258 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_103_object_4420311.png
Page 103 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
19. Jenner. Der hl. Kanut. 89 solle nicht trauen und ihn nicht einlassen; aber der König befahl, ihn herein zu lassen. Egwind kam also, machie eine tiefe Verbeugung vor dem König, als wolle er ihn ehrerbietigst grüßen, zog, während kr sich aufrichtete, einen Dolch unter dem Mantel hervor und stieß ihn dem König in den Leib. Der Mörder sprang sodann schnell auf den Altar, um durch das Kirchenfenster sich zu flüchten; wie er aber schon halb oben war, traf ihn ein Soldat des Königs mit dem Schwert

dergestalt, daß ein Theil des Körpers zum Fenster hinausfiel und der andere in der Kirche liegen blieb. Darüber kamen nun die Aufrührer in noch größere Wuth und warfen von allen Seiten Steine und Wurfgeschosse durch die Kirchenfenster. Der König ?ag vor dem Altar in seinem Blut noch am Leben, und wartete auf den Tod; da traf ihn ein Spieß, der zur Kirche her eingeworfen wurde, und machte seinem Leben ein Ende. Auch sein tapferer Bruder wit den siebzehn übrigen Soldaten, welche den König so standhaft

vertheidigt hatten, wurden getödtet. Wie mag es gekommen sein, daß Gott diesem König ein so böses End' gesendet hat? Womit hat derselbe Solches verschuldet? Hat er vielleicht selber gemordet, oder seine Unterthanen gepeinigt, oder die Religion zu unterdrücken gesucht? Wir wollen sehen, was die alte Geschichte hierüber berichtet. In Dänemark war es zur damaligen Zeit üblich, daß das Volk einen König wählte. Man wählte einen Mann Namens Kau ut; dieser ist der König, von dessen Tod ich erzählt

Gesetze ein, um die groben Ver brechen zu unterdrücken, und hielt genau darauf, daß sie ohne Ansehen der Person vollführt wurden. Ein Mann, Namens Eigill, war vom König Kanut zum Statthalter einer Insel gesetzt, weil schon sein Vater dem Vater des Königs gute Dienste geleistet hatte, und weil Eigill selbst schon dem König wesentlich genützt hatte.

1
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_331_object_4422444.png
Page 331 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
316 3. Juni. Die P. Chlothilde. einen Stein am Hals, in's Wasser werfen und ertränken; hingegen den zwei Töchtern schenkte er das Leben, weil er nicht fürchtete, daß diese seiner Herrschsucht hinderlich sein könnten. Das eine dieser Mädchen hieß Chlothilde und wurde später von Chlodwig, dem mächtigen König , der Franken, zur Ehe genommen. Allein der König war mit seinem Volke noch im Heidenthum, während Chlo thilde in der katholischen Religion aufgewachsen war. Da nun Chlothilde dem König

vermählt war und derselbe viele Freude und Liebe zu seiner jungen Gemahlin zeigte, wollte sie alsbald diese Stimmung des Königs benützen, um ihre größte Herzensangelegenheit zu erreichen. Sie sprach zum König, er möge ihr eine Bitte gewähren. Der König versprach ihr zu geben, was sie wünsche. Chlothilde sagte: „Ich bitte, daß du glaubest an den all mächtigen Gott Vater, Sohn und heiligen Geist; die Götzenbilder, welche du anbetest, zerstörest, und die Kirchen, welche du angezündet hast

, wieder aufbauest.' — Der König antwortete: „Meine Götter werde ich nicht aufgeben und deinen Gott, anbeten; wenn du etwas Anderes bittest, wirst du es leicht erlangen.' Als später Chlothilde einen Sohn gebar, gab der König doch insoweit seiner Gemahlin nach, daß sie das Kind taufen lassen durste. Es bekam den Namen Ingomer, starb aber bald nach der Tauft. Der König war darüber äußerst betrübt und machte der Königin bittere Vorwürfe, sie sei an dem Tode des Kindes Schuld; wenn es den Göttern geweiht worden wäre

Chlodomer geben ließ. Als auch dieser krank wurde, sagte der König: „Er wird eben auch sterben müssen wie sein Bruder, weil er im Namen eures Christus getauft wurde.' Allein Gott erhörte das Gebet seiner Mutter und das Kind wurde wieder gesund. , Chlothilde hörte nicht auf, ihrem Gemahl zuzureden, daß er

2
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_332_object_4423940.png
Page 332 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
August. Der hs. Ludwig. 317 Von der herrschenden Krankheit ergriffen. Da die Christen in dieser Noth den Sarazenen einen Waffenstillstand anboten, so begehrten ^ese die Person des Königs selbst als Unterpfand. Darauf konnte Wan sich natürlich nicht einlassen, und so trat man den Rückzug über den Nil nach Damiette. Hier wurden die Christen nun überfallen und geschlagen, ihre vielen Kranken getödtet, der vor schwäche wehrlose König gefangen genommen und mit einer eisernen àtte gefesselt. Krank

und gefangen unterließ der König doch nicht seine üblichen gasten und sein Breviergebet; niemals aber hörte man aus seinem ^unde ein Wort der Ungeduld oder Klage. Der Sultan begehrte König, er solle den Christen befehlen, einige feste Plätze in Palästina herauszugeben; wenn er sich irrigere, so werde er in die ^ernikel gelegt. Dieses war eine Maschine von Balken und Pflöcken, wodurch dem Gefolterten alle Gebeine und Kuochen zerbrochen wur- ; dann wenn nach drei Tagen alle Glieder dick aufgeschwollen ^aren

