes ist in der Note Briands überhaupt nicht die Rede. Deutschland erhält dafür daß es die Westgrenze anerkennt, praktisch überhaupt nichts. Das Rheinland bleibt zunächst besetzt und niemand weiß, ob die Räumung, nicht mit schika nösen Einwendungen immer und immer wieder hinausgezogen wird. Voraussetzung einer wahr haften Verständigung wäre die Räumung des RheinlaiÄes öder

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Page 2 of 8
Date: 13.05.1925
Physical description: 8
Sexte 2 Ziehungen normal und friedlich zu gestalten, ist un bestreitbar; es fragt sich aber, ob der geplante Pakt hiefür geeignet ist. ' Bietet er Deutschland und Frankreich gleiche , Vorteile?') ' Frankreich erreicht durch das Abkommen die feierliche und freiwillige deutsche Anerkennung des Versailler Vertxages, was die Westgrenze und die militärischen Bestimmungen geplant, damit zugleich den Verzicht Deutschlands auf Elsaß-Lothringen. Diesmal handelt Deutschland nicht unter dem Zwange

des verlorenen Krieges und der äußersten Not, sondern vollkommen freiwillig. Daher fügt es zu der rein rechtlichen, aber erzwungenen, also moralisch anfechtbaren Regelung des Versail ler Vertrages die moralische Bindung. Was sind die Folgen? Jede Bekämpfung des Versailler.Ver trages wird (wenigstens für die im Abkommen ge- > regelten Fragen) unmöglich, niemand auf der Welt kann noch deutsche Klagen ernst nehmen, 7 wenn Deutschland selber freiwillig das bestätigt und aner kennt, worüber es sich beklagt

. Deutschland gäbe Elsaß-Lothringen engültig und moralisch preis, was Frankreich in derselben Lage nie getan hat: ja noch mehr, in den Augen der Welt erkennt Deutschland damit Elsaß-Lothringen als Frank- .reich gebührend, als altfranzösisches Land an, denn welches Volk aus der Welt gibt freiwillig ein Stück eigenen Volkstums ohne Zwang auf? Durch die Anerkennung der erzwungenen Ab rüstung und der Entmilitarisierüng der Rhein lande «ber gäbe Deutschland der Kriegsschuldlüge neue Nahrung, denn es räumte

durch die freiwillige einseitige Entwaffnung, der jedes Gegenstück «ruf französischer Seite fehlt, doch ein, daß Deutschland besonders gefährlich ist und 'oeshalb einer besonde ren Behandlung unterworfen werden müsse. Schon baß Deutschland waffenlos überhaupt dem wasfen- starrenden Frankreich seine Sicherheit garantierte, legt den Schluß nahe, daß eine solche Garantie ge rade von deutscher Seite besonders angebracht ist, also daß die Deutschen gefährliche Nachbarn sin'».' Von hier ist nur ein kleiner Schritt

noch zu der al ten französischen Behauptung, Deutschland habe verbrecherisch das friedliche Frankreich überfallen. Die Kriegsschuldlüge kann wieder aufleben. Deutsch land spielt Frankreich in den Augen der Welt für seine Propaganda neue Trümpfe in die Hand. Alles in allem hätte Frankreich jedenfalls den Borteil, daß ihm seine ganze Beute und die furcht baren Bestimmungen zur dauernden Niederhal- itung Deutschlands von Deutschland freiwillig und daher nun auch moralisch bindend und unanfechtbar bestätigt

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Page 2 of 8
Date: 21.04.1922
Physical description: 8
Industriestaat!:. England gibt Rußland zu essen! Noch niemals war die Ironie der Geschichte so grauenhaft wie in dieser Friedenszeit. Und dabei soll dieses Land noch etwa 21 Milliarden Goldrubel Schulden zahlen. So sehr es natürlich ist, daß Frankreich die ungeheuren Summen bedauert, die sein^Hparer für Rußland geopfert haben, damit es rüste^Zmn Überfall auf Deutschland, so selbstver- ständRH es als die Verpflichtung jedes zivilisierten Staatswesens erscheint, die Schulden zu zahlen, so sel bstver ständlich

ist es auch, daß Rußland auf ab- /ehbüre Zeit nicht zahlungsfähig ist und schon jetzt wirft man in England die Frage auf, in welcher Währung denn die russischen Schulden gezahlt wer den sollen, da ja der Sowjetrubel überhaupt nicht mehr als Wertmesser zu gelten vermag und niemand daran denken kann, die Summen in Vorkriegsrn- n zu begleichen. ^Was Wunder, wenn Deutschland den vergebli- ^ fi Streit vermieden hat und rasch seine Errun- gUllHchasten ins Trockene brachte. Erst jetzt sieht mäk, wodurch diese diplomatische

, daß die Alliierten sich vorbehalten, für, Rußland. voM-iDeutschland Repara^ tionen zu fordern. Nußland sollte sozusagen wi der Willen dazu veranlaßt werden, Deutschland als Besiegten zu behandeln. Rußland soll dadurch ge hindert werden, sich in ein mögliches und menschli ches Verhältnis zu seinem Nachbar zu begeben. Deutschland hätte ohne Bezahlung Kulidienste zu leisten, damit die^deutschen Waren nicht die Märkte der Alliierten überschwemmen; sondern dorthin ge führt werden, wohin die Entente sie leitet

