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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 19.06.1913
Physical description: 24
die Zunahme des Wohlstan des gebracht hat. Umfassend und sorgsam wurden die so zialen Einrichtungen zum Wohle der arbeitenden Klassen er weitert und ausgebaut. Die Wehrkraft des Deutschen Reiches i-st^in nie ermüdender Arbeit gepflegt und gefördert worden: insbesondere hat sich die Marin e unter persönlicher Ini tiative Euerer Majestät aus kleinen Anfängen zu Achtung gebietender Stärke entwickelt. Was an sittlichen Kräften, was an Edlem und Schönem im deutschen Volke lebendig ist, konnte der Aufmunterung

, soll ein Symbol sein der E ini gkei t d e r deutsche n -Fürst e n, der Freien und Hansestädte, des ganzen deutschen Volkes, — der un erschütterlichen Einigkeit, die des Deutschen Reiches Macht und Glanz nach außen und im Innern für immer verbürgt.' Möge dem Schiffe des Deutschen Reiches unter Euerer Majestät starker Führung, wie bisher, auf viele, viele Jahre glückhafte Fahrt beschieden sein! Möge Gottes Gnade und Segen auf Euerer Majestät, auf der huldreichen Kaiserin und auf dem ganzen in reichster Blüte

Kr. 138 „Bozner Nachrichten', Donnerstag, lg. Juni 1913 17 geblieben. — Euere Majestät haben sich in der Führung der auswärtigen Politik des Reiches, wie im Innern stets aufs neue als Wahrer des Friedens bewiesen, immer darauf bedacht, dem Reiche die Stärke zu sichern, die eines ehrenvollen Friedens Gewähr ist. Glänzend ist der wirtschaftliche Auf- s chwun g, den Deutschland in diesen 2 > Friedensjahren genommen, und der in allen Teilen des Reiches und in allen Schichten der Bevölkerung

durch Euere Majestät sicher sein. Den Blick auf das Ganze und Einigende gerichtet, haben Euere Majestät den Wert und die Bedeutung der Einzel staaten im verfassungsmäßigen Organismus des Reiches nicht verkannt; die Erhaltung der ihnen für die Förderung ihrer Kulturaufgaben unentbehrlichen Lebenskraft, ihre Rechwund Interessen durften des Kaiserlichen Schutzes sich erfreuen. Hiefür,' wie für alles, was Euere Majestät in diesen 25 Jahren zum Besten unseres großen Vaterlandes erstrebt und geleistet

haben, möchten die deutschen Bundes fürsten und die Freien und Hansestädte in dieser Stunde ihren freudigen Dank zum Ausdruck bringen. Als äußeres Zeichen unserer Gefühle und Gesinnungen bitten wir Euere Majestät, den Tafelaufsatz huldvollst ent gegenzunehmen, den wir einstweilen im Entwurf hier zu überreichen uns gestatten^ Das Schiff, das er darstellt, um rahmt von den Wappenschildern der deutschen Bundes staaten, mit dem Reichsadler auf schwellendem Segel und der Kaiserkrone als Schiffszier

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 21.07.1897
Physical description: 6
und der Himmel, immer dunkler, die Berge links und rechts zum Gewölbe ver einigte, die Sterne darauf zu glitzern begannen und nichts mehr zu hören war als das Rollen des Zuges, das Schnauben der Lokomotive, sonst Alles still bis in die weite Ferne, wo aus entlegenen Höfen freundliche Lichter herüberschimmerten. Die Universitäten des Deutsche« Reiches für die Deutschen in Oesterreich. Auf Anregung der Universität Heidelberg haben sämmt liche deutschen Universitäten eine Sympathie-Kundgebung für die Prager

deutsche Universität aus Anlaß ihrer Haltung in der Sprachenverordnungs-Frage unterzeichnet, welche sich zu einer Kundgebung für die Deutschen in Oesterreich gestaltet. Von den ungefähr Z000 ordentlichen Professoren der Univer sitäten des Deutschen Reiches haben 816, also die überwälti gende Mehrheit, die Adresse unterzeichnet. Namentlich die Träger berühmter Namen haben fast ausnahmslos ihre Unter schrift unter dieses denkwürdige Document gesetzt. Eine solche Kundgebnng steht beispiellos

sind, hat die Prager Univer sität, die älteste deutscher Zunge, mannhaft das Wort ergriffen, um auf gesetzlichein Wege die großen Gefahren zu betonen, die ihr, der uralten Stätte deutscher Wissenschaft, und dem ganzen deutschen Volksthum.in Böhmen und Mähren drohen. Die unterzeichneten ordentlichen Professoren der Univer sitäten des Deutschen Reiches drücken den College» der ehrwür- digen österreich'schen Schwester-Universität ihre wärmsten und lebhaftesten Sympathien zu ihrem Vorgehen aus und geben

der Ueberzeugung Ausdruck, daß Millionen national gesinnter Bürger des Deutschen Reiches mit ihnen in diesen Gefühlen sich einig wissen.' Unterzeichnet ist diese großartige, von den Fackelträgern der deutschen Wissenschaft, den Führern des Culturlebens der gesammten Nation ausgehende Kundgebung von den Professoren der Universitäten: Berlin, Bonn,. Breslau, Erlangen, . Frei burg, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena,

in der Geschichte da: es ist das erstemal, daß die Träger der deutschen Wissenschaft sich in so großer Zahl zu gemeinsamer That vereinigt haben. Die Kundgebung, welche von einer deutschen Universität zur Veröffentlichung übersendet wurde, lautet : „In dem großen und schweren Kampfe, den heute die Deutschen Oesterreichs um ihre nationale Existenz und ihre berechtigte Stellung in der alten von ihnen geschaffenen und in erster Linie durch ihre Kraft erhaltenen habsburg'schen Monarchie zu kämpfen gezwungen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 22.10.1923
Physical description: 8
Nr. 240 „Bozner Nachrichten', den 22. Oktober 1923 Seite 3 lassen, worin mitgeteilt wird, daß sie im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und -Ordnung in Bayern und zur Wiederherstellung d^s Einvernehmens zwischen Bayern und dem Reich den bayer. Teil der Reichswehr ihrerseits als Treu händer des deutschen Volkes in Pflicht genommen, den Generalleutnant v. Lossow als bayerischen Lan des kommandanten eingesetzt und mit der Wetter führung der bayerischen Division betraut

, erklärt: Die neueste Maßnahme der bayerischen Re gierung, stellt zweifellos einen glatten Bruch der j Reichsverfassung dar. Es ist tief bedauerlich, daß ^ eine verantwortliche deutsche Landesregierung in ! einer Zeit schwerster außenpolitischer Not des Vaier- s landes Sonderwünsche und Sonderinteressen gegen- i über der Gesamtheit des Reiches durchsetzen zu sollen ! ^ ^ glaubt MW damit dem Reich und derR-ichsrcgierung i welchldie Städt 'besetzt Mt'verMt sich neütr -l'ünd die Zu,ammenfassung

aller Kräfte gegen den von ^ bleiben. ! Paris, 22. Okt. (Ag. Br.) Der „Temps' ! schreibt zur Proklamierung der rheinischen Republik I in Aachen, Frankreich gewähre dem besetzten Ge biete volle Freiheit des Wortes und des Entschlusses. außen kommenden Zerstörungswillen außerordent lich erschwert. Gestern abends fand eine außerordentliche Mi nisterratssitzung statt, die sich mit der Lage zwischen Bayern und Reich befaßte. Der-Oberkommandant der deutschen Heereslei tung, General von Seekt, hat an das Heer

