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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 23.04.1923
Physical description: 12
für das Verbleibender Popo- lari in der Regierung genüge. Es herrscht die Meinung vor, daß dies der Fall sein wird. Zur Frage öer Verständigung DeutsthlanK-Zrankeeich durch den Zusammenschluß beider Industrien. . Es ist ganz interessant zu betrachten, was alles für Pläne zwecks Lösung des Ruhrkonfliktes um- kchwirren. Einer lautet auf Zusammenlegung der Deutschen, mit der französischen Industrie. Die Fran zosen kämen aufwiese Weise am raschesten und sicher sten zu ihrem Geld, Deutschland könnte wieder wirt

schaftlich leben, aber sich nicht mehr eigenmächtig rühren-und den Franzosen nicht mehr gefährlich werden auf weltewige Zeiten. Der Plan ist fein aus kalkuliert. Arnold Rechberg, ein Befürworter der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich durch die Schaffung einer möglichst engen Interes sengemeinschaft zwischen der deutschen und der fran zösischen Industrie, schreibt darüber. ' Der französische Ministerpräsident Poincare hat erklärt, Frankreich habe nicht vor, sich deutsche. Ge biete

Zollgebiet einverleibt. Die deutschen Industrien wären dadurch aber von ihrem wesent lichsten Absatzgebiet, dem östlich des Rheines gelege nen Deutschland, getrennt. Dann aber würden nur zwei Möglichkeiten gegeben sein. Die eine Möglich keit wäre, daß die linksrheinische deutsche Industrie und die Ruhrindustrie absterben, mit der weiteren Folge, daß deren, beschäftigungslos gewordene Ar beiter vom französischen Staat ernährt werden müß ten, wodurch die französischen Finanzen unerträglich belastet

würden. Außerdem müßte ein Absterben der Nuhrindustrie Frankreichs eines der besten Abneh mer seiner Erze berauben. Die andere wahrschein lichere Möglichkeit jedoch wäre, daß die deutschen, sodann französisch gewordenen Industrien für ihre !n Deutschland verlorenen Absatzgebiete Ersatz in Frankreich suchen würden. Eine solche Entwicklung brächte aber für die alten französischen Industrien, die den deutschen Industrien durchgängig in der Lei tung nicht gewachsen und, große Nachteile. Die französischen

^Schweriiidustriellen, die über die fran zösische Presse die Politik der französischen Regierung <ntscheidend beeinflussen, sind daher tatsächlich ge- Aen jede Annexion deutschen Gebietes. Wenn aber die französische Regierung deutsche Hsbiete wirklich-nicht annektieren will, dann fragt «D sich, welche Absichten sie eigentlich mit der Ruhr- Hesetzunß verfolgt. 'Die französische Regierung kann unmöglich verkennen», daß die deutschen Staats finan- ßen irgendwe!chF.eHcblichen Reparationen nicht zu „Bozner Nachrichten

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 20.10.1923
Physical description: 10
l,- Seite 4 „z^oznvr.NschriKten', den..20. u. 21. Oktober 192S Nr. 239 Kommissionen. Aber sie hat ein deutsches Schulwesen und bestimmte Ansprüche auf Errichtung von deutschen Schulen. In -den vier nordschleswigschen Städten, Ha dersleben, Apenrade, Sonderburg und Tendern wurden ohne weiteres deutsche Volksschulen eingerichtet mit achtklassigem Aufbau und, wo es die Kinderzahl erforderte, mit den nötigen Parallelklassen. Aus dem Lande wurden deut sche Volksschulen dort errichtet, wo 20 Prozent

die Vermutung nahe, daß der dänische Staat von sich aus zu be stimmen wünscht, was in den einzelnen Ge meinden als Volkssprache zu gelten hat. und welche Schule demgemäß einzurichten ist, däni sche oder deutsche. Diese naheliegende Vermu tung trifft aber nicht zu, wie schon die mitge teilte Bestimmung von den 20 Prozent der El tern einer Gemeinde, die eine deutsche Schule sordern können, zeigt. Tatsächlich ist nämlich hier die Volkssprache von etwa zwei Drittel Deutschen eine dänische Mundart

Anzahl von Kindern vermutlich 20 bis 30, die Zahl ist noch nicht destimmt, einen An spruch auf deutsche Schule begründet. (Die Zu sage ist eingehalten, da im Sommer 1923 ein Gesetz herauskam, welches verfügte, daß auch ohne einen von 20 Prozent der Eltern gestellten Antrag auch dann in jedem Falle der Anspruch auf die deutsche Schule begründet ist. wenn sich 24 deutsche Schulkinder in der Schule befin den.) Man wird zugeben müssen, daß diese Be stimmungen der deutschen Minderheit einen 'nicht ganz

) betrug. Das bedeutet etwa ein Viertel der Kosten in einer Privatschule mit 20 Kindern. Worüber sich die deutsche Minderheit be schwert, ist vor allem der Umstand, daß sie bei . der Verwaltung des Schulwesens eigentlich ganz und gar ausgeschlossen ist. Sie haben keinen einzigen deutschen Schulbeamten, der sie ver tritt und die Deutschen zu beraten hat. Sie ha ben auch in den Schulkommissionen der einzel- nen Gemeinden keine besondere Vertretung für die deutschen Schulen, sondern bilden überall

bis auf wenige Orte die Minderheit in diesen Schulkommissionen ohne bestimmt formulierte Rechte. Das ist umso fühlbarer, als den Schul kommissionen sehr weitgehende Rechte zustehen. Sie präsentieren die Lehrer, setzen den Lehrplan fest, halten Schulprüfungen, können die Lehr bücher bestimmen, kurz, sie haben eigentlich die . ganze innere Verwaltung der Schule. Sie haben bisher nicht die Erfahrung gemacht, daß die dä nische Majorität auf den innern Betrieb der deutschen Schule Einfluß zu nehmen versucht

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 26.09.1924
Physical description: 8
, wie sich diese zu den deutschen Voraussetzungen Kr den Eintritt stellen.' Zu diesem Zweck wird gegenwärtig vom Auswärti gen Amt ein Memorandum, ausgearbeitet, in dem die zu klärenden Fragen formuliert wer den. Der Entwurf Äes Memorandums wurde dem Reichskabinett zur- Beschlußfassung vorge legt. Der Inhalt des Memorandums wird vorläu fig noch nicht veröffentlicht werden, auch nicht nach der Überreichung an die Völkerbunds mächte. Deshalb find alle Angaben über seinen Inhalt mit größter Vorsicht aufzunehmen. Mit Sicherheit

schlüssig, ob man die Frage der Uebertragung der Mandate für die ehemali gen deutschen Kolonien schon jetzt entscheiden oder dies in einem späteren Zeitpunkt tun soll. Auch die Frage der Beteiligung Deutschlands an der Militärkontrolle durch den Völkerbund ist ein wichtiges Problem, das geklärt werden muß. Man kann sich noch eine ganze Reihe anderer Fragen vorlegen, die das Verhältnis Deutsch lands zum Völkerbund berühren, und bei denen geprüft werden muß, ob sie jetzt oder später auf geworfen

werden. Das Memorandum vom Reichskabinett genehmigt. Verlin, 26. Sept. (A. B.) Im gestrigen Ministerrat wurde das Memorandum in der Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund genehmigt. Es wird in diesen Tagen durch die deutschen ausländischen Vertre tungen den in Betracht kommenden Regierungen zugestellt werden. ^ Die Deutschnationalen treten in die Regierung ^ ein. Berlin, 26. Sept. (A. B.) Der Vorstand der deutschen Volkspartei nahm gestern eine Entschließung an, in der der Eintritt der Deutsch

