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Books
Year:
[1879]
Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
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Page 700 of 821
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 816 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/2
Intern ID: 105502
hatten, ihre Erkenntnis von den Irrtümern und Mißbrauchen in der kalho- tischen Kirche? Woher schöpften sie ihre selbsteigene Ukberzeugung von der evangelischen Lehre? Bielleicht gar aus dem lebendigen Worte des Lehramtes, das sie in der kathol. Kirche als solches grundsätzlich Verachteten?

gewesen, die durch die Macht der gründlich erkannten Wahrheit bewogen worden, aus der Mitte der katholischen Kirche auszu- g'ehen. Sie waren das freilich nicht, > und sie konnten es den Um-- standen nach nicht werden. Lange Zeit hatten sie weder eigentliche evangelische Prediger noch Schullehrer gehabt. Viele konnten nicht einmal lesen, und die welche lesen gelernt hatten, wa- ren ohne Bibel und andere gute evangelische Bücher . . . . Sie sahen Wohl manche Irrtümer und Misbräuche der katho- fischen Kirche

, die sie bewohnten, waren bei manchen die einzigen Bewegursachen, warum sie den Entschluß der Auswanderung faßten. Auch war hie und da ein Be- trüg« oder Müßiggänger unter ihnen, der deswegen mitging, damit er auch die Wohlthatcn der Evangelischen genießen möchte.' Selbst aus' diesem Bekenntnisse des protestantischen Geschichtsschreibers möchte 2) Bd. vi. S. 210. Heilbronn 1788, -3) Sonderbar! Woher schöpften denn diese Leute, welche nicht einmal lesen konnten, oder wenn sie es auch konnten, doch keine Bibeln

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Books
Year:
1886
Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
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Page 55 of 743
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 736 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/3
Intern ID: 105503
größere Kirche ist vermuWich um die Zeit der Stiftung eines eigenen Priesters errichtet worden. Von ihr blieb das schöngewölbte und bemalte Presbyterium übrig, das nun zur Sakristei dient; das Schiff derselben mag etwa bis zum Frohnbogen der jetzigen Kirche gereicht haben. In dieser Sakristei hängt noch das Hochaltarblatt der früh er n (zweiten) Kirche, auf welchem die hh. Patrone Magnus und Erhard zu sehen, sind. Außer dem Hochaltar besaß die genannte Kirche noch einen Seitenaltar Zu Ehren

der hh. Johannes des Täufers und des Apostels, bei welchem die Siifterin Frau Klara Eppanerin ihre letzte Ruhestätte fand, deren Grabmahl dann in die neue Kirche übertragen wurde. Alte päpstliche Ablaßbriefe für die Kirche auf dem Ranggen aus den Iahren 1475 (von Sixtus IV.) und 1500 (von Ale xander VI.) werden im Kuratiearchiv noch aufbewahrt. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde dieselbe nach dem Geschmacke der damaligen Zeit restamirt und am 30. Juni 1761 der Hochaltar zu Ehren des hl. Magnus

vom brixnmschm Weihbischof Ferd. Jos. Gr. v. Sarnthein eingeweiht ^). Der Bau des jetzigen Gotteshauses begann um das Jahr 1775, bald nachdem der eifrige Kurat Rein hart die hiesige Seelsorge übernommen hatte. Er leitete den Bau persönlich und trug fast alle Kosten, da die Gemeinde anfänglich sehr wenig Lust bezeigte, ihrerseits hierzu etwas beizutragen. Vom alten Thurme ließ man den untern massiven Theil stehen; von dort an, wo er in das Achteck übergeht, wurde er neu aufgeführt. Den Pla fond der Kirche

hat Franz Anton Zeil er, Hofmaler in Brixen, gemalt und seine Arbeit schon i. I. 1778 vollendet. Das Gemälde im Presbyterium stellt den hl. Magnus vor als Patron gegen ver schiedene Leiden; im Schiffe sehen wir Maria Opferung, und gegen den Mufikchor die vierzehn heil. Nothhelfer. Die schlechten Fresken an der Vorderseite der Kirche, sowie am Thurme, sind von Ant. Krömer in Zirl. Die neue Kirche sammt den zwei Seitenaltären wurde am 10. Juli 1780 vom Fürstbischof Joseph Gr. v. Spau r eingeweiht

6). Der unverletzt gebliebene Hochaltar der alten Kirche ward nicht mehr konsekrirt. Sämmtliche Altarblätter sind von Ich. A. Zoller, welcher, wie erzählt wird, eigens nach Füssen gereist ist, um das dort befindliche Bild des hl. Magnus zu kopiren. Der Altar ü) Pont.-Prot. III. 60. 6) Pont.-Prot. V. 10.

2
Books
Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 892 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
Propstei zu St. Valentin bei Taufers gegeben haben. Was aber aus derselben geworden, und wie lange sie bestanden hat, ist, wie es scheint, ganz unbekannt. 8. Die Kirche zum hl. Johannes d. T. an der Nordost- seite des Dorfes. Diese Kirche ist unstreitig das merkwürdigste Gottes- Haus in dieser Gemeinde, sowie sie auch an Alter alle andern dahier übertrifft. Leider ist sie schon seit mehr als hundert Jahren gesperrt, und deßwegen ziemlich verfallen, obwohl das Dach von der Gemeinde, welche Eigen

thümerin dieser Kirche ist, noch immer eingehalten wird. Den Eingang zu dieser Kirche bildet ein gedeckter Vorhof, der ursprünglich als Versammlungsort für Katechumenen und Büßer ge- dient haben soll und dann als Begräbnißplatz, namentlich in Kriegs- zeiten benützt'wurde. Von da führt ein hohes Portal in die eigent- liche Kirche, die in Kreuz es form gebaut ist. Es ist bereits früher gesagt worden, daß dieselbe ursprünglich eine Benediktiner-Ordens- Arche war, und dann in den Besch der Johanniter

übergieng, die sie im 17. Jahrhundert an die Freiherren v. Hendl verkauften, die sie bis in die neuere Zeit besaßen. Sie stifteten auch für diese Kirche einen Jahrtag mit 4 Priestern, und eine Wochenmesse an jedem Samstag. Für diese Wochenmesse erhielt der Pfarrer von Täufers vom Bau sta dl Hof jährlich 24 fl., letzthin 30 fl. R. W. d. i. 27 fl. in Geld, und den Nutzen von einem Wiesenfleck mit dem Ertragniß von 3 fl. 21 ) Auch besaß die Hendl'sche Familie eine eigene Begräbnißstätte in dieser Kirche

in der großen Gruft unter dem Kreuzesarme gegen Süden, in welcher sich vormals ein Altar zum hl. Michael befand, die aber jetzt verschüttet ist. Am Fußboden der Kirche sind noch zwei Grabmonumente aus Stein zu sehen. Sie hatte drei Altäre, von welchen gegenwärtig nur mehr die Mensen mit Reliquien vorhanden sind. Am südlichen Kreuzesarme gegen Osten ist die Sakristei angebaut, in welcher sich noch einige alte Bilder befinden. Um die Baugeschichte dieser Kirche näher kennen zu lernen, muß

