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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 17 of 18
Date: 29.03.1906
Physical description: 18
man das auch für die Vergangen heit gelten lassen und sagen: „Bauer, du hast bisher zu viel politisches Recht gehabt!' In Tirol hat man von Herrn Schraffl freilich etwas anderes gehört. Herr Schraffl sagte weiter (liest): „Die direkte Steuer ist als Maßstab für Rechte un gerecht, weil z. B. ein einzelner Besitzer, der 8 K Steuer zahlt, ganz bestimmt dem Staate eine viel geringere Summe an Jahresbeiträgen abliefert als einer, der keine 8 K direkte Steuer zahlt und 5 Kinder hat, weil es eben un möglich ist, daß ein einzelner

, bei uns in Tirol, besonders im italienischen Tirol, gibt es hunderte, tausende Handwerker, Realitätenbesitzer und Kleinbauern, die nicht 8 X Steuer zahlen. Wir haben in Tirol Bezirke, z. B. Imst, Landeck, Reutte, wo eine solche Hausteilung und Grundzersplitter ung herrscht, daß dort Besitzer, die 60 b bis 1 X Steuer zah'en noch unter die ersten zwei Drittel der Höchstbe steuerten gehören.' Da wurden dann Zwischenrufe gemacht: Hört! Hört! Wie ganz anders redet aber Herr Schraffl hier und wie ganz

zur Wahl gehen will. Darum wollen wir die Wahlpflicht, wir müssen uns i auf uns selbst verlassen. (Zwischenrufe.) Der Herr Abgeordnete Dr. Sustersic, ebenfalls ein Vertreter der Y. Kurie wie der Herr Abgeordnete Schraffl, hat sich natürlich ganz auf den Arbeiterstandpunkt gestellt und gesagt, unser Vorschlag bezüglich des Pluralwahlrechtes sei ein ganz nebelhafter. Ich kann nicht begreifen, wie man von unserem Vor schläge sagen kann, er sei nebelhaft. Wir haben ja ganz konkret und bestimmt die Sache

man sie auch schonen, und zwar in der Form, wie ich es an geführt habe. Vielleicht braucht der Staat diesen Mittel stand — wer weiß, was die Zeit bringen wird — zum Schutze nicht nur gegen die äußeren, sondern auch gegen die inneren Feinde. (Abgeordneter Seitz: Jetzt haben wir's!) Ein Zwischenruf, den neulich der Abgeordnete Schuhmeier hier in der Nähe gemacht hat, deutet, glaube ich, darauf hin, daß das vielleicht nicht ganz ausgeschlossen wäre. Ich weiß, daß es heute sehr unpopulär ist, gegen das allgemeine

sein, weil nach den Christlich sozialen Sie zu kommen hoffen. (Pernerstorfer: Ja freilich!) Wie gesagt, es ist heute unpopulär; ich weiß, daß die Regierung für das allgemeine und gleiche Wahlrecht ist, ich weiß, daß die Gaffe es haben will, aber das darf uns nicht abhalten, unseren Standpunkt klar und fest zu vertreten. Da, meine Herren, sage ich ganz offen, halte ich es mit unserem Nationalhelden Andreas Hofer. An diesen hat man das Ansinnen gestellt, er solle niederknien, und er hat geantwortet: „Das tu ich nit

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 29.10.1885
Physical description: 10
, um die ohnehin hochaufschäu mende Melch noch wilder zu machen und Verwüstungen an zurichten, welche wieder gut zum machen die Kräfte der drei Gemeinden nicht ausreichen. Nur ein kleines Bild der an gerichteten Verheerungen. Schon bevor man von Axams nach Sellrain kommt, ist der Weg über die „Tafel' mehr mals zerrissen, vor der Kirche in Sellrain ist eine zwar kleine, aber für die Zukunft gefährliche Muhr herunter; der Steg, welcher vor Oberperfuß über die Melch zum Badhaus führt, ist ganz fortgeschwemmt

. Der „Fotscher' Bach hat seine Brücke ganz zerstört und rinnt nun, während er früher nur ein Rinnsal hatte, in zwei getrennten mit furchtbaren Steinen garnirten Betten der Melch zu. Ganz schrecklich ist aber der Anblick beim früher so romantisch schönen, wie ein Silber streif aus dem dunklen Nadelwalde hervorschimmernden Sell- rainer Wasserfalle. Der Wald ist verschwunden, über die nackten Wände sieht man nun oberhalb des alten Wasser- falles den Bach noch in zwei übereinander liegenden, früher unsichtbaren

Katarakten herabstürzen, ungeheure Steine von 12 und noch mehr Schuh Länge haben die Bäume mitten entzweigespalten, den Wald abgetrieben, zwei Städel sammt Inhalt weggerisien, und von den schönen großen Wiesen vor dem Wasserfalle sieht man nichts mehr als Baum trümmer und Felsblöcke, Muhr und Schlamm. Weiter hinein hat der Bach zweimal den Weg in einer Länge von 2—300 Schritten ganz weggerissen, die Brücke vor der Bruderau ist spurlos verschwunden, die fruchtbaren Wiesen der Bruderau sind theils

und wird deren Herstellung nur mit großem Aufwand an Arbeit, Zeit und Geld möglich sein. Die Gemeinde Fulpmes und in ganz besonderer Weise jene von Neustift werden hievon schwer betroffen. In letzterer Gemeinde wurden im Weiler Krös- bach drei Häuser eingemuhrt, da auf beiden Seiten des Tha les gleichzeitig viele, mitunter bedeutende Muhrbrüche statt fanden und ebenfalls nicht unerheblichen Schaden anrichteten. — Und aus Oe tzthal wird geschrieben: Bald wäre das ganze Oetzthal lebendig geworden vor lauter

Wasser und Muhren. Ja das heißt man Wasser! Im Jahre 68 sagen die Leute,war es nicht so groß, wie am 15. und die Nacht auf den 16. d. M. Von allen Seiten toste das entfesselte Element gegen die Thalsohle, und, dort Brücken und Wege zerstörend, wälzten sich die braunen Fluthen thalauswärts. Die Kommunikation ist dem Thale nach ganz unterbrochen, und nach Sölden nur über Granstein möglich, nach Umhausen über den Tauferberg oder Niederthei. Längenfeld hatte mit dem Fischbachs seine große Noth

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 8
Date: 06.11.1879
Physical description: 8
4 fl. 60 kr., das Glyzerin 40 kr. kosten. Der Wein wird dadurch ungemein veredelt. Die fünf Gulden Auslagen für den Halben erhöhen die Güte und den Werth des Inhaltes um mehr als 10 Gulden. 2. Die Bereitung eines guten, ganz unschädlichen, billi gen/ dem leichten Tischweine ähnlichen, ja vielleicht oft vor zuziehenden Getränkes ist folgende: Maß und Gewicht für einen alten Halben. Vor allem muß das Faß sehr rein sein, noch besser, wenn sss , weingrün ist. Man nehme folgende Ingredienzen: 19 h, Kilogramm Hutzucker