. Solche heimtückische und unheimliche Ideen mußten bei d'ein deutschen Minister des Äußern die Empfin dung .erwecken, jeM fei es höchste^Zeit, selbst zu handeln. Im DMMn gelassen über die Absichten' der Alliierten,' aMaeschlössen^-vön den Berätungen, von .der Gefahr Getroffen, zwischen, zwei Stühle zn f/lllen, wählte er den Weg rascher. Verständigung mit Rußland auf die Gefahr hin, daß dadurch ein «ewWiger Sturm über Deutschland hereinbrach u- aaß die Rolle des guten Jungen und die Erfül- lilnKfrömmigkeit

, die man beim Reichskanzler Dr. ^Sirth offenbar als etwas Selbstverständliches er- wHttete, ein wenig gestört wurde. Z Vorläufig ist aber eine wichtige Tatsache zu ver zeichnen. Die Konferenz ist bisher nicht gesprengt worden und die Alliierten haben sich damit begnügt, Deutschland eine grobe Rüge zu erteilen, welche von neutraler Seite auch als geschmacklos- bezeichnet wurde. Es ist jedoch noch nicht zu einem amtlichen und .beglaubigten Ultimatum - gekommen, das die DeiKkaen zwingen würde, den Vertrag

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Page 9 of 12
Date: 10.06.1922
Physical description: 12
verdunkelt. Wer schojn einige KM dem Krieg begann sie wieder durchzu- Wen. Die Überzeugung, daß mach dem Zu- ^lenbruch des Iäbres 1918 und nach dem ist der. deutschem Überseegebiete. dort der fige Rettungsweg liegt, ist nun unumstößliche kzeiWng geworden. Ikld nach dem Friedensschluß, schon im ner 1919, begann im Südslawen- ^ite der Ruf nach wirtschaftlicher Verbln- z mit Deutschland. Es dauert nicht lange, so Ungarn — wo 1918 gar arge Treibereien Deutschland zu bemerken waren — sich «r stark um gute

- man im Südslawenstaate Wer erfolgte Annäherung an Deutschland denkt, interessant, daß darüber einige Mitteilun- wf allgemeines Interesse rechnen können. Aus den überaus zahlreichen Verösfent- -Un, welche idie Belgrader Regierung im- -Mer antrieben, den Handelsvertrag mit Dnd trotz der Geqnerschast der Entelnte- lFranbreich) zu schließen, ist sehr beach- Dr^i^ie Stimme eines gewesenen serbischen 'Mrs, der im Sömjmer 1920 in der Laiba- - .Moslawia' folgendes ausführte: „Unser ' in Iugdflawien ist jetzt klar

vorgezeichnet, müssen mit allen Kräften für die Verei sung Deutschösterreichs mit Uschland eintreten. Nur so kann es >Iich werden, daß wir durch gemeinsame inzen Mit Deutschland verbunden an der rstäindi'Hlu nig der Germanen? Md Sla- ' teilnchmen, die meiner Überzeugung nach allernächster Zukunft koinnnen Muß. DieAn- erung Sowjetrußlands an Deutschland ist ^e und die Verhandlungen Krassins in >and hoben bewiesen, wie ernst man mit ^ Tatsache in England rechnet. . . Es ist Natürlich, daß Südslawien dem nordi

- en Beispiele Wird soljzen müssen. Wir ^ vor dem Wiederaufbau. Viel, sehr viel ^schaffen werden müssen. Deshalb ist un- Klar, wenn wir keine Kolonie werden KM?' sich ihrer Rohstoffe begibt. Wir müs- ^ vand in Hand mit Deutschland, deutschem Fleiß und deutscher Redlichkeit Menarbeiten. Wir kaufen dort, wo es für günstigsten ist. Am besten würde dies ) °ann «möglich werden, wenn wir eine ge - Grenze mit Deutschland Hotben. treten wir, noch vor kurzem erbitterte 'de Österreichs, dafür ein, was Deutschöster

- ^ i^bst am meisten frommen würde, für die Ä ,?'nigung Deutschösterreichs mit Deutschland.' . Mich lauteten andere Äußerungen. Ne- ^ steten Betonüng der Notwendigkeit der 8 mit Deutschland, weil sich die bei- ? Miete wirtschaftlich trefflich ergänzen, fin- aber auch oft die Bemerkung, daß die D Dung an Deutschland auch politische Not- ist, um gegen die Herrschaft der En- Maten gesichert zu sein. So kam es schließ- M Abschluß des Handelsvertrages, der am i^nner 1922 im Belgrader Parlament

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Page 6 of 8
Date: 13.06.1922
Physical description: 8
gefunden, die in Serie und Nummer die gleiche Bezeichnung hatten, wie die in St. Maria zur Umwechslung gebrachten und wird damit be wiesen, daß die heutigen Angeklagten mit diesen Fälscherbanden in unmittelbarer Verbindung standen. Reparationspolitik öer Entente unö Wirtschaftskrise in Deutschland. Die bisherige Behandlung der Reparation durch die Entente mindestens bis Genua ist der deutschen Mark ungemein schädlich gewesen. Und doch hätte es erste und oornehmlichste Aufgabe der Entente sein müssen

alles, um der Repara tion, zu deren Hütern sie bestellt waren, Scha den zuzufügen, sie zu hintertreiben. Das ausländische Publikum brachte der Mark noch lange nach dem Kriege eine gute Meinung entgegen. Es kaufte sie bei 6V Mark den Dollar, auch noch billiger, in ungeheuren Mengen. Die Mark war der marktgängigste Ar tikel, über den Deutschland eine Zeitlang ver fügte. Bis vor kurzem befanden sich gut 3V, vielleicht 4V Milliarden Reichsmark neben den etwa 8 Milliarden, die in Belgien und in Elsaß- Lothringen

