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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 11 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Das seien auch Proben der deutschen nationalen Dichtung, die in Tirol zu beiden Seiten des Brenner seit dem Anfänge des 19. Jahrhunderts von Weihcnbach über Hilm und Pichler zu Renk, Wallpach, Bruder Willram und damit auf unsere Tage eine überaus eifrige Pflege gefunden hat (3, 565). In den verschiedensten Wendungen wird da der Gedanke, daß Tirol, das schöne Alpenland, geweihter deutscher Bo'dcn sei, ausgesprochen. In 5cn Iabren 1SS6 9 errichteten deutsch bewußte Männer dem Dichter Walter

von der Vogclweide, dessen Heimat in Lauen im Eisacktal vermutet wurde, in Bozen ein Denkmal, das vor Allem auch ein Sinnbild des deutschen Geistes an der Südgrcnzc des deutschen Bodens und Landes sein sollte (5, 515f.). Die Sonn- wendfeuer, ein als Bolksbrauch noch erhaltener Überrest uralter rätisch-germaniscber Sonnenverehrung und im Gebirge besonders wirkungsvoll, wurde feit 1895 zu einer deutschvölkischen Bckcnntnisfcier in Nord- und oüdtiro! umgestaltet und alljährlich begangen (3, 2IS). DasOlrisscheiden

der deursckwstcrrciebischei^ Länder aus dcnr deutschen Bunde 1366 und die Erhebung Preußens an die Spitze des neuen deutschen Reiches 1870 haben den deutschen Gedanken in Tirol in eine politische Mitleidenschaft gezogen, die eine etwas nähere geschichtliche Erklärung erfordert. Die Mehrheit der Bevölkerung Tirols, insbesondere die bäuerliche, stand im Banne der katholisch-konservativen Partei, welche die Demütigung des .Kaisertums Österreich als der katholischen Vormacht in Deutschland und Europa nicht verschmerzen konnte

der äußeren Niederlage der bisherigen kaiserlichen Regierung feir 1867 die Führung errungen unb sic hoffte einerseits dauck der kulturellen Überlegenheit des deutschen Elementes und durch ein gewisses Entgegenkommen gegenüber den anderen Bolksstämmen hinsickülieb der Pflege ihrer Muttersprache und 2iationa!ität das Reich im bisherigen Staatsgedankcn, aber unter Anpassung an neue Forderrurgep» und Bedürfnisse fortzuführen. 'Über die Verfassung des Reiches im Allgemeinen und über die Gestaltung

des Schulwesens im -Besouderen entbrannten, zwischen der liberalen und konservativen Richtung heftige Auseinandersetzungen. 3m Jahre 1879 schlug aber die kaiserliche Negierung einen neuen .Kurs ein und schuf sich aus den tschechischen und polnischen Rationalisten ciner- scirs und den deutschen .konservativen andererseits eine Mehrheit im Reicüsrate, während die deutschen Liberalen in die Opposition gedrängt wurden. Die Tschechen wurdet» innner begehrlicher, kaum harten sie in bcn staatlichen Eirrrichtnngcn

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 7 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
ftilto v. Vintlcr und Oswald v. Wolkenitein. Daran schließen sich als besondere Großtaten der deutschen Literaturgeschichte die iiu Etschland crsolgte Niederschrift der d«chchen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrun, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bühncnspiclc in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Amgangssprackc, feien es nun die Ladiner in beit Seitentälern hes Eisack oder die Trientiner und Lombarden, werden damals in Schriften unseres

Gebietes „I-ackini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dtrd auch zum ständigen Beinamen für Leute die aus jenen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen cinwandcrtcn und sich dort nicdcriießcn. Auch das ist ein Beweis, daß sie gegenüber den deutschen Emwobncrn des Bozncr Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Muttersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Personen bervortretcu und zu ihrem Beinamen werden können (1, IS; 2, 19 u. 15ôS

;2S u. 153). Diel seltener zwar als die Sprache, aber desbalb nicht minder bedeutungsvoll wird auch das in Tiro! geltende Recht als deutsch bezeichnet. So erklärt der Landessürst von Tirol im Jahre 1276, daß für ihn die „con^ueuuio Alk-nnmne" d. i. der Rechts- brauch Deutschlands maßgebend sei, ein Adeliger aus der Gegend von Meran 1311 und 1402 einer aus der Gegend von Tramin das ,,ju> touromoum", das deutsche Reckt fl, 54f. 3, 165). Die staatsrechtliche Zugehörigkeit Tirols zum deutschen Reiche

wird seit dem 15. Jahrhundert in manchen Rechtsakten, ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16. Iahrh. auch in politischen Schriften mit verschiedenen Metaphern: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nack Italien, nach einem Ausspruchs des Kanzlers Bicner die Cittadclla des römisch-deutschen Reiches, das Ölest des Reichs adlers. Die Verfasser von Reise- und Landcsbcschreibungen seit dem 16. Jahrhundert betonen aber auch die rein volklicke Zugehörigkeit Tirols

zu Deutschland: In Trient schon gäbe es neben den Italienern eine beträchtliche Zabi von deutschen Bewohnern, auch in einzelnen Orten der Valsugana und in den Gebirgen zwischen diesen und dem Etschtal deutsche ©emeinben (1, 54f.; 2, 305f.j. Am Aviüo oder Eveis beginne dann das — gemeint ist das geschioisene — Gebiet der deutschen Sprache und Bolksart 0, 93f.). Später seit dem 15. Iahrh. — bat dann in den hier zunächst liegenden Ortschaften (Deutschmetz und St. Michael) das italienische Wesen wieder die Ober

