2,914 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GKKG/GKKG_35_object_3965762.png
Page 35 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
Um 1250 haben sich die vor angedeuteten dynastischen Verhältnisse gründlich ge ändert. Die Andechser starben aus, ihr Land im Inntal und damit auch das zugehö rige südliche Karwendel fiel an die GrafenvonTirol, jenes nördlich davon an die Herzoge von Bayern. Die Grafen von Cfchenlohe verkauften ihren Land besitz im Inntale um 1290 an die Grafen von Tirol, und fast gleichzeitig die Grafschaft Werdenfels an das Hoch stift Freising. Daß sich der letzte Graf hierbei einen lebenslänglichen Bezug

von Ctschländer Wein ausbedang, gibt dieser Staatsaktion einen feucht-fröhlichen Anstrich. Seitdem teilen sich in das Karwendelgebiet drei verschiedene Landesfürstentümer, die zwar alle dem alten deutschen Reiche angehört haben, dennoch aber eigene Staats wesen darstellten, nämlich das Herzogtum Bayern, das Hochstift oder Fürstbistum Freising und die Grafschaft Tirol. Die letztere kam 1363 in dynastische Verbindung mit Österreich, allerdings noch lange unter einem eigenen Zweige des Hauses Habsburg, erst seit

1665 ist sie mit dem Staate Österreich unmittelbar vereinigt. Das Hochstift Freising und dessen Land Werdenfels ward erst 1803, bei der allgemeinen Aufhebung der geistlichen Fürstentümer, dem Königreich Bayern einverleibt. Run waren nur mehr zwei Staaten innerhalb des Karwendels, das Königreich Bayern und das Kaisertum Österreich, die von 1815 bis 1866 immer noch einem staatsrechtlichen Ver bände, dem Deutschen Bund, angehört haben. Seit 1871 war dann Bayern ein Glied staat des damals

neubegründeten Deutschen Reiches. Demgemäß ziehen durch das Kar wendel zuerst drei verschiedene Landes- bzw. Staatsgrenzen, seit 1815 aber nur mehr eine Staats- oder Reichsgrenze. Die Landesgrenze des Hochstiftes Freising bzw. seiner Grafschaft Werden- s e l s ist in einseitigen Auszeichnungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert beschrieben. Diese greifen aber nicht nur gegen Tirol, sondern auch gegen das Herzogtum Bayern viel weiter aus als später die Grenze tatsächlich gegangen ist, indem sie das ganze Isartal

vom Walgau bis Fall für Werdenfels beanspruchen, den bei Fall gelegenen Sulfensiein als östlichsten Markpunktt). Das Herzogtum Bayern hat allerdings dies nie anerkannt, vielmehr bezeichnet Appian in seiner um 1550 verfaßten Landesbeschrei- bung von Bayern den Fischberg und Brunnenberg ober dem Isarbug bei Walgau als Grenze des herzoglich bayerischen Landgerichtes Tölz gegen Werdenfels, das sind wohl die beiden „Markköpfe", die hier zu beiden Seiten des Isartales, der südliche

1
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1845
Flußgebiete: Inn, Rhein, Iller, Lech, Ammer, Isar, Mangfall. Nordtyrol, Vorarlberg, Oberbayern.- (¬Die¬ Deutschen Alpen ; 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/512634/512634_93_object_5649633.png
Page 93 of 292
Author: Schaubach, Adolph / von Adolph Schaubach
Place: Jena
Publisher: Frommann
Physical description: IV, 284 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Alpen ; s.Landeskunde
Location mark: II 101.286/2
Intern ID: 512634
dm Befehl dem Tiefenbrunner und sammelte in der Rächt so viel als möglich Mannschaft, während er nach Stubatz, Gelrain und Oberinnthal Boten sendete. Schon am Morgen des 11. Aprils erschien er wieder mit bedeutender Verstärkung; zugleich trafen 350 Stubaycr Schützen ein. Mch die Bayern zogen jetzt (das Regiment Kinkel) mit einer Abtheilung gegen Zirl, mit der anderen unter Dietfurt nach dem Berge Jsl. Bey Ferneck und Gallwiese entspann sich der erste Kampf. Die Bayern wurden von den Höhen zurückgcdrängt

