— auch noch eines Andern, eines Aktenstückes, hier in diesem hohen Hause Erwähnung zu thun, um darzustellen, in welcher Weise sich die Universität in Innsbruck, vertreten durch den Herrn Rektor, nicht allein den weltlichen Auktoritäten gegen über, sondern auch den geistlichen Auktoritäten gegenüber be stimmt. Unsere Landesbischöfe haben sich veranlaßt gesehen, folgende Zuschrift an den Herrn Rektor zu. richten. (Redner verliest den unsern Lesern bereits bekannten Wortlaut des bischöflichen Protestes). Und diese Zuschrift, die schon Ende
November an Se. Magnifizenz von Seite der Kirchenfürsten dieses Landes abgesendet wurde, hat zwar vom Herrn Rektor bis zur Stunde keine Antwort bekommen, nicht ein mal die Bestätigung des Empfanges, dafür aber hat wieder die akademische Jugend gezeigt, daß diese Zu schrift nichts werth, daß sie für sie ganz unbedeutend ist. Ja, meine Herren, solange Herren Professoren solche Grund sätze vertreten und vertheidigen, solange kann die Jugend an dieser Universität nicht anders sein, als sie leider viel fach
schon ist.' „Noch einen weiter» Umstand muß ich erwähnen, der gleichfalls schon seit Jahren zum großen Aergerniß der gläu bigen Bevölkerung von Innsbruck von Seite der Vertreter der Universität Jahr für Jahr ausgeführt wird. Und das ist das ostentative Sichfernhalten an der feierlichen Frohn- leichnams-Prozession (Heiterkeit links). Lachen Sie nicht, meine Herren, Se. Majestät begleitet diese Prozession mit seinem ganzen Hofstatt, sein Vertreter in Innsbruck begleitet die Prozession. Die Beamten
des Kaisers folgen dem Bei spiele ihres kaiserlichen Herrn; die Vertreter der Universität, die ihre Vervollständigung und ihren Bestand auch der Lan desvertretung verdankt, dagegen bleiben dieser Prozession konstant fern. — Sind das kaiserliche Diener? Sind das Herren, die dem Lande Dank zollen, die es verstehen, die Gesinnung und Ueberzeugung dieses Landes nach außen hin zu achten? Und, meine Herren, sie haben nicht allein die Aufgabe, an der Universität blos Wisienschaft zu lehren, sie sind auch berufen
, durch ihr Beispiel zu wirken auf die Jugend, die ihnen anvertraut ist. Wie wirken sie aber?' „Endlich muß ich noch einen Punkt erwähnen und zwar ganz kurz. Ich muß dringend ersuchen, daß diejenigen Herren. von der Universität, die es angeht, mit aller Sorgfalt und Aengstlichkeit bedacht seien und bedacht bleiben, den Charakter der Landes-Gebärklinik zu schonen und dafür zu sorgen, daß nicht die geringste Makel, was immer für einer Art, an dieser Anstalt angebracht wird; denn wenn das nicht geschieht