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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 01.04.1880
Physical description: 8
Feind dieser Abtei auf daS Feuer, welches seit dem nicht weniger als fünf Mal die ganze Ansiedelung verwüstete. Das erste Mal brannte das Kloster ab im Jahre 1284 unter dem Abte Konrad II., welcher „derohalben vor Laid gestorben.' Erst unter seinem vierten Nachfolger Rupert gelang es, die Abtei vollständig wieder herzu stellen;-aber das Stift erholte sich länge nichtvon diesem schweren Schlüge: ' - - ->'-5- ’ r Unter“ der Regierung des Abtes Rupert 1310 begab sich in der Kirche die wunderbare

sich, so sehr, daß Fürstbischof Christas von Schrofenstein für die Pfarren V o m p und K o l s a ß Vikare aus dem Stande des Weltklerus-einsetzen-mußte. § u diesem Vorfalle kam das zweite Mal ein großes randunglück. Im Jahre 1450 — erzählt eine Chronik — am Aller heiligentage brannte die Blücke vor dem Kloster ab und. am St. Cäcilientage zwischen der 11. und 12. Stunde der Nacht wurde das ganze Kloster vom Feuer ergriffen und fast ganz zerstört. Die Räumlichkeiten des Klosters wurden nur zur Nothdurft wieder hergestellt

; die Brücke, welche wenige Jahre nach ihrer Ausbesserung abermals zerstört worden ist, führte der Abt Konrad Rues so groß artig, wie sie jetzt zu sehen ist, vom Grund aus wieder neu auf; im Jahre 1504 war der Bau vollendet. Aeußerlich erholte sich jetzt das Kloster wieder; aber zu einem rechten Aufschwung kam es noch lange nicht, obwohl in dieser Zeit einige Aebte demselben vorstanden, welche durch wahrhaft klösterlichen Geist-glänzten. Wir nennen Caspar von Augsburg, den Vertrauten des Herzog Siegmund

, Leo nhard Müllner, welcher aus dem Kloster Schmiern berufen ward, Georg Seitz, ein ebenso frommer Mann als tüchtiger Haushalter, Michael Geister, ein berühmter Prediger, welcher aus Reichenau bei Konstanz auf Verwendung des Erzherzogs Ferdinand als Abt berufen wurde. Er predigte besonders in Schwaz, wo die Luther'sche Irrlehre viele Anhänger gefunden hatte, mit großem Erfolge und erwarb sich den Namen eines Ketzerhammer. Dieser Abt entsagte der Regierung nach vier Jahren. Bei der nächsten Wahl

in Asche. Der damalige Abt, Gregor Mahr, ließ das Kirchlein und die Klostergebäude zur Noth wieder herstellen; er starb jedoch bald aus Verdruß. Sein Nachfolger, Benedikt Herschl aus Tegernsee, war ein verständiger, frommer und kräftiger Mann; er wurde berufen, weil die Conven- tualen mit einer Wahl auch sich „mt für einder khommeu' konnten. Er regierte mchr als zwanzig Jahre und war erstaunlich thätig, baute das ganze. Kloster wieder auf und suchte die inneren und äußeren Verhältnisse wieder zu regeln

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 16
Date: 23.10.1890
Physical description: 16
dorthin begeben hatten, gemacht wurden, wollten diese doch -unbedingt in die Klausur eintreten. Im Kloster der Sepolte vive erbrachen sie sogar mit Gewalt die Thüre. Nachdem sie in den geheiligten abgeschlossenen Raum eingetreten waren, mußten die erschreckten Ordensfrauen vor ihnen erscheinen, und da ihrer Regel gemäß das Antlitz von einem Schleier verhüllt war, und sie denselben nicht erheben wollten, so riß der General-Prokurator mehreren der Ordensfrauen den Schleier vom Antlitz

indessen schon benutzt hat.) In dieser Stunde müssen sich dieselben auch schon im Besitze des hochherzigen Protestes Sr. Eminenz befinden (Auch von der Germania bereits publizirt), welchem alle Welt zustimmt. Soviel beeile ich mich Ihnen in Folge ihres Briefes mitzutheilen, und mit den Gefühlen wahrer Ergebenheit ver bleibe ich Ihr ergebenster Diener Sac. Raffaele Mgre. Persico, Napoli, 11. Oktober 1890.' Das Kloster der Sepolte vive steht unter der Aufsicht des Theatiner-Superiors von Neapel und hängt

von dem Erzbischofe von Neapel ab. Letzterer hat daher auch an den Präfekten von Neapel einen sehr, entschiedenen Protest gegen die Profanation des Klosters der Sepolte vive eingelegt. Die Sepolte vive sind Kapuzinerinnen strikter Obsewanz; das Kloster in Neapel wurde im Jahre 1547 gegründet. Die Ordensregel ist sehr streng, da sie von allem Verkehr mit der Welt abgeschlossen leben. Wenn ein Verwandter einer der Schwestern stirbt, theilt man es derselben nicht mit. Sie wissen nur, daß in der Familie Jemand gestor

ben ist, und sie erfahren es durch ein besonderes Wort, das man ihnen übermittelt. Für die Beichte der Schwestern gibt es ein Zimmer, wo die Schwester sich knieend auf hält, dann folgt ein zweites leeres und ein drittes, wo der Beichtvater sich befindet. Die Schwester beichtet mit lauter Stimme die Sünden, und auch der Priester antwortet mit lauter Stimme. Im Kloster befinden sich 26 Schwestern, davon 10 Laienschwestern. Eine derselben ist 81 Jahre alt und befindet sich im Kloster seit 67 Jahren

