Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
richtlich aufgenommenen Protokoll Folgendes: „Ich habe den Lorenz von Brindisi schon früher hier in Venedig gekannt wegen der Wunder, welche durch ihn geschahen, und wegen des Rufes der Heiligkeit, in welchem er stand. Ich beschloß Nun, ihn im Kloster aufzusuchen, da ich an einer mit ent setzlichen Schmerzen verbundenen Schwäche in den Fuß knöcheln litt, welche mich unfähig machte, mehr als zwei Schritte auf einmal Zu gehen. Ich machte mich an einem Sommertage auf, ihn Zu besuchen, und erfuhr
die Schmerzen, und ich brach in einen Strom von Thränen aus. sowohl wegen ber so plötzlichen Heilung, als auch weil ich mich einer so großen Gnade unwürdig bekennen mußte. Seit jenem Tage befinde ich mich ganz wohl, und habe nie mehr etwas von jenem llebel zu leiden gehabt.'') Eines Tages, ebenfalls in Venedig, als er selbst durch grausame Gichtschmerzen an das Bett geheftet war, brachte man ihm einen Jüngling, ber seit acht Monaten am Halse eine Fistel hatte, die für unhAlhax erklärt war. Der kranke
Heilige rief für den kranken Jüngling die Hilfe des Herrn an, und das Uebel derschwand augenblicklich; man sah davon nur noch ein leichtes Mal. Äehnlicher Hellungen erfreuten sich bei diesem seinen kurzen Aufenthalte in Venedig noch viele andere Kranke. — Als Lorenz das zweite Mal in Prag weilte, wurde die Herzogin von Baiern, Elisabeth von Lothringen, ') Aus den Seligsprechungs-Akten.