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Subject heading: g.Lana <Dekanat> ; g.Meran <Dekanat>

Pfarre Lana, KurcUie Völlan. 7» die Wieser'fche Innovation nicht behagt haben mochte, Völlan und erhielt den Herrn Josef Hof er, geboren in Latzfons 13. Fe bruar 1806, gestorben in Völlan 27. Oktober 1880, zum Nach folger. Dieser Priester hat sich durch Vorbereitung vieler studieren- der.Jünglinge für die Gymnasialstudien und durch seine rastlose Tätigkeit für das Wohl der Gemeinde große Verdienste erworben.^) Sein Nachfolger wurde am 23. Juni 1882 Herr Andreas Wörndle, geboren zu Eppan

studierender Jünglinge feiner Verwandtschaft „Studienstipendien' zu stiften. Weiters wurde im Stift briefe festgesetzt, daß die Gemeinde für das Vermögen des Benefiziums zu haften habe und daß dem jeweiligen Dorfmeister zu Bullau die Beitreibung der Interessen der Kapitalien des Frühmeßbenefiziums obliege. Ob aber durch obige „Aufbesserung'' dem Benesizium eine Wohltat erwiesen worden sei, bleibt allerdings sehr fraglich, weil nicht einzusehen ist, wie mit 1500 fl. R. W. ein entsprechender Ersatz

für das heute auf WM Kronen bewertete Frühmeß- gütl am Steinweiher geboten worden sein soll. Auch ist es unerklärlich, mit welchem Rechte die Gemeinde durch ihre zwei Ausschüsse diese Realitäten des Frühmeßbenefiziums veräußern konnte. — in Zu seinen bekanntesten und vor züglichsten Schülern zählten Monsignore Joannes de Montel, derzeit Dekan der hl. Rota in Rom, Monsignore Josef Wieser, gewester Propst in Bozen und dessen beiden Brüder, die Jesuiten Dr. Johannes Wieser, gewester Univer sität professor

in Innsbruck, und ?. Matthias Wieser, derzeit Superior des Missionshauses in Steyer, Oberösterreich. Die Gemeinde Völlan verdankt Herrn Frühmeffer Hofer ihre im Jahre 1850 erreichte Selbständigkeit und Unabhängig keit von den großen Gemeinden Lana und Tisens. Die Lvstrennung der mit den Gerichtsgemeinden Lana und Tisens sonderbar verquickten Böllaner- und Ratteiserhöfe hatte einen heißen Kampf abgesetzt. Frühmesser Hofer diente der Gemeinde nach der erkämpften Selbständigkeit bis zu seinem Tode unentgelt

lich als Gememdesekretür. — 2) Nachdem dieser schon seit dem Jahre I9W zur Ausübung seelsorglicher Verrichtungen wegen Alter und körperlicher Ge brechen unfähig geworden, erbat sich die Gemeinde vom Deutschordenspriester- Konvente in Lana einen Hilfspriester, der vom Herrn Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Eugen am 7. Mai 1904 zu Zl. 108 G- K. in der Person des Deutsch ordenspriesters V. Valentin Kro e ß konzediert wurde, worauf Herr Wörndle resignierte, in den Desizientenstand trat

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Religion, Theology

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1910

¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)

Page 65 of 344

Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; g.Schlanders <Dekanat>

Die Pfarre Schlünders. 57 sprach. Da man aber, statt gemäß dem Übereinkommen mit dem Orden, die Kirche bloß zu verlängern und den älteren Teil zu restaurieren, bald nach dem 1758 begonnenen Baue die Kirche ganz mederrieß und selbe erweitert ganz neu aufbaute, so tat der Landkomtur Einsprache/woraus sich ein längerer Streit entwickelte, bei welchem die Gemeinde auch noch andere Klagen und Forde rungen gegen den Orden einflocht, so daß selber sogar vor das Landes-Gubernium gebracht wurdet

) Da beide Parteien erklärt hatten, sich seinem Schiedssprüche zu unterstellen, so erklärte dasselbe: 1. Infolge des bisher vom Orden fortwäh rend ausgeübten Patronats und des damit verbundenen Präsentationsrechtes könne dieses von besagter Gemeinde- und Kirchenvorstehung nicht mehr be stritten werden. 2. Demzufolge ergebe es sich von selbst, daß der „Akt vom 7. Mai 1758, vermöge welchem der Grundstein der neuen Pfarrkirche gelegt worden', den Rechten des Deutschen Ordens nicht in, mindesten nachteilig

bei derlei Vorfällen das dem Patronatsrechte anklebende Borrangs- und jedes andere gebühre-de Recht samt dessen Ausübung dem Orden offen stehe. 3. Dem Verlangen der Gemeinde: „bei Erledigung der Pfarre selbst einen Seelsorger und zwar aus dem Weltklerus sich wählen zu dürfen', habe der Orden genügend entsprochen, und einem Ortskinde, wenn es in den Orden getreten, und die erforderlichen Eigenschaften besitzt, den Vorzug einräumen zu wollen. 4. Auch bei der nach alter Gewohnheit privativen Anstellung

des Mesners soll künftighin der Or den ein Pfarrkind gegen Kaution bevorzugen. Der Orgelaufzieher und Toten gräber wären comulative mit der weltlichen Kirchenvorstehung zu ernennen. 5. Die Bestellung und Kongrua des Pfarrvikars, sowie die Besoldung obbe- fagter Personen soll vom Deutschen Orden ohne Abzug bestritten werden. 6. Da die Haltung eines Pferdes für Versehgänge längst außer Übung kam, so solle es dabei bleiben so lange sich die Gemeinde nicht beschweren kann, daß Kranke vernachlässiget

aufzuhelfen, versprach, die zehn nächst folgenden Jahre das ewige Licht allein herzuschaffen, so soll er sein Wort halten. 8. Die zu dem Ordensritter-Altar erforderliche trockne und nasse Be leuchtung, Paramente, Zierde nebst jenen:, was davon der Landkomtur 1767 in kostbarem Werte dahin verehrt hat, soll behufs Erholung der geschwächten Kirchenmittel auch zehn Jahre bestritten werden. 9. Obwohl die Gemeinde beim Kirchenbau einseitig vorgegangen, so wolle der Orden wegen der großen Unkosten

