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Title A - Z
Title Z - A
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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 795 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Während Plattner und Rnngg in Mailand waren, wurden von Seite der italienischen Regierung M der Stadt Bozen viele und verschiedene Umgestaltungen vor- genommen, die beim Volke keinen guten Eindruck zurück ließen. Man gestaltete nämlich mehrere Häuser und Wohnungen in Bozen für militärische Zwecke um und zeigte dabei, daß man aus Bozen eine befestigte Grenzstadt machen wolle. Auch das Dominikaner kloster, welches schon seit längerer Zeit eine Caserne war, wurde umgebaut und ZweckMäßiger

eingerichtet. Weil zur Einquartierung der Gendarmerie kein ge eignetes Local sich Vorsand, verlangte die Regierung, daß der Magistrat ein solches herstelle. Der Magi strat erhob Einsprache, weshalb die Regierung „den' adelichen Schießstand' hernahm und denselben für die GensdarmeH einrichtete. Dieser Schritt erbitterte ganz besonders den Adelstand in der Stadt, aller Protest und alles Weigern hals aber nichts — den Schießstand bewohnten von nun an die Gensdariyen. Damit war die italienische Regierung

aber nicht zufrieden. Ihre Offiziere wollten hinter den Gemeinen, welchen man die Dominikaner-Caserne herrichtete und hinter den GenSdarmen, denen der adelige Schießstand übergeben wurde, nicht zurückbleiben, sondern verlangte neben einer Caser« auch ein Haus, wo sie sich der „Freude und dem Vergnügen ganz überlassen könnten.' Ein von der italienischen Regierung an den BoZner Magistrat ge richteter Antrag um Zuweisung eineS diesbezüglichen Gebäudes wurde vom letzteren dahin beantwortet, daß es ihm unmöglich sei

ein solches Haus aufzubringen. Was aber dem Bozner Magistrat nicht möglich schien, brachte die italienische Regierung sehr leicht zu Stande, indem sie das alte und bewährte Spinn Haus zu

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 417 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
4l2 9. /Ne Kaiserin. àà Merelm l749—^ <àarl VI. hatte durch ein eigenes Erbfolgegesch ^pragmatische Sanction' genannt, die Nachfolge in dm österreichischen Ländern geregelt und bestimmt, daß im Falle des Erlöschens des Habsburgischen Mannesstammes ihm sei'm älteste Tochter in der Regierung aller Länder, die von nun an nicht mehr getheilt werden dürfen, sondern unter einem und, demselben Scepter zu bleiben haben, folgen müsse. Weil nun wirklich kein männlicher Sprosse vorhanden war, folgte Maria

Theresia ihrem Vater in der Regierung sämmtlicher habsbnrgischer Be sitzungen. Sie war, wie uns bereits bekannt ist, mit Franz Stephan von Lothringen vermählt, weshalb mit ihr das erlauchte Haus HabWurgsLothrmgen die Regierung Oesterreichs antrat und bis heute noch zum Heile Oesterreichs fortführt. Man sollte nun meinen, daß Maria Theresia unbeanstandet in der Regierung hätte folgen können, weil ihre Nachfolge in der genannten pragmatischen Sanction so klar und deutlich ausgesprochen war, aber nein

! Kaum hatte die talent volle Fürstin und noch in tiefste Trauer versenkte Tochter des großen Kaisers die Zügel der Regierung in ihre kräftige Hand genommen, als sich auf allen Seiten Feinde erhoben, ihr daß Recht der Nachfolge abstritten, eine Ländervertheilung forderten, ja ihre gänzliche Ver drängung von der Regierung verlangten. Unter den Aufständischen sehen wir die Bayern, die Sachsen, die Preußen, die Franzosen die Italiener, die Spanier, die Kurfürsten von der Pfalz und von Cöln

