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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 01.07.1880
Physical description: 8
auf die an Quecksilber all zu reiche Emma gerichtet. Daß sie heute ruhig ihr Ave vollenden sollte, wo sie die Schüße zu ge wärtigen hatte, war etwas zu viel verlangt. Ott kam vom Walde herab, und sein Blick ruhte mit sichtlichem Gefallen auf der trippelnden und hupfenden, immer unruhigen Emma. Die ältere Schwester Franziska hatte mehr von der ruhigen Mutter an sich, und war darum Katharina noch lieber, indeß die jüngere der aus gesprochene Liebling des Vaters war. Sie eilte ihm auch nun entgegen, und warf dafür

den Strauß bei Seite, aus welchem sie einen Kranz zusammengebracht hätte, wenn ihr die nothwendige Geduld zu Gebote gestanden wäre. Ott sah ein wenig zu, es gefiel ihm die Gruppe offenbar gut. „O Vater, morgen gibt es eine schöne Fronleichnams- Prozession, o komm doch auch mit morgen, es ist so schön!' — wandte sich Katharina plötzlich an ihren Vater, und ihr seelenvolles dunkles Auge — ganz das ihrer Mutter, — sah ihn bittend an. „Am Johannestag könnt ihr mit auf uns're Nieder- alm hinaufgeh'n

, werden wir Sounenwend-Feuer brennen' sprach der Vater und wandte sich dem Hause zu. Gar sehr verschieden war der Eindruck, den seine Antwort auf die drei Töchter machte. In der Seele tief betrübt war Katharina, denn sie sah, daß ihr Wort an der Steinseele des Vaters vollständig abgeprallt war, Franziska schien nachzudenken, wie er denn etwas antworten konnte, was zur Bitte der älteren Schwester gar nicht paßte, aber schier närrisch vor Freude war Emma. Sie hüpfte und sang und sprang, und hatte Fronleichnam

und Blumen und Prozession vergessen, im Kopfe loderte schon das Sonnenwend-Feuer in hellen Flammen auf. „Aber du bringst deinen Kranz um die Tannwald- Englstange nicht fertig, wenn du nicht besser dich befleißest', sprach Katharina. „Heute ist Mittwoch: also Donnerstag eins, Freitag zwei, Samstag drei, Sonntag vier, Montag fünf und am Dienstag ist Johannes. Also noch fünf Tage, dann gehen wir Sonnwend-Feucr brennen; o da wird's lustig, o da freu' ich mich darauf!' war des Mädchens Antwort. „Aber Emma

, die Mutter habe in ihrer Jugend genau so ausgesehen, wie ich jetzt.' — Da pflanzten sich beide Schwestern vor Katharina hin und nahmen sie haarklein in Augenschein, und das geschah mit einem Ernst und einer Ausdauer, daß Katharina lächeln mußte, obwohl ihre Augen naß waren und die Thränen zu rinnen begannen als sie fortfuhr: „Aber die Mutter war blaß und die letzte Zeit hin durch sehr abgemagert; die Mutter hat viel zu leiden gehabt!' „Wer hat ihr denn weh gethan? du gewiß nicht!' „Nein, und Hartl

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 20.05.1880
Physical description: 8
mal zu mir und klagte mir Alles — und war sie dann zur hl. Communion gegangen, fühlte sie sich wieder stark. — Dies und dergleichen wußte und hörte nur ich, sonst Niemand auf Tannwald. Aber für die Tochter ist es gut, es auch zu wissen. Und wenn ich in den Himmel komme, vor dir Katharina, dann thu' ich dir die Mutter schön grüßen. Bin heute zur heil. Beicht und Communion ge gangen, kommt mir vor, ich wäre ganz reisebereit. Thust mir halt was beten, wenn der Urban nicht mehr lebt.' Die hellen

auseinander- schleudernd das erste Rind herangerannt, und hintenher die ganze Heerde, unter lautem Gebrüll und verwirrten Schellenklang —: „Die Rinder diesen' — sagte der Senn; „ein sicheres Zeichen, daß auf die heutige Hitze ein gewaltiges Gewitter folgen werde.' Mit Hilfe seines Hüters hatte der Senn bald die ganze Heerde unter Dach, Katharina beeilte sich die zwei Schwestern in die Kammer, und zur Ruhe zu bringen, aber das gieng schwer, das Wetter war schon losgebrochen. Ein schweres Gewitter auf hoher