. Die jüngste zählt 28 Jahre. Sie befindet sich seit 2 Jahren im Kloster, und man glaubt, daß sie sich in Folge einer unglücklichen Liebe dort eingeschlossen hat; von einer Einkerkerung der-, selben durch die Eltern ist auch in Neapel nichts bekannt. Das Lügengewebe ist schmählich zerissen, und die liberalen Zeitungen schweigen wohlweislich. Trotz des Protestes des Erzbischofs von Neapel hat dortselbst noch eine Klostervisitation durch den Präfekt statt gefunden, der am 7. d. die Klarissinnen heimgesucht

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 8
Date: 29.04.1880
Physical description: 8
wir eine Abhandlung von dem ausgezeichneten Mitgliede dieses Stiftes, D r. Bern hard Lierheimer, in dem Benediktinerbuch von Sebastian Brunner (Würzburg, Leo Wörl). Wir kön nen nichts Besseres thun, als die Schilderung dieses Ge lehrten hier zu zitiren: Das in herrlicher Gegend nicht weit von B o z e u eullegeue Kloster Gries war ursprünglich kein Benediktiner-Ordens- haus, sondern ein Stift für regulirte Augustiner- Chorherrn, und noch früher, wie schon eine flüchtige Besichtigung des Baues, besonders die zwei

Thürme und der theilweise jetzt in einen Garten umgewandelte Graben deutlich zeigen, ein Schloß. Indessen bestand dennoch, lange bevor die Burg in ein geistliches Haus umgestaltet wurde, ein Augustiner-Stift in der südlicher gelegenen Au, welches von dem Grafen Arnold vou Mareith und Grei fenstein (die Ruine Greifenstein, gewöhnlich Sauschloß genannt und etwa zwei Stunden entfernt, vou der Straße nach Meran aus sichtbar) und seiner Gemahlin Mathilde von Valley um 1160 erbaut worden ist. Es hieß

das Kloster der seligsten Jungfrau in der Au und hatte die mächtigen Grafen von Eppan, Vettern des Greifenstein, j zu Schirmvögten. Der erste Probst war von Klosterneu- | bürg bei Wien gekommen. Päpstliche und kaiserliche Ur- ■ künden bestätigten die Stiftung und nahmen sie in Schutz. > . Dieses ursprüngliche Kloster, welches vordem ausehn- ; stche Besitzungen hatte und dem auch einige Pfarreien einverleibt wurden: 1321 Senale auf dem Nonsberg, früher ein Hospital, dann 1328 das hoch oberhalb Gries

gelegenen Thores der Name „Kloster der seligsten Jungfrau Maria zur geschlossenen Pforte' gegeben. Papst Martin V. bestätigte im Jahre 1433 die Trans- latio (Uebertragung) aus der Aue nach Gries, sowie die Jncorporirung der bisher freisingischen Pfarrei an das Stift und gestattete, daß die Verwaltung derselben von den Conventualen übernommen werde. Seit der Uebersiedlung hatten die Pröbste auch den Gebrauch der Jnful erhalten; erst 1728 erhielten sie unter Papst Benedikt XII!. den Titel Xbbas

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 16
Date: 23.10.1890
Physical description: 16
Kloster der lebendig Begrabenen. Nach heftigem Widerstände erzwäng die Polizei den Eintritt in das Kloster, wo sich den behält^ r»chen Organen ein furchtbarer Anblick darbot. 16 Nonnen, von welchen die älteste 81 Jahre alt war, wurden in einem haarsträubenden, geradeza thierischen Zustande aufge funden. Die unglücklichen Geschöpfe waren völlig verwildert und zu Skeletten abgemagert, sie verweigerten jede Antwort auf die an sie gerichteten Fragen. Unter der Nonnenschaär hisand sich auch ein blldschöneS

Einsprache zu achten, in das unter strengster Klausur stehende Kloster der Eepolte vive eindrang, dir Schwestern vor sich erscheinen ließ, denselben den Schleier vom Antlitz riß, kurzum in brutalster Weise unter Verletzung deS Hausfriedens, der DereinS- und individuellen Freiheft seine Gewalt mißbrauchte. Erlegen ist aber, daß die Schwestern in einem „haarsträubenden, geradezu thierischen' Zustande sich befunden hätten, daß sie vollständig »verwildert', daß daselbst ein blldschöneS junges Mädchen

, wie da sie eintrat/ Die Schwestern haben auf alle an sie gerichteten Fragen nur die Antwott gehabt: „Wir sind glücklich. Wir leben ' für Gott, entfernen Sie sich. Wir wollen unsere Ruhe nicht für alle Königreiche der Welt einwechseln/ Von einer un heimlichen Entdeckung kann daher keine Rede sein. Italienische liberale Blätter melden, als der Präfekt das Kloster verließ, habe er gesagt: „WaS für schirre Räume!' und der Quästor habe hinzugefügt: „Geeignet für eine Militär-Kaserne/ Der Ruhm, die Wahrheü

auf den Kopf gestellt zu haben, um seinem Haß gegen die katholische Kirche Ausdruck zu verleihen, mußte dem Berliner Tageblatt vorbehalten bleiben. Die Thatsache, daß das Kloster der Sepolte vive in durchaus normalen Verhältnisten vorgefunden wurde, wird, wenn darüber überhaupt noch ein Zweifel möglich gewesen wäre, durch folgende» Schreiben beseitigt, welches der Ka rdi- nal-Erzbischof von Neapel an dir Germania ge richtet hat: „Sehr geehrter Herr! Die Waffe der Feind« der Kirche Jesu Christi

einen Fall daraus zu konstruiren, wie derjenige der Klosterfrau von Monza. Die Verletzung der Klausur ist nicht nur in dem Kloster der Sepolte vive, son dern auch in einem anderen, dem Kloster der sogenannten 33 Kapuzinerinnen, vorgekommen. Trotz der Proteste und Einreden, die den politischen und richterlichen Behörden, die

