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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 161 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
— 15s — ergriffen sank der Bruder ohnmächtig zu Boden, und blieb bewußtlos liegen, bis die himmlische Erscheinung verschwunden war. (Siehe das Titelbild.) Abends fragte Lorenz seinen Mini stranten, was ihm denn während der heiligen Messe begegnet sei daR er (ins die Erde aesunàn. Der Bruder entdeàe ihm, was er gescher! Da erwiederte ?. Lorenz : ..Mein Bruder, bitte Gott für mich, der ich zu unwürdig bin, als daß mir solche Gnade widerfahre.' Er bat ihn sodann um sein Gebet in einem schweren

Anliegen. Der Bruder empfing am Mgeàn Tage die heilige Kommunion, und flehte recht mbrunskg für Lorenz. Da vernahm er in seinem Innern gleichsam als Antwort: „Sage dem?. Lorenz, es soll ihm meme Gna e genügen.' Wir ersehen aus dieser Begebmhn^Me GM, wenn er seinen getreuen Diener zu den himmlischen Hohen Sions erhob, dennoch auch immer durch eine hemge Furcht ihn hinunterblicken ließ in das tiefe Thal der eigenen Nich tigkeit und des steten Bedürfnisses der göttlichen Gnade. Während Lorenz in Prag

mit der Errichtung des Klosters beschäftiget war, pflegte er die heilige Messe in der Jesuiten- Arche Zu lesen. Eines Tages trat in weselbe eine zunge Lutheranerin gerade im Augenblicke als ?. Lorenz > am Altare die heilige Hostie in die Höhe hielt. Zu ihrem endlosen Staunen erblickte sie in den Händen des Heiligen em Kind- lem von solcher Schönheit, von solchem Glanz und solchem Liebreiz, daß ihre ganze Seele davon entflammt und ^hin gerissen wurde. Auf der Stelle eilte sie zu einem Multen- Pater, erzählte

ihm die Bision, und verlangte sosort die Irr lehre abzuschwören und der katholischen sich in die Arme M werfen. ' Das Wunderbarste in Hinsicht des heiligsten MtarSsakra- mentes ereignete sich mit Lorenz in Graz am Gründonners- tage. An diesem Tage ist es bekanntlich nicht erlaubt, m Pààllen das heilig- Opser darzubringen. D.e Kapu. zinerkirche in Graz war aber damals noch mcht ganz voll- endet, und man celàirte daher in einem Privat- ra^yrmm.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 57 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
— se — zunächst Ungarn zu erobern. Jetzt bedurfte der Kaiser drin gend der Hilfe der Churfürsten, und. beschloß, dieselbe in Anspruch zu nehmen. Lorenz hatte in Prag wohl soeben ein schweres Tagwerk vollbracht, es wäre ihm Ruhe zu gönnen gewesen. Allein Gott läßt die Seinen nicht ruhen, als wo es Mthwendig ist, zu neuen schweren Kämpfen und Arbeiten sich zu rüsten. Der Kaiser wählte keinen Andern als Lorenz zum Gesandten an die verschiedenen deutschen Fürsten. In der That hatte seine Sendung

den besten Erfolg: die Chur fürsten beeilten sich, die verlangten Truppen auszurüsten. Bèi Gelegenheit dieser Sendung faßte der Regent von Baiern Herzog Maximilian, jene hohe Verehrung für Lorenz, welche sich dann fortwährend immer mehr befestigte. Der Erzherzog Mathias wurde Zum Generalissimus er nannt, und, überzeugt, daß Gott ihm den Sieg über die Ungläubigen verleihen werde, wenn er den großen Diener Gottes in seiner Nähe habe, unterließ er nichts, um ihn zur Theilnahme am Feldzuge Zu bewegen

. Auch die Generale vereinigten ihre Bitten mit denen des Generalissimus, und der päpstliche Nuntius benachrichtigte sofort von diesem Plane den Papst. Der heilige Vater ernannte alsbald durch ein eigenes Breve den ?. Lorenz zum obersten Feldpater des kaiserlichen Heeres, verlieh ihm ausgedehnte Privilegien und Bollmachten, und beauftragte ihn, taugliche Gehilfen aus seine« Untergebenen auszuwählen und mit sich zu nehmen. Lorenz gehorchte, wie immer, und empfand ganz besondere Freude darüber