, richtete man sie wieder ein, um ' sie noch einmal zu zer brechen. Der König gab ruhig zur Antwort, er sei ihr Gefangener, ^ könnten mit ihn: machen was sie wollten. Die Plätze könne ^ aber nicht übergeben. Endlich da mit Drohungen bei Ludwig nichts auszurichten war, willigte der Sultan eiu, den König mit ^ttien Leuten um die Stadt Damiette und eine Million Gulden ^sznlassen. Da nun bald Alles in Ordnung war, machten die Mameluken einen Aufstand und ermordeten den Sultan. Der Oberste ì'kr Nebelten kam

zum König herein, das blutige Herz des Sultans ^ der Hand, und fragte, was er ihm geben wolle für den Tod l^ines Feindes. Der König gab keine Antwort. Da schwenkte der Mameluk seinen blutigen Säbel und sprach: „Wenn du mich zum Ritter machst, gebe ich dir die Freiheit; wenn du nicht willst, kostet es dir das Leben.' Da aber der Ritterschlag mit einer religiösen Zeremonie verbunden war, so sprach der König ohne Rücksicht auf Lebensgefahr: „Wenn du die christliche Religion annimmst, werde ìch

dich zum Ritter schlagen, sonst aber niemals.' Nachdem der König noch einigemal in die größte Lebensgefahr durch die wilden Aufrührer gekommen war, er aber ihren Drohungen stets dieselbe Standhaftigkeit entgegengesetzt hatte, durfte er endlich einem Theil der Seinigen abziehen. Bevor sie zu Schiff stiegen,

3
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_197_object_4422038.png
Page 197 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
verwilderte; namentlich ließ er viele Menschen hinnch en und verfuhr dabei mit solcher Grausamkeit, daß er selbst Wöchnerinnen Und säugende Mütter um's Leben bringen ließ. Während nun der König immer tiefer und tiefer in Sunde Und Verbrechen sank, sollte Stanislaus immer höher in Tugend und Verdienst steigen. Obschon es unter den gegenwärtigen Umständen ^ Noch viel gefahrlicher war, als früher, wagte es der heikge Bischof ! dennoch zum drittenmal vor den König Zu treten und ihm m s Gewissen zu reden

; jedoch der König brach nur in grobe Beschimpfun- I gen und Drohungen aus. — Da nun alle gütliche Versuche, den i König zur Erkenntniß Zu bringen, sich als durchaus vergeblich ermeftn j batten, hielt es nun Stanislaus für Pflicht, einen solchen Wustkng, ^ der es ärger als die Heiden trieb, aus der katholischen Kirche aus- Zuschließen; er kündigte somit dem König an, daß er die 5 om Uwnikation über ihn aussprechen müsse. Darüber wurde der omg ganz blaß vor Zorn und erklärte dem Bischöfe, es sei

sein eigener Tod, wenn er solches thue. Als sich Stanislaus entfernt hatte, Wurde ihm dringend von wohlmeinenden Männern gerathen, er Wöge den König nicht weiter reizen und sein eigenes Leben schomn. Stanislaus aber achtete keine Gefahr, wo es sich um den gegen das Böse handelte; er wollte ein treuer Wächter M ^ des Herrn sein und nicht aus Feigheit steigen, ja wun e und betete noch, daß ihm verliehen werde, zur Ehre Gottes à To Zu leiden. Er sprach also den Kirchenbann ans à den König. Der König suchte

4
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_17_object_4421497.png
Page 17 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
6 2. April. Der hl. Franz vön Paula. weit reisen um der Anhänglichkeit eines Fürsten an die Welt und das Leben zu dienen. Der König ließ sich hiennt noch nicht abweisen, sondern sandte an den Papst um durch diesen seinen Wunsch zu erreichen. Der Papst schrieb auch wirklich zwei Briefe an den hl. Franz in dieser Ange legenheit. Dem Oberhaupt der Kirche wollte er nicht ungehorsam sein, daher machte er sich endlich aus die Reise. Als der hl. Franz, weltlich betrachtet ein niedriger Mensch

, welcher nicht einmal lesen gelernt hatte, ankam, zog ihm der König entgegen uà ehrte ihn, wie wenn er der Papst wäre; ja der König fiel vor dem armen Einstedler auf die Kniee nieder und flehte, er möge ihm doch helfen und das Leben verlängern. Der König sprach zu dem Heiligen: „Es ist mir nichts auf der Welt so tröstlich, als daß ich dich bei mir habe. Ich möchte ganz besonders von dir wissen, ob ich von dieser Krankheit wieder gesund werde.' Der hl. Franz erwiderte: „Wir müssen, o König, uns dem göttlichen Willen

.' Der König ließ dem hl. Franz eine Wohnung anweisen und unterredete sich jeden Tag mit demselben. Nach einiger Zeit aber suchte ein vornehmer Hofherr aus Neid den hl. Franz als Heuchler Verdächtig zu machen. Dem Könige kamen allmählig auch Zweifel und er wollte ihn deßhalb auf die Probe stellen. Der König schickte ihm einen schönen Speisetisch mit goldenen und silbernen Zierrathen unter dem Vorwand, damit seine Wohnung einzurichten. Der hl. Franz nahm nicht das Geringste davon an, sondern sagte: „Stellet

dem Könige in meinem Namen Alles wieder zu; denn es gebührt einem armen Einsiedler solcher prächtiger Hausrath nicht; eine höl zerne Schüssel ist für mich gut genug.' — Nach diesem ließ der König eine große Menge zinnerne Geschirre ihm in seine Wohnung

