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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 7 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
;2S u. 153). Diel seltener zwar als die Sprache, aber desbalb nicht minder bedeutungsvoll wird auch das in Tiro! geltende Recht als deutsch bezeichnet. So erklärt der Landessürst von Tirol im Jahre 1276, daß für ihn die „con^ueuuio Alk-nnmne" d. i. der Rechts- brauch Deutschlands maßgebend sei, ein Adeliger aus der Gegend von Meran 1311 und 1402 einer aus der Gegend von Tramin das ,,ju> touromoum", das deutsche Reckt fl, 54f. 3, 165). Die staatsrechtliche Zugehörigkeit Tirols zum deutschen Reiche

und ainer frömbden Oiacion, Tirol mit Verachtung der Tcutschcn und on Verstand der Sprach und Sitten gewaltig- îlchâ regieren habe wollen (1, 108). Hier finden wir erstmals im tirolischen Schrifttum den Ausdruck und Begriff „Volk" einerseits auf die geschichtliche Lebensgemeinschaft Mer Deutschen und andererseits des Landes Tirol angewendet. Bei der Schilderung der Kriege an der Südgrenze Tirols gegen Venedig und der inneren Auseinander setzungen im Reiche stellt Kirchmair die Ehre der deutschen Station

ftilto v. Vintlcr und Oswald v. Wolkenitein. Daran schließen sich als besondere Großtaten der deutschen Literaturgeschichte die iiu Etschland crsolgte Niederschrift der d«chchen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrun, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bühncnspiclc in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Amgangssprackc, feien es nun die Ladiner in beit Seitentälern hes Eisack oder die Trientiner und Lombarden, werden damals in Schriften unseres

Gebietes „I-ackini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dtrd auch zum ständigen Beinamen für Leute die aus jenen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen cinwandcrtcn und sich dort nicdcriießcn. Auch das ist ein Beweis, daß sie gegenüber den deutschen Emwobncrn des Bozncr Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Muttersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Personen bervortretcu und zu ihrem Beinamen werden können (1, IS; 2, 19 u. 15ôS

wird seit dem 15. Jahrhundert in manchen Rechtsakten, ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16. Iahrh. auch in politischen Schriften mit verschiedenen Metaphern: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nack Italien, nach einem Ausspruchs des Kanzlers Bicner die Cittadclla des römisch-deutschen Reiches, das Ölest des Reichs adlers. Die Verfasser von Reise- und Landcsbcschreibungen seit dem 16. Jahrhundert betonen aber auch die rein volklicke Zugehörigkeit Tirols

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 5 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
deutschen Reiche wird seit dem !3. Jahrhundert in manchen 9?xcd>t&a£tcn ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16, Iahrh. auch in politischen Scimi freu mit verschiedenen Metapheri;: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nach Italien, nach einem Ausfprucbe des Kanzlers Biener die Cittadella des rönüich-deuk'cheu Reiches, das Tieft des Reichs adlers. Die Verfaner von Reise- und Landesbcichreibungcn seit dem !5. Jahrhundert betonen aber auch die rein volkliche Zugehörigkeit

habe, der, obwohl „ain Tluslendcr rmd aincr frömbden Racion, Tirol mit Verachtung der Tont schei; und eit Versta'nd der Sprach und Sitten gewaltig- lich" regieren habe wollen fl, !08). Hier finden wir erikTnals ini tirolischen Schrifttum den Ausdruck und Begriff „Volk" einerseits auf die geschichtliche Lebensgemeinschaft aller Deutschen unb andererseits des Landes Tirol angewendet. Bei der Schilderung der Kriege an der Südgrenzc Tirols gegen Venedig und der inneren Ansemander sehungen im Reiche stellt

Niklas v. Vintler und Oswald v. Wolcenstciu. Daran ichliehen sich als besondere örohtaten der deutschen Literaturgeschichte die in; EnGland erfolgte Riederschrift der deutschen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrrin, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bübuenspiele in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Umgangssprache, icicn es mm die Ladiner in den Seitentälern des Eisack oder die Trieirtiner und Lonrbarden, werden damals in Schriften unseres

Gebietes „Ladini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dird auch zmn ständigen Bcinain.en für Lerne die ans ienen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen einwanderten rmd iich dort niederliesten. Tluch das ist ein Beweis, daß üc gegenüber den deutschen Einwohnern des Bozner Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Ruutersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Verioneu bcrrcrtictcn und zu ihrem Beinamen

