¬Die¬ christkatholische Theologie nach der Idee vom Reiche Gottes ; Bd. 3/4
auflösen werden; so wird eine Zeit kommen, wo außer Gott kein anderer König mehr seyn wird. Die Geschichte des Reiches Gottes macht von jeüett Reichen, die sich vom Reiche Gottes getrennt haben, keine oder doch nur eine höchst vorübergehende Meldung. Diese Völker und irdischen Reiche hatten schon lange Könige. Nur das Reich und Volk Gottes hatte bisher keinen andern König, als Gott, der sein Volk auf eine solche Weise regierte, daß dieses an dem Daseyn eines höchsten Wesens
und seiner allumfassenden Vorsehung nicht zwei feln konnte. Ich will nicht über euch herrschen; auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen; sondern der Herr wird über euch herrschen, sprach der Richter Gedeon. Nicht. 8, 23. Das Volk Gottes sah es, wie andere Völker von Königen regieret wurden; und die Kinder Gottes woll te« nun auch einen solchen König haben. Sie trugen ihr Verlangen dem Samuel vor: Setze einen König über uns, wie alle andere Völker einen König haben, auf daß dieser uns richte. 1. B. d. Kon
. 8, 5. Das Volk ward veranlasset, einen König Zn be gehren, weil Samuel alt war, und seine Söhne Joel und Abia das Volk sehr übel mißhandelten. 1, B. d. Kön. 8, 3. Das Volk, welches keine tiefen Einsichten in das Reich Gottes hatte, wußte nicht, was Dicß heiße, einen König begehren. Dieß. hieß, sich-von Gott, wenigstens auf eine gewisse Weise losreißen. Das Ansehen der Theokratie kam durch dieses Begehren in Gefahr, zu sinken, Md die Regierungsformen der ungläubigen Reiche ähnlich. So sah Gott diese Sache
an; weßwegen er dem Samuel sagte: Sie haß« nicht dich, sondern mich -Mr»Mfendamit ich nicht über sie herrschen soll. Nicht Wa««el, sondern Gott - war der König dieses Volkes; nicht Samuel, sondern Gott ward durch das Begehren eines Königs einigermaßen herabgewürdiget. . Diese Sünde ward dein Volke oft vorgeworfen;