, daß ihm jetzt Aussicht geboten sei, für Jesus Christus und seine Kirche Blut und Leben zu opfern. Er nahm noch drei Kapuziner auf das Schlachtfeld mit. W war ein kritischer Augenblick als der Feldpater mit seinen Genossen beim Heere anlangte. 18,000 Christen stan den WM0 Türken gegenüber. Beim Anblick des viermal stärkern Feindes hatte sich des kaiserlichen Heeres eine solche Mmhlosigkeit bemächtiget, daß man bereits im Begriffe stand, das Feld zu räumen« In diesem Moment trat Lorenz vor

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 146 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
Frauen und verlangte ?. Lorenz Zu sprechen. Auf eine leise Mißbilligung des Guardian aber war der Heilige durch keine Borstellungen mehr Zu bewegen, dem Wunsche der fürstlichen Dame zu willfahren. Als er in Venedig am Podagra litt, las er dennoch täglich die heilige Messe, da, wie wir hören werden, sein Nebel während des heiligen Opfers wunderbarer Weise verschwand. Seine Messe dauerte aber mitunter sehr lang, oft viele Stunden, wegen der eintretenden Ekstasen, Darüber äußerte sich nun der Arzt

in mißbilligender Weise gegen den Guardian, und dieser brachte die Sache Lorenz gegenüber Zur Sprache. Sofort entsagte der Heilige den geistigen Wonnen und Entzückungen am Altare, und vollen dete der Tugend des Gehorsams zu lieb in der gewöhnlichen Zeit das heilige Opfer. Aus einer seiner Reisen im Vero- Msischen von der Gicht überfallen, fand er sich genöthiget, Mch einem Reitthiere Umfrage zu halten. Da gerade keines aufzutreiben war, bot ihm der Ortsgeistliche ein Fohlen an, das noch keinen Reiter getragen

, und äußerst unbändig und wild war; der gute Mann dachte in seiner gläubigen Einfalt, dem Heiligen werde der Wildfang schon gehorchen. Lorenz machte das Kreuzzeichen über das Thier und sagte: „Ich muß mich aus Gehorsam heute noch in nnser Kloster begeben; also mußt du mich folgsam dahin tragen, da ich selber nicht gehen kann.' Und siehe, das unbändige Thier trug ihn ruhig, und benahm sich janst wie ein Lamm, war aber alsbald darnach wieder der alte Wildsang. — Durchgehen wir das ganze reiche Leben

des heiligen Lorenz, so war es mit all' ! seinen großen Arbeiten, Mühen, Leiden, Gefahren und Opfern, vom Anfang bis zum Ende ein Leben des Gehorsams, und daher von Strömen himmlischen Segens überfluthet. In ebenso heroischem Grade wie den religiösen Gehorsam liebte und übte Lorenz die heilige Armuth, diese Lieb- lmgMugmd seines heiligen Vaters und Ordensstifters Fran ziskus. ^Dieses ist jene Höhe der höchsten Armuth, welche each, meine liebsten Brüder, zu Erben und Königen des

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 157 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
Schranke mehr. — In Piacenza lag er eines Tages so schwer darnieder, daß die Aerzte abends erklärten, er werde die kommende Nacht nicht überleben. Man rechnete mit si cher Gewißheit auf seinen Tod, daß der Herzog das Kloster mit bewaffneter Mannschaft bewachen ließ, damit der Leich nam des Heiligen etwa nicht heimlich sortgenommen werde oder aus eine andere Weife durch die ungestüme Andacht des Volkes Schaden leide. Was geschah? Lorenz ließ sich beim Morgengranen an den Altar tragen, feierte

das heilige Opfer, legte sich darnach aber nicht mehr zu Bette, fon dern verließ bald darauf mit frischer, neu erweckter Lebens- ' traft Kloster und Stadt. . ^. Und w i e hat ?. Lorenz die heilige Messe gelesen? Wir dürfen wohl sagen: wie niemals ein anderer Priester. Bon Tag zu Tag nahm seine Zärtlichkeit gegen den anbetungs würdigen Leib Jesu Ehristi und seine Liebe ^ zum göttlichen Opferaliare derart zu, daß sie übertrieben scheinen könnte, Venn es je möglich wäre, ein Geheimmß zu sehr zu lieben

