4 bezw. ausbeuten will, hat die Abg. Schraffl, Arnold und Genossen angesichts der Erbitterung der weinbautreibenden Bevölkerung über die auf dem Gastwirtetag geäußerten Pläne bewogen, den Rückzug cmzuireten in der Form, daß sie nun mehr ihrem Anträge die Fassung gaben, wonach die Regierung aufgefordert wird, „die Weinoer- zehrungssteuer entweder ganz aufzuheben oder herab zufetzen und unter vollständiger Freilassung der weinbautreibenden Bevölkerung gleichmäßig auf alle zu verteilen
'. Der Antrag Arnold lautete seinerzeit ganz anders. D. R.) Glurus, 25. Oktober. Am 23. Oktober hat Dr. Ferdinand Plant unser Städtchen verlassen, um sich in Lana niedcrzulassen. 26 Jahre hat Dr. Plant im hiesigen Bezirke seine ärztliche Praxis aus geübt. Gar Manchen dürfte er die Lebenslage durch feine ärztliche Kunst verlängert haben. Lange Er fahrung sowie gewissenhaftes Beobachten und Stu dium machten ihn zu einem tüchtigen und gesuchten Arzte. Besonders hervorragend war seine ärztliche Praxis
Konzert fand unter Kennern aufrichtige Bewunderung und es hat uns schmerzlich berührt, daß damals dem Künstler durch die öffentliche Presse nicht so ganz die vollständige Würdigung seiner künstlerischen Leistung zu teil wurde. Wir haben doch auch berühmte Geiger ge hört, müssen es aber offen bekennen, daß uns keiner mit seinem Spiele so zu „elektrisieren' vermochte, wie Dr. I. Siber, den man feiner Technik wegen nicht mit Unrecht mit Paganini verglich. Mag sein, daß Paganini's Spiel
man sich von der Tatsache überzeugen, daß es möglich ist, auf einer einzigen (G-) Seite ein vollständiges Konzert aufzuführen, eine Leistung, die den Schöpfer derselben berühmt machte. — Siber beherrscht sein Instrument, als wäre es ein Teil seines Körpers und mit ihm verwachsen; die linke Hand, mit der er es regiert, scheint die hundert Tastorgane eines Polypen zu haben und man glaubt oft, drei oder vier Violinen auf einmal zu hören, (die ohne zu stören, bisweilen etwas ganz verschiedenes spielen), sie klettert
versteht. Kurz, wir wissen nicht, was der Kritiker an dem Spiele zu tadeln fände, wir wissen aber, daß der Künstler voll und ganz erreichte, was er damit erreichen wollte. Und daher noch einmal: wir müssen Herrn Dr. Siber, den Ruf, der ihm voranging, voll und ganz gönnen und ihm zu dem wohlverdienten Lorbeer gratulieren, der ihm dies mal zuerkannt wurde. — Wie wir hören, wird worgen Dr. Siber in Meran konzertieren, wozu wir ihm die gleichen Erfolge wünschen. 6. 6. Bozen, 26. Okt. 2m November finden