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Title A - Z
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Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 66 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
diesen Wanderungen durch Feld und Wald, durch Berg und Thal wurde er mit den Landleuten und ihren Verhältnissen aufs Genaueste bekannt, ging mit Liebe in ihre innersten Bedürfnisse ein, und gewann durch freundliche Herablassung ihr Herz zur aufrichtigsten Mittheilung ihrer Gedanken und Wünsche. Er war dadurch die lebendige Chronik der ganzen Umgegend und der Vertraute aller Herzen. Mit jedem Begegnenden hielt er ein Ständchen, in jedes Fenster am Wege warf er einen fröhlichen Gruß

, an jedem Bruuueu setzte er sich nieder zu rasten und koste traulich mit den Wasserschöpfenden. Alten wußte er eine gute Lehre, einen nützlichen Rath, eine eindringliche Ermahnung zu geben. Es kam so weit» daß er auf dem Wege die wichtigsten Gewissensangelegenheiten der Bergbewohner fertig brachte.- Er legte ihnen je nach dem Bedürfniß ihr regelloses'Leben, ihr böses Beispiel, ihre anstößigen Reden so nachdrücklich ans Herz, daß sie unter häufigen Thränen seine Hand drückten und Besserung versprachen. Niemand

um den Gekränkten, daß er ihn zahm schmeichelte. „Man kann sich vor diesem Dorfkaplan nicht erwehren,' sagte mir einst ein Ortsvorstaud; „mag ' ich lächeln oder grollen, durch Regen oder Sonnenschein dringt fein verständiges Gesicht so grundehrlich durch, daß man sich ergeben muß.' In seinen letzten Phantasien hatte er noch viel mit solchen „Patienten' zn thuu. Er zog, im Geiste durch die Gegend, leise flüsternd ums einsame Gemüth des Sünders. „Manches Herz, ist so zart,' sagte er, „man darf es bloß am Aermel

„das Docterle,' und lispelte ihm beständig leise Worte ins Ohr, wozu er sich etwas emporhob, wie angeschmiegt zum vertrauten Gespräche. „Liebes Docterle, gutes Herz! mache dein „Mäulchen' nicht weiter als es ist, und die Zunge nicht spitzer als sie Gott erschaffen hat. Einmal steht Alles still, das Rad und die Mühle, das Wort und die That. Da liegt der Mensch lang gedehnt auf Hobelspänen, da sieht es gar ernstlich aus!' Das war seine letzte zusammenhängende Rede. Die Kraft hatte sich allmählich ganz

1
Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 48 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
Heiligung der Stadt, durch die er geheimnißvoll zieht, ein Himmels- grüß an alle Menschen, die ihm begegnen das Herz in der Hand, ein Segen des Wohnhauses, in welches er eingeht, um die bittersten Schmerzen zu stillen. Wehe der Stadt, die einer solchen Heiligung entbehrt!' Als man ihm erzählte, ein gelehrter Mann aus Bremen habe auf einer Reise in diesen öffentlichen Aufzügen mit dem allerheiligsten Sakrament eine Profanirung der Religion, eine lästige Schaustellung der Innerlichkeit erblickt

, erwiederte er lebhaft: „Das. sind doch wunderliche Ansichten! Alle Feierlichkeiten der Welt, alle Lust- und Schauzüge können Menschen von solcher Gemüthsart ertragen; nur der Umzug der Liebe unseres Heilandes verletzt ihr Herz, das arme trostlose Herz ohne heilige Communion, ohne innige Liebe zum Herrn, durch den die ganze Welt gemacht ist. Jede Sünde darf mit ihrem ruchlosen Aergerniß die Pflastersteine der Stadt austreten; nur öffentlich den Heiland anbeten soll man nicht, das sei eine Verletzung

haben, weil man fürchtet, daß ihm der katholische Gebetshauch verderblich werden kann.' Mit besonderer Vorliebe wünschte er diese Prozessionen ins Freie geführt, wo der Mensch sich in der Natur entfalten kann. „Nicht umsonst,' sagte er, „hat Christus seine größten Geheimnisse unter freiem Himm^ verkündet, gewiß nicht bloß aus Rücksicht für die Menschenmenge, sondern auch für das reine Element der Sonne und des Lichtes, welches den Verstand schärft, die Sinne läutert, und das Herz aus der Angst und Roth dieses Lebens

