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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 453 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
24. Juni. Der hl. Johannes der Täufer. 435 Zunge des Vaters wird gelöst. Was hier geschehen ist, bezieh' auf seine bildliche Bedeutung, und sieh' ein großes Geheimniß. Zacharias verliert die Stimme, bis Johannes der Vorläufer des , Herrn geboren wurde und die Stimme löste. Was ist das Stumm sein des Zacharias anders als die schweigende Prophezeiung, vor der Ankündigung Christi gewissermaßen verborgen und verschlossen? Sie wird erschlossen, und laut, da er kam, welcher prophezeite. Die Lösung

der Stimme des Zacharias bei Johannes' Geburt ist das selbe, was die Zerreißung des Vorhangs bei der Kreuzigung Christi. Die Zunge wird gelöst, weil die Stimme geboren wird; denn als Johannes den Herrn ankündigte, sprach er: „Ich bin die Stimme des Rufenden in der Wüste.' „Johannes ist die Stimme, der Herr aber das Wort; Jo hannes die zeitweilige Stimme, Christus das ewige Wort von Anfang. Die Stimme ohne Wort schlagt an das Ohr, das Herz erbaut sie nicht. Wenn ich denke, was ich sagen

will, so ist das Wort schon in meinem Herzen. Wenn ich nun will, daß dieses Wort auch zu dir komme, so brauche ich die Stimme. Sobald' aber der Ton der Stimme dir das Wort zum Verständniß gebracht hat, so vergeht der Ton; das Wort aber, das der Ton zu dir gebracht hat, ist jetzt in deinem Herzen und ist auch noch in meinem. Deßhalb sagt Johannes, die Stimme: „Er muß wachsen, ich aber abnehmen.' Willst du sehen, wie die Stimme vergeht, und das göttliche Wort bleibt? Die Taufe des Johannes

, wo ist sie jetzt? Sie Hat ihren Dienst und hörte dann auf. Christi Taufe wird jetzt gebraucht. Aber weil es schwer ist, das Wort von der Stimme zu unterscheiden, so wurde Johannes selbst für Christus angesehen, die Stimme für das Wort; aber die Stimme erklärte sich als solche, um das Wort nicht zu beleidigen, und sprach: „Ich bin die Stimme, welche in der Wüste ruft: „Bereitet den Weg des Herrn!' „Eine solche Anordnung gefiel nämlich Gott, daß ein Mann von so großer Gnadenausrüstung, daß er selbst für den Heiland gehalten

werden konnte, dem Heiland Zeugniß gebe. Christus Hai selbst gesagt: „Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden, als Johannes der Täufer.' Folglich muß der, welcher größer ist als Johannes, mehr als ein Mensch sein. Groß ist das Zeugniß Christi von sich selbst; aber kranke Augen scheuen das 28'

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 453 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
27. März. Der hl. Johannes der Einsiedler. 4ZZ Weg gemacht. Der Heilige antwortete, solches könne nicht ge schehen, er wolle von seinem vieljährigen Gebrauch, niemals ein Weib vor sich Zu lassen, nicht abgehen. — Als der Oberst semer frommen Frau diese Antwort brachte, ließ diese sich keineswegs ab weisen, sondern verschwor sich sogar, sie werde nicht fortgehen, bis sie den Propheten gesehen habe. Der Oberst ging noch einmal zu Johannes zurück, sagte ihm dieses und begehrte

auf das In ständigste, er möge sich seiner Frau zeigen, sie sterbe sonst vor hef tigem Schmerz. Endlich sagte der Heilige: „Geh', deine Frau wird mich heute Nacht im Traum sehen ohne hieb er zu kommen.' Wirk lich erschien Johannes derselben, als sie eingeschlafen war, und sprach zu ihr: „O Frau, dein Glaube ist groß, er zwingt mich hieher zu kommen um deine Bitte zu erfüllen. Jedoch ermahne ich dich, daß du nicht mehr das leibliche Angesicht der Diener Gottes an zusehen begehrest, sondern betrachte vielmehr

mit den Augen des Geistes ihr Leben und ihre Werke. Denn das Fleisch nützt nichts, der Geist ist es, der Leben gibt.' Dann gab er ihr noch heilsame Ermahnungen, wie sie für ihre Verhältnisse angemessen waren, und Verschwand. Als die Frau erwacht war, erzählte sie ihrem Manne, was ihr im Traum vorgekommen war, und beschrieb die Gestalt des hl. Johannes, welche ganz genau mit seinem wirklichen Aus sehen übereinstimmte. Als der Oberst wieder zu jenem ging, um ihm zu danken, sagte ihm der hl. Johannes

noch bevor er den Mund öffnete, daß er den Wunsch seiner Frau erfüllt habe. Ein anderes Mal wollte ein Einsiedler, Namens Palladius, den hl. Johannes besuchen; er hatte deßhalb einen Weg von 18 Tagreisen gemacht. Während er sich mit Johannes unterredete kam der Statthalter der Provinz; alsbald wendete sich der Heilige zu diesem, und Palladius ging zur Seite um abzuwarten. Da a.oer das Gespräch, welches Johannes mit dem Statthalter hatte, längere Zeit andauerte, wurde Palladius ärgerlich

, daß er zurückgelegt wurde von Johannes und dachte schon, er wolle ganz fortgehen. ^Oa unter dessen der Statthalter sich entfernt hatte, ließ der Heilig den Pal ladius kommen, hielt ihm seine ungeduldigen Gedanken vor und sprach: „Warumhast du Argwohn gegen mich gesagt, als sehe ich auf vornehmen Stand einer Person? Weißt d'/ denn nicht, daß geschrieben steht: nicht der Gesunde bedarf des Arztes, sondern der Stolz Legende. 8». I). Aull. 28