. (Ag. Br.) In einer Rede erklärte Ministerpräsident von Knilling. daß Bayern treu zum Reiche halte. Bayerns Tun und Lassen richte sich immer nach dem Worte: „Das Reich muß uns trotz allem erhalten bleiben.' ! Über das Reparationsproblem erhebe sich nunmehr ^ das Problem der Sicherheit, bei dessen Losung nie- ? mand Frankreich etwas dreinzureden habe. ! Abbau in Deutschland. ! Berlin, 22. Okt. (Ag. Br.) Ein Dekret des ^ deutschen Finanzministers verbietet die Neuauf- - nähme von Angestellten in allen öffentlichen

nicht den Kolonien) eine i Stellung der völligen Freiheit der Selbstbestim- ! mung Wer ihre ^schicke zukommt, dergemäß - die Dominions nicht nur untereinander, son- - dern auch mit dem Mutterlands auf derGrund- ' läge völliger Gleichheit verkehren. Auf der an dern Seite ist die auswärtige Politik das Ge biet, auf dem nicht nur die Einheit und Geschlos senheit des Reiches gegenüber der übrigen Welt in die Erscheinung tritt, sondern auch der Ein fluß des Mutterlandes am schwersten wiegt. Denn noch sprechen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 18.12.1897
Physical description: 8
2 »»O«?«er Nachricht-«.' Kr. S8V eine Ansprache, in welcher er auf die hche Ehre des Kaiser besuches hinwies, heiße Wünsche für die Fahrt des Prinzen Heinrich aussprach und mit den Worten schloß: „Dem mächtigen Schirmherrn des Deutschen Reiches und zder deutschen Flagge auf allen Meeren, Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm II. ein donnerndes Hoch!' Um Z Uhr 20 Min. begab sich der Kaiser zu Wagen nach dem Dammthorbahnhofe, um nach Kiel weiterzufahren. Die Ankunft in Kiel erfolgte nachmittags

wirst, und die Auf gaben, die Du zu erfüllen hast, bedingen an sich nichts Neues Sie sind die logischen Kon.sequenzel' dessen, was Unser hoch seliger Herr Großvater und sein großer Kanzler politisch ge stiftet und was unser herrlicher Vater mit dem Schwerte auf dem Schlachtfelde erworben hat. Es ist weiter nichts, als die erste Bestätigung des neu geeinten und neuerstandenen deutschen Reiches in seinen überseeischen Aufgaben. Dasselbe hat in erstaunenswerther Entwicklung seiner Handelsinteressen einen solchen Umfang

Landsleute draußen die feste Ueberzeugung haben, seien sie Priester, seien sie Kaufleute oder welchem Gewerbe sie obliegen, daß der Schutz des Deutschen Reiches durch die kaiserliche Schiffe ihnen nachhaltig gewäbrt werden wird. Sollte es aber je irgend Einer unternehmen, unZ an unserem guten Rechte zu kränken oder schädigen zu wollen, dann fahre darein mit gepanzerter Faust; und, so Gott will, flicht Dir den Lorber um Deine junge Stirne, den Niemand im ganzen Deutschen Reiche Dir neiden

gewonnen, daß' es Meine Pflicht ist, der neuen deutschen Hansa zu folgen und ihr den Schutz ^angedeihen zu lassen, den sie vom Reich und vom Kaiser verlangen kann. Die deutschen Brüder kirchlichen Berufes, die hiuausgezogen sind zu stillem Wirken und die nicht gescheut haben, ihr Leben einzusetzen, um unsere Religion auf fremdem Boden, bei fremden Volke heimisch zu machen, haben sich unter Meinen Schutz gestellt und es gilt diesen mehrfach getrennten und oft bedrängten Brüdern für immer Halt und Schutz

zu verschaffen. Deswegen ist die Unterneh mung, welche ich Dir übertragen habe, und die Du in Ge meinschaft mit den Kameraden und den Schiffen, die bereits draußen sind, zu erfüllen haben wirst, wesentlich die eines Schutzes und nicht eines Trutzes. Es soll unter dem schützenden Panier unserer deutschen Kriegsflotte unserem Handel, dem deutschen Kaufmanne, dem deutschen Schiffer das Rrcht zutheil werden, was wir beanspruchen dürfen, das gleiche Recht, das von Fremden allen anderen Nationen zugestanden

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Page 2 of 8
Date: 20.06.1923
Physical description: 8
der Münch ner N. Nachr. über die innere Schwäche des deutschen Reiches, die zum Fehlen der materiel len Machtmittel hinzutretend, das Uebel hoff nungslos verschlimmert. Eine wirklich macht volle Reichsgewalt habe es in den ersten 20 Jahren des neuen Kaiserreiches gegeben, dann nicht mehr. Heute ertönt wieder die Klage von des Reiches Ohnmacht wie durch lange Jahr hunderte vordem. Bismarck habe des Reiches Macht gesichert, indem -er außer der Personal union des deutschen Kaisers und des Königs

. Die schwersten Bedenken richten sich auch gegen die Politik des größten deutschen Staa tes, der nach den wirtschaftlichen und politi schen Verhältnissen der Gegenwart berufen wäre, des Reiches Grund- und Eckpfeiler zu , sein. Das ist Preußen. Zwar schien es in neuerer Zeit, als ob die preußische Regierung sich jetzt auf den einzig möglichen Standpunkt zurückgefunden hätte, gleichmäßig nach rechts und links die Staatsautorität zu wahren und sich bezüglich der inneren Politik und der Ge samtpolitik

von Preußen auch die Verbindung der Reichskanz- lerfchäft und des Ministerpräsidiums von Preu ßen festlegte und die wichtigsten Posten in Preu ßen und dem Reich in eine Hand legte. Hier durch, sagt Quaatz, war dem alten Jammer des Dualismus zwischen Reich und Gliedstaaten vor gebeugt. Es waren Sicherheiten dafür geschaf fen, daß die starken Kräfte Preußens nur im Sinne des Reiches verwendet werden konnten. Eine weise Politik sorgte serner dafür, daß die Eigentümlichkeiten der Bundesstaaten, namentlich

, viel zu weit gegangen und Hat damit die Fun- - damente des Eigenlebens der Länder erschüttert. ' Hier muß ein Schritt zurück getan und wieder - eine wirkliche finanzielle Selbstverwaltung der Länder ermöglicht werden. Das jetzige System, nach dem die Länder fast ganz aus der Tasche des Reiches leben, ist unhaltbar. Diese Über zeugung ist heute bei allen Parteien des Reichs tags verbreitet. Mus Amerika gerzchtfertigt. Einmarsch in Belgien — Lufitania — Täuch- bootkrieg. Die amerikanische Zeitung „Aurora

' in Bufsaks schreibt: „Von Zeit zu Zeit vernehmen wir immer noch die im Krieg so beliebten Anklagen bezüglich des nicht nur unklugen, sondern auch sittlich zu ver urteilenden deutschen Durchmarsches durch das l übrigens mit England und Frankreich vertraglich unter einem Hut steckende) Belgien. Dem wird danH macht hätte, und meinte: „Da, rauchen Sie mal eine Unverzollte!' - > - In Wien habe ich mir natürlich gleich Virginias gekaust. Ich hatte zwar das Gegenteil bei den Ge- bejnen der A'antippe gelobt

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Page 1 of 40
Date: 12.10.1913
Physical description: 40
anch i.n Mger derDeutschösterreicher gefunden. , . -Hundnisse'' mit Frankreich. so findet diese Stellungnahme in der durch den nationalen 7 Gegensatz Mischen Deutschen und Tschechen gegebenen tra ditionellen tschechischen Politik .ihre Erklärung. Rud wenn die Polen in letzter Zeit wegen der Polenpolitik des Deut schen Reiches in Preußis^-Polen, die! mit staatlicher Geld- Hilfe die Erstarkung und Vermehrung des deutschen Volks- elements in diesem slawischen Teile des Deutschen Reiches erreichen