Schutzengel mein, „Laß mich dir empfohlen sein, „Tag und Nacht und jede Stund, „Bis meine Seel' in Himmel kommt.' Und Katharina stellte den hl. Schutzengel zu Häupten der Kinder zur Wache auf, zu Seiten die hl. Patroninen der Schwestern, zu Füßen die Mutter selig, und trotz Blitz und Donner schlummerten die zwei Mädchen beim fünften j Bater unser, den sie immer stiller und stiller nachbeteten, ! süß und ruhig ein. ! Katharina gieng hinaus zum Herd, wo sie mit dem i Senn und Hüter den schmerzhaften

war damit verbunden, die Schwesterchen in der Kammer schrieen, die Rinder brüllten im Stalle und rasselten an ihrer Kette, Katharina und der Hüter er hoben sich vom Boden, wo sie hingeschleudert waren, der Senn kniete noch aufrecht in seiner Ecke über die Bank gelehnt, und stand nicht mehr auf. — Es war alles vor über, im Himmel wird er beigesetzt haben: „In Ewigkeit Amen.' Im nächsten Augenblicke schon wurde die Hüttenthür aufgerissen und stürzte Ott herein. Auch ihn hatte das Un wetter überrascht und ereilt

stand erschüttert, und er dachte wohl an sich selber, wenn ihn der Strahl getrosten. hatte? — Merkwürdig stark und gefaßt zeigte sich Katharina; sie hatte kurz zuvor tief in die Seele des schlichten Mannes schauen können, und konnte sich sagen: Der ist gut ge storben. Die Lichtenthaler aber meinten: wie gelebt so gestor ben; Senn-Urban hat sein Lebtag immer gerne gebetet, und ist betend gestorben, ihm war der Weg zum Gottes haus nie zu weit, und hat ihn auch der Blitz erschlagen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 26.08.1880
Physical description: 8
sein zerfetztes Gesicht, er schlägt ein großes Kreuz und betet- „Vater, Vater, armer Vater!' tönt es Plötzlich neben Sim, und mit zerrissenem Kleid und blutendem Gesicht, von Schweiß überronnen bricht Katharina, die tieue Tochter, zwischen den Aesten hervor und neben dem Vater zusammen. Unzählige Male ruft sie seinen Namen, aber er höit sie nicht, und gibt auch kein Lebenszeichen von sich. Endlich gewahrt sie Sim, und starrt ihn an erschreckt wie zum Tode, und Sim legte den Schrecken dahin

aus, sie halte ihn für den Mörder. „So wahr Gott im Himmel lebt, Katharina, ich hab' es nicht gethan- Ich bin dort herab gekommen, und der Schuß ist von der andern Seite gefallen, ich weiß es nicht, wer's gewesen ist.' Zu seinem größten Erstaunen hob Katharina ihre gefalteten Hände zu ihm empor und sprach: „Du hast es nicht gethan Sim, ich weiß es! ich habe den Mörder dort von Ferne davon fliehen gesehen. O Sim! du hast aber etwas anderes gethan, ach, und mein Vater! Sim, ich weiß

Alles, denn ich habe euer Gespräch im Stüblein zu Tannwald genau gehört. Sim, ich verrathe dich uicht! aber bei dem Blute meines Vaters bitte ich dich, denk' nie mehr an das, was du vom Vater in Bezug meiner ge fordert hast! und für's zweite: spiegle dich! — lerne Gottes Gerichte fürchten!' Ganz zerschmettert stand der Wilderer vor Katharina wie vor seiner Richterin, und bot ihr die Rechte hin, zum Zeichen, daß er annehme und verspreche, was sie verlange. Er konnte ihren Bitten nicht widerstehen, obwohl er das Gefährliche gut

zu holen, Ott's Stirn und Schläfe zu waschen, und die Wunde zu reinigen. Sim war zu Tode erschreckt, als er plötzlich laut und vernehmlich rufen und pfeifen hörte. „H ich er, hie- her!' — rief Katharina entgegen, und eilte hinweg, um nach kurzer Zeit mit zwei städtisch gekleideten Jünglingen, deren Einer ihr Ebenbild war, zurückzukehren. Beide waren bleich und erregt, das Mädchen hatte ihnen bereits die Schreckenskunde mitgetheilt, und standen nun vor ihrem Vater, Otto und Englhart, keines Wortes

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 8
Date: 10.09.1880
Physical description: 8
hinweggenommen Hätte rhm nicht ein Gleiches widerfahren können, warum war der Herr mit ihm so langmüthig? Und Ott sah auf seine Kinder hin. Katharina und Engelhardt beteten den Rosen kranz und Ott faßte das Krucifix, preßte es an seinen Mund und weinte wie ein Kind. Wie frohlockte Katharina im Herzen, nun war sie überzeugt, daß Gott ihr Opfer angenommen. Freudig und doch bangen Herzens eilte der Seelsorger wieder auf die Alm, getröstet kehrte er zurück, und am andern Tag war große Freude in ganz Lichtenthal