, 1 Kilogramm' 40 Dekagramm krystallistrte Weinsteinsänre, 14 Dekagramm süße Mandeln, 3 Dekagramm 5 Gramm bittere Mandeln, l 3 /4 Liter wenigstens vierziggrädigen Spiritus,' 35'Dekagramm frische schöne Preßgerm, 10 Dekagramm 5 Gramm Zucker-Couleur (gebr. Zucker). Zuerst gießt man in das an Ort und Stelle im Keller gestellte Faß 3 oder 4 Schaffet Bach-, Fluß-, Regen- oder Schneewasser. Dann löst man den Zucker in siedendem Wasser ganz auf; man braucht hiezu einen ziemlich großen Kessel

-, selbst ein Silberlöffel darf nicht dazu genommen werden. Der Weinstein muß vollkommen aufgelöst sein, daß kein Körnlein mehr zu sehen ist. Diese Lösung kommt auch ins Faß. Jetzt nimmt man die Preßgerm, zerbröckelt sie und über gießt sie in einem sehr reinen Gefäß mit 2V 2 Liter nur lauen, ja nicht heißen Wassers, bis sie sich schön moll ganz aufgelöst; es darf ebenfalls kein Bröckerl bleiben. Das Ganze seiht man durch ein feines Sieb und gibt es auch in das Faß. Das Faß wird nun mit Bach-, Regen- oder Schnee wasser

Auslaugung gestoßen, das heißt bis sie keine Milch mehr geben. Die Mandelmilch wird durchgeseiht und kommt nun in das Faß. Zucker-Couleur oder gebrannter Zucker ist zähflüssig, wie Syrup. Man zieht aus dem Faß etwa 6 bis 7 Liter heraus und löst darin in einem Schaff den gebrannten Zucker auf. Das ganze bildet eine dunkelbraune Masse. Man rührt so lange, bis sich der Zucker ganz auflöset. Dann gieße man ihn ins Faß, schnell die l 3 * Liter Spiritus nach und rühre wie früher mit dem Stäbe Alles gut

und lange untereinander. Hierauf fülle man das Faß ganz mit Bachwaffer an und rühre die Masse nochmals, worauf man das Loch zu deckt aber nicht verkeilt. Diese Masse gährt noch lange still fort, und wird je nach der Wärme des Kellers in 12 bis 14 Wochen klar, wo sie abgezogen und mit 56 Dekagramm Glyzerin vermischt ein bereits fertiges, einem leichten ü-eine ganz ähnliches (?) Getränk darstellt. Man kann auch mehr Zucker und im Verhältniß mehr Weinsteinsäure nehmen, um so stärker wird das Produkt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 14.01.1897
Physical description: 10
, daß es ordentlich genährt ist. Die Hitze im Innern läßt nach und sie werfen wenig oder keinen Schaum ..mehr ^ aus^ Wenn durch zwei bis drei Tage so fortgefahren wird, so verschwinden sowohl im Rachen als auch an den Klauen die Bläschen gänzlich, denn es ist durch die Ausdünstung aller Krankheitsstoff ausgeleitet worden und in drei bis vier Tagen find sie gewöhnlich schon wieder gefräßig und in sechs bis acht Tagen ganz und gar geheilt. 2. War die Krankheit schon ziemlich fortgeschritten, so ließ

ich diese Waschungen ebenfalls zwei- bis dreimal täglich vornehmen, wie oben genau beschrieben wurde. War das Fieber noch nicht ganz gewichen, so ließ ich ein vierfach zusammengelegtes Tuch, vielleicht das eines alten Getreidesackes, in kaltes Waffer tauchen und täglich zweimal so über den Rücken legen, wie man bei einem Menschen einen Unter- oder Oberaufschläger anwendet. Dieses kalte Tuch, welches mit einem trockenen überdeckt werden muß, leitet ganz gewaltig die Hitze aus. Von Tag zu Tag stellte

gewesen, welche ich mit Wasser be handelte und wo gleich bei den ersten Anzeichen mit Wasser anwendungen angefangen wurde. Um die Wirkung dieses Mittels recht kennen zu lernen, habe ich ein Stück von zwanzig nicht so behandelt, sondern wie gewöhnlich: das selbe kam aber in den armseligsten Zustand und hat sich innerhalb eines Jahres nicht mehr ganz erholt. z 3. Die Thiere, welche blos Fieber hatten und welche gleich mit diesen Waschungen behandelt wurden, blieben ganz frisch und gesund; es kamen keine Bläschen zum Vorschein

wie glühend. Hierauf wurde ein Gießer (Spritzkrug mit aufgesteckter Rose) voll Wasser genommen und das Thier über den Rücken mittelst der Brause begossen. In der Zeit von einer Minute wurde dadurch der trockene Lehm wieder ganz naß gemacht und dann'.wieder die trockene Decke -darauf .gegeben. Dieser Lehm ^ zog gewaltig du Hitze an sich, saugte auch die Ausdünstung an und so ging es mit dieser zweiten Methode noch viel rascher. So oft der? Lehm recht reiß und das Fieber groß war, wurde wieder aufgegossen

ebenfalls mit Lehm eingerieben, War dieser Lehm an den Füßen getrocknet, so wurde er ebenfalls wieder mit frischem Wasser kalt gemacht. Auf die Frage, warum kommt denn die Maul- und Klauenseuche jetzt so häufig vor, und warum tritt sie mit solcher Heftigkeit auf, lautet die Antwort ganz ein fach: Seitdem das Vieh weniger oder gar nicht mehr auf die Weide getrieben wird, entbehrt eS der frischen Luft, genießt dafür blos dumpfe Stallust, weil nie oder selten zelüstet wird. Die Thiere haben auch zu wenig

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 12
Date: 20.08.1885
Physical description: 12
gestellt, ob nicht die ganz oder theilweise aus Holz gebauten Häuser um eine Klaffe niedriger besteuert würden als die ganz gemauerten? Da bisher noch keine diesbezügliche Antwort erfolgt ist, und diese Begünstigung, entweder absichtlich oder unabsichtlich, wirklich nicht immer berücksichtiget wurde, erlaube ich mir die einschlägigen Stellen des Artikels „Hausklaffensteuer' aus dem „A. H.' Nr. 12 vom Jahre 1881 hieher zu setzen, wie folgt: „Es handelt sich hier nicht um die Hauszins steuer