Tirols zìi Deutschland: Iil Trient schon gäbe cs neben den Italicmerìì eine beträchtliche Zahl von delltscheil Bewohnern, auch in einzclììen Orien der Valmgana und- in den Gebirgen zwischen diesen und dem Etschtal deutsche Gemeinden il, 84 t.; 2, 37 8 L). Am elvi'io oder Eveis beginne dann das -— gemeint ist das geschloiienc -- Gebier der deutschen Sprache mtd Volksart fl, 93f.). Später - - seit dem 18. uahrh. -- bar daun in den hier zrurächsk liegenden Ortschaften (Deuticbmeh-, und St. Michael

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 171 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
meist aber „die Rienz”, was dann allein blieb. „Die Eisack” statt „der Eisack” ist nur eine späte Erfindung, welche mit einem ursprünglichen Sprachgebrauch nichts zu tun hat (siehe oben S. 6f., 52 u. 68). In der lateinischen Sprache hatten bekanntlich alle Flußnamen männliches Geschlecht, auch wenn ihre Endungen weiblich sind. Die Flußnamen, die im Be reiche von Tirol die einwandemden Deutschen in ihrer romanisierten Form über nommen hatten, haben das männliche Geschlecht beibehalten, so Aenus

— der Inn, Isarcus — der Eisack, Licus — der Lech, andere haben das weibliche Geschlecht angenommen, so Athesis — die Etsch, Dravus — die Drau. Die Flußnamen deutscher und slawischer Wurzel, sofeme sie nicht mit dem Grundwort „Bach” verbunden wurden, haben im ganzen deutschen Siedlungsgebiet überwiegend weibliches Ge schlecht, fast nur jene, die die Deutschen von den Romanen übernommen haben, haben männliches Geschlecht, wie der Rhein, Main, Inn; nur der Danubius wurde zur „Donau”, wohl mit Rücksicht

sind, hat Otto Mayr in seiner Abhandlung „Die Wassernamen Nordtirols” in den Veröffentlichungen des Ferdinandeums Heft 6 (1927) S. 171—263 geliefert. Er faßt sie nach ihrer sprachlichen Ableitung oder Etymologie und der entsprechenden sachlichen Bedeutung in Gruppen zu sammen und hiebei kommt der ganze Reichtum dieser Namenbildung erst in das richtige Licht 1 ). Seine Abhandlung bietet daher einen tiefen und allseitigen Ein blick in die Anschauung, welche die ältesten und namengebenden deutschen Siedler

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Books
Category:
History
Year:
1925
Geschichte von Osttirol im Grundriß
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Page 9 of 79
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Lienz
Publisher: Selbstverl.
Physical description: S. 136 - 212
Language: Deutsch
Notations: Aus: Osttirol : Festschrift, herausgegeben anläßlich der Einweihung des Bezirks-Kriegerdenkmales in Lienz
Subject heading: g.Osttirol ; z.Geschichte
Location mark: II 268.137
Intern ID: 495719
diese älteren germanischen Elemente als eine höchst wirksame Unterstützung dieser deutschen Vorbewegung in ihr aufgegangen. Diese Ansicht, die mit guten Gründen, wenn auch nicht unmittelbaren geschichtlichen Nachrichten gestützt werden kann, ist deshalb sehr beachtenswert, weil sie der germanischen Besiedlung des Landes gegenüber der slawischen das Ansehen und das Verdienst des höheren Alters verschafft. Gerade auch die körperliche Eigenart der Bevölkerung der Hochtäler der Jsel, der Kaiser

unter den Slawen und Germanen aus. 4. Kärnten in Abhängigkeit von Bayern; die Stiftung von Jnnichen (rund 700—1000). Der Völkername „Slawen", in den Quellen des früheren Mittelalters „Sclavi" oder „Sclaveni", ist aus ihrer eigenen Sprache geschöpft, „slovo" bedeutet Wort oder Rede, die Slawen sind also diejenigen, die miteinander reden können. Da die Slawen besonders im Norden von den Deutschen vielfach unter jocht und zu Knechten gemacht wurden, ward erst die Bedeutung Sklaven für Knechte, Leibeigene

