;2S u. 153). Diel seltener zwar als die Sprache, aber desbalb nicht minder bedeutungsvoll wird auch das in Tiro! geltende Recht als deutsch bezeichnet. So erklärt der Landessürst von Tirol im Jahre 1276, daß für ihn die „con^ueuuio Alk-nnmne" d. i. der Rechts- brauch Deutschlands maßgebend sei, ein Adeliger aus der Gegend von Meran 1311 und 1402 einer aus der Gegend von Tramin das ,,ju> touromoum", das deutsche Reckt fl, 54f. 3, 165). Die staatsrechtliche Zugehörigkeit Tirols zum deutschen Reiche
und ainer frömbden Oiacion, Tirol mit Verachtung der Tcutschcn und on Verstand der Sprach und Sitten gewaltig- îlchâ regieren habe wollen (1, 108). Hier finden wir erstmals im tirolischen Schrifttum den Ausdruck und Begriff „Volk" einerseits auf die geschichtliche Lebensgemeinschaft Mer Deutschen und andererseits des Landes Tirol angewendet. Bei der Schilderung der Kriege an der Südgrenze Tirols gegen Venedig und der inneren Auseinander setzungen im Reiche stellt Kirchmair die Ehre der deutschen Station
ftilto v. Vintlcr und Oswald v. Wolkenitein. Daran schließen sich als besondere Großtaten der deutschen Literaturgeschichte die iiu Etschland crsolgte Niederschrift der d«chchen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrun, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bühncnspiclc in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Amgangssprackc, feien es nun die Ladiner in beit Seitentälern hes Eisack oder die Trientiner und Lombarden, werden damals in Schriften unseres
Gebietes „I-ackini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dtrd auch zum ständigen Beinamen für Leute die aus jenen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen cinwandcrtcn und sich dort nicdcriießcn. Auch das ist ein Beweis, daß sie gegenüber den deutschen Emwobncrn des Bozncr Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Muttersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Personen bervortretcu und zu ihrem Beinamen werden können (1, IS; 2, 19 u. 15ôS
wird seit dem 15. Jahrhundert in manchen Rechtsakten, ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16. Iahrh. auch in politischen Schriften mit verschiedenen Metaphern: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nack Italien, nach einem Ausspruchs des Kanzlers Bicner die Cittadclla des römisch-deutschen Reiches, das Ölest des Reichs adlers. Die Verfasser von Reise- und Landcsbcschreibungen seit dem 16. Jahrhundert betonen aber auch die rein volklicke Zugehörigkeit Tirols