ein. Das war nicht die Folge der Übersättigung des Marktes mit Geld, denn eine solche war nicht vorhanden. Im Verhältnis zum Geldbedarf ist gegenwärtig in Deutschland sogar weniger Geld da als vor dem Kriege. Das mag erstaunlich klingen, ist aber trotzdem wahr. Deutschland hat heute einen vielleicht fünfzehn fach größeren Geldumlauf als im Frieden, wäh rend die Preise auf das Dreißigfache und darüber gestiegen sind. Deutschland ist heute ^ kpapp an Geld. Wenn die Mark trotzdem fast j ins Bodenlose fiel, so erstens-darum

Deutschlands die Entente staaten und, da Frankreich 52 Prozent der Re parationssumme empfangen soll, vor allem die ses erfahren hat. Denn darüber kann ein Zwei fel heute nicht mehr bestehen: in dem Maße, wie die Reparationspolitik die Mark drückt, emp fängt die Entente von Deutschland weniger. Denn in gleichem Maße wird Deutschland weni ger fähig, Zahlungen in dem geforderten Aus maß zu leisten. Damit Zahlungen noch reich licher, als es geschehen ist, geleistet werden könnten, müßte die Mark

ist aber durch den Friedensvertrag und, das sich ihm getreulich anpassende Londoner Ultimatum gelegt worden. Das Londoner Ultimatum hat die Summen, die von Deutschland gefordert werden sollen, bekanntgegeben. In diesen Summen kam ein nicht zu überbietendes Mißverständnis der wirt schaftlichen Lage Deutschlands zum Ausdruck. Frankreich verglich das Deutschlands nach dem Kriege, und tut es noch heute, mit dem Deutsch land vor dem Kriege und weiter mit dem Frank reich nach dem Kriege von 1870-71. Wie habe Frankreich sich damals

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Page 2 of 8
Date: 13.01.1922
Physical description: 8
' Seite S ' ^ lyentlich in der Unterseebootssrage.erzielt werde. England erhob auch Anspruch auf eine gewisse Handlungsfreiheit, so daß? der Vertrag nicht ohneweiters in Kraft treten soll, wje die französischen Nationalisten das wünschen. Das „Journal' gab dem Ausdruck, indem es erklärte: Wenn z. B. das wieder aufgerichtete Deutschland und Rußland gemeinsam eine Abrechnung gegen Polen suchen und Frankreich eingreifen sollte, sei der BUndnisfall nicht gegeben. England wünscht offenbar

Ansprüchen gefügig zu machen. Ich helfe euch schon, sagt der Engländer zu den Franzosen, aber zuvor müßt ihr diese und diese Zugeständnisse machen. Und das erbittert in Paris und wird zugleich als De mütigung empfunden. Die Garantieverträge. Italien nicht eingeladen. . Paris, 13. Jänner. Die Havas-Agentur er fährt aus Cannes über den englisch-französischen Ga rantie-Vertrag: Im Falle, daß Frankreich von an derer Seite als von Deutschland angegriffen wird, verpflichtet sich England, Frankreich

mit allen seinen See- und Luftstreitkräften zu unterstützen. Die beiden Mächte verpflichten sich zu intervenieren, wenn Deutschland andere militärische Klauseln des Vertra ges verletzt. Der Vertrag gilt für den Zeitraum von zehn Jahren, läßt jedoch den Dominions vollständige Wionsfreiheit. Belgien wird zur Teilnahme an dem Bertrag eingeladen. Es wird ein dem franzö sisch-belgischen analoger englisch-belgischer Bertrag ge schaffen werden. Italien dürfte wahrscheinlich nicht zur Teilnahme an dem Bertrag eingeladen

wer den, da es nicht an Deutschland angrenzt und seine Nachbarn alles rcundlichge sinnt sind. Un ter diesen Umständen erscheine die Stellung I t a liens >'>rch den Pakt gesichert, in dem sich alle Stal ten stillschweigend verpflichten, die Grenzen seines Nachbars zu respektieren. ^ (Diese Darstellung der Havas-Ägentur ist ihr Geld wert. Danach konnte auf dieser besten aller Welten kein Staat von anderswoher gefährdet oder angegrif fen werden als von Deutschlands Weit Italien nicht an Deutschland

grenzt, habe es nichts zu ^ fürchten. Das ist ein Wink aus Paris nach Italien, ja nie da nach zu streben, daß es etwa einmal an Deutschland grenze. Was die freundliche Gesinnung aller Nach barn betrifft,' so wird Italien schon so vorsichtig sein, sich die Sache jeweils anzuschauen. Zum mindesten auf die freundliche Gesinnung Frankreichs wäre es schwer, Häufer zu bauen. Frankreich ist ein recht rück sichtsloser Charakter und Rivale im Mittelmeer usw.) - Rom. 13. Jänner. Wie die Blätter melden