, und zwar sowohl von der Gallwiese, als vom eigentlichen Berg Jsl her. Nachmittags begann auch das Feuern auf den Höhen des Paschberges. Die Bayern zogen sich Abends in die Stadt zurück. Auch von Zirl her waren die Bayern wieder zurückgedrängt. Die Nacht vom 11. ms, den 12. April war erleuchtet von zahllosen Wachtfeuern der Tyroler auf dem ganzen von uns durchwanderten Kranze , indem jetzt nicht nur der Pasch- und berg, sondern auch die Höttinger Höhen dicht über der Hauptstadt von den Tyrolern besetzt «arm

.. Die Bayern hatten die Straße nach Witten und dieses Dorf selbst setzt. Unterdessen waren auch die Dberinnthaler angekommen und hatten sich mit den Höttingern vereinigt. Die Bayern auf dem linken Jnnuscr wurden von ihnen über die Brücke in die Stadt gedrängt. Won beyden Ufern wurde gegen einander gefeuert, mo die ftrntreffenden Tyroler im Wortheile waren; ihr Hauptziel waren die Kanoniere Q . n der Brücke. Zugleich drängten jetzt die Bauern vom Jslsberg und Paschberg herab nstd engten die Bayern

. Die Bayern zogen sich zur Hauptwachc zurück. 3 U derselben Zeit drangen auch von Süden- die siegenden Bauern in die Stadt ein. Noch mals begann ein blutiger Kampf um die Hauptwache. Die Bauern besetzten die umlie genden Häuser und feuerten auf die Bayern, welche den heldenmüthigsten Widerstand leisteten; erst 'nachdem der Oberst Dietfurt nach der neunten empfangenen Kugel vorn Kampfplätze hinweggebracht werden mußte, löste sich die Ordnung aus; es wurde noch iw den 'Straßen gekämpft, allein nicht lange

2
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1904
Geschichte und Führer von Kössen und Umgebung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/224285/224285_67_object_5700763.png
Page 67 of 198
Author: Schweinester, Nikolaus ; Mutschlechner, Bertha [Bearb.] / gesammelt und verf. von Nikolaus Schweinester. Neu bearb. von Bertha Mutschlechner
Place: Kössen
Publisher: Selbstverl. der Gemeinde
Physical description: 196 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Kössen <Region>
Location mark: II 93.295
Intern ID: 224285
65 von Reichenhall Herrücken, so glaubte Wintersteller immer noch, es seien dies nur Scheinmanöver und Kossen werde der Haupt-Angriffspunkt sein. Der Morgen des 11. Mai — es war am Fest Christi Himmelfahrt — brachte die unerwartete Auf klärung : mit 10,000 Mann stand General Wrede am Eingang des Passes Strub und um 6 Uhr morgens schleuderten 18 Feuerschlünde Unheil bringen den Gruß gegen die schon so viel umkämpfte Natur veste. Die Bayern mußten öfters retirieren; um 10 Uhr wurden die zwei

österreichischem Geschütze untauglich, aber das heldenmütige Häuflein wich nicht von feinem Posten, erst gegen mittags errangen die Bayern etwas Erfolg. Doch da kam den tapferen Verteidigern der Kirch dörfer Empl und einige 20 Schützen von Kossen und St. Johann zu Hilfe; diese Verstärkung gab ihnen neuen Mut und wieder wurden die stürmenden Bayern zurückgeworfen. Aber, als trotz aller dringenden Botschaften, weder das erwartete Militär, noch Winterstellers Sturm männer eintrafen, gab Oppacher

, nach neunstündigem, hartnäckigem Kampfe, die Fruchtlosigkeit weiteren Widerstandes erkennend, den Befehl zum Rückzuge. Die Bayern zählten, nach eigenem Geständnisse, über 1000 Todte und Verwundete, ihr Sieg war teuer erfanft. Gleichzeitige Versuche der Bayern über Paß Lüsten- stein vorzudringen, wurden am 12. und 13 . Mai ruhmvoll abgeschlagen. Während die Tiroler, welche im Ganzen 87 Todte im Paß Strub zurück ließen, bis Zur Erschöpfung ermattet und vielfach verwundet, sich über die Berg hohen zurückzogen