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Books
Category:
History , Religion, Theology
Year:
1841
Tirol und die Reformation : in historischen Bildern und Fragmenten ; ein katholischer Beitrag zur näheren Charakterisirung der Folgen des dreißigjährigen Krieges vom tirolischen Standpunkte aus
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Page 269 of 445
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 434 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte 1600-1740 ; <br />g.Tirol ; z.Kirchengeschichte 1600-1740
Location mark: II 102.144 ; II 93.280
Intern ID: 203720
D fassen Sie Much und Kraft, besteigen Sie den Berg des Herrn, Vereinigen Sie sich innigst mit ihrem Gott! Die Straßen voli Sion stehen verödet, Niemand wandelt zu sei nen heiligen Festen empor. Schwingen Sie die Flügel der Liebe und fliegen Sie ins offene Herz ihres Jesus, nistend daselbst, seufzend und singend wie eine Turteltaube, bewei nend die Schmerzen meines und Ihres honigfließenden Hei landes, die er erduldet in seinem bittern Leiden, feiernd und besingend die unendlichen Süßigkeiten

, welche gottliebende Seelen aus den Wunden des liebreichen Erlösers schöpfen. O welchen Jubel, welche Herzenslust schöpft die liebende Seele aus ihrem Gott! Ich wünsche Sie fliegen zu sehen wie einen Seraph gerad' ins Herz Ihres Gottes, aufstei gend in Liebe, absteigend in Demuth, umgebildet in Gott durch Reue und Liebe! O Liebe, o Liebe! mache ^uns 'eins mit Gott! Erheben wir uns von der Erde, empor zum Himmel! Da verkehre unser Geist, sich erneuend in heiliger Tugend!' Ein aUderes Mal sagte sie mit hinreißender

Be geisterung: -.Auf, o Freund! Gott sucht Sie, Gott braucht Sie! Hervor die Schätze Ihrer langen Studien! Ausgelegt die Fähigkeiten, womit Sie Gott geziert! Aufgebothen die tiefste Kraft Ihrer Seele im Dienste Gottes! Thätig ist der Teufel zum Verderben, rastlos die Welt zur Sünde, mäch tig das böse Beispiel Zu Verführung; wie können Sie die Hände in den Schooß legen als fauler Arbeiter ? Wie kön nen Sie einst vor Gott stehen, dessen Herz in der blutigen Kreuzesarbeit gebrochen ist ? Die Liebe rettet

sich selbst , die Liebe flammt ins Leben, aus Liebe Liebe säend, alle Men schen-lockend zur Liebe, zur Liebe Gottes!-- Durch dieses machtige Einfahren ins Herz der Priester, wie eine Gottge sandte , wirkte sie mif den bessern Theil der Geistlichkeit un endlich wohlthätig ein, ihre Sitten reinigend , die verbor genen Funken der geistlichen Beredsamkeit lockend und bil-

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1851
Predigten an's Tiroler Volk
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Page 87 of 414
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: VII, 448 S. : Ill.
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 93.273 ; II A-15.133
Intern ID: 115266
Gott und Gottes Wort verehren; aber ihr Herz ist zum großen Schaden ihrer Seele feindlich gegen Gott gesinnt und mit Trug und Heuchelei befleckt. Aus der Betrachtung dieser Wahrheit fließt dann von selbst der Schluß: Wer mit diesem Uevel behaftet ist, muß alle Sorgfalt anwenden, sich von dieser Sünde zu bessern; sonst ist seine Lebensweise eitel, und die Hoffnung der himmlischen , Freude für ihn verloren. Mir thut das Herz weh, daß ich gezwungen bin auch diese Wunde anzurühren

wie einen milden Früh ling sr eg en ans, auf daß der Samen des göttlichen Wortes gewässert und behütet von dir, überschwenglich gedeihe und Früchte des ewigen Lebens bringe? — Viele Christen suchen ihren christlichen Mitbrüdern die Meinung beizubringen, daß sie Gott und Gottes Wort verehren; aber ihr Herz ist feindlich gegen Gott gesinnt und mit Trug und Heuchelei besteckt. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten; denn solche Anbeter suchet der Bater. Daher muß

der Christ bei seinem Gebet auch in seiner innersten Seele empfinden, was seine Zunge ausspricht; sein Herz muß Gott geweiht und die Zunge nur damit beschäftigt sein, dieses freiwillige Opfer des Herzens auch äußerlich vor seinen christlichen Mitbrüdern kund zu machen. Er suchet bei seinem Gebete ' nicht seine Ehre und seinen Vortheil, sondern nur die Ehre Gottes und das Heil seiner Seele, nnd das Gebet seiner Lippen ist nichts anders, als ein feierliches Bekenntniß, daß wir jede Minute unseres

