67 -gehen und den Butz um den Grund seines Leidens zu fragen. Da sagte einer ganz beherzt: „Ich getraue mir, dies zu thun". Und wirklich wanderte er am folgenden Tage auf die Alpe hinauf, und wie er in die Nähe der Sennhütte kam, sah er ein Weiblein vor deren Thüre stehen, das ihm winkte, er solle naher treten. Dazu hatte der Bursche jedoch nicht den Muth, sondern eilte unver richteter Dinge wieder nach Hause und erzählte den Vor fall seinen Freunden. Dabei bemerkte er, wenn sie ihn begleiteten
, würde er es abermals wagen, auf die Alpe zu gehen und das Weiblein auch anzureden. Sie warm damit einverstanden. Den anderen Tag frühmorgens besuchte der Bursche mit seinen Kameraden die Alpe, und als sie auf dem „Gampen" angelangt waren, stand das Weibleiu wieder vor der Thüre der Hütte und winkte ihnen, sie möchten Zu ihm heraufkommen. Da -ermannte sich der erwähnte Bursche, trat zu dem Weib lein hinauf und fragte dieses um den Grund seines Leidens. Dasselbe entgegnete ihm: „Mein Freund, wie ich ver flossenen
Sommer Sennerin in dieser Alpe war, ver ursachte ich dadurch, dass ich meinem Geliebten nebst seinen Begleitern häufig die besten Speisen vorsetzte, den Bauern, welche die Kühe hier hatten, den größten Schaden, und das ist der Grund meines hiesigen Leidens. Wärest du nun so freundlich, Zu den betreffenden Bauern hinzugehen und diese um Nachlassung des ihnen durch mich erwachsenen Nachtheits zu bitten, so würde ich, falls ich Erhörung fände, von meiner Pein befreit sein". Der Bursche hatte sofort