3
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1932
Nauders am Reschen-Scheideck, Tirol : historisch-geographische Skizze mit Führer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/212584/212584_35_object_5721995.png
Page 35 of 83
Author: Tschiggfrey, Hermann ¬von¬ / von Hermann v. Tschiggfrey
Place: Innsbruck
Publisher: Benziger [u.a.]
Physical description: 64 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Nauders
Location mark: II 65.194
Intern ID: 212584
Bayern vertrieben wieder die Aufständischen. Ende Mai begann der zweite Aufstand, die Tiroler siegten und Hofer rückte in Innsbruck ein. Unterdessen hatte am 1. Juli die Schlacht bei Wagram stattgefunden. Napoleon blieb Sie ger und schickte nun Truppen nach Tirol. 40.000 Mann kamen und besetzten am 30. Juh Innsbruck. Jedoch die Tiroler wehrten sich wie die Löwen. In allen Gegenden wurden die Franzosen und Bayern besiegt. Im Oberinntal mar schierten am 8. August 1700 Bayern gegen Prutz

. Die Tiroler hatten sie er wartet. Der Kampf ging los und alle Bayern fielen oder wurden gefangen genommen. Der Sieg der Obennntaler war überwältigend und selbst Weiber hatten an dem Kampfe teilgenommen. In Landeck wurden 700 Bayern, in Zams 500 uberfallen, getötet oder gefangen genommen. Im ganzen Lande waren 500 feindliche Mann entweder gefangen, verwundet oder tot. Der Feind floh und am 15. August ruckten die Bauern in Innsbruck ein. Hofer wurde Oberkommandant von Tiro . Am 14. Oktober 1809 kam

der Friedens schluß von Wien. Die Tiroler wollten nicht glauben, daß das Land abermals Bayern zugesdilagen wurde und sie erfuhren offiziell die Bestätigung dieser Tatsache erst am 1 November. Die Bayern und Franzosen rückten wieder mit großer Macht m Innsbruck ein die Tiroler schwankten, ob sie sich unter werfen oder we.terkampfem sollen. Sie kämpften weiter, aber ein durchgrei fender Erfolg war ihnen bei der großen Übermacht des Feindes nicht mehr beschießen, ^dem waren auf die Nachricht

4
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GKKG/GKKG_60_object_3965812.png
Page 60 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
. In jenen Teilen des Karwendelgebirges, die zum Herzogtum Bayern, Landgericht Tölz, und zur Grafschaft Werdenfels gehörten, hat die Forst° und Iagdhoheit den Herzogen von Bayern und den Bischöfen von F r e i s i n g als den betreffenden Landesfürften zugestanden. Bei der Erwerbung der Grafschaft Werdenfels durch Frei sing im Jahre 1294 werden „Gejaide und Vischwaide" als deren Zubehör ausdrücklich genannt. Die Herzoge von Bayern find jederzeit eifrige Jäger gewesen und wie in ihren anderen Revieren

, so haben sie auch im obersten Isartal die Jagd meist persönlich aus geübt. In Fall und in Vorderriß waren nachweisbar seit dem 15. Jahrhundert herzogliche Jagdhäuser und die Sitze von Forstämtern, deren Verwalter, gleich wie in Tirol „Forstknechte" benannt, zugleich das Forst- und Jagdwesen betreuten; durch meh rere Jahrhunderte war hier dieses Amt in ein und derselben Sippe, namens Schöttl. Auch der freisingische Oberjäger in Mittenwald, der dem Kurfürsten Max Emanuel von Bayern bei seinem Angriff auf die österreichische

Festung Scharnitz im Jahre 1703 wich tige Dienste geleistet, und damals auch ein Kreuz auf dem Karwendelspitz aufgestellt hat, hieß Adam SchöttlH. Infolge der Vereinigung von Freising mit Bayern im Jahre 1803 kam auch das bis- her freisingische Forstamt in Mittenwald unter die nunmehr kgl. bayerische Verwal tung. Wie früher, so war auch weiterhin das Karwendel nördlich der Staatsgrenze hin sichtlich der Forste zum größten Teil Eigentum des bayerischen Staates, und hinsichtlich der Jagd Leibgehege

des Königs bzw. des Prinzregenten. Auch heute find diese Forste Eigentum der Landesforstverwaltung Bayern und werden in deren Aufträge von den Forstämtern zu Fall und Mittenwald verwaltet. Nur der Forst zwischen dem Fischbach, der Riß und dem Fermersbach bis zum Vaierkarspitz und jener am Hühnerberg bei Fall, sind Eigentum des Großherzogs von Luxemburg. Wie dieser ausländische Fürst jenen Forstbesitz mit Cigenjagd hier erworben hat, ist mir nicht bekannt. Auch die Jagd im angrenzenden Gebiet