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Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 191 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
Herz stärkung. Andere Deputirte dieses Bezirkes sind Vermittler, wie Eisenmann, oder Abbitter, wie Venedeh, oder Znrücknehmer, wie Graf v. Wartensleben. Eisenmann legt bei solchen Ver- mittelungsvorschlägen nicht ungern feinen weißen Rock an,- um an die Roth vieljährigen Gefängnisses zu erinnern, und die Gemüther ver söhnlich zu machen, aber umsonst! er muß trotz der Theilnahme für sein tragisches, jetzt mit zwölftausend Gulden bezahltes Geschick zwischen zwei Stühlen niedersitzen. Benedei

), der gute Benedeh mit. seinen schönen blonden Locken, dem man nicht ansieht, daß er ein paar gute Bücher geschrieben hat, ballt oft nicht ungern die Must gegen die Rechte, die ihm gewogener ist als die Linke, und hat meist den Verdruß, im Zauberspiegel eines neckischen Geistes sein eigenes Bild als Fratze zu sehen, welche den rührenden Zug der Sentimen talität in seinem Gesichte verdüstert. Da schlägt er schnell in sich und rührt durch seine Abbitte nicht bloß die Zuhörer, sondern selbst das Herz

des Präsidenten. Die Rührung ist allgemein, und sollte ausdrücklich im Protocolle bemerkt werden. Wartensleben droht mit namentlicher Abstimmung, bemerkt jedoch hintendrein, daß er dadurch eigentlich nur sich selbst gestraft hat, und nimmt den Vergriff gegen seine eigene Person folgerichtig mit der größten Seelenruhe wieder zurück. Mancher Unentschiedene fällt ihm für diese Wohlthat mit nassen Augen dankend ans Herz, und er hat den unvergänglichen Trost des <Zuos «Zo nach Hause zu tragen. Auch das ältere

6
Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 222 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
, die Gottlosigkeit der Politik, die Scheins ligkeit der Kirchlichhalben gezüchtigt, geläutert, vergeistigt werden nüt dem Geiste der Einheit, der Liebe, der Brüderlichkeit. Für diese schmerzreiche Restauration der Welt im Gluthofen der Läuterung kann man nur beten, leiden, kämpfen, und mit dieser dreifachen Rüstung wird das Kreuz durch die Trübsal sicher hindurchziehen nnd sieget über alle Heimtücke des Feindes. Im Metall der Stimme des Redners liegt eine süße Melodie, die allgewaltig ans Herz dringt und läutet

wie Sonntagsglockenklang, um alle Geister zu wecken für die Über zeugung, die aus dem tiefen Grunde des Herzens aufwallt. konnte nicht alle seine Befürchtungen theilen, bin ich doch ein Kind der ewig grünen Hoffnung, singt mir doch aus grellem Mißtone baby lonischer Sprachverwirrung die Lerche einer großen Zukunft für meine heilige Kirche. Aber es hätte mich gedrängt, dem Redner mit de» Honiglippen an das Herz zu fallen, zum Danke für die schöne vol^ Gestalt einer gläubigen, gottgeopferten Seele, wenn ich in Mainz

sein Wort regelloser Macht in die Zuhörer ein, die nur den Widerhall ihrer ìnen Herzen vernahmen. Mancher fühlt vielleicht den Drang, hier ^ dissentirende Anmerkung zu machen, aber ich protestile im Namen 'eses Bildes aus dem Leben feierlich dagegen. Wenn ich an den ''wen Ketteler denke, so denke ich mir stets einen ganzen Mann, ^ kann manches Herz in Furcht versetzen, aber er hat ein Recht iu sein! . , Es wurde mir überhaupt im kurfürstlichen Saale der Minerva ^ um die Seele. Diese Männer

8
Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 107 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
dieser Unnatur entreiße, und sein schönes, überwallendes Herz frei reden lasse, wie der Gott es ihm verliehen. Der zweite Wiener Poet, Herman Rollet, ein später Nachsprosse aus dem Wiener--Dichterwalde, den Anastasius Grün und Lenau gezogen, kommt uns singend und jnbilirend nachgehüpft, wie ein sorg loser Wandergeselle. Bon allen Maiblüthen und Lenzsprossen hat er sich lüstiges Laubgrün um Kopf und Brust und Arme gepflückt, er ist eiu wanderndes Lustwäldlein voll Quellenrauschen, Strahlenzittern