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 460 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
15. September. Der hl. Johannes Kolobos. 443 füllen. Er pflegte ferner zu sagen: „Wenn ein König eine Stadt erobern will, so schneidet er ihr zuerst Wasser und Zufuhr an Lebens mitteln ab, in der Hoffnung, daß sie sich schon unterwerfen werde, K)enn die Hungersnoth anfangt. Das nämliche Mittel muß man an wenden um Meister zu werden über den Bauch und seine Leiden schaften; wenn ein Mensch sich gewöhnt Hunger und Nüchternheit M ertragen, so wird er die Feinde und Leidenschaften

, welche seine Seele gefährden, überwinden.' Johannes war außerordentlich sorgfältig, nicht nur die Sünde, sondern auch jede Versuchung zu fliehen. Einmal war er gerade beschäftigt an seinen Matten zu flechten, als ihm ein Fuhrmann be gegnete und ihn mit groben Schimpfreden zu erzürnen versuchte. In der Besorgniß, der 'Versuchung zum Zorn nicht widerstehen zu können, warf Johannes alsbald alles, was er in Händen hatte, hinweg und lief eilends davon. Dasselbe that er einmal beim Ge treidschneiden, als zwei

Andere mit einander in Zank geriethen. In der Kirche von Seete stritten einst zwei Brüder mit einander. Da Johannes solches hörte, machte er sich sogleich hinweg und kehrte zu seiner Zelle zurück, spazierte aber, bevor er hineinging, zuerst dreimal um die Zelte herum. Da man ihn um den Grund fragte, sagte er, seine Ohren seien noch voll von den schlimmen Worten, die er gehört habe; er habe ihnen Zeit geben wollen sich davon zu säubern, um nachher mit ruhigem Geiste in seine Zelle zu gehen. Johannes erwarb

sich aus diese Weise von Gott die Gnade den Zorn wunderbar zu bemeistern. Eines Tages saß er vor der Kirch- thüre und einige Brüder bei ihm, welche ihre Gedanken ihm eröffnen und dafür sein Gutachten hören wollten. Ein Greis, der dieses sah, Wurde darüber neidisch und sprach: „Sieh da, wie der Johannes einer Buhlerin gleich ist, die sich schön macht um junge Leute anzulocken.' — Johannes antwortete: „Ach ja, mein Vater, ihr täuschet euch nicht, ihr redet nur allzu wahr.' — Der Greis fuhr fort und sprach

: „Dein Gesicht ist ganz voll Gift.' — „Das ist wahr, mein Vater, antwortete Johannes; ihr sehet aber nur das Aeußere, das Innere ist noch schlimmer.' — Da ihn hernach einer der Jünger darüber fragte, ob er bei diesem Benehmen des Alten innerlich nicht aufgeregt worden sei, antwortete Johannes: „Ich bin innerlich

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 528 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
508 27. Dezember. Der hl. Johannes Evangelist. Bei der Christenverfolgung im Jahr 95 wurde auch der Apo stel Johannes gefangen genommen und nach Rom gebracht. Dort wurde das Urtheil über ihn gesprochen, in einen Kessel voll sieden dem Oel geworfen zu werden; wunderbarer Weise blieb er ganz unbeschädigt. Die Heiden wurden jedoch durch dieses'Wunder nicht zum Glauben gebracht und hielten es für Zauberei; dennoch aber wurde kein neuer Versuch gemacht, den Apostel zu martern , son dern er wurde

auf die Insel Patmos in die Verbannung geschickt. Wenn der hl. Johannes somit auch keines gewaltsamen Todes ge storben ist, wie die andern Apostel, so muß er dennoch den Mär tyrern beigezählt werden, insofern er willig der Marter sich an geboten hat. Hier in Patmos war es, wo Johannes, wunderbar von Gott erleuchtet, die sog. geheime Offenbarung schrieb, den prophetischen Theil der hl. Schrift des Neuen Bundes. Als der römische Kaiser Do mitian, welcher den hl. Johannes in die Verbannung geschickt

war bei Gott, und Gott war das Wort.' Als Johannes sein erhabenes Evangelium schrieb, war er schon in hohem Alter. Außerdem sind noch drei Briefe von dem hl. Johannes in der hl. Schrift enthalten. Da Johannes der vertrauteste Jünger und Freund des Hei landes war, der ihm bis zum Kreuz und in das Grab nachge gangen ist, da ihm zudem die seligste Jungfrau Maria, während sie bei ihm wohnte, gewiß Vieles von ihrem göttlichen Sohn er zählt hat: so konnte auch keiner besser und genauer wissen, was der Herr

gelehrt und besonders 'empfohlen habe, als Johannes. Was hat nun aber dieser Apostel als die Hauptsache gelehrt? Betrachten wir seine Briefe, wo er nicht erzählt, wie im Evangelium, son dern in eigener Person lehrt und ermahnt. Der Inhalt seiner Briefe

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 124 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
23. Jenner. Johannes der Armenpflegcr. 109 Adern fortwährend einen Haß im Herzen trug. Der hl. Johannes Mb sich alle Mühe, ihn zur Versöhnung zu bereden, aber imn..-r Vergeblich. Nun schickte der hl. Johannes einmal zu dem Manne, er möge wegen einer wichtigen Angelegenheit zu ihm kommen. Als derselbe kam, lud ihn Johannes ein, mit ihm in die Hauskapelle M gehen, er wolle vorerst die hl. Messe dort lesen. Außer dem Eingeladenen war Niemand da als noch der Diener, mit welchem ' ; A Johannes schon

verabredet hatte. Es war dazumal üblich, daß das Vaterunser nach der Wandlung in (Gemeinschaft von dem Diester und denen, welche der Messe beiwohnten, laut gebetet ^Urde. Da es zu der Bitte kam: „Vergib uns unsere Schulden, guch wir vergeben unsern Schuldigern', schwiegen plötzlich Johannes und sein Diener, so daß der eingeladene Mann allein diese Worte aussprach. Da kehrte sich Johannes am Altar um - wd sprach: „Bedenk', was du in diesem heiligen Augenblick zu Gott sagst: wie ich vergebe, so vergib

auch du mir.' Hlevon ^urde der unversöhnte Mann in seinem Innersten erschüttert, sie bem Johannes zu Füßen und sprach: „Herr, was du befiehlst, bm ich zu thun bereit', und versöhnte sich dann mit seinem Feinde in ttller Aufrichtigkeit. Namentlich suchte der hl. Bischof die Liebe und Nachsicht da durch den Menschen beizubringen, daß er ihnen Gott selbst als Borbild zeigte; er sagte: „Wie viele Uebelthäter, die auf Mord «der Diebstahl ausgehen, behütet Gott noch eine Zeitlang, daß ihnen Nicht Nebels geschieht