, Vorderriß und Fall. Größere Jagdhäuser sind am Verein, in Fischbach und in der Vorderriß, außerdem etwa dreißig si Vgl. Pfrehschner, Peter Rießer, S. 242 und 394ff. H R u f, Achental, S. 91, Schützenzeitung 1871, S. 660. 3 ) Siehe Höfler, Ein Grenzstreit im Karwendel, Zeitschrift des Alpenvereines 1888, S. 90; R i e tz l e r, Geschichte Baierns, Bd. 6, S. 98. Über die Organisation des landesfürstl. Forst, und Jagdwesens in Bayern im Allgemeinen s. Rosenthal, Gesch. d. Gerichtswesens und der Der- waltung

5
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_373_object_5699906.png
Page 373 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
und bei Kufstein ein. Den einrückenden Bayern standen nebst andern Führern Speckbacher und Haspinger gegen über. Ersterer hatte mit seinen Landesverteidigern Melleck, unterhalb des Passes Strub, an der Grenze zwischen Bayern und Salzburg besetzt, wurde aber dort von der Abteilung des Kronprinzen, des nach maligen Königs Ludwig I. von Bayern, am 16. Oktober umgangen und geschlagen. Speckbacher verlor bei diesem Kampfe viele Leute durch Tod -unb* Gefangenschaft und er selbst war in größter Gefahr, gefangen

zu werden. Sein elfjähriger Sohn Andreas, der sich ebenfalls unter den Landstürmern befand, wurde ge fangen nach Bayern geführt. Es war die größte Niederlage, die die Tiroler in diesem Kriege bisher erlitten hatten. Infolge derselben mußte sich auch Haspinger, der den Paß Lu eg besetzt hielt, nach dem ihn Marschall Lefebvre aus Hallein in Salzburg am 3 . Oktober vertrieben hatte, nach Kärnten zurück ziehen.

6
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_374_object_5699907.png
Page 374 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
Der Nordosten Tirols war nun dem Feinde ge öffnet. Mit größter Vorsicht rückten die Bayern vom SalZburgischen gegen Wörgl vor, um sich hier mit -den beiden andern Abteilungen, die ihren Weg über Kufstein und Traunstein genommen hatten, zu ver einigen. Am 25. Oktober zogen die ersten bayerischen Truppen in Innsbruck ein. Sie hatten auf ihrem Marsche durch das Unterland fast keinen Widerstand gefunden. Auch die Scharnitz ward am selben Tage von den Bayern genommen. Unterdessen

hatte sich ein Ereignis von höchster Wichtigkeit zugetragen. Österreich, das zu Anfang des Jahres 1809 mit fo großen Hoffnungen den Fran zosen und ihren Verbündeten den Krieg erklärt hatte, mußte nach den Niederlagen, die es erlitten, am 14. Ok tober zu Wien mit Napoleon Frieden schließen. Für Tirol und Vorarlberg konnte Kaiser Franz nur erwirken, daß Napoleon sich verpflichtete, den Be wohnern beim König von Bayern Verzeihung des Aufstandes zu erwirken. In den letzten Tagen des Oktober kam die Nach richt

von diesem Friedensschlüsse nach Tirol, fand aber wenig Glauben; denn die Tiroler konnten den schmerz lichen Gedanken unmöglich ertragen, daß sie von ihrem geliebten - Kaiserhause, dem sie so freudig Gut und Blut geopfert hatten, jetzt, nach so vielen schweren Kämpfen, wieder losgerissen werden sollten. Die meisten hielten- die Nachricht für eine List der Feinde. Hofer, der sich vor den anrückenden Bayern in das Wipptal begeben hatte, entschloß sich, einen vierten

8
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_325_object_5699858.png
Page 325 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
und die Sturmglocken ertönten, griffen Tausende zu den Waffen und rückten gegen Sterz in g. Die Bayern sahen bald ein, daß sie sich hier nicht mehr halten konnten, und zogen sich auf den Brenner zurück, wo sie sich verschanzten. Die Tiroler rückten ihnen nach und verschanzten sich ebenfalls. Der Kurfürst, der mehr als 7000 Mann aus Bayern herangezogen hatte, war in der peinlichsten Lage und schickte bedeutende Ver stärkungen in das Wipptal und auf den Brenner. Boten über Boten sandte er ab, um die -Franzosen

in Italien von seiner Verlegenheit zu. benachrichtigen; aber keinem gelang es, über die Schanzen der wachsamen Landstürmer hinauszukommen. Alle wurden aufge fangen; unter den Tirolern fand sich kein Verräter. Am 17. Juli gelang es den Tirolern, die bayeri schen Schanzen auf dem Brenner zu nehmen und die Bayern bis nach Lu eg zurückzudrängen. Die fort währenden Kämpfe auf dem Brenner hatten den Bayern über 2000 Mann gekostet. Insbesondere hatten die im Gebrauche der Schußwaffe vorzüglich eingeübten