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Religion, Theology

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1907

¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)

Page 336 of 399

Subject heading: g.Lana <Dekanat> ; g.Meran <Dekanat>

Die Pfarre St. Peter-Gratsch. 333 Unter den altherkömmlichen Kreuzgängen, die im Jahre 1858 bedeutend reduziert wurden, verdient besonders jener auf das Vigiljoch zur sogenannten Wetterherrnkirche daselbst, erwähnt zu werden. Dieser uralte Kreuzgang wurde zu wiederholten Malen, so insbesondere im Jahre 1770 vom Bischof von Chur abgeschafft und in einen solchen auf die Töll (15. Juni) umgeändert; jedoch die Kraft dieses Kreuzganges gegen Hagelschlag war der Gemeinde so einleuchtend, daß bereits

. Die Bruderschaft zum allerheiligsten Herzen Jesu wurde im Jahre 1802 vom Pfarrer Heinrich Weiskopf er richtet. Zum Zwecke der Ar men Versorgung besitzt die Gemeinde Grätsch ein eigenes Haus und hat einen kleinen Armenfond; die Fraktion Kronsbichel aber ist als zur Gemeinde Tirol gehörig, auf die dortige Armenanstalt angewiesen. Die Psarrschule entstand wahrscheinlich erst zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia und wurde immer in Grätsch in einem gemieteten Häuschen (jetzt Pfarrwidum) gehalten. Als Lehrer fun

gierte in den ersten Zeiten der sogenannte „Page'^) des Pfarr-- widums in St. Peter, welcher dann während der Schulzeit zu Mit tag bei den Bauern in Gratfch der Reihe nach zu Gaste war, sonst aber Verpflegung und Lohn beim Pfarrer in St. Peter hatte. Allmählich hob sich die Stellung des Lehrers, denn vom Jahre 1808 bis 1819 hatte die Gemeinde Grätsch einen eigenen, von ihr besoldeten Lehrer; dann versah wieder der „Page' des Widums die Schule bis 1846, in welchem Jahre ein zum Teil von der Gemeinde

, zum Teil vom Pfarrer als Organist :c. besoldeter Lehrer angestellt wurde. Heute hat Grätsch eine eigene systemisierte ein- klassige Volksschule mit über 50 Kindern und ein schönes, ganz auf eigene Kosten von der Gemeinde gebautes Schulhaus. Für die Mesnerei an St. Peters Pfarrkirche hat niemals eine Stiftung bestanden, sondern sie wurde, für die Stolagebühren jedenfalls noch anfangs des 17. Jahrhunderts vom Besitzer des Schappnerhofes in Kronsbichl versehen, was „zum Jrrwohne Ge legenheit gäbe

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Religion, Theology

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1903

¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])

Page 334 of 343

328 Das Decanat Bozen. Stunde früher ein Zeichen zu geben, auch an Werktagen zu jeder hl. Messe und zwar soll er letztere an einer für die Gemeinde be quemen Stunde lesen. Predigt ist nur jeden zweiten Sonntag zu halten, weil der Seelsorger an den Hauptfesten der Mutter- Arche mit Beichthören Aushilfe leisten muss, nachdem er zuvor in Maas Messe gelesen hat, hingegen Evangelium und Epistel vor lesen und offene Schuld vorbeten; Bormittag, jeden Svnntag Nach mittag Christenlehre halten

und Rosenkranz beten. Wöchentlich muß er für den Hochw. Herrn And. Thierhamer und alle anderen in der Gemeinde Verstorbenen eine hl. Messe lesen und 4 Messen in der Quatemberzeit für die adelige Familie von Pfeifersberg. Der Krankenbesuch und das Wettersegnen wird besonders betont. Bei Ausfpendung aller Sacramente soll der Curat unabhängig vom Pfarrer vorgehen können. Wird bei Begräbnissen ein zweiter Priester begehrt, so sind die Priester von Mölten hiezu zu wählen. Dort sollen wie auch in Flaas die Ehen

verkündet und das Taufwasser wie das hl. Öl geholt werden. An den Bittagen haben die Flaaser nach Mölten sich zu be geben, wie am Pfingst-, Kirchweih-und Frohnleichnamsfest mit dem Curaten prozessionsweise einzutreffen und einmal im Jahre zwei Wachskerzen zu verehren. Bei verlangten Bittgängen außerhalb der Curatie hat der Curat seine Verpflegung, wenn Mölten nicht berührt wird, von der Gemeinde zu fordern. Hingegen ist der Curat von allen Abgaben srei, auch von der Steuer des jüngst für das Benefizium