- >nationalen in die Reichsregierung befürwortet wird. Die Entschließung wurde Dr. Marx über mittelt, der erklärte, es sei auch seine Absicht, die Deutschnationalen zur Regierung heranzu- zuziehen. Er werde noch vor Zusammentritt des Reichstages zu diesem BeHufe mit ihnen in Füh lung treten. ^' die Politik üer veutschen in Jugoslawien. Ein Spiegelbild? Die Vertreter der deutschen Minderheit im jugo slawischen Staat mochten gewiß froh aufgeatmet haben, als die Ära Pasic-Pribicevic durch die Bil dung

des Kabinetts Davidovic beendet wurde. Schon Unter der Regierung Pasic hatten die deutschen Ab geordneten sich zu überlegen begonnen, ob sie die aus Abgeordneten der radikalen Partei bestehende Regierung weiterhin unterstützen sollten, da diese Politik der deutschen Minorität nur leere Verspre chungen gebracht hatte. Als dann der greise. Füh rer der radikalen Partei/Pasic, einsah, daß die Lage der radikalen Regierung durch das bevorstehende Eingreifen der Radic-Partei in die Belgrader Regie rungspolitik

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 4
Date: 25.06.1919
Physical description: 4
andere zum Stranden gebracht. Auch 18 Torpedojäger wurden zum Stranden gebracht, drei davon blieben auf der Oberfläche, die andern versanken. Der deutsche Admiral und der größere Teil der deutschen Matrosen wurden als Gefangene an Bord der englischen Schiffe gebracht. . ' Da. einige deutsche Schaluppen, die sich »SN den sinkenden Schiffen entfermen, dem Befehle, zum Stoppen, nicht gehorcht!n> gaben !Ne Engländer Femr-'und töteten und ver wundeten eine kleine Zahl der Deutschen. - 7. Nach den Bestimmungen

des Waffenstill standes. war die Bewachung der deutschen Schiffe einer genügend großen Zahl von deut schen Matrosen anvertraut, denen keine eng- Iißhen Machen beigegeben waren. . . Es ist bekannt, Haß die deutschen Schiffe im gleichen Moment, wo der Frieden unter fertigt wird,, in den Lefitz der Entente hätten übergehen müssen.' Es waren Vorbereitungen getroffen worden, um am Montag die deutsche Flotte in Besitz zu nehmen, aber die deutschen Matrosen wollten das vermeiden und ver senkten die Schiffe. So weit

die.amtliche Meldung aus London. Der Artikel 23 des Waffenstillstandes vom 1?. November 1918 bestimmte die Entwaffnung der einzelnen Schiffe. Dafür wurde die Flotte von englischen Torpedobooten bewacht, welche die Ausfahrt von Scapaflov versperrten, um jeden Fluchtversuch zu verhindern und ständig zwischen 5 en deutschen. Schiffen herumfuhren, um die Ordnung und Disziplin aufrecht zu erhalten. Zwischen den e.nzelnen deutschen Schiffen war der gegenseitige Besuch von deutschen Offizieren und Mannschaften

- erlaubt und ebenso der Besuch der Küste zu Approvisio- nierung? zwecken. Aus dieser teilweisen Freiheit zogen die Deutschen Nutzen und bereiteten den Streich vor. Der Anschlag würde mit großer Sorgfalt vorbereitet. Genau am Mittag des Sonntages stieg auf dem deutschen Admiralschiffe eine rote Fahne als Signal auf und unmittelbar daraus gingen die Mann schaften aller anderen Schiffe von Bord, schifften sick in den Barken ein und fuhren landwärts. Äie englischen Wachen verstanden im ersten Augenblick

dieses Manöver nicht und wollten die deutsche Mannschaft zur Rückkehr auf ihre Schiffe zwingen: es sielen sogar Schüsse, um sie zum Gehorsam zu zwingen, aber es dauerte nicht lange und sie verstanden die Sachlage, als sie nämlich die kleineren Kriegsschiffe Plötzlich sich neigen und versinken sahen, während die deutschen Groß- kampjschiffe' und Schlachtkreuzer zum letzten Male die deutsche Kriegsflagge hißten. Von diesem Augenblick ab begann ein deutsches Schiff nach dem andern zu sinken, einige schnell

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 22.07.1925
Physical description: 8
Nr» 163 - . - „Bozner Nachrichten', den 22. Juli 1925 Seite v «.^n Reparationen zahlte, ärmer geworden, sondern um den zehnfachen Betrag, also 3 Milliarden. Während die Entente 300 Millionen bekam, hat sie ^Deutschland 1800 Millionen geborgt. Um je eine . Million Mark aus den Deutschen herauszubekom men, mußten sie den Deutschen 6 Millionen Mark ' geben, außerdem haben sie einen ungeheuren Appa rat erhalten, der die Deutschen zu überwachen hatte, endlich haben sie 200.000 Mann Gewehr bei Fuß

250 Millionen Mark ge genüber. Da? ungedeckte Defizit beträgt rund 2200 ^.Millionen Mark. Nun nimmt kein Mensch an, daß ' das Ausland den Deutschen für 2.2 MilliaiÄen 'Waren geschenkt hat. Diese 2.2 Milliarden mußten 'bezahlt werden, und zwar durch Aufnahme von .Handelskrediten, die den deutschen Banken, der .' deutschen Industrie gewährt wurden oder deutschen ' Stadtverwaltungen. Aus diesen Krediten kamen bann die Devisen, mit denen, die Waren gezahlt wurden. Man wird sagen, daß diese Summe

, die Aufrechterhaltung der Reparations- Zahlungen von nicht ganz einer Milliarde ist auch -1925 nur möglich geworden, weil die Völker, welche die Reparationen nehmen, den Deutschen 4 Mil liarden dafür geborgt haben, und zwar 1 Milliarde, damit sie sofort denselben Gläubigern zurückgezahlt werde und 3 Milliarden, damit die Deutschen den Schaden, welchen Poincare an der deutschen Volks wirtschaft angerichtet bat, reparieren können. Es ergibt sich nun die Frage : Wer zahlt eigent lich Reparationen, die Deutschne

oder die Entente? -1924 und 1925, so folgert der Volkswirtschaftler des „Prager Tagblatt' Dr. Karl Uhlig. waren es jedenfalls nicht die Deutschen. Es ist möglich, daß die Franzosen mehr bekommen haben, als sie zah len sollten, aber dann müssen die Amerikaner und Engländer unverhältnismäßige Quoten an die Deutschen gezahlt haben. 1926 tritt die ganze Frage in eine neue Phase. Von da an sollen die 'Deutschen 2.5 Milliarden bezahlen. Kein Mensch Zlaubt daran, daß die deutsche Handelsbilanz bis (Nachdruck verboten

. Da es sich aber um ein Geschenk für eine Freundin, also für ein junges Mädchen handelt, würde ich ent schieden dem Ekkehard den Vorzug geben. Das an- 5ere Buch dürfte aus verschiedenen Gründen nicht recht geeignet sein.' Ruth hatte bei seiner Anrede erstaunt aufgv. ^sehen.^ . dahin aktiv sein wird. Was wird übrig bleiben?, Entweder borgt die Entente 1926 den Deutschen weitere 6 Milliarden, damit die Deutschen zweiein halb davon zurückzahlen können oder die Zahlungs» Unfähigkeit Deutschlands ist ausgelegt. In dem Moment

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 20.02.1923
Physical description: 8
Sckte L ^ M bereits^ eins wesentliche Aenderung ein getreten. ^ ? 7! liNach MW Meldung des „Lokalanzeigers' dWchsuchten ^bie Franzosen in Gelsenkirchen dO StratzenMssanten, wobei sie die 50.000 Mark LiÄrstMenden Beträge ohne Bescheini gung wegnahmen. ' Auflösung der ,deutschen Schutzpolizei in Essen. - Esse n, M, Februar. (Wolsfb.) Gestern fan den zwischen den Vertretern der Stadt und dem Ge neral Fournier Verhandlungen über die Auslas sung der Schutzpolizei statt. Der General for derte