9
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_362_object_5699895.png
Page 362 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
— 351 — stark zum Berg Isel. Sein rechter Flügel stand am rechten Sillufer auf der Ellbogner Straße gegen Ambras, der linke war gegen Na tiers und die G allwiese gewendet und mit der Hauptmacht rückte er in der Mittendurch das Silltal vor. Seit Mittag ward auf der ganzen Linie heftig ge- fochten, jedoch ohne Entscheidung. Die Bayern stürmten mutig heran, vermochten aber nicht, die Höhen Zu er reichen. Auch die Tiroler durften es nicht wagen, dem mit Geschütz und Reiterei versehenen Feinde

in die Ebene zu folgen. Man schlug sich daher erfolglos bis in die Nacht, dann zogen sich die Tiroler auf den Schönberg zurück und die Bayern bezogen wieder die Stellungen, die sie vor dem Kampfe eingenommen hatten. Infolge dieses entscheidungslosen Tages wollten manche der Tiroler Anführer den weitern Kampf aufgeben. Auch die bayerischen Soldaten murrten, daß sie gegen einen Feind kämpfen müßten, den sie erst sahen, wenn es zu spät sei. In den folgenden Tagen aber erhielten die Bayern ein frisches

Regiment und eine Batterie Geschütze zur Verstärkung, während sich den Tirolern viele neue Landesverteidiger beigesellt halten. 8000 bis 9000 Bayern und wenigstens ebenso viele Tiroler standen sich nun gegenüber, als am 29. Mai der Hauptschlag erfolgte. Schon am Tage vorher hatten Speckbacher und Straub die Jnnbrücken bei Bolders und Hall besetzt, damit der Feind dem Sandwirte nicht in den Rücken komme. Am 29. frühmorgens rückte Hofer in der

10
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_355_object_5699888.png
Page 355 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
Zu gleicher Zeit griff der Schützenmajor Josef Speckbacher von Rinn eine bayerische Abteilung von 100 Mann unweit Hall, bei der Bold er er Brücke, an und nahm sie gefangen. Tags darauf überfiel er die Stadt Hall und zwang 400 dort befindliche Bayern sich gefangen zu geben. In St. Johann wurde ein 180 Mann starker bayerischer Posten vom Schützen- hauptmann Rupert Winter st eller überfallen und gefangen genommen. An demselben Tage, als die Besatzung in Sterzing von Hofer gefangen genommen ward

, rückte eine fran zösische Abteilung unter General Bisson, vom Süden kommend, gegen den Brenner vor. Eine Abteilung Bayern kam nach. Diese wurde von den Tirolern ver folgt und hart bedrängt. Nur unter schweren Verlusten konnten die Feinde Innsbruck erreichen. Bei und in Innsbruck befand sich eine stärkere Besatzung unter dem bayerischen General Kinkel. Schon am 11. April war es zu ernsten Plänkeleien auf dem Berg Jsel und dem Mittelgebirge nächst Innsbruck gekommen. Die Bayern hatten die vorteil

haftesten Posten in und um Innsbruck besetzt und auf der Jnnbrücke Kanonen aufgefahren. Am 12, April frühmorgens wurde der Kampf ernstlich aufgenommen. Tausende von bewaffneten Bauern umschwärmten die Stadt. Fast überall begann der Kampf gleichzeitig. Zuerst wurden die Bayern von den Höfen beim Hußl- h o f und der G a l l w i e s e zurückgeworfen, dann stürmten die Oberinntaler von Hötting herab und nachdem sie die Kanoniere von ihren Geschützen. weggeschossen