angekauften Tabergutes, nur die päpstlichen Collekten hat er zu bestreiten. Die Besoldung des Messners und alle Erfordernisse sür die Kirche und den Gottesdienst müssen vom Kirchenvermögen und im NothfMe von der Gemeinde bestritten werden. Der Pfarrer von Mölten hat das Recht, das Patrocmiums- und Kirchweihfest mit Amt zu halten und erhält dafür das Mittag essen. Dasselbe gilt bei Vornahme der Kirchenrechnung. Auch das Zehentrecht bleibt ihm wie bisher. Der Psarrer darf alle vor der Errichtung der Curatie

gestifteten Jahrtage abhalten und die be treffenden Bezüge einHeben. Der Stifter der Curatie, Herr Thierhamer, erbat sich vom Domkapitel die „Erlaubnis, der erste Curat' zu sein, und seinen Nachfolger bestimmen zu dürfen. Den dritten Curat zu wählen bestimmte dasselbe: das Patronatsrecht habe der Pfarrer abwechselnd mit der Gemeinde, nur wären die Thierhamer'schen Verwandten vorzuziehen und dann auf einen jeweiligen Cooperator in Mölten Rücksicht zu nehmen. Die Gemeinde verpflichtet

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Religion, Theology

Year:

1905

¬Das¬ Dekanat Sarntal, Klausen und Kastelrut.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 3)

Page 125 of 312

Physical description: 307 S.

Subject heading: g.Sarntal <Dekanat> ; g.Klausen <Bozen, Dekanat> ; g.Kastelruth <Dekanat>

Location mark: II 5.562/3

Intern ID: 105516

122 Das Dekanat Klausen- zählte diese Bruderschaft 2039 Mitglieder; sie steht heute noch in Blüte, wosür auch die allgemeine Feier derselben am Dreifaltigkeit-Sonntag Zeugnis gibt. In bezug der Armen ver sorgung ist zu bemerken, daß die Gemeinde 1899 den Untergamperhof samt Gütern kaufte, um den Armen in einem eigenen Hause Beherbergung bieten zu können, jedoch erhalten sie keine Verpflegung. Jene Armen, welche ihren Unterhalt nicht selbst ausbringen können, bekommen von dem vor handenen

Armensonde (verwaltet durch die Gemeinde) oder von der Gemeinde unmittelbar das nötige Kleingeld. Verschämte Arme suchen sich gute Herzen in der Gemeinde zu gewinnen. Die Schule ist zweiklassig, gemischt. Reihenfolge der Frühmesser und Pfarrvikare in Latzfons. 1473: Johannes Messer er (IIvsp. Lrix. o. 27). — 1435: Wo lfgang Rinder; resignierte und ihm solgte 1485 Al bert Kues beck, bischöslicher Kaplan aus der Diözese Salzburg (luvest. ?rot. 190). — 1512: Johannes Ober Haus er, starb gleich

); unter ihm wurde der Widum bei St. Jakob gebaut; die eine Halste der Kosten trug die Kirche, die andere die Gemeinde. — 1654: Martin Winterberger. — 1657: Franz Brunn er.— 1659: Kaspar de Kas Paris. — 1661- 1688: Gregor de Solar; 1682 erhielt er einen Kooperator (Braundorn M. S.); 1683 wird ihm die Seelsorge, die Predigt an Sonn- und Feiertagen und die Messe sür die Ge meinde an diesen Tagen auferlegt. (Visit.-Akt. v. I. 1704.) Das Jahr 1682 sieht man als Gründungszeit der Kuraiie an. —

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Religion, Theology

Year:

1910

Page 112 of 344

Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; g.Schlanders <Dekanat>

104 Das Dekanat Schlünders. v. Martin zu Oberpairsberg im Dorse bei Bozen über. Für die Wohnung des Benefiziaten entbot sich die Gemeinde zu sorgen, was auch geschah. Da diese aber ziemlich weit von der Psarrkirche ent« sernt war, so verkaufte der Besitzer der nahen Annenberger'fchen Burg (Burg Latsch; Familie v. Martin) den Teil an der Mittags seite mit dem anstoßenden Garten an die Gemeinde sür 400 sl. mit dem Anerbieten, 300 sl. beizutragen, wenn aus diesen Räumen der Frühmeßwidum erbaut

wird. Die Kapelle mit der Zahl 1715, wo eine Wochenmesse Zu lesen war, wurde Speisesaal. Aus der Burg Latsch, ein Viereck von 164 die ihrer Lage nach hart an der alten Heerstraße mit zwei Zugbrücken sehr hohen Alters sein dürste, saßen im Frühmittelalter die Herren von Laas, welche sie dann einem Zweig der Freiherren von Annenberg verkauften.^) 4. Das Benefizium an derBühel-Kirche wurde laut Stistungs-Urkunde 1487 von der Gemeinde Latsch unter ihrem Patronati, Wahl- und Präsentationsrechte errichtet und dotiert

von 1833 gibt deren zwei an, in neuester Zeit sehlt der eine nur aus Mangel an Priestern. Näheres ist über die Stiftung der Kooperativen nicht bekannt, wohl aber eine Instruktion von 1689. Von anderen Stiftungen und den sür die Pfarre abgeschlossenen Verträgen, Käufen und dem Psarrvermögen besteht im Gemeinde- Archiv ein Verzeichnis von 1385—1400 mit späteren Fortsetzungen, z. B- 1678.-) Bei der Visitation vom Jahre 1639 wurde befohlen, den Tabernakel auf den Hochaltar Zu übertragen. — Das wöchent

liche „Pfinstagamt und die 40stündige Anbetung des Allerheiligsten in der. Fasching' stiftete 1742 (9. Oktober) Anton Kleinhans. Uber ältere Bruderschaften belehrt uns ein Verkündezettel von 1640, ebenfalls im Gemeinde-Archiv vorfindlich. Laut Visita- Pfarr-Arch. - - s) Urch.-Ber. III, 48. Staffier II, 592.