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 05.11.1880
Physical description: 8
, welche in der Calvarien-Capelle und in Notre-Dame-de-la-Garde den Gottesdienst versehen, geschritten. Einige Punkte der Stadt, namentlich die näch sten Umgebungen der geschlossenen Klöster, waren heute Nacht mit Infanterie oder Cavallerie besetzt. Gestern Nach mittag waren nach den Capuzinern auch noch die Bene diktiner und Dominikaner ausgetrieben worden. Vor dem Kloster der letzteren warf die Menge mit Steinen auf das Klosterthor und mußte von der Gensdarmerie zerstreut werden; auch sonst war es an einigen Stellen

zu Schlä gereien zwischen Klerikalen und Republikanern gekommen. — Toulon. Die Maristen der Rue du Bon-Pasteur wurden heute früh aus ihrem Kloster gejagt und die Ka pelle geschloffen. Sie protestirten mit ihren Freunden, leisteten aber sonst keinen Widerstand. — Alles. Die Dekrete wurden an den Patres vom heiligen Herzen Jesu und vom heiligen Sakrament vollstreckt. Kein Zwlschenfall. — Carpentras. Die Vertreibung der hiesigen Domi nikaner begann um 7 Uhr und war um 9 Uhr beendet. Die Thüren

des Klosters wurden erbrochen, einige Per sonen verhaftet. Die öffentliche Ruhe wurde nicht gestört. — Nimes. Heute Früh um 6 Uhr ließ der Central- commlssär die Rue de l'Enclos, in welcher das Recollekten- Kloster gelegen ist, durch eine Compagnie des 55. Linien- Regiments räumen und, da das Kloster nicht öffnen wollte, die Thüre durch einen Schlosser erbrechen. Die Exekution dauert noch fort. 12—1500 Personen stehen vor dem Kloster. Unruhen sind, wie es scheint, nicht zu besorgen. — Makon. Der Präfekt

ihr Schicksal. Der Abbe Froin, wel cher sich als Miether des Hauses auswies und übrigens die Beamten bedeutete, daß sie sich den kirchlichen Strafen aussetzten, durfte mit dem Präsiventen des Suflungsraths tm Kloster bleiben. Eine Abtheilung Gensdarmerie erhielt die Ordnung aufrecht. — Im Ganzen ist heute in sieben Departements mit den Congregationen aufgeräumt worden. Morgen, Montag und Dienstag soll eine Pause eintreten und von Mit woch ab in der Art fortgefahren werden, daß bis zum 9. November

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 26.12.1889
Physical description: 10
ihren Bitten und erzählte, wie folgt: „Dieses Bild befand sich vor uralten Zeiten in einem Nonnenkloster in der Taboritenstraße, und von dem Bilde erhielt das Kloster den Namen der H'mmelspsörtnerin. Das ging nämlich so zu. Unter den Frauen des Klosters befand sich auch ein; junge, bildschöne Nonne. Sie war darin auf- erzogen und daher mit der Welt und ihren eiteln Freuden unbekannt. Jahre kamen und Jahre vergingen, da übergab ihr die Oberin das Pföctneramt. Der Böse aber, der Ver sucher, war ergrimmt

?' frug Herr K-nzinger. „Ich theile Deine Besorgniß um das künftige Schicksal der Nonne.' „Warum, sollte es ihr denn aber draußen in der Welt nicht bester gefallen, als in dem engen, einsamen Kloster?' warf keck das andere Mädchen hin. „Freilich. Sabinerl, das meine ich auch,' bekräftigte Frau Kenzinger unter beifälligem Lächeln, „die Welt ist ja so schön, und Gott hat sie den Menschen zur Freude erschaffen.' Bohuslaw fuhr jetzt fort: „Sieben Jahre waren oerfloffen. Die abtrünnige Nonne

hatte alle Freuden und Leiden der Welt durch gekostet. Sie war im Rausche des äußersten Glückes und des Glanzes zu keinem innern Frieden gekommen. Neid und Mißgunst, gekränkte Eitelkeit und Verleumdung, die sie im stillen Kloster nie gekannt, hatten ihr das Dasein ver bittert und den Schleier von ihren verblendeten Augen ge- risien. Bittere Reue erfaßte die Enttäuschte, ihr Herz brannte vor Sehnsucht nach dem friedlichen Kloster und dem Gnadenbilde, deffen sie jeden Tag seit ihrer Flucht mit Schmerzen gedacht

. Es trieb sie, zurückzukehren und zu büßen bis an ihren Tod. Und so ergriff sie Pilgerstab und Muschelhut und trat die Reise an, barfuß, im härenen Buß- gew nide. Hundert und hundert Meilen hatte sie zu wandern, und spitze Steine und stachelnde Dornen zerfleischten den zarten Fuß und die brennenden Sonnenstrahlen versengten ihr Antlitz. Nach unsäglichen Mühseligkeiten kam sie endlich zum Kloster, in stürmischer, stocksinstcrer Nacht, und ermattet sank sie nieder aus die Stufen der Pforte und zog

Alle über dieses Bekenntniß. Niemand hatte sie »oährend der sieben Jahre vermißt. Jede hatte sie täglich gesehen. Die göttliche Jungfrau hatte die ganze Zeit über ihr Amt vertreten und der Pforte gewartet! — Die Nonne erhielt die Lossprechung und siel gleich darauf in einen festen Schlummer, aus dem sie nicht wieder erwachte. Die Oberin aber schrieb das Wunder nach Rom, dem Heiligen Vater. Der befahl, das Kloster „zur Himmelspförtnerin' zu nennen, und so hieß es auch über ein halbes Jahrtausend, bis eS aufgehoben ward