geschaffen. Die Deutschen nannten in ihrer Sprache die Slawen im Norden wie im Süden die „Wenden", man glaubt im Sinne „die Weidenden", weil sie als Herdenbesitzer den Deutschen gegenübertrateu. Das Draugebiet, das römische Norikum, nannten die Slawen aber nach ihrer Ein wanderung „Goratan", d. h. Bergland, und davon kommt latinisiert Carantanea oder „Carintia" und deutsch „Kärnten", während der Name „Noricum" in Vergessenheit geriet. Die karantanischen Wenden (Windischen) oder Slovenen besaßen, ähnlich

wie die anderen slawischen Völker, zur Zeit ihres ersten geschichtlichen Auftretens keine straffere staatliche Ordnung, sie zerfielen in zahlreiche kleine Stämme. Zuerst standen diese, wie bereits erwähnt, in Abhängigkeit von den Avaren, dann des Samo, eines Franken, der die Slawen Böhmens und Norikums im Zeiträume vom Jahre 620 bis 670 zu einem Reiche zusammengefügt hat. Rach dessen Zerfalle blieben gleichwohl die Karantanen unter einem Fürsten, den die Quellen „Dux", d. h. Herzog, nennen, auch weiterhin staatlich

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 11 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
kann man in den katholisch konservativen Feitungen Tirols deftige Ausfälle nicht nur gegen die preußische Führung im Deutschen Reiche, soirdcrn auch gegen die deutschnalionale Richtung in Österreich lesen. Es wäre aber demroch verfehlt daraus zu fchließeit, daß die Bevölkerungskreise, welche die konservative Partei irr Tirol trugen, sich in ihrer Wesensart nicht als Deutsche gefühlt hätten. Als die konservative Partei in ihrer Förderung der tschechischen An sprüche allzuweit ging — Spracbenvcrordnungen des Ministeriums

Das seien auch Proben der deutschen nationalen Dichtung, die in Tirol zu beiden Seiten des Brenner seit dem Anfänge des 19. Jahrhunderts von Weihcnbach über Hilm und Pichler zu Renk, Wallpach, Bruder Willram und damit auf unsere Tage eine überaus eifrige Pflege gefunden hat (3, 565). In den verschiedensten Wendungen wird da der Gedanke, daß Tirol, das schöne Alpenland, geweihter deutscher Bo'dcn sei, ausgesprochen. In 5cn Iabren 1SS6 9 errichteten deutsch bewußte Männer dem Dichter Walter

von der Vogclweide, dessen Heimat in Lauen im Eisacktal vermutet wurde, in Bozen ein Denkmal, das vor Allem auch ein Sinnbild des deutschen Geistes an der Südgrcnzc des deutschen Bodens und Landes sein sollte (5, 515f.). Die Sonn- wendfeuer, ein als Bolksbrauch noch erhaltener Überrest uralter rätisch-germaniscber Sonnenverehrung und im Gebirge besonders wirkungsvoll, wurde feit 1895 zu einer deutschvölkischen Bckcnntnisfcier in Nord- und oüdtiro! umgestaltet und alljährlich begangen (3, 2IS). DasOlrisscheiden

der deursckwstcrrciebischei^ Länder aus dcnr deutschen Bunde 1366 und die Erhebung Preußens an die Spitze des neuen deutschen Reiches 1870 haben den deutschen Gedanken in Tirol in eine politische Mitleidenschaft gezogen, die eine etwas nähere geschichtliche Erklärung erfordert. Die Mehrheit der Bevölkerung Tirols, insbesondere die bäuerliche, stand im Banne der katholisch-konservativen Partei, welche die Demütigung des .Kaisertums Österreich als der katholischen Vormacht in Deutschland und Europa nicht verschmerzen konnte

der äußeren Niederlage der bisherigen kaiserlichen Regierung feir 1867 die Führung errungen unb sic hoffte einerseits dauck der kulturellen Überlegenheit des deutschen Elementes und durch ein gewisses Entgegenkommen gegenüber den anderen Bolksstämmen hinsickülieb der Pflege ihrer Muttersprache und 2iationa!ität das Reich im bisherigen Staatsgedankcn, aber unter Anpassung an neue Forderrurgep» und Bedürfnisse fortzuführen. 'Über die Verfassung des Reiches im Allgemeinen und über die Gestaltung