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Religion, Theology

Year:

1910

Page 267 of 344

Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; g.Schlanders <Dekanat>

Die deutschen Seelsorgen. 259 Von besonderen Andachtsübungen sei besonders erwähnt, daß täglich beim Abendgebet von den Bewohnern regelmäßig ein „Vaterunser' und „Ave Maria' zu Ehren des hl. Florian gebetet wird. Tatsächlich wurde auch die Gemeinde seit Menschengedenken nie von einer Feuersbrunst heimgesucht. Die Rosenkranz, bruderschaft wurde am 30. Januar 1701 durch den Domini kaner Bartholomäus Brmni von BiZenza errichtet und mit vielen Privilegien ausgezeichnet. Daher wird auch dreimal

in der Woche der Rosenkranz mit je süns „Gesätzlein' gebetet, so daß es einen Psalter ausmacht. Der Marianische Liebes bund wurde 18. September 1861, die HerZ-Jesu°Bruderschaft am 6. November 1875 eingeführt. Das 40 stündige Gebet um Ostern besteht seit ungefähr 40 Jahren und wurde durch fromme Stiftungen errichtet. Außer den gewöhnlichen kleinen Kreuzgängen in die Nachbarorte macht die Gemeinde jährlich am 24. Juni, Johannes tag, einen Kreuzgang auf dem kürzesten Wege (4 Stunden) nach Weißenstein

; bei großer Trockenheit oder anderen schweren Nöten macht man diesen Gang über Auer und „Peter Kösele'. Da er 13 Stunden in Anspruch nimmt, nehmen nur Männer daran teil, welche schon um 12 Uhr nachts zu Hause ausbrechen. An die Pfründe sind 52 Stiftämter und 175 Stiftmessen gebunden. Das Kirchenkapital beträgt 34.275 X, die Pfründe 14.000 L. Das Patron at über die Seelsorge übt seit alter Zeit die Gemeinde aus, weil sie die Kuratie stiftete. Im Beginne des 18. Jahrhunderts aber, unter dem Kuraten Bozetta

, wollte es mit aller Gewalt der Pfarrer von Cavalese beanspruchen. Aber das Ordinariat von Trient entschied sich endlich für das Gemeinde- patronat: Lesserà àolo st malitia hat die Gemeinde (konàss) den Kuraten AU wählend) Von den übrigen Dorfereignissen sei noch erwähnt, daß der Trüden bach in seinem „Wirkungskreise' oft große Verheerungen anrichtete... Am 17. November 1767 wurden „bei den Mühlen' durch die Überschwemmung dieses Baches vier Häuser zerstört. Dabei gingen 3 Elternpaare samt den Kindern und ein Arbeiter

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Religion, Theology

Year:

1903

¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])

Page 234 of 343

228 Das Decanat Bozen. 1778—79 wegen Einführung der „Normalschule' zwischen Gemeinde und Stift viel verhandelt wurde. Aber weil erstere „gar zu viel IsWs vorschrieb' und die Oberinspektion haben wollte, zerschlugen sich die Verhandlungen und die Gemeinde stellte 1779 einen Welt priester als Schullehrer an.i) Somit ward die damalige „Neu schule' in Gries begründet. Weil aber der Unterhalt für den Weltpriester zu.kostspielig wur, knüpfte die Gemeinde 1782 mit dem Stiste wegen Übernahme der Schule

und ein Laie Unterlehrer. 1857 erhielt Munter die Cura rie Karneid, worauf die Gemeinde Gries die Schule von zwei weltlichen Lehrern mit entsprechender Besol dung besorgen ließ. Seit 1860 sind durch die Opferwilligkeit des Abtes Adalbert die Mädchen von den Knaben getrennt und wer den von Tertiär-Schwestern unterrichtet. 1890 war die Gemeinde Gries infolge der. wachsenden Bevölkerung genöthiget, ein neues Schulhaus zu bauen, in welchem die Knaben untergebracht wur den, während die Mädchen im alten

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Religion, Theology

Year:

1903

¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])

Page 165 of 343

von Eberschlager, die Kirche in gutem Stande erhalten, sowie ansehnlich ausgestattet worden war, suchte 1779 die Gemeinde- Fraction mit einigen Sommerfrischbewohnern eine ansehnliche Summe sofort zusammenzubringen, um einen eigenen Priester zu erhalten, der den Gottesdienst und auch Christenlehren halten sollte. Zugleich erstand ein neues Haus, als dessen Wohnung, wozu die Gemeinde-Fraction die Baumaterialien lieferte. Der Pfarrer von Unterinn erhielt für seine früheren Bezüge eine angemessene Ent schädigung

