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Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 243 of 248

Physical description: 240 S. : zahlr. Ill.. - 1. Aufl.

Literaturhinweise Avanzini, M. Wachtier, M.: Dolomiten, Reisen in die Urzeit, Athesia, Bozen, 1999 Berti A. Dolomiti Orientali, Milano 1950 Glanvell, Edler von, Führer durch die Pragser-Dolomiten, Eigenverlag Wien, 1890. Goedeke/Kämmerer, 3000er der Dolomi ten, 1993, Verlag J. Berg Goedecke R.; Sextner Dolomiten extrem, Bergverlag Rother, München, 2003 Hassel, Fey von; Niemals sich beugen, Erinnerungen einer Sondergefangenen der SS, Piper, München 2003. Kamelger Albert, Niederdorf im Pustertal

, Gemeinde Niederdorf, 1994 Lunz Reimo, Archäologische Streifzüge durch Südtirol, Athesia-Bozen, 2005 Menara Hanspaul, Hannsjörg Hager, Ber ge und Bergsteiger, Alpingeschichte Südti rols, Athesia Bozen 1994 Niederdorf-Prags, Athesia, Bozen, 1982 Pianetti Danilo, Viktor Wolf von Glanvell, Ghedina, Cortina D'Ampezzo. Schwingshackl Anton: Führer durch die Pragser-Dolomiten, Fremdenverkehrsamt Prags, 1965. Sitzmann Anton, Die Geiselbefreiung von Niederdorf/Prags 1945, Schiern, Athesia Bozen, 1995 Stingl

Volkmar und Wachtier, Michael: Dolomiten - Das Werden einer Fandschaft - Athesia, Bozen, 1998 Wachtier Michael -Günther Obwegs, Dolo miten - Krieg in den Bergen, Athesia-Spec- trum 2003 Wachtier Michael, Paolo Giacomel, Günther Obwegs, Dolomiten - Krieg, Tod und Feid, Athesia Spectrum 2004. Wachtier Michael: Dolomiten - Atolle und Fagunen, Mediateam 2002 Kühebacher Egon: Die Hofmark Innichen, Festkomitee 1200 Jahre 1969, Innichen.

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 175 of 248

Physical description: 240 S. : zahlr. Ill.. - 1. Aufl.

Viele der nur in den Dolomiten vorkommenden Blumen sind Relikte aus der Eiszeit. Sie haben auf den eisfreien Gipfeln überlebt, sich zu eigenen Arten entwickelt und leben heute noch auf einigen isolierten Hochflächen. Dazu gehören: rechts die Schopfige Teufelskralle (Physoplexis comosa) und links die Dolomiten-Glockenblume (Campanula morettiana.) Links: Die Dolomiten-Hauswurz (Sempervivum dolomiticum) wurde zu der Symbolblume der Dolomiten. Rechts: Das Dolomiten-Fingerkraut (Potentilla nitida

). Sie alle gehören zu den Endemiten in den Dolomiten und sind streng geschützt.

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 136 of 248

Physical description: 240 S. : zahlr. Ill.. - 1. Aufl.

Dolasilla und das Reich Fanes Einst reichte das Reich Fanes fast über die gesamten Dolomiten, und die Be wohner waren geachtet und berühmt. Es war das Reich der Natur, denn die Men schen lebten im Einklang mit den Tie ren, Felsen und Blumen. Mit Ehrfurcht erinnert man sich noch an die unschlag bare Dolasilla mit ihren unfehlbaren Sil berpfeilen und dem magischen blauen Stein, der Rajetta. Hoch oben in den Conturines lag ihr Schloss, und dort im Gebiet der Fanes gab es verzauberte Städte

und grüne Wiesen. Das Schloss der Fanes in den Conturines war so groß, dass es sieben Tage bedurft hätte, um alle Säle und Zimmer durchzuschrei ten und an allen Türen prangte klar er sichtlich das Wahrzeichen dieses Reiches in den Dolomiten: Das Murmeltier. Rund um das Schloss hatte man drei Wälle aufgeworfen, welche ihrerseits mit breiten Straßen verbunden waren: Hin ter dem ersten Wall lebten die Weisen des Landes und die Erzähler, welche die Taten von Generation zu Generation überlieferten