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 614 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
siitnmung der Stadtbewohner und setzte deshalb seine Reise bald wieder fort. Unterdessen war in Meran eine förmliche Ver folgung des seinem Bischöfe treu gebliebenen Welt- und Ordensklerus ausgebrochen. Die Sache kam nämlich so. Der' Generalcommissär der bayerischen Regierung forderte den Bischof von Chur auf, seinen Diöcesan- antheil in Tirol an den Bischof von Augsburg abzu treten. Der Fürstbischof von Chur verweigerte dies in entschiedener Weise und benachrichtigte hierüber feinen Clerus

in Tirol, der ganz auf Seite des Bischofs war. Die Regierung wandte nun gegen die renitenten Geist lichen, die immer fester und treuer an ihrem Bischöfe hielten, Gewalt an und sandte den Spezialcommissär Johann Theodor v. Hofstetten, einen sehr leidenschaft lichen und unbesonnenen Beamten nach Meran, um den Klerus für die Regierung zu gewinnen. Am 25. Dez. 1807 be schied nun Hofstetten die Priester, 23 an Zahl, unter Führung ihres Vicars Patscheider zu sich und suchte dieselben unter Drohungen

und Schmeicheleien auf die Seite der Regierung zu bringen, was ihm aber ganz mißlang. In welch' roher Weise er mit den an wesenden Geistlichen verfuhr, beweist unter anderem, baß er dieselben in seinen Ansprachen sehr häufig „Schurken' nannte. Nach all' den vergeblichen Ab mühungen wurden die renitenten Geistlichen nach ver schiedenen Gegenden deportirt, so der Cooperator Carli nach Bozen. Unterdessen kehrte der König von Bayern aus Italien zurück und nahm Ende Jänner 1808 in Bozen sein Absteigquartier

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 609 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
ich sage, daß die bayerische Regierung so fromm wurde, daß sie an die noch bestehenden Köster und Seelsorge stationen einen Befehl richtete, sie möchten genau an geben, welche Art von Gottesdienst in jeder Kirche gehalten werde vnd wann derselbe stattfinde? Da möchte man fast meinen, die Regierung hätte dies wissen wollen, um ihren Beamten Gelegenheit z« bieten, daß sie, nach Art der Dienstboten, beim Gottesdienst ab wechseln könnten! Auch die Bozner Geistlichen und Mönche mußten

diese Gottesdienstordnung einschicken, welche einer genauen Revision unterzogen und dann mit königlicher Bestätigung als staatsgiltig erklärt wurde. Und welche GotteSdimstordnung erhielt nun Bozen? Unser Mosterarchlv gibt die Antwort, wenn es sagt: „Am 1V. October 1807 wurde von der hohen Regie rung jene Gottesdienstordnung vorgeschrieben , welche unter Kaiser Josef II. im Jahre 1787 befohlen wurde.' Sehr bezeichnend! Die bayerische Regierung war aber damit nicht zu frieden, nur das Volk durch allerhand kirchliche Ver

weigerten, wurden sie von der Regierung zur Verantwortung gezogen und mit Strafe» bedroht. Dieses Schicksal traf zuerst den Fürst bischof von Trient Emanuel Graf Thun, 'welcher be-

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 796 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
79l diesem Zwecke verwendete. Wie die Wegnahme des Schießstandes den Adel tief kränkte, so erbitterte der Umbau des Spinnhauses zu einem Pavillon für die Offizi-re das gemeine Volk, welches ohnehin gegen die italienische Regierung aufgebracht war, ja dieselbe teil weise auch haßte. Diese Erbitterung stieg unter dem Volke um so mehr, weil General d'Anthouard verlangt hatte, daß der Magistrat selbst die Gelder zum Zwecke dieser Baulichkeiten hergebe und vorstrecke, was letzterer aber entschieden