zu lang geworden. Es hatte sich nämlich der Herzog aus Neugierde heimlich in die Privatkapelle eingeschlichen, in welcher Lorenz damals das göttliche Opfer zu entrichten pflegte. Munde um Stunde verfloß; der Herzog kniete anfangs, dann stand er, setzte sich endlich nieder; doch Lorenz' Messe wollte kein Ende nehmen, und der Herzog verließ ^ den Schauplatz der himmlischen Wonnen des heiligen Eelebranten. Was, Hat aber?. Lorenz so lange am Altare? M war im Lesen mchts

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 85 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
— ss — eines deutschen Edelmannes bemächtiget, und dieser sich u« Schutz an den Kaiser gewendet. Rudolf wollte vorerst den Weg der Güte einschlagen, und sandte Lorenz als Friedens apostel. , So gerne der Pater der Welt und ihren Händeln ferne geblieben wäre, weigerte er sich dennoch nicht, des hei ligen Friedens willen das Opfer seiner Ruhe, zu bringen. Er begab sich sofort, nach Mantua, wurde dort aber vom Herzog mit Verachtung behandelt und schnöde abgewiesen. „Nehmen Sie sich in Acht

, mein Prinz!' sprach Lorenz mit großem Nachdruck, „Sie verweigern nicht einem Menschen den Gehorsam, sondern dem göttlichen Willen selbst! Gottes Arm ist aber nicht verkürzt, er wird Sie schwer treffen! Sie werden bald eingestehen, daß man seiner nicht ungestraft spottet.' — Der -Herzog lachte; aber gar nicht lange. Denn kaum hatte er Zen Palast verlassen, als in der Stadt wider ihn sich ein wilder bewaffneter Aufstand erhob. Es gelang ihm mit eiliger Hast noch in die Citadelle zu flüchten

. In dieser Gefahr gab es einen Einzigen, der des Herzogs ^sich annahm, und die aufrührerischen Gemüther zu besänstigen suchte: ?. Lorenz, den er so sä,mählich behandelt hatte. Es gelang dem Heiligen auch in der That die Herstellung der Ruhe in Mantua. Ties beschämt fühlte sich der stolze Herzog, als ihm hievon Kunde ward, daß er den Kapuziner als einzigen Urheber des Friedens zu betrachten habe. Er ließ ihn rufen, bat um Verzeihung, und legte das geraubte Besitzthum in seine Hände. Der Kaiser betrachtete

den MA lichen Ausgang dieses Handels fast wie ein Wunder, und erkannte die große Bedeutsamkeit des Mannes Gottes aufs Neue. Alsbald that er seine Schritte in Rom, um eS bei» Papste durchzusetzen, daß Lorenz neuerdings als General- eommissär nach Böhmen und Deutschland gesendet, werde. Während derselbe in Aversa mit gewohntem Wer und Er folge die Fastenpredigten hielt, machte Kardinal Spinelli^ beim heiligen Bater sowohl als bei Lorenz selbst den Vermittler. Der heilige Ordens««» zeigte sich niemals

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 48 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
'l — 47 — Wohnungen an; doch èin altes Haus in der Vorstadt Sankt Ulrich war mehr nach Lorenz' Geschmack, weil er da mit seinen Genossen ungestörter dem Gebete und der Abtödtung obliegen konnte. Sie wohnten in diesem alten Gemäuer bis M der (nach zwei Monaten erfolgenden) Rückkehr des Erz herzogs Mathias. Dieser Fürst empfing sie mit Auszeichnung, sorgte für alle ihre Bedürfnisse und willigte nur unter der àdmHMg in ihre Weiterreise, daß sechs Kapuziner in Wien I Zurückbleiben, um daselbst

ein Kloster zu gründen. Mit den Übrigen àMh sich Lorenz nun sofort nach Prag. Der Erz- ^ ^schof Zbigne von Berka, einer der wärmsten Freunde des Ordens, empfing sie mit hoher Freude und väterlicher Zärt- ! ^chkeit. Der Kaiser hatte sich mit dem ganzen Hose aus klnes seiner Schlösser AurückgeZogen, weil eine ansteckende pest- Mige Krankheit die Gegend von Prag verheerte. Dorthin, àegah sich Lorenz und sand bei Seiner Majestät die huld- ! vollste Aufnahme. Rudolf stellte ihm alles Zur Gründung ^ kines