Kampf, zu stark war die Übermacht der Feinde und die Macht des Schicksals. Tödlich getroffen sank Dolasilla zu Bo den und verschied in derselben Nacht. Und mit ihr ging auch das Reich Fanes, das glorreichste der Dolomiten, unter. Die letzten versprengten Krieger sam melten sich noch, die tote Dolasilla in ihren Armen und Lujanta die Zwillings schwester, die ihr Leben lang mit den Murmeltieren gelebt hatte, begleitete den letzten Rest der Tapferen in die Höhlen der Berge. Die Feinde

hatten das Königreich Fanes in den Dolomiten zer stört, überall lagen Ruinen und es roch nach Verderben, doch im Innern der Berge hatten sich die letzten aus dem

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 163 of 248

Physical description: 240 S. : zahlr. Ill.. - 1. Aufl.

Geologische Karte der Pragser Dolomiten Pia, Pragser Dolomiten ' tyfiarptpß ? ^dfidaun Unhrkrtidt Qbtnr HmphSotomit CtutttttrSchichUn •Sdiichttn Obert flrrtfsrhiehten I Obertr Sirtdotomit • Scbichftn Qusrfir Unftrrr Sirldo /omit •Stbithhn j Är'*“': 1 Birgst irrt und *ndt- 1 rcyn^ Stockmissm Option kijk Im Jahr 1937 fertigt Julius Pia eine erstaunlich exakte geologische Karte der Pragser Dolomiten an. Er benannt dabei eine Fülle von neuen Schichten. dingungen nicht beirren, vielleicht wegen

seines italienisch klingenden Namens, vielleicht wegen seiner Liebe zum Prags er Tal: Julius Pia. 1887 kommt er im österreichischen Purkersdorf auf die Welt. Bald schon arbeitet er im berühm ten Naturhistorischen Museum in Wien. Während des Krieges ist er als Feldgeo loge in den Dolomiten. Fast zwanzig Jah re forscht er in Prags. Durchwandert fast jeden Graben und jeden Hügel. Er führt neue Begriffe in die Wissenschaft ein. Pragser Schichten nennt er jene fossilien reichen Ablagerungen, welche sich fast

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 154 of 248

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> ' «-J-S ,j 5 «; veil und Saar zufällig auf die beiden Klet terer. Sie geben ihnen zu verstehen, dass die Besteigung dieses bizarren Felsturms unter den gegenwärtigen Mitteln und Umständen nicht möglich sei. Und trotz dem brechen am 17. September 1902 Glanvell und Saar auf, denn sie vermei nen nach sorgfältigem Studium trotzdem eine Möglichkeit zum Gipfelsieg gefun den zu haben. Und tatsächlich stehen sie ; : • , i m ■ Führer I du reit die j -rragser Dolomiten

» h k : : VA v I * ‘ * n ~ ■ J v; ___ _ 0 >-• Als 19-Jähriger verfasste Viktor Wolf von Glanvell seinen “Führer durch die Pragser Dolomiten ”. Es handelt sich um ein durchaus gut recherchiertes Buch. - verfolgt von den Blicken ihrer Frauen - alsbald nach hartem Kampf auf dem Gip fel. Zum ersten Mal kommt Viktor Glanvell als fünfzehnjähriger im Jahr 1886 mit sei ner Familie in die Dolomiten. Sofort ver liebt er sich in das Pragser Tal. Diese Berge scheinen ihn magisch anzuziehen. Mit seinem Vater und den beiden Prags er Bergführern Josef Appenbichler

durch die Pragser Dolomiten“ nennt er sein Werk und widmet es auch seinem großen Vorbild: Paul Grohmann. Im gleichen Jahr 1890 gelingt ihm seine erste berühmte Erstbesteigung. Zusam men mit Josef Appenbichler und And reas Müller besteigen sie den die Pragser Bauernhäuser alles dominierenden Herr- stein. Er galt als unbesteigbar, selbst Ap penbichler zauderte, meinte, hier kämen nur Adler und Falken hinauf. Glanvell soll es gewesen sein, der darauf geant- | wortet hätte, dass er der Adler sein wol

