aber in den Alpenländrn die Schule nicht so ist, wie sie „ach unserem Reichsvolksschulgesetze sein sollte, wenn sie iin Geiste dieses Gesetzes geleitet werden sollte. Das, meine Herren, ist aber nicht Ihr Verdienst. Der Zweck des Reichsvolksschulgesetzes ging in der That darauf, eine völlig konfessionslose Schule durchzuführen und der Zweck des Reichsvolksschulgesetzes war darauf gerichtet, die Kinder nicht mehr katholisch zu erziehen, wie wir es verlangen, und sie ihrer Kirche zu entfremden. Ich bitte, meine Herren
, lesen Sie einfach den Art. 17 des Staatsgrundgesetzes, in welchem es heißt (liest): „Dem Staate steht rücksichtlich des Gesammtunterrichtes und des Erziehungsrechtes die oberste Ausicht zu' — und lesen Sie §. 2 des Gesetzes vom Mai 1868 im letzten Alinea, wo es heißt (liest): „Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenstüuden in diesen Schulen ist unahängig von der Kirche und den Religionsgenossen schaften.' : Wie wollen Sie, meine Herren, daß eine Schule katholisch, beziehungsweise konfessionell sei
, so was, wie es in der Tendenz dieser Gesetze gelegen ivar, in Oesterreich, namentlich in den Alpenländern durchzuführen und man einsah, daß man damit den Staat selbst schädigen würde. Sie vergessen, meine Herren, was Sie selbst niit der konfessionslosen Schule, die Sie auf Grundlage dieser Gesetze eingeführt haben, ge wollt haben. Denken Sie zurück an alle Reden, tvelche gehalten worden sind im Abgeordnetenhause aus Anlaß der Berathung dieses Reichsvolksschulgesetzes. Denken Sie daran, daß es gerade unter diesem Gesetze
in der Schule Herabdrücken wollen. Meine Herren! Das ist eine leere Phrase, oder, um mich der Ausdrucks weise des Herrn Abgeordneten für die Leopoldstadt zu bedienen, ein ternünus technicus, Schlagwort, welches so häufig von Ihnen an- gewendet wird, uin die gedankenlosen und denkfaulen Massen gegen uns zu hetzen. (Sehr gut! rechts.) Wer von uns denkt daran, das Niveau der Bildung herabzudrücken? Glauben Sie wirklich, meine Herren, daß wir nicht auch den Werth der Bildung in der heutigen Zeit zu erfassen
und zu würdigen vermögen? Allein, alles zu seiner Zeit und alles an seinem Orte. Glauben Sie wirklich, meine Herren, daß das, was heute in der Schule geschieht, geistige Bildung ist? Sie ist es nicht, es ist eine Verbildung. Warum? Weil Sie das Kind in diesen zarten Jahren mit einer solchen Masse von Gegenständen überhäufen, daß es nicht mehr im Stande ist, die Sache geistig zu verarbeiten und geistig zu verdauen. (Sehr richtig! rechts.) Wir verlangen vor Allem, daß das Kind in der Schule das Wichtigste lernt