, daß die Polizei in Zivil und unbewaffnet ihren Dienst versehe. Als die Deutschen diese Zu mutung ablehnten, wurden die Verhandlungen abge brochen, die Franzosen besetzten mit Militär, Ma schinengewehren .und Tanks das Polizeipräsidium, entwaffneten die Schutztruppe und lösten sie auf. Reckls n g ha u s en, 20. Februar. Ein vor einer Unterkunft französischen Militärs stehender Posten wurde Mtern durch einen Schuß an der Schulter verwundet. Der Täter konnte nicht gefun den werden. , V Esse n, 20. Februar

. Der französische Feld- Eisenbahn-Direktor erließ'gestern einen Aufruf an die deutschen Eisenbahner, in dem sie aufgefordert werden, den Dienst wieder aufzunehmen. Frank reich und Belgien werde sie vor den Strafen der deutschen Regierung schützen. In kurzer Zeit könne der Verkehrsdienst in vollem Umfange wie der aufgenommen werden. Essen, 20. Februar. (Wolfs.) Teile des franz. Jnf.-Reg. Nr. 151, das in Werden an der Ruhr lag, haben gestern gemeutert. Das Regiment mußte durch das Jnf.Reg. Nr. 170 ersetzt

werden.- Hegen öie Sklaverei. Der deutsche Reichskanzler Cuno hielt am letzten Freitag in Berlin im Deutschen Landwirtschaftsrat eine Rede, in der er Stand und Ziele des deutschen Abwehrkampfös beleuchtete. Es gebe keine Schicht des deutschen Volkes, der nicht die ganze Schwere dieses Kampfes, aber auch seine volle Bedeutung empfände, des Kampfes der freien Selbstbetätigung gegen den französischen Imperialismus, des Kampfes gegen die Übermacht und den Machthunger des Feindes. < Und welche sind die deutschen

hat er Ame rika entdeckt. Nun, das ist gar nicht so schwierig. Aber wenn er einmal Amerika auf den Kopf stellen würde und letzt in den deutschen Städten ein Ei entdecken täte, — dann wohl Respekt vor ihm! Ein neues Land entdecken, das ist bekanntlich eine Kleinigkeit. So wurde erst vor kurzem eines ent deckt: die Republik Schieberi a. Es ist ein wun derschönes Land, und seinen Namen hat es daher, daß es dem Schieber Untertan ist. Schieberia zerfällt in zwei Teile: in die Erde und in die Luft

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 10
Date: 03.05.1924
Physical description: 10
>. Telephon Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz Nr. 10, Telephon Nr. 180. Einzelnummer 25 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. 9K.1V2 Samstag/ den 3. Mai 1S24 32. Jahrg. LW die LeWeK bW ; Wenn die Deutschen südlich des Bren ners sich damit begnügen, ihre eigene Sprache ihre Kultur, ihren deutschen Cha rakter, die eigenen Überlieferungen zu ver teidigen, so kann und muß das ihnen zu gebilligt werden, denn es ist in keiner ' Weise schlecht. Diese Politik finden wir in einem Artikel

(im großen Ganzen das heu tige Graubunden/. gehörte zum! Königreich von Arles (Arelat), der östliche Teil; (ungefähr^ das heutige Tiwl) bliÄ .Wm Deutschen Deiche.; u ' Die MelsgeWechter ? schufen äM hier kleine. Herrschaften: eine derselben führte 5 den Namen mach der Burg Tirol .(ganz wenige Kilo meters- nordwärts von Meran Zwischen- Etsch und Passeier). Bald -nach der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts trat. Margaretha Maultasch, mit der das alte .Geschlecht der Mörzer Grafen, dem auch die Grafschaft

zwischen dem Parallelkreis von Bozen und dem Alpenkamm ssit wenigstens 13 Jahrhunderten von Deutschen beherrscht und 'beÄlkertz .3..,her kuMnelle Einfluß der vorhergegcknge- T^n^Mschett Herrschaft, dürfte sehr.schwach ge wesen, sein wegen der kurzen Dauer derselben und aus anderen hier nicht anzuführenden stär keren Ursachen: doch müssen wir als sicher an nehmen, daß der Einfluß der römischen Kultur der dreizehnhundertjährigen deutschen Kultur tätigkeit ganz geringen Widerstand entgegen setzen konnte. Wir hccken

also nun innerhalb der italieni schen Reichsgrenzen eine Anzahl von Deutschen, die reich sind an deutschen Überlieferungen. Es wäre zu wünschen, daß sich bald und voll ständig der Ausdruck „Fremde Abkömmlinge' (alloZeni) verliere. Wir sind Erben der römi schen Kraft, wir haben gezeigt, daß wir würdig sind des Erbes, deshalb dürfen wir «keine Furcht haben vor Worten, denn diese Gattung Furcht ist die kläglichste von allen. Nennen wir sie nicht mit schöngefärbtem Ausdruck: „Fremde Abkömmlinge', nennen

- auch' Politisch deutsch! bleibe? Bozen liegt nicht einmal 300 Meter, Meran wenig über 300, Bkixen nicht 700 Mtzter-uber dem Meere. Italien hätte eine gefährliche Pforte in der Alpenmauer offen stehen, hätte die große natürliche Befesti gung der Sarntaler Berggruppe mit dem schö nen Festungsgraben, der sie im Süden umzieht, in deutschen Händen gelassen. Aber diese Notwendigkeit, welche Unberu fene strategisch nennen, berührt in keiner Weise völkisch-polftische Fragen und noch weniger be seitigt

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 08.05.1919
Physical description: 12
—.84 Anzeigen billigst nach Tarif. Jedes solide Annoncen-Büro nimmt Austräge entgegen. gilt als Abonnements-Verpslichlung. Ur.1v« Donnerstag, 8. Mai 1919. S7. Jahr». Die deutschen Vertreter in UersaiUe». W Versailles» 2. Mai. Die Absperrung ist überaus streng. Die Zugringe zum Schloß sind durch Barrieren abgesperrt» die von Gendarmen bewacht werden» Hinter den Barrieren stehen den ganzen Tag lang Zuschauer, die von fern die Deutschen betrachten. Hingegen steht der Teil des Parkes, der die beiden Trianons

umgibt, den Deutschen zur Verfügung, und in diesem' kann man spazieren gehen, so weit es der Regen und der kalte Wind erlauben, die in diesem Jahr das Frühjahrswetter in Versailles ausmachen. Das Gefangenenlager ist also geräumig, aber es. ist ein Gefangenenlager. Wir leben in Versailles vollkommen abgeschlossen, ohne jede Berührung mit der französischen Umwelt, eine kleine deutsche Insel in Frankreich. Wir dürsen die Stadt nicht be- . treten, dürfen mit keinem Franzosen ver kehren, so weit

. Beispielsweise hat die deutsche Delegation ihr eigenes Telegra phenbureau mitgebracht, aber es dauerte lange, ehe die deutschen Apparate an die französischen Leitungen angeschlossen wer den durften.-' Alle deutschen Depeschen muß ten liegen bleiben üno eine tadellose telegra phische Verbindung mit Deutschland ist auch letzt noch nicht erreicht, da die Franzosen Aus.chl.uß des Apparates, der mit größter Raschhelt die telegraphische Arbeit bewälti gen wurde, absolut nicht erlauben wollen. Gestern abends fand

sich Herr Oudaille. der SpezialKommissär, dem die Leitung des mit dem Aufenthalt der deutschen Friedens delegation zusammenhängenden Polizei dienstes übertragen ist. bei den deutschen Berichterstattern ein: er kam in Begleitung des militärischen Kommandanten Obersten Henry. Der Kommissär hielt eine Ansprache, in der er mitteilte, daß einige der deutschen Journalisten am Morgen nach ihrer An kunft in die Stadt gegangen seien und daß für den Wiederholungsfall sofortige Verhaf tung des Schuldigen

angeordnet sei. Der Ton in der Rede des Herrn Oudaille war schrosf, ohne gerade unhöflich zu sein. Die Franzosen verstehen es ja ausgezeichnet, die sen Ton zu tressen und Unangenehmes zu sagen, ohne grob zu werden. In der Rede des Herrn Oudaille gab es einige Anspielun gen auf die sehr große,-das heißt natürlich zu große Anzahl der deutschen Delegierten. Es wurde uns ferner bekanntgegeben, daß der abgesperrte Raum, innerhalb dessen wir uns bewegen dürfen, 125 Hektar beträgt. Selbstverständlich