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 166 of 248

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werk über die Geologie der westlichen Dolomiten gesammelt hat und dabei ist, das Manuskript druckreif zu machen, bricht der erste Weltkrieg aus: Eine Fer tigstellung des Werkes kommt nun nicht mehr zustande. Als nach Kriegsende wie der an ein Erscheinen des Werkes ge dacht werden kann, sind die Manuskrip te unbrauchbar oder verschollen. Mit ihrem Wiener Freund und Geologen Dr. Otto Ampferer macht sich Ogilvie-Gor- don erneut an die Arbeit so dass im Jah re 1927 endlich das große Werk

über „Das Grödner, Fassa- und Enneberg-Ge- biet in den Südtiroler Dolomiten” er scheinen kann. Diese Veröffentlichung stellt einen Ver such dar, die neuesten Erkenntnisse der damaligen Zeit aufzuarbeiten und zu sammenzufassen - knapp fünfzig Jahre nach Mojsisovics, der im Jahre J879 sein, ebenfalls von den Zeichnungen her, unü bertroffenes Basiswerk über die Geolo gie der Dolomiten herausgegeben hat. Den Hauptteil des Buches bilden Be schreibungen verschiedener Exkursionen mit Auflistungen und detailgetreuen

hat sie es sicherlich nie leicht, im Gebiet der Dolomiten Basisfor schungen zu betreiben. Doch ihr starker Wille, ihre Unbeugsamkeit und ihre Liebe zu den Bergen machen es möglich, dass sie sich auch in hohem Alter noch intensiv der Erforschung „ihrer” Berge widmen kann. Sie verstirbt am 24. Juni 1939. Schon vom Beginn der Dolomitenfor- schung an waren es neben den Wissen schaftlern, welche aber auch teilweise aus den vielfältigsten Studienrichtungen ka men, die Unzahl der Laienforscher, die sich aktiv

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 164 of 248

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Die Dolomitengeologin Die paläontologische und geologische Erforschung der Pragser Dolomiten aber ist untrennbar mit zwei Personen verbun den, welche vielleicht zu Unrecht niemals richtig gewürdigt worden sind. Einmal mit der englischen Forscherin Maria Ogi- live Gordon, welche als Dolomitengeolo- Die Dolomitengeologin Maria Ogilvie Gordon um 1895. gin, weltweite Kämpferin um die Eman zipation der Frauen, und erste Doktorandin in England und Deutsch land in die Geschichte einging. Fünfzig Jahre

kommt die bildhübsche jun ge Schottin Maria M. Ogilvie Gordon zu sammen mit dem berühmten deutschen Forscher Ferdinand Freiherr von Richth ofen zum ersten Mal in die Dolomiten. „Da sah ich auf einmal die Dolomiten vor mir, so etwas Wundervolles hatte ich nie im Leben gesehen. Es war ein bezaubern der Eindruck, der wie ein Gotteszeichen mein späteres Leben beherrschte.” Und Maria Ogilvie Gordon und der berühmte Gadertaler Bergführer und Sammler Josef Kostner um 1910 beim Fossiliensammeln. in der Tat

: sie bleibt den Dolomiten treu und wird nun führend in deren geologi scher Erforschung. Richthofen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbindet, zinini. Capelia

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 182 of 248

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Fische aus dem Anis der Dolomiten vor 245 Millionen Jahren. Oben eine Rekonstruktion der Lebensbedingungen mit Saurichtys (ganz oben links) Dazu kommen noch kleinere Fische wie Dipteronotus (oben rechts) und Birgeria (ganz unten links) und Diplurus. Unten ein versteiner ter Schmelzschuppenfisch vom Kühwiesenkopf (20 cm). Rechts: Seine steil abfallenden Hänge. Vor 250 Millionen Jahren: Nach einer Riesenkatastrophe entwickelt sich neues Leben Ein weiteres, erst um das Jahr 2000 ent decktes