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Books
Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 961 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
daiìgi, in Plawmn und andern Orten. Lous!, ein freier Mann, schenkte, bevor er seine Reise über das Meer antrat, dieser Kirche 1 Minale Schmalz zum Lichte alljährlich von seinem Acker zu Grana- ditz bei Frasene, 22 ) Als er aber auf dieser Reise starb, bestätigte dessen Bruder Ulrich seine Schenkung in Gegenwart mehrerer Zeugen, unter welchen auch Hawardus, Priester dieser Kirche, aufgeführt wird. Letzterer kommt urkundlich auch noch in den Jahren 1186 und 1201 vor. Nicht lange

nach der Erbauung dieser Kirche würde daselbst ein Nonnenkloster gegründet und demselben von den Stiftern der Abtei Marienberg die St. Zcno-Kirche überlassen. Durch Ver- mittlung der genannten Stifter schenkte die Gemeinde Burgeis die in der Nähe dieser Kirche befindlichen Weiden zu Gärten für das Nonnenkloster, und Bischof Adelgott von Chur überließ mit Zu- stimmung des Pfarrers Chimo von Burgeis den Zehent von obiger Schenkung der besagten Kirche. Indessen hatte dieses Frauenkloster keinen langen Bestand

, und scheint schon im 13, Jahrhundert sich aufgelöst zu haben, wobei Kirche und Güter an das Frauenkloster in Münster abgetreten wurden; möglich, daß die hiesigen Nonnen auch dorthin übersiedelten. Bei Goswin^) geschieht noch ad annum 1360 Erwähnung von dieser Kirche, indem er meldet, daß in diesem Jahre am Feste der hh. Märtyrer Gordian und Epimachus (10. Mai) Fr. Augusti ti, Episcopus Salubriensis i. p., im Austrage des Fürst- bisch ofs von Chur die Kapelle zum hl. Zeno wiederausgesöhnt und drei Altäre

darin eingeweiht hat, ine Seitenaltäre in lionore s. Crucis et b. Mariae Virgänis. 3. Die St. Nikolaus- Kirche, oder dem Dorfe am linken Et schufer „auf den Mulden' unweit der Landstrasse gegen St. Valentin auf der Haide, ein einfaches Viereck, gehört mit ihrem ein- fachen Thurme der romanischen Bauperiode an. Sie ist.sehr alt, denn Goswin erwähnt Schenkungen, welche bereits im I. 1291 für sie gemacht wurden. Idre Einweihung geschah 1358 am 9. Sept. durch Fürstbischof Peter I. von Chur

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Books
Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 228 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
Die hiesige Seelssrg skirche hat mancherlei Schicksale gè- habt. Die alte, im Jahre 1483 eingeweihte, von welcher oben die Rede war, wurde 1649 umgebaut und erweitert, und darauf am 2. Aug. 1665 vom Fürstbischof Ulrich VI. (v. Mont-Villa) neu konsekriert. Diese Kirche stand nicht lange, denn am 30. August 1673 brach in Ischgl eine furchtbare Feuer sbrunst aus. welche das ganze Dorf (bis auf drei Häuser) und die Kirche sammt ihren Parlament nebst einer zugebauten Kapelle, auch den Thurm sammt

allen Glocken zerstörte. Nm ein altes Kruzifix, welches damals ciuf dem Freithofe sich befand, jetzt aber nahe bei der Kirche an einem Stadel aufgehängt ist, blieb von den Flammen verschont. Schon im folgenden Jahre wurde die Kirche und der Thurm wiederhergestellt, und ein neues Gelaute, aus 3 Glocken bestehend, angeschafft. Wäh- rend man an der Wiederherstellung dieser Kirche arbeitete, wurde der Gottesdienst in der Kapelle zu Paßnatsch gehalten. Die Gemeinde machte damals das Gelöbniß. zur Abwendung

von Feuersgefahr den Tag der hl. Agatha (6. Februar) zu feiern, wofür aber später in dieser Intention das Fest der hh. Jngenuin und Albuin gehalten wurde und noch gehalten wird. Diese Kirche stand jedoch auch nicht sehr lange, denn schon im Jahre 1755 wurde sie abgebrochen, und dafür (unter dem damaligen Pfarrer Joseph Moritz) das jetzige stattliche und geräumige Gotteshaus aufgebaut. Im Jahre 1757 war dieser neue Bau fertig. Die Kosten desselben, einschließlich die Orgel, Gemälde u. s. w., beliefen

sich auf 12000 fl. I oh. Knaus von Plans spendete dazu 400 fl., und noch mehrere andere auswar- tige Gutthäter gaben Beiträge, die Hauptlast der Baukosten trugen die Ortsbewohner selbst, und leisteten auch freiwillig die Fronarbeiten. Für alle „Stifter und Wohlthäter des alten und neuen Gotteshauses' werden noch jetzt in dieser Kirche an allen Sonn- und Festtagen nach der Predigt zwei Vater Unser gebetet. Auch wird jeden Samstag Abends nach gleicher Meinung in der Todtenkapelle ein Libera ge sungen

, und an jedem Quatempersonntag nach dem vormittägigen Gottesdienste ein dreimaliger Umzug um die Kirche, an welchem sich die ganze Gemeinde betheiligt, gehalten. Diese neue Kirche mit 3 Altaren ist am 5. Aug. 1758 vom Fürstbischof zu Chur. Johann Anton von Federspikl. eingeweiht worden. (Seitenaltar rechts: in hon. S. Martini et S. Galli, links: in hon. SB. Sebast. et Rochi.) Die Pfarrkirche zu Ischgl. obwohl im Zopfstyle des ver- TinIH. Bd. IV.. Heft 3. 10