, Tannwald Ott ward feierlich mit der hochheiligen Wegzehrung versehen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch und Willen hatte sich der Gemeindevorstand mit 10 andern angesehenen Män nern, unter ihnen der Walderbauer mit eingefunden, es war ein eigenthümlich schöner Bersehgang. Voran der schmucke Student mit der Laterne, dann der Herr Pfarrer mit dem Allerheiligsten, hinter ihm betete Katharina und meinte ununterbrochen Rest, jene Männer und viele An dere schlössen sich an. Und als der Zug nach zweistündigem

geleitete euch durch's Leben. Ach, Otto! auch dir hat die Güte des. Herrn dies große Gut mitgetheilt; sage deiner Großmütter, ich möchte ihr auf den Knieen abbitten! Daß sie mir bereits brieflich ihre Verzeihung angekündet hat, das verdank ich dir mein lie ber Otto! Katharina und Hartl verzecht mir und betet für mich. Rest leb wohl, verzage nicht — Gott sei Dank!' Nach wenigen Tagen schied er in Frieden, Gebrochen an Körper und Geist war und. blieb Rest. Sie konnte den Wagen des Walderbauern

, die Kinder Tannwald Otts und weinten heiße Thränen. Anderthalb Jahre nach des Vaters Tod war auf Tannwald die große schöne Zirbelkammer aus's schönste geschmückt, mit Lichtern und Blumen, mit weißen und schwarzen Behängen. Und mitten im Zimmer auf schneeweißem Linnenbett, in schneeweißem Gewand, den Jungfrauen-Kranz über die großen schwarzen Flechten gewunden, mit verklärtem Lä cheln in den ruhigen Zügen lag das Opfer für Tannwald Ott, seine Tochter Katharina, auf dem Leichenbette. Der Herr

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 8 of 8
Date: 01.04.1880
Physical description: 8
zu geben, und ohne nur einmal zu fragen oder sich zu verirren erreicht er das Gut, und tritt ohne weiters in die Kapelle ein. Hier ist sie, die er sucht und hier vermuthet. Katharina betete vor dem schadhaften Altar, und war nicht wenig erschreckt, auf einmal einen Fremden eintreten zu sehen. Freundlich streckt ihr der Student, denn Stock, Käppchen und Reise tasche verrathen ihn als solchen, seine Rechte entgegen mit den Worten: „Grüß dich Gott Katharina! brauchst nicht zu erschrecken

; ich bin jener Student Otto, von wel chem im Briefe die Rede gewesen, und der dem Hartl auf dem Maria-Hilf Bergl am Jnn begegnet ist, und bringe dir schöne Grüße von deinem Bruder!' „Tausend Dank Herr Otto! und wie geht es dem Hartl?' „Dem Hartl geht es gut. Seine Wunde am Arme, die er dem Zorne des Vaters verdankt, hat unser Arzt gut ausgeheilt, Hartl ist ganz gesund und wohlauf und schaut Prächtig aus. Heute ist es gerade zwei Monate, daß wir un s getroffen — und, Katharina, rathe einmal, wohin dein Bruder

jetzt kommt?' Kathi sah den Sprecher groß an und wußte nichts zu antworten. „Nach Salzburg kommt er, studiren fängt er an, ja er ist schon heute dort eingetroffen. Meine Mutter will es so, und er hat die allergrößte Freude dar über. Magst versichert sein, es geht ihm besser, als dir da auf Tannewald.' „Hartl chut studiren! Mein Gott, was nicht gar, wird er's zustandebringen?' „Sei ohne Sorgen, er hat Talent genug, und wird dir Freude machen.' Katharina war so überrascht, so voll Freude und Ju bel

machen, so komme nur zur Mutter hinaus nach Seemos, sie wird dir ebenso gewogen sein, wie dem Hartl. Sie hat ihn so gern, daß ich eifersüchtig sein könnte auf ihn, wenn ich ihn nicht selber so lieb hätte.' Da sprangen zwei Herzliebe Kinderlein her bei, das größere Mädchen, bemächtigte sich des Armes Katharinas, während das kleinere sich mit dem Zipfel vom Vortuch der Schwester begnügte. Wehmüthig blickte Katharina herab auf die zwei klei nen Geschwisterchen Franziska und Emma uno sprach zum Studenten