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 9 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
unterricht zu erteilen. Über Einschreiten der Regierung wurde beides seit 1860 ein- gestellt und der Grundsatz, das; in dcnr seit alters deutschen Grenzgebiet keine anderen als deutsche Schulen errichtet werden dürfen, dann auch von den politischen Parteien: Veutschtirols anerkannt und verfochten (5, 255f.). Die deutschen Gcistlieben, die aus der Gegend der Sprachgrenze stanuntcn und hier tätig waren, haben als erste die Wichtigkeit der deutschen Schule zur Erhaltung des deutschen Wesens jener Gegend

erkannt. Einer von ihnen, Franz Mitterer, Pfarrer in Broveis an: Ronsberg, ist in Theorie und Praxis der Gründer des dentsel>enSchti«vcrcinslvesens geworden/das die Hilfe des deutschen Hinterlandes für die Erhaltung des Deutschtlnns an der Sprach grenze herbeigeführt hat (3, 305f.). Das politische Nationalbewußrscii: bat in Deutschland seit der Wende von: 18. zum 19. Jahrhundert eine neue Entwicklung genonuncn. Amnittelbar an die tiefste Erniedrigung des deutschen Volkes durch die Gewaltherrschaft

ai: der Seite Öster reichs, aber ganz aus eigener Krall gegen Napoleon und seine Vasallen gewagt hat. Andreas Hofer und feine .Kampfgefährten wäre:: gewiß in erster Hinsicht von der -Sorge für ihr engeres Heimatland Tirol, von der Wiedergewinnung seiner Sondcrstcl!::ng unter dem Hause Österreich und von der Anhänglichkeit an dieses geleitet. Aber sie waren sich auch bewußt als Deuliwe gegen den Bedränger der deutschen Nation und ihrer Freiheit ;u kämpfen und forderten in bemerkenswerten Aufrufen die rhein

- bündischen Soldaten als „deutsche Brüder" auf, sich von der unwürdigen Gefolgschaft loszusagen und wider den gemeinsamen Feind Deutschlands Zu käiupfen (5, 262 f.). Als nach dem unglücklichen Ausgang der Erheb:u:g von 1309 Napoleon seine Ab sicht Zeigte, einen Teil des deutschen Südtirol mit seinen: .Königreich Italien Zu ver einigen, suchten dies die von der Bevölkerung gewählten Gerichtsausschüsse des betroffenen Gebietes Zu verhindern. Sie richteten an den .König von Bayern eine Eingabe

als einer Provinz des Kaisertums Österreichs und als eines Laitdes des Deutschen Bundes. Beim erste:: Tiroler Landtag, der nach diesen tiefgreifenden Ereignissen stattfand, betonte der Vorsitzende: „der Kampf, durch den endlich Deutschlands Freiheit liegend errungen wurde, habe' Tirol uuter den Völkern deutscher Abkunft einen besonderen Bläh gesichert" (5, 272). Gerade seit 1790 war es auch üblich gewordei: von einer „tiro lisch en Nation" Zu sprechen, worin das gesteigerte Selbstbewußtsein des Tiroler Volkes

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 8 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
, zulässig und üblich sei (2, 149f.). In Haltern galten zwar voll früher her die Trieutner Statuten, aber in einer deutschen Übersetzung, bannt sic „dem gemeinen Manne" verständlich seien,' im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolisebc Landes ordnung cmgcfütu-t (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozen faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Niederlassung von Welschen dortsclbst erschwereil sollte iiub im Jahre 1524 u> (542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher und andere, die der deutschen Sprache

nicht mächtig seien und nicht aus der deutschen Nation geboren scieil," künftighin das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die der Welschen zu den bürgerlichen Verpflichtungen einer deutscheil Stadt, die Gefährdung der öffeutlicheu Sicherheit und Rlihe und überhaupt die Notwcildigkcit angefübrt, Bozen der deutschen Nation zu erhalten unb ein Vordringen der italienischen nach Norden zu verhindern HZ, 212fs.). Äuch die Stadt Meran nahm bamctls einen ähnlichen Standpunkt

ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen der Stadtrat uild die Bürgerschaft von Bozen entschieden und nlit Erfolg Stellnilg gegeil die reu der da maligen österreichischen Staatsregierung geförderte Auffassung, daß die italicnücbc Sprache irr Bozen als landesüblich zu betrachteii unb daher in der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge als unvereinbar, daß in ihr doppelsprachigc Äiiitcr ihren Sitz hütteil

der Diözese mit ihrer Hauptstadt vorwiegend roiilanisch bevölkert war. Wir finden mm in Aufzeichnungen aus dem lZ. unb 14. Jahrhundert, daß die Pfarren dieses deutscheil Anteiles des Bistniils Trient ichoii damals als eine besondere landschaftliche Einheit unter der Bezeichnung „bk-ulnun /Ltke-8i.L' auch mit dem Beisatze „Veutouieum" d. h. dentsGes Etschland zuiaillmcn- gefaßt werden HI, 124f,; 2, 7). Unter den Pfarrgeistlichen dieses Gebietes finden wir auffalleild viele, die ans entfcriitern deutschen

Gegendeil stammen. eUs seit der Mitte des 16. Iahrh. Mailgel an deutschen Geistlichen katholischer Religioil eintrat, wollte das Ordinariat von Trient, an dem danlals bereits das italienische Wesen vor herrschte, die Seelsorgen auch in ben deutschen Gegenden des Bistums iiiit italienischen Geistlichen besetzen. Dagegen erhobell die Gemeinden, städtische wie ländliche, lebhaften Einspruch lmd verlangten für sich anstatt der welscheil Geistlichen Priester deutscher Sprache tn,d Nation (2, 24, 84, 264