Klosters Erforderliche zur Verfügung, überließ ihm die ^ahl in Bezug aus den Bauplatz, und nahm selbst die kaiser lichen Gärten und Parks nicht aus. Gerührt von dieser Huld kehrte Lorenz nach Prag zurück, um sofort Hand an's ^erk zu legen. Er wohnte mit den Seinigen einstweilen in àem Spital, das der Erzbischof jenseits der Moldaubrücke krbaut hatte. Die Kapuziner übernahmen den Gottesdienst ^ w einer Kirche der Hauptstadt, standen den von der Seuche Ergriffenen bei, und Lorenz verkündete mit gewohntem

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 112 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
, und er ungestört allein mit Gott leben könnte. Sicherer als je zuvor hoffte er diesmal auf Erfüllung dieses seines Herzenswunsches, da ihm seine große Schwäche und sein immer martervoller aus tretendes Gichtleiden als hinreichender Grund erschienen, um seiner Ablehnung jeglichen Amtes Nachdruck zu verschaffen. Aber die Wähler aus dem Kapitel nahmen darauf keine Rück sicht, und unverhohlen hieß es von allen Seiten, Lorenz müsse wieder General werden. Doch gelang es ihm durch unsägliche Mühe und viele Thränen

, den Sinn der Wähler umzustimmen. Man wählte als General den ?. Paul von Cesena, und begnügte sich, Lorenz als General-Definitor dem selben an die Seite Zu stellen. Der neue General hatte auch nichts Eiligeres zu thun, als die schweren Sorgen und Ar beiten seines Amtes mit dem ihm so überaus erwünschten Gehilfen zu theilen, indem er sofort den Pater Lorenz zum Kommissär und General-Bisitator der Provinz Genua ernannte. Immer der Stimme seiner Obern folgend und den Gehorsam zur einzigen Richtschnur

seines Lebens machend, vergaß Lorenz all' seine Leiden und Gebresten, um sich dem Befehle seines Vorgesetzten gemäß nach Genua zu begeben. Dort angelangt traf er die nöthigen Anordnungen und be rief das Provinzial-Kapitel nach Pavia. Doch welche neuer Schrecken! Das Provinzial-Kapitel wählte, und zwar ein stimmig, zum Provinzial keinen andern als den General- Bisitator ?. Lorenz. All' seine Weigerung, alle Gründe, die er in's Feld führen mochte, alles Bitten und Flehen war

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 156 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
— 1S3 — feierte nun, trotz seiner äußersten Ermüdung, sofort das hei lige Opfer. Als er erfuhr, das nächste katholische Dorf sei 40 Miglien entfernt, machte er sich, nachdem er einige Bissen gegessen, alsbald wieder auf den Weg, marschirte desselben Tags noch 20 Miglien weit, übernachtete in einer elenden Hütte, war früh morgens schon wieder auf dem Wege, und langte von heiliger Sehnsucht beflügelt, am Feste des heiligen Lorenz Mittags in der katholischen Ortschaft an. Er feierte jubelnden