, sondern um die Hausklaffensteuer und da frägt man nur, wie viel hat dein Haus Wohnbestandtheile. Was sind Wohnbestandtheile? Hierunter versteht man diejenigen Zimmer und Kammern, die entweder wirklich bewohnt oder zur Wohnung bestimmt sind. Küchen, Stallungen, Scheuern, Keller, unbewohnte Böden, Schulzimmer, Werkstätten u. s. w. gelten nicht als Wohnbestandtheile und werden demnach ab gerechnet. Die Alpenhütten, sowohl in den Vor- wie in den Hochalpen bleiben ganz steuerfrei. Die Sache stellt sich nun folgendermaßen

: Für Rohrhütten, Erdhütten ohne Mauerwerk oder bloßem Ruthenflechtwerk nur 75 kr. Wie aus vorstehendem Tarif ersichtlich, wurde das Ausmaß der Steuer für die ganz oder zur Hälfte aus Holz gebauten Häuser jedesmal um eine ganze Klaffe herabgesetzt. Tyrol und Vorarlberg blieb bis zum Jahr 1883 von dieser Steuer ganz frei, vom Jahre 1883 an aber wurden 5 Prozent vom Ganzen entrichtet und so jedes Jahr um 5 Prozent mehr, bis es in 20 Jahren (1903) die ganze Steuer entrichten muß. Bei einem ganz gemauerten Hufe

trifft es nicht ganz die Hälfte mehr zu zahlen. L. Oberpinzgau, 14. August. (Allerlei.) Die Gewitter, welche im heurigen Sommer schon so oft verderben- drohend aus West und Nord herangezogen und das Hochge- birg grau melirt hatten, wurden besonders am 12. August verderblich. Der Hagel ließ sich im Hauptthale bei Bram- berg nieder, zum Glück nicht mit solcher Gewalt wie in den Alpenthälern Hollersbach und Mühlbach. In diesen beiden Seitenthälern richteten auch die Gewässer bedeutende Ver heerungen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 10
Date: 01.02.1883
Physical description: 10
hervor, welche für die Ge währung der höheren Summe sprechen. — Pros. Sueß empfiehlt nochmals seinen Antrag. — Referent Dr. Graf hält den Standpunkt der Abgeordneten Tyrols fest, daß vier Millionen nicht ausreichend seien und stellt dann den Antrag, heute noch nicht abzustimmen, sondern die Ab stimmung zu vertagen, bis die Abg ordneten Tyrols sich be rathen haben werden, zumal die Ausführungen der Minister ganz neue Gesichtspunkte eröffnet haben. Der liberale Abgeordneten Dr. Sturm nennt

das eine Verschleppung und ist gegen die Vertagung. — Schließlich wird der Antrag des Abg. Dr. Graf auf Ver tagung von der konservativen Mehrheit angenommen. — Die Besprechung der Reichsraths-Abgeordneten Tyrols fand gestern Vormittags statt. Aus diesem Vorgang im Nothstandsausschuß und na mentlich aus der Vertagung der Beschlußfassung auf Antrag des Abg. Dr. Graf suchen die Liberalen für sich Kapital zu schlagen. Sie schreien ganz unbändig über Verschleppung der Sache, als ob es auf Tag und Stunde ankäme

, und sind übereifrig in Bewilligung von ungezählten Millionen für das auf einmal von ihnen heißgeliebte Tyrol. Ein solches Gebühren ist mehr als verdächtig. Lasse sich Niemand da durch täuschen. „Hilf, was helfen kann, denken sich die Liberalen; stellen wir uns nur recht freundlich gegen die Tyroler; es kostet uns ja nichts, als schöne Worte, und möglicher Weise wählen dann die Tyroler das nächste Mal liberal und liefern uns die Schule ganz aus, die wir bisher nur halb hatten, weil der konservative Landtag

und ist der Friede gesicherter, als er früher war. : Die Regierung ist gegen zwei Blätter, welche im Lügen und Vrrhetzen ganz Außerordentliches leisteten, eingeschritten; sie hat dem demokratischen „Wiener Tagblatt', bekannt durch seine ärgerlichen Kuppelei-Anzeigen, und der „Vorstadt- Zeitung' die Erlaubniß - zum Einzelnverkauf in den Tabak trafiken entzogen. Darüber großes Geschrei in den großen und kleinen Judenzeitungen, obwohl die Liberalen das Gesetz, auf Grund dessen die Regierung dieses Verbot erließ

Gesinnungen und wohlwollenden Absichten des Kaisers sehen, sind Andere anderer Ansicht und trauen der Sache nicht recht; sie möchten lieber Thaten sehen als schöne Worte hören. An Thaten hat es aber Preußen bisher fehlen lassen. Der Kulturkampf dauert fott und eine Pfarre nach der andern verwaist. So sind in Posen 200.000 Katholiken ganz und gar ohne Seelsorge. In mancher Diözese ist nahezu die Hälfte der Pfarren unbesetzt. Mit Recht sagte darum der Abgeordnete Windthorst vorige Woche im deutschen Reichs

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 8
Date: 16.01.1880
Physical description: 8
Pserdezüchtern eingetragen, wenn er über den Entschluß, „diesen Artikel' zu schreiben, etwas mehr nachgedacht hätte. Diese Vorwürfe, welche Herr „U' so unüberlegt und voreilig in die Welt posaunte, erweisen sich also bei objec tiver Forschung als „Geschwätz', welches für unsere Züchter aber den Nachtheil bringen kann, daß die ganz ungerecht fertigte Verlästerung unseres Zuchtmaterials mit der weit tragenden, folgenschweren Classification „ordinäre, fehler hafte Zuchthengste und vernachlässigtes, bastardir

gewesen und hätten es seiner Reisegesellschaft über lasten, ihn deßhalb zu verweisen; allein der gute Mann wurde in der ganz unbedeutenden Höhe von kaum mehr als 600 Meter über dem adriatischen Meere so redselig, daß er durchaus alles verwerthen wollte, was er-während der 14tägigen Reise von der Prämiirungskommission über das Pferdewesen gehört hatte und stellte dabei selbstver ständlich seine Interessen in den Vordergrund, er wollte sich damit das Ansehen eines Hippologen verschaffen. Zum Unglück

aber ist er unserer Sprache noch nicht voll kommen mächtig und hat deßhalb nicht alles gut verstan den, was die Mitglieder der Kommission darüber gesprochen und daher, kam es-denn auch, daß er ohne zu wissen „wa rum und weßhalb' unser in ganz Mitteleuropa beliebtes und theuer bezahltes Pinzgauer Pferd den „colossalen, schwammigen, ordinären Pinzgauer' nannte und zur Verbesserung der Zucht im Allgemeinen ganz ratlose, bald gemeine, bald hochedle. Pferde anempfohlen hat. Es han delte sich ihm jedenfalls nur darum

oder zu schreiben, sich zuerst die dazu nöthigen Kenntnisse erwerbe, oder mindestens nachsehe, was in den bezüglichen commis- sionellen Versammlungen bereits beschlossen worden ist, sonst schadet er dem Lande und sich selbst. Herr „U' hätte nach unserem unmaßgeblichen Dafür halten überhaupt wohlgethan, wenn er die öffentliche Be sprechung dieses heiklen Gegenstandes lieber dem Herrn Baron Unterrichter als Mitglied des Comito's für Pferde zucht in Tyrol überlassen, oder wenigstens seinen Namen ganz genannt hätte