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 15.07.1880
Physical description: 8
in Gänsemarsch und dann geht es, natürlich der Hauptmann voran, nach genommenem Anschwung in keckem Sprunge über Glut und Feuer hinüber, und das zu wiederholten Malen. Das steigerte nun die Begeisterung Emma's auf den höchsten Grad, und ihr Gedanke war n..n einzig der, diese Ehre nicht den Knaben allein zu überlassen, sie wollte auch über die Flamme hinüber, über das Feuer der Mädchen, das noch lichterloh brannte. Schon zu wiederholten Malen hatte sie an Katharina das Ansinnen gestellt, sie möge

zu, und ehe Katharina auch nur gewahrte was jene wollte, war das Schwesterlein schoi: dicht am Feuer, und sprang — da: — stoben die Funken auseinander, qualmte Rauch und Dampf auf, ein herz durchdringendes Wehegeschrei ließ sich vernehmen; Emma war mitten in die Gluth und in die Flammet: gefallen, ihre Kleider fiengen augenblicklich Feuer, die Scene war furchtbar verändert! Murhiger als Alle, war aber schon Katharina ant Feuer und riß, uneingedenk der eigenen Brandwunden, die Schwester heraus; - -'ach

, da fiengen auch ihre Kleider zu brennen an. Mit Tannenästen, Rasenstücken und Fairen ivehrte man das Feuer und löschte, aber Katharina sank ohnmächtig hin, ihre arme Schwester aber war bereits ge röstet und furchtbar zugerichtet. Die Besonnensten unter der Umstehenden waren bereits zum Bache geeilt, hatten ihre Röcke eingetaucht und kamen zurück, um die arme Emma zu kühlen. Eingehüllt in solche feuchte Stücke hob Ott mit her bem Schmerz sein liebes Töchterlein vom Boden auf und schritt raschen Schrittes

heimwärts, indessen Nachbarsleute Katharina nach Hause brachten. Fortsetzung folgt. Auszug aus dem Amtsblatte. Bom 7. Juli. Erledigt: Lehrerstelle in Mals mit 300 fl. und Wohnung. Ges. bis l. August an die Bezirkshauptm. in Mcran. — Fünfzehn Plätze und sechs Stipendien i 100 fl. an der landwirthschaftl. Lan desanstalt in St. Michelc. Ges. bis 15. Sept. an den Landes ausschuß in Innsbruck. Versteigerungen: Opferwachskerzen, 176 Kilogr. Offerte bis 15. August an die Salinenverwaltung in Hall. — Exekut

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 8
Date: 20.05.1880
Physical description: 8
. — Der am 11. und 12. in Bruneck abgehaltene Maimarkt gestattete sich ebenfalls sehr lebhaft. Der Auftrieb war ein so großer, daß viele ihr Vieh Heimtreiben mußten. Die Preise waren gedrückt und die Kauflust gering. Die Kinller TaimuiM-M's. Original-Erzählung von der nordtyrolischen Grenze. Bon M. I. Schwaiger. (Fortsetzung.) Katharina hatte aufmerksam und schweigend zugehört, und war gar traurig gestellt. „Ach Urban, wenn auch du nicht mehr sein solltest, wer ist denn dann auf Tannwald, um dessen willen noch immer der Segen

Gottes bleibt, — der Vater, ach der Vater, — ich fürchte mich so vor ihm und fürchte für ihn.' „Du mußt nicht verzagt fein Katharina; sei und bleibe nur du brav, und Hartl wird es auch gewiß. Ott hat sicher in seiner frühen Jugend nicht viel Anleitung zum Guten gehabt, und darum dürfen wir nicht urtheilen über ihn, sondern müssen für ihn beten, und für ihn aufopfern. Was rst es denn auch da auf dieser Welt — vergeht Alles wie im Traum. Dort oben Katharina, dort oben

ist Alles, hier ist nichts, was eigentlich von so großem Werth wäre. Wenn unser ganzes Leben still und unscheinbar verfließt und uns zuletzt die Seligkeit erwirbt, so sind wir reicher als Kaiser und König. Wollte es eigentlich Niemanden sagen, aber heute kommt mir vor, der Katharina soll ich's anvertrauen. Weißt warum ich immer auf Tannwald ge blieben bin? Siehst du, ich weiß nicht, wer mein Vater und meine Mutter ist Da hab ich mir halt oft gedacht, schuldlos wird meine arme Mutter wohl kaum

gewesen , sein. Da will ich für sie hier bleiben, und unter allen Um ständen ausharren, da, wo sie mich hingelegt hat. Hab's so gehalten und bereue es nicht, und ich hoffe, der liebe Gott habe mein Opfer gut aufgenommen.' Katharina saß tief bewegt, die Hände lagen gefaltet in ihrem Schooße, ihre Augen waren aufwärts gerichtet. Offenbar betete und opferte auch sie sich auf — und für wen? Und nach einiger Zeit fuhr er fort: „Deine Mutter war ein reiches gutes Herz. Es gibt wohl keinen Winkel im Tannwald-Haus, der ihre Thränen nicht hätte