5
Books
Year:
1886
Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
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Page 169 of 743
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 736 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/3
Intern ID: 105503
kirche übertragen. Professor Jos. Greuier aus Innsbruck hielt die Festpredigt, sowie derselbe auch die letzte Predigt im alten pfarrlichm Gstteshause gehalten hatte. — Die neue Kirche ist im romanischen Style erbaut, hat drei Schiffe, die durch 4 Säulen abgetheilt sind. Das Presbyterium hat eine Länge von 37 W. Fuß. und eine Breite von 32 W. Fuß. Das Langhaus ist 120 W. Fuß lang und 66 W. Fuß breit. Sie gehört somit zu den größten Kirchen unserer Diözese, und übertrifft

z. B. um etwas die Dimensionen der Stadtpfarrkuche zum hl. Jakob in Innsbruck. Von den zwei Thurmen ist der auf der Epistelseite noch von der frühern Kirche übrig; der andere ist neu, led och inwendig nicht vollendet. Auch das Innere der Kirche entbehrt, wie schon oben bemerkt ward, jeder Ausstattung und Dekoration, und ist deßbalb bis jetzt weder benedizirt noch konsekmt worden. Der kolossale Hochaltar ist zwar neu. da er aber mit der Bauart der Kirche nicht übereinstimmt, wird er wohl stüher oder später wieder entfernt

mit den relchgezienen Ge beinen der hl. Jungfrauen und Martynnnen Bincentia und Lea, welche schon in der alten Pfarrkirche aufgestellt -waren. Noch früher befanden sie sich in der Kirche des kömgl. Fräuleinstistes zu Hall, welches sie i. I. 1613 durch seinen Leibarzt Dr. Gnarinoni, der eigens nach Rom gereist war, um Heiligthümer für dieses Stift zu bekommen, vom General der Jesuiten ?. Claudius Aquaviva erhalten hatte. Nach der Aufhebung des kömgl. Stiftes wurden diese hl. Reliquien vom Lanbesgouvernem Grafen Joh

. Gottfried v. Heister der Pfarrkirche zu Telfs gnädigst geschenkt (wie Pfarrer Buol am 6. April 1786 dem Konsistorium in Brixen berichtete) und um Ostern des genannten Jahres feierlich dorthin übertragen. — Die Kirche hat eine doppelte Empore mit einer neuen Orgel von Franz Weder in Okerperves. welche 14 Register zählt. Die Kanzel ist ebenfalls neu, jedoch noch nicht gefaßt. Der Boden ist von Asphalt. — Die Kirche umgibt der neu angelegte Frmhos mit hübschen Arkaden und meh-

6
Books
Year:
1891
Vinstgau (Schluß) und Außerfern.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 5)
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Page 233 of 891
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 885 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/5
Intern ID: 105507
Wang und die Errichtung einer eigenen sclbststäudigen Pfarre zu Büchelbach (mit der Filiale Heiterwang) betrifft. Diese Urkunde ist datiert: Bischöfliches Schloß zu Füssen am 27. Febr. 1423, und besagt, daß Ans Helm v. Nenningen, Bischof von Augsburg (1413—23), erfahren habe, daß die Kirche zum hl. Laurentius in Büchelbach, und die Liebfrauen kirche zu Heiterwang von ihrer Mutterkirche zu Breitenwang so weit entfernt seien, daß das Volk an diesen beiden Filialen besonders zur Winterszeit

die ob- genannte Kirche zu Breitenwang nicht besuchen könne, und daß schon mehrere Einwohner von diesen beiden Orten ohne Sakramente ge storben seien, Andere auf dem Wege zu jener Mutterkirche wegen des schädlichen und bösen Weges ihr Leben eingebüßt haben. Darum habe er auf die klägliche Bute dieser beiden Filialen in An betracht, daß die Kirche zu Breitenwang mit Einkünften zur Genüge versehen fei, so daß ein Pfarrer oder ewiger Vikar daselbst ordent lich leben könne, auch ohne das Einkommen

, das er von jenen beiden Filià bezieht, mit seiner ordentlichen Gewalt und mtt Zustimmung des Abtes und Konvents des Klosters zum hl. Magnus in Füssen die beiden Filialkirchen zu Büchelbach und Heiterwang von der Pfarr kirche zu Breitenwang getrennt, und die Kirche zum hl. Lauren tius in Büchelbach auf ewige Zeiten für sich selbst zur Pfarr. kirche mit der Liebfrauenkirche zu Heiterwang als Tochterkirche der selben erklärt mit allen Rechten und Gewalten, welche einer Pfarr- kirche gebühren. Diese Trennung

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Books
Year:
1891
Vinstgau (Schluß) und Außerfern.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 5)
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Page 653 of 891
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 885 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/5
Intern ID: 105507
niedrigem Helmdache, der noch von der alten Kirche übrig ist, sind vier Glocken, von denen die größte im Gewichte von 14 Z. von Simon Müller in Innsbruck 1787 gegossen worden ist. Zwei andere goß Barth. Grasmayr zu Habichen im Oehthale. Die Sakri stei wurde unter dem Kumten Wolf neu erbaut. Mit Paramenten ist diese Kirche hinlänglich versehen; vom Anraten Jos. Willhalm sind über 300 fl. für Paramente und andere kirchliche Utensilien ver ausgabt worden. Derselbe ließ auch eine Herz-Iefustatue

von Franz Schmalzl um 108 fl. anfertigen, und die Außenseite der Kirche restaurieren. — Auf dem Freithofe an der Mauer rechts vor dem Eingange in die Kirche bemerkt man eine Reibe von Bildern (in 12 Feldern), einen sogenannten Tod ten tanz darstellend, gemalt vom Graveur Ant. Fa lg er in Elbingenalp. die wegen der darauf abgebildeten alten Lechthaler Volkstracht interessant sind. Der Widum steht in der Nabe der Kirche auf der Nordseite, und wurde im I. 1870 neu erbaut. Der frühere Widum befand

sich noch naher der Kirche, dem Thmme gegenüber, und der ganz alte, der im Jahre 1667 abbrannte, war auf der andern Seite der Kirche gegen Süden an der Strasse. Bei dieser Seelsorgskirche bestehen folgende Bruderschaften: 1. Vom hl. Herzen Maria seit 1848; 2. GebetsaPostolat seit 1365; 3. die R o se nkranz- Bruderschaft, im Z. 1884 einge führt. — Am Donnerstage vor dem Sonntage Hàyuassssima wird hin ein siebenstündiges feierliches Gebet abgehalten, ohne Stiftung. Der 25. Jänner (Pauli Bekehrung

) wird als Verlobter Feiertag de. vbachtkt, weil an diesem Tage einst 30 Personen aus dieser Gemeinde in der Stàl-Alm, wo sie Heu herabführen wollten, durch eine Schneelawine verunglückten. Die Standesdöndnisse sind am 26. Febr. l366 kanonisch errichtet worden. Der hiesige Kurat Joh. Knoll bat laut Stiftbrief vom 10. Juli 1862 zur Abhaltung von sechs Aloi si - Sonntagen mit sechs Predigten 300 fl. ö. W. gestiftet. Aus den Zinsen soll der Kurat 10 fl. erhalten, die Kirche 1 si. 12 Kr., der Meßner