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 5 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Niklas v. Vintler und Oswald v. Wolcenstciu. Daran ichliehen sich als besondere örohtaten der deutschen Literaturgeschichte die in; EnGland erfolgte Riederschrift der deutschen Heldengedichte — Nibelungen, Gudrrin, Dietrich v. Bern — unb die Auf zeichnung der ältesten deutschen Bübuenspiele in den Städten im 16. Jahrhundert. Leute mit romanischer Umgangssprache, icicn es mm die Ladiner in den Seitentälern des Eisack oder die Trieirtiner und Lonrbarden, werden damals in Schriften unseres

Gebietes „Ladini", auf deutsch „Wachen", später Welsche genannt. Dieses Wort Dird auch zmn ständigen Bcinain.en für Lerne die ans ienen romanischen Gegenden in das Gebiet von Bozen einwanderten rmd iich dort niederliesten. Tluch das ist ein Beweis, daß üc gegenüber den deutschen Einwohnern des Bozner Gebietes als eine Ausnahme erschienen, denn sonst hätte die romanische Ruutersprache nicht als ein besonderes Merkmal einzelner Verioneu bcrrcrtictcn und zu ihrem Beinamen

deutschen Reiche wird seit dem !3. Jahrhundert in manchen 9?xcd>t&a£tcn ausdrücklich vermerkt, nicht minder seit dem 16, Iahrh. auch in politischen Scimi freu mit verschiedenen Metapheri;: Tirol sei der Schlüssel von Deutschland, die Brücke des Reiches nach Italien, nach einem Ausfprucbe des Kanzlers Biener die Cittadella des rönüich-deuk'cheu Reiches, das Tieft des Reichs adlers. Die Verfaner von Reise- und Landesbcichreibungcn seit dem !5. Jahrhundert betonen aber auch die rein volkliche Zugehörigkeit

Tirols zìi Deutschland: Iil Trient schon gäbe cs neben den Italicmerìì eine beträchtliche Zahl von delltscheil Bewohnern, auch in einzclììen Orien der Valmgana und- in den Gebirgen zwischen diesen und dem Etschtal deutsche Gemeinden il, 84 t.; 2, 37 8 L). Am elvi'io oder Eveis beginne dann das -— gemeint ist das geschloiienc -- Gebier der deutschen Sprache mtd Volksart fl, 93f.). Später - - seit dem 18. uahrh. -- bar daun in den hier zrurächsk liegenden Ortschaften (Deuticbmeh-, und St. Michael

) das italienische Wesen wieder die Ober hand bekommen 'und seit dem 19. gilt Salurn als der sudlichike Punkt des geschlossenen deutschen Sprachgebietes im Etschtalc s l, i 75 r.;. Dan Bozen, wenngleich ein Haupt- Handelsplatz zwischen Deutschland und Italien, riackv seiner ständigen Bevölkerung unb ganzen Wesensart eine durchaus deutsche Stadt iei, wird »eit dem 15. Iahrh. non jenen Schriftstellern öfters bcrvorgehobcn 13. 187 i.j. Auch die bekannten Weingegenden von Tramin, Koltern mrd Eppan, sowie links

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 4 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Geschichte des deutschen Voltsbewutztseins m Tiro! Don Otto Stolz-Innsbruck An den Rändern des deutschen Volksgcbietcs, wo sich dieses mit den Gebieten anderer Völker berührt, bat das Bewußtsein der eigenen Volksart sich früher bemerk bar gemacht als im deutschen Innenraume und demgemäß auch früher schriftliche,r Riederschlag gefunden. Das können wir in westlichen "deutschen Grenzländern wie in, Elsaß mannigfach fcststcllcn und nicht weniger in einen, der südlichen deutschen Grcnz- länder

, in Tirol. Ans dein Etschtale zwischen Bozen und Trient besitzen wir für das Jahr S45 die älteste bezeugte Verwendung des Ausdruckes „Teutonici" in, Sinne von Deutschen als Angehörigen der Volksgemeinschaft deutscher Sprache zum Antcrsckncd von den „Langobardi", die bereits damals dicron,anischeSpracheangenonnnen hatten (I, 47f-st). In sehr vielen urkundlichen und anderen Aufzeichnungen aus dem oberen Etsch- und dem Eisackgcbiete von, I I. bis 14. Jahrhundert wird die deutsche Sprache als die „lingua

werden aber auch in den lateinischen Arkunden die Ausdrücke des Rechts- und Wirt schaftslebens oder auch örtliche Eigennamen, die man in die lateinische Sprache nicht übersetzen konnte, in deutscher Sprache eingefügt und dann gesagt, daß das Wort „vnlgariter" d. h, in der Gemeinsprache oder „teutoniee" so laute. Die volle Durcb- setzung der deutschen Sprache und die Verdrängung der lateinischen für den Gebrauch der Arkunden erfolgte inr Inn- und Eisackgebiete bis etwa 1320, in, Etschtale von Bozen bis Bleran bis etwa 1420

6
Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 10 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
bayerischen Ministerpräsidenten, daß diese die friedlichen Beziehungen zwischen beiden -Ländern weiterhin sichere, denn immer mehr werden sieb „alle Deutschen des Bandes bewußt, daß sie umschlinge" (3, 417). Die Bewegung des Jahres 1848 hat diesen Gedanken aueb in Tirol zu mächtigem Hervorbrechcn gebra6)t. Die von ihm zur Frankfurter Nationalversammlung ge wählten Abgeordneten waren erfüllt von der Losung, die einer von ihnen, der Wahl werber für das Etschland, Beda Weber, an die Spitze feines