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 18.07.1895
Physical description: 10
II. Zeiten ein Nonnenkloster befand. Josef hob das Kloster auf und später wurde an d sten Stelle eine Kaserne erbaut. Das hiesige Kopuzinerkloster wurde schon im Jahre 1592 errichtet; es war das erste, das in Deutschland entstand. Dasselbe besitzt eine Seltenheit eigener Art, und eben um diese zu sehen, besuchte ich dieses Kloster, nämlich die Eremi tage des Erzherzogs Maximilian, dem Kaiser Rudolf II. Tyrol zum Eigenthum gab. Maximilian war der Bruder der Kaiser: Nudolf II. und Mathias. Er errichtete

beim hiesigen Ka puziner kloster, als Anbau desselben, für sich eine Einsiedelei, die mit der Hwburg durch einen bedeckten Gang in Verbindung stand. Hier wohnte Maximilian oft wochenlang, in völliger Abgeschiedenheit von der Welt, nur dem Gebet, der Betrachtung, der Aszese und der Pflege seines Seelenheiles. Diese Ein siedelei ist noch vorhanden und zwar ganz in dems-lbcn Zu stand, in welchem Maximilian dieselbe, 1618, in welchem Jahre er starb, verließ. Sie besteht aus einigen kleinen Zellen

zu verlaffen,. sagte ich dem Bruder, der mich in die erwähnte Einsiedelei geführt hatte, ich sei katholischer Feldpriestcr bei der deutschen Armee in Frankreich, der vor kurzer Zeit in Kriegsgefangenschaft ge rathen, sich aber jetzt, aus derselben entlasten, auf der Rück reise nach Frankreich befinde. Auf dieser Mittheilung hin bat* mich der Bruder dringend, mich so lange im Refektorium aufzuhalten, bis er dem Pater Guardian gemeldet, daß sich ein preußischer Feldpater in ihrem Kloster befinde

von der Gastfreundschaft Gebrauch. Ihre herzliche, dringende Einladung, bei ihnen zu übernachten, hätte mich fast zum Falle gebracht, denn es heimelte mich so sehr in diesem Kloster an, und die Patres waren so zutrau liche, liebe Amtsbrüder, daß gar nicht viel fehlte, so hätte ich mich zum Uebernachten in einer Gastzelle verleiten lasten. O wie schön, wie beglückend süß ist der Aufenthalt in den gottgeweihten Räumen eines solchen Klosters, wo alles An dacht, Frieden und holde Gottesminne athmet! Ich war ganz besonders

des Haffes und der Rachsucht — das waren die Psalmen und Hymnen, die in 5 langen Monden mein Ohr vernahm. Ja, es war kein Wunder, daß ich mich im Kapuziner-Refek torium zu Innsbruck heimisch und behaglich fühlte! Mögen diese Blätter, soferne dieselben in jenem Kloster Einlaß finden, den ehrwürdigen Patres eine freundliche Erinnerung an den preußischen Felvpatec sein! Bei meiner Ankunft auf dem Bahnhöfe hatten mich 2 österreichische Offiziere, die hier in Garnison lagen, angeredet

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 8
Date: 29.07.1880
Physical description: 8
sodann von dem Benediktinerinnen-Kloster Säben und endlich von dem alten Kloster in Scharnitz, das nach Jnnichen übertragen wurde. Dann kam der Landtag und nahm alle Aufmerksam keit und allen Raum in Anspruch. Jetzt erübrigt uns noch die Erwähnung der Geschichte eines Bemdiktinerinnen- Stiftes, welches eine große, mitunter traurige, Berühmtheit erlangt hat. Wir meinen Sonnenburg im Pust-rthal. Wir stellen die Geschichte dieses Stiftes nach einigen Büchern zusammen. Auf dem schroffen Felskopf

der Gader und in Enneberg waren von ihm bestimmt zu dessm Ausstattung. Wichburg, die Tochter seines Bruders Heinrich, ernannte der Stifter zur Aebtissin, und die Schirmvogtei über das Kloster vertraute er dem Bi schöfe von Trient, der wichtige Rechte ausübte, und sogar selbst die Aebtissin ernennen konnte, wenn bei der Wahl Zwietracht unter den Frauen sich kundgab. Der fromme Volkold lebte ganz zurückgezogen meistens in einer niedrigen, von dunklem Gebüsche bedeckten Hütte hinter den Klostermauern

war ein unabhängiges Hofgericht) wuchs ihre Macht und ihr Ansehen in einem hohen Grade, dagegen sank allmälig die Disciplin und der klösterliche Geist sehr tief herab. Im Jahre 1413 wider setzte sich die Aebtissin der vom Brixner Bischöfe Bertholt) angeordneten Pastoral-Visitation so hartnäckig, daß über das ganze Kloster der Kirchenbann verhängt wurde. Die ärgerlichste Geschichte ergab sich unter dem Cardinal Bischöfe Nikolaus von Cusa, der um das Jahr 145l den bischöflichen Stuhl in Brixen bestieg

ihre Weigerung in offenen Trotz über. Der Cardinal ent setzte die Aebtissin Verena von Stuben, stellte dafür eine Verwalterin auf in der Person der Afra von Felseck und belegte das Kloster mit dem Kirchenbanne. Diese heillose Zerrüttung beschränkte sich nicht blos auf das Kloster. Einige Zlnsbauern von Enneberg reichten wider das strengste Verbot des Bischofes ihre Gebühr noch der alten Aebtissin. Wegen solchen Ungehorsames ließ sie der bischöf-

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 10
Date: 15.04.1880
Physical description: 10
wollen wir sie fortsetzen. Wir gelangen dabei in's Vintschgau nach Marien- berg. Dieses vrachtvoll gelegene Stift, wiche- den herr lichsten Ausblick gewährt, besteht seit dem 12. Jahrhundert. Die Niederlassung der Benediktiner wurde im Jahre 1090 von Eberhard von Tarasp zu Schuls im Unterengadein gegründet. Doch erschien der Platz nicht bequem und mit Bewilligung des Papstes Eugenius lll. lvncde im Jahre 1146 auf dem Berge oberhalb Bürgeis ein neues Kloster gebaut, welches zur Ehre der Himmelskönigin den Namen

