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Title A - Z
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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1986/1987)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 31 - 32. 1986 - 1987)
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Page 13 of 34
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1986,1-3 ; 1987,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1986,1<br />Frauenskolast. - 1986
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/31-32(1986-87)
Intern ID: 319181
, wenn Tirol von der dro henden Feindesgefahr befreit würde.« 15 Doch Tirol kann nicht erst seit 1796 auf eine alte Tradition des Herz- Tesu-Kultes zurückblicken, wenngleich in dieser Hinsicht das Jahr 1796 einen Qualitätssprung darstellte, wurde doch mit diesem Gelöbnis der Grandstein für das spätere, in Anlehnung an moderne Rechtsterminologie zu bezeichnende »Genüeman’s Agreement« zwischen Herz-Jesu und dem Lande Tirol gelegt. Seit damals rückte der Bund mit dem Herzen Jesu zu einem Herrschaftssymbol

Tirols auf, doch die Ursprünge dieses Kultes gehen in das Zeitalter der Mystiker zurück, in das 13. und 14. Jahrhundert. Erste Ansätze, die das leibliche Herz des Herrn als Ursprung der göttlichen Liebe deuten, stammen dabei vom Be- nediktinerabt Gottfried von Admont in der Steiermark. 25 Doch es bedurfte einer langen Entwicklung, bis das Herz Jesu als Quelle der Gnaden zum »Symbol und lebendigen Bild der Liebe Jesu Christ, die uns zur Gegenliebe anregt«, :,) wurde. Als Sym bol für die Erlösung

der Menschheit wurde es laut Papst Bene dikt XV. zum »König und Mittelpunkt aller Herzen«. 4 ' Gegen stand der Herz-Jesu-Andacht wurde dabei »das verwundete leibliche Herz des Herrn als sinnfälliges Zeichen seines von Lie be und Schmerz verwundeten Inneren.« 55 Dieser essentielle religiös-theologische Wandel von der »Quelle der Ganden« hin zum leiblichen, von der Lanze verwundeten Herzen, erfolgte besonders in der Mystikerzeit des Mittelalters. Schon das Herz-Jesu-Lied des seligen Hermann Joseph, etwa

um 1 200 entstanden, läßt diesen inhaltlichen Wandel erkennen, und ist ein Markstein in der Herz-Jesu-Interpretation. Zugleich weist aber bereits dieses Gedicht zu Ehren des Herzen Jesu auf ein weiteres Phänomen hin: auf die Erotik, mit der das leibliche Herz Jesu verbunden und identifiziert wurde, ln dem Herz- Jesu-Lied, das der selige Joseph für die heilige Ursula verfaßte, läßt er diese in das Herz ihres Bräutigams eingehen: Bräutigam geliebt von allen, In Dein Herz wir alle ziekn, Zu trinken

. Es ist jedenfalls kein Zufall, daß das »mystische Surrogat für Män ner zumeist eine Frau, und umgekehrt für die Frau ein Mann ist,« 105 für Ordensgeistliche und Mönche meist die Mutter Got tes, für Normen sehr oft Jesus Christus. Die Zahl derer, die in der mittelalterlichen Mystikerzeit mit viel- | faltigen und kaum verdeckten erotischen Anspielungen über | das Herz Jesu schrieben und gepredigt haben, ist dabei äußerst | hoch. Und unter denjenigen, die zu den. glühendsten Verehrern | gehörten, ist die Anzahl

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1961/1964)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 6 - 9. 1961 - 1964)
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Page 15 of 28
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1961,1-4 ; 1962,1-5 ; 1963,1-4 ; 1964,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1961,1-4 ; 1962,1-5 ; 1963,1-4 ; 1964,1-3
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/6-9(1961-64)
Intern ID: 319169
Schlafe müdes, heißes Herz. Deine weise Mutter wacht. Überm Blechdach blaut die Nacht und der Mond fährt grün und groß. Schmieg dich in den schmalen Schoß. Schlafe müdes, heißes Herz. Liebe junges, heißes Herz. So ein Kind dein Blondhaar kost, blüht das Blut wie roter Rost. Schellt der Märzwind am die Scheiben, Laß Liebe nicht nur blutig bleiben. Liebe junges, heißes Herz. Bete stilles, heißes Herz. Und die Hand der Hasser dorrt. Treulos treiben Barken fort. Augen rollen rund, und rot. Einsam

bleibt dein blaues Boot. Bete stilles,' heißes Herz. Heimzu altes, heißes Herz. Fühl vjie Reif und Blätter fallen. Fort sind Freund und Nachtigallen. Haarig schneit es warmes Weiß. Hoch vom Herbstwald weht es leis: Heimzu altes, heißes Herz. Luis Stephan Stecher Ich bin der Schrei Im Wind erwacht. Ich fließ vorbei Und bin die Nacht. Ich fließ vorbei Im Bann der Zeit. Ich bin der Schrei Der Dunkelheit. Ich fließ vorbei, Wie alles floß. Ich bin der Schrei. Das Wort ist groß. Ich bin nicht Ort