Programmcs gesetzt hat: „Tirol und öfterreich im innigen Anschluß an Deutschland ... Ein großes, einiges, starkes Deutschland soll der leitende Gedanke unserer deutschen Herzen an der Grenzmark von Italien fein .. . Tirol innerlieb frei und unabhängig unter der Ne- gierung Österreichs für Deutschlands Einheit, Greift und Größe." Mancher der da maligen Wahlwerber und Llbgeordneten Tirols ahnte bereits damals, daß Österreich sich dem treuen Streben Deutschlands anznpassen bade und nid>t umgekehrt. „Deutsch

land werde nicht zu klcitt, Deutschland werde nicht zu groß, Deutschland, willst du Deritschland sein, bleibe Deritschland bloß"! dichtete danrals der Abgeordnete Für aus dem Oberinntal (3, 328f.). Der Abgeordnete für Bozen F. Ilntcrrichtcr forderte damals für Österreich die Selbstverwaltung der Bolkssrännnc oder die nationale Autonomie, was ja auch die Frankfurter Bcrsanrmlrmg den irr deutschen Staaten seit Alters siedelnden nichldeutschen ?catiDualitäten in Äusncht gestellt bat (3, 2. T. S. 318

). Auch aus wirtschaftlichcir Grüirdcn forderte der Tiroler Landtag 18-48, übrigens auch schon vorher und ebenso nachher den Einschluß an den Deutschen Zoll verein (3, 371). ^ Das Jahr 1848 löste aber nicht irnr irr Deutschland, soirderir and’> in Italien — und hier mit weit größerer -Leidenschaft — das Streben nach dem freien und einigen Nationalstaat aus. Tirol ist dadurch in besonderer Weise betroffen worden, weil eittzelne Führer der italienischen Bewcgmtg und damit diese selbst auf das Land itn Gebirge ihr Äuge

reich für die Erhaltung seiner Herrschaft in Obcritalicn zu führest hatte, nicht nur die Aufrechterhaltung der überlieferten Machtstellung jenes .Kaüertnms, fonhertt auch eine Bedrohung des Bestandes des eigenen Landes mtd der völkischen Selbstbestimmung des wertvollsten Teiles derselben, des deutschen Südtirol. Die Botschaft, die die Frankfurter Nationalversammlung int Jahre 1848 att die „Tiroler Brüder" übersandt bat, „Tirol Deutschlands herrliche Fclsenburg att seiner Südgrcttze zu schirmctt

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 74 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
eine weitgedehnte Hochfläche ist, die im Osten und Norden nur von mäßig anstei genden Bergzügen begrenzt wird. Die italienische Schriftsprache hat „Val di Non", mitunter „Anaunia”, dies wohl in Erneuerung der römischen Benennung der Gegend. Die deutschen Gemeinden im obersten Nonsberg, U. L. Frau im Wald, Proveis und Laurein, werden, erstmals 1435, unter dem Namen „Deutschgegend” zu sammengefaßt (Stolz Südtirol 2 S. 287). Der Avisio, dessen deutsche Namensform Evis oder Eveys schon seit

dem 12. Jh. zugleich mit der lateinischen überliefert ist, hat für sein Tal abschnittsweise eine dreifache verschiedene Bezeichnung. Der untere südliche Teil heißt in den lateinischen Texten Cimbria, in den deutschen auch schon seit dem 13. Jh. Zim- briae und später seit dem 15. Jh. Zimmers, Tal zu Tschymer, Zimertal oder Zim- bertal, schriftitalienisch heute Val Cembra ; der mittlere Teil heißt in der lateini schen Form seit dem 12. Jh. Yallis Flemarum oder in Flemis, in deutscher Form Fleyms oder Tal Fleims

, auch Fleimsertal, italienisch Val di Fiemme 1 ); der oberste Teil heißt in der ladinischen Talsprache Fascha, italienisch Fassa, in den ältesten Erwähnungen seit dem 13. Jh. in lateinischen Schriften Fascia, Faxia, Fassia, mitunter in Verbindung mit Vallis, in deutschen Schriften Nevis, Efas oder Efes, meist nur allein wie „in Efas”, das Wort „Tal” höchstens vorangestellt, aber nicht mit dem Eigennamen verbunden 2 ). Jeder dieser drei Abschnitte bildete ein eigenes Gericht und jedes derselben gehörte politisch

einem andern Fürstentum an, nämlich Fassa oder Efas dem Hochstifte Brixen, Fleims dem Hochstifte Trient und Cembra, obwohl am weitesten nach Süden gerückt, der Grafschaft Tirol. Noch seien hier die deutschen Namensformen für größere Täler und Flüsse in Welschtirol angeführt. Das Etschtal von Calliano südlich Trient abwärts bis unterhalb Ala hieß nach Erwähnungen seit dem 8. Jh. „Vallis Lagare” (Schneller, Tiroler Ortsnamenforschungen 8. 192); den deutschen Ausdruck „Lagertal” hiefür finde ich um 1500

z. B. im Sehatzarchivrepertorium Bd. 4 8. 188. Das Tal gebiet westlich von Trient bis gegen den Gardasee und Lodron, entwässert von den Flüssen Sarca und Chiese, heißt seit dem 9. Jh. Judicaria, italienisch Giudicarie, in deutschen Texten des 15. Jh. findet sich dafür Judigary oder Judicari (Langer, Hausgeschiehte der Thun Urk. Nr. XXXIV z. J. 1429; Brandis, Landeshauptleute. 8. 558; Voltelini, Das welsche Südtirol 8. 219 ff.), — Für „Vallis Sugana”, dem Tal des Flusses der Brenta östlich von Trient wird in deutschsprachigen Akten