8
Books
Year:
1891
Vinstgau (Schluß) und Außerfern.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 5)
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Page 570 of 891
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 885 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/5
Intern ID: 105507
«im« beliebigen Opfer sich einstellen, unterläßt dieß aber hartnäckig. Der Generalvikar von AugSbmg drohte hierauf mit Erlaß v. 28. Aug. 1722 der Gemeinde. man werde diese Kaplanei aufheben, wenn von ibrer Seite diesen Beschwerden nicht alsogleich abgeholfen würde. Doch ließ man ihr Zeit, sich schriftlich zu verantworten. Unterdessen erhielt den Dekan Gstöll von Vits den Auftrag, die Kirche in Weißenbach zu untersuchen und ihren Lermögensstand zu prüfen. Sein Bericht ä. ü. 2. Febr. 1723 lautete

sehr ungünstig: die Para- mente seien meistenteils zerrissen, einige Stolen seien so schadhaft, daß sie zerfaserten Gürteln gleichsehen, die Kirche sei wegen jener jährlichen Ausgabe von 40 fl. nicht im Stande, irgend etwas Roth, wendiges anzuschaffen. Der Gemràikar ließ ihm auf diesen Be- richt am 13. Febr. 1723 den Befehl zugehen, die Gemeinde Weißen bach zur Wiedererstattung des der Kirche widerrechtlich entzogenen Geldes anzuhalten, damit für dieselbe neues Meßgewand angeschafft und das schadhafte Dach

der St. Sebastiani-Kirche angefochten werde. °) Der Ge meinde Wkißenbsch sei dieß um so weniger zu verübeln, als sie mit großen Kosten diese Kirche erbaut habe, und alle Lasten bei derselben bestreite, auch für Alles, was ihr nöthig ist, sorge. Das Opfer in dei Mutterkirche an den fünf hohen Festtagen werde von ihr aller, dings nicht immer geleistet, weil der jetzige Pfarrer ohnehin so viele neue Opfer eingeführt habe, wie sonst nirgends üblich sei, und weil man üw Haupt etwas Freiwilliges

zu keiner Verpflichtung machen könne. Zum Schlüsse wird dem Pfarrer Allerlei vorgeworfen, daß er z. B. nicht haben wolle, daß man ihrer Kirche Etwas vermache oder Iàtàg« bei derselben stifte; er habe Heuer verboten, in dieser Kirche am Fronleichnamsfeste den hl. Segen zu geben u. A. m. Daraus sehe man also deutlich, daß er nicht die Zunahme, sondern 5s Diese Kirche besaß damals ein Vermögen von ea. 2000 fl.

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Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 686 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
Die Begräbnisse werden, wie bereits bemerkt wurde, von der Pfarre aus besorgt. 3)te zweite Kirche dieser Gemeinde, ÄtI 8. Vitum, erhebt sich östlich außer dem Dorfe aus dem f. g. Tartscher ©übel, von welchem aus man eiye prächtige Aussicht genießt und zehn Dörfer im Um- kreise erblicken kann. Diese Kirche ist gewiß viel älter als die Ex- Positurkirche, und ohne Zweifel eine der ältesten Kirchen der ganzen Umgebung. Die Apsis dürste in das zehnte Jahrhundert zurückreichen. Doch zeigen

sich an den Fenstern des Langhauses bereits Spitzbogen. Ihr hohes Alter wird auch durch den Umstand bekräftigt, daß von jeher am ersten Tage in der Bittwoche alle Gemeinden der Um- gegend mit den Kreuzen zu dieser Kirche ziehen, gleichsam zum Mitte - punkte ihrer ehemaligen kirchlichen Verbindung. €ne hat noch du Form einer Basilika mit flacher hölzerner Decke, ist sehr geräum,g und.mit einer Einfangsmauer umgeben. Es befinden sich in der- selben drei Altäre. Der Hochaltar stellt in einem schlichten Bilde

den hl. Mauritius, und der Altar auf der Epistelseite drei weibliche Figuren mit Heiligenschein dar, von denen die mittlere ein Körbchen mit Früchten hält und davon zwei zu ihren Füßen stehenden Knaben mittheilt. (St. Elisabeth?) Der andere Seitenaltar ist ein schöner gothischer Flügelaltar mit Seenen aus dem Leben der Gottesmutter. Schade, daß einige Figuren abhanden gekommen sind! Dieser Altar ist jedenfalls das Beste in der ganzen Kirche, die übrigens einet Re paratur wohl sehr bedürftig wäre

.^) In dieser Kirche werden von der Pfarre aus in Folge von Stiftungen und alter Observanz oft Gottesdienste gehalten, und an jedem Montag in der hl. Fastenzeit findet hieher von der Pfarre aus ein Kreuzgang stati mit Predigt und Amt. — Der romanische, ziemlich große Tburm hat zwei alte, Hill und rein tönende Glocken von länglicher Form. Die Kirche der hl. Christina, außerhalb dem Dorfe gegen Westen an der Strasse gelegen, ist unter dem Kaiser Joseph . ge sperrt, dann i. I. 1803 in ein Schulhaus, und 1850 endlich

, nach 10) In dieser Kirche weihte laut noch vorhandenem Weihebrief (im Pfarr archiv zu Mals) Fr. Steffanus, aus dem Predigerorden, Episcopus Bellinensis i- p. und Weihbischof von Chur, am 10- Juni 1513 den rechten Seitenaltar p Ehren der hh. Vwis, Mauritius, Flvrinas und Barbara, und den andern zu Ehren der hh. Martinus, Antonius und der 14 Nothhelfer. {In dieser Urkunde wird diese Kirche genannt: „Ecclesia L. Michaelis in colle T ertaseli').

10
Books
Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 13 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
des Ewigen Lichtes aus Eigenem zu liefern. — Im nämlichen Jahre ging zwischen den Nachbarn von Ober- und Unter sau rs der Streit wieder auf's Neue an. Die Ob saurer weigerten sich nämlich den sie treffenden Theil der jährlichen Steuer der Gemeinde Saurs an dm Pfarrer von Zams zu entrichten, weil nun nach der Erbauung der Kirche zu Schönwies und Errichtung der Kmatie daselbst nicht mehr alle Gottesdienste in ihrer alten Kirche zu Obersaurs abgehalten würden. Den Einwand, daß ihre alte Kirche

jetzt wegen der zuneh- Menden Bevölkerung viel zu klein geworden sei und eben deßwegen den Bau einer größern und günstiger gelegenen Kirche veranlaßt habe, suchten sie dadurch zu entkräften, daß sie die Erklärung abgaben, sie seien bereit, auf ihre eigenen Kosten dieselbe zu erweitern und zu vergrößern. Auch behaupteten sie, mit der günstigen Lage der neuen Kirche habe es keine volle Richtigkeit, indem auf dem audern Inn- user ober Lasalt ein Lawinen- oder Riefenstrich-) in den Inn hineingehe

, und wenn einmal diese Lawine mit besonderer Gewalt losbrache, so werde dann der Innstrom seine angeschwollenen Fluthen gerade auf jenen Platz hinwälzen, wo die neue Kirche zu Schönwies sich erhebt. In Folge dieser Aussagen der Obsaurer begab sich eine Kommission, bei welcher sich auch der in jener Zeit weitum bekannte Kirchenbaumeister Jos. Keil aus dem Ochthale befand, nach Schön- wies, um die dortige neue Kirche in Augenschein zu nehmen. Nach ihrem schriftlich abgefaßten Gutachten war selbe nicht allein „zierlich

