Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
Page 49 of 576
Author:
Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Place:
Partschins
Publisher:
Gemeinde Partschins
Physical description:
576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Notations:
1. Aufl.
Literaturverz. S. 576
Subject heading:
g.Partschins ; s.Heimatkunde
Location mark:
II 317.218
Intern ID:
572359
ergriff er den Lästerer und zerriss ihn in Stücke. Darauf verließ er voller Grimm das Zieltal und wurde nie mehr gesehen. 8. Die Sage vom Schloss am Salten Am Salten soll in alter Zeit ein Schloss gestanden haben, in welchem Ritter Werdomer hauste, der nicht in gutem Rufe stand und ein ausschweifendes Leben führte. Werdomer freite die Tochter Gundisand des Ritters Told von Rabland. Bei der Hochzeit im Jahre 1326 ging es hoch her. Lassen wir Josef Ladurner, der die alte Sage im Jahre 1807
in 64 Strophen kleidete, zu Wort kommen. Einige Strophen, welche die Hochzeit betreffen, seien erwähnt: Der junge Ritter Werdomer, dess’ Schloss stund in dem Salten, ließ um die Tochter Gundisand bei Ritter Told von Rabeland für sich zur Braut anhalten. Es war der Hochzeitswerber nur ein Wicht und Tugendspötter, der nicht in gutem Rufe stund und’s Bauernvolk auf Tabland schund, ein Kerl wie alle Wetter. Nun tat sich Werd’ von Tabeland zu seinem Hochzeitsfeste gar stattlich rüsten, Nalser Wein elf Yhrn, zwei
detto Branntewein zum Trank nur für die Gäste. An Wildbret kaufte er zusamm’, was man nur konnte fangen, von Schnals in’s Passeiertal. Auch mussten auf dem Hochzeitsmahl bei vierzig Turten prangen. Von Rind- und Schwein- und Kälberfleisch ist nicht mal was zu sagen. Es kamen da von nah und weit mehr als einhundert Rittersleut, zu füllen Bauch und Magen. Von Forst der edle Parzifal, Hainz von dem Schlosse Jaufen, Ralph von der Burg zu Dorensberg, von Schema Ritter Pez, der Zwerg, jedoch ein Ries
im Saufen. Die Rabler waren diese vier aus allen ihresgleichen. Man aß und trank in einem fort, bis endlich musst’ der Tisch vom Ort, vom Bauch geschoben werden. Nun ging’s Gesundheitstrinken an, wie's bräuchlich war im Lande. Juh! vivat der Tablander Herr, der beste Ritter Werdomer! Juh! vivat Gundisande! Soll leben die Gesellschaft auch der ehrenwerten Ritter! So gab's zurück der Widerhall von Durst' und Egg' und Wasserfall bis hin zu Quadrats Güter. 49