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 11 of 12
Date: 01.09.1881
Physical description: 12
über die Vorgänge bei Spin- j ges soll man noch glauben können, wenn nicht diesem? — Hätte aber Wörndle's Bericht sich nachträglich als unrichtig oder zweifelhaft herausgestellt, wie könnte dann 4 Jahre später der Tyroler Almanach von 1802 die Erzählung neuerdings ganz übereinstimmend als That sache melden, ohne irgend einem Zweifel Ausdruck zu j geben und zwar in einem Aufsatz, der streng geschichtlich gehalten und nach Quellen bearbeitet ist? Wer war nun das Mädchen von Spinges? Sie hieß Katharina Lanz

bei Buchenstein. Hier blieb sie bis zu ihrem sel. Tode. Ihr geistlicher Vetter erzählte, daß wiederholt Nachfor schungen nach der Heldin von Spinges gepflogen wur den: Katharina aber habe sich entschieden geweigert, in die Oeffentlichkeit zu treten, und es vorgezogen, vor der Welt unbekannt und vergessen zil bleiben; ein Entschluß, den der geistliche Herr billigte. Von ihm befragt, wie j es denn gekommen sei, daß sie in Spinges in den Schlack)- i tenlärm sich wagte, erwiederte Katharina: sie habe er- i zählen

, indem sie in abergläubischer Furcht eine außernatürliche Erscheinung und Macht ge gen sich zu haben wähnten. Obwohl dies immerhin möglich ist, dürfte hier der Herr Kurat doch lediglich aus der Volksdichtung geschöpft haben. Katharina starb zu Andraz am 8. Juli 1854 als Greisin von 83 Jahren. In letzter Zeit war es, wenn auch in engem Kreise, bekannt geworden, daß sie die Hel din von Spinges gewesen, nnd sie wurde daher mit mili tärischen Ehren, unter Begleitung von Schützencompag- nien und unter Theilnahme

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 8
Date: 13.05.1880
Physical description: 8
, wie es sich eben traf, machte davor einen Betschemmel zurecht und noch einen zweiten dazu, und sein Heiligthum mit aller Ein richtung und allem Zubehör war fertig. Dieß also war der Mann, bei welchem sich Tann wald-Katharina und die zwei Mädchen so wohl fühlten. Er ging mit ihnen, spielte mit ihnen, und war stets ge duldig bei ihrem unermüdlichen Geschwätz und Gefrage. L>ie waren Kinder der Emerenzia, deren Bild er tief im Herzen trug, waren Enkelinnen seiner wohlthätigen Zieh- ältern, und das war ihm Grund

und rings um war festes Geländer, und in dieser Umzäunung war stets sicherer Schutz, wenn etwa um die Hütte herum die muthwilligen Thiere sich allzu ungebärdig benahmen. Grasten und weideten sie aber hoch droben an den letzten Abhängen des Kogels, so tummelten sich dafür Franziska und Emma um so fröhlicher herum, denn sie hatten nun den Platz nur mit Fuesl und einigen Zicklein zu theilen. Urbans Gespräch mit Katharina griff zwar auch in der Regel in die Vergangenheit zurück, und drehte

sich um die Mutter, nahm aber in solchen Stunden in der Regel eine ernstere Wendung. Schon neigte sich für diesesmal wieder der Sommer seinem Ende zu, nur noch ein paar Wochen konnte man hoffen bleiben zu können, gar zu schnell war die Zeit ver flogen, die zwei Kinder wollten nichts hören davon, daß in so und so viel Tagen die Heimkehr erfolgen müsse. Jeden Sonntag war Urban und Katharina abwechs- lungsweise zur Kirche gegangen,, um dann gegen Abend einige Zeit auf der Altane zuzubringen. So war denn Urban

diesen Sonntag drunten gewesen, und hatte die heiligen Sakramente empfangen, und gegen Abend saßen sie wieder auf der Altane, die Mädchen sprangen umher. „Weißt was, Katharina!' — nahm Urban das Wort, u»d nahm hiebei sein rothes Pfeiflein aus dem Mund — „es wird nicht mehr lange dauern mit mir, werde bald und kurz fertig machen.' „Aber Urban! schaust so gesund aus, — oder fehlt dir etwas, wie kommst du auf solche Gedanken?' „Daß man auf solche Gedanken öfters komme, das ist ja nichi mehr als christlich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 8
Date: 25.03.1880
Physical description: 8
, Jauchze deinen Dank empor, Heißen Dank dem Gnadenvollen, Der für dich erstanden ist. Ostermorgen, Ostermorgen! Hochgelobt sei Jesus Christ! Schau fert. Aie Kimler Taimmatll-Oii'Z. Original-Erzählung von der nvrdtyrolischen Grenze von M. I. Schwaiger. (Fortsetzung.) III. Resi's Hochzeitstag.. Einige Wochen waren vorüber, die Entweichung Hartl's allgemein bekannt, und die allgemeine Theilnahme folgte dem Knaben in sein unbekanntes Asyl. Eines schönen Sonntag- Nachmittags, als Katharina von Tannwald