. So wurde ein eigener Priester in der Person des Johann Ev. von Zallinger angestellt. Es fehlte aber noch eine Summe zum notwendigen Gründungscapital; die Gemeinde- Fraction entschloss sich nun, den Abgang zu ersetzen, konnte sich aber mit den von Eberschlager'schen Fideicommiss-Besitzern erst vergleichen, nachdem 1844 mit Anton von Eberschlager diese Familie ausstarb. Jetzt verlangte die Gemeinde-Fraction von den EberschlagerMen Erben die Herausgabe der vausa zà; erst nach längeren Verhandlungeu kam

der Vergleich vom 9. August 1848 zustande und erhielt die Gemeinde-Fraction das Patronat. Die Errichtung eines förmlichen Stiftbriefes zog sich aber bis zum Jahre 1858 hinaus, wo dieser am 24. October endlich zustande kam und von Trient am 24. November desselben Jahres bestätiget wurde. Wie klein auch Oberbozen stets war, so dachte man bereits 1786 daran, dass ein zweiter oder Hilfspriester (Cooperator) ge stiftet werde. Gleich bestimmte zu diesem Zwecke Josef von Eber-- fchlager MM fl., deren Zinse bisher

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Year:

1904

¬Das¬ Dekanat Neumarkt und Kaltern : (mit Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 2)

Page 241 of 280

Physical description: 272 S.

Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol, Dekanat> ; g.Kaltern <Dekanat>

Location mark: II 5.562/2

Intern ID: 105513

' zu Ehren Maria Heimsuchung eingeweiht werden konnte. Sie hat wie das-Kloster 1 Klometer südlich von St. Michael eine angenehme Lage und ist gegen Süden gerichtet. Sie dient, wie schon gelegentlich bemerkt wurde, nun zum Gemeinde-Gottes dienst; die 7 —8 Patres Kapuziner leisten Aushilse in der Seel sorge und halten regelmäßige Sonntagspredigt in St. Pauls. Auch dieses Kloster wurde ansangs des 19, Jahrhunderts aus ganz kurze Zeit ausgehoben, die Kirche jedoch nicht gesperrt, weil der Gemeinde dienend

der Pfarrer: Für diesen Fall nun habe der Bischof 3 pensionierte Priester zur Verwendung in der Gemeinde Eppan zugesagt. Bereits am 3. November erhielt die Gemeinde durch die Vizeprä- fekwr den Auftrag, den auswärtigen Kapuzinern die Pässe zuzustellen und vom Kloster Besitz zu nehmen. Infolgedessen schickte man dann am 19. Dezember Abgeordnete zum Bischof, daß er sich um Beibehaltung der Klosterkirche an nehmen möchte, da die Gemeinde schon den Auftrag habe, die Gebäude samt Kirche und Paramenten

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Religion, Theology

Year:

1905

¬Das¬ Dekanat Sarntal, Klausen und Kastelrut.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 3)

Page 307 of 312

Physical description: 307 S.

Subject heading: g.Sarntal <Dekanat> ; g.Klausen <Bozen, Dekanat> ; g.Kastelruth <Dekanat>

Location mark: II 5.562/3

Intern ID: 105516

Die ExPositur zu Maria Hilf in Wolkenstein. 305 Der Boden dieser Gemeinde liefert wegen seiner hohen Lage, zwischen 1430—1580 Meter, nur Hafer und Gerste und ein wenig Roggen, dafür aber einen kräftigen Graswuchs und vorzügliche Alpenweiden. Die Talsohle, Vires genannt, gleicht einer schönen großen Wiese, in deren Mitte die Kirche steht. Diese samt der nörd lich daran stoßenden Alpenwiese lìiZsoa und der Weide Ktsvia sind Eigentum der gräflichen Familie Wolkenstein-Trostburg

. Die gottesdienstlichen Verrichtungen wurden von St. Chri stina aus vorgenommen. Insbesondere bestanden diese in den ge wöhnlichen Gottesdiensten an den Festtagen des Jahres, welche unser lieben Frau ohnehin bestimmt sind, und welche stets für die gesamte Gemeinde bei U. L. Frauenkirche in Wolkenstein gehalten wurden, mit Predigt und Amt. Dann war alle Mittwoch ohne Applikation und alle Samstage mit Applikation eine Messe Zu lesen. Die Gemeinde wollte aber sür sich einen eigenen Geistlichen in Wolkenstein

Fischteichen Fisch bürg nannte und mit ihren roten Türmen weithin kennbar ist, nun aber (wie bemerkt) infolge eines Geschenkes der Gemeinde Wolkenstein als Armenhaus dient und fast nichts mehr an den stattlichen Bau erinnert, als einige aus Porphir gehauene Säulen und die vor dem Schlosse gepflanzten Zirbelbüume. Schon Conrad v. Villanders nahm davon das Wappen v. Wolken- stein, rot und filberwolkenförmig, schräg nach rechts geteilt, in sein Stamm wappen (drei in blau aufsteigende silberne Spitzen

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Year:

1907

¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)

Page 233 of 399

Subject heading: g.Lana <Dekanat> ; g.Meran <Dekanat>

von Ulm, welcher den Haslingern seit 1413 eine Sonn- und Festtagsmesse lesen ließ und die Urbani- und die Arbeiter- Bruderschaft, letztere 1418-), errichtete. Er war Pfarrer bis 1422. — Andreas Schreier von Memmingen oder Roderà, 14Z3— 1439. Von ihm forderte die Gemeinde 1427: „Daz er zum minsten drei erbar Priester bei im solle haben.' -- Lukas Körner, vis 1460. Unter ihm erhielten die Brüder in Mais di^ Erlaubnis, „3 Tage in der Woche Fleisch zu essen'. — I oh a n n Ru binger, f vor 1473. — Ludwig