; denn die Wahl der Chiffer „U' mit eilf Punkten, veranlaßt viele zu der Jdentifizirüng dieses besprochenen Artikels mit dem Baron Unterrichter oder we nigstens seiner Ansichten über die tyrolischen Zuchtverhält nisse. Solchen Verdacht aber kann der genannte Herr un möglich auf sich lasten lassen. Nun, wir wollen sehen! Den Beschwerden über schlechten Hufbeschlag stimmen wir gerne bei, weil sie berechtiget sind; dieselben können aber unschwer beseitiget werden, wenn der nächste Landtag die ganz unbedeutenden

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 8
Date: 10.09.1880
Physical description: 8
und Spätheu gab es wenig, Grummet hingegen steht gut, Klee sehr gut und Stroh gab es ebenfalls sehr viel, Flachs dürfte eine gute, Kartoffel eine Mittclernte liefern, Obst gibt es gar keines; zudem sind leider auch die Viehpreise, die Haupteinnahme für diese Gegend, seit Jahren im Zurück gehen, also für den Bauern wohl wenig beneidenswerthe Aussichten. Im Mittelgebirge hingegen fällt die Getreide ernte ganz befriedigend aus. Von einem Uebel, das uns die Doktoren in Folge der Muhr voraussagten

, . von an steckenden Krankheiten nämlich, sind wir aber Gottlob ganz verschont geblieben, es war der Gesundheitszustand dieses Jahr ein ganz guter zu nennen. Vertrauen und bitten wir nun zu Gott, so wird er auch die geschlagenen Wunden heilen und uns vor weiterem Unglück und Mißwachs be wahren. (Statt! erfrier.) Es hat sich ein Comito gebildet, wel ches am Hause des berühmten Musikers und Geigenmachers Jakob Stainer in Absam eine Gedenktafel errichten und am 10. Oktober d. I. feierlich enthüllen

mitgetheilt und mich aufmerksam ge macht, daß der Heber, welcher den schweren Milchkessel über dem Feuer zu halten und zu tragen hat, sehr hin fällig sei, und schnellstens mit einem neuen vertauscht wer den müsse, wollte er sich nicht der Gefahr großen Malheurs oder Unglücks aussetzen. Ziemlich weit von der Senn hütte weg wußten ich in einem wilden Geklüfte eine knor rige Buche, von der ein Ast zu diesem Zwecke ganz wie geschaffen und von mir auch längst schon auserwählt war. Die Buche stand

an einer steilen Wand, über welche hin auf und herab nur geübte Steiger sich. wagen können, du kennst sie ja selbst, die „schwarze Wand.' Ich saß schon auf einem der Aeste und war eben daran, den auserlesenen Ast ganz zu durchsägen. Da schau ich zufällig aufwärts, und schaue mitten in der Wand einen Mann hängen, denn stehen kann ich nicht sagen. Es hat mich ganz kalt über laufen, denn er befand sich offenbar in der augenscheinlich sten Todesgefahr. Und was nöthigte ihn denn, diesen gefährlichen Weg zu nehmen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 10
Date: 03.04.1890
Physical description: 10
frühere OberlandeSgerichtspräfident in Innsbruck Frhr. Alois v. Farfoglia ist am 29. auf seinem Landhause inGra- diska im Alter von 75 Jahren gestorben. — In Zweit! starb der ehemalige Arzt der Jnnsbrucker Studenten-Kom pagnie im Jahre 1859. Johann Hofer, ein geborner Meraner, im Alter von 58 Jahren. Bericht des landschaftlichen Lagerhauses über den Produttenverkehr. Die Veränderung in den Weizenpreisen seit Februar ist als ganz unwesentlich zu bezeichnen, und mag ungefähr

mit 10 bis 15 kr. beziffert werden. Die Schiff fahrt auf der Donau und ihren Nebenflüffen geht noch sehr langsam von Statten, weil überall noch Wasser mangel herrscht und die Zufuhren zu den Schisssstatio- ncn der winterlichen Wege zufolge ganz unregelmäßig erfolgen. Die geringen Vorräthe haben daher den vor- bezeichneten Aufschlag hervorgerufen, und wie es den Anschein hat, werden wir zunächst noch nicht auf billige Zerealienpreise rechnen können. Auf hiesigem Platze ist man den auswärtigen Märkten gefolgt

nicht zu bemerken; eher kann man konstatiren, daß die Eigner im Verkaufe willfähriger geworden sind und daß sie kleine Untergebote annehmen. — Als Tagespreis gilt fl. 9.90 bis höchstens fl. 10.05 für ganz schöne Waare; der Markt bleibt fest. In Gerste ist der Handel gleich Null zu bezeich nen und sind die Preise von fl. 10.80 bis fl. 11.20 als nominell zu bezeichnen, i Mais hat sich etwas erholt und schließt in guter ' Nachfrage zu etwa 10 kr. erhöhtem Preise; die Markt lage des Artikels ist gesund

unterbleiben, weil der Preis zu hoch ist. Es kann nicht genug empfohlen werden, von den hohen Forderungen abzustehen, weil die Preise mit jenen der ungarischen und italienischen Konkurrenz nicht im Einklänge stehen. Soll man konkurrenzfähig bleiben, müssen auch die Preise darnach gestellt werden. Die Zufuhren sind ganz regelmäßig, doch wären ent sprechende Weine zu 18 fl. ganz erwünscht. Innsbruck, 24. März 1890. Briefe an cken .Iiulrea« Kofer'. Von der Melach, 30. März. Ihr Bericht über die Versammlung

des kath. pol. Volksvereines in St. Johann vom 23. Februar war sehr schön und lehrreich für die länd liche Bevölkerung; jedoch ganz besonders aus dem Herzen ge sprochen für die Gemeinde-Vorsteher hat Herr Gemeinderath Kurz von St. Johann, welcher in kurzen Worten darlegte, was heutzutage von einem Oberhaupte in der Gemeinde ver langt wird und welche Lasten ihm aufgebürdet werden. In der That, die Arbeiten und Geschäfte vermehren sich von Jahr zu Jahr so, daß er dadurch sein eigenes Hauswesen vernach