8
Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 13 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Oluterstützuug verhandelte, für sich allein eine allgenreirrc und unmittelbare Volksabstimmung über den'Zlnschlntz Tirols an das Deutschc Reich necanftalltct; 145000 Stimmen waren dafür, 1800 dagegen, also eine ganz verschwindende Biinderheit. Das Land Salzburg folgte diesem Beispiel, aber bei der bckauntcu Ohmnacht des deutschen Reiches gegen über dorr Sicgcrftaatcu, vor allem Frankreich konnte auch diese Willenskundgebung keinen Erfolg haben. Older sie hat ihre bleibende geschichtliche Bedeutung

als ein Zeugnis des deutschen Volksbewntztscins in Tirol in seiner politischen Auswirkung. Su letzter Zeit haben manche ländliche Eerneinden Tirols unb auch die ganzer Täler, wie des Octz- nnb Srubairaics ben So brr des letzten .Kaisers von Österreich, Otto, zmn Ehrenbürger errrannt mrd daran die Erklärung geknüpft, das; sie die ver- mögensrechtliche Behandlung nnd Berbannmig seiner Familie durch die Olepriblik verurteilen mrd die geschichllid^en Verdienste des Hauses Österreich nur das Land Tiro! würdigen

. Diese Akte erfolgten allerdings nur durch die Gemeinderütc, nicht durch Volksabstimmung. Die eigentlichen Lenker dieser legitimistischerr Bewegmig wollen die habsburg-lotbringischc Dpnaitic in Österreich rmd Ilngarn wieder zur Regierung bringen und sind daher ücreriieh Gegrrcr des Olnfchlusses Ös! err ei Oes an das Deutsche Reich. Insosernc bedeuten jene Ehrenbürgerernenmrngen des habsburgiscben Kronwerbers eine Olbwendung vom Gedanken des deutschen nationalstaatiidw'n Zn- sammenschlnsses. Allein

Zusammenschlusses ähnlich wie die der früheren katholisch-konservativen Zeitungen seit 1366. Die letzten unb stärksten Wurzeln dieser Auffassung liegen in der kirchlich-konfessionellen Spaltung des deutschen Volkes mehr als in feiner dynastischen Zergliederung. Das gesamtdeutsche Volksbewuytsein wird nach wie vor ringen müssen, um darüber dauernd hinwegzukommen, nicht mir in Tirol, sondern auch in anderen deutschen Ländern.

9
Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 171 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
meist aber „die Rienz”, was dann allein blieb. „Die Eisack” statt „der Eisack” ist nur eine späte Erfindung, welche mit einem ursprünglichen Sprachgebrauch nichts zu tun hat (siehe oben S. 6f., 52 u. 68). In der lateinischen Sprache hatten bekanntlich alle Flußnamen männliches Geschlecht, auch wenn ihre Endungen weiblich sind. Die Flußnamen, die im Be reiche von Tirol die einwandemden Deutschen in ihrer romanisierten Form über nommen hatten, haben das männliche Geschlecht beibehalten, so Aenus

— der Inn, Isarcus — der Eisack, Licus — der Lech, andere haben das weibliche Geschlecht angenommen, so Athesis — die Etsch, Dravus — die Drau. Die Flußnamen deutscher und slawischer Wurzel, sofeme sie nicht mit dem Grundwort „Bach” verbunden wurden, haben im ganzen deutschen Siedlungsgebiet überwiegend weibliches Ge schlecht, fast nur jene, die die Deutschen von den Romanen übernommen haben, haben männliches Geschlecht, wie der Rhein, Main, Inn; nur der Danubius wurde zur „Donau”, wohl mit Rücksicht

sind, hat Otto Mayr in seiner Abhandlung „Die Wassernamen Nordtirols” in den Veröffentlichungen des Ferdinandeums Heft 6 (1927) S. 171—263 geliefert. Er faßt sie nach ihrer sprachlichen Ableitung oder Etymologie und der entsprechenden sachlichen Bedeutung in Gruppen zu sammen und hiebei kommt der ganze Reichtum dieser Namenbildung erst in das richtige Licht 1 ). Seine Abhandlung bietet daher einen tiefen und allseitigen Ein blick in die Anschauung, welche die ältesten und namengebenden deutschen Siedler

10
Books
Category:
History
Year:
1925
Geschichte von Osttirol im Grundriß
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Page 9 of 79
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Lienz
Publisher: Selbstverl.
Physical description: S. 136 - 212
Language: Deutsch
Notations: Aus: Osttirol : Festschrift, herausgegeben anläßlich der Einweihung des Bezirks-Kriegerdenkmales in Lienz
Subject heading: g.Osttirol ; z.Geschichte
Location mark: II 268.137
Intern ID: 495719
diese älteren germanischen Elemente als eine höchst wirksame Unterstützung dieser deutschen Vorbewegung in ihr aufgegangen. Diese Ansicht, die mit guten Gründen, wenn auch nicht unmittelbaren geschichtlichen Nachrichten gestützt werden kann, ist deshalb sehr beachtenswert, weil sie der germanischen Besiedlung des Landes gegenüber der slawischen das Ansehen und das Verdienst des höheren Alters verschafft. Gerade auch die körperliche Eigenart der Bevölkerung der Hochtäler der Jsel, der Kaiser