Phänomen aber macht die Ein zigartigkeit der Pragser Dolomiten aus und sichert ihnen einen Platz in den hi storischen Stätten naturwissenschaftli cher Einzigartigkeit. Vor 250 Millionen Jahren vollzog sich die wohl größte Kata strophe in der Erdgeschichte, welche dazu führte, dass über 90 Prozent aller Tiere ausstarben. Waren es Meteori teneinschläge, intensiver Vulkanismus, durch irgendwelche unbekannte Ursa- chen ausgelöste Klimaschwankungen oder was am wahrscheinlichsten ist, ein zufälliges

Zusammenspiel mehrerer kata- strophaler Ereignisse, auf jeden Fall blieb ein von Tieren und auch von Pflan zen leer gefegter Planet zurück, der Jahr millionen brauchte, um sich zu erholen. Untersuchbare Schichten aus dieser Epo che fehlen weltweit zum großen Teil, nicht aber in den Dolomiten. Dort liegen sie gut aufgeschlossen da. Gleich nach dieser so genannten Perm-Trias-Kata- strophe lagerten sich in einem flachen Meeresgebiet die Werfener Schichten ab. Sie ziehen sich in den Pragser Dolomiten

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 133 of 248

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zum Leben erweckt wurden und die Tie re menschliche Züge annahmen. Unterschiedliche Traditionen trafen in den Dolomiten aufeinander: Die deut sche Sprache, die ladinische und die itali enische und allen war der Kampf um den kargen Lebensraum gemeinsam. Ar chetypische Vorstellungen, die Natur menschen, das Matriarchat, Erklärungen über das Entstehen der Berge, das Wan dern der Gletscher, selbst die Entstehung der Dolomiten, so bauten sich die Sagen auf und wurden von Generation zu Ge neration

. Es sind alles vorchristli che Merkmale, wo der Jäger noch im un bewussten Einvernehmen mit der Natur stand, und das Erlegen eines Wildes Be standteil eines Rituals war. Das Totem- tier verleiht dem Jäger magische Kräfte und bildet wieder das Bindeglied Natur- Mensch. Matriarchat Die Sagenwelt der Dolomiten lebt zum Großteil von ihren Frauen. Es ist Dolasil- la die starke und unfehlbare Kriegerin. Moltina, Tanna, Samblana, Soreghina, Lujanta, überall spielen die Frauen in stets wechselnden Rollen die Hauptdar

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 19 of 248

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im Erröten der Croda Ros- sa, der Hohen Gaisl verewigt ist, Dolasil- la, die Königin von Fanes, am verheiße nen Tage aus den Fluten des Pragser Wildsees auftauchen wird, würde es nie mandem einfallen, Prags näher einzubin den. Es scheint, als handele es sich um ei nen lästigen Zusammenhang. Als Sagenkreis von Fanes, als ladinische Sa genwelt, werden sie den Menschen dar gebracht. Nicht anders erging es den Pragsern ihm Ruhmesbuch der Erstbesteigungen der Dolomiten. Wir lernen aus allen Ge schichtsbüchern

, dass mit dem Engländer John Ball, Präsident des vornehmen „Al pine Clubs“ im Jahr 1857 mit der Erstei gung des Monte Pelmo in den südlichen Dolomiten der Eroberungszug rund um diese Bergspitzen begann. Schon einige Jahrzehnte früher, in den Jahren 1790 und 1794, zog es den damals wegen sei ner botanischen und mineralogischen Kenntnisse schon berühmt gewordenen Klagenfurter Jesuitenpater Franz von Wulfen in die Pragser Berge. Er bestieg den Lungkofel, den Dürrenstein und schrieb sogar, dass

er am 17. September 1794 „die Geisl, den höchsten Berg der Alpen von Prags“ erreicht hätte. Damit wäre er der erste Pionier des Dolomiten- bergsteigens geworden. Es durfte aber nicht so sein, was nicht sein konnte. Dass der sonst so genau beschreibende Franz von Wulfen die Hohe Geisel mit den da maligen Hilfsmitteln erstiegen haben könnte, stritt man alsbald durchwegs ab, er musste sich geirrt haben und höch stens die immerhin noch 2,859 m hohe Kleine Geisel erstiegen haben. Doch wo die Natur aufgrund