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 14
Date: 08.01.1903
Physical description: 14
sie werden, um so mehr Nähr stoffe und Waffer, ihre Oberfläche wird größer, folglich ist auch ihre Transpiration größer, die Nährstoffe werden konzentrierter. Fehlt da im Boden die Feuchtigkeit, dann find uuch die Nährstoffe nicht mehr in gelöster Form enthalten, es tritt eine Saftstockung ein und die Früchte werden entweder abgeworfen oder büßen ganz er heblich an ihrer Größe und Güte ein. Manchem ist es ein Rätsel, warum auf einmal so viele der schönsten Früchte abgeworfen werden: der Baum hat Wassermangel

sich von der ober flächlichen Feuchtigkeit nicht irre führen. Ich habe nun durch langjährige Beobachtungen aus dem Bewäffern ganz enorme Vorzüge herausgefunden, ja ganz erstaunende Abstufungen haben sich zwischen Baum gärten, welche bewässert und nicht bewäffert wurden, er geben. Ich kann jedermann Baumgärten vorführen, welche bezüglich Lage und sonstiger Beschaffenheit ganz gleich find oder auch an einander grenzen nur, mit der Ausnahme: der eine wurde bewäffert, der andere nicht. Es fragten sich die Leute

schon oft, was für ein Segen in diesen Baumgärten sei; wenn nirgends ein Obst ist, so hat doch gewiß der Nachbar Obst. Ja diese Fäll» wiederholen sich sehr oft, daß der Nachbar keine Frucht zu verkosten bekam und der angrenzende bewässerte Obstgarten voller Früchte war. Jeder muß durch längere Beobach tung zur Ueberzeugung kommen, daß das richtige Be wäffern zu einer regelmäßig wiederkehrenden Ernte ganz enorm beiträgt. Am bemerkbarsten macht sich dies in gebirgiger Gegend an direkten Südhängen

, hat es gewiß die nötige Wärmt. Ganz gewiß ist abgestandenes Waffer vorzu ziehen, jedoch lieber als die Bäume Hunger und Durst leiden zu lassen, bewäffere ich auch mit kaltem Waffer und ich konnte noch nie auffallende Nachteile entdecken. Schlechter ist es in etwas schwerem Boden, Lehm- und Tonboden, dieser ist physikalisch ohnehin nicht so günstig und kann eher erkältet werden, doch solche Böden leiden auch selten an Trockenheit und bedürfen selten der Bewäfferung. Trotzdem diese Arbeit so viele Vorteile

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 12
Date: 15.12.1892
Physical description: 12
wirthschaft, heraus, ^von welche,, der-weise Redner--behauptete, daß eS ganz gut ginge, dieselbe - einzuführen. .Der kluge Apostel der Lstündigen Arbeit und 16stündigen Faullenzerci machte -eS sich ganz leicht, den Versuch zumachen eines Nach weises. waS. alles für Nutzen daraus entstände. Da möchte m-n^wphl'den.. mit, den landwirthschaftlichen Arbeiten, mur so spielenden, Redner fragen, auf welche Tageszeit er z. B. bie .8 Stunden Arbeit angewendet wissen will in der Zeit der Ernte, sei

deS Wetters mehrfache ganz verschiedene Vorkehrungen, bis iaus'chcm Grase-.-Heu wird. Solange die Herren Sozia- listen :uns den Schlüssel nicht zu bezeichnen wissen, wie man zu-machen hat, daß die Sonne nach unserm Belieben steigt und sinkt,, und daß sie scheinen muß, ohne durch Wolken verstellt zu werden, und -daß kein Regentropfen : falle«-darf, bis wir nicht all unser Heu unter Dach haben — s», lange die Herrn Sozialdemokraten - den Himmel uns Bauern nicht willfährig zu machen vermögen, so lauge müssen

, nämlich: »Es ist gar manches faul im Staate Oesterreich', so haben wir da» auch früher gewußt, bevor uns diese Weltverbesserer 'mit ihrer Weisheit zu beglücken suchte»; wir bezweifeln aber sehr stark, ob die Ideale der Herrn Sozialdemokraten zu den ganz frischen Früchten zu zählen wären. Uns Bauem gelüstet wenigstens nicht darnach, diese Früchte zu kosten. Going, am !3. Dezember. Am Freitag den 9. d.M. starb dahicr der in weitern Kreisen bekannte Stanglwirth Balthasc.r Schlechter im 76. Jahre

. Für nicht ganz Primawaare werden fl. 7.— nicht mehr angelegt. — Bei dem geringen Verkehr in Gerste,:läßt sich kaum ein fixer Pris bestimmen und ist von.Seite der Eigen thümer auf Konzessionen zu- rechnen. — Hafer wird für den ganz geringen Konsumbedarf mit fl. 7'65 bis fl. 8 — je nach Qualität bezahlt. — Der Mehlabsatz geht äußerst schleppend, und selbst namentliche Preisnachlässe ver mögen keine größere Bewegung hervorzurufen. — In Hülsenfrüchtcn ist auch sehr geringes Geschäft zu ver zeichnen und bleiben

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 31.03.1892
Physical description: 10
hatten, schienen das Auf tauchen des Tyroler Bauernvereines gar nicht zu beachten. Man glaubte den Verein durch Tvdtschweigen vernichten zu können. Als man zu jener Zeit selbst in einer offenen Vereinsversammlung über einen ausländischen Bauernvereins agitator sehr gravirende Thatsachen aufgedeckt hatte, nach deren gehöriger Beleuchtung es demselben ganz unmöglich geworden wäre, noch jemals in Tyrol sich sehen zu lasten, ließ es die konservative Tyroler Presse ganz dahingestellt sein, und der Bauernverein

konnte lustig und ungestört weiterarbeiten. — Hätte man von Anfang an dem Bauern verein mehr Beachtung geschenkt und besonders auch jene so berühmte Jnnsbrucker Versammlung mit ihren Vorkommnissen besser beleuchtet, so wäre es wohl kaum zu diesem Bauern vereine gekommen, resp. er wäre schon längst zu den Todten geworfen. Aber was geschah denn bei jener Versammlung? Es scheint das ganz in Vergeffenheit gerathen zu sein; aber man frage nur die Herren Klotz, Joachim Pöll und Tobias Haid

. Diesen - Männern, deren Glaubenstreue, Heldenmuth und Waffen- ? thaten seinerzeit von ganz Europa angestaunt, bewundert ! und in Heldenliedern besungen wurden, dieser gott- und ] kaisertreuen Männer braucht der Tyroler Adler sich nicht j zu schämen. t Damit ist aber nicht gesagt, daß der Tyroler Adler ; sich gar nicht schäme. Wenn er auch nicht von dem Herz- \ blute der Tyroler fo roth wäre, so mußte ihn doch damals, ! als Herr von Schönerer ihn wegen seines rothseins apostro- j phirte, eine anders Scham roth

unter der Fremdenherrschast das Tyroler Herz blutete, - um wie viel mehr jetzt. Damals hatte man noch eieen j sehr freudigen Trost; es gab nämlich in ganz Tyrol keinen ! einzigen Mann, der es mit den Ausländern, den Fremden - hielt. Und jetzt? Unter den Kindern, Enkeln und Urenkeln 1 eines Andreas Hofer, Speckbacher, Sterzinger, Wintersteller, \ Oppacher und all der alten mit Ruhm und Ehren über- \ häuften Tyroler Helden soll es Anhänger eines Schönerer ! geben, welcher dem Tyroler Adler, den diese Helden von ■ Sieg

zu Sieg geführt haben, die größte Schmach angethan ; hat. Ganz Deutschland war, wie der Sänger des Andreas : Hofer es gibt, in Schmach und Schmerz, als es die Fremden ! über sich herrschen sah. Aber bei Unterjochung eines ; Volkes durch einen gewaltigen Eroberer geht ihm doch nicht ! die Ehre verloren. Für Tyrol wars wohl ein Schmerz, : aber noch keine Schmach. Das Vaterland sieht auch nach einer unglücklichen, verlorenen Schlacht noch in Ehren da, wenn es heldenmüthig gekämpft