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Page 1 of 8
Date: 10.02.1925
Physical description: 8
14, Landwirte 6, Deutsche 6, Pribitschewitsch-Partei 11, -unabhängige Radi kale 2, Föderalisten 3, Kommunisten ^md So zialisten sind leer ausgegangen. Die vom Innenministerium verbreitete Mel dung, die Regierung habe bei den Wahlen 3? MazÄate gewonnen,, und zähle somit 182 Ab geordnete auf ihrer Seite, wird von der Oppo sition -als unrichtig bezeichnet. Die Mehrheit sol len 'die Oppositionsparteien haben. Aus alle Fälle stehen noch! ein Drittel der Mandate aus, sÄXtß sich viel ändern kann. Von deutschen

Ab geordnete sind bisher als gewählt bekannt: Dr. Schauer, Dr. Kraft, Dr. Moser, Dr. Meiner und Dr. Treidel. (Aus Grund der Bevölkerungs ziffer sollten den Deutschen 13 Abgeordnete treffen. Im alten Parlament hatten sie 8. Nach dem erst zwei Drittel der Wahlergebnisse be kannt ist, wäro es immer noch möglich, daß die deutsche Vertretung zur alten Hohe heranreicht oder darüber hinauswachst. In deutschen Kreisen beklagt man sich bitter Wer den gegew'sie/ver übten amtlichen und nichtamtlichen Terror

. In den Belgrader „Novosti' wirst Dr. Jwa- nowitsch der Regierung vor, daß sie zur Beschö nigung ihres Versahrens gegen die Deutschen ihnen vorwerse, daß sie Korne Treue gsgen den Staat halten- aber die Regierung h<Ge bisher keinen Deutschen wegen Hochverrates verurteil len können! Die Regierung sei auch dafür ver antwortlich, -daß in ein>?ün Teile der serbischen Presse unausgesetzt gegen die Deutschen gehetzt wird. Jedes Einschreiten der deutschen Abgeord neten wird als „Einmischung in flämische Ange

legenheiten' bezeichnet, jede billige Forderung im deutschen Interesse als „äußerste Einsichts- losigkeit'. Als der Ackerbauminister Kulowee bei der Eröffnung der. Werbacher 'Ausstellung einige deutsche Mortis sprach, wurde das von der serbischen Presse als Verrat an Staat und Volk bezeichnet. Als die Regierung daran ging, den deutschen Kulturbund wieder zu gestatten, hat der Belgrader „Balkan', der ein Reigenführer bei diesen Ausfällen gegen die Deutschen ist, sich darüber riesig ausgeregt. So konnte

es kommen, daß seit Jahren Uebersälle auf Deutsche stattfanden. Im April 1924 wurden die deutschen Bauern in Lazarseld überfallen und etwa ein Dutzend verwundet. Fast gleichzeitig wurde der deutsche Parteitag in Werbaß gestört, wobei zwei Deutsche verwundet wurden: „Die Schwabas sollen krepieren!' hieß es. In der deutschen Gemeinde Ridjiea wollte > der Sahn des Gastwirtes Matheis einem Gen- j darm nach der vorgeschriebeinen Sperrstunde . keine Getränke geben: dafür wurde er und sein Vater verhaftet

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Page 2 of 24
Date: 23.11.1902
Physical description: 24
T i ^ „BoZuer N< Dabei ist Wohl auch Zuzugeben, das; es eiue Anzahl me chanischer Arbeiten (z. B. bei Straßenbauten, Erd- und Steinarbeiten verschiedener Art) gibt, welche dem ^deutschen Arbeiter wenig zusagen und in welchen der italienische dein deutschen überlegen ist. Auch wo es sich nicht um eigentliche Großbetriebe handelt, in den Arbeiten in den Kellereien, ferner im Hause und in der Familie, wird häufig der unterwürfigere italienische Ar beitnehmer dem deutschen vorgezogen

. Der persönliche Bor theil des Arbeitgebers mag hiebei oft in Widerstreit kommen mit.seinem völkischen Gewissen. Gewöhnlich aber siegt der er stere, obgleich mir zahlreiche, durchaus nicht mit Glücksgütern gesegnete Familien bekannt sind, welche grundsätzlich keine ita lienischen Dienstboten nahmen, wenn sie auch den deutschen monatlich ein paar Gulden mehr zahlen müssen. Aber bei uns Deutschen wird eben die Werthschätzung geistiger Güter, zu Welchen auch die Treue gegen das Volksthum gehört, all- zuhäufig

nur in Worten geäußert, während die praktische Be thätigung dieser Werthschätzung fehlt. Ebenso stehen natio nales Pflichtgefühl und, materieller Besitz häufig in umge kehrtem Verhältniß zu einander. ' Eines aber sollte man von jedem deutschen Arbeitsgeber billigerweise verlangen dürfen: daß in einem deutschen Hause auch deutsch gesprochen werde. Der welsche Dienstbote lernt deutsch, wenn er die Wahl hat, es zu thun oder einem deut schen Dienstboten oder Arbeiter den Platz räumen zu müssen

. Es sollte nicht vorkommen, daß man die Töchter nach Welsch tirol schickt, damit sie Italienisch zil dem Zwecke lernen, mit . den italienischen Dienstboten in deren Sprache verkehren zu können. So wird um der Dienstboten willen die erlernte Sprache zur Haussprache, allmählich zur Familiensprache und in der nächsten Generation hat die Familie aufgehört, eine deutsche zu sein. Es ist dieselbe Erscheinung, wie in Böh men, Steiermark, wo auch Hunderte von deutschen Familien durch die tschechischen, bezw. slovenischen

Arbeiter und Dienst boten mtdmtscht worden sind. 54-^. > Welschtirol ist im Verhältniß zu seiner Produktionssähig- - keit übervölkert; es vermag seine Bevölkerung nicht.er nähren. Deshalb ziehen alljährlich ganze SchaareN aus, Arbeit und Verdienst in deutschen Landeil zu suchen.' Ms sprachverwandte Italien geht bekanntlich niemand. Ein Theil! kehrt bekanntlich nie mehr zurück, sobald die Familie nach- ! gefolgt ist. Die Mehrzahl aus diese» bleibt zunächst in der ^ Heimat, also im deutschen Etschthale

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Page 4 of 8
Date: 03.11.1897
Physical description: 8
»»KoZtter Nachrichten' Mr 25R und die Bedeutung der bekannten Badeni'fchen Sprachenver ordnungen. Nach dem ganz ungesetzlichen und ungerechten Verordnungen der slavenfreundlichen Regierung sollen in Böhmen und in Mähren alle BeHorden zweisprachig sein, natürlich auch die Behörden in reindeutschen Bezirken, wie in Nordböhmen und an den Grenzen der Provinzen. Das ist eine arge Schädigung der Interessen der deutschen Bevölkerung jener Länder, ein schweres^ Unrecht gegen die deutsche Nation

der Deutschen. Diese neuen Sprachen- Verordnungen sind der Anfang für den neuen czechischen Staat, dafür ist es die heilige Pflicht aller Deutschen den energischen Kampf für unsere Verfassung und für unsere (^istenz aufzunehmen. Die Deutschen sind es ja gewesen, welche Oesterreich gegründet, es groß und stark gemacht haben, durch deren Bildungsfähigkeit und Tüchtigkeit große und nützliche; Einrich tungen geschaffen worden sind und dieses brave alte Cultur volk wollen nun die Nimmersatten Gegner beiseite