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 366 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
3. März. Der hl. Johann von Gott. 347 , skcht über seine Dienstboten und bekam ihn so lieb, daß er ihm seine Tochter zur Frau geben wollte. Allein Johannes hatte keine Luft zu Heirathen, und ging, da sein Herr ihm mit seinem Antrag keine Ruhe ließ, zu den Soldaten. Die Spanier hatten gerade Krieg mit den Franzosen und belagerten die Stadt Fontarabia; Johannes machte diese Belage rung mit. In diesem Soldatenleben verlor er aber seine frühere Frömmigkeit und nahm Gewohnheiten an, wie eben

die andern Soldaten auch. — Da er einmal auf ein Dorf ritt um Lebens mittel für sich und seine Kameraden beizuholen, hatte er ein Pferd, das den Franzosen gehört hatte und erbeutet war. Als es an die ihm bekannten Orte kam, lief es plötzlich im Galopp der Ge gend zu, wo die Franzosen standen. Johannes wollte es zurück halten; das Pferd bäumte sich und warf ihn mit solcher Gewalt aus einen Felsen, daß Johannes einige Zeit ohne Besinnung auf der Erde liegen blieb. Da er wieder zu sich kam, sah er, daß er w größter

, diese wurden dem Johannes gestohlen, und er deßhalb bvn seinem Hauptmann angesehen und behandelt, als habe er selbst die Sachen auf die Seite geschafft. Er sollte nach dem Kriegsrecht Zehenkt werden, weil er seine Unschuld nicht beweisen konnte. Mit ^oth erwirkten ihm Andere Begnadigung, er wurde aber aus dem Kriegsdienst ausgestoßen. Johannes kehrte nach Oropesa zu seinem frühern Herrn zurück; dieser nahm ihn sehr liebreich auf, übergab ihm aufs Neue die Aufsicht über seine Geschäfte, und machte

ihm abermals den An- àag feine Tochter zur Ehe zu nehmen. Da entschloß sich Johannes Wieder fortzugehen. Der Kaiser führte gerade damals Krieg mit den Türken, und so dachte Johannes, wenn er hier Kriegsdienste ^ehme, so sei Solches auch etwas Gottgefälliges. Während dieses

7
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 460 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
442 25. Juni. Der sel. Johannes aus Spanien. er wollte. Er wohnte ungefähr zwei Jahre lang bei ihnen, und war Allen, die ihn kannten, sehr lieb und Werth. Johannes sollte auf Befehl des Herrn, zu dessen Gebiet sein Heimathsort gehörte, nach Haus zurückkehren; fein Abschied verur sachte Schmerz und Thränen bei seinen Wohlthätern. Er ging zuerst an einen Ort, wo ein sehr frommer Mönch wohnte, zu welchem da mals Viele in Angelegenheit ihres Seelenheiles gingen. Johannes beichtete

Johannes dritthalb Jahre an diesem Orte zugebracht hatte, Gott und den Menschen wohlgefällig, hörte er von einem Karthäuserkloster, daß dort ein so großer, lebendiger Eifer in den Werken der Gottseligkeit zu finden sei. Dahin begab er sich nun und erklärte daselbst seinen Wunsch, als Mitglied des Klosters auf genommen zu werden, was ihm auch gern bewilligt wurde. Da der Prior des Klosters bald sah, daß Johannes in Beobachtung der Ordensregel sehr gewissenhaft und sein ganzes Benehmen muster haft sei

, so übertrug er ihm das Amt des Sakristans und die Besor gung der ganzen Kirche. Diesen Dienst besorgte Johannes sechs Jahre lang mit aller Bescheidenheit und Ordnung; im siebenten wurde er durch Fügung Gottes zum Vorstand des ganzen Hauses gewählt. In dieser Stelle brachte er dem Kloster viele Vortheile: er ließ manche Gebäude neu aufführen, andere wieder herstellen; schlichtete viele Unordnungen und MißHelligkeiten; sorgte für Abschreiben und Verbessern der Bücher. Allein der alte Feind alles Guten

reizte gegen Johannes einen Menschen, den er mit dem Gift seines Hasses ganz getränkt hatte. Johannes fürchtete zwar die Verfolgung eines bösartigen Menschen nicht, die Umstände wären aber von der Art, daß er einen Nach theil für die neu aufgenommenen Schüler fürchtete, und war eingedenk des evangelische« Spruches: „Wenn ihr in einem Orte verfolgt

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 461 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
444 15. September. Der hl. Johannes Kolobos. gerade so wie äußerlich. Sehet, dieses ist die Himmelschüre; denn die alten Väter sind in die Freude der Stadt Gottes nur eingegangen, indem sie viele Demütigungen und Unbilden ertrugen. Die DenMth und Furcht Gottes übertreffen alle Tugenden.' Die Demuth dieses Heiligen war so groß, daß ihn gerade deß> halb alle andern Brüder als ihren Meister anerkannten. Einmal lobte ihn Einer wegen einer geschickten Handarbeit. Johannes sagte

nichts; dà wiederholte jener sein Lob, aber Johannes antwortete wieder nichts; endlich da jener zum drittenmal etwas Schmeichelhaftes sagen wollte, unterbrach ihn Johannes mit den Worten: „Seit du daher gekommen bist, hast du nichts gethan als Gott zu vertreiben.' Einst war Johannes in der Kirche und sensate einigemal überlaut, da er glaubte allein da zu sein. Nachher bemerkte er, daß ein Bruder Hintex ihm stehe; alsbald warf sich Johannes vor ihm auf die Kniee nieder, bat ihn um Verzeihung und sprach: „Du siehst