Ma rienberg erhielt. Ulrich von Tarasp bestriit alle Kosten des Baues und zog sitz später selbst in dieses Kloster zurück und starb dort als Mönch. Friedrich I. unterfertigte den kaiserlichen Bestätigungsbrie! für das Stift zu Ulm am 15. Oktober 1169. Die ersten fünf Aebte des Klosters waren Mönche aus Ottobayern erst der 6. war ein Tyroler, Friedrich aus dem Hause der mächtigen Eppamr, von der Seiln- linie, die auf dem Schlosse Eschenloh in Ulten hauste. Als Vögte, das heißt Schutzherrn, des Stiftes

waren die Grafen von Matsch erwählt worden und di se wa-en anstatt die Beschützer vielmehr die ärgsten Feinde des Klo sters; sie mißbrauchten ihre Gewalt zu Raub am Kloster und Mordthaten gegen Mitglieder des Stiftes. Abt Hermann suchte Hilfe gegen die Räubereien eines Schirmvogtes bei Otto dem Grafen von Tyrol. Als Ulrich von Matsch durch einen Verräther hievon Kunde erlangte, eilte er mit bewaffneten Knechten in das wehrlose 2 tlft, nahm den Abt gefangen und ließ ihn im Thale Schlinig enthaupten

. Durch diese Frevelthat verloren die Grafen von Matsch bas Schutzrecht über vas Kloster, und wurden (1311) die Grasen von Tyrol zu Lchirmvögten von Marienberg ernannt. Der Vater des ermordeten Abtes berief den Mörder vor ein Gottesgericht; dieser jedoch wagte nicht zu erscheinen und pilgerte nach Avigno» zum Papste um dort die Los- sprechung und eine Ablaßbulle zu erheucheln. Diese wurde jedoch an so demüthigende Bedingungen geknüpft, daß sich oer stolze Matscher ihnen nicht umerzog. Er siel durch das Schwert

, vermuthlich auf Bfehl des heimlichen Vehm- aerichtes und seine Leiche wurde außerhalb des Kirchhofes verscharrt. Im 14. Jahrhunderte trafen das Stift und die ganze Umgebung schwere -Schicksal-schläge und schlugen ihm tiefe Wunden. Seuchen unter Menschen und Thieren, unge heure Heuschreckenschwärme, furchtbare Erdbeben und ver heerende Lawinen trafen die ganze Gegend und richteten großen Sch iden an. Im Jahre 1418 wurde das ganze Kloster durch Feuer eingeäschert. Nicht lange nach dem Wiederaufbau im Jahre

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Page 2 of 8
Date: 29.07.1880
Physical description: 8
liche Hauptmann auf Buchenstem, Gabriel von Prack, unbarmherzig niedermetzeln. Bischof Nikolaus, dessen Ermahnungen, Drohungen und Straferlässe gegen das hartnäckige Kloster erfolglos blieben, befahl nun dasselbe, durch seine Soldaten einzu schließen, und zu besetzen/ Unbeschreiblich ist die Verwir rung, die diese Maßregel hervorrief. Einige Frauen flüch teten sich in den Wald hinaus, andere zu ihren Verwandten, und wieder'''ändere' fielen in die Hände' der Soldaten. Inzwischen wurde Bischof

Nikolaus vom Herzoge Sie-mund, der sich der Sache des Klosters annahm, in seinem Schlöffe Bruneck (1460) gefangen genommen. Nach solchen Stür men verließ derselbe sein Bisthum und starb 1464 in Welschland. Somit endete die zerstörende Wirre auf Soy- nenburg. Im Jahre 1525 plünderten die rebellischen Bauern gleich vielen andern Klöstern im Lande auch das Kloster Sonnenburg; 1597 legte ein Blitzstrahl dasselbe in Asche. Mit Bewilligung des Cardinal Bischofes Andreas von Oesterreich bezogen die Frauen

, welche als solche 1622 gewählt wurde, weigerte sich, nach den Anordnungen des Bischofes einen Kloster-Kaplan, der. ein Ausländer war, und, weil er sich ärgerlich betragen hatte, aus der Diözese verwiesen werden sollte, vom Kloster zu entfernen mit einer solchen Beharrlichkeit, daß sie sich lieber excommuniciren als beugen ließ. Ein gleiches Loos traf die 1663 zur Vorsteherin gewählte Sibilla Viktoria Freiin von Schneeberg, die mit dem Ordinariate in einer ganz weltlichen Sache Prozeß führte; endlich

aber zum Gehorsam sich bequemte und 1665 von dem Banne wieder befreit wurde. — Dieses Kloster hatte nur Chorfrauen; doch 1752 beschloß man auch Laienschwestern für die schweren und gemeinen Arbeiten aufzunehmen. — Im Jahre 1785 den 28. April erfolgte auf Anordnung Kaisers Joseph II. die Aufhebung des Klosters. Dessen Gebäude wurden nebst der Kirche im Versteigerungswege verkauft, und dann bei nahe ganz demolirt. Das Stammvermögen betrug ungefähr eine halbe Million Gulden, aus welchem das eben zu jener Zeit

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Page 9 of 10
Date: 14.12.1893
Physical description: 10
Stück der Amraser Bildersammlung und war in Madrid zur Ausstellung. Zu seiner Linken ist die zweite Gemalin desselben Anna Katharina von Mantua (die nachmalige Priorin deS sog. „Regelhauses' Anna Juliana). Sie hat den Erzherzog bewogen, die Kapuziner nach Innsbruck zu berufen und ihnen ein Kloster zu bauen. Zur Rechten Ferdinand'S II. steht man die er lauchte Gönnerin der Kapuziner, die unvergeßliche Landes fürstin Claudia von Medicis, Gemalin des Erzherzog- Leopold V. von Tyrol