5
Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 8 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
sächlich nur vom Reiche abhängigen Fürstentums bildete sich sogleich auch der Regrifs „ Land Tirol" im volkstümlichen Sinne. Die geschichtliche Zugehörigkeit zu Bayern geriet ganz in Vergessenheit, Bayern wurde als cm wenn auch benachbartes, ganz eigenes Land betrachtet, die Bayern als Ausländer. Hingegen ist die deutsche Wesensart lind Volkszugehörigkeit in Tirol stets i>n Bewußtsein der Bevölkerung geblieben. Die Amtssprache der Regierung uub anderen Ämter in Tirol war die deutsche. Ein Erlaß

, zulässig und üblich sei (2, 149f.). In Haltern galten zwar voll früher her die Trieutner Statuten, aber in einer deutschen Übersetzung, bannt sic „dem gemeinen Manne" verständlich seien,' im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolisebc Landes ordnung cmgcfütu-t (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozen faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Niederlassung von Welschen dortsclbst erschwereil sollte iiub im Jahre 1524 u> (542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher und andere, die der deutschen Sprache

nicht mächtig seien und nicht aus der deutschen Nation geboren scieil," künftighin das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die der Welschen zu den bürgerlichen Verpflichtungen einer deutscheil Stadt, die Gefährdung der öffeutlicheu Sicherheit und Rlihe und überhaupt die Notwcildigkcit angefübrt, Bozen der deutschen Nation zu erhalten unb ein Vordringen der italienischen nach Norden zu verhindern HZ, 212fs.). Äuch die Stadt Meran nahm bamctls einen ähnlichen Standpunkt

ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen der Stadtrat uild die Bürgerschaft von Bozen entschieden und nlit Erfolg Stellnilg gegeil die reu der da maligen österreichischen Staatsregierung geförderte Auffassung, daß die italicnücbc Sprache irr Bozen als landesüblich zu betrachteii unb daher in der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge als unvereinbar, daß in ihr doppelsprachigc Äiiitcr ihren Sitz hütteil

der Diözese mit ihrer Hauptstadt vorwiegend roiilanisch bevölkert war. Wir finden mm in Aufzeichnungen aus dem lZ. unb 14. Jahrhundert, daß die Pfarren dieses deutscheil Anteiles des Bistniils Trient ichoii damals als eine besondere landschaftliche Einheit unter der Bezeichnung „bk-ulnun /Ltke-8i.L' auch mit dem Beisatze „Veutouieum" d. h. dentsGes Etschland zuiaillmcn- gefaßt werden HI, 124f,; 2, 7). Unter den Pfarrgeistlichen dieses Gebietes finden wir auffalleild viele, die ans entfcriitern deutschen

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 35 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
von Ctschländer Wein ausbedang, gibt dieser Staatsaktion einen feucht-fröhlichen Anstrich. Seitdem teilen sich in das Karwendelgebiet drei verschiedene Landesfürstentümer, die zwar alle dem alten deutschen Reiche angehört haben, dennoch aber eigene Staats wesen darstellten, nämlich das Herzogtum Bayern, das Hochstift oder Fürstbistum Freising und die Grafschaft Tirol. Die letztere kam 1363 in dynastische Verbindung mit Österreich, allerdings noch lange unter einem eigenen Zweige des Hauses Habsburg, erst seit

1665 ist sie mit dem Staate Österreich unmittelbar vereinigt. Das Hochstift Freising und dessen Land Werdenfels ward erst 1803, bei der allgemeinen Aufhebung der geistlichen Fürstentümer, dem Königreich Bayern einverleibt. Run waren nur mehr zwei Staaten innerhalb des Karwendels, das Königreich Bayern und das Kaisertum Österreich, die von 1815 bis 1866 immer noch einem staatsrechtlichen Ver bände, dem Deutschen Bund, angehört haben. Seit 1871 war dann Bayern ein Glied staat des damals

neubegründeten Deutschen Reiches. Demgemäß ziehen durch das Kar wendel zuerst drei verschiedene Landes- bzw. Staatsgrenzen, seit 1815 aber nur mehr eine Staats- oder Reichsgrenze. Die Landesgrenze des Hochstiftes Freising bzw. seiner Grafschaft Werden- s e l s ist in einseitigen Auszeichnungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert beschrieben. Diese greifen aber nicht nur gegen Tirol, sondern auch gegen das Herzogtum Bayern viel weiter aus als später die Grenze tatsächlich gegangen ist, indem sie das ganze Isartal