, das liebe, lose Herz mit dem schmalen Lockenköpfchen steckt darin wie David in erborgtem Harnisch, und schlüpft daraus leicht hervor, wie der Falter aus seiner grauen Umhüllung, froh, daß er wieder flattern und fliegen kann durch Duft und Drang des Frühlings, der in einem solchen Gemüthe kaum ausgeht. Könntest du glauben, o deutsches Volk! daß dieser „Frühlings böte aus Oesterreich,' wie er sich selber nennt, auch uugeberdig thuu kann! O ja, wie ein Kind, das man unzeitig aus dem Schlafe geweckt, bevor

der Brei fertig war. In diesem Zustande reimt er „Erz' auf „Herz' und „Schmerz,' singt von Schwerterklang, um das Gerassel österreichischer Ketten zu durchhauen. Grün, Lenau, Carl Reck, Fallersleben, Herwegh und Dingelstedt sind dann seine Heergenossen, mit Ausruf und Frühmette erhebt sich die Heerschaar gegen den Fürsten Metternich, die Könige Ludwig, Ernst August, und Friedrich Wilhelm. Ronge kommt den Helden entgegen, Schnselka, der „Verlaufene,' schlägt sich dazu, Ruge's Blätter liefern die Pro

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1851
Predigten an's Tiroler Volk
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Page 107 of 414
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: VII, 448 S. : Ill.
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 93.273 ; II A-15.133
Intern ID: 115266
— WS — Gekreuzigten. Deßwegen ist dem Menschen jedes Mittel lieb und erwünscht, das ihn zur Vereinigung mit Jesus Christus führt. Deßwegen achtet und schätzt er die heilige Kraft des Gewissens, die in uns lebendig ist, über Alles, weil gerade das Gewissen es ist, welches ihn täglich ermahnt, nicht bloß leere Außeudinge, sondern sein ganzes Herz, seine ganze Seele mit allen Gedanken und Empfindungen dem Erlöser Jesus Christus zu verschreiben; und wenn das Gewissen, dieser hellglänzende Stern

, winkt, so folgt er gleich mit heiligem Eifer und eilt dem Erlöser Jesus Chris! us in die Arme. Wenn der Mensch oft einsam ist bei seiner Arbeit, wenn er schlaflos aus seinem Bette liegt oder einsam ans den Wegen herumzieht, so wird ihm oft ganz wehmüthig nm's Herz, cS däucht ihm, er habe hier auf Erden keine bleibende Stätte, und nur der Himmel könne ihn ganz Zufrieden stellen, er merkt es gleichsam deutlich, daß Jesus Christus nahe um ihn ist, daß er ihn: leise ins Ohr sagt: „Lieber Freund, gib

mir dein Herz, sei mein Freund und Diener ans ewig! ' er verliert bei diesen Worten die ganze Welt aus den Augen und lebt und athmet nur für Jesus Christus. In einsamer Stille des Hauses, in weiter Entfernung auf seinem Felde betet er inbrünstig zu Jesus Christus und spricht: „Dir, o Heiland, geb' ich meine ganze Seele zum Geschenk und die leidige Welt soll keinen Antheil haben an mir, und die Sünde soll mich nicht mehr trennen von dir; dein bleib' ich im ganzen Leben, dir bin ich noch im Tode gehorsam

13
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1851
Predigten an's Tiroler Volk
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Page 405 of 414
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: VII, 448 S. : Ill.
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 93.273 ; II A-15.133
Intern ID: 115266
will der Mensch wahre Herzensfreude ohne Arbeit und Mühe, so verlangt er etwas, was nicht gewachsen, was nicht gereift ist. Er muß sich selbst Sonne und Frühlingsregen sein, er muß sich seine Freude durch Thätigkeit und Arbeit selbst zeitigen, und wenn seine Thätigkeit gelungen ist, wenn seine Arbeit ein glückliches Ende genommen hat, so kommt die Freude ohne Ruf, ohne Anmelden in sein Herz, sie fällt ihm wie eine überreife Frucht in seiuen Schoosz. Paulus erklärt diese Wahrheit noch deutlicher

. Er braucht daö schöne Gleichniß von kampflustigen Menschen, die alle zu einem Ziele laufen, und nur derjenige, der sein Ziel rechtmäßig erreicht hat, wird mit dem Kranze beehrt. Wenn einer auf halbem Wege zurückbleibt und die Kraft seiner Glieder sinken läßt, so hat er keine Freude des Sieges, keinen Preis des Wettlauses zu erwarten, sondern herzkränkender Kummer, Scham und Betrübniß überwäl tigen sein Herz, wenn er ans der Ferne sieht, wie seine Mitkämpfer glücklich am Ziel anlangen