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 11 of 248

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Ein Dank allen Pragsern Vielleicht gibt es in diesen überlaufenen Alpen und Dolomiten trotzdem noch Para diese, welche aus irgendwelchen Gründen übersehen wurden; wahre Kleinodien wo Mensch und Natur sich irgendwie treffen. Vor mehr als hundert Jahren entstand aus der Feder des genialen Bergsteigers Viktor Wolf Edler von Glanvell ein erster “Füh rer durch die Pragser Dolomiten” vor fünfzig Jahren schrieb Pfarrer Anton Schwings- hackl einen nächsten, (genauso auf seite vorher

in den Pragser Dolomiten, den Jägern für die Hilfe über die Geschichte des Jagens, Alt bürgermeister Josef Taschler und Günther Obwegs für ihre Erinnerungen an die Kriege, Verein Dolomythos für die geologische Seite. Einige unterstützten dieses Buch durch ihr finanzielles Entgegenkommen, wie die Stiftung Südtiroler Sparkasse vertreten durch Gerhard Brandstätter, das Amt für Naturparke mit Landesrat Michl Laimer sowie Herrn Roland Dellagiacoma, das Amt für Kultur mit seiner Landes rätin Sabina Kasslatter-Mur

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 209 of 248

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det sich auch die berühmte von Michael Wachtier 1999 entdeckte Fundstelle von einzigartigen versteinerten Pflanzen, Fischen und Sauriern. Von hier aus kann man sich entweder bei der Brunstalm laben und wieder zum Pragser Wildsee zurück kehren oder über die Olanger Dolomiten von der Brunstalm in Richtung Lanzwie- senalm, Bad Bergfall bis zum Furklpass gehen. Auch hier befinden sich noch eine Fülle historischer Stätten aus der Urzeit, wie die Saurierfährten bei Lapedures

) Von dort wieder zurück zum Pragser Wildsee. Andere Vari ante zur Brunstalm weiter in die Olanger Dolomiten. Gefahren: Zumeist handelt es sich um breite und gut ausgetretene Wanderwege. Trittsicherheit ist jedoch erforderlich, besonders außerhalb der markierten Steige. Erlebnisse: Dieser "Pragser Urzeitweg" gehört zum grandiosesten was Europa auf diesem Sektor anzubieten hat. Auf Schritt und Tritt begegnet man den Zeugen der Urzeit, ob versteinerten Korallen, Muscheln, Pflanzen, Saurierfährten, Karstforma tionen

, Höhlen und andere eigenartigen Naturphänomenen. Auch die breite Pa lette der Dolomitenblumen zeigt sich auf diesem Weg. Gerade wegen der Einzig artigkeit dieses fragilen Systems fand es Eingang in den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Deshalb sollte sich jeder vorher anhand von Führern (Wacht ier: „Dolomiten - das Werden einer Landschaft" oder durch Besuch der Museen auf diese spektakuläre Reise in die Urzeit vorbereiten. Diese sind Dolomythos in Innichen, das Tourismusmuseum Niederdorf

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 187 of 248

Physical description: 240 S. : zahlr. Ill.. - 1. Aufl.

, Voltzia ladinica, Bjuvia dolomitica. Namen aus meiner Heimat. Ich nannte sie einfach Dolomiten-Voltzie, die ladinische Voltzie oder Dolomiten- Bjuvia. Das klang schon besser. Ich fühlte mich eigenartig glücklich. Wie ein kleines Kind. Diese Pflanzen waren nun endlich nicht mehr namenlos. Sie er zählten etwas vom Werden und Verge hen der Arten. Und plötzlich fand ich die gleichen Pflanzen auch anderswo in den Dolomiten. Nicht nur hier, auch in Kärn ten. Vor 240 Millionen Jahren musste es eine Welt