nach dem Rosenkranz die Kirche verließ, vertrat ihr Dori den Weg. GehcininißooU wendet sie ihr faltenreiches Angesicht zur Rechten und Linken und als sie sich überzeugt, daß die Lust rein und kein hoichendes Ohr in der Nähe sei, vertraute sie ihr das große Geheimniß an, daß der Herr Pfarrer, sie. die Katharina nämlich, zu sich rufen lasse. Unter dem Siegel der Berschwiegenheii habe es ihr heute die Haushälterin nach der Frühmesse, nein, nach dem Hauptgoitesdienst, nein, eigentlich erst Nach mittags, mitgetheilt

. Sie solle also gleich hinübergeh'n zum Herrn, gewiß fei eine Nachricht von Hartl da. Das denke nur sie so, sonst habe Niemand etwas gesagt, aber was könne es auch anders sein? Und während Katharina im Psarrhofe verweilte, machte Dori alle Anstalt, mit größter Andacht den Kreuzweg zu beten, aber „der böse Feind', memte sie, setze ihr heute ganz besonders zu. Alle Augenblick drehte sich ihr grauer Kopf der Kirchthüre zu, denn jetzt und jetzt müsse ja Ka- channa kommen, sie hat ihr'» ja versprochen

, sie in der Kirche abzuholen. Immer enttäuscht mußte sie doch immer von neuem wieder und abermals fchau'n, und so mißglückte ihre Andacht dießmal ganz jämmerlich. Endlich wurde sie un wirsch: Katharina hat sie offenbar getäuscht und war ohne sie nach Hause gegangen. Das war zu viel für Dori. Nein! das hätte sie auf die Kathi nicht gedacht und sie

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 25.03.1880
Physical description: 8
nahm sich ernstlich vor auf das Mädl böse zu sein und es ihr eine Zeit zu erkennen zu geben, wie unschön und un- oankbar sie an ihr gehandelt habe. Nebenbei kam ihr frei lich selber vor, der „bös? Feind', der sie heute so verfolgt, sei eigentlich nichts als pur ihre Neugierde und um die n Befriedigung derselben hätte sie zweifellos ihre ganze Un zufriedenheit mit Katharina hingeopsert, wenn nur diese ihr da oder dort untergekommen wäre. Aber sie kam ihr nirgends unter, und Dori mußte ihre Last

heimtragen und wußte also nicht, ob und ivas für eine Nachricht von Hart! gekommen sei. Als Katharina das Zimmer des Seelsorgers betrat, grüßte er sie freundlich und theilte ihr seine Begegnung mit Hart! am Brunneutioge au der Jnnsbrucker - Straße mit, dann hob er einen Brief vom Schreibpult auf und je länger er ihr vorlas, desto mehr leuchteten ihre Augen, desto freudiger strahlte ihr Gesicht. „Für jetzt, Katharina, behalte die Sache für dich, es liegt viel mehr daran als du vermuthest. Schweige

aber wirklich und gegen Jedermann, versvrichst du mir das?' Katharina 'versprach es und der Pfarrer schärfte ihr nochmals ein, nicht zu vergessen, was sie versprochen habe. Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, als ihr auch schon einfiel, auf wie harte Probe sie gestellt würde ihr Versprechen zu halten, wenn sie nun mit Dori den Heim weg antreten wollte, und so hielt sie es denn für's gera- ihenste, dieselbe ihrer Andacht zu überlassen und allein heimzugehen. Auch so war ihr der Weg nicht lang

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 12.08.1880
Physical description: 8
hat einem Jeden von euch seinen Beruf frühzeitig in's Herz gelegt. Werde ein braver Soldat Otto, und du lieber Hart! gedenke seiner und meiner am Altare!' Erschüttert und tief bewegt saßen die Brüder. Einen Wunsch hatte die Matrone noch auszusprechen, nämlich: Katharina, die edle Tochter, die brave Schwester kennen zu lernen. '„Mutter, liebe Großmutter! mein Vater lebt noch', — nahm Ottö das Wort, — „und sei ihm nun wie ihm wolle, er ist und bleibt mein Vater, und ich möchte ihn sehen- Wer weiß, ob es nicht beiträgt sein Herz