, welcher den Kapuzinem ebenfalls sehr geneigt war. Sein Porträt hängt neben der Kanzel gegenüber der Claudia. Auf der andern Seite der Kanzel erblickt man Kaiser Leopold I., welcher am 3. und 4. Ok tober 1665 die Kirche und das Kloster der Kapuziner be suchte, mit ihnen das Mittagmahl einnahm und das Kloster vergrößern ließ. Dem Hochaltar gegenüber hängen die Porträts der Kaiserin Maria Theresia und des „guten Kaiser- Franz 11.“, welche sehr große Gönner und Wohlthäter . des Klosters waren. Dies sind die 7 Bilder

aus dem Schlöffe Ambras oder der Hofburg. Drei weitere Porträts von Mitgliedern des Habsburgischen Herscherhauses stammen aus dem Kloster selbst. Es find: die Kaiserin Anna, Tochter Ferdinand's II. und Anna Katharina's, Gründerin der Kaisergrust bei den PP. Kapuzinern in Wien; die Erzherzogin Magdalena, Schwester des Stifters des Kapuzinerklosters in Innsbruck und Gründerin des Haller Damenstiste». Beide hohe Frauen waren große Wohlthäterinnen der Kapuziner. In ihrer Mitte besindet sich Mathias, der Gemal

geben wir noch eine kurze Liste üb« die Entstehung der verschiedenen Klöster der tyrolischen Kapuzinrv- OrdenSprovinz. In Tyrolr Innsbruck 1593, Bozeu 1602, Brixen 1602, Meran1616; Neumarkt 1617; Bruneck 1626, Sterzing 1629, Eppan 1638, 1 Schlanders 1638, Lang 1648, Jmst 1674, Ried (Oberinnthal) 1694; K i tz b ü h e l 1698, Malt und Klausen 1699. (Die Zahlen betreffen nicht da» Jahr der Kirchweihe, sondern die erste Einführung, sei es i» ei» Hospiz oder Kloster.) In Vorarlberg: Feldkirch 1601

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Page 7 of 10
Date: 08.07.1886
Physical description: 10
feilet, I. Epp'scher Benefiziat in Mariahilf und Jubel- priester. Er war geboren zu Innsbruck am 11. August 1807, Priester seit 15. August 1830 und seit 14. August 1836, also gerade 50 Jahre Benefiziat in Mariahilf. In den letzten Jahren gänzlich erblindet, hat der nun Verstor bene in der letzten Zeit Aufnahme und liebevolle Pflege im Versorgungshause der barmherzigen Schwestern dahier ge funden. — Am 5. ds. verschied im Kloster zu Mehrerau bei Bregenz nach langem Leiden der hochw. P. Stefan

Michael Hornstein. Der Verstorbene, geb. 8. Juli 1807 zu Wasserburg am Bodensee, wurde nach Beendigung seiner Studien am 16. Juni 1832 zum Priester geweiht. Nach dem er zuerst als Hilfspriester und später als Pfarrer in seiner Diözese Augsburg angestellt war, trat Hornstein im Jahre 1855 als Novize in's Kloster dahier, woselbst er am 7. Juni 1857 Profeß ablegte. P. Stefan wirkte im Kloster als Oekonom, Küchenmeister, Lehrer, Präfekt der Anstalt, Großkellner, Subprior und Magister der Laienbrüder

. Von 1876 bis 1884 war der Verstorbene Beichtvater im Frauen- kloster Gwiggen in Vorarlberg. Von 1884 bis zu seinem Ableben verbrachte er als Defizient im Kloster. Ikiefe an tsen „Umsteas Küfer.' I. Pst. Innsbruck, 5. Juli. (Kirchenmalerei zu Maria Stein im Unterinnthal.) Es regt sich was auf allen Gebieten des kirchlichen Lebens, besonders aber auf den so lange brach gelegenen Felde der kirchlichen Kunst. Aus den entlegensten Thalgemeinden kommt uns Kunde von Bauten, Restaurationen, plastischer

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Page 9 of 10
Date: 09.06.1892
Physical description: 10
. Keinem fiel es auch nur ein, zu denken, daß er irgend etwas And'res thue, als nur ganz einfach seine Pflicht! Je mehr die Krankheit stieg und wuchs, desto mehr schien auch die Liebe und der Opfergeist der Priester und Patres su wachsen und zu steigen. Und allen voran war — wie inmer der Pater Aegidius! Was dieser Einzige in jener Zeit der verheerenden Seuche leistete und vollbrachte, das könnte keine Feder beschreiben! Er war fast nicht mehr im Kloster, er kam nicht mehr ?u den Mahlzeiten; ja, kaum

noch hie und da zum gemein samen Chorgebet. Tag und Nacht hielt die Liebe ihn fest den Kranken- und Sterbebetten. Alles verlangte nach ihm, Allen hätte er die Seel' aussegnen sollen, Alle wollten aus diesem gottgesegneten Munde die Worte des Trostes und des >)riedens hören. Er hätte sich zertheilen mögen, um überall !U sein! v JSetn Brevier in der Tasche, um es zwischen durch an ^Sterbebetten zu beten, so verließ er schon gleich nach der Messe, die er in erster Morgenfrühe las, das Kloster, und men

niederlegen; es war kein Widerstand mehr möglich, und schon um Mitter nacht fand man den Pater Aegidius im höchsten Grade eines lang bei sich getrag'nen und unterdrückten, jetzt desto heftiger auftretenden Nervenfiebers, das um so weniger auf irgend eine Genesung hoffen ließ, als die namenlosen Anstrengungen der letzten Monate die Nerven des Erkrankten in erschreckender Weise angegriffen und aufgerieben hatten. Der Jammer, der im ganzen Kloster herrschte, wäre nicht zu beschreiben