, was man ihm zur Anweisung im Seelenheil sagte. Er ging deßhalb zu Jo hannes um von ihm Rath zu holen, wie er diesen Fehler wegbrin gen könne. Aber kaum war er in seine Zelle zurückgekehrt, so hatte er Alles vergessen, was ihm der heilige Mann gerathen hatte. Er suchte ihn deßhalb zum zweitenmal aus, wobei es ihm aber wie vorher ging; und so noch verschiedene Male. Als er einige Zeit später dem. hl. Johannes wieder begegnete, sprach der Greis: „Mein Vater, ich habe wie früher Alles wieder vergessen, was Ihr gütiger

Weise mir gesagt, ich habe mir aber nicht getraut wieder zu kommen, aus Furcht euch lästig zu sein.' Da hieß ihn Johannes eine Lampe anzünden, und hernach andere Lampen noch herbeibringen und' gleichfalls an zünden. Als solches geschehen war, fragte er den Alten, ob die Helle des ersten Lichtes, woran er die andern angezündet, dadurch gemin dert worden sei. Nein, war die Antwort, „Eben so,' sprach Io-

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 459 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
442 15. September. Der hl. Johannes Kolobos. Früchte zu tragen. Der Lehrmeister nahm die Früchte und brachte sie den übrigen Einsiedlern, indem er sagte: „Nehmet und esset die Früchte des Gehorsams.' , - Daß der Mensch aber, wenn er nach Vollkommenheit strebt und dabei bloß seinen eigenen Gedanken folgen will, in Abwege ge- rathen kann, zeigte das Beispiel des hl. Johannes bei andern Ge legenheiten. Er hatte einige Zeit gemeinsam mit seinem gleichgesinnten altern Bruder gelebt, als er einst

demselben erklärterer möchte wie die Engel leben, welche keine Unruhe und keine Arbeit haben, sondern nur unaufhörlich Gott loben und dienen. Johannes ging deßhalb weiter in die Wüste hinein, wo kein Mensch Zu treffen war; aber schon nach Verlauf einer Woche kehrte er zurück und klopfte seinem Bruder an der Thüre. Dieser fragte, wer draußen sei. Die Ant wort war: „Ich, Johannes.' — Der Bruder erwiderte: Hannes ist nicht mehr bei den Menschen, er ist ein Engel geworden.' Johannes fuhr fort zu klopfen

und zu versichern, daß er es sei, allein sein Bruder ließ ihn die ganze Nacht stehen und öffnete erst die Thüre, als es Tag geworden war, mit dem Bemerken: „Wenn du ein Engel bist, so kannst du in meine Zelle bei verschlossener Thüre eingehen, wenn du aber ein Mensch bist, so mußt du auch arbeiten um dein Brod zu erwerben.' — Johannes erkannte seinen Fehler und bat demüthig um Verzeihung. Ein anderesmal hatte Johannes Gott gebeten, er möge ihm alle Leidenschaften hinwegnehmen; und wirklich wurde ihm sein Wunsch

erfüllt, so daß er zu einem Altvater sagte: „Du siehst an mir einen Menschen, welcher in vollständigem Frieden sich befindet und gegen nichts zu kämpfen hat.' ^ Der Altvater sprach: „Geh' und bitte Gott, daß sich ein Kampf in dir erhebe und dir wie vorher Mühe und Demüthigung zu Theil werde; denn nur im Kampf macht die Seele Fortschritte.' — Johannes bat nun Gott ihm wieder etwas zu schicken, und gerieth auch wieder wirklich in Kämpfe, wobei er nicht mehr um Befreiung, sondern nur um Kraft

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
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Page 527 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
27. Dezember. Der hl. Johannes Evangelist. 507 denken: dem Mädchen wäre es besser gewesen, wenn es in seiner Unschuld im Brunnen ertrunken wäre. Gott wußte es aber besser und erhielt sie am Leben; denn Hyazintha starb als vollkommen Heilige, was ihr im Himmel einen viel höhern Rang gibt, als wenn sie als Kind gestorben wäre. 27. Dezember. Der heilige Johannes Evangelist, t àl>0. Äm See Genesareth lebte ein Fischer, welcher zwei Söhne Hatte, Jakob und Johannes. Diese beiden gehörten

zu den ersten Jüngern, welche dem Heiland nachfolgten. Johannes soll der jünste Unter den Aposteln gewesen sein, und wurde von dem Herrn ganz besonders geliebt. Der hl. Augustin gibt vorzüglich drei Ursachen an: seine große Liebe und Ergebenheit zu Christus, seine Sanf- muth und Friedsamkeit und seine jungfräuliche Unschuld. Dieß Letztere erwarb ihm auch den großen Vorzug, daß ihm der Herr am Kreuz seine Mutter als Erbschaft hinterließ; die jungfräuliche Mutter sollte auch einem jungfräulichen Jünger

anvertraut werden. Außerdem war Johannes einer ver drei auserwählten Jünger, welche allein Zeuge sein durften der höchsten Verherrlichung und der tiefsten Erniedrigung ihres Herrn; Johannes war bei der Verklärung auf dem Berge Tabor, und bei der Blutangst im Thal Josaphat. Er hatte den allernächsten Platz bei Jesus, als das heilige Abendmahl eingesetzt wurde; und als die Jünger gern wissen wollten, wer der Verräther sei, von welchem der Herr sprach, und sie sich nicht getrauten zu fragen, wandte

sich Petrus an Johannes, daß er fragen möchte. Johannes war auch der einzige Jünger, welcher nicht entfloh, als der Heiland gefangen genommen wurde, und der einzige, der unter dem Kreuz bei ihm bis an das Ende ausharrte; darum ver diente er auch, daß er zuerst unter den Mitaposteln den Auferstan denen sah. Nach der Sendung res hl. Geistes wendete sich Jo hannes vorzugsweise nach Ephesus und andern Städten in Klein asien, um daselbst das Christenthum zu gründen; wahrscheinlich hat er später