, wie sie mit dem nnverwelklichen Kranze des Verdienstes, mit dem Kranze wahrer Herzensfreude geschmückt werden. Statt Freude empfindet er jetzt doppelt und dreifach die empfindlichsten Schmerzen der Faulheit und der Liebe zum Nichts thun, er muß sich den Augen ehrlicher Leute entziehen, sein eigenes Herz, sein Gewissen wirst ihm schimpfliche Feigheit vor, von Thränen und Spott muß er zehren, während die glücklichen Sieger am Ziele, Leute wie er, Jünglinge wie er, sich gütlich thun, sich der herzlichsten Freude ganz überlassen

15
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1851
Predigten an's Tiroler Volk
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Page 333 of 414
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: VII, 448 S. : Ill.
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Predigtsammlung;s.Katholische Kirche
Location mark: II 93.273 ; II A-15.133
Intern ID: 115266
öfter gefallen bist und dein Herz mit schandbaren Neigungen befleckt ist; du hast dich durch so viele beweinenswürdige Rückfälle überzeugt, daß deine Seele durch immer neue Sünden verwüstet, jämmerlich verloren geht, wenn du die Bekanntschaft mit dieser seelenverderb lichen Person nicht aufhebst, und ihr sogar den Weg bahnst und erleichterst, damit du desto eher das Ma aß beiner Sünden voll machst und desto gewisser verworfen wirst ans den Augen Gottes. Deine Sünde hat dich mit eisernen Fesseln

gebunden und die Augen deines Geistes geblendet. Und du küssest deine eisernen Fesseln und liebst die Finsternis; deiner verstockten Seele. Im Namen Jesu Christi redet dir der Priester Gottes an's Herz, und möchte sogar wie Panlus sein Leben hingeben um deinetwillen. Aber das Wort des Priesters ist verloren an dir; du erlügst durch versprochene, aber nie erfolgte Besserung die Lossprechung, welche dich, anstatt frei zu machen, noch fester bindet und zum Bundesgenossen des Teufels macht

noch heute um? Traue den heillosen Worten des Verführers nicht, der mit erlogenen Versprechungen dein unschuldiges Herz für verruchte Sünden gewinnen will; traue seinen Blicken nicht, die Freundschaft und Zuneigung lügen, um deine Seele der Gnade und Freundschaft Jesu Christi zu entreißen und sie dem bösen Feind in die Hände zu spielen; entferne dich vielmehr, daß dich sogar sein Athem nicht erreicht, denn sogar sein Athem ist vergiftet und ansteckend, und versengt die Blume, der Unschuld wie Reif

17
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 35 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
hat denn dieser Revolution in Frankreich die lautesten Grüße zugejubelt? Seid nicht Ihr es gewesen, Männer von der Spree, von der sächsischen Saale, von den einsamen Dünen? Klvpstock sang mehr als einen Päan im Odenflug für die neue Morgenröthe, welche in Frankreich aufging. Bürger empfand ein umuuthiges Herz- drucken im Gedanken an den französischen Bauer, welcher sich lieber von „Pfaff und Edelmann' um den eigenen Herd peit schen lassen, als Revolution machen wollte. Eure Dichter und Propheten, eure Diplomaten

und Oberpriester haben mit den Rauch- faulen dieses Vulcans geliebäugelt, bis ihnen die Lava in's deutsche Zimmer an den gepolsterten Schreibstuhl gesprudelt ist. Lauter Freunde Stahl's und keine Katholiken! Und als die ver heerende Brandung von Männern aus eurer Schule nach Por tugal, Spanien und Italien geleitet wurde, haben eure Zeitungen frohlockt, eure Pfarrer Siegcslieder gesungen, eure Pietisten in den hohlen Hut gebetet, weil sie die freudige Hoffnung, wie eine Braut, an's Herz schließen konnten

in un seren Tagen hierin großartige Geschäfte geNacht hat. Steckt uns nicht eure Schuldpapiere in die Nocktasche! Wo der lebendige H«ch der katholischen Kirche ein Herz wahrhaft durchlüftet, haben revolutionäre Begierden ausgeathmet. Kathslischsem und aller Revolution widerstreben, ist eins. Wer hat ferner, mein hoch verehrter Herr Professor Stahl, die Barricaden in Berlin ge baut ? Wer hat Latour in Wien gehängt? Wer hat in Dresden

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