Herzens die heilige Messe, und reichte seinen Ge nossen die heilige Kommunion, da dieselben vor Müdigkeit sich kaum auf den Füßen erhalten, und daher nicht daran denken konnten, an dm Altar Zu treten, um selbst das heilige Opfer darzubringen. Wenn Lorenz von den heftigsten Gichtschmerzen befallen weder gehen noch stehen konnte, ließ er sich zum Altare tragen, auch dann, wenn seine Krankheit jenen Grad erreicht hatte, daß er kein Glied bewegen konnte, und selbst die leiseste Berührung ihm Schmerzen

wieder. Diese auffallende Erscheinung zeigte sich zum ersten Male in Venedig, wo die Aerzte dem Obern des Klosters riethen, er solle dem ?. Lorenz befehlen, daß er Vicht so lange Messe lese, weil es für ihn schädlich wäre. Bon Gott erleuchtet, erbat sich Lorenz, der die Ermahnung gehorsam angenommen und befolgt hatte, bei einem wieder kehrenden Gichtansall die ErlaubnU zum Altare getragen zu werden. Und sieh da, er las die heilige Messe ohne alle Beschwerde. Von da an setzte ihm der Obere keinerlei

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 81 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
kapitel versammelt, und es war ein Anblick, der alle Bäter bis zu Thränen rührte, als Lorenz aus den Snieen liegend sich anklagte, während seines Generalàs tausend Fehler be gangen zu haben, weßwegen man umsomehr bemüht sein mAffe, jetzt einen General zu wählen, der mit mehr Tilgend, Wer- und Talent ausgerüstet, als er, einen so zahlreichen Orden zu leiten im Stande sei. — Gewählt wurde V. Syl vester von Assisi, ein ausgezeichneter Mann, den Lorenz selbst vorgeschlagen

werde, bann müßt Hr ihn zum hei ligen Bischof von Genf, zu Franz von Sales führen.' — Unser heiliger V. Lorenz war b e id en'Ausgaben in gleicher Weise gewachsen, er war unüberwindlich in Widerlegung der Setzer, und mit himmlischer Glaubens« nnd Gnadenmacht ausgerüstet zur Bekehrung derselben. Bereits während seines ersten Aufenthaltes in Prag hat er hievon herrliche Proben abgelegt, So - sehr die Ketzer in Deutschland, Böhmen und Ungarn unter einander sich beAmPften und verfolgten, so vollkommen

einig waren sie in wüthendem Hasse gegen die katholische Kirche. Als ?. Lorenz gegen sie zuc Bertheidigung des heiligen Glaubens sich anschickte, ging, er mit der größten Ruhe und äußerster Borsicht zu Werke. Er besuchte zunächst, wo er nur konnte, ihre Versammlung« und hörte die PM-

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 180 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
. Er prüfte und besprach deßhalb sorgfältig Wh eingehend alle die Punkte, die er mit dein spanischen Könige verhandeln sollte. Bei seiner Gewandtheit und Um- Acht war er in Kurzem so vollständig in Allem oncntirt, àah nur noch eine Schwierigkeit übrig blieb, nämlich die Abreise. So geheim auch die Sache mit?. Lorenz war abgemacht worden, der Mee-Köm'g war deßungeachtet dahinter gekommen, ^urch sein ausgebreitetes Spionenwesen hatte er in Erfahrung Gebracht, daß der ?. Lorenz der erwählte Gesandte der Nea

politaner sei ; er wußte sogar von der nächtlichen Zusammen- im Kapuzmerkloster, und war unterrichtet über die dort MPflogenen Unterhandlungen. Er gab sofort die strengsten àfehke, um die Abreise des Paters zu hindern. Ein ganzes àtz von Spionen und Wächtern ward ausgeworfen, an allen ètrahenausgangen, Brücken und Häsen Posten ausgestellt, alle Orte, durch die Lorenz passiren konnte, bewacht; und àamit such die Reise Zur See verhindert werde, ließ er Zwei nere Schiffe, sogenannte Felucken, ausrüsten

, die unaus- auf der Höhe von Neapel kreuzen mußten, und den Ausdrücklichen Befehl hatten, alle auslaufenden Schiffe bis in den hintersten Winkel zu durchsuchen, und den?. Lorenz im ^etretungSfalle todt oder lebendig auszuliefern. Ja er setzte

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 109 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
Micken Zuckungen der Leidenden und unter fürchterlicheM Geheul mußte endlich der Teufel weichen, und die Frau war - von nun an vollkommen befreit. Als Lorenz eines TsgeS in Montagnana predigte, fing unter den Zuhörern eine Be- - ! seffene zu schreien an. Der Prediger hielt inne und ries: 1 „Schweige, du von Gott Verfluchter!' Augenblicklich herrschte j Stille, und er vollendete seinen Vortrag. Außer der Kirche stellte sich die Person ihm vor, nannte ihn einen Heiligen, machte Lustsprünge