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 451 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
27. März. Der hl. Johannes der Einsiedler. 431 und hilf selbst durch ein frommes tugendhaftes Leben, daß ihr Gebet für deine Seele auch gedeihe und erfüllt werden könne. 27. März. Der heilige Johannes der Einsiedler. 5 (F-istcu.) Dieser war geboren dreihundert Jahre nach Christus von Eltern ganz Niedern Standes, und ist dennoch so berühmt und ge ehrt worden, wie die Fürsten dieser Welt; ja selbst Könige ach teten ihn als ihren Lehrmeister und schickten aus fernen Ländern zu ihm um seinen Rath

zu begehren und ihn um sein Gebet anzu suchen. Der große Kaiser Theodosius begann niemals einen Krieg ohne vorher bei dem Einsiedler Johannes dessen Gutachten einge holt zu haben. In seiner Jugend lernte Johannes das Zimmerhandwerk, verließ aber mit dem fünf und zwanzigsten Jahr die Welt und überließ sich der Leitung eines alten Einsiedlers', um bei demselben alle christliche Vollkommenheit einzuüben. Johannes zeigte hier eine Demuth und einen Gehorsam, daß der Alte selbst darüber er staunte

, welcher ihn manchmal auf die Probe setzte. Einmal zog der Einsiedler einen, dürren Ast aus seinem Holzhaufen, steckte ihn in die Erde und trug dem Johannes auf, ihn täglich zweimal zu be gießen, damit der Ast Blätter bekomme und ihnen während der Hitze Schatten gebe. Johannes gehorchte einfach ohne Widerrede, obschon er eine halbe Stunde weit her das Wasser holen mußte, und ließ sich durch kein Geschäft, keine üble Witterung, durch nichts abhalten, diesem Auftrag täglich zweimal nachzukommen, und sagte nie

ein Wort dagegen, wie wenn es ihm von Gott selbst auf getragen wäre, bis nach einem Jahr der Alte den dürren Ast wieder ausriß. Nachdem Johannes mehrere Jahre bei dem Einsiedler in allen Tugenden sich geübt hatte, zog er sich in gänzliche Einsamkeit zurück. Auf einem Berg fern von menschlichen Wohnorten wählte er einen Felsen, der schwer zu besteigen war; dort machte er sich eine Zelle, die er so verschloß, daß nur eine Fensteröffnung übrig blieb. Durch

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_452_object_4421372.png
Page 452 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
432 27. März. Der hl. Johannes der Einsiedler. dieses Fenster reichte man ihm die nöthigsten Bedürfnisse und er gab Antwort denen, die bei ihm Rath suchten. Fünf Tage in der Woche unterhielt er sich nur mit Gott; bloß an Samstagen und Sonntagen konnte man mit ihm reden und zwar nur Mannsleute. So lebte er ungefähr fünfzig Jahre ohne aus der Zelle zu gehen, ohne ein Weib Zu sehen, ja ohne auch nur cm einziges Geldstück vor die Augen zu bekommen. Je mehr sich aber Johannes von den irdischen

Angelegenheiten und von menschlichem Verkehr fern hielt, desto mehr näherte er sich Gott. Er aß nur Abends nach Sonnenuntergang und zwar sehr wenig; und selbst als Greis von neunzig Jahren nahm er niemals etwas Gekochtes zu sich, nicht einmal Brod, sondern bloß einige Baumfrüchte. Sein Eifer Zu Bußübungen und Zum Fasten war so groß, daß, wie der alte Geschichtschreiber Cafsian erzählt, der Teufel ihn einmal dadurch betrogen hat. Obschon Johannes nämlich in Folge seiner Strenge einen ganz abgeschwächten Körper

hatte, fiel es ihm ein, zwei Tage nach einander nichts zu essen. Da er nach her essen wollte, zeigte sich ihm der Teufel in der Gestalt eines häßlichen Mohren und sprach : „Mit Erlaubniß, ich bin es, der dich zu dem langen Fasten gebracht hat.' Johannes erkannte hier aus, daß ihn der Teufel hintergangen habe, indem er ihn zu einem übertriebenen Fasten gebracht, dadurch seinen ohnedieß gebrech lichen Körper ganz abgeschwächt, und vielleicht selbst dem Geist ge schadet habe. Nachdem der hl. Johannes

ungefähr dreißig Jahre lang eine solche Lebensweise geführt hatte, erhielt er in einem hohen Grade die Gabe der Weissagung. Es sind mehrere Vorhersagungen, und wie genau sie eingetroffen sind, noch von ihm aufgeschrieben. Er wurde deßhalb so berühmt überall, daß der Kaiser Theodosius von Konstantinopel Gesandte nach Aegypten schickte, wo Johannes wohnte, um ihn wegen des Ausganges seiner Kriegsunternehmungen zu fra gen; und jedesmal traf es genau ein, wie der hl. Einsiedler es vor aus gesagt

hatte. Der hl. Augustin erzahlt aus einer sichern Quelle von Jo hannes Folgendes: Ein Oberst sagte dem hl. Johannes, seine Frau habe das heftigste Verlangen ihn zu sehen und den Segen von ihm zu bekommen; sie habe deßhalb einen weiten gefährlichen ^

