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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1857
Mythen und Sagen Tirols
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Page 238 of 444
Author: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Place: Zürich
Publisher: Meyer und Zeller
Physical description: XII, 432 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Location mark: II 61.571
Intern ID: 112598
3 . Die drei Schwestern. Im Westen von Fra stanz, an der Grenze von Feldkirch, zieht sich eine Gebirgskette südlich gegen das Fürstenthum Lichteristein hinüber, aus welcher ein merkwürdiger kahler Eebirgskopf, der znglcich die Grcnzmarke bildet, sich malerisch emporhcbt und „die drei Schwestern' genannt wird, an welchen die Frastanzcr Alpen anstoßcn. Hierüber erzählt die Sage: Vor überlanger Zeit kam ostmal ein Venediger Manndl in diese Gegend und holte von hier, vorzüglich aber vom nahen

unbewohnten, jetzt waldigen „Saminathale', welches zwischen den drei Schwestern und dem Ziegcrberg liegt, Gold in Hülle und Fülle. Das Manndl fuhr durch die Lust mit einem großen Krug in der Hand von Venedig dahin, stellte den Krug unter eine Wasscrquelle, welche aus einem unterirdischen Goldfluß Goldkörner mitführte, und bald hatte es denselben voll, dann flog cs wieder heim. Zum Beweise hatte es einmal den Krug voll Gold dortigen Hirten gezeigt, jedoch die ließen sich nicht blenden, bekreuzten

sich und ließen den Venetianer gehen, denn sie wußten, daß er ein Zauberer war, der durch finstere Mächte seine Künste übte, wie alle sogenannten Venedigcr-Manndln, von denen unten ausführlich die Rede ist. Run wohnten zu Frastanz drei Schwestern, welche an dem hohen Mariahimmelfahrtstag leichtsinnig und gottlos statt in die Kirche zu gehen, in aller Frühe aus den Berg gingen, um Heidelbeeren zu pflücken, die da in Menge wuchsen, und sie dann in dem nahen Feldkirch zu verkaufen. Da trafen

; denn dadurch, daß der Zauberer Macht über sie gewonnen hatte durch ihre Misscthat, erlöste er sich und übergab sie an seiner Stelle dem Bösen. Noch stehen und starren die drei Schwestern als so viele Fclsenhäupter, aber der Venediger ward nie mehr gesehen, und sein Born quillt nicht mehr zu Tage, und die drei Schwestern blicken ernst herab in das obere Rheinthal, auf Vaduz und in das Land Lichten stein. 4 . Das versteinte Liebespaar. Bei Krams ach im Nnterinnthale, da, wo das Brandcnberger Achenthal

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