unter den Slawen und Germanen aus. 4. Kärnten in Abhängigkeit von Bayern; die Stiftung von Jnnichen (rund 700—1000). Der Völkername „Slawen", in den Quellen des früheren Mittelalters „Sclavi" oder „Sclaveni", ist aus ihrer eigenen Sprache geschöpft, „slovo" bedeutet Wort oder Rede, die Slawen sind also diejenigen, die miteinander reden können. Da die Slawen besonders im Norden von den Deutschen vielfach unter jocht und zu Knechten gemacht wurden, ward erst die Bedeutung Sklaven für Knechte, Leibeigene

geschaffen. Die Deutschen nannten in ihrer Sprache die Slawen im Norden wie im Süden die „Wenden", man glaubt im Sinne „die Weidenden", weil sie als Herdenbesitzer den Deutschen gegenübertrateu. Das Draugebiet, das römische Norikum, nannten die Slawen aber nach ihrer Ein wanderung „Goratan", d. h. Bergland, und davon kommt latinisiert Carantanea oder „Carintia" und deutsch „Kärnten", während der Name „Noricum" in Vergessenheit geriet. Die karantanischen Wenden (Windischen) oder Slovenen besaßen, ähnlich

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1930
Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol
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Page 51 of 54
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: S. 93 - 139
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 3. 1930
Subject heading: g.Tirol ; s.Landwirtschaft ; z.Geschichte
Location mark: II 266.515
Intern ID: 491590
auf Besitzungen in dem derzeit von Italien be setzten deutschen Südtirol und in Osttirol bezieht, eine wichtige Quelle zur alpinen Wirt schaftsgeschichte vor. Das Urbar gehört zu den ältesten Urbaren, die auf deutschem Boden erschienen sind, wenn wir von den Urbaren der Karolingerzeit absehcn. Das Urbar wurde vom Brixner Dompropst Winther von Neuenburg (1218 bis 1234 oder 1235) verfaßt, das Ori ginal ist jedoch nicht mehr vorhanden, sondern es stehen uns nur mehr drei jüngere Hand schriften zu Gebote, deren

doch auch ihre Nachteile. Das Brixner Kapitel zeichnet sich gegenüber andern deutschen Domkapiteln nicht durch be- sondern Reichtum aus. Sein Besitz erstreckt sich in der Hauptsache auf Deutschsüdtirol und auf Osttirol, genauer gesprochen auf das Eisacktal, auf das Etschtal um Bozen und Meran und auf das Pustertal (ostwärts bis zur Lienzer Klause). Der Besitz ist, wie wir das bei den meisten tiro- lischen Grundherrschaften feststellen können, Streubesitz, erstredet sich nicht über ganze Ortschaften, immerhin läßt

sich in einzelnen Gemeinden eine stärkere Kommassierung des Besitzes beobachten. Uber Höhe und Art des Ertrages der Güter gibt S. in der Einleitung übersichtliche, statistische Zu sammenstellungen. Bei den Getreideabgaben können wir wie anderwärts auf deutschem Boden das Uberwiegen der Abgaben an Roggen, der charakteristischen deutschen Brotfrucht, feststellen, doch hat sich das Kapital auch erhebliche Abgaben des seltener angebauten Weizens gesichert, der in der Volksnahrung eine geringere Rolle spielt

oder Schwaighofen. Im Ausbau der Siedlung in den höheren Lagen kommt diesen Schwaig hofen besondere Bedeutung zu 2 . Aus dem Urbar wird ersichtlich (z. B. S. 249), wie das Dom- 1 Vergl. auch den Aufsatz S. in der Südtiroler Zeitschrift »Der Schiern“ (Jahrg. 1926, S. 426 ff.): .Der Kalender des Brixner Dompropstes Winther.“ 1 Ich habe auf diese Bedeutung der Schwaighöfe für die alpine Siedlung in meiner Abhandlung „Die Besiedlung der Hochgebirgstäler“ (Zeitschrift des Deutschen und österr. Alpenvereines Jahrg

. 51, 1920) hingewiesen. Ausführlich befaßt sich; mit den SchwaighBfen eine Arbeit O. Stolz’ „Die Schwaighöfe in Tirol* in „Wissenschaftliche Veröffent lichungen des Deutschen und österr. Alpenvereines“, 5. Heft, 1930.

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Books
Category:
History
Year:
1925
Geschichte von Osttirol im Grundriß
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Page 14 of 79
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Lienz
Publisher: Selbstverl.
Physical description: S. 136 - 212
Language: Deutsch
Notations: Aus: Osttirol : Festschrift, herausgegeben anläßlich der Einweihung des Bezirks-Kriegerdenkmales in Lienz
Subject heading: g.Osttirol ; z.Geschichte
Location mark: II 268.137
Intern ID: 495719
, der Adri a, in einem Landstreifcn zu erreichen, der unmittel barer deutscher Herrschaft, aber auch ausgiebiger deutscher Niederlassung und Witschaftsbetätigung zu Gebote stünde. Die Verhältnisse hiefür lagen günstig, denn die kürzeste Linie, die vom Südrande des geschlossenen deutschen Siedlungs gebietes an die nördlichste Einbuchtung des Meeres leitet, liegt in der Richtung der verhältnismäßig schmalen Berührungszone zwischen Romanen und Slawen, wo voraussichtlich der Widerstand dieser fremden Völker

der görzischen Kanzlei aber oft erwähnt. Die Grafen von Lurn und Görz erhielten auch im Jahre 1122 die Würde eines Pfalz grafen von Kärnten. Diese Pfalzgrafen gab es in allen deutschen Herzogtümern, sie galten als die Vertreter des deutschen Königs und Kaisers gegenüber dem Herzog, konnten ihn sogar vor ihr Gericht fordern. Das Ansehen der Lurngauer Grafen erhöhte sich durch die Erlangung dieser Würde um ein bedeutendes, die Pfalzgrafen näherten sich allgemein dem Rcichsfürsten- ftande. Hingegen erfuhr bald