, I und sie waren von ihren schlimmen Gästen befreit. Merk- ! würdiger Weise hatte bisher Niemand geahnt, daß diese zwei ^ Frauen besessen waren. Als er nach Verona kam, bat ihn ein Arzt, der für Heilung seiner Frau all' seine Kunst ver- ' geblich aufgeboten, um seinen Besuch. Lorenz kam, und er- Heilte der Kranken den Segen. Sie war im Augenblicke V, gesund. Ebendaselbst wurde eine Dominikaner-Nonne vom I KrebsÄel befreit, als ?. Lorenz sie mit dem Kreuze be- i zeichnete; und eine epileptische Person ward geheilt, inde

« ^ sie ein Stitcklà Brot genoß, welches der Heilige übrig ge- ^ lassen hatte. Als Lorenz nach Wlegung des GeneralateS kurze Zeit k in Venedig verweilte, wurden durch ihn eine Menge Kranker ! wunderbar geheilt. Unter diesen war ein Weltpriester aus ^ Bergamo, der seit zwölf Jahren unausstehliche Schmerzen ^ an den Fußknöcheln litt, so daß er sich kaum aufrecht er- halten konnte, und fast nach jedem zweiten Schritte wieder I Halt machen mußte. Dieser Priester bezeugt in seinem ge- I

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 94 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
Demukh und Liebenswürdigkeit. Ghinzichi wollte kaum seinen Augen trauen; er wußte, daß Lorenz von seinem Zorn und seinem Schwur Kenntniß habe, und nun imponirte ihm seine Unerschrockenheit, sein unbeugsamer heiliger Muth derart, und sein bescheidenes, liebevolles und dennoch edles und würde volles Benehmen gewannen ihn also, daß all' sein Aerger und Zorn sich in Hochachtung und Verehrung gegen den Diener Gottes verwandelte. Voll Freundlichkeit redete er Mit ihm, legte ihm seine Zweifel

und Bedenken vor, sein Herz fühlte sich tief gerührt, und er nannte den Mann, den er soeben noch hatte tödten wollen, von nun an seinen Vater und Freund. Zwei Jahre später bekämpfte Lorenz mit demselben Erfolge einen andern sächsischen Hosprediger, der mit Herzog Christian im Jahre Z6I0 nach Prag gekommen war. Der Kaiser hatte sich — durch allerlei mißliche Umstände — genö- thiget gesehen, es Zuzulassen, daß den Protestanten in seinen Staaten freie Religionsübung gestattet werde. Stolzer und siegesgewisser

man sie Maria, so ist man ein Abgötterei'.' Der hatte es dem heiligen Lorenz freilich noch leichter gemacht^ als sein Borgänger. Lorenz setzte zuerst dogmatisch die Natur, die Eigenschaften und die Verschiedenheit der Verehrung aus einander, welche die katholische Kirche Gott, und welche sie der seligsten Jungfrau, und welche sie den andern Heiligen darbringt. Sodann bewies er aus den Werken des heiligen Bonaventura, daß dieser große Kirchenlehrer gerade das Ge--

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 181 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
sogar einen Preis auf den Kopf des Heiligen, indem er jedem Matrosen jenes Schiffes, das den Pater auffangen werde, eine Belohnung von 10 Dukaten versprach. Doch all' die schwarzen Pläne des Bice-Königs schei-, texten. Um Mitternacht Zwischen dem 2. und 3. Oktober erschienen mehrere Männer im Kapuzinerkloster, brachten dem ?. Lorenz die Kleider eines Soldaten des Bice-Königs, die er über das Ordenskleid anziehen muhte, und setzten ihn aus «in Pferd, da eben die Gicht ihn wieder zum Gehen

unfähig machte. Die Flucht ging nach einem einsamen Schlosse, -das bei ài (Frees am Fuße des Vesuv lag, bei 2 Stun- ^ de» von Neapel. ES war erst 2 Uhr Nachts, als man das Schloß erreichte, und Lorenz beschloß deßwegen. sogleich unter dem Schutze der Nacht seine Reise fortzusetzen. Der Herr des Schlosses allein begleitete ihn. und zwar zu Fuß' um nicht durch den Hufschall mehrerer Pferde irgend ein feindliches Ohr aufmerksam zu machen. Die Flucht ging glücklich, und nicht ohne Wunder von statten