5
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_16_object_4421494.png
Page 16 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
gesprochen. Um diese Zeit lebte ein sehr mächtiger und gewalttätiger König in Frankreich, Ludwig XI. Es kam aber auch seine Zeit, wo er inne werden mußte, daß auch ein König ein armseliger Mensch ist. Er wurde krank; da klammerte er sich an das Leben und seine irdische Macht und meinte, es könne und dürfe nicht sein, daß er sich davon trenne. Er gab seinem Arzt jeden Monat zehntausend Thaler, damit dieser Alles aufbiete, um den König zu erhalten; der Arzt erhielt in fünf Monaten

vierundfünfzigtausend Thaler. Und wie wenn man Gottes Hülfe kaufen könnte, so schenkte er an die Kirche große Güter, um wieder gesund zu werden. Da fiel dem König auch Alles ein, was er von der großen Heiligkeit und den Wunderthaten des hl. Franz von Paula gehört hatte und hoffte, daß dieser vielleicht ein Wunder an ihm wirken könne. Der König sandte daher zu ihm nach Kalabrien, ließ ihn ersuchen, zu ihm zu kommen, und machte ihm große Versprechungen. Allein der hl. Franz erklärte, daß er von dieser Welt nichts brauche

und nichts wolle, und ging nicht; er wußte wohl, daß der König nur ein Wunder wolle zur Verlängerung seines Lebens. König Ludwig schickte nun einen Gesandten an den König von Neapel, damit dieser den hl. Franz bewege zu kommen. Aber auch dieses war umsonst, der hl. Franz erwiederte, er wolle nicht Gott versuchen und vierhundert Stunden

6
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_508_object_4424473.png
Page 508 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
490 24. September. Der hl. Gerhard. Einsiedelei nicht auf. Neben den Städten, wohin er zum Predigen kam, machte er sich an einem verborgenen Ort in den Wäldern eine Hütte, wo er dann oft übernachtete um einsam mit Gott zu leben. Nachdem der selige König Stephan ganz Ungarn zum wahren Licht Christi bekehrt hatte und dann selber an Maria Himmelfahrt in den Himmel aufgenommen worden, wurde König Peter sein Nachfolger. Alle Fürsten von Ungarn schworen ihm Lieb und Treue; aber Einer stürzte

den König vom Thron und bemächtigte sich widerrechtlich desselben. Dieser ließ in der Fastenzeit seine eigenen Rathgeber wie wilde Thiere niedermetzeln, und reiste hernach zu dem Bischofsitz des hl. Gerhard um dort die Ostern zu feiern, wie wenn nichts geschehen wäre. Er wollte sich auch, wie es üblich war, hier krönen lassen. Ungeachtet aber Gerhard von den vornehmsten Herrn des Reiches eingeladen wurde, dem Könige die Krone feierlich aufzusetzen, so weigerte er sich dessen. Dafür thaten

es andere Bischöfe. Als aber der König in großem Geleit von Geistlichkeit und Volk in die Kirche trat, so bestieg der selige Bischof voll des heiligen Geistes die Kanzel und redete unerschrocken den König mit folgenden Worten an: „Die heilige Fastenzeit ist eingesetzt den Sündern zur Sünden vergebung, den Gerechten aber zum Verdienste Sammeln. Aber weil du, König, dieselbe mit Blutvergießen besteckt hast, so gebührt dir heute kein Ablaß der Sünden. Da ich aber bereit bin für meinen Christus an diesem Tage

war, schalt ihn Gerhard und sprach! „Fürchte Gott, ehre den König und rede zu ihm in seiner Sprache.' Der Dolmetsch gehorchte und erklärte dem Könige die Aussprüche des Seelenhirten. Alles dieses ist zu seiner Zeit in Erfüllung gegangen und hat bewiesen, daß der Diener Gottes den Geist der Prophezeihung hatte. Es entstand eine gewaltige Revolution, wobei der König

7
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_58_object_4423109.png
Page 58 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
8. Juli. Die hl. Isabella. 47 alle Mühe Frieden zu stiften — theils durch ihr eigenes Zureden, theils durch Andere. Wo die Versöhnung nur durch Schadenersatz hergestellt werden konnte, der Schuldige aber zu bezahlen nicht im Stande war, da übernahm die Königin selbst die Entschädigung und kaufte recht gern um ihr eigenes Geld den Frieden für Andere. Als der König mit seinem eigenen Bruder Alfons in schwere Zwietracht gerathen war wegen streitigen Gütern und Rechten, ver mittelte die Königin

dadurch den Streit, daß sie ein bedeutendes Besitz- thum, welches ihr eigen angehörte, dem Alfons übergab. Später bekam ihr Bruder Jakob, König von Aragonien, mit dem König Ferdinand von Kastilien einen solchen Streit wegen einigen Grenz städten, worauf jeder von Beiden Ansprüche machte, daß ein Krieg auszubrechen drohte. Um dieses zu verhüten, wendete Isabella alle Mühe an und brachte es auch wirklich dahin, daß sich beide Könige verbindlich machten, friedlich ihren Streit auszugleichen

, indem sie den König von Portugal als Schiedsrichter wählten. Es wurde nun ein Tag der Zusammenkunft bestimmt, und es fand hier eine prachtvolle Versammlung statt: der König Ferdinand von Kastilien, seine Ge mahlin Constantia, seine Mutter Maria und viele Prinzen und vor nehme Herren; dann Jakob, der König von Aragonien, und die Kö mgin Blanka mit ihrem Hofstaat, endlich der König Dionys als Schiedsrichter nebst dessen Gemahlin Isabella. Die Angelegenheit Wurde hier nun so friedlich geschlichtet, daß die Fürsten