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 11 of 12
Date: 27.01.1881
Physical description: 12
; wo diese Hoff nung schwindet, verschwindet mit dem Gelde die Concurrenz. Aber so sagt man nicht, das würde den Michel erschrecken; man sagt: Wuchergesetz fort, dann kommt Geld; wo viel Geld, da ist viel Concurrenz; wo viel Concurrenz, da ist es wohlfeil. Man sieht: Keine Hexerei, nur Geschwindig keit. Wenn nun aber doch mit dem alten Wuchergesetze ganz oder theilweise, wie bei uns, aufgeräumt werden soll, so mahnt die Geschichte erst recht zur Vorsicht. D ä n e m a r k z. B. gab auch am 6. April 1855

wird. Dies geschieht aber ganz gewiß, wenn in immer weiteren Kreisen des Volkslebens die Anschauung platzgreift, daß ihr Wohl, ja ihre Existenz schutzlos der erbarmungs losen Ausbeutung gerade von Seite jener Capttalmächte preisgegeben sei, deren Bekämpfung im Programme der Socialisten steht. Hier gilt de^ Satz der Schrift: Abyssus abyssum invocat. Ein Abgrund ruft dem anderen zu! Der blinde Wahnsinn der Auswncherung von Seite des Capitals hat den Wahnsinn der Socialdemokratie als Rettung gerufen! Nehmen

hat, die Socialdemokratie nicht viel Boden gefaßt hat. Das kommt daher, daß die socialistische Wissenschaft nur in ,klarew Köpfen Platz findet, nicht in einer Bevölkerung, die ganz im Glauben befangen ist, im Gegensatze zum Wissen. Unser Anfang ist bis jetzt nur in großen S t ä d t e n mit intelligenter, beweglicher Bevölkerung.' (Große Bewegung.) Dies bestätigend, schreibt in Berlin an demselben 6. März die „Neue Evangelische Kirchenzeitung': „Die katholische Kirche ist es, welche die Arbeiter aus dem Banne

sind.' (Neuerliche Bewegung.) Da haben Sie nun drei Urtheile, drei vollwichtige Zeugnisse von Männern, die als feinfühlige Kenner der Verhältnisse wissen, was ihrer Sache nützt und schadet. Diese drei Zeugnisse entsprechen ganz genau den drei Gruppen der staatlichen Gesellschaft, die man überall, be sonders in unserem Oesterreich findet. Da erscheint nun zuerst di: Socialdemokratie und erklärt durch ihren Vertreter Vahlteich: Je lebendiger der katholische Glaube das Herz des Volkes erfüllt, desto weniger

in der „Neuen Evang. ' Kirchenztg.', der im Landesfürsten auch den summus epis- i copus in Fragen des Glaubens und Gewissens erkennt. \ Dieses Zeugniß mögen sich unsere modernen Herodianer > (Bravo! Bravo!) merken, die jede Nachricht von einer - kräftigen religiösen Regung im katholischen Volke mit jenem ! Gefühle von Furcht vernehmen, wie sie ihr Vorbild Herodes bei der Geburt des Erlösers hatte: „Er erschrack ' und ganz Jerusalem md ihm.' Diese geängstigten moder nen Jammerseelen mögen sich doch das Wort

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 12
Date: 27.01.1881
Physical description: 12
, wird sich für die Zukunft gewiß nicht ganz zurückziehen.' Denn während dieser Antrag die eine Hand helfend dem Gepreßten entgegenreicht, winkt er mit der anderen gar freundlich dem Wucherer zu und sagt: „Wirst schon sehen, daß es nicht so böse ge meint war.' (Heiterkeit.) Uebrigens ist selbst dieser Anirag in seiner abgeschwächten Form ein neuer Beweis von der Wahrheit des alten Satzes, daß die Thatsachen und das Leben weit stärker sind, als die schönsten Theorien eines Doctrtnärs, und daß sich Ideen der Völker wohl

fälschen und auf eine Zeit zurück drängen lassen — daß sie aber nie ganz unterdrückt werden können; denn dieser Antrag ist am Ende.doch nur eine Um schreibung des Sprichwortes: „Ehrlich währt am längsten.' Die Frage der Zins- und Wuchergesetze ist freilich eine sehr alte, vielleicht die älteste unter allen socialen Fra gen. Bei jeder Wandlung des Wirthschaftslebens wird sie immer neu gestellt und auch verschieden beantwortet. Darum bin ich mit der Mahnung vollkommen einver standen

des Reichsrathes und der wiederholten Aufforderung der (selbstverständlich liberalen) Landtage die damalige Regierung so lange g e z a u d e r t h a t, die Wuchergesetze aufzuheben!' Damals, also vor kaum zwölf Jahren, stand nach einer solchen Behauptung im stenographischen Berichte der Beisatz: „Sehr wahr ! links.' Meine Herren! Ich bin fest überzeugt, daß, wenn heute von wem immer eine solche Behauptung ausgesprochen würde, wie damals von Dr. Dinstl, wahrscheinlich ein ganz anderer Beisatz stehen

die letzten Sitzungen von der Wahrheit dieser Behauptung einen so glänzenden, ja ich hätte bald gesagt, einen schlagenden Beweis vor ganz Europa geliefert haben (Beifall rechts); aber dies: „Sehr wahr! links' sagt uns, daß auch diese Intelligenz nicht etwa blos, wie der Abg. v. Plene: meinte, bei den letzten böhmischen Wahlen der Großgrundbesitzer, sondern selbst in einer so wichtigen socialen Frage ihr bedenklich schwaches Stündchen haben kann. (Bravo I Bravo!) Was die fernere Behauptung betrifft

zwar hinziehen, wo er will — in der Regel aber auch H u n g e r l e i d e n, wo er will und z u G r u n d e gehen, wo er will. (Rufe: Sehr richtig!) Wenn man mir nun sagt: Ja seit zwölf Jahren haben wir, besonders was die Wucherfreiheit betrifft, gar Vieles gelernt, so antworte ich: Ich leugne es nicht, habe ja kurz vorher dafür meine freudige Anerkennung ausge sprochen. Aber, meine Herren, in zwölf Jahren können w i r ja auch etwas lernen, ja Sie setzen bei uns ganz bedeuten des Talent voraus; denn wozu

