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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 140 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
129 eines Innsbrucker Arztes gewählt. Da mußte Beda Weber ^ 'den Widerstand der Mutter brechen und 1827 fand die Hochzeit •** statt. Durch diesen Freundschaftsdienst fühlte sich Streiter eng mit Beda verbunden, so daß sie nicht nur gemeinsam au den „Alpenblumen" teilnahmen, sondern auch im Privatleben zueinander hielten. Ms dann Streiter 1837 seine geliebte Frau durch den Tod verlor und mit sechs unmündigen Kindern trostlos aus Cavalese nach Bozen zurückkehrte, hier sogar in religiöse

Schwärmerei verfiel, war es abermals Beda, der ihn seelisch wieder auftichtete und ihm als zweite Frau seine Primiz- braut, das Fräulein Julie v. Gartenberg, empfahl. Inzwischen hatte Streiter zur Aufsicht über die Kinder eine Freundin seiner ersten Frau, das Fräulein Anna v. Kapeller, ins Haus ge nommen. Die Wirtschaft erheischte auch sonst Sorge. Auf seinem reizenden Ansitze zu Unter-Paiersberg in den Zwölfmal- greie» gingen berühmte Gelehrte und Künstler aus und ein. Hier besuchten ihn Gregorovius

, Sulpiz BoisserLe, Fallmerayer, Steub, auch Gilm und Adolf Pichler. Beda Weber verbrachte daselbst meist einen Teil seiner Ferien, hatte sein eigenes Zimmer und fühlte sich wohl in diesem Bozener Tusmlum. Th. Mommsen, der Germanist I. A. Schmeller, L. Tieck, D. Fr. Strauß, Hammer-Purgstall und Grillparzers gehörten zu Streiters Brieffreunden. In Bozen selbst pflegte jedoch Streiter keine Gesellschaften zu besuchen; den heißen Sommer verbrachte er in seinem Landhause zu Klobenstein am Ritten

. An den „Alpenblumen" hatte sich Streiter besonders mit Novellen und Idyllen beteiligt („Die Schauspieler", „Oie Schützenbraut", „Das Fensterlen") und mit einem Drama „Oswald von Wolkenstein" (1. Akt) hervorgewagt; 1839 er schien sein Märchendrama „Die Lebensquelle", das man fälschlich für eine Satire auf die Bozener hielt, ein romantisches Erzeugnis, voll von poetischer Schönheit, aber geringerer Ge staltungskraft. Es spielt im Palaste des Schahs von Persien, die letzte Szene in dessen Lager, und erhärtet

in wunderlich verschnörkelten Bildern den lehrhaften Satz, daß Sinnengenuß nur Ekel bringt, die geistigen Güter aber die wahre Lebensquelle l ) A. Pichler, Grillparzer und Streiter, Wiener Zeitung 1891, Nr. 34, jetzt Gef. W. W. 12, 187 fg. Prem, kiieralurgkschichle. 9

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 142 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
— igi — fttièef sich Erzählendes (Romanzen, von denen „Der Eremit" hervorragt), im dritten das Dramolet „Himmel und Erde. Ein Mysterium", wozu er das Motto Byrons „Cain" entlehnte, zu dem er sich in Gegensatz stellte („Anticain"). Beda Weber war von dem Gedichte tief gerührt (Brief an Streiter vom 29. April 1842). Von seinem groß angelegten Drama „Kaiser Heinrich der Vierte" kam bloß der erste Teil, das Schauspiel „Heinrich und Gregor" zustande (1844) und wurde durch Ver mittlung Wolfgang

Menzels bei Hallberger in Stuttgart mit der Widmung an L. Deck gedruckt. Das Stück ist trotz begeister ter und wohlgeglätteter Sprache nicht bühnenfähig, worüber den Verfasser schon gleich anfangs sein Freund Hell (Winkler in Dresden) und durch diesen Ernst Raupach in einem be merkenswerten Briefe vom 31. Oktober 1843 belehrten. Es blieb daher eine Fortsetzung aus und Streiter wandte sich vom historischen Drama großen Stils der politischen Schriftstellerei zu. Rur Menzel beurieilte