. Der König wollte ihn gefangen nehmen, was ihm aber nicht gelang. Isabella hielt mit ihren Frauen viele An dachten und ließ hl. Messen lesen, daß Gott den Frieden in der Familie wieder herstellen möge. Daß sie dabei durch Ermahnen und Bitten den Sohn zur Unterwürfigkeit, den Vater zur Ver zeihung zu bewegen suchte, versteht sich von selbst. Allein die Höf-

8
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_381_object_4425747.png
Page 381 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
« 1. Dezember. Der hl. Eligius. 363 Königs war, wenn es nicht dem Gebot Gottes widerstritt, so ent schieden weigerte er sich etwas gegen sein Gewissen zu thun, und Machie freimüthig dem Könige Vorstellungen dagegen. Dessenunge achtet oder vielmehr gerade deßhalb besaß Eligius auch bei Dago bert, dem Nachfolger des Königs Clotar, solches Vertrauen, daß ihm der König keine Bitte abschlug; er wußte wohl, was er dem Eligius gebe, das gebe er den Armen. In Paris besaß Eligius ein Haus

, das ihm der König zum Geschenk gemacht hatte. Dieses verwandelte er in ein großes Frauen- Poster und stattete es mit allem Notwendigen aus. Da geschah es nun, daß bei Aufführung der Gebaulichkeiten etwa ein Fuß breit Wehr vom herrschaftlichen Grund und Boden genommen wurde, als der König verwilligt hatte. Als sich solches herausstellte, ging Eli gius ganz bestürzt zum König, warf sich vor ihm nieder, bekannte das geschehene Unrecht und bat unter schmerzlichen Thränen um Ver zeihung. Der König wandte

sich zu seinem Gefolge und sprach: „Sehet hier, was christliche Treue ist; meine Hofherren reißen ganze weitläufige Grundstücke an sich, und dieser Diener Christi Mag aus Gewissenhaftigkeit nicht einmal eine Hand breit ohne mein Wissen behalten.' Der König, beruhigte ihn dann freundlich und schenkte ihm noch mehr dazu. Eligius erbaute hernach eine Kirche M Ehren des heiligen Apostels Paulus. So viel aber auch der König dem Eligius schenkte, so wurde dieser doch nicht reicher, weil kr selbst wieder Alles an Arme

und fromme Anstalten gab. Darum schenkte ihm der König um so lieber, weil er wußte, was er dem Eligius gebe, das sei wie den Armen geschenkt. Ueberhaupt führte der hl. Eligius «ritten im Weltverkehr ein wahrhaft englisches Leben. Sein Freund Audön sagt, daß er un aufhörlich auf gottgefällige Werke bedacht war. Wenn er einen Ar men sah, so unterstützte er ihn; wenn er einen Reichen antraf, er wähnte er ihn zur Wohlthätigkeit. War Eligius auf der Reise, so Unterließ er nie, die Kirchen und Klöster am Wege

9
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_36_object_4420108.png
Page 36 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
gebetet und da ist mir die Er leuchtung gekommen, daß, wenn mich der König selbst auf seinem Rücken zur Kirche trage, ich vollständig wieder hergestellt werde. Da dieses dem König gemeldet wurde, dankte er Gott, beugte sich Zu dem Bettler herab, ließ sich Hals und Brust von den unsaubern Armen des Bettlers umfassen und nahm ihn auf seine Schultern. Die Leute, welche zusahen, lachten theils, Heils spotteten sie des Königs, als werde er von dem Kranken betrogen, andere legten es ihm als Einfältigkeit

aus. Da aber der König mit semer Last einige Schritte vorwärts ging, dehnten sich plötzlich die Bänder und Sehnen des Krüppels, seine Beine streckten sich, und der König ließ ihn vor dem Altar in der Kirche vollkommen hergestellt aus den Boden. Es heißt von diesem sanftmüthigen Herrn, daß ihn keine Be leidigung erzürnen konnte; als ihn einmal ein gemeiner Mann be- leidigte, soll er zu ihm gesagt haben: „Wenn es nur möglich wäre, würde ich dir jetzt Schläge geben!' Er sei bereitwilliger gewesen Zu geben als zu nehmen

. Der König befahl dem Grafen, die Schuldigen zu strafen. Allein dieser gehorchte nicht, sondern rüstete mit seinen Söhnen ein Kriegsheer aus zum Widerstand gegen den König. Eduard zog ihnen mit einer viel stärkeren Armee entgegen, und die Soldaten verlangten begierig auf die Aufrührer losgelassen zu werden. Der König hätte nun leicht einen ruhmvollen Sieg erringen können : statt dessen ging

10
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_84_object_4420253.png
Page 84 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
15. Jenner. Der hl. Maurus. nedikt wählte nun den Maurus und gab ihm noch vier andere Z Mönche bei, und schickte sie nach Frankreich. Als sie aber ankamen, war der Bischof gestorben, welcher durch sie ein Kloster errichten hatte wollen lassen, und sein Nachfolger wollte nichts davon wissen. Nun aber half Gott aus der Verlegenheit. Es war im fränkischen Reich ein sehr vornehmer reicher Mann, Namens Florus, welcher zu gleich bei dem König Theodebert in größter Gunst stand, so daß ihm der König

in allen Stücken seinen Willen that. Dieser Mann hatte viele Religiosität, und wünschte in seinen eigenen Ländereien ein Kloster zu errichten, und auf seine Vorstellung hatte auch der König Wohlgefallen daran, willigte ein und begehrte, daß in dem Kloster für ihn und seine Kinder fortwährend gebetet werde. Florus schenkte nun Alles, was zum Bau und der Einrichtung nöthig war. Und das ganze Wesen des hl. Maurus machte solchen Eindruck auf ihn, daß er zuerst seinen einzigen Sohn, einen Knaben von acht Jahren