2
Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1986/1987)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 31 - 32. 1986 - 1987)
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Page 15 of 34
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1986,1-3 ; 1987,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1986,1<br />Frauenskolast. - 1986
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/31-32(1986-87)
Intern ID: 319181
So bemühte sich besonders Thomas von Bergamo, ein Laien bruder der Kapuziner, bis ai seinem Tod im Jahre 1631 um die kirchliche Erneuerung der Herj-jesii-Verebningri 75 der auch ais »Bruder von Tirol« bekannt wurde. 28 ’ Der Kapuziner Lauren- Schauspieler am Hofe des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Fer dinand Karl die Verehrung des Heiligsten Herzen Jesu und der Mutter Maria in seine Dichtung aufnah tri, verbreitete die Herz- Jesu-Verehrung besonders in der gesellschaftlichen Oberschicht

des Landes. Vor allem beim Adel nahm diese Identifizierung mit dem göttlichen Herzen Jesu immer mehr züH Den endgültigen Durchbruch erzielte die Herz-Jesu-Vereitrung aber durch die Offenbarungen der französischen Nonne Mar guerite Marie d’Alacoque (1647 — 1690). Die Saiesianerin, die Sicn. ent Leben lang rür die oifixreile Aiierkeiiiuing o.cs Herz- Jesu-Kultes durch die Kirche eingesetzt hatte, stellt ein klassi sches Bespiel für das Nahverbäitnis zwischen Mystik und Ero tik, zwischen Schinerz

, sondern auch als Symbol dei' Torheit und der Fleischeslust gilt. 365 Besonders in Frankreich, dem Heimatland der Mystikerin, waren »Eseisfeste« (resta asi- norum) verbreitet — die in Anlehnung an das Fest der Nanen als Ersatzbild für die apollinische Rauheit des kirchlichen Kul tes gelten. 375 1697 hatte man in Rom zwar noch ein eigenes Herz-Jesu- Offizium abgeiehnt, dafür aber eine Messe von den fünf Wun den genehmigt. Erst 1765 wurde ein neuerlicher Antrag der pol nischen Bischöfe um ein Heiliges Offizium

durch Papst Cle mens XIII. für einzelne Orte und die kirchliche Feier des Her zen Jesu erlaubt. Aber es waren wiederum die Jesuiten, denen es gelang, die Verbreitung und offizielle kirchliche Anerken nung voranzutreiben. 385 Papst Pius IX. sprach Marguerite Ma rie Alacoque im Jahre 1866- heilig. Ihre Offenbarungen wurden bald zum Allgemeingut der katholischen Kirche und erlangten bald das offizielle kirchliche Imprimatur. Einen weiteren Hinweis auf die spezielle Kompensaüonsfimk- rion des Herz-Jesu-Kultes

gibt auch das Leben der Wdschtirole- rin Bemardma Fioristi, die im Kloster den Namen Giovanna dalla Croce (Johanna vom .Kreuz) artnahm. 1603 in Rovereto geboren, betrachtete sich Giovanna dalla Croce im Garten Got tes als hellstrahlende Blume, vollduftig für ihren Heiland und honigkochend fürs ewige Leben. Sie erlebte sich als im Inner sten seines Heizens eiogesehlossen. 395 Sie starb 1673 und hatte an. der endgültigen. Verankerung des Herz-Jesu-Kultes einen we sentlichen Anteil. Schon 1705

