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Books
Year:
1938
Humor im Etschland
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Page 41 of 280
Author: Staffler, Richard ; / von Richard Staffler
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 277 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 107.534
Intern ID: 149187
dafür aber nicht und sind auch nicht grob. Sentimentale Leute können dem Mitmenschen übrigens mehr weh tun als unsentimentale. Die Burggräfler haben nicht das Recke und Frische, Laute und Lustige der Bajuwaren jenseits der Grenze, auch nicht deren stahlblitzende Augen, die so offen in die Melt schauen, sondern sie haben forschende, stillistige Perlaggeraugen. Durch uralte Überlieferung und Sippschaftsmeinung, durch Mima, Rüche und 'Weinkeller sind sie in eine vornehme, ras sige

Selbstherrlichkeit und Selbstsicherheit hineingewachsen, und es wohnt in ihnen das Gleichgewicht des richtigen Bau ern. Sie haben eine unheimliche, unfaßbare Gelassenheit, Ruhe und Lässigkeit in sich, jedoch keine Herbheit. Ihre Art ist, wenngleich schwerfällig, doch heiter, humorvoll und freundlich. Der Burggräfler ist innerlich sehr frei, aber nicht in sol chem Sinn, daß er etwa weniger tief fühlte. Stirbt jemand, so erscheint dem Burggräfler lautes, äußeres 'Wehklagen noch lange nicht als Äußerung

. Auf die gedrechselten Worte des Städters erwiderte er nur: „Ja, die Moidl hat's reasch g'macht.' Das alles fand der Städter, der aus Schwaben stammte, überaus eigenartig. Übrigens haben die Bauern bis heute noch kein Wort für den Begriff Beileid. Ein Händedruck tut's auch. Der Burggräfler erfaßt die Dinge zuerst mit dem Gemüt, dann unterbreitet er sie dem Urteile des Verstandes.

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