Vorwort Die Gemeinde Völs erfaßt nicht nur ein Dutzend verschiedener Ortschaften und Fraktionen, sondern sie deckt auch im geographischen Sinn einen Raum, der zwar nicht besonders groß, aber dank des gewaltigen Höhenunterschiedes vom Eisack bis zum Schlernrücken sich über viele Vegetationsstufen erstreckt. Dadurch ist schon der Lebensraum im Vergleich zu anderen Gemeinden besonders abwechslungsreich und interessant. Eng damit zusammen hängt eine kulturelle Vielfalt, die von einer alten
und lebendigen Geschichte geprägt ist. Am Fuße des Schiern, in erreichbarer Entfernung von den traditionellen geistigen und wirtschaftlichen Zentren Bozen und Brixen ist eine bäuerliche Gemeinde gewachsen, die heute ein beneidenswertes kulturelles Erbe in seiner Geschichte, seinen Bauten, in seinem Brauchtum, in seinen Sitten und Gewohnheiten bewahrt hat; dies, obwohl sich die Gemeinde in den letzten 30 fahren von der Agrar- zur Fremdenverkehrsgesellschaft gewandelt hat. Die anstehende 1100-Jahr-Feier
der Erstnennung von Völs am Schiern gab den Anstoß dazu, daß die Gemeinde einer Gruppe von Forschern und Autoren den Auftrag gab, den Lebensraum, die Geschichte, die Kultur, das Gemeindeleben usw. von Völs zu untersuchen und zu beschrei ben. Man kann zu Jubelfeiern stehen, wie man will, aber sie geben immerhin den Anlaß, daß besondere Leistungen erbracht werden. Als solche sieht die Gemeinde Völs die Herausgabe dieses Buches an. Auch vom Standpunkt der Forschung ist es eine besondere Gelegenheit
, daß eine Gemeinde derart genau erforscht wird. Das Ergebnis kann somit als ein Fallbeispiel vorgelegt werden. In gemeinsamen Aussprachen haben sich die Autoren geeinigt, ein Werk vorzulegen, das sich in erster Linie an die Bewohner von Völs richtet. In Rücksicht darauf und auf die Lesbarkeit des Textes wurde von der Forderung der Wissenschaft nach genauen Zitaten abgesehen. Um weiterführende und vertiefende Forschungen trotzdem zu ermöglichen, werden die Quellen- und Literaturhinweise gesammelt am Schluß
der Redaktionsarbeit und am Anfang dieses Buches möchte ich allen, die am Zu standekommen dieses Buches beigetragen haben, danken: der Gemeinde Völs, die die Kosten trägt, den Autoren für ihre fleißige und selbstlose Arbeit, dem Graphiker, den Fotografen und der Druckerei. Bozen, im Juni 1988 Josef Nössing