Schmidt von Ulm, s vor 1479.^) — Jakob Petermann, vertauscht 1480 die Pfarre Mais mit jener von Flies. — Sigmund Heller aus Salzburg, zuvor Psarrer in Meß, starb vor 1483. — Johann Gwin aus Regensbnrg, Domherr von Trient und Chur, gebürtig aus Regensburg. Er war aus dem Weltklerus der letzte und dies mit geringer Zufrie denheit der Gemeinde. Nach völliger Einverleibung der Psarre mit dem Kloster Stams resignierte er 1494 gegen eine jährliche Pen sion von 80 sl.4) Hernach erhielt er am 30. Inni 1498

) — Dominikus Bochettus (in deutschen Urkunden Notizen über den Verlauf der Geschichte der Pfarre eigens zu behandeln, wer den selbe bei den einzelnen Seelsorgern aufgeführt. — LsnksNaH. A. S. und Schnitzer, Die Kirchs d. hl. Big. I, 138. — Arch.-Ber. — ») Ferd. Ztschr. 1SW, 59. — Arch.-Ler. I, 276. —. ^ Bisher ging man von Mais jährlich mit Kreuz zur Kirche der hl. Magdalena in Aukerridnaun, jenseits des Taufens, L—V Stunden weit. Wahrscheinlich auf Anraten des Pfarrers Nägele schickte nun die Gemeinde

eine Deputation nach Trient, den Bischof um eine Abänderung zu bitten. Diese erfolgte mit dem Bemerken, das; dafür der àuzgang zur hl. Magdalena nach Grätsch gemacht, in Ridnaun aber jährlich eine heil. Messe bezahlt und das übliche Opfer dahingeschickt werde. — Bei dieser Gelegenheit bat man auch „um Handhabung des Gemeinde- Gelübdes': Tie Feierabende zu hallen, unter der Strafe Vvn 1 Pfd. Wachs

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1907

¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)

Page 271 of 399

Subject heading: g.Lana <Dekanat> ; g.Meran <Dekanat>

von der Deutschordenspsarre in Lana versehen. Im Jahre 1525 erhob die Gemeinde Klage wegen der von dort aus zu besorgenden Messen und wie es scheint nicht ohne Grund. Selbe brachte endlich selbst an die Regierung zu Innsbruck die Bitte, hierin Vorsorge zu. treffend) Im Jahre 1610 kam der Landkomtur mit der der Deutsch ordenspsarre Lana eingepsarrten Gemeinde Gargazon wieder in Streit, nämlich wegen Vorbehaltung des nassen Zehents, und reichte deswegen am 15. Dezember desselben Jahres eine Beschwerde-- schrist

gegen sie ein; allein es zeigte sich, daß die Gemeinde in ihrem Rechte war/) . ' rich maier, gewaltiger Richter AU Gargazàn. Seit Anfang des 17. Jahrhun- derts kommt dieses Gericht dem Kelleramte von Meran einverleibt vor (Tar- neller, Höfenamen). — Brandis, Landeshauptleute, S. 126. — Tar- neller 1. v. — Diese entschied: In Zukunft soll jeder Landkomtur zu Bozen durch den Pfarrer in Lana wöchentlich 2 Messen, eine am Sonntage, die an dere an einem ihm gelegenen Wochentage zu Gargazon halten lassen, die Kranken

und Getreide geben (?. I. Ladurner, Gesch. d. Deutschen Orb., S. 133). — Am 5. Jänner 1611 erklärte sich die gesagte Gemeinde an den Keller- amts-Berwalter in Meran: Der jetzige Deutschoànspfarrer zu Lana, Ma gister Georg Krieß, halte die Entscheidung vom 18. Juli 1525 gar nicht ein indem er, so lange er Pfarrer sei. gar keine Wochenmeffe in ihrer Kirche, und im vergangenen Jahrs sogar an 22 Sonntagen zu Gargazon keinen Gottes dienst gehalten habe..Und obwohl er die Verpflichtung habe, die Kranken

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1910

Page 134 of 344

Subject heading: g.Passeier <Dekanat> ; g.Schlanders <Dekanat>

126 Das Dekanat Schlünders. ähnlich.^) Eine Ex Positur wurde am Z.März 1501 hier errichtet, unter dem „Patronate der Gemeinde und des Grafen Hendl zu Galsaun', jedoch so, daß diesem unter dreimalen Zweimal das Präsentationsrecht gebührt. Laut Visitations-Akten V.J. 1682 hatte zu den bereits damals seit 150 Jahren gestifteten monatlichen St. Antoni-Messen die Gemeinde Tiß 20 fl., die Kirche wie die Herren Baron Hendl je 10 fl. beizutragen. Die St. Martins--, nun Marienkapelle in der Burg

, wenngleich einfachen Form mit Kreuzgewölbe. Zum Messelesen wird sie wegen weiter Entfernung der Expositurkirche an Werktagen fast immer gebraucht, besonders während der Schulzeit. Im Jahre 1863 kaufte nämlich die Gemeinde Goldrain das ganze Schloß Goldrain zum Zwecke für Wohnung des Expositus, des Lehrers, zur Einrichtung von Schulzimmern und einzelne Arme zu beherbergen. St. Anton Abt, gewöhnlich „im Weinberg' genannt, auf einem sonnigen Hügel oberhalb Goldrain, ein romanischer Bau mit halbrunder Apsis