Staatsöberhairpt des Deutschen Reiches Luft 5N' inachen 4tnd in der ihr besonders eigenen hochmütigen Art die. seinerzeit gebrauchten Worte des deutschen Kaisers von der „Nibekimgentreue' und dem „Kampfgenossen in flimmernder Wehr' als „hohle Phrase' zu verhöhnen uud ihren Sprecher und das Reich demgemäß in den Augen der Bevölkerung herabzusehen. Die Alldeutsche» bekennen ihre Gegnerschaft zum Bündnis schon länger und begründen sie mit der bisherigen Erfolglosigkeit der deutschen, nationalen Politik

zwischen dein Deutschen bleich und Österreich-Uilgarn zu suchen? ' Selbstverständl ich auf Seite derDeutschen/, lautet die allgemei ne Meinung, llnd doch kann diese Antwort leider nicht nneingeschräult gelten. Zwei nicht unbedeutende politische deutsche Frak tionen haben nchossen als Gegner des Bündnisses ausge sprochen, u zw eine iiiachtige Partei der. Alpenlauder und die alldeutsche Partei. Crstere bönützte die Gelegenheit, unl ihrem zügellosen, bisher schwer bemeisterten Hasse gegen das gegenwärtig

in Österreich, die sie mit dem Bündnisverhältnisse und der dadurch dem Deutschen Reiche gebotenen Zurück- halinug in allen nationalen Dingeu der Deutschösterreicher in ursächliche» Nusammeuhaug kringelt. Und die Sozial demokraten? Wer könnte sie als Freunde des' deutschen Militärstaates und eines Bündnisses mit ihm, ansehen? Auch das einträchtiaste Familienverhältnis.zwischen öster reichischer und deutscher Sozialdemokratie wird die Führer der delltfch-öfterreirl''^ett sozialdemokratischen Partei, denen

größtenteils das deutsche Nationalbewußtsein gänzlich ab handen gekommen ist, kaum für die Büuduisfrage be geistern Und trotz dieser Erscheinungen, die vielleicht dem in die österreichischen Verhältnisse nicht Eingeweihten als begin nende allgemeine Abkehr vom Dreibuud erscheinen mögen, kann mit felsenfester Sicherheit die Behauptung ausgestellt werden, daß in der breiten Masse der deutschen Bevölkerung in Österreich der Glaube au die Festigkeit uud Notwendigkeit des Bündnisses mit dein Deutschen Reiche

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Page 3 of 8
Date: 04.01.1923
Physical description: 8
des deutschen Volkes, d. h. selbst wenn das deutsche Volk sein ge samtes. Einkommen als Steuern hergeben würde, lo würde der Staatshaushalt (Reich, Lander und Gemeinden) immer noch mit einem Defizit — in ''Höhe von 15 Prozent — abschließen. Und zum Leben hätten die Deutschen dann nichts. Die direkte und nottvendige Folge dieser Ver hältnisseist die immer schneller und schneller anwach sende Verschuldung des Reiches. . Die schwebende Schuld betrug: am 1. April 1921 rund 166, am 1. April 1922 rund 271

Nr. 3 bau während des Krieges ist die wirtschaftliche,E r- s eu g u n g der deutschen Industrie, Landwirtschaft Änd Bergbau stazL z u r ü ckg-e g ä n g en: der Er trag der Landwirtschast aus ein Hektar ist um 40 bis 50 Prozent gesunken, die Forderung des Berg baues (Kohle, Eisen usw.) um 30—40F. Nach Un tersuchungen über die Arbeitsleistungen in einer An zahl deutscher Fabriken zu schließen, bewegt sich der Rückgang der industriellen Erzeugung als Ganzes in ungefähr den. gleichen Grenzen

. Einen Anhalt für den Rückgang der gesamten Güter erzeugung bietet der Güter verkehr aus den deutschen Bah nend Möglichen mit 1913 ist der deutsche Güter verkehr, bezögen auf das heutige Eisenbahnnetz, auf 60 Prozent gesunken.' Es läßt sich hiernach ^rech-. nen, daß der Wert der gesamten deutschen Güter erzeugung eines Jahres höchstens 60 Prozent von ^ Milliarden, d7h. 24 Milliarden Goldtnark, be tragen wird. Die deutschen Reparationszahlungen betragen hiernach, rein rechnerisch gesehen, im Durchschnitt

.etwa 20 Prozent vom gegenwärtigen Wert der Ar beit, des deutschen Volkes. Für die ersten Jahre ist der Prozentsatz niedriger, etwa 15 Prozent; insolge der Palutaverhältnisse stellen, sich indessen die tat sächlichen Prozentsätze viel höher. , Um die Reparationszahlungen nach Möglichkeit zu erfüllen/ hat Deutschlaich eine Reihe von neuen St eu e r g e setzen erlassen. Es gibt jetzt 39 Reichssteuern; dazu kommen die Landes- und Ge meindesteuren, deren Zahl ^ beispielsweise in Würt temberg

jetzt aus 18 gestiegen ist. Nach dem jetzigen Stand beanspruchen, die Reichs-, Landes-und Ge meindesteuern zusammen mehr.als vier Zehntel, nach vorliegenden Schätzungen etwa 43 Prozent v o m Einko mm en des deutschen Volkes. . Trotz dieser außerordentlichen Steuerbelastunz hat Deutschland die festgesetzten Barzahlungen an die Entente nicht leisten können. Die Hauptursache, hierfür , ist der Umstand, daß die deutsche Papier- Mark zwei verschiedene Werte hat, einen I nl ands- wert, der ausgedrückt

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 26.09.1923
Physical description: 8
am vergangenen Sonntag gehalten hat, waren harthörig, unnach giebig, voll unbegründeter Anklagen und Be schuldigungen wie eh und je. Der französische Ministerpräsident hat sich unter anderem die Behauptung geleistet, niemals sei ein besiegtes Volk so milde behandelt worden wie das Rut sche. Der Friedensvertrag von Versailles hat dem deutschen Volke seine gesamte Flotte, seine Kolonien, die kostbarsten Rohstoffgebiete im Osten und Westen des Reiches, er hat ihm an zehn Millionen deutscher Menschen genommen

Bundesstaaten mit dem Reichs kanzler wurde einstimmig aus mnerpolitischen und hauptsächlich finanziellen Gründen die Ausgabe des passiven Widerstandes in den be setzten Gebieten beschlossen. Die Regierung wurde beauftragt, so die Einstellung des passi ven Widerstandes durchzuführen, daß Würde und Ehre des deutschen Volkes nicht angetastet werden. Alle Ministerpräsidenten erklärten dem Reichskanzler, daß sie bei eventuellen Versu chen der Sprengung des Reiches bedingungslos auf Seiten der Reichsregierung

Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz Nr. IT . Telephon Nr. 1Ä. Ausgabe täglich 2 Uhr muhmittags.. Einzelnummer 25 Cent. Nr. 318 Mittwoch, 26. September 1933 AM Aufgabe des passiven Widerstandes von Regkerungsseite einstimmig beschlossen. Die gegenwärtigen Entscheidungen in der! deutschen Außenpolitik können auch entschei dende Veränderungen in der innexen deutschen Politik, im Verhältnis der einzelnen Länder zum Reiche, des Südens zum Norden bringen. Die Regierung Stresemann geht an die Erfül

lung ihres Programms, das 'Ruhrabenteuer zu beendigen. In der Besprechung des Reichskabi- nötts mit den Vertretern des besetzten Gebietes, in deren Reihen alle Schichten der Bevölkerung Unternehmer und Arbeiter, freie Berufe und Werksingenieure repräsentiert waren^ wurde von der überwiegenden Mehrheit der Stand punkt des Reichskanzlers gebilligt, daß das Reich die finanziellen Kosten des Ruhrwider standes, die von einem Mitglied der deutschen Volkspartei mit vierzig Millionen Goldmark an einem Tage