3
Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
1901
Aenania's 50jähriges Stiftungsfest : Festbericht
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Page 78 of 81
Author: Schorer, Hans / Hans Schorer
Place: München
Publisher: Bruckmann
Physical description: 75 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: k.Aenania
Location mark: II 65.150
Intern ID: 226229
Kommerse vor, wem lebte nicht unser Festkommers noch frisch in der Erinnerung, wo Sie, meine hochverehrten Damen, des Saales Galerien schmückten? Unten saß der wackere Bursche, der heitere Fuchs und von oben schaute „wie ein Gobild aus Himmelshöh'n" die Schöne aus die Heiteren nieder. Wem schlug das Herz nicht höher in der Brust, wem glühte nicht die Wange stärker, wenn er das Auge einer Holden auf sich ruhen, oder gar sein Thun mit dem scharfen Glase eines Opernguckers verfolgt sah

? Selbst mancher längst ergraute Philister konnte es sich nicht versagen, von Zeit zu Zeit einen verstohlenen Blick nach oben zu werfen, wo auch so manches zarte Auge auf ihn noch niedersah, und da sind Sie es, meine hochverehrten Damen, die sein altes, aber doch noch junges Herz von neuem erwärmen, die so manche süße Erinnerung in ihm wachrufen, wie von Heimat, Liebe, Jugendtraum. Um wie viel mehr muß da unser junges, lebensfrohes Herz begeistert werden, wenn da unsere Blicke schweifen an dem herrlichen Rosenhimmel

Begeisterung übersprudelt, mahnt er selbst sein Herz: „Thu' dich auf in deinen Tiefen, Herz, mach' deine Thore weit, Hörst du nicht, wie laut dich riefen, Liebe, Schönheit, Seligkeit? Hast du denn nicht ganz vernommen, Welche Gnade du gewannst? Herz, dein Frühling ist gekommen. Blühe denn, so reich du kannst I" Ja, der Frühling, blumenreich und zart, ist heute in unser Herz em- gekehrt, als wir hier einzogen, in das Land von Sonnenschein und Pracht, einzogen an Ihrer Seite. Wem schlug das Herz

4
Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
1832
Erziehungslehre im Geiste der katholischen Kirche
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Page 359 of 378
Author: Stapf, Joseph Ambrosius / Joseph Ambros Stapf
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 364 S.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Pädagogik
Location mark: II 101.222
Intern ID: 219454
§. 145; Der Unterricht soll auf das Herz der Schüler wirken. 1. Hier findet alles seine Anwendung, was §. 77 folg, von Weckung, Leitung und Ausbildung der Gefühle gesagt wurde. Um die Zuhörer nicht bloß zu belehren, sondern auch zn rühren, ist die Hauptsache, daß der Lehrer selbst wahr haft gerührt sei. Bekannt ist der Ansspruch des römischen Dichters: Willst du, daß ich weine, so weine zuvor selbst. Und alle Erfahrung bestätigt denselben. Besonders werden die zarten Kinderseelen

jener Wahrheiten, die du den Kindern vorträgst, immer tiefer in sie einzudringen,-und dein Herz immer mehr dafür zu erwärmen, sieh,- daß dein täglicher Wandel immer mehr und mehr damit einstimme, sei ein Mann des Gebethes, und erneuere täglich den Entschluß, deinen Schülern nach Kräften nützlich Zn werden; dann bedarfst du keiner Künste leien; wovon dein Herz voll ist, davon wird der Mund über strömen, und keines deiner Worte wird unnütz zur Erde fallen. 2. Hinsichtlich des Ausdruckes bediene sich der Lehrer

, um auf das Herz der Schüler zu wirken, nicht einer abge zogenen, viel Nachdenken fordernden Kunstsprache, nicht des schillernden Witzes und zerstreuender Anspielungen, auch nicht der rednerischen Breite und Ausschmückung ; sondern er spreche einfach, leicht verständlich und anschaulich. Dazu dienen wie-

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
1832
Erziehungslehre im Geiste der katholischen Kirche
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Page 215 of 378
Author: Stapf, Joseph Ambrosius / Joseph Ambros Stapf
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 364 S.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Pädagogik
Location mark: II 101.222
Intern ID: 219454
— LOL in Gott -faim fl Ruhe finden. Dieses ist das Geständniß Aller, die nach langem Herumirren endlich Zìi Gott wieder- gekehrt find. Sie konnten weder im Besitze tvüglicher Erden- gâter, noch m thieri'schen Lüsten, noch im betäubenden Wclt- ruhme, noch in den Lustgebäuden menschlicher Weisheit, nicht einmal im Bewußtsein ihrer — bloß menschlichen Tugend ftr ihr Herz volle Befriedigung finden, sondern sie fanden diese einzig nur in ihrer,gänzlichen Hingabe an Gott, md an Jesus Christus