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 388 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
um 1550 verfaßt hat, zählt auch alle in Tirol vorkommenden Fischarten auf (Ausgabe von K. Fischnaler Vers. 949—963). Des Landes reiche Fischweid besteht nach ihm in Hockten, Karpfen, Nasen, Persich, Schley, Grundl, Gfrillen, Tolbm, Laugen. Hasslen, Seharien und besonders Aschen und Forchen (Forellen), von welchen die besten im Heiterwanger oder Plansee sind, Rothuechen im Inn ab Battenberg, edle Sardenlin und gut Aal, diese besonders im Gartensee. Die älteste Aufzeichnung über das Vorkommen

, die maisten, edlisten und pesten Visch müßt ein Landtsfürst (wenn er zu Botzen Hof hält) vom Gartsee bringen lassen, als Karplein, Ferchen, Lageindien, Aal und dergleichen, auch von andern gelegnen Orten”. Auch in der Landesbeschreibung von Südtirol, die Wolkenstein um 1600 verfaßte, führt er bei den einzelnen Gerichten die jagdbaren Tiere, das Wild und die x ) Stampfer, Gesch. v. Meran 8. 347. — Die ältesten Erwähnungen der Fische überhaupt führt Wimmer in seiner Geschichte des deutschen Bodens (1904

) S. 381 f. an, darunter als älteste aus Bayern jene im Epos Rudlicb aus dem 11. Jh., in diesem erscheinen an deutschen Namen Carpho, Naso, Asco (Asche), RInanch (Renken).

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 6 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
sächlich nur vom Reiche abhängigen Fürstentums bildete sich sogleich auch der Begriff „Land Tirol" im volkstümlichen Sinne. Die geschichtliche Zugehörigkeit zu Ravern geriet ganz in Vergessenheit, Bayern wurde als ein wenn auch benachbartes, doch ganz eigenes Land betrachtet, die Bayern als Ausländer. Hingegen ist die deutsche Wesensart und Volkszugehörigkeit in Tirol stets im Bewußtsein der Bevölkerung geblieben. Die Amtssprache der Regierung und anderen Ämter in Tirol war die deutsche

Laitdes- ordnung, zulässig und üblich sei 12, !49f.). In Koltern galten zwar von früher her die Trientner Statuten, aber in einer deutschen Äbcrschung, damit sie „dent gemeinen Rlamte" verständlich seien; im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolische Landes- ordimng Angeführt (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozeit faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Riederlassung von Welschen dortselbst erschweren sollte unh int Jahre 1524 u. 1542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher

und andere, die der deutschen Sprache nidu mächtig seien und nicht aus der deutscheit Ration geboreit seien," küitstighiit das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die Anbrauchbarkeit der Welschen zu den bürgerlichen Berpflichtmtgeit einer detitscheit Stadt, die Gefährdung der öffeiitlichcii Sicherheit uitd Ruhe tntd überhaupt die Olotwcitdigkcik angeführt, Bozem der deiitscheil Ratioii zu erbalteii und ein Bordringeit der italicuiteben nach Rordeu zu Verbindern (3, 2 J 2 ff.). Oluch

die Stadt Olle ran nahm damals einen ähnlichen Staitdpunkt ein. E eg eit Ende des 19. Iahrhtmderts nahmen der Stadtrat und die Bürgerschaft von Bozen entschieden tntd mit Erfolg Stellung gegen die voit der da maligen österreichischen Staatsregicrung geförderte Atiffasstmg, daß die italienische Sprache in Bozeit als landesüblich zt> betrachten tntd daher iit der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge

.; 2, 7). Unter bon Pfarrgeistlichen dieses Gebietes ftubett trir auffallend viele, die atis entferntem detltschen Gegeitdeit ftnmmcn. Als seit der Mitte des 16. Iahrh. Rlairgel oti detitschen Geistlichen katholischer Religioit eintrat, wollte das Ordiiiariat von Trient, mt dem damals bereits das italienische Wesen vor herrschte, die Seclsorgctt atlch in den deutschen Gegenden des Bistums mit italicuiîd^eti Geisllicheit besehen. Dagegen erhobett die Genteiitdeit, städtische wie ländliche, lebhaften Einsprtich

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