, und der Friedensvertrag ein einseitiges Diktat ge- gewesen ist. Poincare will sich auch jetzt nicht zu Verhandlungen bequemen, er sagt auf die deutschen Forderungen nach Freilassung der Gefangenen, Rückkehr-Erlaubnis für die Ausgewiesenen, Übergabe der Zivilverwaltung an die deutschen Behörden sein brutales Nein. ' Gerade diese absolute Schroffheit und Hals starrigkeit des französischen Ministerpräsidenten birgt die schwersten Gefahren in sich. Große, zum Äußersten entschlossene Gruppen des Deutzen Mei ches

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Page 2 of 8
Date: 30.01.1896
Physical description: 8
- auf den deutschen Kaiser aus: »Ich freue mich, Sie Heute auf Deutschem Boden begrüßen zu können.- Vertreter fast aller deutschen Gaue haben sich vereinigt, mit Uns' das Geburtsfest des deutschen Kaisers zu feiern, das in diesem Jahre eine besondere Weihe dadurch erhält, daß das 25jährige Geburtsfest des Deutschen Reiches mit demselben zusammenfällt. Die Versammlung, die ich hier begrüße, gibt ein Bild dessen, das wir vor 25 Jahren erreichten, was durch das Herzblut unserer Brüder, die Arbeit unserer deutschen

Herren ausgerichtet wurde — die neue Einig keit der deutschen Stämme, das neue Erstehen des Deutschen Reiches: Aber mehr als durch dieses Bild ist in der Persön lichkeit Sr. Majestät des deutschen Kaisers der Gedanke des Deutschen Reiches verkörpert. Als der Kaiser vor acht Jahren zur Regierung gerufen Wurde, hörte man vielfach das Wort ö „Der.Kaiser ist ein reicher Erbe.' Nicht ohne Schärfe war dieses Wort; denn es lag unausgesprochen darin, daß das Ge nießen der Pflichterfüllung vorgehe

„Hsxser Uachrichte«' Ur. SS Ein Trinkspruch auf deu dklltsche» Kaiser. Am Sonntage Abends um 6 Uhr fand in Wien aus An laß des Geburtstages des deutschen Kaisers Hostafel statt, woran der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg, der Militär- Attache Graf von Hülsen-Häseler, der Generalkonsul Prinz von Ratibor und Corvey, das Personal der deutschen Botschaft, sowie die Minister des Aeußeren, des Krieges, der Reichsfinanzcn, Admiral Freiherr v. Sterneck und die Hofwürdenträger theil- nahmen

. Während des Mahls brachte der Kaiser den Trink spruch auf den Kaiser Wilhelm aus. '' - Mittag! 1 Uhr fand bei.' dem deutschen Botschafter und dessen Gemahlin ein Gäbelfrühstück statt, wozu das Personal der deutschen Botschaft, die Generalkonsuln Flhr v Liebig und Prinz von Ratibor und Corvey, der bayerische Gesandte, der sächsische Gesandte, der Vizekonjul Vivenot, sowie Vertreter der deutschen Vereine geladen waren. Dabei bracyre der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg folgenden Trinkspruch

. Dieses Wort ist ver stummt. Wohl ist unser Kaiser ein reicher Erbe geistiger und materieller Güter; aber er ist ein Mann, ein thatkräftiger Mann, der über dieses Erbe, das auch das unsrige ist, wacht mit der Pflichttreue des deutschen Gewissens. Wrhl weckt seine frische Energie bei schwachen und angekränkelten Nerven einen Widerspruch; aber traurig ist es, daß wir Deutschen, die wir uns für den Typus der Urkraft halten, so oft in dieses hyste rische Nervengezeter einstimmen. Wir sollten uns vielmehr

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Page 2 of 8
Date: 24.05.1899
Physical description: 8
s 8. An dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche, das der Monarchie die Erhaltung des Friedens sichert, soll unverbrüchlich festgehalten werden, im Interesse'der wirth schaftlichen Entwicklung des Reiches eine regere Betheiligung im Weltverkehre angebahnt und zum Zwecke der Erhaltung des wirthschaftlichen Gleichgewichtes und zum Schutze der einheimischen Production gegenüber überseeischer Concurrenz ein engerer Zusammenschluß der westländischen Staaten Europas angestrebt werden. Hand in Hand

mit dem Bünd nisse mit dem Deutschen Reiche muß für uns Deutsche in Oesterreich die Pflege des großen geistigen Zusammenhanges mit Deutschland auf allen Gebieten des culturellen und wirthschaftlichen Fortschrittes besonders auch bezüglich des Hochschulwesens sichergestellt werden. 9. Wir stellen kein Gesammtprogranny auf für die Regierung dieses Staates) durch den Druck der Verbält nisse gezwungen, bestellen wir nur unser eigenes Haus. Die Sicherung unserer Stellung ist aus nationalen Gründen jedoch

auch deswegen nothwendig, damit die politischen und wnthschaftlichen Interessen eine entsprechende Förderung erhalten können. Was wir fordern, ist ein Mindestmaß, weil es sich lediglich darauf stützt, was besteht und was zur Erhaltung unserer Nationalität in Oesterreich unbedingt nothwendig ist. Aber innig verknüpft mit dem Schicksale der Deutschen in Oesterreich ist das Schicksal Oesterreichs selbst, und wer den Blick auf das Ganze richtet, muß für unsere Forderungen noch andere aus dem innersten Wesen

Vermittlungssprache, sowie der inneren und äußeren Amts sprachen der staatlichen und autonomen Behörden in den verschiedenen Theilen des Reiches gesetzlich festzustellen. Es ergeben sich einerseits allgemeine Grundsätze für die Geltung der Vermittlungssprache, anderseits, und zwar be dingt durch die Verschiebbarkeit der Verhältnisse, besondere Grundsätze für die Regelung der Sprachenfrage in den einzelnen Ländern. Es wird die Reichsgesetzgebung für die Regelung der vorliegenden Frage bei den Staatsbehörden

, die Landes gesetzgebung für die Regelung derselben bei den autonomen Behörden nach Maßgabe der sür die einzelnen Länder aufgestellten Forderungen und innerhalb des durch die Reichsgesetzgebung festzustellenden Geltnngsumsanges der deutschen Sprache als Vermittlungssprache einzutreten haben. Die nachstehenden Festsetzungen beruhen aus genauer Erforschung der Stellung, welche die deutsche Sprache im nationalen wie im staatlichen Interesse in Oesterreich be ansprucht' Sie sind als ein untrennbares Ganze

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Page 2 of 8
Date: 21.01.1896
Physical description: 8
glänzend illuminirt. Die großen Geschäftshäuser, alle öffentlichen und viele Privatgebäude erstrahlten in buntem Lichterglanze. Trotz der ungünstigen Witterung durchwogten ungeheure Menschen massen in freudiger Erregung die Straßen. Die GkdiichtllUcitt der Ermdiwg des deutschen Reiches iu Gries. Die im nachbarlichen Kurorte Gries weilenden Angehörigen des Deutschen Reiches veranstalteten am Samstage Abend im Hotel „Sonnenhof' eine man kann sagen glanzvolle Jubiläums feier ans Anlaß des 25jährigen