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 367 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
343 6. März. Der HI. Johann von Gott. Feldzuges hütete sich nun Johannes vor den frühern Ausschwei fungen, und vermehrte sogar seine frommen Uebungen. Nachdem der Krieg beendigt und die Truppen, unter welchen Johannes diente, entlassen waren, wanderte er nach Portugal, um seine Eltern aufzusuchen; da diese aber beide todt waren, so kehrte er nach Spanien zurück und verdingte sich bei einer reichen Frau als Schäfer; denn er hatte dazu Hang und'Geschick, weil er von Kindheit an mit dem Hüten

sich abgegeben hatte. In diesem Dienste übte er viele Bußwerke und flehte Tag und Nacht Gott um Barm herzigkeit an. Aber indem Johannes das Vieh hütete und besorgt sein mußte, daß es vor Raubthieren und andern Gefahren bewahrt bliebe, und daß es gedeihe und zunehme: so kam ihm ein edleres Verlangen, nämlich seine Sorge den Menschen, unsterblichen Seelen, zuzuwem den. Er faßte den Entschluß nach Afrika Merzuschiffen, ob er dort nicht eine solche Gelegenheit fände. Durch Gottes Fügung traf er einen Edelmann

, welcher zur Strafe mit seiner Frau und vier jungen Töchtern nach Afrika in Verbannung geschickt wurde. Johannes verdingte sich bei dieser Familie als Diener. Diese adelige Familie war schon durch ihre Verbannung in tiefstem Leid, dazu kam noch, daß sie insgesammt durch die unge wöhnliche Hitze von Afrika krank wurden; die Krankheit zehrte aber den Rest, welchen sie von ihrem Vermögen noch gerettet hatten, Vollends auf. Der Edelmann kam auf diese Weise in die bitterste Armuth und hatte nirgends eine Zuflucht

, als bei seinem eigenen Diener, dem Johannes. Er nahm denselben an einen abgeson derten Ort und gestand ihm das Elend seiner Lage, und wie stink armen Kinder, früher an allen Wohlstand gewöhnt, jetzt Hung^' leiden müßten. Er, Johannes, könne allein noch die unglückliche Familie nothdürftig ernähren, wenn er an den Festungswerken von Ceuta arbeiten wollte, und seinen täglichen Lohn für die Familu' verwenden. Dieses Hat dann Johannes von Herzen gern, brachte jeden Abend der Familie, was er den Tag hindurch

14
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Page 371 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
352 8. März. Der hl. Johann von Gott. wo sie ein bußfertiges Leben führen könnten, oder, wenn kein Beruf hiefür sich zeigte, ihnen durch wohlhabende Christen eine Aussteuer zu Verschaffen, damit sie sich verehelichen könnten. Wenn Johannes ganz ermüdet Nachts nach Haufe kam, so legte er sich niemals zur Ruhe ohne vorher noch einmal jeden Kranken zu besuchen, ihn zu fragen, wie es ihm gehe und ob er nichts bedürfe. Dann ging er vor das Haus, um noch denen, die sich scheuten öffentlich Zu betteln

nach dem Wohlgefallen Gottes veran laßt? auch einen Bischof, seinem Namen den Zusatz „von Gott' beizufügen, so daß er seither Johannes Von Gott genannt wurde. Mehr noch als seine Worte wirkte aber sein Beispiel, so daß selbst vornehme Leute in das Spital des hl. Johannes gingen, um als seine Gehülfen daselbst Kranke zu bedienen, daß fürstliche Personen und Bischöfe ihm große Summen schenkten zur Verwendung für Arme; und was er that, wirkte weithin an Orte, wo er persönlich niemals hingekommen war, und in Zeiten

, wo er schon lange nicht mehr lebte. Es entstand nämlich durch die Schüler, welche sich dem hl. Johannes von Gott angeschlossen hatten, und nach seinem Tode in gleichem Geiste fortwirkten, ein Orden, welcher den Namen von Johannes von Gott bekam, und dessen Mitglieder in solcher Weise wie die barmherzigen Schwestern in Krankenpflege und Gebet Gott dienten. Johannes fand auch seinen Tod in einer Weise, wie sie ein Mann seines Geistes wünschen mußte, im Liebesdienst. Schon die fortwährende ungeheure

Anstrengung, mit welcher er dem Kranken- und Armendienste sich widmete, zehrte seine Lebenskräfte auf, s^ daß er seine Krankhaftigkeit nicht mehr länger verheimlichen konnte. D a ereignete sich, daß d er Fluß Te nil bei Gran ada durch vielen Regen heftig anschwoll und viel Holz darin fortflötzte. Johannes

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 191 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
6. Mai. Ter hl. Johannes von Tamaskus. 177 hatten, mit großem Ernst an ihrer Vollkommenheit arbeiteten. Da sich Johannes ihrer Genossenschaft anschließen wollte, so gab man ihm dem Gebrauch gemäß einen Lehrmeister, der ihn zu einem heiligmäßigen Leben unterweisen sollte. Denn ein gelehrter und frommer Mann, wie Johannes schon vorher war, steht doch noch sehr weit ab von der hohen Weisheit und Tugend eines wahren Heiligen. Sein Lehrer, der im Ringen nach Gottseligkeit alt ge worden war, gab

! für etwas Sicheres und Zuverlässiges halten. Ferner ermahnte ihn ! der Lehrmeister, er solle keinen Briefwechsel führen und des Still- ì schweigens sich befleißen; selbst Gutes reden, wenn es nicht zu geeig neter Zeit geschieht, sei unrecht. Johannes, obschon vorher ein höchst angesehener Herr, welchem ^ viele Tausende unterthänig gehorcht hatten, zeigte sich gegen seinen Führer gehorsam wie ein Kind. Ja, selbst die schwersten Prüfungen, die ihm auferlegt wurden, vollführte er getreu und ohne Murren

. Einmal forderte der Lehrmeister Johannes auf, alle Körbe, welche sie mit einander geflochten hatten, zusammen Zu nehmen und damit nach Damaskus zu reisen, und sie dort auf dem Markt feil zu bieten, aber um einen doppelt so hohen Preis, als sie gewöhnlich gelten. Johannes that dieses ohne die geringste Widerrede. Im ärmlichsten Anzug stand nun auf dem Marktplatz von Damaskus der Mann, welcher hier einst Statthalter war, und bot Körbe zum ì Verkauf aus und wurde verlacht und verspottet wegen des hohen ! Preises

, den er forderte. Endlich erkannte ihn einer seiner ehemaligen ì Bedienten, der unterdessen ein angesehener Mann geworden war; von Mitleid ergriffen und ohne zu zeigen, daß er ihn kenne, kaufte er ihm die Körbe um den geforderten Preis ab. Nach diesem schönen Sieg über Stolz und Ehrbegierde kehrte Johannes froh zu seinem Meister zurück. — Ein anderes Mal hatte er durch vieles Bitten ^ Stolz Legende. 8^. b. Aufl. II.