kn seinem Literaturblatte das Drama günstig, wozu Eduard v. Badenfeld am 14. November 1844 von Troppa» aus seinen Bozner Freund brieflich beglück wünschte. Mittlerweile trat der Bruch mit Beda Weber ein. Streiter 's hatte sich mit Julie verlobt und Beda, der sich mit Julie und ihrer Mutter bei dem alten Grafen Wolkenstein in Trostburg aufhielt, war schon mit den Anordnungen zur Trauung be schäftigt, während Streiter auch diesen Sommer 1842 mit den Kindern in Klobenstein weilte. Aber ob der künftigen Stellung

der verliebte Streiter eine versteckte Liebeserklärung heraus und nun kehrte sich bei ihm rasch Liebe in Haß. Streiter war schon von Hause aus eine leidenschaftliche, mißtrauische Natur und übersah von seiner „Bergemsamkeit" aus die Dinge nicht klar genug; jetzt schien 9*

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 145 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
~ 134 UvMLsjahr 186 entrollte. St reiter war ein sehr gewandter und scharfer Schriftsteller und schneidiger Politikers. Als solcher trat er besonders im Tiroler Landtag als Führer der Liberalen hervor. A. Pichler schrieb aus Innsbruck am 11. De zember 1866 an Stcub: „Streiter sitzt im Landtag und hält sich tapfer." Die Bozner hatten ihn 1861 auch zum Bürger meister gewählt und ihn noch ein zweitesmal mit dieser Würde und Bürde betraut. Er tat viel für seine rebengeschmückte Heimat und brachte

Ordnung in die Finanzen der Stadt. Durch die unbeugsame Art, mit der er das Ansehen des auto nomen Gemeinweftns verfocht, machte er sich jedoch auch Feinde. Streiter war endlich ein musterhafter Familienvater. Am 14. September 1845 hatte er „das Nannele" geheiratet. Sein Haus bildete noch immer eine gastfreie Glätte für be rühmte Leute, wie es uns das Bild von A. Stolz im Bozner Rathauskellec zeigt, und als wohlhabender Mann kargte ec nicht mit Wohltaten an Bedürftige. Ms Dichter trat

er nur noch selten hervor. Ohne seinen Name» erfchie» das vieraktige Schauspiel in Prosa „Der Assessor (Berlin x86o), ein modernes Gerichtsdrama mit „schlagendem Dialog" und weiser Ökonomie, das dem Dichter der „Deutschen Träume" (Steub) gewidmet ist. In der Figur des Professors Arthur Liebetraut, der den Helden des Mittel alters eine „gnomenhafte" (— riesige) Geistesgröße beimißt, sollte wahrscheinlich die Romantik bespöttelt werden. Zur Laudesjubelfeier dichtete Streiter das patriotische Festspiel „Rudolf

»ad Margarete" (Bozen, I. Gberle, 1863), das am 27. September 1863 im Theater bei der „Kaiserkrone" in Bozen aufgeführt wurde, und mit Beihilfe seines Schwieger sohnes ve. Weller ein weiteres Festspiel „Jägertreue" zum 4. Oktober 1863. Streiter ist ein wichtiger Mittler zwischen tirolischer und alldeutscher Literatur gewesen, deren sprachliche Ungleichung bei ihm zum vollen Ausdrucke kommt. Er starb zu UvlLr-Paiersbekg am 17. Juli 1873. Z» den näheren Freunde» der „Alpenblümler" gehörte Joseph Thaler, geb

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 143 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
IZ2 ihm such der Zweck des Trosibmger Aufenthalts BedaK erklärlich. Zuträgereien, die I. Schüler in einem Briefe an. Streiter vom 26. August 1842 als „Boznereieu" Gezeichnete,, und ekler Klatsch kamen hinzu und verleiteten Streiter zu einer unwürdigen Beschuldigung des alten Freundes. Sein Haß richtete sich gegen Beda und dessen Sippe in schroffer Form; er spielte bald auch auf das literarische Gebiet hinüber. Am 6. Dezember 1843 erschien nämlich in der „Allg. Zeitung" ein anonymer Aufsatz

einen angeberischen „Nachtrag" zu den „Poetischen Regungen", in dem die Liberalen,, auch Senn und Gilm, arg hecgenommen waren; der in Meran lebende Schriststeller Lenkner wurde als Bayer vorübergehend aus Tirol ausgeviesek (1844). Für den Verfasser dieses Ar tikels hielten Streiter und seine Anhänger sofort Beda Weber, der jedoch in aller Form dementierte. Da er aber bald daraus mit der Postzeitung in schriftstellerische Verbindung trat, so sprach in diesem Falle der Schein gegen ihn. Durch diese Zeitungssehde

hat I. E. Wackeruell in seinem bereits mehrmals ange führ reu Buche über Beda Weber und die tirolische Literatur 1800 bis 1846. Streiter als den allein Schuldigen und Beda als den nur böswillig MMumdeteu hingestellt. Die Wahrheit liegt wohl.

