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Title A - Z
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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1899
Drei Sommer in Tirol
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Page 936 of 946
Author: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Place: München
Publisher: Hugendubel
Physical description: getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur ; Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde ; z.Geschichte 1842-1870 ; f.Quelle ; <br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1842-1870
Location mark: II 102.678
Intern ID: 150580
, die in Deutschland nicht mehr gelesen'werden könnend) . ' ' Diese Weise der Bauernerziehung ist bekanntlich auch für Altbayern empfohlen worden. Wenn man bedenkt, wie der Bauer des altbayrischen Flachlandes im Laufe der Zeiten noch weiter zurückgekommen,, als''der des Hochlandes, wie er bei schwerfälligerem Geiste viel weniger gegen verdumpfende Einflüsse reagirt als der Landmann im Gebirge, so wird man gestehen'müssen, daß solche Art von Pädagogik im lieben Bayerlande alle 'Aussicht hat, wo möglich

noch verderblicher zu wirken.als anderswo. Ist der Bauer ja schon nur mehr ein armes, 'ödes Menschenbild, das in die Kirche geht und Steuern bezahlt, und nicht Zn verwundern, wenn er eingeschüchtert und Zaghast in politischen Dingen zu nichts mehr brauchbar ist, als Adressen zu unterschreiben, von denen er nichts versteht. Gehen wir nun von dem tirolischen Bauern Zu den Bürgern über. Dieser Stand ist in Tirol nicht sehr zahlreich geworden, da das Städteleben überhaupt me Zu großer Bedeutung kam. Der Gewerbsmanu

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1899
Drei Sommer in Tirol
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Page 668 of 946
Author: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Place: München
Publisher: Hugendubel
Physical description: getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur ; Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde ; z.Geschichte 1842-1870 ; f.Quelle ; <br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1842-1870
Location mark: II 102.678
Intern ID: 150580
ungünstigen Jahren das ganze Ergebniß der Güter kaum hinreichen, um den Bedarf der Haushaltung zu decken. Dem reichlichen Weingenuß im Etschlande entspricht indessen auch die feste Nahrung, und es ist gewiß eine richtige Bemerkung, daß der Bauer und sein Gesinde ' in den wenigsten Gegenden Deutschlands so gut und so viel zu essen haben, wie dahier. Man setzt sich des Tages fünfmal Zu Tisch, freilich nur zweimal auf längere Zeit. Man beginnt die Arbeit am Morgen mit dem Frühmuß, stärkt

nachtheilig sein, und man will behaupten, daß die stätige Minderung des Ertrags derselben schon seit Jahren eine Beschränkung im bäuerlichen Haushalt hätte herbeiführen sollen. Bei allem Schönen, was man vom Etschlande sagen muß, ist nämlich nicht zu verschweigen, daß der Wohlstand mählich abnimmt, daß der Bauer, schon ehrenhalber nicht geneigt, in seinem Aufwände Mäßigung eintreten zu lassen, von Jahr zu Jahr schwerer haust, und daß die Vergantuugeu, durch welche namentlich die nüchternen Wälschen

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1899
Drei Sommer in Tirol
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Page 660 of 946
Author: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Place: München
Publisher: Hugendubel
Physical description: getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur ; Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde ; z.Geschichte 1842-1870 ; f.Quelle ; <br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1842-1870
Location mark: II 102.678
Intern ID: 150580
lich, daß die Mehrzahl dieser Gebäude schon nicht mehr gut gehalten war, als der Bauer in sie einzog, und ganz deutlich, daß er seitdem nichts mehr hinein ver wendet hat. Jetzt darf man ohne Uebertreibung behaupten, die Hälfte der hiesigen Landleute wohne in Ruinen, und wenn auch die übrigen, die es besser haben könnten, an Schmutz und Gerümpel keinen Anstoß nehmen, so mag es daher kommen, daß sie am Beispiel der andern erkennen, wie wenig Reinlichkeit zu einem gemüthlichen Leben not wendig

und ins grüne Halbdunkel der perspectivischen Reben gänge zu schauen, wo vom laubgewirkten Baldachin die blauen Trauben groß und strotzend niederhängen. Unten im Bodenräume werden andere Früchte, Mais, Kürbisse und dergleichen gebaut. Sehr gut nimmt sich's aus, wenn die weißen Rinder im Frühling durch den Lauben gang hin den Pflug ziehen, den der Bauer rufend leitet. So zierlich und bildgerecht indeß diese Lauben sind, so werden sie doch der großen Kosten des Holzes wegen von vielen angefeindet

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1899
Drei Sommer in Tirol
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Page 664 of 946
Author: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Place: München
Publisher: Hugendubel
Physical description: getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur ; Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde ; z.Geschichte 1842-1870 ; f.Quelle ; <br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1842-1870
Location mark: II 102.678
Intern ID: 150580
und laden die freundlichen Herren ein, den neuen Trunk bei ihnen zu versuchen. Eigent lich soll dieß im Torkel geschehen und deßwegen heißt auch die lobenswerthe Hebung Törkelen; doch ist's nicht weit gefehlt, wenn die Feier in der Stube vollzogen wird. Der Bauer, der sich hoch geehrt fühlt, die Herren unter seinem Dach zu sehen, trägt dann in großen Krügen seine besten Arten auf und schenkt unermüdlich ein; die Murin bringt etliche eigens aufbewahrte Trauben, volle Teller mit Kastanien, Nüssen

und Aepfeln ; die Kinder nahen sich mit einem Blumenstrauße. Die Unterhaltung ist wlksthümlich, heiter, lebendig. Der Bauer wird seines süßen Weines, die Bäuerin ihrer schönen Kinder willen belobt; auf der andern Seite freut sich das ganze Hauswesen, daß die Herren heute so „gemein' (herablassend) seien. Manchmal wird's besonders lustig und man kommt tief ins Zechen hinein, so daß um die Zeit des Törkelens viele „Affen' nach Hause getragen Werden. Nicht unerwähnt darf hier die Figur des Saltners bleiben

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1899
Drei Sommer in Tirol
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Page 330 of 946
Author: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Place: München
Publisher: Hugendubel
Physical description: getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur ; Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde ; z.Geschichte 1842-1870 ; f.Quelle ; <br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1842-1870
Location mark: II 102.678
Intern ID: 150580
Allerdings ist das wohlwollende Entgegenkommen von Seite der Eingebornen zum Theil auch der Neugierde zuzuschreiben, welche die gebildeten Stände ebenso kitzelt wie den Bauer. Die ersten Fragen gehen daher ge wöhnlich über die Richtung der Reise, die damit ver bundenen Zwecke, worauf dann die Untersuchungen der Person des Fremden immer näher rücken, die Fragen immer verfänglicher werden, bis er zuletzt zum Ge- ständniß getrieben seinen Namen und seinen Stand, allenfalls auch den seiner Eltern

, so ist das Streben, über deren Persönlichkeit ins Reine zu kommen, gewiß sehr erklärlich, und es soll daher hier nur erwähnt, nicht getadelt werden. Bei den Land leuten ist's freilich in der Regel nur ein naiver Vor witz ohne alle Hintergedanken. In Vorarlberg läuft der Bauer, wenn er mitten im Acker arbeitet, an den Saum heraus um zu fragen: wo kommen die Herren her? und kehrt dann, wenn cr's erfahren, wieder neu gestärkt zu seiner Pflicht zurück. Der bajuvarische Nord tiroler, zumal der Jnnthaler, ist weniger

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