Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
— 174 — i-10. oder Zustimmenden ober doch ein Theil derselben erscheinen seit 1281 als Mitbesiegler der landesherrlichen Urkunden. Von Einräumung des Rechtes der Ratertheilung an andere Stände als die Landherrm, so z. B. an den Stand der landesfürstlichen Städte sowie an den der Ritter und Knechte, deren sociale Machtstellung sich mittler- weile gehoben hatte, finden sich schon im 13. Jahrh. vereinzelte Spuren. Von H. Leopold VI. wurden bei Feststellung der Maut zu Stein außer den Ministerialen
es mit Ausnahme der Herzoge selbst keine weltlichen Fürsten. ihm Schwind und Dvpsch, N. 103. ttt) Lichnowsky-Birk IV, N. 319. §.10. — 175 — Von der Erbverbrüderung, welche die Herzoge Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III. mit K. Karl IV., K. Wenzel von Böhmen und Markgraf Johann von Mähren 1364 zu Brünn schloffen, sagen die vertragschließen- den Herrscher, daß dieselbe „nach Rat, Willen und Gunst aller unserer Fürsten, Landherren, Ritter und Knechte, Bürger und Landsassen in allen unsern Landen
und Städte bis zur Abstellung des Friedens- buches zu nichts verbunden, d. h, der Eide gegen ihn ledig sein sollen.f) Der Schiedspruch von 1404 endlich, durch welchen die Herzoge Leopold IV. und Ernst die Streitigkeiten zwischen den Herzogen Wilhelm und Albrecht IV. beilegten, ermächtigte zur Ausübung des Widerstandsrechtes gegen jenen der beiden Herzoge, der den Spruch verletzen und Geuugthuuug zu leisten sich weigern würde, in gleicher Weise alle Räte, Prälaten, Landherren, Ritter, Knechte und Städte
der Herzoge Leopold IV. und Ernst von 1404, durch welchen dieselben im Berein mit 12 Räten die Streitigkeiten zwischen den Herzogen Wilhelm und Albrecht IV. ausglichen, wurde für den Fall der Verletzung des Spruches durch einen der beiden Herzoge und der Nicht- annähme der vom Berletzer angebotenen Genugthuung seitens des Verletzten *) Schwind und Dopsch, N. 114. **) Lichnotvsky-Birk, IV, N. 556, 557, 564—566, 5/0, 572—574, 577, 580—582, 588, 589. ***) Schwind und Dopsch, N. 103. t) A. a. O. N, 117