, denn wie war es möglich in jedes Haus hinein zugehen ?; Die Nachricht, daß in Binschgau, Mals und Tartsch — meiner Heimath, die Cholera auch schön ausgebrochen, trieb mich eilendS von Roveredo weg^ In Trient Abends - wie von electrlschen Schlagen der Cholera berühret ließ ich mich) Ungeachtet deS nächtlichen, eigenthüinlichen Cholera-Schweißes ' nicht abhälten in aller Frühe meine/ Reise nach Bozen fortzusetzen. Um die Mittagsstunde in Neumarkt angelangt und schon im Be griffe mit den Reisegefährten das Mittagmahl
glühend heißes. Brennen im Ma gen, und krampfhaftes Zusammenschnüren der Herzgrube, beständige Todesangst — fühlte ich mich in soweit er leichtert, um mich in's Beit begeben zu können. Nach li Tagen fuhr ich, die Cholera noch halb im Leibe in gut geschlosseneM Wagen nach Bozen'und von da geschwind nach Binschgau. Es war am hohen Maria- Himmelfahrtstage — am 15. August, wo ich spät in der Nacht, selbst noch halb krank in Mals ankam. Es war mir nicht möglich, dort noch Krankenbesuche
zu machen ich sandte aber sogleich meine Medicamente aus mit der Weisung, nur recht viel ganz frisches Wasser zugleich zu trinken. Den andern Morgen war eine große Ver änderung im ganzen Dorfe; die meisten fühlten auffal lende Besserung, statt der trostlosen Niedergeschlagenheit: war allgemeines Vertrauen und Hoffnung wiedergekehrt. Der ganze 15. August verging, um alle Kranken in Wals und Tartsch auch nur einmal zu besuchen. — Meine Wirksamkeit erstreckte sich aus Mals, Tartsch, Schluderns, Glurns, Tschengls
, selbst, in Gries und .Terlan. — Ob und was ich während dieser 3 Monate an allen diesen-Orten — von Verona vis Mals geleistet, ich hab's dem Allwissenden —der ewigen Wahrheit auheimgestellt mit den Worten: »daß du es