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 144 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
auch da in der Mittel. Gewiß ist Beda in sehr wichtigen Punkten Unrecht geschehen; aber manches läßt sich doch ohne 'Schmähung des Gegners einfach erklären und damit bis zu einem gewissen Grade entschuldigen. Streiter blieb bei seiner einmal vorgefaßten Meinung stehen. Von Frankfurt aus kündigte ihm dann auch I. Schüler die Freundschaft. Ver söhnlicher zeigte sich Beda, den das Heimweh öfter nach Tirol trieb. Äs er 1850 nach Südtirol kam, machte er Streiter einen Besuch, um den alten Zwist

auszugleichen; dieser aber lenkte den verhaßten „Domingo" auf den eben anwesenden Fall- merayer ab und blieb hart^). Streiter hatte inzwischen mit seiner romantischen Vergangenheit vollständig gebrochen und war mit der Broschüre „Die Jesuiten in Tirol" unter die jung deutschen politischen Schriftsteller gegangen (Heidelberg 1845). Die Ereignisse des Jahres 1848 beschäftigten ihn in feiner Schrift ,Me Revolution in Tirol" (Innsbruck 1851 bis 1852), worin er mit glänzendem Sarkasmus die damaligen Vorgänge

„Deutschen Rundschau" 1904, Nr. 15 und 16 (mit einem Anhänge: Fünf Briefe von I. A. Schmetter, D. Auerbach, Theodor Mommsen und D. Fr. Strauß an Streiter). *) Wackernell, Beda Weber, S. 409. 3 ) Gegen Schülers Verunglimpfung wandte sich A. Pichler in einem das Maß der Polemik überschreitenden Artikel deö Tirolerboten 1862, Rr. 124.

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Books
Category:
Literature
Year:
1898
Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle
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Page 130 of 253
Author: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst
Place: Leipzig
Publisher: Meyer
Physical description: XII, 240 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII
Subject heading: p.Gilm, Hermann ¬von¬
Location mark: II A-1.410
Intern ID: 68309
118 hier kurz gestreift werden muß. Nachdem Streiter sich mit Weber, teils aus persönlichen Gründen, teils weil der Benediktiner dem Kreise Görres und Philipps näher getreten war, nberworfen hatte, ver öffentlichte Streiter in der damaligen Augsburger „Allgemeinen Zeitung" einen Artikel- „Poetische Regungen in Tirol", der das Inland in Aufruhr brachte, was uns heutigestags geradezu in Erstaunen setzt, da der Aufsatz nach unseren gegenwärtigen kritischen Gepflogenheiten nichts weniger als revo

lutionär war und auch damals in keinem Lande als ausruhrerregend betrachtet wurde außer in Tirol. Das lag an den damaligen Verhältnissen im Lande der Glaubenseinheit. „Damals glich Tirol" — schreibt Pichler — „noch der braven Frau, von der niemand redet, man war an ein freies Wort nicht gewöhnt, jede Äußerung in einem öffentlichen Blatte hallte durch alle Berge wieder, so daß uns jetzt dieses Echo unbegreiflich erscheint." Streiter lobte sich und seine Gedichte in diesem Artikel, tadelte dagegen