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 10
Date: 10.06.1925
Physical description: 10
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 10. Juni 1925 Nr. 129 erst kennen lernt. Hierauf folgte eine neue Frage: Was glauben Sie, ob Deutschland die Note annimmt? Briand erwiderte: Ich glaube es mit aller Be stimmtheit.. Es ist meine tiesinnerste Ueberzeugung, ' daß die Note so abgefaßt ist, daß sie von Deutschland angenommen werden kann und angenommen wer den wird. Ich kann Ihnen weiter sagen, baß dieser von uns geschlossene Pakt, wenn ihm Deutsch- land beiträtt, ein Instrument des Frie

des Völkerbundes. Der ganze Pakt will nur das eine, den Frieden sichern. Auch hier schloß sich Chamberlain den Wor ten Briands vollinhaltlich an. Auf eine neue Frage, ob Deutschland dem Völker bu n d beitreten werde, erklärte Brians Deutschland habe wiederholt seine Absicht, dem Völkerbunde beizutreten, kundgetan. Wir ha ben dies mit großer Befriedigung aufgenommen und wir hoffen, daß gerade der Sicherheitspakt für Deutschland noch mehr Anziehungskraft be deuten wird, dem Völkerbünde beizutreten

. Wir werden Deutschland willkommen heißen und Deutschland wird, sohossenwir, in unserem Kreise eine wertvolle Bereicherung bedeuten. Weiteren Fragen entzog sich Briand mit der Be merkung, er und Chamberlain würden ihr möglich stes tun, um die Note tunlichst rasch nach Deutsch land gelangen zu la^en, damit die Wißbegierde aller befriedigt werde. ' Die vorstehenden Bilder und Schilderungen stammen aus deutschen Zeitungen. Eine äußert sich über den Eindruck ganz elegisch und meint, die manchenorts in Deutschland

. Schlau arrangiert war der Presseempsang und auf Einfä- delung der Weltmeinung zugunsten Frankreichs und. gegen Deutschland berechnet waren die. Neue rungen Briands jedenfalls. Wird Deutschland dem Pakt, den die beiden anderen geschlossen, seinerzeit annehmen und unterzeichnen? Sicherlich, erklärt Briand, denn das wird dem Frieden förderlich sein. Man merkten der feinen Stilisierung die gegen Deutschland gerichtete Beschuldigung, daß es den Frieden störe, wenn es sich nicht sügt

. So wird die öffentliche Meinung der Welt von vornherein gegen Deutschland mobil gemacht. Darin liegt zugleich ein Zwang gegen Deutschland. Es ist eine gewagte Sachet durch Ablehnung eines Paktes, der als Frie densstütze ausgerufen ist, sich als Friedensfeind be zichtigen zu lassen. Das wird man in Deutschland zweifelsohne durchschauen. Die Pakte sind heutzu tage wirklich weniger gefährlich als sie ausschauen. England hat mit Frankreich den Pakt am Montag vereinbart, wenn der Pakt sür England unzeit gemäß erscheint

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Page 3 of 8
Date: 10.10.1921
Physical description: 8
der Häuptakt der Trauerftier für die im Weltkriege gefallenen 13.000 Münchner statt. Der Festgottcsdienst wurde vom Kardinal F a u l h u b e r. abgehalten, hierauf folgte die weltliche Feier mit eirnr Ansprache, und Kran?- ,Bozner^ Nachrichten', de n 10. Oktober IM niederlegungen. Die ganze Feier verlief in größter Ordnung. Ein Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich. In Wiesbaden wurde eben ein Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich ab geschlossen, der verschiedene Einzelheiten der Teilnahme

und Lieferungen Deutsch lands für--den Wiederaufbau in Frankreich regelt. Drei Abkommen beziehen sich auf die Ablösung der Frankreich geschuldeten Restitutionen! Deutschland liefert an Frankreich binnen acht Monaten 120.000 Tonnen Jndustriematerial. Außerdem be kennt sich Deutschland gegenüber Frank-- ?eich als Schuldner von 158 Millionen Goldmark, die im Verlaufe von fünf Fah ren zu tilgen sind. Die Restitution von rol lendem Eisenbahnmaterial wer den auf 6200 Wagen beschränkt. In Ablö sung

der weitergehenden Restitutionsver- pflichtungen wird Deutschland an Frank reich 4500 neue Fahrzeuge liefern. Die Restitution der von Deutschland aus Frankreich nach Deutschland verbrachten Tiere wird durch die Anlieferung von 63.000 Pferden, 23.000 R'i n d e r n, 25.000 Schafen und 40.000 Bienenvölkern abgelöst. Außerdem hat Deutschland gegen Gutschrift auf Reparationskonto 13.000 Pferde Zu liefern. Das vierte Abkommen bezieht sich auf die K o h l e n lieferungen. Deutschland er hält für diese Lieferungen

den deutschen Inlandpreis plus Transportkosten. Deutschland hat das Recht der freien Aus fuhr seiner Kohle, wenn es die Anforderun gen der ReparationsKommifsion erfüllt. Die Alliierten verpflichten sich, die von Deutschland gelieferten Kohlen nur für den eigenen Bedarf und den ihrer Kolonien u. Protektorate zu verwenden. Deutschland kann bis zu 150.000 Tonnen monatlich nuf die anderen Pflichtlieferungen an Frank reich anrechnen. > Man sieht aus diesen Angaben, daß die Abkommen äine weitgehende Belastung

Deutschlands regeln u. Deutschland danach gehörig schwitzen 5 mutz: Vieh, Kohlen, Bahnmaterial. Wer doch herrscht in Deutschland über diese Verträge große Ge nugtuung. Zum erstenmal seit Iahren sei im Verkehr zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich mit dem Diktat gebrochen und eine Uebereinkunst auf Grund von sachlichen Verhandlungen zustande ge bracht worden. In Deutschland wird wieder viel in dem Sinne geschrieben, daß die Verständi gung mit Frankreich gesucht werden müsse. Schon diese Möglichkeit