' gebaut, sondern auch an einem sichern Orte, weil vom Inn doch so weit entfernt, daß eine Überschwemmung, wie die Kommission meinte, ihr keinen Schaden zufügen, könnte. Sie war 76 Fuß lang, und 23 F. breit. Darnach verfügte sich die Kommission nach Ob saurs. um auch die dortige alte Kirche zu besichtigen. „Soviel St. A in- bethcn-Gottshauß beriert (heißt es in ihrem Berichte) ist sel- biges dem Ansechen nach ein altes Gepcy. vnd gresser nU, alß in der Länge inwendig 39 Schuech, vnd in der Praite l6V

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Books
Year:
1886
Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
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Page 126 of 743
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 736 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/3
Intern ID: 105503
unbekannt ist die Zeit ihrer Einweihung und Vollendung: ') Bischof Ulrich Putsch bemerkt in seinem „viaàm', wovon sich eine Abschrist im Museum zu Innsbruck befindet, aà Ärmum 1432: nààm anno 1- e eonei 1 i ^ ui àààm in Leekelä voaeum Ooewswriv^, ohne jedoch beizusetzen, aus welcher Ursache eine Wieder, einweihung der besagten Kirche nöthig war. Er ertheilte bei diesem Anlasse (ä. ä. Seefeld am Mittwoch nach S. Margareten 1432) einen Ablaß von 40 Tagen für alle Hauptfeste und den Tag

der Kirchweihe Jenen, welche die Kirche zu Seefeld andächtig besuchen und ihr ein Almosen spenden. Noch älter und überhaupt der älteste bekannte Ablaß für die jetzige Kirche in Seefeld ist derjenige, welchen Kardina! Juli an us, Legat in Deutschland, am 26. Febr. 1431 (à. ü. Mittenwald) bewilligt hat — 100 Tage unter den gewöhn lichen Bedingungen : Kirchenbesuch und Almosen für die Kirche. An- dere Ablässe für diese Kirche wurden im Lauft des fünfzehnten Jahrhunderts ertheilt: vom Kard. Nikolaus, Legat

und der Kirche hilft reiche Hände reichen); vom Papst Paul II. ä. 6. 12. Mai 1468 (fünf Jahre und fünf Quadragenen für den dritten Oster- und Pfingst- tag); weiter von sechs Kardinälen Ä. ä. Rom 4. Juni 1470 (jeder 100 Tage für den Sonntag àliea, den dritten Pfingstfeiertag, N) Es ist eigmthümlich, daß schon im 16. Jahrhundert hierüber nichts Sicheres mehr bekannt war, denn unter den Seeselder Akten, welche im Archiv der k. k. Statthaltern zu Innsbruck hinterlegt sind, habe ich anch einen Bogen gefunden

, auf dem 9 Fragepunkte verzeichnet sind, worunter Nr. 3 : Ob die Kirche zu Seefeld vor oder nach dem Wunder erbaut worden, und durch wen? — Diese Fragen sollten im Auftrage des Erzherzogs Ferdinand II. dem Verfasser der nachmals zu Dillingen i, I. 1580 veröffentlichten Schrift Über SeMd vorgelegt werden, „damit die Seefeldische Historij recht vnnd ordenlich beschriben möcht wirken ' 36! „Roeleà 8. Osvslài in Lsvelt (heißt es in diesem Ablaßbriefe) ui>i eruor üomim nostri Zesu Lkiisti wàcàss g-pxaret.' Tinlh. III

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Year:
1886
Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
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Page 555 of 743
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 736 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/3
Intern ID: 105503
- SS0 — Erbauung und Einweihung kann wegen MaM Munden nicht angegeben werden.«) Um das Jahr 1745 muß!? fix Wzm Baufällig keit des Gewölbes repariert werden, so daß sie dadurch den Charakter der ursprünglichen (ohne Zweifel gothischeu) Ba^rt eingebüßt hat. Sie hatte drei Altäre aus Holz, von denen die NebeMäre der hl. Familie und dem hl. Florian gewecht waren. Der Thuriy war ßein und besaß ein niedriges Helmdach. Da diese Kirche für lie jetzige Bevölkerung zu Nein schien, so beschloh der Kurat

Peter Gaßler (1852—75) mit Zustimmung und Hilft der Gemeinde M Msmttiger Wohl- thäter an einem günstiger gelegenen Platze ein mms Gotteshaus aufführen zu lassen. Zu welchem der k. k. Bauingenieur Jos. Rokita in Im st den Plan im romanischen Style entwarf. Am 30. April 1854 wurde der Eckstein zu dieser neuen Kirche durch den Dekan Z. Lindenthaler von Im st feierlich eingeweiht und noch in demselben Jahre im Oktober war das Mauerwerk schon fertig. Die Konsekration erfolgte durch den Fürstbischof

Vinzenz Gass er am 26. Aug. 1862.') Diese neue Kirche hat ebenfalls drei Altäre; die Seiten« altare find der hl. Familie, und Joachim und Anna geweiht. Die Altarblätter zu allen Altären hat ein zunger talentvoller Maler. Alois P o sch aus Jmst. gemalt. Die Zeichnung zum reichgegliederten roma nischen Hochalt are wurde von einem kunstverständigen Priester, Heinrich Bartinger aus Innsbruck, komponiert. Auffallend an diesem Altare find die vielen Statuen, die ihn zieren. In der Mensa stehen vor goldenem

Hintergrunde unter Arkaden mit goldenen Säulchen die Statuetten: Christus, die vier Evangelisten, und Petrus und Paulus, vom Bildhauer Prof. Mich. Stolz. Neben dem Marbilde stehen 6) Die älteste noch vorhandene Urkunde (im Kuratie-Archiv zu Noppen), welche diese Kirche betrifft, ist ein Ablaßbrief, welchen im Jahre 1326 ?r- Là- twns, Lpiseozms ààànenà, der Kirche „in àupeu' verliehen hat. Ein etwas späterer Ablaßbrief, v, I. 1333, für diese Kirche ist von Nxis- erst Lsrews eeààs. Im Jahre 1493

haben auch sehr Kardinäle derselben Ablässe ertheilt. Ein im nämlichen Archiv aufbewahrter Weìhàìes meldet, daß im Jahre .... (die Zahl ist ganz verwischt) Kaspar, Bischof von Barut und SNffragaA vvn Salzburg, den Hochaltar in diesem Gvtteshause eingeweiht habe. (Dieser Bischof lebte Zur Zeit der Regierung des Fürstbischofs Nikolaus Von àusa.) Im Jahre .... (ebenfalls unleserlich) weihte Johann Kneufl, Weih- bischof von Brixen (1514 -33) zwei Seitenaltäre in der Kirche zu Noppen. Dieselbe wird in der Weiheurkunde