, ihm zur Erziehung übergab; dann aber, als das Kloster vollendet war, entschloß er sich, der Welt zu entsagen, und selbst ein Mön?. zu werden. Er ging zu dem König Theodebert und bat ihn um die Erlaubniß, seinen Rang am königlichen Hof niederzulegen, um im . Kloster durch Fasten und Beten und andere Geistesübungen seine ^ Sünden zu büßen, die er im Weltleben begangen habe. Der König ^ konnte ihm dieses nicht wohl abschlagen , erlaubte es aber nur mit ! Kummer und Traurigkeit, da er sich nicht gern von Florus

trennte. Er hielt den Florus noch einige Tage bei sich im Schloß zurück und fragte ihn aus über die Lebensweise des hl. Maurus, über die klösterlichen Regeln und Einrichtungen. Der König wurde von allem, was er hörte, so eingenommen, daß er selbst dabei sein wollte, da Florus sein Klostergelübde ablegte. Und ob schon der König von Maurus und den vielen Klosterleuten, die sich während der Jahre des Klosterbaues ihm angeschlossen hatten, mit allen Ehren bezeugungen empfangen wurde, so fühlte

11
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_37_object_4420111.png
Page 37 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
be fördern, die alten Gesetze beobachten machen und die Lasten seines Volkes vermindern, das waren die Hauptabsichten seiner Regierung.' Es bestand eine alte, sehr bedeutende Abgabe in England, das Dänengeld, welches einen großen Theil des königlichen Einkommens ausmachte. Der König opferte diesen Vortheil, um das Volk zu erleichtern. Ein anderes Mal hatten die Vornehmen des Landes von ihren Hörigen eine große Summe Geld zusammengebracht, und Wollten dem König ein Geschenk damit machen. Allein

dieser nahm es nicht an, sondern begehrte, daß man es den Unierthanen wieder zurückgebe. Das Volk liebte den hl. Eduard außerordentlich; und als er starb, wurde er mit großem Schmerz im ganzen Lande beweint. Und als später das Volk von harte«, Regenten gedrückt wurde, war lange Jahre das stille und laute Verlangen des Volkes: „die Gesetze und Gebräuche des guten Königs Evuard!' Noch will ich eine schöne Sage anführen, welche von diesem König in England erzählt wurde, und worin ebenfalls das sanfte, liebe

Gemüth desselben erscheint. Der König hatte eine ganz besondere Verehrung zu dein hl. Evangelisten Johannes, weil dieser Apostel ganz besonders den HerM liebte und von ihm geliebt wurde und die Liebe predigte. Wenn deßhalb Jemand den König im Namen des hl. Johannes um etwas anging, so wurde es ihm nie abgeschlagen, wenn es nicht offenbar etwas Unrechtes war. Und nun erzählt die alte Schrift, gus welcher ich dieses nehme, es sei einmal, wo der Schatzmeister abwesend ge wesen, ein fremder Mann

zum König gekommen und habe im Namen des hl. Johannes um ein Almosen gebeten. Der König hatte gerade kein Geld bei sich, und gab ihm deßhalb den kostbaren Ring, welchen er am Finger trug. Nachher machten einmal zwei

12
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_237_object_4422159.png
Page 237 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
, wie in der Natur an einem schwülen Sommertag zuweilen vorkommt, bevor sich ein schwarzes Gewitter zusammenzieht und losbricht. — Einige Zeit nach dieser Unterredung wurde dem König am Tisch ein Kapaun aufgetragen, welcher ihm nicht recht gebraten zu sein schien. Darüber ergrimmt, befahl er den Koch augenblicklich an einen Spieß zu ' stecken und besser zu braten, als den Kapaun. Niemand getraute sich dem grausamen König zu widersprechen oder Vorstellungen zu machen und man schickte sich schon an, den gräßlichen

Befehl zu vollführen; da eilte Johannes herbei, fiel dem König zu Füßen und bat ihn auf das Eindringlichste, seinen unmenschlichen Befehl zurückzurufen und als dieses vergebens war, so redete er mit apo stolischer Würde und Kraft dem König in's Gewissen. Allein der König brach in Schimpfen und Toben aus, und befahl der Wache / den Priester in einen finstern Kerker zu werfen. Der Zorn hat in der Regel schnell ausgeflammt ' wie ein Strohfeuer; aber dennoch ließ der König den Heiligen länger

falsche Vorstellungen davon. Hatte der König zuerst gemeint, mit Gefängniß könne er den Hei ligen beugen, so meinte er jetzt, er könne ihn durch große Gunst bezeugungen verlocken. Auf einmal schickte er einen der vornehmsten Hofherren zu Johannes in das Gefängniß, daß er ihn höchst ehren voll herausführe, ihm die Gnade des Königs ankünde, in dessen

13
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_196_object_4422035.png
Page 196 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
, daß Niemand tauglich und muthig genug wäre den verwilderten Fürsten zurechtzuweisen, als Stanislaus. Aufgefordert von den angesehensten Männern und von seinem eigenen GewUen entschloß er sich dem König sein Verbrechen vorzuhalten. Er bereitete sich mehrere Tage lang dazu vor durch das heilige Meßopfer Und unaufhörliches Gebet, daß Gott seinen - Segen zu seinen Worten geben möge. Sodann trat er vor den König und hielt ihm sein Unrecht vor mit so liebevollen und ein-' dringlichen Worten, und wie diese Sünde

des Königs Verderben und durch das böse Beispiel auch das Verderben des Landes sei/ daß Jeder erweicht worden wäre, in dem auch nur noch ein glim mender Docht des Guten gewesen wäre. Allein der König war schon zu tief gesunken. Dießmal brach er voll Zorn in wilde und gemeine Schmähungen aus, und sprach zu dem heiligen Bischof, er verdiene, daß man ihn zu einem Viehhirten mache, damit erlerne, wie man mit einem König zu sprechen habe, und um Andern ein Beispiel zur Abschreckung von ähnlicher Frechheit