. Zum Glück gehen aber bald dem Volke die Archen auf und es lernt begreifen, was man mit ihm will. Diese dem deutschen Volksstamme feindselige Gruppe findet wenig AnNang mehr; es fängt an Tag zu werden, auch in Tirol, und es ist freudigst zu begrüßen, daß auch ein Theil der konservativen Presse, wie das „Tiroler Volksblatt' sich von solchen Leuten und von einer, flaueu freundlichen Regierung endlich losschält. Auch ein zur Zeit hier weilender berühmter deutscher Missionsprediger hat offen und ehrlich

seine Sympa thien für den deutschen Volkstag geäußert. Alle Mitkämpfer, mögen sie dieser oder jener Parteirichtung angehören, sie seien willkommen geheißen, wenn sie für unser gutes deutsches Recht eintreten und das Unrecht bekämpfen. Alle sollen nur das gemeinsame Wohl des Volkes wollen, das über 60 Millionen stark ist. Fest und einig sollen sie stehen zu dksem deutschen Volke, das Gott schützen und leiten möge. Brausende Heilruse erfüllten die Turnhalle nach diesen Worten, mit welchen Herr Bürgermeister

Dr. P erathoner seine treffliche Rede schloß. Es gelangte sodann folgende Resolution zur Verlesung: „Die am Volkstage in Bozen versammelten Deutschen sagen allen jenen Abgeordneten, welche in so ausdauernder Weise den Kampf gegen das derzeitige Ministerium im Inter esse des deutschen Volkes in Oesterreich geführt haben, den aufrichtigsten Dank aus; sie fordern die Abgeordneten des deutschen Volkes auf, auszuharren in diesem heiligen Kampfe bis ein ehren^ller Friede es ihnen ermöglicht, die Streitaxt bei Seite

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Page 2 of 12
Date: 14.01.1915
Physical description: 12
, und das belgische Eisenbahnnetz ist vollkommen mit dem deutschen vereinigt. Nach einer französischen Statistik, die wohl kaum zugunsten der Deutschen gefärbt sein dürfte, haben die Deutschen 201 Qua dratmeilen französischen Bodens inne, mit einer Bevölkerung von über 3'/« Millionen. Und innerhalb dieses Gebietes liegen Frank reichs reichste Eisenerzgruben sFranzösisch'-Lothringen) und seine reichsten Steinkohlenfelder (in Flandern und um Lille), außerdem ist das okkupierte französische Gebiet Frankreichs

größter Indu striebezirk. Dazu kommen etwa 50 Quadratmeilen, die nicht von den Deutschen okkupiert sind, aber innerhalb der Kampflinie lie gen und für Frankreich von keinerlei wirtschaftlichem Nutzen fein können; hieher gehören Reims und Verdun. Auch in den be setzten französischen Gebieten hat Deutschland natürlich die zer störten Eisenbahnen wieder hergestellt und unter deutsche Ver waltung genommen. Das greifbare Resultat dieses fünfmonati gen Krieges an der Westfront ist also, daß Deutschland

im Westen ein Gebiet von 495 Quadratmeilen mit mehr als 10'/» Millionen Einwohnern vollständig besetzt und unter deutsche Verwaltung gestellt hat. - Auf dem östlichen Kriegsschauplatz bemächtigten sich die Deutschen bereits während der ersten Kriegstage der russisch-pol nischen Steinkohlenfelder an der südöstlichen schlesischen Grenze, und diese sind seitdem ununterbrochen in deutschem und österrei chischem Besitz geblieben. Da Rußland stets Steinkohlen einfüh ren muß, verursachte die Verminderung

der Steinkohlenproduk tion eine Steigerung der Preise und große Schwierigkeiten in der russischen Industrie. Im Lause des Krieges haben zwar die Rus sen ganz Ostgalizien besetzt, die Deutschen und Oesterreicher aber ein etwa 500 Quadratmeilen großes Gebiet des südwestlichen Po len, in dem unter anderem Lodz, Rußlands vornehmste Industrie stadt. mit 400.000 Einwohnern liegt. England hatte von Anfang an darauf gehofft, Deutschland sehr bald auszuhungern und aus diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen. Es hatte dabei

nehmen die deutschen Kolonien in Kamerun, Ost- und Südwestafrika ein. Man hatte bei Ausbruch des Krieges alle Ursache zu der Annahme, daß die sämtlichen Koloniey der Deutschen im Handumdrehen erobert werden dürften, da sie von jeder Verbindung mit dem Mütter lande abgeschnitten und von mächtigen englischen, französischen und belgischen Besitzungen umgeben sind. Daraus ist jedoch bis jetzt nichts geworden. In Südwestafrika hatten die Deutschen sich sogar der Walfischbai bemächtigt, des einzigen

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Page 2 of 8
Date: 30.01.1896
Physical description: 8
„Hsxser Uachrichte«' Ur. SS Ein Trinkspruch auf deu dklltsche» Kaiser. Am Sonntage Abends um 6 Uhr fand in Wien aus An laß des Geburtstages des deutschen Kaisers Hostafel statt, woran der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg, der Militär- Attache Graf von Hülsen-Häseler, der Generalkonsul Prinz von Ratibor und Corvey, das Personal der deutschen Botschaft, sowie die Minister des Aeußeren, des Krieges, der Reichsfinanzcn, Admiral Freiherr v. Sterneck und die Hofwürdenträger theil- nahmen

. Während des Mahls brachte der Kaiser den Trink spruch auf den Kaiser Wilhelm aus. '' - Mittag! 1 Uhr fand bei.' dem deutschen Botschafter und dessen Gemahlin ein Gäbelfrühstück statt, wozu das Personal der deutschen Botschaft, die Generalkonsuln Flhr v Liebig und Prinz von Ratibor und Corvey, der bayerische Gesandte, der sächsische Gesandte, der Vizekonjul Vivenot, sowie Vertreter der deutschen Vereine geladen waren. Dabei bracyre der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg folgenden Trinkspruch

- auf den deutschen Kaiser aus: »Ich freue mich, Sie Heute auf Deutschem Boden begrüßen zu können.- Vertreter fast aller deutschen Gaue haben sich vereinigt, mit Uns' das Geburtsfest des deutschen Kaisers zu feiern, das in diesem Jahre eine besondere Weihe dadurch erhält, daß das 25jährige Geburtsfest des Deutschen Reiches mit demselben zusammenfällt. Die Versammlung, die ich hier begrüße, gibt ein Bild dessen, das wir vor 25 Jahren erreichten, was durch das Herzblut unserer Brüder, die Arbeit unserer deutschen

Herren ausgerichtet wurde — die neue Einig keit der deutschen Stämme, das neue Erstehen des Deutschen Reiches: Aber mehr als durch dieses Bild ist in der Persön lichkeit Sr. Majestät des deutschen Kaisers der Gedanke des Deutschen Reiches verkörpert. Als der Kaiser vor acht Jahren zur Regierung gerufen Wurde, hörte man vielfach das Wort ö „Der.Kaiser ist ein reicher Erbe.' Nicht ohne Schärfe war dieses Wort; denn es lag unausgesprochen darin, daß das Ge nießen der Pflichterfüllung vorgehe

. Dieses Wort ist ver stummt. Wohl ist unser Kaiser ein reicher Erbe geistiger und materieller Güter; aber er ist ein Mann, ein thatkräftiger Mann, der über dieses Erbe, das auch das unsrige ist, wacht mit der Pflichttreue des deutschen Gewissens. Wrhl weckt seine frische Energie bei schwachen und angekränkelten Nerven einen Widerspruch; aber traurig ist es, daß wir Deutschen, die wir uns für den Typus der Urkraft halten, so oft in dieses hyste rische Nervengezeter einstimmen. Wir sollten uns vielmehr

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Page 3 of 10
Date: 30.01.1898
Physical description: 10
des Deutschen Bolksvereins für Südtirol. Im Saale des Kräutner'schen Hotel de l'Enrope fand gestern die Gründungsversammlung des deutschen Bolksveeines für Südtirol statt, zum Zwecke des Zusammenhaltens aller gut deutsch Gesinnten in. Südtirol, so weit hier eben die deutsche Zunge klingt. Die Versammlung war sehr stark besucht, auch von vielen auswärtigen Herren, von Mitgliedern der „Süd mark' im Unterlanden. Als Regierungsvertreter war der Herr Commissär R. v. Haymerle erschienen, welcher vom Herrn