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Page 3 of 8
Date: 06.07.1922
Physical description: 8
hat sich nun mit absoluter Mehrheit für Z diese Politik der Mitarbeit ausgesprochen, in dem 537.000 Stimmen dafür und 500.000 da gegen waren. Von den letzteren sind nur die Kommunisten 253.000 unbedingte Gegner, wäh lend die 247.000 Maximalsten (Serrati) einen Mittelweg gehen wollen. Deutschland. Die Finanzkontrolle zugestanden. Der „Temps' meldet aus Berlin: Die deut- « sche Regierung hat die vollständige Finanzkon trolle und die Einstellung des Banknotendrucks im Sinne der alliierten Forderungen zugestan den. Paris

, 6. Juli. Die gef/amte Pariserpresse behauptet, daß Deutschland ab 1. September z einem interalliierten Dreimännerkomitee die 1 Finanzkontrolle übertragen werde. z Keine Finanzhilfe für ein bolschewistisches H Deutschland. D Der Rotterdamer „Courant' meldet aus I London, daß Morgan in der „Morningpost' Er- I Klärungen zur Anleihesrage gibt, wonach die » Linksentwicklung der Dinge in Deutschland die I finanzielle Hilfe Amerikas erschwere. Für Ame- A rika sei das Wort Hardings unumstößlich

, daß H bolschewistische Staaten keine finanzielle Hilfe Amerikas erwarten dürften. Das sei nur von Rußland gesprochen worden, gelte aber, wenn die Fahrt nach links in Deutschland sich fort- i fetze, auch für dieses. Das wäre also die Frucht ^ des Spektakels am Dienstag. ^ NeUe Zusammenstöße in Oberschlesien. Peiskretfcham, 5. Juli. Als gestern eine franz. Kolonne die Stadt passierte, fiel ^ plötzlich ein Schuß. Die Franzosen hielten so- H fort an und eröffneten das Feuer aus Revolver- 1 Kanonen. Es wurde großer

der französischen Kriegszone. Paris, 5. Juli. Der erste Teil der Arbeiten, die Deutschland laut Bertrag von Versailles für Frankreich leisten wird, umfaßt einen Kostenaus-, wand von 4824 Millionen Franken. > Davon wird Frankreich 929 Millionen bezahlen. Das Übrige bezahlt Deutschland. Die Arbeiten werden von deutschen Unternehmungen unter der Leitung französischer Ingenieure durchgeführt. Für die deutschen Arbeiter werden Arbeiterstädte errich tet. An Material wird die französische Industrie etwa ein Drittel

den Linksbolschewiken, die weg«n Teilnahme an den blutigen Putschen gegen die Republik Strafen abzubüßen haben, -Befreiung von der Strafe. Krankreich. Ein neuer Vorstoß gegen Deutschland. Kontrolle der deutschen Privatvermögen. Aus Berlin wird über den Stand der Repa rationsfrage mitgeteilt: Frankreich und Belgien nehmen nach wie vor eine starre Haltung ein und wollen nichts davon wissen, daß die Deutschland auferlegte Schuldsumme herabgesetzt werde. Unter diesem Umstände ist wohl nicht zu hoffen, daß Deutschland

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Page 2 of 8
Date: 19.05.1922
Physical description: 8
'Seite S N 'W»evbliSi-'Mi<' ULVüstamnenhänge ^ ver- lorengeht. Denn es ist ja nicht so, daß Deutsch land mit dbr Anleihe ein Geschenk gemackt wer- L>en .soll? Deutschland würde sie vielmehr nie bekommen, wettn nicht auf der Gegenseite ge wichtige Gründe vorhanden wären, die eine Anleihe auch im Interesse der Siegerstaaten nützlich erscheinen lassen. . Da ist zunächst ein mal Frankreich das nachgerade in einer verzweifelten Geldklemme sitztj von der Glorie allein aber seine gülden nicht bezahlen

Kann, und auch in den Schichten um Poineare wohl allmählich' erkannt hat, daß die Hoffnungen auf diä Woldströme aus Deutschland stark auf Sand gebaut worden sind. Da ist E n g l a n d, das. um seiner «Industrie willen tzine lÄeitere Ent wertung der deutschen Valuta verhindern muß, damit die Deutschen nicht auf dem Weltmarkt jede Konkurrenz dauernd unterbieten köirnen. In bescheidenem Umfange gelten diele Erwä- ^'gungen auch für A m e r i k a,- kürz: jeder ehl- ^ zelne hofft sein Schäfchen ins Trockene zu brin- gech

wenn Deutschland eine Anleihe be-z kommt. Das wäre ' an sich selbstverständlich, denn eine Anleihe ist ein Geschäft, mit dem beide-Teile zufrieden sein sollten. Es fehlt nun Deutschland nicht an Warnern! daß die deutsche Politik Hinter jeder Anleihe HerlMft und in ihr an sich schon einen Gewinn erblickt, ohne Rücksicht darauf? welche Sicherheiten ver langt werden. Denn es wäre eine kurze Freude, wenn Deutschland zwar für eine Reibe von Iah ren der Sorge um d. Annuitäten enthoben wäre, . aber dafür nachträglich