Bestandes des Deutschen Kaiser reiches, welcher würdigen Festlichkeit auch mehrere Gäste aus Bozen und Gries beiwohnten. - Der elegante Speisesaal des Hotel „Sonnenhof' prangte im Festschmuck. Umgeben von üppigen Zierpflanzen erhoben sich auf hohem Sockel die blinkenden Büsten Kaiser Wilhelm I. und dessen Enkel, des jetzigen Kaisers Wilhelm II. Der Hintergrund der geschmack vollen Decoration bildete ein reizendes, ganz zu dem patriotischen Feste passendes Arrangement in reichsdeutschen und in öster

dankbar die Vortheile genießen, dürfen uns des heutigen Tages freuen. Damit übergeht jedoch auf uns die ernste Pflicht, auch das zu erhalten, was die hohen Herren uns erkämpft haben Aus dem deutschen Reiche ist ein Weltreich geworden. Ueberall in den fernen Theilen der Erde wohnen taufende unserer Lands leute. Deutsche Güter, deutsches Wissen, deutsche Betriebsam keit gehen über den Ocean, nach taufenden von Millionen be ziffern sich die Werthe, welche Deutschland auf der See fahren

um die Wieder aufrichtung des Reiches ans und theilt ihm zugleich den Be schluß mit, zur bleibenden Erinnerung an dessen unvergeßliches Wirken für Kaiser und Reich das Bildniß des Fürsten in ganzer Figur in Lebensgröße malen zu lassen und demselben einen Ehrenplatz im Reichskanzlerpalais anzuweisen. Kaiser Wilhelm verlieh zahlreiche Ordensauszeichnungen. Eine Extra-Ausgabe des ..Reichsanzeigers' veröffentlicht Am nestie-Erlässe zu Gunsten von Zivil- und Militärpersonen. Außerdem hat Kaiser Wilhelm eine größere Anzahl

dieses Jubel festes, von der Gründung oder Wiederaustichtung des Deutschen Reichs nach langen und bangen Tagen der Schmach und der Uneinigkeit. Redner pries die Heldentugenden Kaiser Wilhelm's l., Kaiser Friedrich III. und brachte seinen mit brausendem Jubel aufgenommenen Trinkspruch auf Kaiser Wilhelm II. ans. Die Vereinskapelle des Herrn Dr. H. E. Ei ch bo ru. welche an diesem Festabende bereitwilligst mitwirkte, spielte nach dem Toaste des Pastors Krüger die dentsche Hymne „Heil Dir im Siegeskranz

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Page 2 of 8
Date: 05.01.1922
Physical description: 8
, welche ihr tiefstes Bedauern darüber ausspra chen, daß es dem Kabinett von Paris nach der Nieder lage Deutschlands nicht gelungen fei, England -und Amerika von Friedensverhandlungen mit. dem Deut schen Reiche zurückzuhalten; nur mit den Einzelstaaten hätte man unterhandeln, Hie einheitliche Verfassung des Deutschen Reiches niemals anerkennen dürfen. - Die Franzosen wollen an allen ihren festländischen Grenzen von schwachen Nachbarn umgeben sein. Spanien, Belgien- und - die Schweiz passen ihnen, Italienist

schließlich doch immer eine an der Oberfläche haftende Maßregel bleiben müsse, daß, wenn England einmal wieder Deutsch lands Schwert gegen Frankreich brauchen sollte, an Spree, Elbe und Donau die geharnischten Männer schon aus der Erde wachsen-würden, besonders wenn die Einheit des Reiches bestehen bliebe. Deshalb hat das Kabinett von London, das zur Äufxechterhaltung der Entente alles tut, was es glaubt, diplomatisch ver antworten zu können, Frankreichs Begehren nach Auf lösung der deutschen

, daß kein wirtschaftliches und militärisches Opfer von deutscher Seite die Franzosen mit dem Bestand der deutschen Einheit ver söhnen kann. Im übrigen deutet man in Paris bei anderer Gelegenheit an, daß man den Begriff der Integrität des Reiches anders auffaßt als das in Deutschland geschieht. Man gab dort zu, daß nach der diesjäh rigen erfolgreichen Aktion der Entente zur Unbrauch barmachung der deutschen Reichswehr und Schutz polizei für den Krieg großen StileS unmittelbare Be fürchtungen für die Sicherheit

Sek« « „Bozner Nachrichten', den 5. und 6. Jänner 1922. jWi ? Nr. 4 wohnlich eine ettvgs mildere Auslegung des Versailles Vertrages und schlössen sich den harten Äiktaten Frankeichs erst dann mehr oder weniger an, wenn nach dem Gefühl , ihrer Welt- und menschenkundigen Diplomaten die Entente sonst in die Brüche zu gehen drohte.. Diese relative Annäherung Englands an das noch bor kurzem, so leidenschaftlich gehaßte Deutschland wurde von den Deutschen mit Genug tuung aufgenommen

. Nur einige svenige. Großindu strielle und Publizisten verfochten in der deutschen Presse die Ansicht, England mache den. Franzosen die Erreichung ihrer Absichten in Deutschland nur des halb so sauer^ um sich seine Opposition durch fran zösische Zugeständnisse im Orient abkaufen Zu lassen. Aber so lange wie es eine französische auswärtige Po litik gibt, ist sie darauf aus gewesen, Deutschland zu zerteilen. Noch in diesem Jahre haben sich in der ungesehenen französischen Publizistik Stimmen hören lassen

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Page 6 of 8
Date: 14.02.1922
Physical description: 8
Milliarden Papiermarn im Jahre kosten, sondern auch da rüber hinaus sie wieder zu einem erwerbenden Unter nehmen zu machen, hat in den weiten deutschen Kreisen große Erregung hervorgerufen. Diplomatisch ist die In dustrie dabei auch nicht vorgegangen. An sich ist diese Erregung nicht gerechtfertigt. Sie wäre unbegreiflich, wenn das deutsche Volk sich Ä>er den Inhalt des Friedensvertrages klar wäre. Nach dem Ar tikel 24S haften das Vermögen des Reiches und der Bun desstaaten für sämtliche Forderungen

haben, nicht eine ganz fremde Verwal tung einzusetzen, sondern die vorhandene zu erhalten. Wenn englisches, amerikanisches und sonstiges aus ländisches Kapital an den deutschen Eisenbahnen betei ligt ist, so gewinnt es.ein lebhaftes Interesse an der günstigen 'Entwicklung > hes deutschen Wirtschaftslebens. Und die ausländischen Besitzer derartiger Aktien würden deshalb in ihren Ländern dafür wirken. Deutschland wirtschaftlich nicht zu schadigen. So sauer der Apfel ist, die Eisenbahnen aus der. Hand des Reiches

ist aber immerhin eine Besserung konstatieren, dies trifft namentlich vom KflffeeHan del zu, der seit der Aufhebung des Monopols eine Steigerung erfahren hat, ferner vom Zucker-, Ol- und Malzhandel. Der Übergang der reichsdeutfchen Staatsbalfnen in Privatbetrieb. Di« Zukvnst der deutschen Eisenbahnen. Das Verlangen der deutschen Industrie, die Reichs- «isenbahnen in Privatbetrieb überzufahren und damit nicht nur die gewaltigen Zuschüsse zu sparen, welche sie gegenwärtig dem Reick in der Höhe von einigen zwanzig

mußte. Schließlich daran, daß die Eisenbahn tarife im Verhältnis zu denen großer gut geleiteter Pri vatunternehmen verhältnismäßig hoch waren. Die Fracht sätze in den Vereinigten Staaten erreichten nur einen Bruchteil der deutschen Frachtsätze. Freilich, technische Fortschritte setzten sich nur sehr langsam durch. Und wenn auf dem Gebiete der Lokomo tiven die'Fortschritte außerordentlich große waren, so n>är das jedenfalls nicht der bureaukratischen Eisenbahnver waltung zu danken

, sondern den hervorragenden Leistun gen der privaten deutschen LokomotivsabÄken. Nicht we sentlich anders lag es in der Frage des Brückenbaues, in der des Signalwefens. Bei den deutschen Reichsbahnen herrscht noch heute die amerikanische, nicht die doppelte. Buchführung. .Sie macht es unmöglich, zu ermitteln, wo mit Vorteil und wo mit Verlust gearbeitet wird. Immerhin wird man anerkennen müssen, daß die alte Staatsbahnverwaltung Großes geleistet hat. Im Frieden vollzog sich, wie gesagt, der. Verkehr glatt