, und sein Einfluß hatte sich in allen.Zellen und in allen Seelen geltend gemacht. Wenn man ihn verlor, so hatte das Klostsr fein Herz und sein Leben verloren, und auf dem Angesicht der Patres wie der Fratres stand jetzt tiefer Schmerz geschrieben. Mehr als alle Andern aller litt der, der all' sein Leben lang das zweite Ich des Kranken gewesen war, der von Allen ihm am nächsten gestanden, der Pater Franziskus! Um einige Jahr älter, als sein Freund, hatte er doch mit ihm seine Kloster- und seine Studienjahre

aus Innsbruck, welche von angesehenen und besorgten Freunden des Kranken zur Konsultation herunter geschickt waren, sie alle miteinander schüttelten ernst und traurig die Köpfe und erklärten einstimmig: „Verloren, unrettbar verloren! keine Hilfe und keine Hoffnung mehr!' Und über das ganze Kloster und über den ganzen Ort legte sich ein Trauerflor so trüb und dicht, wie wenn mit dem Pater Aegidius Alle ihr Alles verlören! Nur einer blieb ganz ruhig — und das war — der Pater Franziskus! Als die Aerzte

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Page 6 of 14
Date: 08.03.1900
Physical description: 14
auf der Avers- und auf der Rückseite eine Palme mit einer davorstehenden männlichen und daneben sitzenden weiblichen Figur, erwies. Vespafianus regierte 69—79 nach Chr. Vor mehreren Jahren wurde auch von seinem Vorgänger Kaiser Nero im Mauerschutte der Ruine eine ähnliche Münze gefunden. Gossenfatz, 5. März. Gestern den 4. wurde hier unmittelbar vor 6 Uhr abends ein kurzes Erdbeben verspürt. Es kam von Nordwest wie ein starker Wind stoß und zog nach Südost. — Unser Curort scheint sich j schon

; es mögen fünf Wellen rasch l nach einander erfolgt sein. Meran, 28. Febr. Anlässlich des Besuches, den Se. kais. Hoheit der Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Eugen am 16. Sept. 1899 den P. P. Kapuzinern in Meran abstattete, hatte derselbe in Erfahrung gebracht, dass das Kloster kein Bild seines Stifters des Erzherzogs Maximilian weiland Hoch- und Deutschmeisters besitze, und machte das großmüthige Versprechen, dem Konvente ein solches Bild zum Geschenke zu machen. Freitag, den 23. ds. Mts. traf

Paul Rubens vom , Künstler Mehofer in Wien. Das erzherzogliche Wappen, malte der „Wappenmaler' und Heraldiker Ernst Kral. Circa 1 Meter hoch und ebenso breit ist es in einem einfachen schwarzen Rahmen eingefasst, eine dauernde ;■ Zierde für das Resectorium der P. P. Kapuziner in Meran. Meran- 28. Febr. Erzherzog Eugen stattete auch - dem Kloster der Ehrwürdigen englischen Fräulein in : Meran einen Besuch ab. Ein Jnstitutsmädchen aus Bozen trug dem hohen Gaste ein in wenigen Stunden . erlerntes

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Page 7 of 14
Date: 02.04.1903
Physical description: 14
die Schulschwester DeogratiaS Rehrl, eine ausgezeichnete, allgemein hochgeschätzte Lehrerin. * (Tirolisches ins der Zrntralkommisfion.) Konser vator Campi berichtet über die in der Pfarrkirche zu Lodrone aufgedeckten Freskogemälde. Die Zentralkommis- fion beschließt, gegen den tauschweisen Uebergang der Ruine Vilsegg bei Füssen in Privatbefitz, sowie gegen die beabsichtigte Umgestaltung des Turmes in eine Aus- fichtswarte eine Einwendung nicht zu erheben. * (Alpines.) Das Schutzhaus am Helm (2340

, daß derselbe am 13. d8. bei einem Bauern nächst Wörgl einen Einbruch verübt, einen Barbetrag wm 26 Kronen und eine fÜberne Halskette entwendet hatte. ES wurde weder Geld noch Kette in feinem Befitze gesunden;, er gab-aber an, das Bargeld und den ErlöS drr Kette (im Betrage von 5 K) verbraucht zu haben. * (Bübische Gemeinheiten.) Man schreibt uns: In der Nacht vom 26: auf- 27. März- wurde von rohen Burschew der Eisenzaun: am Garten des Redemptoiristen- kollegs in der Maxunilianstraße losgeressm und dem Kloster ein: nicht unbedeutender

Schaden zugefügt. Es ist dies Bubenstück die Krone von anderen Gehässigkeiten, unter benm das Kloster, ohne eimn Grund dazu zu geben, fortwährend zu leiden hat. * (Waldbraud.) DurchFunken aus dem am 25. v. Mts. nachmittags verkehrenden Lokalzug zum Brenner fing in der Nähe der Haltestelle Unterberg dürrer sGras- oder Waldboden Feuer, was starken Rauch verursachte. Kirchliches. t StamS, 25. Märtz Um S /*12 Uhr mittags ver schied eines sanften Todes P. Fortunat Spielmann, Conventuale des hiefigen

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Page 7 of 10
Date: 13.03.1879
Physical description: 10
oder nicht?' „Zuvor möchten wir erfahren, aus welcher Ursache ihr einziehen wollt, sintemal es in Speyer nichts mehr zu reinigen und zu säubern gibt', antwortete Löffel. „Unsere Stadt hat sich zum freien, unverdunkelten Evangelium ge schlagen, sie hat alle Meßpfaffen uusgetrieben, die Klöster verriegelt und deren Güter eingezogen.' „Horch, Kerl, Du kannst stärker lügen, als ein Gaul läuft' , versetzte Karsthans. „Sagt, ihr Schelme, habt ihr nicht ein ganzes Kloster voll Nonnen ungeschoren gelassen