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Page 13 of 14
Date: 04.04.1889
Physical description: 14
gestatten, ich spreche erst eine halbe Stunde und ich bitte mich noch anzu hören! (Rufe rechts: Ruhe! — Ganz recht so! — Redefreiheit!) Ich selbst, meine Herren, thue es nicht gern, ich halte es aber für meine Pflicht! (Bravo! Bravo! rechts.) Der Herr Abgeordnete der Grazer Handelskammer hat geistreich, wie imnier, gesprochen. Doch seine Rede war nicht ganz klar in ihrer Conception und nicht ganz frei von Widersprochen. Einer Aeußerring aber muß ich energisch entgegentreten, und ich bedauere wirklich

. (Bravo! rechts.) Der Herr Abgeordnete der Grazer Handelskammer und der Herr Abgeordnete der Leopoldstadt stehen, genau genommen, nicht ganz auf demselben politisch-religiösen Standpunkt. Allein sie gleichen sich in ihrem Vorgehen in einer Beziehung. Beide wühlen in den Ruinen des Absolutismus nach alten Resten eines Polizeistockes, um ihn für die Vertheidigung ihrer Freiheit zu schwingen (Sehr gut! rechts) und so haben uns heute sowohl der Herr Abgeordnete der Leopoldstadt, als auch der Herr

Orden in Oesterreich für die Volksbildung sehr viel gethan hatten und Graf Blümegen äußerte sich über den Vorschlag, die Jesuiten hinauszubringen — es ist interessant zu hören, wie man damals über die „bösen' Jesuiten, auch in der nächsten Umgebung der Kaiserin, gedacht hat — (liest): „Die Jesuiten haben unter sich die größten Männer in allen Gattungen von Wissenschaften und zu allen Zeiten gebildet; ganz Europa kennt nur einen Pater Hell in der Astronomie; der ver storbene Kales und Fröhlich

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Page 4 of 8
Date: 24.03.1881
Physical description: 8
bei der Hausklassen steuer folgendermaßen: Für Rohrhütten, Erdhütten ohne Mauerwerk oder aus bloßem Ruthenflechtwerk nur 75 kr. Die Alpenhütten, sowohl in den Vor- wie in den Hoch alpen, bleiben ganz steuerfrei. Wie aus voranstehendem Tarif ersichtlich, wurde für jene Wohnungen mit von 4 bis einschließlich 14 Wohn zimmern das Ausmaaß der Steuer um die Hälfte herab gesetzt, für die ganz oder zur Hälfte aus Holz gebauten jedes Mal um eine ganze Klasse. Unter einem wurde be schlossen, daß Tyrol und Vorarlberg

noch bis zum Jahre 1883 auch von dieser Steuer ganz frei bleibe, von 1883 an aber 5°/o vom Ganzen entrichte und so jedes Jahr um fünf Prozent mehr, bis es in 20 Jahren die ganze Steuer ent richten muß. Zum bessern Verständniß ein Beispiel. Ein Haus mit 6 Wohnzimmern, wenn es ganz oder zur Hälfte aus Holz gebaut ist, zahlt bis 1883 nichts, im Jahre 1884 aber 14 kr., im Jahre 1885 27 1 k kr., 1886 41 2 /io kr., 1887 55 kr., 1888 68-°/i kr., 1889 82 3 /i 0 kr., 1890 96 2 /io kr. u. s. w. jedes Jahr um 5°/o mehr

bis es vom Jahre 1903 an die volle Summe von jährlich 2 fl. 75 kr. Hausklassensteuer bezahlen muß. Bei einem ganz gemauerten Hause trifft es nicht ganz die Hälfte mehr zu zahlen. Mochen-Hlundschau. Kaiserthum Oesterreich. Der Lienbacher'sche Schulantrag geht noch immer in der Kommission des Herrnhauses um. Dieselbe bringt einen Vermittlungs Vorschlag, der eine Halbheit ist und sicherlich Niemanden befriedigen wird. Die Regierung scheint wie für alle Halbheiten auch für diese einzustehen. Der Linzer Bauern

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Page 14 of 14
Date: 19.01.1899
Physical description: 14
„Vielleicht hat ei ihr nicht gefallen, zeitlebens an einen gefesselt zu sein,' spottete der Jüngling. „Na Olga war ein prächtiges Mädchen, ich will nur hoffen, da'S kein ernsterer Unfall sie betroffen-hat.' — „Mutter— ich sitze mal wieder in der Klemme und brauche Geld — viel Geld. Du kannst mich' doch wieder herausziehen, nicht wahr?' Sind Sie fest überzeugt, dass die Gestalt, di ' ' zeugnis Ihrer erregten Phantasie war?' , „Nein, ich bin meiner Behauptung ganz sicher, denn ich war ganz ruhig

, jede Erregung oder Einbildung lag mir sehr fern; auch hat meine alte Dienerin, Frau Meier, die Gestalt ganz deutlich gesehen. Wir können uns doch unmöglich beide getäuscht haben.' . „ES ist mir ganz unerklärlich!' Fräulein Marbach, eine ältliche Dame mit stark ergrautem Haar, edlen. wohlwollenden Zügen, die wegen ihrer herzgewinnenden Freundlichkeit in der ganzen Umgegend sehr beliebt war, hatte mit steigendem Interesse der Er« zählung ihrer Nachbarin, Olga von Westen, gelauscht. Seit dem letzten

, „obgleich ich fest überzeugt bin, dass die Geister der Verstor benen unsichtbar den Lebenden nahe sind. Aber hier liegt-doch ein großer Unterschied vor. Ich erinnere mich ganz deutlich, dass ich wohl eine gewisse Neugier, aber nicht Furcht oder Schrecken empfand, als ich die Gestalt hinter den Bäumen gewahrte. In meinem Wohnzimmer hängt das lebensgroße Por trät des Herrn von Rabendorf und ich erkannte seine Züge im Mondenschein ganz genau wieder. Die Aehnlichkeit war wirklich ganz überraschend