die Entdeckung machen müßte, daß es sich mit Haut und Haaren einem Konsortium rücksichtsloser Privatgläubiger ver kauft hätten, die sich als Schmarotzer in die. deutsche Wirtschaft festsetzen wollen.. 7 . - - -- Und diese Gefahrist Keineswegs Korr der Hand zu weisen. Frankreich hat immer noch . seinen Trumpf des . Einmarsches j ins! Ruhrgebiet, womit es Deutschland und auch die Engländer nervös machen und möglichst viel Geld herausschlagen will. Dieses TÄimpf sticht aber nur solange; als die Ame rikaner

sich NiW «ui Spiel beteiligen, denn sie können ales Einzige in der Welt den franzö^ fischen Hochmut bändigen^ in dem sie ihre Kre dite kündigen^ Der Stimmungsumschwung in Amerika ist unverkennbar und zwar^ in einer doppelten, für Deutschland günstigen Richtung^ Einmal, indem die Vereinigten Staaten sich aus gesprochen antifrcmKsisch - orientieren, weil sie mit Recht in Frankreich den ewigen Störenfried Europas erkennen, und zum andern, indem sie mehr ünd mehr einsehen

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Page 2 of 12
Date: 23.05.1925
Physical description: 12
beschwerte sich darüber, daß der Minister nur die Ermächtigung zu Reformen haben wolle» es aber nicht der Mühe wert findet die geplanten Reformen auch bekannt zu geben, was unbedingt verlangt werden müsse. Er könne daher der Regierung nicht die geforderte Ermächtigung ohne weiteres erteilen. Italien unö Oesterreich. Die römischen diplomatischen Kreise widmen gegenwärtig die grüßte Aufmerksamkeit der österrei- schen Frage, die wegen der Anschlußbestrebungen 'an Deutschland und der schwierigen

Italien werde nunmchr die Lösung des Problems in die Hand nehmen. Seine AZtion werde sich nicht darauf beschränken, die Vereinigung Oesterreichs mit Deutschland zu verhindern, sondern Italien weicke den österreichi schen W i r t! ch a f t skörp °er an den italienischen zu fesseln suchen, denn Oesterreich sei ein Nachbar staat, der zum großen Teile nach Italien orientiert sei, wv er auch seine Handelshäfen habe.^ Was» früher infolge des Kleinmutes der früheren italie nischen Diplomatie versäumt würbe

, wolle die fa schistische Regierung nachholen. Die wirtschaftliche Aktion zugunsten Oesterreichs solle mit Nachdruck betrieben werden. Oesterreich müsse selbständig bleiben und seine Neutralität sowohl gegen Deutsch-, land wie gegenüber allen Nachfolgestaaten bewah- ren. . ^ ^' Der verfahrene Karren Europas. < Jetzt stieben die diplomatischen Fragen kreuz und quer durcheinander. Sicherheitspakt, Abrüstung. Räumung der Ruhr, Abmarsch von Köln, Deutschland im Völkerbund, das eine frü her. nein

alles auf einmal usw. Zwei Tatsachen muß man sich zur Erkenntnis deH heutigen Lage ! vor Augen hakten: Im Monat Dezember hat die militärische Kontrollkommission angebliche Versehlungen Deutschlands festge stellt und den alliierten Regierungen Mitteilun gen gemacht, die überall den Eindruck hervor riefen, als Hätte Deutschland auss. schwerste gegen den Friedensvertrag gesündigt. Wir schreiben ^heute den 23. Mai, und bis dato - schlummerte die Note, die Deutschland davon verständigen soll, was die Kontrollkommission

gesagt hat» in den Pulten der Staatskanzleien. Deutschland hat nicht einmal, sondern mehrere Male versichert, es werde alles ausbieten, um etwaige Irrtümer zu beseitigen. .ungünstige Ein drücke richtigzustellen und den ganzen Sachver- ^ halt zu prüsen. Trotzdem, die diplomatische Ma- / schinerie konnte sich nicht rascher in Bewegung setzen, und so mußte sich die Meinung bilden: ' Wenn man so lange wartet und zögert, wenn es so schwer ist, zu einer Schlußfolgerung zu ge langen, wenn mehr

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Page 2 of 8
Date: 11.01.1923
Physical description: 8
eines solchen Krieges in Frankreich ist es sicher, daß Frankreich versuchen wird, sich auf fremde Hilfstruppen zu stützen, ustd zwar zunächst auf farbige Truppen aus Afrika ' und sodann auf weiße, die es zweifelsohne in den besetzten Gsbieten D eü tschlands rekrutieren chird, wenn Deutschland sich von einem solchen Vor gehen überraschen läßt und nicht beizeiten seine Vorbereitungen trifft. Es wäre kindlich von Deutsch land, zu erwarten, daß seine Proteste auswärts Gehör finden werden. Wer heute noch Illusionen

darüber hat, daß Recht nur noch soweit besteht, als die Gewalt reicht, es auch durchzusetzen, dem ist einfach nicht zu helfen. ° Wenn Deutschland sich nicht wieder auf natio nalem Boden zusammenfindet und ein großer Teil seiner Bevölkerung in kommunistischen Utopien in ternationaler Verbrüderung weiterschwelgt, wird im nächsten Kriege Bruder gegen Bruder fechten und sie Deutschen werden vielleicht eines Tages, mit französischen Uniformen angezogen und Maschinen gewehre nn Rücken, finden