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 148 of 248

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Der Dolomitenkönig Paul Grohmann Die Erstbesteigungen in den Pragser Dolomiten Die Erschließung der Pragser Dolomiten ist untrennbar mit einer Person verbun den: Paul Grohmann. 1838 kommt er in Wien als Sohn wohlhabender Eltern zur Paul Grohmann (1838 - 1908): Er gilt als der ungekrönte Dolomitenkönig, wenn es sich auch bei manchen seiner Erstbesteigungen, wie auch clem Seekofel, um reine hochalpine Wanderungen han delt. Welt, schon mit fünfzehn Jahren durch reist er halb Europa und entdeckt

dabei seine Leidenschaft für das Bergsteigen. Im März 1862 gründet er mit Gleichge sinnten einen Zirkel nach dem Vorbild des schon früher entstandenen engli- 1877 erscheint aus der Feder von Paul Grohmann das Buch “Wanderungen in den Dolomiten ”. Er beschreibt darin eine Unzahl von Bergtouren. sehen „Alpine Clubs“: den Alpenver ein. „Auf der Universität lernte ich Eduard v. Mojsisovics, den nachmals berühmten Geologen, und Guido Sommaruga, den späteren Hof- und Gerichtsadvokaten

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2005

Author: Wachtler, Michael ; Oberhofer, Hermann [Photograph] / Michael Wachtler. Mit Fotos von Hermann Oberhofer

Page 149 of 248

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Eine seltene Aufnahme von der Plätzwiese und der umliegenden Berge, wahrschein lich von Paul Grohmann um 1875 angefertigt. Er war wohl der erste im Raum der Dolomiten, der bemüht war von den Felsgipfeln Panoramaaufnahmen zu machen. Das „Plätzwiesenhotel“ steht auf dieser Aufnahme noch nicht, es wurde erst 1886 erbaut. zählte in ihren Augen alles, was dazu dienlich sein sollte das Wissen um die Bergwelt zu verbreiten. Die Ersteigung der Gipfel, aber auch die naturwissen schaftliche Forschungen

. Im August 1862 kommt Paul Grohmann zum ersten Mal in die Dolomiten. „In dieser Zeit durchstreifte ich mit uner müdlichen Fleiße das Reich der Dolomi ten, überschritt zahlreiche Pässe, fand ei ne nicht geringe Zahl kaum gekannter, geschweige denn gewürdigter, Aussichts punkte und bestieg eine stattliche Reihe jener wilden Hochgipfel, die durch den Ruf der Unnahbarkeit mir nur noch be gehrenswerter erschienen! Als ich von den Spitzen und Höhen der Tauern, die ich bis dahin durchwandert hatte, eine neue

Bergwelt von märchenhaften For men im Süden erblickte, über die auch das beste Buch nur geringe Aufschlüsse erteilte, eine Bergwelt, über die sich in vielen Beziehungen noch der Schleier des Geheimnisses breitete, beschloß ich, in die Dolomiten zu ziehen und dort zu arbeiten.“ x 45

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2005

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Page 29 of 248

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1944 der für sein Lied „Tirol isch lei oans“ (Tirol gibt es nur eines) be kannt gewordene Kirchenkomponist Vinzenz Goller ins Pragser Tal fährt, kreisen seine Gedanken und Gespräche mit seinem Begleiter um zwei bemerkens werte Dinge: Den in diesem Tal gesichte ten Bären und der Idee einen „Natur schutzpark Dolomiten“ zu errichten. Der Bär wurde von den Pragser Jägern Jörgl und Seppl Moser noch am gleichen Tag geschossen, die Errichtung eines Natur schutzparks dauerte noch viele Jahrzehn

Dolomiten“, welche von großartiger Weitsicht zeigt. „Wir einigten uns vorläufig auf die Um grenzungslinie: Brixen - Waidbruck - Gröden, Grödnerjoch - Falzarego - Cor tina -Tre Croci - Auronzo - Monte Cro- ce - Sexten - Innichen - Bruneck und Brixen und empfahlen das Naturschutz gebiet dem allmächtigen und allgütigen Schöpfer, auf dass er den Menschen die notwendige Einsicht zur Verwirklichung des Planes verleihe. Ja, dann hätten wir ein Stücklein vom verlorenen Paradies zurück gewonnen.“ Prags