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Page 10 of 16
Date: 30.07.1891
Physical description: 16
sondern hie und da nur mit Lebensgefahr begangen wtrden kann. (Sehr richtig!) Wenn also die Thier ärzte den Abtrieb der Thiere von den Alpen nicht ge statten wollten, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Bedingungen, an welche der Abtrieb geknüpft ist, nicht erfüllt werden konnten, so war das ihrerseits ein ganz korrekter Vorgang und die Thiere sin^ ganz gesetz- und verordnungsgemäß auf den Alpen krepirt oder heruntergekommen. (Heiterkeit.) Wie empfindlich und unangenehm die Nichtberück

die Beistellung von Seuchenställen an geordnet. Das wäre alles ganz schön und gut. wenn nur das Ausführen so einfach und insbesondere so spott billig wäre, wie das Anschaffen. Zunächst liegt in der Sonderung der Viehstücke nach Gattungen und Arten eine bedeutende Erschwerung für den Verkäufer auf dem Markte, denn er muß ja so viel Leute mitnehmen, so viel Viehgattungen er auf den Markt mitbringt. (Sehr richtig!) Weiters ist die Anbringung von Holzbarriören und die Einplankung der Marktplätze da nicht thunlich

, wo, wie es in Throl oft der Fall ist, die Märkte auf fremdem Grunde abgehalten werden, weil sich die Servituts- belasteten eine Erweiterung der Servitut nicht gefallen lassen und auch nicht gefallen zu lassen brauchen, lleber- haupt ist die ganze Ordnung des Marktwefens eine ganz bedeutende und unnöthige Belastung der Marktgemeinden, deren Tendenz Wohl dahin geht, die Abhaltung vieler Märkte zu erschweren und vielfach unmöglich zu machen, eine Tendenz, welche bekanntlich im Ministerium des Innern vorhanden

ist. Auch darüber ist man ungehalten, daß die Behörden in seuchenfreien Zeiten die Visitation ganz unbedeu tender Viehmärkte durch diplomirte Thierärzte anordnen, wodurch der Gemeinde bedeutende Kosten erwachsen. (Sehr richtig!) In dieser Beziehung ist das Ministerium des Innern sogar über das Gesetz hinausgegangen, indem im Wider sprüche mit 8 9 des Gesetzes, welcher nur für Export viehmärkte von hervorragender Bedeutung die lleber- wachung durch diplomirte Thierärzte anordnet, mit Er laß vom 23. Juni 1885

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 05.02.1891
Physical description: 10
durch das Ersetz vom 1. Juni 1890, das mit 1. Jänner 1891 in Kraft getreten ist, errungen zu haben. Es hat hierüber schon einmal der „AndraS Hofer' in t er Nummer 1 aus führlich berichtet. Man möge dort nur nachlesen und jeder kann finden, daß die Bauern mit ihren klerikalen Abgeord neten ganz zufrieden sein können. Frage einmal, lieber Leser, die Redner auf den Bauernvereinsversammlungen, waS sie eigentlich Gutes schon den Bauern in Tyrol gebracht haben. Nichts, denn diese Leute können nichts als schreien

, ihnen ist eS ganz gleichgiltia, ob der Bauer viel oder wenig zahlt, sie wollen nur die Bauern drankriegen. Ich meine aber, so dumm sind'aber unsere Bauern nicht, um sich von fremden Leuten gegen ihre eigenen Abgeordneten aufreden zu lass.». Weil wir bei ver Gebäudesteuer find, muß ich schon noch einen Borwurf zurückweisen, der so oft auf Bauern- vereinsversammlungrn unseren Abgeordneten gemacht wird. Es wird da gesagt, die Gebäudesteuer verdankt Tyrol nur den „klerikalen' Abgeordneten. DaS ist nicht wahr

, das ist eine Lüge, ersonnen, um die Bauern irre zu machen, sie gegen die konservativen Abgeordneten aufzuhetzen. Wie verhält sich nun diese Sache? DaS will ich Dir, lieber Leser, ganz genau nach den Berichten über die da maligen Verhandlungen des ReichSratheS darlegen. Im Jahre 1879 wurde die liberale Regierung gestürzt und im Abgeordnetenhaufe verloren die Liberalen auch die Majorität. Wie nun die neue Regierung inS Amt trat im Jähre 1.880, trat der gegenwärtige Finanzminister in das Ministerium

, an dessen Spitze seit August 1879 Graf Taaffe stand. Sie fand, daß eS mit den Finanzen im österreichischen Staate nicht ganz gut stehe. DaS ist auch begreiflich, denn wirthschaften können die Liberalen nicht, das ist ein alter Erfahrungssatz. So betrug z. B. das Defizit des Jahres 1878 nicht weniger als 94 Millionen, jenes deS Jahres 1879 über 60 Millionen, d. h. mit andern Worten, man hatte in dem Jahre 1878 um 94 Millionen, und im Jahre 1879 um 60 Millionen mehr hinausgegeben, als die Steuer» und Abgaben

das, was das Vernünftigste war und dem Lande auch am meisten nützte. Sie suchten, da sie ohnedies die Last nicht ganz abwerfen konnten, ihren Einfluß mit allem Eifer und mit aller Anstrengung dahin geltend zu machen, daß in dem Gesetze über die Gebaut esteuern für Tyrol viele Aus nahmen und Erleichterungen geschaffen würden und dies er reichten sie auch. Wir wollen dies im Nachfolgenden zeigen. Während alle Städte und Orte (mit Ausnahme der Landes- haupistadt und' hervorragenden Badeorte, nie Carlsbad rc.) an Steuer

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 14
Date: 17.03.1898
Physical description: 14
. — In Kastel- bell wollte Antonio Cristofoli aus Graun im Cembrathale, derzeit Straßenschotterlieserant in Kastelbell, am Schlums' steinbruche mehrere geladene Marmorsteine entzünden. Als er zum vierten kam, ging der erste schon los, und schleuderte ihm einen größeren, kantigen Stein derart an die linke Schläfe, daß er in wenigen Minuten eine Leiche war. Seine Gattin, die ganz nahe an der Unglücksstätte war, ist nun ganz trostlos; Kinder hat der Verunglückte keine. — In Kirchbichl, verunglückte am 9. März

die Vorstellung, begann, über die christliche Charitas wurde vom Verfasser selbst, stuck. phil. Franz Hafer sehr deutlich und schön vorgetragen. Es folgte „Waldeszauber', Märchen in einem Akte von Jda John. Die spielenden Daimp und Mädchen machten ihre Sache recht gut. Ganz gewiß ist sehr zu loben der Eifer, mit welchem die Rollen eingelernt waren und vorgetragen wurde, was bei solch jungen Kräften sehr zu bewundern ist. Die Kostüme waren sehr gut gewählt und entsprachen bestens den Blümlein

, welche im Märchen redend eingeführt waren. Dasselbe endete mit einem wunderschönen Tableau: Huldigung an den Kaiser Das vieraktige Lustspiel von L'Arronge: „Wohlthätige Frauen' unter der Regie des Herrn Franz Bonno, dem für seine Mühewaltung ganz besonders zu danken ist, wurde in Berücksichtigung des Umstandes, daß nicht geübte Theater spieler, sondern nur ganz neue Kräfte (katholische Studenten der Universitäten und Damen aus dem Adels und Bürgerstande) auftraten, ausgezeichnet vorgetragen. Der Inhalt

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