, den Er gesandt hat. Selbst die Gottlosen dienen zur Bestätigung dessen. Was ist es wohl, was sie beständig von Begierde zu Begierde treibt, und — sobald die sinnliche Betäubung vorüber',ist, ihn e »ihre schnöden Genüsse verbittert, eine tief empfundene Leerheit auf sie herabgießt, und ibr Herz mit- namenlosem Mißbeha ge« erMetî- Alles diefts ist nichts anderes, als das un- vertkfqbare Gefühl, daß dai Herz znm Unendlichen - daß es für Gott geschaffen sei, und deßhalb durch nichts End liches begnügt

sich nimmer satt, und daß Qhr hört sich mminer satt.»«, Stol- berg: Veschichte der Religion, dritter Bd. Beilage 1. 2. Da nun unser Herz für Gott geschaffen ist, so.muß aus der erkannten'Freundlichkeit und Liebe Gottes nothwcn- dig das Gefühl UNMsfprxchsich^r Beruhigung und Wonne hervorgehen. Eben dieses Gefühl nennen wir das religiöse. Es ist gleichsam eine liebevolle Heimsuchung,, wobei her Herr

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1961/1964)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 6 - 9. 1961 - 1964)
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Page 9 of 20
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1961,1-4 ; 1962,1-5 ; 1963,1-4 ; 1964,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1961,1-4 ; 1962,1-5 ; 1963,1-4 ; 1964,1-3
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/6-9(1961-64)
Intern ID: 319169
. Was soll ich dazu sagen? Ist dem denn nicht entgegen die Erfahrung deines alten Weisen: Ich richtete mein Herz darauf, Klugheit und Lehre, Irr tum und Torheit zu erforschen, und ich ward inne, daß auch darin Mühe und Geistesplage ist. Denn bei vielem Wis sen ist viel Mißmut, und wer die Kennt nis mehrt, mehrt auch das Leid (Eccl. 1, 17 f.)? Man sagt, daß Erkennen die innerlichste Weise sei, etwas zu besit zen und zu umfassen, und mir will scheinen, daß Erkennen nur die Ober fläche der Dinge eben anrührt

, daß sie nicht eindringt in mein Herz, in jene Tiefen meines Wesens, in denen ich wirklich ich bin, sondern nur eine immer neue Betäubung der Langeweile und der Öde meines Herzens ist, das nach wahrem Leben und wahrem Be sitz der Dinge hungert, nach dem Leben, in dem alle Wirklichkeit, nicht bloß ihre Begriffe und Worte, selbst wie in einer rauschenden Melodie in mein Herz strömt. Wahrhaftig, mein Gott, bloßes Wissen ist nichts, es wirkt nichts als das Leid der Erfahrung, daß man so die Wirk lichkeit nie zum eigenen

Leben machen kann. Nur die Erfahrung wissender Liebe läßt mein Herz an das Herz der Dinge rühren. Nur die Erfahrung wan delt mich selber um. Nur wenn ich sel ber ganz dabei bin — und nur in wis sender Liebe, nicht im bloßen Erken nen bin ich ganz dabei — wandelt die Begegnung mit der Wirklichkeit mich selbst ganz, und nur dann habe ich ein „Wissen“, das ich selber bin, das nicht bloß wie ein flüchtiger Schatten über die Bühne meines Bewußtseins zieht, sondern bleibt, weil und wie ich selber bleibe

. Nur ein Erfahrenes, ein Erleb tes und Erlittenes ist ein Wissen, das sich nicht am Ende enttäuscht in Lang weile und Vergessen, sondern das Herz erfüllt mit der wissenden Weisheit er fahrener Liebe. Dank deiner Barmherzigkeit, du un endlicher Gott, daß ich von dir nicht bloß weiß mit Begriffen und Worten, sondern dich erfahren, erlebt und er litten habe. Denn die erste und letzte Erfahrung meines Lebens bist du. Ja wirklich du selber, nicht dein Begriff, nicht dein Name, den wir dir gegeben

eine ferne undeutliche Kunde von dir in Menschenworten. Dich kann ich darum nicht vergessen, weil du ja die inner ste Mitte meines Wesens geworden bist. Wenn du ln mir lebst, geistern nicht bloß leere, blasse Worte von aller Wirk lichkeit in meinem Geist, die in ihrer Vielfalt und ihrem Durcheinander mein Herz nur verwirren und meinen Geist müde machen. In der Taufe hast du, Vater, dein Wort dürch mein Wesen hindurchgesprochen, das Wort, das vor allen Dingen war, wirklicher