16
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 189 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
6. Mai. Der hl. Johannes von Damaskus. 175 gegen die Christen benahmen. Der Vater unseres Heiligen wendete seinen Reichthum und seine Macht dazu an, um Christen aus der Sklaverei loszukaufen. Da brachten einmal die Sarazenen von einem Kriegszug eine große Menge gefangener Christen nach Da maskus, und unter denselben auch einen Mönch. Gott fügte es, daß der christliche Beamte denselben als einen außerordentlich gelehrten Mann kennen lernte und deßhalb vom Kalifen dessen Loslassung erbat

. Dieser Mönch hieß Kosmas; er ließ sich gern von seinem Wohlthäter bewegen, in dessen Wohnung zu bleiben, um seinen einzigen Sohn zu unterrichten und zu erziehen. Dieser Knabe war eben Johannes, dessen Fest heute gefeiert wird. Der Mönch unter richtete den Knaben Jahre lang, und dieser machte so ausgezeichnete Fortschritte, daß endlich der Lehrmeister gestand, nun könne er dem Schüler nichts mehr nützen, dieser habe ihn nicht nur erreicht, son dern fange schon an ihn zu übertreffen. Der Mönch verlangte

nun ernstlich entlassen zu werden, um wieder in klösterlicher Einsamkeit seine frühere Lebensweise fortzusetzen. Der Beamte, obschon sehr ungern, entließ den Mönch und starb nach einiger Zeit selbst. Der Kalif war so wohl mit demselben zufrieden gewesen, und der Sohn Johannes hatte sich schon eine so große Achtung erworben, daß der Fürst diesem eine noch größere Gewalt übertrug, als dessen Vater gehabt hatte; er machte ihn zum Statthalter von Damaskus. Hier hatte nun Johannes Alles, was sich der Mensch

auf Erden nur wünschen mag. Damaskus liegt in einer der schönsten Gegenden der Welt; war also ein sehr angenehmer Aufenthaltsort, Johannes war reich und nach dem Fürsten der angesehenste, geehrteste Mann in der Stadt und im Land; und zugleich hatte er eine große Gewalt und großen Wirkungskreis als Statthalter. Seine Religion durfte er ungehindert beibehalten und üben, ja er konnte in seinem Amte wahrscheinlich den Christen, seinen Brüdern, manchen Vortheil Verschaffen. Allein Johannes fand es zu schwer

, in dieser Stelle ernstlich das Heil seiner Seele Zu wirken und so ausschließlich Gott zu dienen, wie ihn sein Gewissen dazu aufforderte. Er entschloß sich daher der Welt und ihrem Dienste zu entsagen, und begehrte von dem Kalifen die Entlassung. Dieser gab sich vergeblich alle Mühe, den Statt halter zu bereden, sein Amt ferner fortzuführen, Johannes blieb

17
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 236 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
16. Mai. Der hl. Johmmks von Nepomuk. 221 stürzte sich von einem Laster in das andere. Anfänglich wirkten noch hie Predigten des gewaltigen Mannes Gottes auf ihn, und er wollte ihm seine Hochachtung dadurch bezeugen, daß er ihm ein Bisthum antrug — allein Johannes war so ernstlich demüthig, daß er meinte, der König habe fehl gegriffen, und er selbst habe nicht die Gaben, welche zu dem Berufe eines Bischofs erforderlich sind; darum lehnte Johannes entschieden die hohe Würde ab. Später wurde

eine Propstei in Prag erledigt, welche jährlich Mausend Gulden Einkommen trug; auch diese wurde dem Johannes vom König angeboten, aber gleichfalls abgelehnt. Hingegen ein anderes Amt, welches ihm persönlich keine Vortheile und Reichthümer brachte, worin xx ab?;- viel Gutes wirken konnte, nahm er an, nämlich das Amt des königlichen Almosenpflegers und des Beichtvaters der Königin Sophie. Obschon Sophie schon früher sehr fromm gewesen war, so wurde sie unier der Leitung des hl. Johannes selbst eme wahre

, je frömmer diese wurde; er wurde davon innerlich so gehetzt, daß er Zuletzt den verruchten Anschlag machte, vom Beichtvaiel der ^at enn M begehren ihm Alles zu offenbaren, was sie ihm ge et^e a Der Kaiser ließ den hl. Johannes kommen und fing nach e.mgen Umschweifen an, wie er, Johannes, allein im Stande sc» das Mz seines König» von der Unruhe und Folter, womit es geplagt sei, zu befreien. Er solle ihm offenbaren, was 'l'U Sophie gebeichtet habe; er, der König und Ehegatte, habe das Recht d.e mnersien

Geheimnisse seiner Ehegattin zu wissen; er vnspicche Z''' Niemanden etwas davon zu sage», hingegen alle seme Wims e z ^füllen; er gebe sein kaiserliches Wort daraus, — Entsetzt ub solches ruchlose Ansinnen, antwortete Johannes ernst und bestimmt dem Kaiser, daß er ihm in Allem gehorsam sein werde, wo es

18
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Page 192 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
178 6. Mai. Der hl. Johannes von Damaskus. sich bereden lasse», sein Talent und Geschicklichkeit im Versmachen anzuwenden, um Jemanden für dessen verstorbenen Bruder eine Grabschrift zu machen. Als der Grei« dieses erfuhr, sah er es fur eine Verletzung seiner Vorschriften an, und vertrieb seinen Schüler, ungeachtet seiner reuigen Abbitte, sogleich aus der Hütte. Johannes kam sich selbst vor> wie Adam, der deS Ungehorsams wegen aus dem Paradies vertrieben worden. Er wandte sich im tiefsten