haben konnte, ohne daß Deutschland völlig abdankt, war nicht anzunehmen. Frankreich steckt die Furcht vor Deutschland noch in allen Gliedern. Die heroischen Leistungen der deutschen Nation sind daselbst unvergessen, nur m Deutschland hört man davon sast nichts mehr. Man kann Deutschland weder den Verlust an Menschen leben verzeihen, noch den Umstand, daß es 1 gegen 5 fechtend seine Gegner nahezu auf die Knie ge zwungen hatte, und daß für diese ohne amerikani sche Beihilfe, dereg Erinnerung man heute in Eng

land sowie in Frankreich drückend empfindet, der Krieg verloren gewesen wäre. Die französische Be völkerung hat zweifellos^ den Krieg nie gewollt, ebensowenig wie die deutsche, und die Mitschuld sei ner Regierenden, der Gruppe Poincare und ande rer, sowie die Beweggründe ihrer Politik sind ihr bis auf den heutigen Tag ein tiefes Geheimnis geblieben. Diese Politik zielte Zweifellos darauf ab, nicht nur -Deutschland zu ruinieren, sondern auch zu dominieren, es als Reservoir für Kanonen futter

unter, dem Vorwande der Vertragsbrechung; ersteren erschwert es immer mehr, Deutschland zu helfen, Daß der Versailler Vertrag unerfüllbar ist, weiß heute, jeder, Uber solange Deutschland nicht endlich sich weigert, diesen Vertrag als ausführbares Dokument zu behandeln,, ist es für seine Feinde nur zu be quem/ in seinem Namen die Peitsche Zu schwingen.. Man antwortet immer wieder, Kritik ist leicht, was sollen wir machen, wir haben keine Waffen. Es ist Zeit, daß der Deutsche lernt, einmal mit moralischen Kräften

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 19.04.1922
Physical description: 8
Seite L „Bozner Nachrichten', den 19. April 1922 Sonöer-Heratungen im Entente- ^K e n lu a, 18. April. Heute ^um 11 Uhr vor- . »mttags traten in der Villa Waggio die Chefs dez» Delegationen der einlad«nden Staaten so- wis der kleinen Entente zur Borawng der Lage, diedurch:d6n Abschluß des deutsch-russi schen Vertrages/ entstanden ist, zusammen. Deutschland, RuMcrnd und die Neutralen waren von dieser Beratung ausgeschlossen. Durch diese Ausschließung haben die Entonte- vertretungen die Scheidui

^ der in Genua oer- ^retsnen Staaten in zwei Lager und die Un gleichheit ihrer ^Rechte scharf markiert. Wenn man eine Konferenz sprengen unjd ihre Arbeits-, fähigkeit austilgen will, muß man es genau so machen. ... Verdikt derEntente gegen Deutschland. Deutschland aus der polit. Kommission G e n u a, 19. April. Die Sitzung der Vertre ter der großen und kleinen Entente in der Villa Raggio über die Stellungnahme zu dem deutsch- russischen Vertrag dauerte den ganzen gestrigen Tag. Das Ergebnis der Beratung

war eine Note an iden Präsidenten der deutschen Delega tion iitzn der Note wird darauf hingewiesen, daßNch Deutschland mit der Annahme der Ein- ladung nach Genua verpflichtet hat, das Pro gramm von Cannes einzuhalten, was aber durch den ^Abschluß dieses Vertrages tnicht geschehen sei. - Kaum eins Woche, nachdem der Präsident I^j der Eröffnungssitzung.erklärt hatte, an den gemeinsamen Beratungen' zum Wiederaufbau Rußlands mit voller Solidarität mitzuhelfen, sei iein Geheimvertrag abgeschlossen worden

, der erstens einen Wortbruch bedeute und zwei- tens das Deutschland ^ entgegengebrachte Ver-, tmvchinals nicht krocht angebracht erscheinen lasse. Indem Deutschland m der russischen Frage, die zur Erörterung durch , alle Vertretun- gev^ovgelegt worden war, emen SoviderpäM fl^Aossen habe, der augeinscheknlich. von. der KMerenz nicht mehr' 'genehmigt- zu werden bWSchl, so halten es die Firmatarmächte nicht mehr für angebracht, daß Deutschland weiter hin an den Beratungen^ der russischen Frage teilnehme

Ein Berlinerischer Kommentar. Berlin. 19. April. Hier ist man über den Zwischenfall in Ge nua der Ansicht, daß es gut war. den Herr fchaften einmal zu zeigen, daß sich Deutschland nicht an der Nase herumführen laßt und daß auch die Geduld des Geduldigsten eine Grenze hat. Seit zehn Tagen werde schon in Genua herumdebattiert und das Resultat war nichts als eine leere Resolution Wer die Lösung der Valutenfrage.' Wenn Deutschland in dieses Nichtstun vielleicht auch mit allzuschar- ser Handchineingegriffen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 03.08.1922
Physical description: 8
Nr. 175 „Bozner Nachrichten', den 3. August 1922 Seite 2 . Po in cares ausgeworfen wuxd.e. Da taucht nun die. Frage auf, die Wohl für ganz Deutschland von bren nendem Interesse ist, und an die sich vielfach größter Optimismus knüpft: Wie wird die Lage sein, wenn in Frankreich die radikale Linke den Sieg davon trüge, was in anderen Worten besagen will: Wenn etwa der frühere Ministerpräsident Caill a u x zur Herrschaft käme? Eine solch grundsätzliche Änderung in der fran zösischen Politik

ist bis 1924 allerdings vollständig ausgeschlossen. Bis dahin lebt nämlich noch hie alte französische Kammer. Die jetzige Kammer sühlt in sich aber nicht das mindeste Interesse an der Fest stellung des guten oder schlechten deutschen Willens; sie verfolgt nur einen Zweck: Deutschland politisch zu unterjochen, zu vernichten. Wirtschaftliche Ge dankengänge liegen dieser Kammermehrheit fern; lassen sie sich aber zufällig mit dem genannten Pro gramm verbinden, oder fördern sie es gar, so sind sie natürlich