11
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1845
Flußgebiete: Inn, Rhein, Iller, Lech, Ammer, Isar, Mangfall. Nordtyrol, Vorarlberg, Oberbayern.- (¬Die¬ Deutschen Alpen ; 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/512634/512634_95_object_5649635.png
Page 95 of 292
Author: Schaubach, Adolph / von Adolph Schaubach
Place: Jena
Publisher: Frommann
Physical description: IV, 284 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Alpen ; s.Landeskunde
Location mark: II 101.286/2
Intern ID: 512634
88 Gefechte von 1809. Umgegend Graf Stachelburg aus Meran, der letzte seines Stammes. Hofer hatte sein Hauptquartier in Matrey, während seine Borposten Patsch und Schönberg besetzt hielten. Sein zwey- ter Angriff war auf den 29. May festgesetzt. Unterdessen erhielten die Feinde auf An suchen Deroy's Hülfe von Salzburg her, sndem das 10. Linienregiment und die Bat terie Peters schon am 28. May bey Innsbruck ankam.. Die Zahl der Tyroler war auf 0000 gestiegen, die der Bayern auf 11,000 Mann

. Der Schlachtplan war derselbe wie der erste, nur daß der Kampf schon am frühesten Morgen begann. Speckbachxx und Straub vertrieben die Bayern von der Haller und Bolderser Brücke; die Österrei cher unter dem Oberstlieutenant Reißenseis, von einem Haufen Tyroler unterstützt, nutz, mm vom Paschberg herab Ambras. Die Bayern wurden meistens nach tapferem Wi derstande von den Höhen herabgetrieben; am heftigsten war der Kampf am Berg Ein neuer allgemeiner Sturm der Bayern, unterstützt von einem heftigen Kartätschen

- fever, gelang theilweift; namentlich wurden die Österreicher von Ambras vertrieben; uur die Tyroler wichen hier nicht und deckten den Rückzug der Österreicher. Als aber die Bayern auch auf dem Isl sich sestzusehen drohten, schob Ertl noch.zwey bis jetzt im Rückstand gebliebene Abtheilmrgen der Tyroler vor, welche den Feind auch in die Ebene hinabtriebm. Nachmittags 4 Uhr singen die KriegSvorräthe auf beydon Setten an Zugehen. Grtl, der die Ankunft der Oberinnthaler erwartete, suchte durch Unterhayy

zurückzuzichen. Die Bayern hatten an diesen Schlachttagen 1500 Mann an Tobten und Verwundeten, 200 Mann Gefangene, 5 Kanonen und 13' Worrathswagm sj erE loten (am letztgenannten 29. May 3 — 400 Tobte und Verwundete; die Tyroler diesem Tage 60 Todte, 97 verwundete; die Österreicher 25 Todte und 59 Verwun dete). An demselben Tage fochten die Tyroler mit gleichem Erfolge bey See selb, ^ der Leutasch und bey Scharnih, durch welche Pässe eine Bayerische Heeresabcheilung un* ter dem Grasen Arco sich mit Deroy

12
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/572359/572359_470_object_5810838.png
Page 470 of 576
Author: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Place: Partschins
Publisher: Gemeinde Partschins
Physical description: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Subject heading: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Location mark: II 317.218
Intern ID: 572359
Bayern beginnen mit Rekrutierung Die Bayern fingen im März 1810 gleich da an, wo sie im März 1809 aufhören mussten, nämlich mit der Rekrutierung. Gemäß einer Verordnung von Brixen vom 21. März 1810 sollten unverzüglich Rekruten gestellt werden. Davon trafen auf Partschins 6, auf Algund 8. Da man aber mit der Durchführung der Verordnung zögerte, wurden die Dör fer des Landgerichts Meran mit bayerischen Soldaten besetzt. In Partschins wurde am 27. April 1810 angefangen, zuerst mit 30 Mann

, die dann nach und nach bis auf 60 Mann Besatzung anstiegen. Dessen ungeachtet wollte sich keine Gemeinde zur Stel lung ihrer Rekruten bequemen, weil man zweifelte, ob nicht vielleicht der Vinschgau zu Italien komme. Allein am 28. Mai 1810 bestätigte Napoleon den Teilungsakt von Ti rol, demzufolge alles bayerisch blieb, was ober Gargazon und Nals gelegen war (Na- poleonische Grenze). Dass diese unnatürlichen Grenzen von keiner langen Dauer sein würden, erkannte jedermann, jedoch gingen die Bayern gleich nachdrücklich zu Werke