, welche ihn nochmals ruft.' ■ • • So war denn der Besuch der Söhnebeim Vater eine beschlossene Sache. Und wie steht es auf Tannwald? was hat sich dort seit dem Wallfahrtsgang Katharinas im Laufe des Jahres zugetragen? ' ' Das Gerücht, Tannwald werde und müsse nun bald unter den Hammer kommen tauchte immer wieder' auf. Auch Katharina sah keinen Ausweg, und Resi sah mit stummer Verbitterung der Zukunft entgegen. Der unheimliche Sim war seinem Versprechen nach. wiedergekommen, aber merkwürdiger Weise trat

an Ka- tyarina auch jetzt kein weiteres Ansinnen mehr heran. Hatte er wahrscheinlich erfahren, wie es um den Wohl stand aus Tannwald stehe, und daß das Gut mit Schulden überhäuft sei? Oder hatte ihn Ott wieder in der andern Weise abgefunden? — wer konnte es sagen! Thatsache war, daß vor seinem letzten Besuche vier der schönsten Kühe verkauft wurden, und Katharina allein ahnte, in wessen Hände der Erlös gelangt sei Da trat ein Ereigniß ein, welches in Ott alle bösen Geister wieder aufregte

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Page 8 of 10
Date: 01.03.1888
Physical description: 10
als Kooperator in Moos, Kuens und Lana, als Verwalter in Tyrol, als Pfarrer in Pens und Mölten und als Frühmeßbenefiziat in Partschins. Er war ein edler, frommer Priester und sein Andenken wird gesegnet sein. — In Hl. Kreuz bei Hall starb am 24. Februar um '/»8 Uhr Abends nach längerem, mit christlicher Geduld ertragenem Leiden und Empfang der hl. Sterbsakramente im 77. Lebens jahre die Frau Katharina Gasser, geb. Kneringer, Badwirthin von Hl. Kreuz und Schwägerin des hochseligen Fürstbischofes Vinzenz

von Brixen. Sie war in jeder Be ziehung ein Muster einer christlicher Mutter und tüchtigen Hausfrau. Hriefe an den „Hndteas Hoset'. f Thierbach, 26 . Februar. (Leichenfund.) Am 25. Februar gingen von Alpbach 22 Mann und eben so viele von Thierbach auf die Suche aus nach den seit Sonn tag den 5. Februar vermißten Thierbacherinnen Katharina Orgler und Margreth Gruber. (Siehe Bericht darüber im „Andreas Hafer' Nr. 7.) Beiläufig um 11 Uhr wurden dieselben so ungefähr 70 Schritte hinter der Höslkapelle

lich unberührt geblieben, da derselbe seiner Trägerin für eine andere Schwester aufgegeben wurde. Darauf hat man die Leiche der Margreth Gruber gefunden, welche nur, als wenn sie angelehnt wäre, im Schnee steckte. Etwas weiter nach vom und etwas tiefer fand man bei weitcrm Nachsuchen zuerst den zweiten Schirm und einen Hut und alsbald auch Verantwortlicher Redakteur: Engelbert Heim. — Druck uud die Leiche der Katharina. Die zwei braven Mädchen waren von einer Windlawine überrascht worden und fanden

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Page 9 of 10
Date: 14.06.1883
Physical description: 10
dort. Ausrufs preis 310 st. — Haus und Grundstücke des Johann Koffer in St. Johann am 5. event. 20. Juli beim städt. del. Bezirksgericht Bozen. Ausrufs- prcis 6600 fl. — Hofergut des Simon Plattner in Schrambach am 16. event- 31 Juli beim Oberwirth in Feldthurns. Ausrufspreis 7000 fl. — Haus und Gartl der verstorbenen Katharina Huber am 9. event. 23. Juli im Seeber'schen Gasthaus in Mauls. Ausrufs preis 600 fl. — Haus und Grundstücke, der Brüder Alois und Anton Spitäler in Girlan am 9. Juli 'event

Bezirksgericht dort. Ausrusspreis 7500 fl. — Löwenwirthshaus des Johann Robatscher in Tiers am 25. Juni event. 5. Juli beim städt. del. Bezirksgericht Bozen. Ausrufs preis 1100 fl. — Mayrhof des Josef Mayregger in Ahrrnach am 28. Juni event. 12. Juli im Wirthshause beim Moosmair dort. Ausrufs preis 5725 fl. — Haus und Grundstücke der Katharina Häuserer in Reutte am 23., event. 28. Juni beim Bezirksgericht dort. Ausrusspreis 1550 fl. — freiw.: Haus und Grundstücke der verstorbenen Anna Gstrein in Mieders