Bürgermeister Dr. Julius Perathoner der Versammlung vor bestellt wurde. Dieselbe wählte über Vorschlag des Herrn Oswald Gasteiger den Herrn Bürgermeister Dr. Perathoner zum Vorsitzende und Herrn Redacteur E. Ulrich zum Proto kollführer. In kräftigen Worten begrüßte der Herr Bürger meister als Vorsitzender diese zahlreiche Versammlung und sprach dann über den Zweck und die Aufgaben des deutschen Volks- vcreines, die Hebnng unseres Stammesbewußtseins und die Abwehr der Feinde der deutschen Nation

. Wie die ähnlichen deutschen Vereine, z. B. der Schulverein, die Südmark, der Böhmerwaldbund einen nationalen und zugleich Volkswirth- schaftlichen Zweck zum Schutze der Volksgenossen verfolgen, so gilt das auch vom deutschen Volksvereine für Südtirol. Redner, dessen Ausführungen häufig durch Beifallkundgebungen unter brochen wurden, warf einen kurzen Rückblick auf die Parla mentarischen Verhältnisse in Oesterreich, auf die Haltung der den Slaven freundlich gesinnten und sich denselben gesäl'ig zeigenden

Regierung. Weiter besprach der Vorsitzende das deutschfeindliche Vorgehen der cl erikalen Presse und der Abge ordneten dieser Partei. Die Deutschen in Oesterreich haben Ursache genug und ihre Pflicht ist einig den Feind zu bekämpfen, um dem Rechte und der Wahrheit zum Siege zu verhelfe«. (Bravorufe). Nach dem Bürgermeister sprach Herr Dr. Anton Profanter zündende Worte der Ermunterung, den Kampf gegen die Feinde des deutschen Volkes mit ehrlichen Waffen muthig zu führen und die Geschicke

der Stammesgenossen in den anderen öster reichischen Ländern nicht theilnahmlos hinzunehmen, sondern Freuden und Leiden ehrlich zu theilen. Herr Dr. Profanter, dessen markvolle Worte stürmischen Applaus erregten, lud zu zahlreichem Beitritt am deutschen Volksvereine ein. Herr Gemeinderath O. Gasteiger empfahl erprobte und energische Männer an die Spitze dieses neuen Vereins zu stellen, die den guten Willen und die richtige Fähigkeit zum Handeln für die gute Sache besitzen. Herr Oswald Gasteiger empfahl

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Page 3 of 10
Date: 29.08.1915
Physical description: 10
Nr. 197 „Bozner Nachrichten' Sonntag 39. August 1915 Tie deutsche Kriegführung. In dem großen russischen Blatte „Rußkoje Slowo' ist ein langer Artikel über „Die deutsche Methode und der moderne Krieg' erschienen, der von Bewunderung der deutschen Organisation und Ordnung strotzt. In mehr denn einer Hinsicht, sagt das russische Blatt, sind die deutschen Angriffskämpfe gegen Szawle eine vollständige Ab handlung über die Kunst des Kriegführens. Sie lehren uns die> letzten kriegerischen Neuheiten

Deutschlands. Wie üblich, schreiten die Deutschen in jäher Weise voran ; kaum haben sie eine neue Stellung inne, so befestigen sie sie derart, daß sie die zur Verteidi gung des Errungenen notwendigen. Kräfte auf ein Mindestmaß zurückschrauben. Die Schützengräben der Deutschen sind erstaunlich sauber ge halten und verhältnismäßig fast leer ; alle dreißig, vierzig Schritte findet man ein Maschinengewehr. Aber hinter den Schützengräben zirkulieren die beweglichen Munitionslager, um die notwendige Mu nition

dieser Deutschen erkennen. .Bei Libau verwenden die Deutschen gewaltige Kraftwagen, in denen gelöschter Kalk herbeigeführt wird, mit dem die Schützen gräben ausgebaut und gegen Geschosse unverletzbarer gemacht wer den. Aber diesen Kraftwagen fällt noch eine ganz andere Aufgabe zu: sie sind mit wasserdichten, riesenhaften Behältern versehen, die dem deutschen Soldaten sein wöchentliches, ja oft fein tägliches Bad ermöglichen. Die schweren Bedingungen des modernen Krieges gewähren allen möglichen ansteckenden

Krankheiten Vorschub. Um gegen diese anzukämpfen, sehen es die Deutschen auf peinlichste Sauber keit ab. Hinter den Schützengräben findet man überall Verord nungen angeschlagen, in denen die Soldaten mit schweren Strafen bedroht werden, falls sie nach einem Ruhetag mit einem schmutzigen Hemd etwa wieder zur Front kommen. In den Schützengräben selber werden mit Zement verkleidete Becken eingebaut, die mit Wasser gefüllt werden, und in denen sich die Soldaten täglich baden. Dies ist ihnen derart

zur Gewohnheit geworden, daß, falls wir deutsche Gefangene machen, deren erste «Bitte bei . uns immer ein Bad ist. Diese Deutschen halten ihre Schützengräben so sauber wie ihre Körper. Und dann finden wir in 'jedem deutschen Schüt zengraben ein breites Brett, das als Tisch dient. Bei uns hatte niemand jemals diese Idee. Unsere Soldaten essen aus ihren Knien, werfen die Brotrinden oder die abgenagten Knochen und sogar ihr Essen, falls sie satt sind, einfach zu Boden. Und so verwandeln sich unsere Schützen

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Page 1 of 8
Date: 11.04.1924
Physical description: 8
bedeutet Frieden auch die Abkehr Die Knebelung öes deutschen Fremdenverkehrs. Die 500 Goldmark-Gebühr für Auslandreisen erregt im Reiche und außerhalb des Reiches heftigen Widerspruch, und zwar auch auf seriösester Seite. Bis vor wenigen Monaten war es für einen Deutschen so gut wie unmöglich, eine Vergnügungs oder Erholungsreise ins Ausland zu unternehmen. Mit der Stabilisierung der deutschen Währung hat sich dieser Zustand geändert, ja, es ergab sich die Tat sache, daß man nun im Auslande billiger

reist wie in Deutschland selbst. Es ist jedenfalls begreiflich, wenn unter diesen Umständen viele Deutsche, die ein volles Jahrzehnt auf bescheidene Erholungs- und Vergnügungsreisen im eigenen Lande sich beschrän ken mußten, jetzt den Entschluß faßten, sich auch wie der einmal im Ausland, der Schweiz, Italien, um zusehen — in Ländern, die vor dein Kriege von jeher bevorzugte Reiseziele der Deutschen gewesen sind. - Da plötzlich, mitten in der Entwicklung des Früh- lings-Reiseverkehrs, erläßt

die deutsche Regierung eine Verordnung, die dahin geht, daß jede Ausland reise von der Entrichtung einer Gebühr von 500 Goldmark abhängig gemacht wird. Der General direktor des Mitteleuropäischen Reisebureaus A. Eidlitz- Berlin urteilt über die 500 Goldmark- Barrikade an der deutschen Grenze dahin, es sei sel ten eine Regierungsmaßnähme so ohne vorherige eingehende Prüfung und Ueberlegung getroffen worden, und selten habe sie einen derartige berechtig ten Widerspruch von allen Seiten hervorgerufen

befinden sich zurzeit zirka 70.000 Deutsche allein in Italien, die schätzungsweise eine halbe Million Rentenmark, täglich verbrauchen. Allein, was ist dieser Betrag, der im ersten Augen blick hoch erscheint, im Verhältnis zu den tägli chen gewaltigen Devisenanforderungen des deut- - schen Handels und der deutschen Industries Er ist so geringfügig, daß kaum angenommen wer- ! den kann, daß dadurch die deutsche Währung, wie die Regierung befischtet, erschüttert werden könnte. ' In diesem Zusammenhange

ist es bemerkensivert, daß eben jetzt der Vorsitzende des Verwaltungsrates der deutschen Rentenbank, Herr Hillger, erklärt, daß die Möglichkeit dsr Erschütterung der Rentenmark ! vom Ausland her nicht bestehe. Gerade aber auf diesen Umstand hat die deutsche Regierung ihre Ver ordnung aufgebaut. Wird also auf der einen Seite eine nennenswerte Herqhsetzung des Devisenbedarfes nicht erreicht, so entstehen auf der anderen Seite durch die neue Re gierungsmaßnahme schwere Nachteile. Vor allem' werden die Finanzen