, zwei Schnei derjungen, und Johann Haller, Plattersohn. Bei den drei noch Ausständigen ent schied das Los, diese waren Anton Dicker, Johann Schönweger, Pfaffegandersohn und Jörg Sax, Köfelesohn. Die Bayern zogen nun mit ihrer Menschenbeute, wozu Rabland diesmal nichts beitrug, am 28. Juli 1810 von Partschins ab. Nachdem sie auch von den übrigen Gemeinden des Landgerichts zufriedengestellt worden waren, zogen sie am 17. August 1810 von Meran ab und nahmen ihren Weg nach Bayern. Von den 8 Männern

15
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1845
Flußgebiete: Inn, Rhein, Iller, Lech, Ammer, Isar, Mangfall. Nordtyrol, Vorarlberg, Oberbayern.- (¬Die¬ Deutschen Alpen ; 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/512634/512634_96_object_5649636.png
Page 96 of 292
Author: Schaubach, Adolph / von Adolph Schaubach
Place: Jena
Publisher: Frommann
Physical description: IV, 284 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Alpen ; s.Landeskunde
Location mark: II 101.286/2
Intern ID: 512634
89 von Innsbruck. Gefechte, von 1809. worauf ein allgemeiner Sturm von 'Seite des Feindes erfolgte. Anfangs war das Ge fecht am heftigsten bey der Gallwieft. Mit der größten Tapferkeit und Erbitterung wurde von beyden Seiten gekämpft. Unterdessen begann auch das Gefecht im Norden von Innsbruck und am Paschberg. Den Bayern gelang es nach grosser Anstrengung, die Lyroler von dem Höttinger Berg bis Kranabitten zurückzudrängen, weil hier die Tyroler zu schwach waren, indem sie, um ihren Rücken

zu decken, eine grosse Abthei lung über Seefeld gegen die Scharnitz hatten senden müssen. Weiter aber als Krana- bitte« konnten die Bayern nicht Vordringen. Ohne den mindesten Erfolg ließ der Her zog von Danzig, welcher in Witten selbst den Kampf leitete, die Höhen stürmen; hat- len sie die Bayern, auch einmal erreicht, so wurden sie bald wieder in die Tiefe zurück- getrieben. Die Nacht-erst machte diesen blutigen Stürmen ein Ende. Der Herzog, nntröstlich über diese Niederlagen, beschloß den Rückzug

wurde, zweifelte man nicht mit Unrecht an der Wahrheit. Der Feind kam den 25. October nach Innsbruck, zog sich aber wieder auf die Haller Aue zurück. Am 26. October rückten die Bayern über die Znnbrücke von Hall aus, um die Bauern von den südlichen Höhen zu vertreiben, fanden aber einen sehr kräftigen Wi derstand, so daß sie an 100 Mann verloren; im nahen Zimmerthale sielen 300 Man,n in. die Gefangenschaft der Bauern. Am 27. Oktober kam ein angeblicher Friedenscou- rier aus Villach vom. Bicekönig

, wie Friedenserklärungen an die feindliche Macht erlassen. Eben wollte Hofer selbst nach Hall, in das Bayrische HMtpquartier, um sich de» Kron prinzen von Bayern, jetzigem Könige, zu dem das Volk Vertrauen hatte, vorstellen zu

17
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_350_object_5699883.png
Page 350 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
339 — Schlacht von Austerlitz, in der die Österreicher und die Russen gänzlich geschlagen wurden. Im nämlichen Monate wurde in Preßburg Frieden geschlossen, demzufolge Österreich mehrere Provinzen abtreten und darunter auch Tirol und Vorarlberg an Bayern übergeben mußte. Österreich erhielt dafür das Kur fürstentum Salzburg. Bald ging auch das römisch-deutsche Kais erreich, das bei tausend Jahre bestanden hatte, seiner Auflösung ent gegen. Die Fürsten Süd- und Westdeutschlands, darunter

die von Napoleon zu Königen erhobenen Beherrscher von Bayern und Württemberg, sagten sich vom deutschen Reiche los und schlossen mit Frankreich jenes Bündnis, das unter dem Namen „Rheinbund" bekannt ist. Unter solchen Verhältnissen hatte die deutsche Kaiserwürde keine Bedeutung mehr, denn sie war nur noch ein leerer Name. Daher legte Kaiser Franz II. im Jahre 1806 die Würde und den Titel eines deutschen Kaisers nieder. Als Kaiser von Österreich nannte er sich Franz I. 4Z. Tirol unter bet bayerischen Regierung