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2005

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sie an der Universität Mün chen zum Doktor der Philosophie. In den folgenden Jahren betreibt Ogilvie Dieser wunderschöne neue Farn aus den Pragser Dolomiten wurde im Jahr 2005 von Johanna van Konijnenburgh - van Cittert, Michael Wachtier und Evelyn Kustatscher zu Ehren der beiden Forscherinnen Maria Ogilvie-Gordon und Carmela Loriga Broglio “Gordonopteris lorigae” benannt. Gordon weitere Basisforschungen im Gebiet der Dolomiten; sie widmet sich vor allem der Geologie der Sellagruppe, des Fassatales

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elles Zentrum beschrieben, Spiegelbild des Herzens der Erde. Im Herzen der Welt werden die Schätze des Wissens und des Bewusstseins aufbewahrt. So verschmelzen Gegenwart und Vergan genheit, Mensch und Natur, Felsen und Tiere, Sprache und Erinnerung. Das Volk der leidvollen Schönheit Die Völker der Dolomiten tragen in ihren Gesichtern und in ihrem Verhalten viel von ihren Bergen. Zurückgezogen seit Jahrhunderten, hatten sie immer wie der den Unbilden der Natur trotzen müs sen. Harte, schneereiche

Winter, Lawi nenabgänge, karge Sommer, welche auf den Feldern nur das Notwendigste zum Gedeihen brachten, hatte sie Zug um Zug so geformt, wie auch die Natur war. Man sagt auch, dass in ihnen eine "inter na tristezza" eine innere Schwermut herrsche und man ging sogar so weit, die Menschen der Dolomiten als das Volk der leidvollen Schönheit zu nennen. Wen mag es wundern, wenn sich im Laufe der Jahrhunderte eine Sagenwelt herausbil dete, wo Menschen und Natur in eins verschmolzen, Zukunft und Vergangen

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Jesuitenpater einen Irrtum zu. Vielleicht bestieg er nur mitsamt seinen führenden lokalen Jägern die „Kleine Geisl“, was durchaus auch eine respektable Wanderung für einen 66jährigen gewesen wäre, der sich von Prags aus aufmachte, um Ruhm zu ern ten. Aber vielleicht fiel Franz Xaver Wulfen zu Unrecht in den Dolomiten der Vergessenheit anheim. Trotzdem ist es wert, die Frage um die Erstersteigung der Hohen Geisel in den Raum zu stel len. In der Anfangszeit des Kletterns war für alle alles Neuland

tischen Gesellschaft erkaufen konnten. Um eine Ahnung von der Ausrüstung aus der Anfangszeit des Kletterns zu er halten, braucht man nur Viktor Wolf von Glanvells 1890 erschienenen „Führer durch die Pragser Dolomiten“ zu konsul tieren: „Für Bergtouren sei zu empfeh len: „4 Hemden (2 wollene, 2 leinene), 5 Paar Strümpfe, 1 Paar leichte Stiefel, Hausschuhe, Taschentücher und andere kleine Dinge wie Nadel, Zwirn, Kamm, Anton Trenker, vulgo Hausen in einer sel tenen Aufnahme. Er war einer der besten

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Vor 100 Millionen Jahren: Die Alpen falten sich allmählich auf Dass überhaupt dieses Gebirge, diese Al pen, mit den Dolomiten, dem Montblanc- Massiv, dem Dachstein und anderen Ge birgszügen entstehen und zu einem El Dorado für die Kletterer und zu einer Fundgrube für die Forscher werden konnte, hat mit einem Phänomen zu tun, das auch heute noch nicht beendet ist. Vor hundert Millionen Jahren, in der Mittelkreide beginnt sich die Afrikani sche Platte immer mehr auf den Europäi schen

Kontinentalrand zu schieben. Ge waltige Gesteinsdecken werden so übereinander gestapelt. Dies wird zur Ge burtstätte der Alpen. In der Folge ver schwindet allmählich das Meer, das über zweihundert Millionen Jah re dieses Gebiet beherrscht hat. Am Col Bechei, süd westlich des Pragser Gebie tes gelegen, finden wir die letzten Reste des einstigen Meeres. Vor 30 Millionen Jahren verschwand dieses Tethysmeer. In unzähligen Schichten und Formationen ist es uns in den Dolomiten erhalten geblieben, hat die se Berge

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2005

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