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Title A - Z
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Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 265 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
sie mit Füßen, weil Robert Blum als Verbrecher gegen Kaiser und Reich gestorben sei. Sie gewannen auch die Oberhand über ihre Mitschüler von der Linken, und ich küßte in diesen Tagen allen deutschen Schülern die rechte Wange für ihre tapfere Gesinnung, wenn sie mir auf den Gassen entgegenkamen, mit dem Ausruf: virìà puoi-, sie imr act ^.str-ì!' In den Aushängekästen der Buch- und Bilderherren war Blum's Bildniß auf einmal in allen Formen zu haben, groß, klein, farbig, Stahlstich, Gemälde, wie man's

, und viele weichherzige Kaufherren gaben es zum Frommen deutscher Einheit um einige Kreuzer wohlfeiler, um selbst den Minder bemittelten die Anschaffung desselben möglich zu machen. Andere Schildereien zeigten den Robert Blüm auf der Gerichtsstätte. Er hat sich bereits der Kleider bis auf Hemd und Hosen entledigt, ein Jesuits mit einem Crucifix macht ihm. die letzte Angst, über ihm erscheint im Gebirge von Tirol Andreas Hofer, der Gemeuchelte, der Leidensgenosse sür deutsche Freiheit. Auf anderen Bildern

für die Hinterbliebenen des Robert Blum, und das Comitè, welches dieselbe unterzeichnete, enthält das bunteste Gemisch von anrüchigen Personen, Literaten, Doctoren und Handwerkern, die gleichwohl gute Geschäfte machen. Die eingehenden Geldbeiträge werden mit Devisen an Vogt abgeliefert, der sie in der Reichstagszeituug abdrucken läßt. Da heißt denn eine Devise: „Erhebe dich, Rächer Deutschlands! und rette uns Vor Windischgrätz,' eine andere: „Blum's Blut komme über sie und ihre Kinder!' eine dritte: „Tod den Tyrannen

, der Cigarrenhändler aus Köln, abgedankter Reichstagsgesandter in der Schweiz, mit den Ministern zerfallen, gedrängt, sich zu verlauten als Volksmann, und mit dem gedankenlosen Muth.eines Emporkömmlings ohne Gefühl für Anstand und Schick lichkeit, macht in der Reichsverfammlung den Vorschlag, eine würdige Todenfeier für Robert Blum zu veranstalten. Er stellt sich gerührt, als wenn er nicht reden könnte, er führt keine Gründe an, die sich nach seiner Meinung von selbst verstünden. Venedey, der seit längerer Zeit

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Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 262 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
ist für Deutschland gefunden, Robert Blum soll hochleben!' Alle Prole tarier kredenzten ihren Aepselwein und nahmen ihre Mützen ab, im Gefühle ihrer baldigen Erlösung, die Wiener Reise war beschlossen! Herrn Blum zur Seite traten Fröbel, ein schlauer Mann von. mehr Kenntniß und wissenschaftlicher Bildung, welcher in der Schweiz ein Erziehungsinstitut geleitet und die Revolutionsgelüste der Schwei- zerradicalen mit dem ansprechenden Scheine von Maßhaltung und logischer Begründung überdeckt hatte, für diese Sendung

vom Club der Linken im Donnersberge gewählt, und für eine dritte Fraction der Linken Trampusch, Moritz Hartmann, der Poet, und noch ein Fünfter, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann. Als sich eines Abends die Nachricht von der plötzlichen Abreise des Robert Blum und seiner Reisegefährten in den Kreisen der Abgeordneten verbreitete, war Jedermann erstaunt über diesen uner warteten Muth, und viele konnten kaum au die Wahrheit dieser Thatsache glauben. Aber- der Wunsch schien allgemein

bei den meisten Abgeordneten, bei dem angesessenen Bürgern und der Garnison, daß Robert Blum einmal in die eigene Grube fallen und seine Strafe finden wöge. Wir hörten denselben sogar von zartem Frauenmunde emsig verlauten, denn Jedermann war der unaufhörlichen Wühlerei müde. Ja, als man erzählte, Vogt habe dem Herrn Blum bei der Abreise auf dem Bahnhofe die Hand gedrückt und scherzend gesagt: „Gib Acht, daß sie dich nicht aufhängen, verdient hättest du es längst,' erhob sich 'allenthalben Heiterkeit