. Am 11. Februar 1806 wurde Tirol und am 13. März Vorarlberg von den Bayern feierlich in Besitz genommen. Mit wehmütigen Gefühlen trennten sich die Tiroler und die Vorarlberger von dem geliebten Herrscherhause Österreich, mit dem sie über vierhundert Jahre lang treulich Freud und Leid geteilt. War das Land nun auch bayerisch geworden, die 22 *

18
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_371_object_5699904.png
Page 371 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
360 Haller und Volderer Jnnbrücke dem Feinde der Über gang verwehrt wurde. Um IO Uhr nahmen die Oberinntaler den Kampf auch von der entgegengesetzten Seite Innsbrucks, von Hötting herab, auf; doch waren diese weniger glück lich, denn die Bayern trieben sie bis nach Krane bitten zurück. Dort behaupteten sie aber ihre Stellung. Es war 2 Uhr nachmittag geworden. Nach dem Zurückweichen der Oberinntaler schien dem Marschall Lefebvre der Augenblick zu einem neuen Sturm auf der ganzen Schlachtlinie

am Berg Isel ge kommen. Man schlug sich nun mit doppelter Wut. Schon siegten die Bayern allenthalben und steckten die Höfe am Fuße des Berg Jsel in Brand. Da brachen die Bauern, durch die Flammen ergrimmt, mit Löwen mut neuerdings aus den Wäldern hervor. Dem wü tenden Andrange konnten die Bayern nicht widerstehen. Lefebvre machte einen letzten Versuch, die Höhen zu gewinnen. Fünfmal wurde den Hohlweg am Berg Jsel hinan gestürmt, um die Landstürmer aus ihren Stellungen zu vertreiben; allein vergeblich

19
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_328_object_5699861.png
Page 328 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
317 — bei Seefeld ein Lager auf und machte am 1. August sogar Miene, wieder nach Innsbruck Zurückzukehren. Am 9. August wurde jedoch vom Landsturm die Feste Ehrenberg zurückerobert und als am 17. August 20.000 Mann Tiroler und österreichisches Militär gegen Seefeld vorrücktm, zogen die Bayern endlich aus dem Lande. Die Tiroler fielen nun aus Rache in Bayern ein und übten Vergeltung durch Plünderung und mannigfache Grausamkeiten. Mehrere bayerische Ortschaften gingen in Flammen auf. Alles Bitten

und Jammern der Unglücklichen half nichts. „Wir haben die Grausamkeiten von den Bayern gelernt", war die kurze, aber freilich gar wenig christliche Antwort. Bon allen feinen Eroberungen in Tirol war dem Kurfürsten nichts übrig geblieben als die Festung Kufstein, welche die Tiroler eine Zeit lang vergeb lich belagerten, bis sie endlich auf friedlichem Wege wieder zurückgegeben wurde. Nach sechswöchentlicher Dauer war der ganze baye rische Einfall beendigt. Wegen dieses schnellen Verlaufes wurde

20
Books
Category:
Geography, Travel guides , History
Year:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/158932/158932_327_object_5699860.png
Page 327 of 461
Author: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Location mark: D I A-863 ; I A-863
Intern ID: 158932
316 über den Inn und fielen den Tirolern auf dem linken Ufer in den Rücken, so daß diese ihre Stellung auf geben und sich übers Gebirge fl lichten mußten. Die Bayern hatten jedoch bei 700 Mann verloren und der Kurfürst selbst entging nur durch Zufall dem Tode, indem der tirolische Förster Lechleitner, durch die Kleidung getäuscht, statt des Kurfürsten den daneben reitenden Grafen Arco erschoß. Die Bayern und die Franzosen vergalten den Widerstand der Tiroler mit Sengen und Brennen und besonders

er in Eile den Rückzug nach Bayern an. Am gleichen Tage zog der österreichische General Guten stein mit 1500 Mann Militär und zahlreichen südtirolischen Schützen scharen unter den Fahnen von Bozen und Meran in Innsbruck ein. Jubel und Freudenschüsse begrüßten sie und alle Glocken erklangen zu Lob- und Dank gesängen. Im Siegesjubel vergaß man auf die Ver folgung des Feindes, der ja noch innerhalb der Landes grenzen war. Rur schwach verfolgt, schlug der Kurfürst

21