. Ausrusspreis 5100 fl. — Grundstück der Katharina Perpmer^in Eppan am 7. event. 21. August beim Bezirksgericht Kälterm Ausrusspreis 798 fl. — Haus und Grundstücke der Anna und Hedwig Briewig am 12. event. 26. Juli beim Bezirksgericht Schwaz. Ausrusspreis 3086 fl. — Haus und Grundstücke des Michael Markart in Schrambach, Bezirk Klausen, am 14. event. 21. Juli beim Oberwirth in Feldthurns. Ausrusspreis 2850 fl. — Haus und Grundstücke des Josef Tschurtschenthaler zu Ort in Sexten am 2. event. 9. Juli

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 8
Date: 23.10.1879
Physical description: 8
von I. S. (Fortsetzung.) „Bist du es, Katharina! redete sie dieser an, und bringst du wieder Reis dem kranken Bischöfe?' - „Ist, er krank?' frug sie hastig dagegen, — „dann laß mich sogleich zu ihm!' — Damit wand sie sich behend zwischen den Bäumen hindurch und stand bald auf einer Lichtung, wo sich drei kleine Hütten erhoben. Alles war wie ausgestorben, nur einige christliche Wilde gingen traurig ab und zu Voll banger Erwartung trat sie in die kleinste Hütte, die nur 6 Quadratfuß maß und neu gebaut war. Der Anblich

, ein ein- ') Ich weiß gar wohl, daß Charbonnier beim Tode Rekords nicht-anwesend', war, sondern sich bereits auf der Flucht befand. Der Einfachheit zu Liebe fand diese Aenderung statt. — geborner Priester. Unendliche Traurigkeit lag auf ihren Ge sichtern, und nur mühsam vermochten sie das Schluchzen zu unterdrücken, um dem Sterbenden das Herz nicht noch schwerer zu machen. Als Katharina eintrat und mit einem Blicke dies dü stere Bild überschaute, verließ sie der Muth, den sie den Schrecken der nächtlichen Wanderung

keines andern Geschäftes getraute ich mir aus dem Hause zu gehen; aber da es geschieht, um Sie zu versor gen, bin ich versichert, daß der Erlöser und die hl. Jung frau es nicht zulassen werden, daß mir irgend ein Unfall zustoße.' — Wieder spielte das Lächeln um des Bischofs Mund; es schien, als wollte er seine Hand wie zum Seg nen erheben; aber schon versank er in die frühere Betäu bung. — Diesen Augenblick benützte Katharina, um den Missionären die Schreckensbotschaft mitzutheilen, daß-die ' Mandarine, in. die Dörfer

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 8
Date: 19.08.1880
Physical description: 8
denselben auf den Hirschfänger gerichtet. Eine unbeschreibliche Furcht be mächtigte sich ihrer, und mit einem gellenden Schrei sprang sie zur Thür hinaus und hörte noch, wie der nachgeschleu- derte Hirschfänger von innen in die Thürwand fuhr. Katharina hatte etwas ähnliches schon erwartet, und war ober der Stiege auf der Lauer. Zum Walderbauern hinab, um Gotteswillen; schnell, schnell! und laß dich ein paar Tage nicht mehr sehen, bis ich komme!' — rief sie der fliehenden Stiefmutter zu, und warf sich dem furchtbaren Vater

entgegen. Mit einem Ruck wollte er sie zur Seite schleudern, allein sie, hatte ihn zu fest umfaßt, und der Ruf: „Vater, Vater, Vater!' drang so flehentlich und durchdringend, daß er auch dem wilden Ott in die Seele klang. Er erkannte seine Tochter. Aber im Augenblick erwachte wieder sein unbändiger Sinn; er sollte, sollte sich von einem Weibe, und sei es seine Tochler, bändigen lassen, — der Gedanke war ihm uner träglich. Katharina glaubt bereits den Sieg errungen zu haben, — nein! da tag

sie auf dem Söllerboden hinge- schleudert, mit beschädigtem Haupte und bewußtlos. Erst dieser Anblick kühlte ihn ab; er gieng in seine Kammer und schloß sich ein. Die herbeigeeilte Schwester und eine Magd trugen Katharina in's Bett und pflegten sie unter Thränen. Franziska hatte mehr und mehr ihren Werth erkannt und liebte sie wie eine Mutter. Alles Gute, was sie an sich hatte, war doch nur unter der liebevollen Pflege und »sorge Katharina's herangereift.

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