, nun Ruine, seitdem das Kirchlein Kaiser Josef sperrte und der Gemeinde überließ, welche wie schon bemerkt wurde, den Altar nach St. Anna in Schanzen als Seitenaltar schenkte. Es gehörte zu St. Medarden in Tartsch, von wo aus jeden Monat eine Messe gelesen werden mußte. Es geht die Sage, daß St. Anton an der Stelle einer heidnischen Opserstätte sich erhob. Zur Reihenfolge der Expositi von Goldrain--Tiß. Bis 1800 scheint es bloß Kapläne im Schlosse Goldrain ge geben zu haben. Der älteste bekannte

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Year:

1903

¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])

Page 291 of 343

15 fl. 4. Der Curat in Afing genießt die große und kleine Stola-, 5. verspricht die Afinger Gemeinde eine Kornsammlung zu gestatten, die etwa 111 Star Roggen abwirft) 6. verspricht die Gemeinde, dem Curaten ohne Entgeltung und Bezahlung den nöthigen Wein von Gries nach Afing zum Widum zum liefern; doch die Ochsen des WidumS sollen ebenfalls mitgehen; 7. verheißt die Gemeinde, die ersten 4 oder 5 Jahre 30 sl. jährlich zu zahlen; 8. versprachen die Asmger, für den am Hoferhof neuzuerstellenden Nidum alte Steine

, Kalk und Sand und Holzfuhren auf ihre eigenen Un kosten zu besorgen, alles Bauholz, „Rangen und Flecken' aus ihren Waldungen ohne Bezahlung zu geben. (Im Jahre 1826 musste die Gemeinde aufgefordert werden, etwas für die nöthige Reparatur des Widums beizutragen. Cur.- Arch.) Dagegen ist der Curat verbunden, in Afing die hl. Sacramente zu svender», die Wetterämter, Begräbnisse, Taufen und dgl. nach früherer Übung und Entschädigung zu halten, zu predigen und die Christenlehren zu besorgen

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1907

¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)

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es der Gemeinde, wahrscheinlich durch eigene Beiträge, eine Kuratie zu errichten; die Gemeinde übt auch das Patron atsrecht aus. Die Ausstattung des ersten Priesters be stand größtenteils aus Naturalien. Bereits 1650 wurde ein Ver gleich über die Grenzen mit jener eben in diesem Jahre in St. Wal burg gegründeten Kuratie gemacht.^) Da sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Bevölkerung etwas vermehrt hatte, so erwachte in der Gemeinde allgemein der Wunsch nach einem zweiten Priester oder der Bestellung

eines Koope- rators. Christoph Anton v. Seggenburg, Psarrer und Dekan von Ulten, Pfleger Josef Jakob Linser und Kurat Anton Lang unter stützten den Wunsch der Gemeinde in Trient aufs kräftigste. Den selben begründeten sie in ihrer Eingabe des Jahres 1759 damit, daß ein Priester allein in St. Nikolaus nicht mehr administrieren könne, da die Höfe weit entlegen sind, und daß sich nicht einmal Zweidrittel deren Bewohner zur Erfüllung der Sonntagspflicht ein finden könnten. Eine Aushilfe aus dem 8 Stunden

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1907

¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)

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12 Das Dekanat Lana. Mfir habe sich Jakob Andrä von Brandis mit der Gegenerklärung bedankt, wenn immer so Verfahren würde, hätte aller Streit ein Ende. Das fei eben die Form, welche sie wünschten. Im Jahre 1642 wird vom Pfarrer Roman Glöggl in Gegenwart und mit Zustimmung des Landkomturs mit der Psarr- gemeinde ein Vergleich geschlossen, demzufolge „die Frühmesse in St. Peter' dem Pfarrer erlassen wird, wogegen sich die Gemeinde Vorbehalt, einen „eigenen Frühmesser' anzustellen. Der Pfarrer

Benefizmten in Völlan und Gargazon oder Burgstall, zwei ver langt, deren einer zum Predigtamt tauglich sein soll. Unterm 2ß. November 1663 hatte der Gemeindesusschuß ein« fMg. aus unerheblichen Gründen, dem ordnungsmäßig angestellten Lehrer Sa spar Syessl gekündet. Dagegen protestierte die mit» »tereWerte Bogt- und Gerichtsherrschaft auf das entschiedenste bei der Landeshauptmannschaft, so daß die Aufkündigung wahr scheinlich ausgehoben wurde. Ebenfalls ohne Vorstellung vor der Gemeinde war beiläufig 1661

Herr Christian V erfchn all e r als Pfarrviksr eingesetzt worden. Tie Gemeinde beschwerte sich nun sowohl über diese Unter- laftung als auch über die Persönlichkeit des Pfarrers und brachte eS gelegenheitlich der bischöflichen Visitation um 166b bei deren AvWmiWr Dusir, dahin, daß er sich über den Lehmswandel des MmrerS wie über die Untauglichkeit der Hilfspriester beschwerte «Kd nsteren sog« zu einer Geldstrafe verurteilte. Infolge einer Wteren^Zitiervng des Pfarrers nach Trient, legt« sich'der

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Pfarre Mais, Kuratie Böran. 265^ gestiftet, sondern wurde nur auf Kosten der Gemeinde gehalten. Erst unter dem Kuraten „Matthias Jnnerhofer' kam durch Legate der Ortsbewohner die Kooperaturstistung zustande, da die Gemeinde^ deren Lasten schon aufs höchste gestiegen/ die Kosten hiefür nicht mehr zu bestreiten vermochte. Der erste Stistungsversuch war aber weder hinreichend noch gesichert. Daher gab sich Kurat „Anton Locher', Jnnerhosers Nachfolger, alle Mühe, das erforderliche Stiftungs