-zu geben. Weit entfernt, sich einschüchtern zu lassen, erneuerte Stanislaus seine Ermahnungen, und weil ihm der König Mangel an Respekt vorgeworfen hatte, so sprach der heilige Bischof das starke Wort: „Wenn du die königliche Würde mit dem apostolischen Amte des Bischofes vergleichen willst, so ist jene geringer, wie der Glanz des Mondes gegen die Sonne, oder wie Blei gegen Gold.' Der König aber wollte nichts mehr hören, sprang auf, ging zum Zimmer hinaus , und ließ den Bischof stehen. Das Wort Gottes

und heilsame Ermahnungen haben oft darin ' etwas Aehnliches mit dem hl. Abendmahl, daß, wenn dasselbe einer unwürdigen erbosten Seele gegeben wird, es ihr Zum Gericht und zu größerm Verderbniß gereicht. Der König sank immer tiefer; er verfiel zuletzt in unnatürliche Unzucht, welche sonst mit dem Feuertod

14
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_107_object_4421767.png
Page 107 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
94 ' 2l. April. Dir hl. Anselm. von England übte solchen Druck gegen rie Rechte der Kirch e UND machte solche ungerechte Forderungen, daß der Zustand allmählich unerträglich wurde. Gegen die Ermahnungen und Bit teil und rie Festigkeit Anselms, welcher den Rechten der Kirche nichts vergeben wollte, wandte der König Drohungen, Aufhetzereien und Bedrückungen an. Anselm wußte nun keinen andern Ausweg mehr, als den Papst selbst aufzusuchen um sich mit demselben zu bermhen

^ obschon er sich auf der Reise meistens nicht ;u e» kennen gab; selbst in der Herberge sagten Viele, das müM ein „Wann des Lebens^ sein, und drängten sich zu ihm seinen Segen ;u empfangen. Als er in Rom ankam, nahm ihn der Papst höchst ehrenvoll auf, erklärte ihm aber, daß er durchaus nicht in die Abdankung welche Anselm im Sinne hatte, einwilligen werde. Man hieß Rom den berühmten Bischof allgemein nur ten hl. Mann. Drei Jahre lang blieb Anselm von seinem Bischum emfernt, weil König ihn an Ausübung

seiner bischöflichen Rechte dinierte. Da endete Gott den Streit, der König war in einen Wald auf rie Jagd geritten — man fand ihn am Abend tedt, einen Pfeil der Brust. Anselm brach bei der Nachricht in Thranen aus, ^ hatte immer gehofft, Gott werde sei,» Gebe» um tic Bekchkung des Königs noch erhören. Heinrich, der neue König, schrieb selbst sn Anselm, er möge nach England zurückkehren und ihn mit seinc^ Rathe leiten. Allein auch dieser König woà ras Unrecht srineH Vorgängers fortsetzen und selbst die Aebte

und Bischöfe ernenn«-»,, statt sie von der Kirche ernennen zu lassen. Nach vielen und lang,, wierigen Streitigkeiten hierüber, wo Anselm die Treue gegen König in allem'Erlaubten festhielt, aber ihm den muchigsien Wider - stand gegen seine Uebergriffe in das Geistliche bewies, reiste er aber, mal» zum Papst, um 'dessen Vermittlung ,W suchen. Der König

15
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_18_object_4421500.png
Page 18 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
2. April. Der hl. Franz von Paula. 7 tragen, was er aber mit dem nämlichen Bescheid wieder zurück sandte. Nun wollte man ihn unter dem Schein der Andacht in Versuchung führen. Der König sandte ihm ein Bildniß der Mutter Gottes, welches ganz von Gold und einige Tausend Dukaten Werth war. Allein der hl. Franz ließ es dem König wieder zustellen mit der Bemerkung, er trage keine Andacht zu Silber und Gold, son dern vielmehr zur allerseligsten Jungfrau Maria; ein papierenes Bild sei aber eben

so tauglich zur Erinnerung an sie, als ein goldenes. So sehr der König über dieses Benehmen sich wunderte, so blieb er dennoch höchst mißtrauisch und war noch nicht überzeugt, ob Franz von Paula uneigennützig sei. Er sandte ihm die goldene Figur noch einmal und ließ ihm sagen, wenn er sie nicht als Geschenk an nehmen wolle, so möge er sie zu Geld machen und unter die Armen vertheilen. Der hl. Franz ließ antworten: „Der König hat seine Almosenverwalter, diese können besser als ich ein solches Geschäft

besorgen.' Wie von einem bösen Geist geplagt, ließ der König noch keine Ruhe. Einmal kommt er selbst mit einem Sack voll Dukaten auf das Zimmer des hl. Franz und bot ihm solches als Steuer zum Aufbau eines Klosters an. Der hl. Franz aber, wie er gleich dem Johannes dem Täufer streng lebte, hatte auch gleichen Muth und die Aufrichtigkeit Fürsten die bittere Wahrheit zu sagen. Er sprach: „Es wäre weit besser und rühmlicher die Güter zu erstatten, welche du durch Gewalt und Ungerechtigkeit

an dich gebracht hast, und deine ausgesogenen Unterthanen nicht mit neuen unerträglichen Abgaben zu Pressen, als aus fremdem Gute Almosen zu geben. Der Seelen Heil muß mit wahren und rechtschaffenen Tugenden gesucht werden. Wie verrückt suchte der König noch immerfort und in einer Weise, die der königlichen Würde sehr ungeziemend war, den hl. Franz auf die Probe zu stellen, z. B. auch darin, ob er nicht durch Lust nach guten Speisen sich reizen lasse. Allein er wurde in gleicher Weise abgewiesen. — Der König

