Tirol und Vorarlberg.- (Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer)
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Author:
Stolz, Otto ; Voltelini, Hans ¬von¬ ; Zösmair, Josef / von O. Stolz ; H. v. Voltelini ; J. Zösmair
Place:
Wien
Publisher:
Holzhausen
Physical description:
310 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: H. 1.Vorarlberg und Deutschtirol. H. 2. Das welsche Südtirol
Subject heading:
g.Tirol ; s.Landgericht ; z.Geschichte ; <br />g.Vorarlberg ; s.Landgericht ; z.Geschichte
Location mark:
D II 102.400/Abt.1,T.3,H.1.2 ; II 102.400/Abt.1,T.3,H.1.2
Intern ID:
160301
Die Grafschaft Trient. 131 Hilfe nach Italien zog (a. a. 0. 5, c, 26, S. 113). Auf dem Reichs tage zu Augsburg 952 werden die Marken Aquileia und Verona von Italien getrennt und dem Herzog Heinrich von Bayern übergeben (Continualo Reginonis üu 952 MM. SS. 1, 621), mit ihnen aneli Trient und sein Gebiet, das damals zur Mark Verona gerechnet wurde (über den Umfang der Mark Verona und die Zugehörigkeit von Trient Ficker, Forsch. RR. Italiens 1, 265, 269 nach den Gerichtsurkunden von 971 Juli
4, Hiibner 982 und 993 Nov., Hiibner 1086). Mit der Mark Verona wird Trient in der Folge zeitweise zum Herzogtum Kärnten gezogen. Im Jahre 1004 verlieh König Heinrich II. die Grafschaft Trient an die bischöfliche Kirche von Trient (Harry Breßlau, N. A. 34, 109 f., zu MM. DD. Konrad II. 101), eine Verleihung, die dann durch Kaiser Konrad II. 102 7 Mai 31 bestätigt wurde (MM. DD. Konrad II. 101). Der Bischof erhielt die Grafschaft mit denselben Rechten, wie sie früher Herzoge, Markgrafen und Grafen
innegehabt hatten. Damit schied die Grafschaft aus dem Verband des Herzogtums und der Markgrafschaft aus; der Bischof nahm in der Grafschaft selber herzog liche und markgräfliche Stellung ein und führte den Titel eines Her zogs, Markgrafen und Grafen (Ficker a. a. 0.), der ihm ■ bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts gewöhnlich, später nur ausnahmsweise zugelegt wird. Das Gebiet von Trient selber heißt ducatus (FF. II 6, Nr. 52, III, 133; Bonelli II, 98 usw., auch in Kaiserurkunden wie Heinrich VI. 1191
Jänn. 20, Sumpf 4669). Später sind diese Titel abgekommen und begnügt sich der Bischof mit dem Fürstentitel; sein Gebiet wird in der Regel als episcopatus oder principalis Tridentinus, im 18. Jahrhundert als Trentino bezeichnet. Die allgemeine Ansicht geht dahin, daß die Grafschaft Trient im Jahre 1004 oder 1027 eine Verkleinerung erlitten habe, indem das Suganertal östlich der Kirche von San Desiderio an das Bistum Feltre gekommen sei (zuletzt Reich, Trid. 11, 202 n. 3 nach Urk. Berengars I. fiir
das Bistum Padua, Fonti per la Storia d' Italia, Diplomi di Berengario L 101), Doch nötigt die Urkunde Berengars I. nicht zu dieser Annalimo. Und die Urkunde Konrads II. (MM. DD. Konrad II. 101) läßt sich in anderer Weise erklären. Das Bistum Feltre besaß im 13. Jahrhundert und noch in der Folgezeit reichen Grundbesitz und Einkünfte im Gebiete von Trient, namentlich in der Pfarre Porgine (Aufzeichnung um 1250: Hec est ratio redditus epi scopi Feltrensis in piebatu Porcini Wien