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 10
Date: 27.01.1923
Physical description: 10
t ö g l ich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer 25 Cent. Nr. 22 Samstag, den 27. nnd Sonntag« den 28. Jänner 1S23 31. Jahrg. Es geht auf Zertrümmerung öes öeutschen Reiches. Der Franzosensabel wütet gegen wehrloses B»!Ä. Die Zollabfchnürung. Kriegspläne gegen Bayern. ^ Die heutigen Berliner und Münchner Mel dungen geben «in unverhofft trauriges Bild. D5e Franzosen verfolgen ihr Ziel, das auf die Zerschlagung der deutschen Reichseinheit hin- «u^ht^ mit brutalster Hartnäckigkeit. In den beMten Städten

Attentat Frankreichs zu weichen und' die Flinte ins Korn zu werfen.' X 5 ! Verlin, 27. Jänner. Auch der düsterste Pessimismus Wer das Vorhaben der Franzosen wiÄ» durch die letzten Nachrichten aus dem be setzten Gebiete und aus Paris in den Schatten gestellt. Es wird nachgerade vollständig klar, daß es Frankreich nicht bloß um die Ausbeu tung des Ruhrgebietes und die Brechung des deutschen Widerstandes in diesem Gebiete zu tun ist, sondern vor allem um die Zerstörung und Auflösung des Deutschen Reiches

wird fortgesetzt gemordet, das «ine Blutbad 'folgt aus das andere und jeder Anschein eines Widerstandes oder bloßen Miß fallens über die westliä^ Barbarei wird ' mit standrechtlichen Mitteln er- MÜvgt. Solche Blutbäder gab es in T r i e r und Duisb urg, in Kob len z, das die Ameri kaner verlassen haben und die Franzosen gefolgt sind, herrscht bereits der Belagerungszustand. Em 'Weiteres' Mittel, das Reich in Stücke zu hauen, ist die Zollinie zwischen den besetzten Gebieten und den übrigen Teilen des Reiches

. Dw Zollinie wurde bereits aktiviert, ungeheure Truppenverschiebungen sind die Begleiterschei nung. welche den Zweck versolgt^ die Deutschen OnMschüchtern. Ein Hauptschlag scheint gegen SiWdMtschland bezw. Bayern geplant zu sein. Heißt, daß französische Agenten nach Bayern tzsWckt wurden, um die bayerische BevAK^- Tuny M Ausschreitungen' gegen Franzosen auf zureizen. damit Frankreich einen Vorwand er halte, um' an Bayern den Kri^z zu erklärM und auch dieses Land zu besetzen und vom Reiche Abzusprengen. Ter

Plan ist fein ausge klügelt Gestern hat es tatsächlich bereits ^ in Mimchen. Tumulte gegeben. Vom Ausland hat Deutschland Keine Hilfe zu erwarten. Die eng lische Regierung hat sich gestern neuerdings für bw Zuschauerrolle entschieden. Es kommt alles «uf die Geduld, Festigkeit und Seelenstärke des deutschen Volkes an. Der Stähl wird im Feuer Her Esse und das Schicksal großer Nationen ent scheidet sich unter Drangsalen und Prüfungen. Me deutsche Reichsregierung ist nicht gesonnen, dem brutalen

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Page 2 of 8
Date: 17.01.1896
Physical description: 8
: Als Chamberlain am Montag zum Kabinetsrath j ging, wurde er von der versammelten Menge enthusiastisch i mit dem Zurufe begrüßt: „England ist stolz auf Sie!'. Das Gründungs-Jubiläum des ! Deutschen Reiches. ' Am 18. Jänner sind es fünfundzwanzig Jahre, seitdem Kaiser Wilhelm I. im Versailler Königsschlosse, umgeben von den siegreichen Feldzeichen der deutschen Heere, inmitten der Vertreter der deutschen Fürstenhäuser, der Staats- uud Kriegs-' männer, die. deutsche Kaiserwürde angenommen hat. Dieser: Tag

, bisher schon denkwürdig in der Geschichte des Deutschen - Reiches, ist damit der denkwürdigste Erinnerungstag für das neue Reich geworden. Seine Begehung in diesem Jahre stellt den Höhepunkt aller der Erinnernngs-Feiern dar, mit denen Kaiser Wilhelm, die übrigen Fürsten, das deutsche Heer und Volk dankbar jener Zeit der großen Siege gedenken, deren vle.bende Frucht die Neubegründung des Deutschen Reiches gewesen ist. Mit einmüthiger Begeisterung wird ganz Deutsch land die Erinnerungs-Feier

Herrn Folge zu leisten; er hat deshalb gebeten, ihn zu entschuldigen. Wie aber Fürst Bismarck gewiß im Geiste an der Feier An theil nehmen wird, so wird auch seiner, des ersten Kanzlers des Reiches, und seiner Verdienste um das Reich dankbar ge dacht werden. . . . - Die Feier am 18. Jänner wird Vormittags .10 Uhr. durch Gottesdienst in der Kapelle des königlichen Schlosses'und in der St. Hedwig-Kirche eingeleitet. Dem Gottesdienste. in der Schloßkapelle-wohnen die Majestäten und die Mitglieder

als Ständevorsteher in allen Dörfern des Reiches und beschließen ruhig darüber, ob dieser oder jener erwachsene Mensch, der häufig Familienvater, machmal sogar Großvater ist, geprügelt werden und wie viel Ruthen hiebe er bekommen soll. Die Männer der Zwanziger-Jahre hielten die Korperstrafe für schimpflich und vermochten sie im Militärdienste, wo sie als nothwendig galt, zu beseitigen; die Männer unserer Zeit wenden sie ruhig nicht gegen Soldaten, sondern gegen einen ganzen Stand des russischen Volkes

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Page 2 of 8
Date: 28.03.1922
Physical description: 8
Bayern. Frankreichs Politik benützt die Schwierigkeiten des englischen Weltreichs, die es zum Teil selbst entfacht hat, um das eigent- liche Ziel der französischen Politik, nämlich die Vernichtung des Deutschen Reiches endlich zu er- reichen. Frankreich betätigt die Beherrschung Deutschlands heute durch sein starkes Heer und die starken Heereskräfte seiner Gefolgs- staaten in Europa, vor allem Polens und der Tschechoslowakei. Es gelingt ihm bis jetzt mir Erfolg, den eigenen Aufwand hiefür

des jetzigen Deutschen Reiches für sich und seine zum Teil mittellosen Bundesgenossen auf die Dauer- ze tragen. Der finanzielle Bankrott, der bei längerer Dauer der jetzigen französischem Politik droht, zwingt Frankreich rascher, als es viel- leicht sonst täte, die Zerschlagung Deutschlands zu betreiben, zumal auch die jetzige weltpolitische Situation ihm zur Vernich tung der deutschen Einheit und der deutschen Volkskraft ungewöhnlich günstig ist. Frankreich sucht aus diesen Finanzerwägun- gen heraus

und die Un- terstützungen, die es seinen Gefolgsstaaten zuteil werden läßt, durch die Ausbeutung Deutschlands und die Verteilung deutschen Landes, wie Ober- schlesien, aus das deutsche Volk abzuwälzen. Aber die führenden französischen Kreise wissen ganz genau, daß sehr bald auch der überzeugteste Erfüllungswille in Deutschland nichts mehr lei- sten kann, weil keine Mittel mehr vorhanden sind. Frankreich selbst aber hat weder die Fi- nanzkraft noch die Lust, die finanziellen Auf wendungen zur militärischen- Beherrschung

den militärischen Machtdruck aus Deutschland allmählich durch den billigeren wirtschaftlichen Druck zu ersetzen/ Da her die französischen Bemühungen, um Deutsch- land herum eine Kette von Staaten zu legen, die Deutschland auch wirtschaftlich einschließen. Von Finnland über die russischen Randstaaten, Po- len, Tschechoslowakei, den deutschen und öfter- reichischen Süden und die französische Stellung am Rhein, dann im Norden von Dänemark aus. soll der Rest Deutschlands eingeschlossen werden. Voraussetzung

den ganzen Ober rhein einschließlich der Pfalz tatsächlich be herrscht, sucht das Loch in der Kette der srcrnzö- stsichen Einflußstaaten um Deutschland herum, das sich noch im deutschen Süden befindet, ,zu schließen. Die deutsche Wirtschaft hat, solange Tirol, Salzburg und Vorarlberg staatsrecht- lich einigermaßen selbständig bleiben, über diese Länder hinweg eine Verbindung mit Italien, die noch nicht unter der Herrschast der Franzo sen >Und ihrer Gefolgsstaaten liegt. Frankreich weiß, daß Italien