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Year:
1886
Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
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Page 255 of 743
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 736 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/3
Intern ID: 105503
jetzige Kirche in Wildermieming wenigstens die dritte, welche an dieser Stelle erbaut worden ist. Statt der älteren, die im Laufe der Zeit baufällig geworden, wurde um die Mitte des fünfzehnten Jahr hunderts eine andere erbaut, welche am 20. Aprii 1471 Kaspar, Bischof von Baruth und Suffragan von Salzbmg. zu Ehren der hh. Nikolaus und Laurentius einweihte. Sie hatte drei Altäre; die Seitenaltäre waren den hh. Laurentius und Ulrich geweiht. Das Allerheiligfte befand sich auf der Evangelienseite

in der Seitenwand in einer Capsula aus Messing. Man sah in diesem Gotteshause die Wappen mehrerer edlen Geschlechter, der Freundsberger, Firmian, Grünsteiner. Freyberger u. A. Dasselbe scheint übrigens mit Kirchen- paramenten dürftig versehen gewesen zu sein; denn im Inventar der Kirche von Seefeld vom Jahre 1537 ') liest man im Verzeichnis der Raitungm und Quittungen Folgendes: „Ain kunigklicher Beuelch an Jörgen Köldrer pawmeister vnnd Casparn Hagl kirchbrobst auff dem Seeueld, daz Sy zu notturfft des kirchls

zu Wiltmiltring ain Schwarz Schamlottin Mesgewand geben sollen.' Aber bei der kanonischen Visitation im Jahre 1681 hatte dasselbe doch bereits ein Vermögen von 951 fl. aufzuweisen. Der Abt von Stams. Bernard Gemelich (1638—60), schenkte dieser Kirche neue Glocken, die jedoch bei dem Brande, welcher 1600 den Kirchthurm zerstörte, zu Grunde gingen. Die jetzige Kirche wurde bald nach der Errichtung der Kuratie dahier um die Mitte des vorigen Jahrhunderts (1754) erbaut und am 1. Juli 1761 vom brixnerischen

Wcihbifchof Ferd. Joh. Grafen v. Sar entHein zur Ehre des hl. Nikolaus und des hl. Laurentius eingeweiht?) Die schreckliche Feuersbrunst am 20. Jänner 1806, wodurch beinahe das ganze Dorf Wildermieming eingeäschert wurde, beschädigte auch stark diese neuerbaute Kirche, indem das Kirchen- und Thurmdach, die Sakristei, alle Paramente und Glocken den Flammen zum Opfer fielen. Abermal erlitt diese Kirche bei dem Brande, welcher in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 1876 von ruchloser Hand gelegt ward, großen

Schaden. Achtzehn Häuser, darunter das Schulhaus, wurden dabei vernichtet; der Kirch thurm brannte dießmal ganz ab. die Kirche theilweise. Doch steht sie gegenwärtig, nach rasch und geschickt durchgeführter Restauration in 6) Aufbewahrt im k. k. Statthaltern Archiv zu Innsbruck. 7) Pont.-Pwt. III. 80. d.

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Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 520 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
mien Ort zu übertragen, im Beichtstühle ein frommes Bild und die Casus reservati anzuheften, und in der Mitte der Kirche ein Kruzifix aufzurichten. Die drei Kelche, Patten und Pmifikatorien waren rein- lich; der Becher (Syphus) für die Laienkommunion mußte abgeändert werden, weil er zu sehr die Form eines Kelches hatte; auch die Meß- kinder befahl der Visitator „ad normam Bomanam' umzuändern. Ferner befahl er. vor dem Beinhause auf dem Gottesacker einen Bet- Hemel, und inwendig ein Kreuz

und Wcihwassergefäß anzubringen. Der Mehner dieser Kirche hieß Hanns Lauer, und hatte 22 fl. in Geld Einkünfte. Die Frauenkirche in „Stuben' hatte 3 Altäre, denen ebenfalls die Wachstücher und T&bulae secretales mangelten; auch hatte der Hochaltar kein Geländer. Die Seitenaltäre waren den hl. Sebastian (rechts) und Johannes d. T. (links) geweiht. Diese Kirche besaß zwei Kelche; in der Sakristei war kein Kreuz und kein Meßgewand von grüner Farbe. Der Meßner derselben, Namens Georg Schuster, hatte ein Häuschen

nebst einem Angerl, und 4 fl. in Geld von der Kirche. Der Kirchpropst hieß Hanns Tschott. Das Vermögen der Kirche belief sich auf 1100 fl., die jährlichen Ausgaben betrugen 15 fl. An allen Frauenfesten war in dieser Kirche Gottesdienst. Die U lri chskapelle hatte Einen Altar in gutem Zustande und nur Ein Meßkleid, auch keinen eigenen Kelch. Der Kirchpropst der Seelsorgskirche hieß Simon P ed roß; das Vermögen dieser Kirche betrug nach seiner Aussage 1500 fl.. die Summe der Auslagen

15
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Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 11 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
Gerichte eine obrigkeitliche Urkunde ausgefertigei. wodurch sich eine größere Anzahl angeftbener und bt mutcitor Güterbesi^er zu Unter- saurs. Lchönwies. Starkenbach und Lasalk verbindlich machte, solange diese neue Kirche kein eigenes Vermögen b.sitzen würde, einstweilen mit ihren Mitteln für die Einhaltung derftlken. sowie für die innere Ausstattung zu haften und also auf ihre eigenen Kosten diese Kirche „zu verpflegen, zu erkalten und zu versechen.' Zugleich mit der E 'N 'rndung duses

Schriftstückes bat der Pfarrer von Zams das geistl. O^zium in Brixen um die (ärlaubmß, daß in genannter Kirche das hl. Meßopfer Luxor altare portatile gefeiert werden dürfe. — Schon nach zwei Jadreu. am 18. Okt. 1688, ist diese Kirche mit drei Altären und einem neuen Gottesacker vom Fürstbischof von Brixen, Johann Franz Gr. v. Khuen. zu Ehren der hh. Erzengel Michael, Gabriel und Raphael eingeweiht worden. Nachdem somit der heiße Wunsch der Bewohner von Unter- saurs und Schönwies, eine neue Kirche

in ihrer Mitte zu besitzen, in Erfüllung gegangen war, dauerte es nicht mehr lange, daß sie auch einen eigenen Seklsorgspricster oder Kuraten erhielten. Des Pfar rers Perkbofer Nachfolger in Zams, Damian Freiherr v. G i e r. g e r, begünstigte durchaus diesen Plan, und auch die Innsbrucker Regie- rung, welche schon bei der Erbauung der Kirche zu Schönwies mit- geholfen hatte, förderte dieß Unternehmen dadurch, indem sie den nöthigen Grund zum Bau einer Priesterwohnung herfchenkte. So kam schon

am 14. Dezember 1687 ein förmlicher Stiftbrief über die Errichtung einer selbständigen Kurati e in Schönwics zu Stande, welcher unterm 22. Nov. 1689 vom Fürstbischof Johann Franz Gr. v. Khuen konfirmiert und bestätiget worden ist. Der selbe ist im Namen des gedachten Fürstdi>chofs ausgefertigt, und zahlt im Eingänge zuerst die Ursachen auf, we ß halb zu Untersaurs der Bau einer neuen Kirche und die Aufrichtung einer Kuratie noth- wendig war. lobt den Eifer der Leute in Untersaurs in der Aus- führung

