Geschichte und Beschreibung der alten Landesfürstlichen Burg in Meran.- (Ellmenreich's Bücher aus Tirol)
69 — bis 1806, wo es an den Fürsten Taxis abgetreten wurde, landesfürstliches Eigenthum gewesen ist. In dem erwähnten Stadtrecht ist auch bereits vom Bau der Stadtmauer die Rede, welche mit ihren schützen den Armen die alten Meraner mit ihrem Geld und Gut umfangen sollte. Die Geschichte dieser Mauer hängt mit der Geschichte der Meraner Burg enge zusammen, denn die Burg finden wir an und auf die Mauer gebaut. Das Alter der Burg kann also über das Alter der Stadtmauer auf keinen Fall
hinausreichen. Die Meraner brauchten aber zur Her stellung ihrer Stadtmauer fast ebensoviel Zeit, als sie jetzt nothwendig haben, dieselbe wieder abzutragen, denn noch 1348 sah sich der Gemahl der Frau Margaretha von Tjrol, Markgraf Ludwig von Brandenburg, veranlasst, einen Ausschuss der findigsten Köpfe von Meran zu bil den, welcher mit .Rath Petermanns von Schönna. des weisen Burggrafen von Tyrol, »besinnen und erfinden« sollte, wo der Graben um die Stadt zu führen wäre. Darnach war also die Ringmauer
auch zu dieser Zeit noch nicht erbaut, denn wäre sie schon gestanden, so wäre die Richtung des Grabens, welcher immer unmittelbar an die Stadtmauer sich anschliesst, schon gegeben gewesen. Was der von Ludwig von Brandenburg berufene Ausschuss der Meraner Bürger »besonnen und erfunden« hat, ist nicht bekannt; viel war es jedenfalls nicht,, denn die Stadt-