. Lorenz mußte ein sehr scheues und wildes Pferd besteigen, da man in der Eile kein anderes herbeischaffen konnte. Dabei konnte er weder Füße noch Arme rühren, so heftig litt er an der Gicht. Nicht einmal den Zügel konnte er handhaben, und ^ trug ihn nur um den Arm gewickelt. Der Edelmann war ^ in Lußerster Sorge; wußte ^ er ja, daß selbst erprobte Reiter ^ ihre liebe Roth hatten mit dem unbändigen Pferde. Gr bat ! daher den Pater, er möge doch versuchen, den Zügel anM ziehen. Doch Lorenz gab

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 117 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
Wemonts von denen der Provinz Genua getrennt, und zu einer, eigenen Provinz vereiniget würden, und wendete sich um diesen Plan durchzusetzen an den General und an den Papst. Paul V. wollte wirklich auf den Borschlag des Her zogs eingehen, beschloß aber, zuvor die Meinung des Pro- vmzials zu hören. Lorenz aber, dem das liebevolle und einträchtige Zusammenwirken der genuesischen und piemon- tesischen Kapuziner zum größten Tröste gereichte, und der andererseits von einer. Trennung nichts Gutes

erwartete, rieth in entschiedener Weise von der Ausführung dieses Planes ab, und brachte durch seine.Borstellungen eS zu Stande, daß Papst und General und Herzog ihre Ansicht aufgaben und die Provinz ungetheilt ließen. Während Lorenz voll Eifer die Klöster visitirte, dem Volke das Wort des Evangeliums verkündete, und Wunder Aber Wunder wirkte, wütheten Kriegsstürme in jenen Ge^ bieten. Der Herzog, von Mantua, Franz Gonzaga, hatte bei seinem Tode nur eine Tochter, die noch kein Jahr alt

; aber selbst dieser außerordentliche ! Nuntius sah all' seine Friedensbemühungen scheitern. Da ! erinnerte sich der Papst an den ?. Lorenz und dessen glück' !' liche Erfolge in den schwierigsten Gesandtschaften. Sofort ! sendete er den Sapuziner nach Mailand. Lorenz sagte mit i Bestimmtheit voraus, daß für jetzt ein Friede nicht zu Stande ^ kommen werde. In der That richtete auch er vorläufig nichts aus; um so eifriger verdoppelte er sein Gebet und seine Bußwerke. Nachdem aufs Neue zwei Schlachten W'

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 96 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
einer Bedeutung erhob, die es seit langer Zeit nicht mehr besessen. Die Mitglieder der katholischen Liga faßten den Beschluß, das katholische Spanien Zu Hilft Zu rufen, und zum Beitritt Zu ihrem Bündniß einzuladen. Man forschte nach einem Zu diesem wichtigen Zwecke geeigneten Gesandten, und wählte keinen andern, als ?. Lorenz. So groß sein Widerwille, fürstliche Gesandtschaften zu übernehmen, auch war, weil ja dieselben ihn dem klösterlichen Leben entrissen, und lhm Ruf und Ansehen vermehrten

gerühmt. Diese hatte nämlich den ?. Lorenz M Ferrara kennen gelernt und predigen gehört. Die Gabe der Wunder, womit Gott den Heiligen am spanischen Hofe verherrlichte, erhöhte sein Ansehen, und es gelang ihm nach Mehreren Audienzen beim Könige, und nach gründlichen Dar legungen und Verhandlungen, den Beitritt Spaniens zur kathollschen Liga sicher zu stellen. Auch für seinen Orden in Spanien zu wirkeu, wollte Lorenz nicht versäumen. Es lag ihm sehr am Herzen, die Kapuziner auch in Castilien eingeführt