? Sein nicht die Clariffen noch in ihren Zellen? Wie mögt ihr also behaupten, es sei Alles sauber in eurer Stadt vom Gestank des Papstthums?' „Nur die Clariffen bilden eine Ausnahme', entgegnete Bickenbach. „Diese vortrefflichen Frauen haben sich um die Töchterbildung hohe Verdienste erworben, weßhalb der Rath beschlossen hat, ein Kloster bestehen zu lassen, in welchem die Jungfrauen gar löblich und christlich gebildet werden.' „Da hört, Brüder!' rief Karsthans in den Kreis. „Die Speyerer lassen ihre Töchter von Nonnen

an, beim Teiche Bethesda vorüber bis zur Heiliggrabkirche. Man sieht viele elende Hütten, Schmutz und Trümmer, dazwischen aber auch prachtvolle Kirchen, Klöster, Moscheen und andere Gebäude. Wir nennen die Kirche des heil. Grabes mit den heil. Leidensorten, die Citadelle, das 1858 erbaute österreichische Pilgerhaus, das Franziskancrkloster, das armenische Kloster auf dem Berg Zion mit 1000 Zimmer für Pilgrime, das Kloster und 13 Kirchen der Griechen, unter den 11 Moscheen die große Moschee Omars

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Page 2 of 8
Date: 29.04.1880
Physical description: 8
, dessen letzter Probst 1815 als der 52. in der Reihenfolge gestorben war, nicht wieder auf; seine Güter, in so weit sie noch vorhanden waren, blieben unter staatlicher Verwaltung bis zum Jahre 1845, in wel chem es durch Seine Majestät den Kaiser Ferdinand im Einvernehmen mit dem heiligen apostolischen Stuhle den aus dem Kloster Muri im Schweizer-Cantone Aargau vertriebenen Benediktinermönchen übergeben wurde. Muri war eben eine uralte, seit dem Jahre 1027 bestehende Habsburgische Stiftung und zählte

, die Verwaltung der Kirchen- und Klo stergüter von der Cantons-Regierung anmaßend übernommen und zuletzt die gänzliche Unterdrückung beschlossen wurde. An Widerstand gegen die Gewellt war nicht zu denken, und so mußten denn die Benediktiner von Muri, während ihr Kloster von Militär umstellt war, am 27. Jänner 1841 unter heftigem Schneegestöber ihr Eigenchum verlassen und sich zerstreuen, bis es ihnen gelang, sich zuerst theilweise in Tarnen, im Canton Obwalden, wo ihnen die dortige Regierung ein Collegium

Hundert von den alten und neueingetre- tenen Mitgliedern seitdem schon das Zeitliche gesegnet hat, zählt das Kloster dennoch nahe an 60 Personen. Ihr Wirkungskreis ist ziemlich weit ausgedehnt, indem sie außer ihren Ordenspflichten nicht blos den Gottesdienst und die Seelsorge in Gries, sondern auch einige auswärtige Pfarreien und ein Gymnasium zu versehen haben. Das Collegium in Tarnen nämlich, welches sich seit der Uebernahme aus einer einfachen Lateinschule zu einem Gymnasium nebst Realschule

erweitert hat, wurde beibehalten und dazu ein Convict oder eine Erziehungsanstalt mit ungefähr hundert Zöglinge gebaut. Es sind daselbst eilf Conventualen als Lehrer und Erzieher thätig, zwölf Priester sind exponirt und auf den zum Kloster gehörigen Pfarreien und Curatien thätig. Drei andere Ordenspriester wirken als Seelsorger in der Schweiz. Die übrigen arbeiten im Stifte, obliegen den Studien der Wissenschaft und versehen die verschiedenen Seelsorgs- und Verwaltungsämter. Die Pfarrgemeinde Gries

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Page 5 of 8
Date: 03.09.1880
Physical description: 8
welchen irdischen Besitz, da Alle in der gelobten Armuth den höchsten Schatz besäßen. — Schon als Agnes noch im Kloster zu Trebnitz weilte, hatte sie eine innige Andacht zur makel losen Jungfrau und heiligte sich zur Feier ihrer Feste durch strenges Fasten. Die Frucht dieser Verehrung war eine glühende Liebe zur Reinheit; am Feste der Verkündigung Mariä war es, wo sie, kaum dem Kindesalter entwachsen, das Gelübde ewiger Jüngsräulichkeit gemacht hatte. Und diesem Gelübde blieb Agnes treu, trotz

der verlockendsten Anerbietungen; diese Treue wahrte sie unverletzt durch strenge Abtödtung das ganze Leben hindurch. Wohl erwirkte sie von Rom in mütterlicher Fürsorge und weiser Berücksichtigung der Umstände für ihr Kloster gewisse, durch das rauhe Klima gebotene Milderungen der Ordensregel; für sich selber jedoch machte sie von den er theilten Dispensen keinen Gebrauch. Noch in ihrem sieben und siebenzigsten Jahre, dem letzten ihres Lebens, wollte sie, wie bisher, die vierzigtägige Fasten bei Wasser und Brod

nur, daß man sie „Soror. major, Schwester Oberin' nenne. Sechs und vierzig Jahre lebte Agnes in ihrem Kloster. So sah sie von der hohen Warte ihres heiligen Friedens herab, ein halbes Jahrhundert Weltgeschichte an ihren Blicken dahinziehen, und wenn Etwas ihr das gewählte Ordenskleid theurer machen konnte, so waren es die Ereignisse dieses lan gen Zeitraumes, die. im lauten Getümmel erregtester Leiden schaften an den stillen Mauern ihres Klosters vorüberstürm- 'tcn. Der Einfall der Mongolen bedrohte das Abendland

den Herrscherstäb in die Hand des eisernen Faustrechts. Stürmischer noch waren die Ereignisse.in der eigenen Heimath. Kaum war die äußere Gefahr des Mongolenvolkes abgewendet, als Agnes, wenige Jahre nach ihrem Eintritt in das Kloster, kirchliche und po litische Wirren im Innern ausbrechen sah, welche sogar die ! Absetzung ihres königlichen Bruders zum Zwecke hatten. Nur. das Einschreiten des Papstes Jnnozenz IV. rettete ihm die Krone. Und wenn das Reich durch die Wahl Rud.olphs von Habsburg Frieden erhielt

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