Da vielleicht dieses Zeitalter einmal Wirklichkeit wird, empfehlen vorsichtige Leute in Deutschland, sich schon heute die französischen Führer von morgen näher anzusehen, um zu erkennen, was Deutschland ^ im günstigsten Falle von Frankreich zu vergegen-! wärtigen haben könnte. Caillaux ist Realpolitiker. ^ Das will besagen, daß er kühl das Erreichbare an-! strebt und alle seine Kräfte in dessen Dienst stellt.^ Caillaux spricht es osfen aus, daß Deutsch land nicht imstande ist und auch in Zukunft

er, daß die fran zösische Industrie deutsche Naturallieferu n- g e n, wie sie etwa in Wiesbaden vorgesehen wurden, nicht ertragen kann, ohne zusammenzubrechen. Es bleibt also als einziger Ausweg die Tilgung d^r interalliierten Schulden und engstes deutsch- f ran zösischesZusammenaröeitenauf wirtschaftlichem Gebiet 7— der Gedanke war Caillaux von jeher teuer.- > Scl^n wir uns diese Zusammenarbeit einmal näher an. Deutschland wird in nicht allzu ferner Zukunft sich vielleicht damit zu befassen haben. Caillaux

ist einer der deutschfreundlichsten Fran zosen. Bessere Bedingungen als er wird überhaupt kein Franzose je stellen. Sie stellen das Meistbot dessen dar, was Frankreich überhaupt an Entgegen kommen Deutschland beweisen wird. Mit einem einige n, dem politischen Einfluß Frankreichs vol^ ständig entzogenen Deutschland will auch Caillaux nicht verhandeln. Vorbedingung ist eine Lockerung des Deutschen Reiches, wobei die westlichen Gebiete, also der Rhein und die Pfalz, unter den direkten Einfluß Frankreichs kommen sollten. Deutschland

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 02.05.1923
Physical description: 8
aus seiner Schienenbahn um ' sieben Meter nach rückwärts, worauf man mit - dem Abbau der Pfeiler und der Senkung be gann, die allmählich, und zwar wiederum unter Verwendung von Winden, vorgenommen wurde. ^ Die Durchführung der Verschiebung dauerte nur achtzehn Stunden. . ' Ein Amerikaner her Veutschlanü ermutigt. Der Hauptschriftleiter der in gebildeten ame rikanischen Kreisen außerordentlich viel gelese nen Wochenschrift „Theh Freeman', Mr. Nock, befindet sich gegenwärtig auf einer Reise durch Deutschland. Nock

wird, mit der Notwendigkeit des Naturgeschehens sich ent wickeln. Die „Münch. N. N.' bringen nun höchst inter essante Aeußerungen Nocks über englische und amerikanische Politik und über die Politik, welche Deutschland zu seiner Wiederaufrichtung einschlagen müßte. Wenn sich auch die deutsche Regierung heute noch nicht zu solchen Wagnissen aufzuschwingen vermag, so soll damit nicht ge sagt sein, daß der von Nock gekennzeichnete Weg der richtige ist und einmal auch wirklich beschritten wird. Ob es nur nicht zu spät

wird. „Wir leben noch', so urteilt der Amerikaner, „mitten im Kriege, der von einem übermäch tigen, unersättlichen Frankreich gegen ein ohn mächtiges Deutschland geführt wird: Frankreich will Deutschland vernichten, politisch und wirt schaftlich versklaven. Amerika, das nur durch eine übermächtige, irreführende, englisch- französische Propaganda in den Krieg hinein gehetzt ist, leidet wie die ganze Welt unter die sem Zustand. Aber hoffen Sie weder auf den Beistand Amerikas, noch Englands. Das wäre der größte

, aber es wird dennoch keinen Finger rühren. Frei können Sie nur werden, wenn Sie es machen wie die Türken. Gewiß hat Wilso n mit seinen 14 Punkten sein Wort n i ch t gehal ten, aber eine moralische Pflicht leitet Ame rika aus dieser Tatsache n ich t ab. Meine Ansicht über die augenblickliche Lage ist folgende: Deutschland hat zu lange die Po litik der Verständigung betrieben, beson ders in Bezug aus England und die Vereinigten Staaten. Die britische Politik ist ganz realistisch. Wenn Frankreich ' einen Erfolg

hat, wird England sich auf seine Seite stellen. Hält -Deutschland durch, wird England Deutschland ermutigen. Die Vereinigten Staaten werden überhaupt nichts sür Deutschland tun. Sicher lich könnten die englischen und amerikanischen Bankkreise den Franken in einer für die französische Regierung höchst peinlichen Weise, drücken, aber ich zweifle, daß sie es tun werden, weil dadurch ihre eigenen Interessen stark ge fährdet würden. Eine Einbildung der Deutschen ist überhaupt die Hoffnung, daß vermehrter Druck

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