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Page 1 of 4
Date: 12.07.1919
Physical description: 4
können nur von einem geeinten Reiche getragen wer den; darum ist es die größte Aufgabe der neuen Regierung, die Einheit des deutschen Reiches aus der Kriegskatastrophe zu ret ten. Die Erhaltung des Reiches ist der ein zige Lohn für die Unterzeichnung des schrecklichen und ungerechten Märtyrer- Friedens. Damit Deutschland am Leben bleibt, braucht es nicht nur Geld, soidern auch ein neues Steuersystem. Die gemein samen Schulden verlangen eine strenger finanzielle Zusammenarbeit zwischen dem Reiche und den einzelnen

Bundesstaaten, die dem Gegner als einziger Schuldner ge gegenüberstehen. ' » Erzberger schätzt die jährlichen Ausga ben des Deutschen Reiches auf 17 H Milli-, arden Mark, davon 10 Milliarden Mark. als Zinsen für die Schulden und 4 Milliar den für die Invaliden. Er schätzt dann das Gesamterfordernis des Reiches, der Bun desstaaten und der Gemeinden auf insge samt 25 Milliarden Mark pro Jahr. Trotz der neuen Steuervorlagen bleiben noch 5 mehr als 10 Milliarden ohne Deckung. Das Parlament muß eine große

mit den Verhandlungen über den Waffenstillstand betraute. Das Zweite mal. am 21. Juni 1919, als ihn der Präsi dent Ebert in großer Sorge einlud, das Fi nanzministerium zu übernehmen, das weit aus schwierigste in der neuen Republik. Erz- berger legte die neuen Finanzentwürfe vor, die tief in den Geldbeutel des deutschen Vol kes . eingreifen: „Der Staatsbankrott' ^ sagte der Minister — „wäre nicht die Ret tung des Volkes, sondern er würde vielmehr den Volksbankerott bedeuten und Deutsch land um jeden Kredit bringen

die Deutschen zahlen können^ Bis zum Jahre 1921 zahlt Deutschland den Wert von 20 Milliarden in Gold. Was wir davon bis dort nicht zahlen können, kommt zu den vierzig Mil liarden dazu, 1)ie wir in Waren pünktlich zahlen müssen. Wenn dann die Entente- Kommissiion der Meinung ist, Deutschland sei in der Lage Zins und Ämortisierung von weiteren 40 Milliarden zu zahlen, wird uns nach diesen 100 Milliarden insgesamt wie der ein neuer Zahlungsauftrag in Gold auferlegt werden. Jedermann sieht

Blätter be fassen sich weiterhin eingehend mit der Be sprechung des gegen den srüheren deutschen Kaiser vorbereiteten Gerichtsverfahrens. „Daily Chronicle' will wissen, daß das Tribunal, vor dem der Kaiser erscheinen soll das Recht haben werde, auch die Todesstrafe auszusprechen. Die Behauptung, daß die Vertreter der Vereinigten Staaten die Zu stimmung nur unter der Bedingung gege ben hätten, daß kein Todesurteil gefällt- werden soll, sei unwahr. Der Pariser Korrespondent der „Daily News' teilt

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Page 3 of 8
Date: 14.11.1923
Physical description: 8
n^ Sachverständigen in der Frage der Zah lungsfähigkeit des Deutschen Reiches sobald als möglich anzuhö ren. Hernach wird die Kom mission die Notwendigkeit der Ernennung einer Sachverständigenkommission. zur Feststellung der deutschen Zahlungsfähigkeit prüfen. ch In dieser Angelegenheit drängt England» Einer Abordnung der Völkerbundvereinigung * Im „Messaggero' veröffentlicht S. Valen- zani ein Interview mit dem»österr. Bundes kanzler Dr. Seipel, worin dieser erklärt, daß Oesterreich die innigsten

, wenn es sich ein solches selbst-bereite. Der lachende Erbe aber steht schon mitten im Lande, es ist das poincaristische Frankreich. So spielen denn alle auf Reichsauflösung lossteuernden Kräfte bewußt oder unbewußt das französische Spiel und üben bewußt oder unbewußt Verrat am deutschen Volke und am deutschen Lande. Sie mögen Gründe haben, welche sie wollen, und viele Klagen sind nicht unberechtigt. Aber wer die alles -beherrschende Wichtigkeit der auswärtigen Lage für Deutsch land heute nicht anerkennt, hat weder politi- sches

auch der nicht politisch orientierten Kreise, selbst im neutralen Aus land. Hunger und Verzweiflung starren großen Massen des deutschen' Volkes ins Gesicht, wäh-. rend eine gänzlich wertlose Mark das Land auf freiwillige Hilfe anweist, um über den eben erst beginnenden Winter hinweg zu kommen. Nicht mindere Freude müssen Herrn Poincare, der von Swnde zu Swnde auf den Abfall der Rhein lande unk den Zusammenbruch des Rei- ches lauert und danach, bisher erfolgreich, feine hinziehende Politik einrichtet, jene Verbindun

hat durch den Zu sammenschluß mit den Unabhängigen nicht an innerer Stärke gewonnen und wird von ihrem linken Flügel nach der kommunistischen Seile hingezerrt. Der schwerindustrielle Flügel de? deutschen Volkspartei treibt Geschäfts- und Machtpolittk, die keine politischen Notwendig ksiten anerkennt. Die Lage in Sachsen und Bayern ist verschieden. Was man in Sachsen tun mußte und - wn konnte gegenüber einer un ordentlichen Minderheit im Lande, konnte und durste man nicht Bayern gegenüber tun, das ganz andere Ziele

verfolgte. In Sachsen suchte ' eine Minderheit von Kommunisten mit den Mehrheitssozialisten im Schlepptau auf bolsche wistische Weise Staat und Gesellschaft aufzulö sen. In Bayern versuchte man, selbst auf Gefahr der Zersprengung des Reiches eine stärkere staatliche Geschlossenheit zu erzwingen. Die So- zialdsmokraten aber verlangten, daß mit glei chem Maße beide Länder gemessen werden. Die Sozialdemokratie mag wohl gefühlt haben, daß sie in ihrer gegenwärtigen Verfassung der Füh rung

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Page 1 of 8
Date: 11.04.1924
Physical description: 8
bedeutet Frieden auch die Abkehr Die Knebelung öes deutschen Fremdenverkehrs. Die 500 Goldmark-Gebühr für Auslandreisen erregt im Reiche und außerhalb des Reiches heftigen Widerspruch, und zwar auch auf seriösester Seite. Bis vor wenigen Monaten war es für einen Deutschen so gut wie unmöglich, eine Vergnügungs oder Erholungsreise ins Ausland zu unternehmen. Mit der Stabilisierung der deutschen Währung hat sich dieser Zustand geändert, ja, es ergab sich die Tat sache, daß man nun im Auslande billiger

des Deutschen Reiches selbst außerordentlich geschädigt durch die Ausfälle, die der deutschen Reichsbahn infolge der Unterbin dung des Verkehres entstehen. Gerade in letzter Zeit hat der deutsche Verkehr, und zwar in erster Linie infolge des großen Durchgangsverkehrs nach dem Ausland, sich derart entwickelt, daß die Einnah men die Ausgaben decken und sogar ein Ue. ber - s ch u ß vorhanden sei. Dies wird sich jetzt natürlich sofort radikal ändern. Aber auch alle mühsam er rungenen