zu wollen und zu können schien/als wenn alles in der Kirche anfgehen sollte. Die Bischöfe erhalten von den deutschen Königen und Kaisern ganze Grafschaften und ausgedehnte Län dereien, teils angebaute, teils im wilden Zustande. Den Kaisern eiferten Fürsten und Edle nach. Sicherlich war hiebei der religiöse Gedanke mächtig im Vorder gründe, die Idee, durch diese Schenkungen für die Ewigkeit zu wirken. Der Rück schlag auf diese massenhafte Zuwendung von Boden und Hoheitsrechten an die Kirche blieb

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Books
Category:
History
Year:
1925
Geschichte von Osttirol im Grundriß
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Page 79 of 79
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Lienz
Publisher: Selbstverl.
Physical description: S. 136 - 212
Language: Deutsch
Notations: Aus: Osttirol : Festschrift, herausgegeben anläßlich der Einweihung des Bezirks-Kriegerdenkmales in Lienz
Subject heading: g.Osttirol ; z.Geschichte
Location mark: II 268.137
Intern ID: 495719
nicht nur als Rucken- und Zufahrtsdcckung der österreichischen Armee Zielscheibe feindlicher Unternehmungen, sondern schon damals spukte in den Köpfen gerade der eifrigsten italienischen Nationalisten der Gedanke „Italien bis zum Brenner". So war der Bestand und die Freiheit des Landes als der südlichen deutschen Grenzmark selbst in Gefahr und nach alter Weise trat dagegen das Landesanfgebot der Schützen und Stürmer ciuf den Plan. Wie ails den anderen deutschen und ladi- nischen Landesteilcn rückten

Was in diesen Kriegen von italienischer Seite nur schwach angcdeutct wor den, die Gewinnung der B r c n n e r g r e u z c, setzte sich seither mit der zunehmenden Festigung des italienischen Staates in der öffentlichen Meinung desselben immer mehr fest. Die amtlichen Stellen schwiegen noch dazu, ja sie such ten aus schlauer Berechnung das Bündnis mit Österreich und dem Deutschen Reich. Als aber mit dem Ausbruche des großen Krieges 1914 die Zeit gekommen war, da übernahmen die Wortführer der nationalen Ausdehnung

sein der geschichtlichen Eigenpersönlichkeit Tirols auch in Osttirol zurückzudrän gen vermocht. Würde aber hier dieses Bewußtsein unterliegen, so wäre damit seiner Geltung in den übrigen freien und derzeit unterjochten Landesteilen ein bedrohlicher Schlag versetzt. So steht heute bei Osttirol ein hoher geschichtlicher Berns: an besonders wichtiger Stelle mitzuhclfcn, daß das Erbe einer großen Vergangenheit und das unveräußerliche Recht des deutschen Volkes ans alle seine Glieder nicht preisgegcbcn

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 8 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
wurde^). Diese Ortsnamen zeigen, daß diese Rodungen und Siedlungen von den Deutschen hier neu angelegt worden sind. Auch sonst finden wir entlang der ganzen Senke von Mittenwald über Seefeld bis Zirl, mit Ausnahme des Hauptnamens der Gegend „Scharnitz", so gut wie gar keine Berg-, Alm- und Flurnamen vordeutscher Wurzel, die Gegend ist eben erst nach der Völkerwanderung von den Deutschen gerodet und besiedelt worden. Hiezu steht das ganze übrige Karwendelgebiet östlich der Linie Gleirsch

—Lafatsch—Laditz—Plums in einem gewissen Gegensatz, hier sind die Namen vordeutscher, rätoromanischer Wurzel nicht allzu selten, diese Gegend war eben vom Inntale aus bereits vor der Einwanderung der Vaiwaren als Weidegebiet benutzt und mit Namen für die einzelnen Almen versehen worden, die dann die Deutschen übernommen haben (siehe Näheres darüber im 2. Teil). Mittenwald hat natürlich auch von diesem alten Scharnitzwalde seinen Namen erhalten. Laut einer Aufzeichnung von 1080 hatte der Bischof

, Ramfover u. a. Die Vor- und Rufnamen sind Wernher, Hert- wic, Perhtold, Cuonrad, Fridrich, Heinrich u. a. Ebenso wie diese Personennamen sind auch die Begriffsworte und Ortlichkeitsnamen durchwegs der deutschen Sprache entnommen, wenn auch der übrige Text der Urkunde lateinisch ist. So finden wir hier die Angabe „sepis, quod vulgariter dicitur Fridzoun“, d. h. einen Zaun, den man in der Volkssprache Friedzaun nennt, ferner eine „Fihrout", d. h. eine Viehraut oder Viehweide vom Espans Estor