verweigerte und wohl auch verweigern mußte, indem die städtische Casse ja schon unter der bairischen Regierung und besonders im Jahre 180S gründlich geleert worden war. Man wird es daher be greiflich finden, daß General d'Anthouard keine weitern Schritte wagte, um von der Stadt Geld zu erpressen, sondern, um einen eventuellen Aufstand.der Städter hintanzuhalten, mit großer Klugheit die Bauten aus führte „und bey der ihm bewiesenen Aufliegenheit der städtischen Cassa von Zeit zu Zeit Gelder bey

dem Rentamte anwies.' Nach Beendigung aller Anordnungen in Bezug auf die Einsetzung der neuen Regierung, kam nun der Zeit punkt heran, daß die Beamten den Eid auf die neue Verfassung leisten sollten. Zu diesem BeHufe wurde der Bozner Bürgermeister, Herr v. Menz, nach Trient gerufen. Dort mußte er mit den anwesenden Beamten und Behörden vor dem königlichen Commissar, Präfekt Smancini den Eid der Treue ablegen. Zum Schlüsse ernannte der Herr Commissar mehrere der Anwesenden zu Delegirten

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 607 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Herren aus St. Michael die Pfarrei inne hatten, noch alte Reliquien von Büchern und Schriften findet, die an diese Zeiten erinnern. Nach Aufhebung des Klosters wurden die erledigten Stellen durch Weltpriester besetzt. Die Aufhebung dieses Klosters war aber auch von po litischer Bedeutung. Der Propst von Wälsch-Michael hatte nämlich Sitz und Stimme im Tiroler Landtage, weshalb man bei Auflassung des Stiftes sehr fürchtete, daß die bayerische Regierung auch andere landschaftliche Rechte angreifen

werde, was, wie wir bald sehen wer den, auch wirklich geschah. Zunächst folgten aber aller hand andere Erlasse. Im Juli gelangte nämlich an alle Seelsorgestationen and Klöster die Aufforderung sämmtliche Kirchengeräthe aufzuzeichnen, weil die Regierung vom Kirchenvermögen und von den Kirchen schätzen ein genaues Inventar haben müsse, um alles genau überwachen und beschützen zu können. Solche Eingriffe in die kirchlichen Angelegen heiten waren den Bischöfen doch zu stark, weshalb sie sich an den päpstlichen Stuhl

wandten, mit der Bitte ihnen zu helfen. Was konnte aber der Papst machen? Wenn PiuS VI. gegen Kaiser Josef II. durch fein per sönliches Erscheinen nichts ausgerichtet hat, was wird ein papstliches Schreiben dann helfen? Dem Papste Web deshalb nichts anderes übrig, als seine Bischöfe und Priester durch ein vom 1. August 1807 datirtes liebevolles Hirtenschreiben zu trösten, aufzumuntern und im hl. Glauben zu starken. Daß die bayerische Regierung auf päpstliche Erlässe nichts gehalten, sollten die Bozner

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 55 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
sammen, erklären, die Regierung des Königs sei zu schwach, er solle derselben entsagen, widrigenfalls müssen sie ihn mit Gewalt absetzen. „Ein Mann ein Wort', àrl mußte vàvs -vlÜMs die Kaiserkrone und alle andern àonen und Diademe niederlegen, zog sich in die stille Einsamkeit zurück und entschlief sanft und ruhig schon im nächsten Jahre 888. Die Absetzung wird seine Auslösung wohl auch beschleuniget haben. Sein Reich wurde in fünf Monarchien gespalten, von denen eine, nämlich Deutschland

Arnulph einem braven, treuen und bewährten Dienstmann Engilger für seine ausgezeichneten Dienst leistungen in der Nähe von Vols mit Urkunde vom W. Februar 898 ein Gebiet von 8 Huben. Unter einer Hube versteht Man wie ich früher erklärte, ein Stück Ackerfeld, das man mit einem Gespan in einem Tage Zu bearbeiten im Stande ist. Nach dem Tode Arnulphs folgte ihm sein Sohn, eigentlich sein „Söhnlein' Ludwig das Kind 900 bis 911. Ludwig war erst eilf Jahre alt, als er die Regierung übernahm. Es läßt

sich leicht denken, mit welch' kräftiger Hand dieses Kind die Zügel der Regie rung geführt, die Großen gebändiget und die Rebellen unterworfen haben mag! Unter seiner Regierung sah