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
1901
Franz Lorenz Gerbl : Stifter der Aenania, geb. am 25. Juni 1830, gest. 11. Juni 1857 ; ein Beitrag zu seiner Charakteristik ; Festschrift zum 50jährigen Stiftungsfest der katholischen Studentenverbindung Aenania, München
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Page 66 of 72
Author: Walter, Franz / Franz Walter
Place: München
Publisher: Bruckmann
Physical description: 70 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Gerbl, Franz Lorenz<br>k.Aenania
Location mark: II 65.175
Intern ID: 208170
Die Knospe springt; Ganz leise, leise Das Herz durchklingt Geheime Weise. ln süssem Traume Sind sie gepaart, Am Bundesbaume Zwei Blüten zart. — Und der Dichtung Frühling durchwehet Die Krone des Baumes so mild, Dass sich frei jed’ Zweiglein erhebet, Das wonnig ihr Odem umquillt. Von der Kunst Tau blinkend Und des Geist’s Licht trinkend Entfalten sich junge Äste Dem Sturm, wie dem sanften Weste. Gott walte, dass Macht sie gewinne, Für die Welt fruchttragend, Himmelan hoch ragend, Die sprossende

Eich’ am Inne! — ZUR ERINNERUNG AN GERBLS TODESTAG. Erinnerung ist’s, die wir in tiefster Seele tragen, Die trauernd uns an Afrikas Gestade ruft; Ein edles Herz, dort hat es aufgehört zu schlagen, Im Geiste nur stehn wir an kalter Totengruft. Und wenn wir stille Thränen auch vergiessen, Wir sind versichert, dass mit vollem Recht sie Messen. Am fernen Meeresstrande ruhet seine Hülle, In seiner Brüder Mitte aber weilt sein Geist; Was er geschaffen hat in dieser Zeiten Fülle, Mög’s blühn, so lang

die Erd’ um ihre Axe kreist. Ja möge Gott sein eifrig Wirken segnen, Dann mögen Feinden noch als Brüdern wir begegnen. Das Leben lacht Gar lieb gestaltet, Wo still die Macht Der Dichtung waltet. Harmonisch Meer Und Berge klingen, Ziehst du einher Auf ihren Schwingen. Seele belebet Den starren Stein, Wo zaub’risch webet Ihr Dämmerschein. Sie hebt zu Sternen Ein sehnend Herz, Sie trägt aus Fernen Es heimatwärts. L. Sporrer (1860).

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
1901
Franz Lorenz Gerbl : Stifter der Aenania, geb. am 25. Juni 1830, gest. 11. Juni 1857 ; ein Beitrag zu seiner Charakteristik ; Festschrift zum 50jährigen Stiftungsfest der katholischen Studentenverbindung Aenania, München
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Page 58 of 72
Author: Walter, Franz / Franz Walter
Place: München
Publisher: Bruckmann
Physical description: 70 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Gerbl, Franz Lorenz<br>k.Aenania
Location mark: II 65.175
Intern ID: 208170
Sieh, wie die Rose im Düftewehen Frischblühend über dein Grab sich biegt, Wir knien in Diebessehnen Am Grab und netzen’s mit Thränen, Bis unser Herz auch dem Tod erliegt. Dann musst, dann musst du uns auferstehen; Die Liebe hat den Tod besiegt. Das Kreuz hat die Grabesrose umschlungen; Du hast dich ans Kreuz, an den Heiland geschmiegt, O Herz, das in Liebe glühte! Sein bist du nun, fromme Blüte, Da himmelan seine Fahne fliegt. Früh hast du gekämpft, früh ist dirs gelungen : Die Liebe

man ein offenes Buch schien, in dem er als Forscher und Kenner blätterte“. ( Hacker, Nekrolog.) War Gerbl auch kein „grosser Mann“, der in der Geschichte die Spuren seines Geistes der Nachwelt hinter- liess, so war er doch auf jeden Fall ein edler, aufopferungsfähiger Mensch, ein bedeutender Charakter, ein glaubensmutiger Christ und Priester. Die ihn kannten, die wussten dieses goldene Herz auch zu würdigen. Wir sind im Verlaufe seines Lebens manchen Daten begegnet, die Zeugnis ablegten für die gewinnende

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