Kummer an die andern Väter der Einsiedelei, daß sie für ihn Fürsprache einleg?» möchten. Diesem thaten es; jedoch der Greis schien zuerst unerbittlich, und als man ihm zuredete, er möge sonst eine schwere Buße für den Ungehorsam seinem Schüler auflegen, statt ihn gänz lich abzuweisen, wählte^ der übermäßig strenge Mann eine solche, von welcher schwerlich erwartet werden konnte, daß Johannes, der gelehrte, einst so hochgestellte Mann, sich dazu verstehen werde. Er stellte nämlich die Bedingung

, wenn Johannes wieder aufgenommen werden wolle, daß er die Abtritte in den Zellen aller Einsiedler der ganzen Umgebung reinige. Mit Erstaunen über die Unbeng- samkeit und Härte deS Greises gingen die Mönche wieder fort; und indem sie eine solche Bedingung für unerträglich ansahen, sagten sie dem wartenden Johannes, wie sie sich vergeblich bemüht Mten, und getrauten sich kaum ihm zu sagen, was der Greis zur Bedingung der Wiederaufnahme mache. Als aber Johannes diese gehört hatte, freute

er sich noch zu ihrer Verwunderung, und machte sich alsbald an das aufgetragene Geschäft in einer der nächsten Zellen. Als der Greis diese außerordentliche Bereitwilligkeit zum Ge horsam erfuhr und diese tiefe und aufrichtige Demuth, eilte er herbei, umarmte und küßte seinen Schüler, ja er küßte ihm selbst die Hand und rief aus, was für einen Helden des heiligen Gehorsams habe ich in Christo gezeugt! - Johannes aber erröthete bescheiden über dieses Lob und kehrte voll Freude mit dem Greise in die Hütte zurück. Nicht lange

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 463 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
446 15. September. Der hl. Johannes Kolobos. in schlechte Gesellschaft und führte zuletzt einen lasterhaften Wandel. Die Altväter vernahmen dieses mit großem Schmerz; aus Dank für die früher genossenen WHlthaten beriechen sie sich, wie man die unglückliche Person wieder auf den guten Weg zurückbringen könnte. Sie ersuchten den hl. Johannes, er möge es versuchen nach der ihm von Gott verliehenen Weisheit. Johannes ging; als er aber Einlaß in das Haus begehrte, wies man ihn mit Spottreden

, wie du ein Spielzeug des Satans geworden?' — Tiefer griffen fragte nun Paesia: „Gibt es noch Gnade für mich?' und als Johannes sie dessen versicherte, so forderte sie ihn alsbald auf, er solle sie hinführen, wo er wolle. Nun gingen beide unverzüglich stillschweigend mit einander fort. Mit Freuden bemerkte Johannes, daß sie mit keinem Wort irgend eine Anordnung wegen des Hauswesens machte, sondern an nichts mehr dachte, als an ihr Heil. Als sie mit einander in die Wüste kamen, wurde es Nachr. Johannes zeigte

der armen Sünderin einen Platz, wo sie sich im Sand niederlegen könne, nachdem er vorerst das Zeichen des hl. Kreuzes darüber gemacht hatte. Dann suchte er etwas entfernt davon auch für sich ein Lager, verrichtete sein Gebet und schlief ein. Um Mitter nacht wachte der Heilige auf und sah mit Erstaunen einen Lich^ strahl, der vom Himmel sich auf Paesia herabsenkte und mehreren Engeln gleichsam als Weg diente, worauf sie jene Seele in dB Himmel führten. Johannes ging zu ihr, stieß sie mit dem Fuß/ und sah

20
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 533 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
29, September. Der hl. Johannes von Montenürelli. 515 Ohne weiteres Zögern faßte Johannes den Entschluß diesem RaHe nachzukommen. Nun waren zwar auch Klöster auf seinem eigenen Gebiet, allein er wollte hier nicht eintreten aus Besorgnis?, man werde ihm hier Zu viel Rücksicht und Achtung erweisen. Er meldete sich deßhalb in dein Kloster Longponte, das nicht zu seiner Herrschaft gehörte. Der Abt Galcher machte ihn aufmerksam auf die Beschwerlichkeiten, denen er sich im Orden durch Wachen

Speisen that er sich noch Abbruch, so daß ihn der Abt durch ausdrücklichen Befehl von übermäßigem Fasten abhalten mußte. Einmal ging Johannes mit andern Mönchen zu einer Feld- arbeit; da lag am Weg ein todtes Thier, das schon in Fäulniß übergegangen war und einen abscheulichen Gestank verbreitete. Da die Mönche denselben von sich abzuhalten suchten, indem sie die Hand oder das Kleid vor die Nase hielten, so ergriff Johannes das Aas und schleppte es an einen entfernten Ort, damit es den Brü- - dern

nicht mehr lästig falle. — Da er ein anderes Mal zu zweit durch Cambray ging, kamen sie an einem Stadtgraben vorbei, wo viele Leute arbeiteten. Diese riefen alle mit einander den beiden Mönchen Spott nach. Der Begleiter des hl. Johannes war höchst beschämt und eilte schnell fort; dieser aber war herzlich bereit für Christus Schmach zu leiden und kehrte sich zu den Spöttern und bat sie inständig, daß sie den armseligen Johannes Montemirelli, den aller Beschimpfung würdigen Sünder, noch mehr ausspotten

möchten. In der nämlichen Stadt Cambray war ein Weib, welches be hauptete, sie habe zur Zeit, wo Johannes seine Herrschaft noch führte, bedeutenden Schaden durch ihn erlitten. Er hatte zwar alle Schuldforderungen und Beschädigungen früher zu berichtigen gesucht; als ihm nun diese Beschwerde zu Ohren kam, hatte er nichts mehr im Besitz. Darüber sehr bekümmert bat der Heilige das Weib ganz

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