zu sehen, und er stellte deßhalb dem Könige vor, wie segensreich diese Ordensleute bisher in den Provinzen Catalonien, Valenzia und Arragonien gewirkt hätten, und wie ein Gleiches in Beteff Castiliens zu erwarten sei. Dies Eine Wort genügte, um alle Hindernisse Zu beseitigen, welche übelgesinnte Menschen vor den Augen des Königs geltend ') Bon den Wundern deS heiligen Lorenz- werden wir in einem eigene« Kapitel berichten.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 220 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
— 2!7 — die präparatorische und am 9. Mai 1775 die General-Con gregation Zur Constatirung der Wunder des seligen Lorenz. Am 29. desselben Monats, am Feste der Apostelfürsten be stätigte und veröffentlichte Pius VI. feierlich das Dekret, wodurch ein Wunder als solches von der Kirche anerkannt wurde. Das andere Wunder aber hatte in Folge eines der vielen Mißgeschicke, denen solche Prozesse ausgesetzt sind, die volle Approbation nicht erlangt. In seiner väterlichen Liebe zum Kapuziner-Orden

und seiner hohen Verehrung gegen den seligen Lorenz gestattete der heilige Vater, daß ein Wunder von denen, welche der heiligen Congregation schon waren vor gelegt worden, derselben von neuem unterbreitet werde. Es fanden nun neuerdings die Versammlungen statt, die präpa ratorische am 13. März 1761, und die General-Congregation vor dem Papste am 14. Jänner 1763. Diesmal wurde das Wunder einstimmig anerkannt, und sodann noch im nämlichen Monat am Feste Petri Kettenfeier, 18. Jänner, das Dekret Vom Papste

bestätiget und feierlich verlesen. Noch im selben Jahre fand, und zwar schon am 29. März, im Vatikan die letzte Congregation, das MW, unter den Augen Sr. Hei ligkeit statt, wobei der einstimmige Beschluß aller Kardinäle und Consultore!? dahin lautete: es könne sicher und ohne Be denken stuto) zur Seligsprechung des ehrwürdigen Dieners Gottes Lorenz von Brindisi geschritten werden. Nun erüb rigte nichts weiteres mehr, als die Bestätigung des heiligen Baters und die Seligsprechung selbst. Die Bestätigung

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Category:
Religion, Theology
Year:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Page 42 of 243
Author: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: X, 238 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Location mark: II 97.953
Intern ID: 169656
zeichneten Mann sich an die Seite gestellt zu sehen; hegte er ja die gewisse Ueberzeugung. daß ihm derselbe die Last semes Amtes um die Hälfte erleichtern werde. Der General fand es für gut, zum Besten des Ordens ein Rechtsdirektorium abfassen Zu lassen, gemäß welchem die Urtheile und Entschei dungen in den vorkommenden verschiedenen Angelegenheiten leichter abgethan werden könnten. Niemand schien ihm für Anfertigung desselben geeigneter als Lorenz. Durch die Rich tigkeit und Tiefe

ab. Dies unglückliche Volk lag ihm gar sehr am Herzen, war es ja das einst so bevorzugte auserwählte Volk des Herrn, wollte ja selbst der göttliche Erlöser seiner an betungswürdigen Menschheit nach dem Königshause David's entstammen; und war ja der Wurzel Jesse die Eine ganz reine und makellose Lilie entsprossen, die allein der giftige Hauch der Sünde nie berührt hatte. Lorenz' Seele war von tiefem Mitleid für die verirrten Schäflein Israels er füllt, als er sah, wie wenig man an deren Bekehrung ar beitete

, und ahnend, daß selbst vielleicht fromme Christen kaum daran dachten, für die Bekehrung der Juden zu beten, chat er es um so eifriger, und entfaltete eine ganz wunder are Thätigkeit, um sie in die heilige Kirche einzuführen. Aus des Papstes Befehl mußten die Juden von Rom sich an bestimmten Tagen in einer bestimmten Kirche der Stadt versammeln. ?. Lorenz predigte ihnen in hebräischer Sprache, und legte die heiligen Texte des alten Bundes aus. Dabei Mgte sich nicht blos seine wunderbare biblische

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