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 613 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
WS Za selbst Kirchen und andere Cultusstätten zu derlei Zweàli hergenommen. Daß unter solchen Umständen auch das in Bozen von den Franziskanern geleitete Gymnasium von der Regierung aufgelassen wurde, wird Niemand auffallend finden. Bereits am 22. Mai 1807 reducirte eine allerhöchste Entschließung die 9 tirolischen Gym nasien auf 4, nämlich in Innsbruck, Brixen, Meran und Trient, wogegen in Bozen anstatt des Gymnasiums eine Realschule errichtet wurde. Das „kömgl. bayerische Gymnasium' in Bozen

fristete deshalb sein Dasein nur bis zum September 1807, wo es vollständig geschlossen wurde. In unserm Klosterarchiv steht hierüber folgende Bemerkung : „Gegen Ende September wurde das Bozner Gymnasium von der Regierung unterdrückt ; das Gym nasium leiteten unsere Mitbrüder als Professoren, deren Namen lauten: ?. Chrysanth Weinseisen, Professor der Rethorik, ?. Emericus Engelmohr, ?. Vital Fischnaller, Katechet, ?. Dismas Tuzer, Professor der Poesie, ?. Karl PuZenbacher, Professor der lateinischen

Sprache, ? Simon Golfer, Professor der griechischen Sprache, Christian Oberhofer.' Obwohl die Bevölkerung Tirols und besonders mancher Ortschaften wegen der beschriebenen Neuerungen und Veränderungen auf die Regierung recht böse war, so bezeugte sie doch dem Könige und dem Kronprinzen von Bayern, als sie durch Tirol durchzogen, die größte Hochachtung. Am 25. November 1807 um 11 Uhr Bormittag langte der Kronprinz und am 26. Nov. um 10 Uhr der König selbst in Bozen an, wo sie unter Glockengeläute

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 600 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Könige mit allen Ehren und Auszeichnungen empfangen worden. Ob diese rosige Stimmung nun Halt haben wird, oder nicht, werden wir bald sehen. Die schönen und trostvollen Worte, mit welchen der bayerische König bei verschiedenen Anlässen die tirolischen Deputationen erfreute, blieben leider nur — Worte und gingen in Thaten nicht über, so daß sich die Tiroler bald bitter getäuscht sahen. In folgenden Zeilen werde ich in kurzen und klaren Worten ein Bild der bayerischen Regierung in Tirol entwerfen

, weil nur dadurch die Ereignisse, welche sich in dieser Zeit in Bozen abspielten, verstanden werden können. Seit einigen Jahren waren in Bayern durch das Ministerium des Freiherrn don Montgelas viele und verschiedene Neuerungen auf politischem und kirchlichem Gebiete vorgekommen, weshalb man auch in Tirol der artige Aenderungen befürchtete, die leider auch eintrafen. Denn die bayerische Regierung hielt die alten, verbrieften und rechtlich erworbenen Privilegien und Freiheiten des Tiroler Volkes nicht aufrecht

, sondern stieß sie um, und führte, trotz des gegebenen Versprechens des Königs, eine den Grundsätzen damaliger Zeit vollkommen ange paßte Rrgieruugsform ein. Um Tirol mit Bayern ganz Zu verschmelzen und zu vereinen, wurde durch die bayerische Regierung eine durchgreifende Umgestaltung der Landesregierung in verschiedenen Zweigen vorge nommen. Diese Umgestaltung betraf die Laudesem- theilung, die Landesverwaltung und die Gerichtswege. Die Tiroler wurden durch diese Neuerungen auf das tiefste verletzt

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