16
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_220_object_4422108.png
Page 220 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
sie will, jedoch im Herrn; besser ist sie aber daran, Wem sie so bleibt.' Obschon Richtrud noch jung war, so entschloß ^ sie sich nun auf diesen Rath, nie mehr eine Zweite Ehe einzugehen. — Allein oft muß ein gottgefälliger Entschluß, sobald er gemacht ist, eine schwere Probe bestehen; so auch hier. Der König selbst sprach der Richtrud den Wunsch aus, sie mochte sich mit einem der vornehmsten Männer an seinem Hofe verehelichen. Allein Richtrud blieb fest bei ihrem Vorsatze, und alles Zureden und alle Schmeiche

leien, sie davon abzubringen, waren umsonst. Nun wendete der König Drohungen an; da gab ihr der hl. Amandus den Rath, sie solle ihr Gelübde, sich Gott Zu weihen, vor der Hand noch ver borgen halten. Nach seinem Rathe erklärte nun Richtrud dem König, sie werde in dieser Angelegenheit nur mit seiner Einwilligung handeln» Nachdem Richtrud auf diese Weise den König beruhigt hatte, i lud sie ihn ein Zu einem Gastmahl, welches sie auf ihrem Landgute s veranstaltete. Der König kam mit mehreren

der vornehmsten Hof leute, die gleichfalls eingeladen waren. Als nun alle Gäste durch Speis und Trank und fröhliche Gespräche in heitere Gemüths- ftimmung versetzt waren, stand Richtrud auf, um mit Muth und mannhafter Entschiedenheit ihr Vorhaben durchzuführen. Sie stellte dem König die Frage, ob er ihr erlaube, in ihrem Hause ganz frei zu thun, was sie wolle. Der König hatte nicht das geringste Be-

17
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_331_object_4423937.png
Page 331 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
316 25. August. Der hl. Ludwig. gestellt. Gegen den Rath semer Feldherrn befahl der König sogleich ben Angriff zu Meer und Zu Land; er selbst konnte es nicht warten, bis das Schiff am Land war, sondern sprang in das Wasser, wo es ihm noch bis an die Schultern ging. Ueberau errangen die Kreuzfahrer den Sieg, und schon den andern kamen christliche Sklaven in ihr Lager und brachten die Nachricht, daß die Sarazenen verzweifelt die Stadt in Brand gesteckt hätten und ab gezogen seien. Alsbald gab

der fromme König vor Allem Gott die Ehre und ließ ein Tedeum singen, dann zog er mit den Bischöfe' und vornehmsten Herrn in Prozession zu den Thoren ein. Der König ging barfuß und mit entblößtem Haupte, begleitet von allen Generalen, zuerst in die Moschee der Sarazenen um Gott für dB Sieg zu danken; dann wurde sie alsbald zur christlichen Kirche ein geweiht und ein feierliches Amt zur Ehre der heiligsten Jungst gefeiert. Der Sultan von Aegypten aber ließ mehr als fünfzig semer Kriegsobersten aufhängen

, weil sie die Flucht genommen hatten» Nun ging erst der weitere Feldzug an; die Christen hatten zuerst viel Glück. Der König zeigte eine ganz außerordentliche Tapferkeit; der Augenzeuge einer Schlacht schreibt: „Der König hat größere Waffenthaten ausgeführt, als ich je in Schlachten sehen. Ja, man sagt, wenn er nicht gewesen wäre, würden w«' damals Alle zu Grund gegangen sein. Aber ich glaube, daß seine große Tugend von Gott dadurch belohnt wurde, daß er durch seine Person unser Kriegsheer doppelt ersetzte

. Wo er immer fahr sah, kam er dahin geeilt und schlug furchtbar mit dem Schwerte Und Streitkolben um sich. Einmal war er weit in die feindlichen Haufen eingedrungen und getrennt von den Seinigen. Da hatten sechs Sarazenen die Zügel seines Pferdes ergriffen und wollten ihn gefangen nehmen; dennoch hatte er sich ganz allein geholfen, bevel' ihm Hülfe gebracht wurde. Aber nach vielen und großen Helved Haten, welche König Ludwig und seine Schaaren verrichtet hatte«/ und nachdem sie schon weit in Aegypten

vorgedrungen waren, z^3 sich allerlei Unheil über den Christen zusammen. Vor Allem bracht schwere Krankheiten aus, ferner kam das Heer in eine Hungersnoth, weil keine Lebensmittel aufzutreiben waren. Indem nun der König sorglich bei den Kranken umherging , sie unterstützte lind ihnen - sprach, wurde er bei Ausübung dieser Liebe und Sorgfalt selbst ^

