Julius Ficker : (1826 - 1902) ; ein Beitrag zur deutschen Gelehrtengeschichte
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Author:
Jung, Julius / J. Jung
Place:
Innsbruck
Publisher:
Tipogr. Ed. Artigianelli dei D.d.M.I.
Physical description:
XIV, 572 S. : 1 Portr.
Language:
Deutsch
Subject heading:
p.Ficker, Julius ¬von¬
Location mark:
II 105.052 ; II 64.739
Intern ID:
269721
kauften bei der Sonne, wo dies Element weniger vertreten ist, lebe ich daher ganz auf eigene Faust und befinde mich wohl dabei. Schnell habe ich mich eingelebt und nehme an allem was das Land betrifft, den regsten Anteil“ 1 ). .Sobald die Vorlesungen des Sommersemesters geschlossen waren, hatte sich Ficker wieder seinen Arbeiten zugewandt. Dabei kam er an die Urkunden aus Ludwigs des Baiern Zeit, die er im vorigen Jahr zu Darmstadt (aus der Handschrift der Andreaskirche zu Worms) abgeschrieben
hatte. Ficker wies schon damals Böhmern eine Ab schrift des streitigen Briefes vor, worin die Kurfürsten dem Papst über die Beschlüsse von Rense Bericht erstatten, ebenso ein ungedrucktes Schreiben Balduins von Trier, beide wohl nur Abschriften eines Ent wurfes. Jetzt meldet er an Böhmer 2 ): „Durch eine Vergleichung mit Ihren Regesten und dem Aufsatz Eichhorns 3 ) glaube ich zu nicht ganz unwichtigen Resultaten gekommen zu sein, die ich Ihnen in Kürze vorlegen möchte: 1. In der Darmstädter Handschrift
; die von Eichhorn angeführte Stelle des Albericuä de Rosate kann gar nicht auf diesen Brief bezogen werden. 4. Der Eingang, wie er sich in dem Drucke findet, ist nicht allein, wie Eichhorn zugibt, verfälscht, sondern erweislich ganz gefälscht und fabriziert, um dem Entwürfe den Anschein einer Ausfertigung zu geben. 5. Dem ganzen Kontexte nach ist der Brief nicht eine Kundgebung der Gesamtheit der zu Bense versammelten Kurfürsten, sondern nur eines Teiles derselben. Diesen wichtigsten Umstand
kann ich mit Sicherheit erweisen; Eichhorn hat ihn übersehen oder absichtlich übergangen; ') Seiner Mutter, deren Besuch bevorstand, schrieb er 1854, indem er sie auf den mangelnden Komfort vorbereitete: „Es findet sieb allerdings kaum eine schönere Gegend in der "Welt, sie ist aber für Damen nur sehr teilweise ge nießbar, die Bequemlichkeiten, die man in der Schweiz überall findet, iehlen in Innsbruck ganz.“ 2 ) An Böhmer 1853 Juli 18- 3 ) Eichhorn, Über den Kurverein von Bense. Abhandlungen der Berliner Akademie