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Books
Category:
History
Year:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Page 6 of 14
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Breslau
Publisher: Hirt
Physical description: S. [72] - 79
Language: Deutsch
Notations: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Subject heading: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Location mark: II A-6.040
Intern ID: 176357
Laitdes- ordnung, zulässig und üblich sei 12, !49f.). In Koltern galten zwar von früher her die Trientner Statuten, aber in einer deutschen Äbcrschung, damit sie „dent gemeinen Rlamte" verständlich seien; im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolische Landes- ordimng Angeführt (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozeit faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Riederlassung von Welschen dortselbst erschweren sollte unh int Jahre 1524 u. 1542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher

und andere, die der deutschen Sprache nidu mächtig seien und nicht aus der deutscheit Ration geboreit seien," küitstighiit das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die Anbrauchbarkeit der Welschen zu den bürgerlichen Berpflichtmtgeit einer detitscheit Stadt, die Gefährdung der öffeiitlichcii Sicherheit uitd Ruhe tntd überhaupt die Olotwcitdigkcik angeführt, Bozem der deiitscheil Ratioii zu erbalteii und ein Bordringeit der italicuiteben nach Rordeu zu Verbindern (3, 2 J 2 ff.). Oluch

die Stadt Olle ran nahm damals einen ähnlichen Staitdpunkt ein. E eg eit Ende des 19. Iahrhtmderts nahmen der Stadtrat und die Bürgerschaft von Bozen entschieden tntd mit Erfolg Stellung gegen die voit der da maligen österreichischen Staatsregicrung geförderte Atiffasstmg, daß die italienische Sprache in Bozeit als landesüblich zt> betrachten tntd daher iit der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge

.; 2, 7). Unter bon Pfarrgeistlichen dieses Gebietes ftubett trir auffallend viele, die atis entferntem detltschen Gegeitdeit ftnmmcn. Als seit der Mitte des 16. Iahrh. Rlairgel oti detitschen Geistlichen katholischer Religioit eintrat, wollte das Ordiiiariat von Trient, mt dem damals bereits das italienische Wesen vor herrschte, die Seclsorgctt atlch in den deutschen Gegenden des Bistums mit italicuiîd^eti Geisllicheit besehen. Dagegen erhobett die Genteiitdeit, städtische wie ländliche, lebhaften Einsprtich

17
Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 64 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
Finsgowe, seit dem 14. Jh. Vinschew, Vintscheu und Vintschga, dann Vintsch- gau. Das Wort Tal ist demnach im Deutschen für diesen Teil des Etschgebietes nicht üblich geworden. Abzuleifen ist dieser Name von jenem des alträtischen Stammes der Yenosten, der bereits zur Römerzeit erwähnt wird. Für das Etschtal von Meran abwärts wird im 9. und auch später bis in das 12. Jh. die Bezeichnung „Vallis Tridenfina” gebraucht, nach dem Hauptorte Trient. Das verlor sich aber dann völlig und der Flußname

tritt dann doch für die Benennung des Tales in sein Recht, aber nicht in Verbindung mit Yallis oder Tal, sondern als „Bongum Athesis” (d. h. Längsraum, Ebene oder Land an der Etsch), auch Longiatesis teotonicum (d. h. deutsches Etschland), „pars” und „terra Athesis”, auch „circa oder apud Athesim” (d. h. Gegend und Land an der Etsch), in deutschen Texten „pi der Etsche”, „Land an der Etsch”, Etschland, „Viertel an der Etsch oder Etsch viertel 1 ). Ein einziges Mal, nämlich in einer noch ungedruckten

” habe ich für das deutsche Etschgebiet in den Urkunden weder vor 1300 noch nachher gefunden, für den Ge brauch in den Trientner Urkunden die Sache allerdings nicht näher nachgeprüft. Bei den italienischen Humanisten finde ich allerdings schon seit dem 15. Jh. den Ausdruck „vallis Athesis” (mit Bezug auf das Tal von Trient nordwärts) und „vallis Eisaci”, so bei Aeneas Sylvius und bei Agostino Patrizi; eine damals in Italien gezeichnete Karte hat „Valatacina” 2 ). In deutschen Schriften wird aber der Ausdruck „Etschtal

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 65 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
des Artikels 2 ). Die Italiener sagen für die Etsch Adige, was mit der Form Ategis näher verwandt zu sein scheint als mit Athesis, für den Eisack, der ja nicht in ihr eigenes Siedlungsgebiet fällt, sagen sie Isarco gemäß der, wie erwähnt, sonst in der römischen Kaiserzeit üblichen Benennung Isarcus. Dieselbe wird wie bei den Flußnamen Isar, Isere und Ister von einer Sprach- wurzel „is” abgeleitet, die so viel wie schnell, reißend bedeutet 3 ). Die Deutschen machten daraus die allerdings erst seit

Sinne bereits in den Reiseberichten des Patrizi von 1471 und des de Beatis von 1517 angeführt 5 ). Diesen Italienern ist offenbar diese Erklärung auf der Reise mitgefeilt worden. Das Geschlecht dieses Flußnamens wird wie in der lateinischen auch in der deutschen Form stets männlich genommen. Nur das Fischereibuch des K. Max 8. 44 hat „die Eysach”. Das dürfte dadurch veranlaßt worden sein, daß der Schreiber die Endsilbe als „Ache”, die Stammsilbe wieder als „Eis” gedeutet hat. Sonst findet

sich eine solche Auffassung nicht, auch in den ältesten Erwähnungen hat die Form „Eysach” männliches Geschlecht (so 1300 Stolz, Südtirol Bd. 3/2 8. 26). Dennoch wird in der Deutschen ’) Heuberger, Rätien 8. 32; Pauly — Wissowa, Realenc. d. klass. Alt. 9 (1916) 8p. 2054. Über die Angabe von Strabo s. oben 8 50. a ) Steinberger in Ver. Ferd. 8 (1982) 8. 585. — Zur Erklärung dieser Namengebung siehe unten S. 82. 3 ) O. Mayr, Wassemamen Ver. Ferd. 6 8. 247. *} Stolz, Südtirol Bd. 3/1 S. 36 u. Bd. 4 S. 106. ®) In den Ausgaben

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