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Category:
Literature
Year:
1898
Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle
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Page 115 of 253
Author: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst
Place: Leipzig
Publisher: Meyer
Physical description: XII, 240 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII
Subject heading: p.Gilm, Hermann ¬von¬
Location mark: II A-1.410
Intern ID: 68309
Größeren Einfluß auf Gilm als Schüler ge wann Joseph Streiter, der unter dem nom de guerre Berengarius Ivo schrieb und Rechtsanwalt in'Bozen war. Er ward 1801 Zu Paiersberg bei Bozen als der Sohn eines Kommerziellen geboren. Der Vetter seiner frommen, streng kirchlich gesinnten Mutter war — Joseph v. Gwvanelli; das erklärt manches in der Erziehung des jungen Streiter: daß er bei spielsweise in die Obhut des von Franziskanern geleiteten Gymnasiums zu Bozen kam, die sich nicht schlecht entsetzt

haben mögen, als sich das Kind ihrer Betstunden und mönchischen Askese später als ein erbitterter Feind der Jesuiten und ein warmer Freund des Protestantismus entpuppte. Scharf und schneidig zog der pekuniär unabhängige Rechtsanwalt aus Bozen, ein unentwegter Kämpfer für Aufklärung und Liberalismus, in seiner Schrift „Die Jesuiten in Tirol" *) gegen die Loyolianer vom Leder. Durch diese Publikation stellte sich Streiter in die vorderste Reihe der freien Geistesritter des damaligen Tirol, und treu

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 141 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
— igo — sind. Im Sommer i8zy tat Streiter eine Reise nach Wien, wo er Grillparzer und Deinhardstem kennen lernte und viel - Schmeichelhaftes über sein orientalisches Märchen hörte. Dann kam er nach Prag, besuchte K. E. Wert, und nach Dresden. Hier schloß er sich mit Begeisterung an Ludwig Tieck an, der seiner Dichtung hohes Lob spendete und sie nur zu lehrhaft fand, «»rauf er befriedigt über Leipzig, Nürnberg und München heimkehrte. Zwei Jahre später unternahm er eine neue Reise ins Ausland

: nach Italien, in die Schweiz und über Straß burg, Frankfurt den Rhein abwärts bis Köln und vor allem nach Norddeutschlaud, um in Potsdam L. Tieck aufzusuchen. Er sprach auch in Berlin bei H. Steffens und in Sachen Bedas bei dem SerMamsten v. d. Hagen vor. Auf dem Rückwege kehrte er bei JuKnus Kerner in Weinsberg ein; von Stuttgart trieb ihn dann die Sehnsucht nach der Familie heim. Streiter knüpfte überall literarische Verbindungen mit bedeutenden Blätter« und einflußreichen Persönlichkeiten an; er schrieb

für die „Allg. Zeitung", die „Grenzboten" in Leipzig und für Th. „Abendzeitung". Während eines Badeaufenthaltes in Kissiugev Wurde er mit Betthold Auerbach bekannt, dem er später Beiträge für den „Dolkskaleuder" lieferte. Diese Reisen und der damit verbundene Verkehr mit hervorragenden Geistes größen übte» einen wohltätigen, befreienden Einfluß auf Streiter und ermunterten ihn zu weiterem dichterischen Schaffen. In Innsbruck erschienen 184g „Dichtungen von Berengarius Ivo", die in drei Abteilungen zerfalle

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Category:
Literature
Year:
1898
Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle
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Page 155 of 253
Author: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst
Place: Leipzig
Publisher: Meyer
Physical description: XII, 240 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII
Subject heading: p.Gilm, Hermann ¬von¬
Location mark: II A-1.410
Intern ID: 68309
dann flüchte ich unter keinen Umständen in das- seindliche liberale Seiner, sondern werde trotz aller Bemühungen und Drohungen ein Schrecken derselben werden. Ich werde keinen größer» Ruhm kennen, als ein Märtyrer des Rechts und der Wahrheit und der öffentlichen Wohlfahrt zu werden/' Daß Streiter, ein Mann, der die ,,Jesuiten in Tirol" schilderte, nicht nach dem Herzen des Appellationsrats war, daß auch Steub und Lentner sich nicht dieses Bor- zu g es erfreuten, ist einleuchtend. Als Hermann

seinem Vater gegenüber einst Streiter erwähnte, schickt er seinem Sohne folgende Philippika auf die „Männer des Fortschritts": „Denke bei dem Jahres wechsel ein bissel nach, was haben sie 1845 ge wonnen? Haben sie nicht durch ihre rasenden Be mühungen überall das Gegenteil, Rückschritt lind Schande erzielt, in der Schweiz und in Sachsen, und das nämliche werden wir in Bälde in ganz Deutschland erfahren. Habe ich nicht alles vorans- gesagt? Ohne die Klosterstiirmerei des ungerechten Aargan wären

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