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Page 2 of 12
Date: 16.01.1898
Physical description: 12
s „s «,« » » U « ch rich RS scheeren; man kann nicht Ungleiches gleich behandeln, ohne die größte Ungleichheit zu erzeugen. Wie man in einem doppelsprachigen Lande ohne un nöthig drückenden Sprachenzwang die Gleichberechtigung beider Landessprachen durchführen kann, dafür bietet uns Tirol das passeunste Beispiel. Bei uns gilt im deutschen Gebiete die deutsche, im italienischen Gebiete die italienische Sprache als Amtssprache; alle Eingaben müssen in der Amtssprache überreicht, alle Ver

Anlaß gibt nnd bei stricter Wahrung der Gleichberechtigung den Interessen beider Volksstämme im Großen und Ganzen entspricht. Höchstens könnten wir Deutsche darüber Klage führen, daß im Justizdienste das italienische Element eine übermäßige Bevorzugung erfährt, daß italienische, der deutschen Sprache nicht vollkommen kundige Justizbeamte in rein deutschen Gegenden mehr als nöthig Verwendung finden. (Beifall.) Redner erörtert nun die Stremayr'sche und Badeni'sche Sprachenverordnung mis

ihren bekannten antideutschen Tendenzen, um dann fortzufahren: „So erscheint durch die Badeni'schen Verordnungen das deutsche Volksthum in Böhmen und Mähren schwer bedroht, und man muß daher den entrüsteten Einspruch der Deutschen gegen diesen slavische Einbruch in das deutsche Gebiet als völlig berechtigt erkennen. Ueber diesen in normalen Oppositionsformen auftretenden Widerspruch der Deutschen hätten sich Regierung und slavische Majorität mit kaltem Hohn hinweggesetzt. So blieb den Deutschen

auf die deutschen Parteien zu schieben, indem sie ein „bis zu den äußersten Grenzen reichendes Entgegenkommen in der Sprachenfrage' für sich vindicirte. Um die Unwahrheit dieser heuchlerischen Behauptung nachzuweisen, genügt die Feststellung, daß jene Ausgleichsverhandlungen nur deßhalb zu keinem Erfolge führten, weil die Czechen auf dem Grundsatz der zweiten Sprachenverordnung, der obligatorischen Zweisprachigkeit der Beamten in Böhmen und Mähren, wenn auch mit gewissen Einschränkungen, hartnäckig beharrten

. Ae sonstige Verhandlungsgrundlage, die bekannt lich m der Dreitheilung Böhmens in ein deutsches, ein czechi- ^ ^ gemachtes Gebiet und in der Einführung einer ? < Beschaffenheit der Gebiete sich richtenden Amtssprache bestand, Ware we Einigung zu erzielen gewesen. Aber gerade durch die m die,em Borschlag enthaltene Anerken nung de S geschlossenen rein deutschen Sprachgebietes verlor die Forderung, daß trotzdem auch bei deutschen Aemtern alle Beamten mit Hochschulbildung beide Sprachen beherrschen müssen

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Page 4 of 16
Date: 10.11.1904
Physical description: 16
waren, als die auf den parlamen tarischen Boden zurückgekehrten Tschechen, die als fester Kern alle deutschfeindlichen Elemente mn sich sammeln werden. So lange es kein handlungsfähiges Parlament gab, war die De fensivstellung der Deutschen nicht schwer zu behaupten, lag doch die Macht ausschließlich in der Hand einer Regiemng, von der man in nationalen Dingen eine wohlwollende Neutralität er warten durfte. Namentlich für die radikaleren Elemente der deutschen Gemeinbürgschaft war die Körber'fche Regierungs- kuratÄ

doch versichert sein, daß die Regierung alles, was im staatlichen Interesse geschehen mußte, mit dem § 14 machen werde. Man konnte von der Regiemng alles Mögliche verlangen und brauchte sie doch nicht zu unterstützen, brauchte nichts zu geben und trug für nichts die Verantwortung. Damit hat es nun ein Ende! Es wird nicht leicht sein, in dem wieder aktionsfähig gewordenen Parlament für die Deutschen! der Gemeinbürgschaft die richtige Stellung zu fin den; es Wird nicht leicht sein, bei Lösung der an das Parla

ment herantretenden politischen Fragen jene Einigkeit unter den Deutschen zu eichalten, bie sie bisher nur in der Negation, in der eiitschlossenen Wwchr tschechischer' Anmaßungen, in dem gemeinsamen Widerstand gegen jeden Einbruch in den deutschen Besitzstand bewährten.^ Trotz aller dieser Schwie rigkeiten, die an die Klugheit und das diplomatische Geschick der deutschen Parteileitung große Anforderungen stellen wer den, dürfen wir doch die Aussicht, wieder in konstitutionelle Bahnen einzulenken

, als eine erfreuliche Wendung begrüßen. ... Um den ungeheuerlich ausgearteten § 14, diesen geschäf tigen und zu allem fähigen Diener des Absolutismus, zu baimen, gibt es nur ein Mittel: die Herstellung der Willens- sähigkeit des Parlaments; findet das stunune Parlament seine Sprache wieder, dann tvandert der wunderkräftige Zau bergehilfe als Besen in die Ecke. Ich glaube, daß man in manchen deutschen Kreisen die Gefahren, die unseren natio nalen Interessen in einem aktionsfähigen Parlamente dro hen, überschätzt

u r Regie r u n g gestalten wird, zu entscheiden sind nur die Organe der deutschen Gemeinbürg schaft, der Vollzugscnlsschuß rmd die einzelnen Parteiklubs, berufen. . - , - - In der Jnnsbrucker Affaire muß eine Remedur Von den Deutschen gefordert, von der Regierung geschaffen werden. ' ^ Bezüglich der da und dort vernehinbaren Forderung der Deutschen, in scharfe Opposition zu treten, saAe Dr. v. Grab mayr: Soll eine Opposition Emst und nicht bloß Spiegel fechterei sein, so muß sie das Ziel verfolgen

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Page 2 of 20
Date: 15.04.1909
Physical description: 20
mit fröstelnder Gleichmütigkeit lieber die Rolle eines Vermittlers zwischen Österreich und Serbien als den Bundesgenossen gespielt. In dieser Zeit ist das Deutsche Reich mit seinem ganzen Einflüsse an der Seite Österreichs gestanden. Diese Freuudestreue hat allein den großen Er folg gebrachte um so mehr, als England und Rußland wuß ten, daß hinter ihr 3 Millionen Bajonette stehen und sich des deutschen Wortes Bismarck's erinnerten: „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts auf der Welt.' Mit Ent rüstung

, daß dieses Wort auch ^vahr Werde. Redner führte weiter aus, daß sich unsere Freude mit d »r Dankbarkeit, vermischt, unsere Stammesgenossen aus dem Deutschen Reiche in unserer Stadt begrüßen zu können, wo sie jetzt weilen, um sich an dem Erwachen der Natur zu er götzen. Den deutschen Ostergästen Bozens zur Ehre sei die ses Fest veranstaltet, das sich so recht mis dem Volksbewußt sein heraus .ergeben hat. Es mußte ja etwas geschehen, um den Reichsdeutschen und Österreichern Gelegenheit zu geben, dankerfüllten