16
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Year:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Page 56 of 987
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 980 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/4
Intern ID: 105506
Tirol, welcher außer andern Kirchenbauten in seinem Lande ® 3 ) auch den neuen Kirchenbau zu Land eck „beeinflußt', vielleicht selbst ver- anlaßt, und wohl auch werkthätig gefördert und unterstützt hat. Die angeführte Jahrzahl 1471 mag zunächst mit dem eigentlichen An- fang dieses Baues stimmen. Somit hat der Verfasser jener alten Ausschreibung über die Entstehung der ersten Kirche zu Landeck und über die Erbauung der gegenwärtigen nicht Unrecht gehabt, als er die Meinung aussprach

, daß die jetzige Kirche Zu Landeck durch „christ liche Potentaten' und mit Hilfe „anderer hochansehnlicher Personen' ausgebaut worden sei. Diese hochanfthnlichen Personen stnd wohl hauptsächlich die Sch r ofen stein er mit ihren vornehmen und rei- cheti Verwandten (den Annenbergern, Wolkensteinern u. A.) gewesen, insbesondere der edle Ritter Oswald von Schrofenstein, der im Jahre 1497 gestorben ist und in dieser Kirche begraben liegt. 5 ® 4 ) Spater haben hauptsächlich die Freiherrn v. Gienger, Inhaber

des Gerichtes Landeck, für dieses Gotteshaus viel Gutes gethan; deßwegen wurde auch für diese Familie, ebenso wie sur die Schrofen- steiner, die im Jahre 1546 erloschen sind, in der neuerbauten Kirche zu Landeck regelmäßig jeden Montag und Dienstag eine hl. Messe gelesen, ohne daß diese Wochenmessen hinreichend gestiftet worden wären, also eigentlich mehr aus Dankbarkeit für empfangene Wohlthaten, als aus Schuldigkeit. — In neuerer Zeit ist Vieles zur angemessenen Renovierung dieses Gotteshauses

und zur Verbesserung dessen geschehen, was bei frühern „Restaurationen' gefehlt worden ist. Im Jahre 1850 wurde unter dem Kuraten Rudolph Tschofen (1847—55) ein neuer Hochaltar im gothifchen Style nach den 23) Den obgenannten Kirchen wäre wohl auch die Kirche zu St. Sieg- mund im Pnsterthale beizufügen, welche Erzherzog Siegmund in den letzten Jahren semer Regierung (um 1489 ; er starb 1496) bauen ließ. Im Visitations- Protokolle v, I. 1577 heißt es von derselben, ausdrücklich: „Quam eeclesiam Ärchidux Sigismundus

fun davit ac aedificavit, unde et locus no- men adeptus est,' (Früher hieß diese Ortschaft urkundlich „Payern' oder „Beuern.') Auch diese schöne gothische Kirche zeichnet sich insbesondere durch das hohe Gewölbe aus, wie es allen Kirchen eigen ist, aus deren Bau Erzh. Sieg- mund förderlich eingewirkt hat. 24) Sinnach er („Beyträge' VII. 510) schreibt hierüber: „Die Filial- Kirche der Pfarre Zams, Land eck, wurde um diese Zeit (d. i. Ende des 15. Jahrhunderts) vorzüglich durch die Gutthätigkeit

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Year:
[1879]
Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
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Page 152 of 821
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 816 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/2
Intern ID: 105502
A'af dèn Nat de-s Pater Köstlan gelobte der auf dein Nütschaus versammelte Magistrat am 21. Sept. 1611, in der Nähe des La- Metes zu Ehren der h. Sebastian, Pirmin und Rochus; der Patronen in Pestnöten, eine Kirche zu erbauem Die Seuche sieng an nachznlaßen, und hörte nach zwei Monaten ganz auf. Man er- kannte darin dankbar die lohnende Wirkung des Gelübdes, und legte sogleich Hand an's Werk. Am 24. Mai des folgenden Jahres wur- de feierlich der erste Grundstein gdegt, und die ans Kosten

der Stadt imd aus frommen Beiträgen erbaute Kirche fammt den drei Altären am 13, Oct. 1613 vom Brixner Weihbischof Simon Feuerstein ein- geweiht ( 22 ). Der Erzherzog Maximilian schenkte der Kirche (1612) ein kleines landcsfürstliches Haus, welches in der Nähe stand. Die- .fcö wurde erweitert > um bei attsalligen wieder eintretenden Pestnöten das gehörige geistliche und ärztliche Personal unterzubringen. Es ward darin ein eigenes Gemach vorbehalten, das f. g. P e stkäm mer it \ u > wo man das Kleid

von Wachstuch aufbewahrte > welches der Geistliche anziehen muste, wenn ihn die Pflicht zu einem Pestkran- ken rief. Es war ihm vorgeschrieben, wie er in dieser Kleidung nur durch eine kleine Seitenthür in die Kirche, und iwn dieser nur auf einem eigenen Seitenweg in das Lazaret gehen dürfe. Bald sieng man an bei dieser Kirche verschiedene Stiftungen zu machen. Die Gottesdienste wurden anfangs von der Pfarrgeistlichkeit besorgt. Da dies wegen der weiten Entfernung sehr beschwerlich siel, so übersetzte

man im I. 1638 den Benesiciaien zum Sebastian in das neu hergestellte Haus bei der Kirche zu Dreiheiligen, welcher 22) Eine kurze Geschichte von der Entstehiing dieser Kirche gibt die noch gut erhaltene Inschrift über dem Hauptemgcmg an der Vorderseite- Diese lautet: D, O. m . Memorine trinili Sanctorum Sebastiani Marty- its, IHrmioìi Rpisropi Confessori*, Rochi Confessori« , Aedes ab Se- natu civico oonipontano Anno M D.C.XI ex A. D. XI. Cai, Octobr. pesti tuiic gràssaiiti propulsamele vota, ejustlein poste