18
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_59_object_4423111.png
Page 59 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
48 8. Juli. Die hl. Isabella. lmge, welche ein Interesse dabei hatten, die Zwietracht zu erhalten, hetzten dm König auch gegen Isabella auf, als halte sie es mit dem Sohn. Der König verbannte deßhalb seine Gemahlin in die Stadt Alanquera. Nun kamen aber mächtige Ritter und Burgherren des Landes und boten der Königin ihre Hülfe an gegen den König. Allem Isabella ließ sich nicht darauf ein; sie erklärte, sie wolle lieber alles Unrecht und Armuth dulden, als in einen Krieg ein willigen, zumal

da auch durch den gerechtesten Krieg eine Menge Menschen, die ganz unschuldig dabei sind, Gut und Leben dabei verlieren. Die Königin blieb in Alanquera und führte daselbst ein sehr frommes Leben in Zurückgezogenheit, Fasten und Andachts übungen» Als der König solches erfuhr, kam er wieder zur Be sinnung, legte seinen Argwohn ab und berief die Königin wieder zu sich. Der König belagerte gerade die Stadt Coimbra, welche von Alfons und seiner Kriegsmacht besetzt war. Hier gelang es nun den Bemühungen der hl. Isabella

suchte sie den König auf und dann wieder ihren Sohn und brachte es durch ihr Zureden dahin, daß der Schlacht Einhalt gethan, der Sohn dem Vater sich unterwarf und ihm die Hand küßte, dieser aber dem Sohn den väterlichen Segen gab. Als der König in eine schwere Krankheit verfiel,' ließ Isabella es sich yicht nehmen, ihn während der langen Dauer derselben zu bedienen wie eine Magd. Sobald er dann gestorben war (im Jahr 1325), legte Isabella alle königliche Kleidung ab und nahm das arme Gewand

19
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_538_object_4426230.png
Page 538 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
518 29. Dezember. Der hl. Thomas von Kandelberg. der Noch gefehlt habe, nicht in böser Absicht, er solle es beichten und dann wieder die hl. Messe lesen. Der reumüthige Erzbischof hatte bald Gelegenheit, seinen Fehler gut zu machen; er trat den Anmaßungen, womit der König in die Rechte der Kirche eingriff, so fest entgegen^ daß dieser aus Aerger darüber ihn vor Gericht stellen und als Hochverräther anklagen ließ. Thomas hatte nur Gesängniß oder gar gewaltsamen Tod in Aussicht; darum entfloh

er über das Meer, zumal er unter solchen Verhältnissen auf keinen Fall sein Amt ausüben konnte. Heinrich II. schrieb alsbald an den König von Frankreich/ er möge ihm Thomas, den ehemaligen Bischof von Kandelberg, ausliefern. König Ludwig LII. sagte den englischen Gesandten, Thomas sei noch Erzbischof — denn es habe kein König die Gewalt, den geringsten Geistlichen abzusetzen, viel weniger einen Erzbischof. Während er die englischen Gesandten beschämt entließ, nahm er den hl. Thomas mit Hochachtung und Liebe

wieder zu führen. Aber der rachsüchtige König Heinrich ließ ihm auch hier keine Ruhe; er vertrieb eine große Schaar von Ver wandten, Freunden und Dienern des Crzbifchofs aus dem Land und nöthigte sie'vorher noch, eidlich zu versprechen, daß sie Alle persönlich den Erzbischof aufsuchen. Der König wollte ihn durch den Anblick seiner vertriebenen Angehörigen recht bitter kränken; ja, die Bosheit ging noch weiter: der König ließ dem Generalobern der Cisterzienfer melden, wenn Thomas noch länger im Eisterzienfer

20
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_283_object_4420856.png
Page 283 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
266 21. Hornung. Der sel. Pipin. Der König hörte nämlich später mehr auf schlechte Rathgeber, verließ seine Gemahlin unter dem Vorwand, weil sie unfruchtbar sei, und nahm eine andere. Und wie eine Sünde auch andere erzeugt, so wurde Dagobert Habsüchtig, raffte ungerechter Weise fremdes Gut an sich, und ergab sich einem wollüstigen Leben. Ein frommer Bischof, der hl. Amandus, machte ihm darüber Vorstellun gen, wurde aber zum Lohn dafür von seinem Bischofssitz vertrieben. Dessenungeachtet scheute

sich Pipm nicht, aus Gottesfurcht und weil er es gut mit dem Könige meinte, demselben zuzureden, was recht und nützlich war, und machte ihm Vorwürfe, wie er so undankbar sei für die großen Wohlthaten, womit ihn Gott überhäuft habe. Der König aber folgte lieber seinen schandlichen Leidenschaften, als dem vernünftigen Zureden des Pipin, ja er suchte ihn noch, . wie ein Verrückter seinen Arzt, wegzuschaffen, wozu schlechte Menschen aufhetzten. Allein Pipin benahm sich mit der größten Umsicht

, so daß der König auch nicht einmal einen Vorwand aussindig machen konnte, ihm zu schaden, sondern im Gegentheil später wieder das größte Vertrauen zu Pipin faßte. Ja, er änderte so sehr seine Gesinnung, daß er seinen Sohn Sigebert, den Nachfolger nn König reich, zur Erziehung und Leitung dem Pipin anvertraute. ^ Damals aber, da Pipin in Rath und That als der Höchste dem König zur Seite stand, bildete er sich ^ch mcht em, Alles allein am besten zu wissen, sondern er suchte sich selbst emen Rath geber und Freund

, mit welchem er die wichtigsten Angelegenheiten überlegte und seine Meinung begehrte, nämlich den Bischof Arnulph m Metz. Weil nämlich Pipin selbst in den Wissenschaften ^ nicht viel unterrichtet war, und weil man in eigenen Angelegenheiten oft sehr parteiisch ist, so holte er gern bei seinem gelehrten und . frommen Freunde dessen Gutachten in wichtigen Dingen em, und von diesem belehrt, redete er dann wieder dem König Zu, was MG und Recht verlangte. Da später auch Arnulph starb so hielt es Pipin für sicherer, aufs Neue

21