, der sich in Wien ansässig gemacht, ergriff nun das Wort und , führte aus, der deutsche Kaiser habe die Billigung aller seiner Untertanen gehabt, daß er sich von Oesterreich in der Stimde der Gefahr nicht geschieden habe. Sicherlich wäre Deutsch land gerne Schulter an Schulter neben Oesterreich gestalten Wenn es zum Kampfe gekommen wäre. k M davon, daß die Deutschen untereinander einig sein und nicht gegen sich selber wüten sollten. Die Deutschen vereinigt, sind mächtig, nur wo die Tschechen hineinkommen

, da geht es nicht. Schließlich forderte der Redner auf, die deutsche Zu sammengehörigkeit zu Pflegen, die das deutsche Herz und Gemüt in voller Treue aufatmen laßt. (Lebhafter Beifall.) Professor Edgar Meye r nahm nun als Vertreter der Schutzvereine das Wort. Er wies darauf hin, daß die Öster reicher nicht gegen äußere Feinde zu kämpfen haben, Wohl aber gegen die Feinde im Reiche selbst, um deutsches Besitz tum und Recht zu wahren. Dann richtete Redner an die Ver sammlung die Bitte, die deutschen

Vereine in ihrem Kampfe gegen ihre Feinde zu unterstützen. Die Schutzvereine sind die Rüstkammern in diesem Kampfe, in ihnen lebt echt deutscher Geist. Bald wird die Mitgliederzähl der öster reichischen Schutzvereine eine halbe Million erreicht haben. Nach dein Hinweis auf die Wichtigkeit des Kampfes an der deutschen Sprachgrenze, an den: Vorposten wo Deutsch Trumpf ist, bat Redner die anwesenden Reichsdeutschen noch mals um kräftige Unterstützung der deutschen Schutzarbeit. (Starker anhaltender

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Page 6 of 8
Date: 30.07.1907
Physical description: 8
deut sche Turner, 5velche von hier zum Besuche der deutschen Enklaven dahin gereist waren. Das Unternehmen war, wie man uns mitteilt, von Haus aus nicht ganz geheuer, denn der Abgeordnete Avancini, ein genauer Kenner der Verhältnisse; soll von der Exkursion entschieden abgeraten 'haben, weil er Provokationen befürchtete, die von üblen Folgen sein könnten. Wie sehr sich seine Anschauungen be stätigten, zeigt nachfolgender Bericht: Ein ungeheurer Aufschrei von Zorn und Entrüstung wird sich in ganz

in guanti gialli (Gesindel in Glaceehandschuheu), ' wie die Italiener selbst sich ausdrücken. Doktoren, Studen ten, Bürgermeister usw. hatten die Führung; Wagen und Autonwbile standen den Exzedenten zur Verfügung. Daß da keine Proletarier drinsaßen, wird man wohl verstehen. Doch zur Sachet Man weiß, das; eine-deutsche Reisegesell schaft, bestehend aus Berlinern, Pragern, Wienern, Grazern usw., insgesamt 33 Personen, darunter 5 Damen, von Bo zen mlMbrdchen'llvar^ um die deutschen Sprachinseln

zu be suchen. Weder Fahnen noch Musik wurden mitgenommen, auch hielten die Ausflügler nirgends politische Reden. Es kann nicht genug betont werden, daß es sich nur um eine Reisegesellschaft handelte. Diese wurde aber im Fersentale 'wahrhaftiggroßartigempfangenund die Kunde davon ver netzte die Trienter Jrredentistenhänptlinge in namenlose Wut. Sie beorderten ihre Anhänger nach Pergine iik Su- ganertal, um den deutschen Touristen einen warmen Elnpfang zir bereiten. Als echte Wagelägerer brachen

sie auch eine Brücke ab. Ein alter Berliner, der auf einem Maultier uichtsahnend daherritt, Ivurde herabgerissen und -blutig geschlagen. Gendarmen retteten ihy und brachten Mn 'auf den Bahnhof. . ' ^Inzwischen machte die deutsche Reisegesellschaft von anderen ''Gmdarmen, einen Umweg nnd war schon ganz nahe beim ^'Schlotz ^Pergme/ als die wilde Meute heranstünnte. Ein rasen des Geheul Münte, Steine und Stocke flogen gegen die Deutschen ' WÄche von^^Vi'Gendarmen einigermaßen geschützt wurden. Doch ' durften

die Gendarmm von der Waffe nicht Gebrauch machen. Die 'bis ^zum Wahnsinn aufgeregten Jrredentist en verlangten Pie Aüstieferüng und den Tod des Prof. Edgar e Y.e r^tiess'-HührerS ' der deutschen Gesellschaft. Es war eine Szwe des7 wildesten Fanatismus. Auch lag den Welschen sehr ! daran, die sdftrtige Abreise der Gesellschaft, -zui erzwingen,' weil ' man Ächte, daß 'diese in Vielgereut mit Jubel empfangen Worden wäre. 'Von Todesdrohungen bedrängt, sagte ein Teil tag, 80. Juli 1907 Nr. 172 der Deutschen

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Page 2 of 8
Date: 04.11.1898
Physical description: 8
s „Bozner Nachricht^ Nr. TSR Dr. v. Grabmay r ergriff das Wort zu einer Er örterung der politischen Lage. , . In fast zweistündiger Rede entrollte der Abgeordnete ein umfassendes lebendiges Situationsbild. Mit lebhaftem Bedauern gedachte der Redner zunächst der vor wenigen Tagen erfolgten Sprengung der Obmännercon- ferenz der deutschen Parteien. In schwierigen und bewegten Zeiten habe sich die Obmännerconferenz als äußerst werthvolles parlamentarisches Organ der deutschen Gemeinbmgschaft

er« wiesen und hatte, trotz mancher inneren Meinungsverschieden heiten in einzelnen Fragen, ein geschlossenes - Auftreten der deutschen Opposition nach Außen ermöglicht. Die Heißsporne der deutschen Volkspartei, die den mäßigenden Einfluß der Obmännerconferenz schon lange nur unwillig ertrugen, haben bei ihrem voreiligen Schritt wohl nicht bedacht, welch schweren Schlag die deutsche Sache durch diesen vom Zaun gebrochenen inneren Zwiespielt zum Gaudium aller unserer Gegner erleidet. Die Abstimmung

, wenn sie im Aufhören der Obmänner-Copferenz die Aushebung der deutschen Gemein bürgschaft erblicken. Mögen ' vorübergehende Irrungen das tactische Zusammenwirken stören, so kann und darf darunter die Gemeinbürgschaft nicht leiden, die sich auf das gemeinsam anzustrebende unverrückbare strategische Endziel des den Deutschen in Oesterreich aufgedmngenen Kampfes bezieht. Dies Endziel sei und bleibe die Aufhebung der Sprachen- Verordnungen, die Erhaltung der Reichseinheit, die Wahrung des deutschen Besitzstandes

auf allen staatlichen Gebieten, die Wiedererlangung des der historischen, culturellen und Wirth- Ichaftlichen Bedeutung des deutscheu Stammes entsprechenden Einflußes auf die Leitung der Staatsgeschäfte. Das von den Deutschen dem Cabinet T h u il im Früh jahr 1893 entgegengebrachte Mißtrauen habe sich als nur allzu gerechtfertigt erwiesen. Graf Thun entpuppte sich immer mehr als ein Werkzeug der mit den Czechen innig ver bundenen Feudalen und denke nicht daran, sein eigenes ur sprüngliches Programm auszuführen

und durch Beilegung des unseligen Sprachenstreites den inneren Frieden wieder herzu stellen. Noch im Frühjahr die Sprachenfrage als den „Eckstein' der inneren Politik bezeichnend, knüpfte Thun die Aufhebung der von ihm selbst als mangelhaft anerkannten Gautsch'schen Verordnungen an die unerfüllbare Bedingung, daß zuvor zwischen den rechtswidrig befriedigten Czechen und den verge waltigten Deutschen eine grundsätzliche Einigung erfolgen müsse. In sehr eingehender Weise beleuchtete sodann Dr. von Grabmayr

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