, besonders durch ein Vermächtnis von Johann Gereider, Kersch- bamer in Aschl. Mit der Kooperaturstiftung ist auch die Verpflich tung zur Abhaltung der Frühmesse an Sonn- und Feiertagen verbunden. Einen Ablaßbrief stellte 1788 Papst Pius VI. wahrscheinlich aus Bitte der Gemeinde aus, um leichter Beiträge zur Verlänge rung der Kirche zu sammeln; interessant ist, daß dieses Breve mit kaiserlichem Siegel und Plazet versehen erscheint.^) Von Bruderschaften ist außer den vier Standesbündnissen die Jesus

besteht im Tale Aschl. Die Armenanstalt ohne eigene Behausung besitzt wohl einen Fond, dessen jährliche Zinsen nur hinreichen, die allernotwendigsten Bedürfnisse zu decken, sonst aber von einzelnen Privaten und durch die Beiträge der Gemeinde unterstützt werden muß. I) Arch.-Ber. I, 463.

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108 Das Dekanat Lava. digen Anbetung des Allerheiligsten in den drei letzten Faschings- tagen. Einige Beiträge sind in Aussicht gestellt, um mit der Zeit eine „Frühmeßstistung' zu errichten. Auch für die Armen besitzt die Gemeinde ansehnliche Kapitalien, um sie im Armenhause oder außerhalb desselben zu unterstützen. Der für die einklassige gemischte Schule bestellte Lehrer hatte bis aus das letzte Jahr außer dem Organistendienst auch den eines Mesners zu versehen, nun ist er von letzterem

. Von dem ungefähr im 15. Jahrhundert aufgeführten Bau kam noch ein Stück des Schiffes, das gegenwärtige Presbyterium aus uns. Dieses beweist, wie klein die alte Kirche gewesen sein muß, so daß sich die Gemeinde bei vermehrter Bevölkerung notgedrungen sah, 1852 und 1853 zum Baue einer größeren Kirche zu schreiten. Es wurde durch Johann Gammon, Maurermeister, nur ein geräumiges Schiff gebaut, diesem eine Richtung gegen Westen gegeben; daran hat nun ein Stück des früheren gotischen Baues als Prcsbyterium

mit geradem Abschluß samt der Sakristei dahinter, zu dienen. In die neue Fassade setzte man zwei Langfenster des alten Baues, die wirklich schön sind im Vergleich zu den übrigen neuen, den Portalen und der Anlage des Rippengewölbes. Nach Einsammeln einiger Beiträge bestritt die Gemeinde selbst alle Kosten zum Neubau. Eingeweiht wurde diese neue Kirche durch Fürstbischof Benedikt Riccabona zu Ehren des hl. Valentin Bischof am 30. September 1865. Das Bild des Hochaltars malte Sieß in edler Komposition

, den Bischof Valentin auf einer Wolke kniend im Gebete und unter ihm Gicht kranke (!), die ihn anrufen, was mehr für Valentin Priester sich eignet. Die beiden Seitenaltäre nach Stauders Zeichnung versah Psenner mit ihren Bildern: Herz Jesu und Herz Maria. Diese ließ Kurat Köster nebst der Kanzel herstellen. Bald begeisterte man sich in der Gemeinde zu Beiträgen für eine neue Orgel, welche Orgelbauer Aigner in Schwaz mit 12 Registern baute. Den Friedhos verlegte man weiter nordwestlich von der Kirche

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326 Das Dànat Meran. XIV. Pfarre St. Ueter-Gratsch. Auf unserer Wanderung wenden wir uns, nach Meran zurück kehrend, nun westwärts dem Fuße des Küchelberges entlang über das Dorf Grätsch, eine Gemeinde des Kurbezirkes Meran, und steigen den sehr steilen Weg hinaus bis Zur Pfarrkirche St. Peter, nahe und in der Höhe des bereits besprochenen Schlosses Tirol gelegen. Diese Pfarrkirche, unscheinbar und sehr klein, ist nicht nur merkwürdig durch ihr sagenhastes Alter, sondern auch besonders

stiftung von Obermais) ausgegangen sind, ferner sieben Höfe aus der Gemeinde Tirol (Schloß Auer mit Burghof, Platterhof, Trit- scher, Gadner, Bachgut, Mittermüller und Stotzbinder), acht Höfe von Riffian (Thaler, Hofer am Turn, Gsaler, Hamele, Außermair, Jnnermair, Furgger und Walden auf Gfeis), weiterhin acht Höfe der Gemeinde Algund (Platter, Bogner, Leiter am Waal, Haas, Wohnhofer, Torggler, Baumgarntner und Gruber in „Vellmau') und endlich das Dörflein Pselders zuhinterst im Passeiertal, wel ches

jedoch schon 1752 als eigene Filialkuratie abgetrennt wurdet) Man ersieht daraus, wie weit verzweigt der Seelsorgekreis dieser Psarre ehemals war, man steht aber auch vor der sonder baren Tatsache, daß die der Kirche nächstgelegenen Höfe des Krons- bichls, einer Fraktion der Gemeinde Tirol, mit dem angeblich ur alten Schloß Turnstein in alter Zeit niemals zu St. Peter, son dern nach Tirol gepfarrt waren, obwohl die Pfarrkirche im Gebiete !) Es ist eine Sage, daß Melders (über das Spronserjoch

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