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Books
Year:
[1879]
Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
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Page 156 of 821
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 816 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/2
Intern ID: 105502
1678 vollzog F. Bischof Paulin von Büxen die Consecration ( as ). Auch die neue Kirche, welche ebenfalls für exemt erklärt wnrde, hatte Re Gestalt der Gradkirche zu Jerusalem. Ans beiden Seiten waren drei Nischen angebracht, und in jeder derselben stand ein Altar, so daß man im ganzen sieben Altäre zählte außer dem h. Grab, welches in einer niedrigen Vertiefung hinter dem Hochaltar angebracht war, - wohin nur Einzelne mittelst eines Einschlufes gelangen konnten. Am Wege

an Sonn- und Festtagen. An den höchsten Festen der Kirche wurden mehrere Messen und die Predigt vormittags gehalten. Der Eifer des Volkes gegen diese Kirche erlitt auch in der folgenden Zeit keinen Abbruch, wohl aber trat bei der Obcraufsichts-Behörde in der zweiten Halste des verstoßenen Jahrhunderts eine fühlbare Erkältung ein. Die fromme Kaiserin Maria Theresia erwies dieser Kirche noch die letzte Gnade, indem sie beim h. Stuhle erwirkte, daß anstatt der Abiäße, welche bisher alle zwanzig Jahre

erneut werden mußten, nun solche auf ewige Zeiten verliehen wurden. Durch zwei Breven vom 28. Aug. 577V verlieh nämlich Pabst Pius VI. der Kirche sowohl die s. g. Stationsablässe als auch einen vollkommenen Ablaß am Feste des h. Alexius für alle künftigen Zeiten. Doch dauerten diese Zeiten nicht gm lange. Mit Hofdecret vom 13. October 1785 wurde be fohlen , daß die Kirche des h. Grabes gesperrt, und ihr Vermögen dem Religions fond einverleibt werden soll. Die Sperrung erfolgte noch zu Ende

des I. 1785, mit der Entweihung aber wurde bis zum 1. Marz 1786 gezögert, an welchem Tage um 3 Uhr nachmit- tags „die hochgnädig anbefohlene Entweihung' ausgeführt woiden ist. Im October 1793 wurde die leere Kirche zu Unterbringung 25) Pontificalprotoc. foi, 7t.

19
Books
Year:
[1879]
Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
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Page 679 of 821
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 816 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/2
Intern ID: 105502
erhoben und aufbewahrt , bis sie in der Karls-Kirche, nachdem diese eingeweiht war, beigesetzt und bestattet worden sind. Rechts vom Haupieingang in die Kirche sieht man in die 9)! au er des Schiffes ziemlich hoch ein Stück rohen Felsengesteins eingesenkt und darunter die kurze Inschrift: Stein des Gehorsams. Dieser Stein hat hier an sichtbarer Stelle seinen Platz gefunden zur Erinnerung an folgende Begebenheit. Es war am Abend vor Jacobi 1620, als beim Steinbrechen ein großer Felsenblock

jählings sich abschälte, und im schnellen Lause über den Hang herabrollend die unten stehenden Ar- heiter mit augenscheinlicher Lebensgefahr bedrohte. Da rief einer der geängstigten Arbeiter dem Steine entgegen: „Stehe still in Gottes Namen,' und siehe, der Stein lag bewegungslos im Grunde hastend. Guarinoni ließ ein Stück davon absprengen, und hat für, dasselbe mit eigenen Händen den Untersatz gemauert, auf welchem er noch jetzt zu sehen ist. Der fromme Gründer dieser Kirche hatte die Absicht

, dieselbe den Serviten, welche damals unser Vaterland mit den ersten Blühten ihres Ordens erfreuten, und eine segensvolle Wirksamkeit entfalteten, zu übergeben, damit ein Kloster für sie dabei erbaut werde. Er hatte auch wirklich schon die Hand an dieses Werk gelegt, und hinter der Kirche auf dem gegenüber stehenden Felsen die Grundmauern gelegt (163l). Allein er war nicht im Stande das Werk auszuführen. Daher übergab er im Kloster der Serviten zu Innsbruck vor erbetenen Zeugen auf feierliche Weise dem genannten

Orden am 23. August 1636 die Kirche und das Kloster bei der Volderer Brücke, insoweit sie schon fertig gebaut waren, mit allen Gütern und Rechten, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß derselbe ein ordentliches und selbständiges Kloster gründen, und auch den Bau der Kirche, falls er, nämlich der Stifter, denselben nicht vollbringen sollte, voll- ständig aufführen müßt. Dieser behielt ferner sich und seinen Nach- kommen das Begräbnisrecht in der Francisca-Capelle vor,, und daß im Falle

die Serviten das Kloster verlaßen würden, die Kirche mit allen beweglichen und unbeweglichen Gütern wieder frei sein solle b ). Die Uà gäbe der Küche an den Orden der Serviten war nun zwar geschehen; aber bis zur Errichtung des Klosters bei derselben verstrich eine lange 6) 0. Urkunde im C. A.

20
Books
Year:
1886
Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BeDioe_03/BeDioe_03_57_object_3844503.png
Page 57 of 743
Author: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: 736 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.441/3
Intern ID: 105503
Gebethes zur Andacht der Gemeindeglieder daselbst, wofür 1000 Gulden ausgesetzt sind, allergnädigst zu genehmigen. Dieses Kapital ist eigentlich nicht der Gemeinde Ranger. sondern der Kirche, in welcher die Andacht abgehalten werden soll, zugedacht, und die Gemeinde hat hiernach außer dem Anspruch auf fortwährende Erhaltung des Stif tungskapitals zu seinem Zwecke keine weitere Prätension zu machen, erklärt sich aber diese Andacht in der Kirche haben zu wollen, mit der Verpflichtung

, den allfälligen Kostenbetrag, welcher über Abzug des der Kirche zukommenden Antheils sich darstellt, aus eigenen Mitteln bei schließen (Erlaß des ?. General-Kommissar, des Innkreises vom 4. Aug. 1813.) . Filialen hat diese Kirche keine, doch gibt es im Umkreise dieser Seelsorgsgemeinde mehrere Kapellen, als: 1. Die Gottes ackerkapelle, wahrscheinlich das älteste Kirchlein auf dem Ranggen, von dem schon oben die Rede war. 2. Die sogenannte Viehscheidkapelle mit dem Bildnisse der schmerzhaften Mutter

der v. Reinhart'schen Familie; jetzt ge hört es den Herren von Vintler. Die in früherer Zeit für diese Schloßkapelle gestifteten Messen sind in der Folge nach Unterperves hinübergezogen worden. Die Schule ist hier in einem eigenen kleinen Hause untergebracht und wird von einem Lehrer gehalten, der zugleich in der Kirche den Mehner- und Organistendienst versieht. Er bezieht seinen Gehalt theils von der Kirche und andern Stiftungen theils aus Gemeindemitteln. Vor einigen Jahren ist sein Einkommen etwas aufgebessert

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