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Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 263 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
falsche Ruf verbreitete, Blum sei nach Berlin entwischt, ergoß sich von Neuem eine Fluth von Carrica turen über Robert Blum, dessen Muth nie großes Vertrauen einge flößt hatte, und erheiterte die Frankfurter-Gesellschaft, welche trotz der bewegten ereignißreichen Zeit von der Langweile viel auszustehen hat. Männer und Frauen füllten nebenbei ihre Theestuudeu und Unterhaltungslucken bei der täglichen Mahlzeit mit schmerzlichen Klagen aus, daß der Volkstribun von Leipzig entkommen

eines schönen Morgens ein Brief an den Reichsverweser, zwar nur aus seiner Verwaltnngskanzlei in Wien, aber von zuverlässiger Hand, mit der bestimmten Nachricht, daß Robert Blum Zerschossen worden sei. Die Minister und das Bureau der Nationalversammlung werden noch vor der Sitzung rechtzeitig von diesem Fall unterrichtet. Sie erscheinen, ernsthaft, fast betrübt, v. Gagern mit etwas gebrochener, jedenfalls von tiefer Erschütterung zeugender Stimme, und feierlichen Haltung, die seinen Schmerz nur desto

, und in einigen Augen glühte es wie Thränenglanz. Ich fragte einen Nachbar um die Ursache dieser Erscheinung, er gab mir keine Antwort, den Blick starr auf die Tribüne gerichtet. Die Glocke des Präsidenten läutete, athemlose Stille herrschte im ganzen Hause, v. Gageru verlas mit unsicherer Stimme ein Schreiben aus Wien an den Abgeordneten Bauernschmied, worin Robert Blum's Tod ausgesprochen war. Ein anderer Brief, der später anlangte und ans Präsidium eingereicht Wurde, erzählte, die Einzelheiten der Hinrichtung

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Year:
1853
Charakterbilder
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Page 216 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
hinter Amerika, und die Drolligkeit seiner Gestalt stimmt ganz zum eigenen festen Sinn, der ihn aus zeichnet und den Blousenmännern vom 18. September so verderblich gewesen ist. Man rühmt seine wissenschaftlichen Kriegskenntnisse, die er in der Verbesserung der Zustände des deutschen Heerwesens mehrfach und zur Anerkenntniß von Seiten aller Sachverständigen bewiesen hat. Stämmiger, aber noch immer die mittlere Höhe nicht über schreitend, zeigt sich der Reichsmiuister Robert Mo hl, den man nicht verwechseln

und so rastloser Uebung stehen, er will nie glänzen mit Schlagwörtern und Ueberschwänglichkeiten, er ist so überzeugt von dem, was er spricht, daß ihm jeder Versuch ferne liegt, es auszuschmücken. Beck e rath von Crefeld, der Finanzminister, ein Protestant, den größtenteils strenge Katholiken ins Parlament gesendet, der längste Mann des gesammten Ministeriums, ist das gerade Gegenbild zu Robert Mohl in Wort und Haltung, obgleich an innerer Ehren haftigkeit ihm wenigstens ebenbürtig. Er spricht meistens

schwunghaft, und es ist schade, daß seine Stimme hohl und unausgiebig wie ver lorenes Donnergeroll aus lauter Ferne tönt. Er repräsentirt als Redner trotz seines Geschmacks an Ziffern und Zahlen im Ministerium die Romantik, und schwärmt nicht ungern in kühnen Bildern, die warm sind von Begeisterung, mit der unentweihten Seele eines Jüng lings. Ueber die Blumen seines Gartens ist noch kein Gifthauch gefahren, der an Robert Blum die Rede so unerquicklich und trostlos wacht; noch hangen an Laub und Blüthen

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Year:
1853
Charakterbilder
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Page 197 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
in ihren Verhandlungen. Die äußerste Linke hatte und hat ihren Versammlungsort im deutschen Hof, einem Gast- Hanse der Bockenheimergasse, unter der Oberleitung des Robert Blum, bereits gestreift von bösen Nachrichten aus Leipzig über seine zügellose Stellung in der Paulskirche als ein, seinem Mandate untreuer Ver treter des sächsischen Volkes, daher schmerzlich eingeengt zwischen der Majorität der Paulskirche und der Unart sächsischer Wähler. Die Folge davon war, daß sich bald darauf ein Theil seiner bisher gleich

der Proletarier, dem letzten Beweisgrund aller Behauptungen ossicieller Volksaufwiegelung, von der Tribüne mit lobenswerther Offenheit getrieben, und des Beifalls der Galerien gewiß, wenn anders die Zeichen der Linken richtig verstanden werden. Was Robert Blum mit meisterhafter Schlauheit und oft ohne Zweifel aus guten Beweggründen verschweigt, das kräht der wackere Simon von Trier in grellen Tönen in die Welt, unbe kümmert um Menschenliebe, Uneigennützigkeit und Volkserleichterung, die sonst wie Troddeln

nicht entziehen. Sie wollen nicht mit Robert Blum Minister werden, erheben jedoch so bedeutende Ansprüche auf die Zukunft, daß sie alles mögliche Talent, die genialste, unbeamtenhafteste Beweglichkeit der Geister vortheilhast brauchen könnten, Eigenschaften, die ihnen größten teils fehlen. Am äußersten Ende dieser Partei, da, wo sie über schlägt ins verläßliche linke Centrum, finden wir Raveaux aus Köln, seit einiger Zeit überaus manierlich, wohlwollend, vermittelungs- eifrig, wohl in Folge

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