reist wie in Deutschland selbst. Es ist jedenfalls begreiflich, wenn unter diesen Umständen viele Deutsche, die ein volles Jahrzehnt auf bescheidene Erholungs- und Vergnügungsreisen im eigenen Lande sich beschrän ken mußten, jetzt den Entschluß faßten, sich auch wie der einmal im Ausland, der Schweiz, Italien, um zusehen — in Ländern, die vor dein Kriege von jeher bevorzugte Reiseziele der Deutschen gewesen sind. - Da plötzlich, mitten in der Entwicklung des Früh- lings-Reiseverkehrs, erläßt

die deutsche Regierung eine Verordnung, die dahin geht, daß jede Ausland reise von der Entrichtung einer Gebühr von 500 Goldmark abhängig gemacht wird. Der General direktor des Mitteleuropäischen Reisebureaus A. Eidlitz- Berlin urteilt über die 500 Goldmark- Barrikade an der deutschen Grenze dahin, es sei sel ten eine Regierungsmaßnähme so ohne vorherige eingehende Prüfung und Ueberlegung getroffen worden, und selten habe sie einen derartige berechtig ten Widerspruch von allen Seiten hervorgerufen

befinden sich zurzeit zirka 70.000 Deutsche allein in Italien, die schätzungsweise eine halbe Million Rentenmark, täglich verbrauchen. Allein, was ist dieser Betrag, der im ersten Augen blick hoch erscheint, im Verhältnis zu den tägli chen gewaltigen Devisenanforderungen des deut- - schen Handels und der deutschen Industries Er ist so geringfügig, daß kaum angenommen wer- ! den kann, daß dadurch die deutsche Währung, wie die Regierung befischtet, erschüttert werden könnte. ' In diesem Zusammenhange

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Page 2 of 8
Date: 31.03.1924
Physical description: 8
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 31. März 1924 Nr. 74 Grunde gefällt uns das Wort des Ministeripräsi denten, Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Um überhaupt in die Lage zu kommen, dafür sein und arbeiten zu können, müssen wir unsere Vertreter ins Parlament entsenden. Wenn wir niemand in Rom haben, wie können wir uns dafür betätigen. Italien denkt nicht so wie uns D.r Lins zu glauben vorstellt. In den alten Provinzen herrsche gar kein solcher Abscheu vor den Deutschen, daß kein Deutscher

herunter dürfe. Erst kürzlich sind viele Kastelruther in Verona gewesen und sehr liebenswürdig aufgenommen worden, obwohl sie in ihrer Heimattracht er schienen. Die Kastelruther sind selber hinunter gefahren und haben sich nicht durch irgendwelche Heren aus Trient oder sonst vertreten lassen. Sollen unsere deutschen Abgeordneten weniger willkommen sein. Exz. Mussolini denkt nicht daran, die Deutschen fernzuhalten. Er hat die neun Bürgermeister am 24. Dezember empfan gen, die ihm gerade vom Abg. Tinzl

, der jetzt wieder unser Kandidat ist, vorgestellt wurden. Er war mit den Herren recht freundlich. Glau ben Sie, daß ihm unsere Abgeordneten weniger angenehm sind, als die Bürgermeister? Und was würde es für einen Eindruck machen in Italien und sonst in der Welt, wenn im Parla ment auf einmal keine deutschen Abgeordneten mehr wären. Unser Gebiet gehört doch zu Ita lien und niemand würde es verstehen, wieso es kommt, daß wir keine Vertretung im Parla ment haben. Was könnte das für Auslegungen finden. Wie alle Regionen

des Reiches die Vertreter aus ihrer engeren Mitte wollen die Sizilianer, -die Sardinier und die Piemontesen und die Trientiner, so wünschen auch wir Ver treter aus dem eigenen Volk. Das kann für uns kein nUrecht sein und keine Opposition für die Regierung, wenn es für alle andern recht ist Oft hccken die faschistischen Redner gesagt: Wir sind ja alle Brüder. Behandeln sie uns auch als Brüder. Wenn ein Bruder zum andern kommt, sagt der, das freut mich, daß du da bist, komm ich bringe >dir zum Essen, bleib

, was das ist, der Deutsche Verband, der vom Dr. Lins als der Wauwau angeschwärzt ist. Der Deutsche Verband ist einfach das Volk unseres Landes hier, das deutsche Volk, welches mit seiner Arbeit den Boden bebaut und auf sei nem Heimatboden seiner Beschäftigung nach geht. Daß wir Deutsche sind, sollte uns nicht zu Bürgern zweiter Klasse herabdrücken, daß wir deshalb im Parlament als eiziger aller Bevöl kerungsteile des Reiches von der Parlaments vertretung ausgeschlossen sein sollen. Die Erwi derung wurde ununterbrochen

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Page 1 of 8
Date: 25.10.1913
Physical description: 8
. Abehrt daher auch jener Empfänge, die sonst dem Herrscher des mächtigen Nachbarreiches zuteil werden Nichtsdestoweniger wird-die Tatsache, daß Kai- !,ns ^^lm in Böhmen weilt und die Freundschaft zu Herrscherhaus und Reich aufs neue bekräftigt wo Deutsche wohnen; mit Freude empfunden wer- And selbst darüber hinaus, in ganz Oesterreich wird ckwn ^eses Besuches froh gedenken, denn in dem Monar- erk? c» Rutschen Reiches begrüßen wir nicht nur den don? Repräsentanten der deutschen Nation, nicht allein

werden wird, die Historie jener gefahrvollen Tage, da die Entscheidung über Krieg oder Frieden sozu sagen an eineMiHaare hing, wird der große, entscheidende . Anteil nicht vergessen werden - können, der dem Monar- . chen des Deutschen Reiches an der Wendung zum Guten gebührt; er hat, > unbekümmert- um die Stimmungen ^kriegslüsterner Parteien und die Geschichtsphilosophien unverantwortlicher Politiker, seinen klaren Sinn nicht betören lassen und uns die Sonne des Friedens erhalten. Diese große Tat allein/ die ganz

/sich ohnmächtig unterordnen, wie als ob ihre Stimme nicht, das Gewicht einer Federflocke hätte. Umso leichter hats eine kriegsfreudige Strömung, die aus dem vagen Glau ben an glorreiche Waffentaten die Hoffnung auf' eine innere Kräftigung, des Reiches schöpft.. Und eben diese Strömung war es, die an dem unerschütterlichen Friedens willen der deutschen-Politik zu mäkeln hatte, die noch bis in die letzten Tage, offen und versteckt, das Märchen von der Lockerung des deutsch-österreichischen Bündnisses

.' ' Damit ist die so oft gemeldete und ebenso oft in Ab rede gestellte i Reise Kaiser Wilhelms zum österreichischen Thronfolger zur -Wirklichkeit geworden: Wenn auch dieser Besuch ein inoffizieller ist, so ist er doch von beson derer Wichtigkeit. Man wird sich noch der Gerüchte er innern, die vor nicht allzulanger Zeit noch umherschwirr- ten und von einer.tiefen Verstimmung zwischen dem deutschen Kaiser - und dem- österreichischen Thronfolger wissen wollten. ... / . Durch die Leipziger Reise unseres Thronfolgers

und dey nunmehrigen Besuch Kaiser Wilhelms, der schon in der.nächsten Woche vom, Thronfolger erwidert werden wiro^ sind diese Gerüchte in markantester Weise Lügen ge- ! ^ » Doch auch in manch anderer Beziehung ist der Be- Ach, Kaiser Wilhelms, : der im weiteren auch unserem ?. ^ !.> L r gilt, von großer Bedeutung. Sehr treffend führt dies das „Pr. Tgbl.' in folgender Weise aus: „Der Besuch ^.Deutschen Kaisers trägt keinen offiziellen Charakter, nt vielmehr in die Form eines Jagdausfluges gekleidet

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