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Title A - Z
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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 241 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
nannt, hatten eigene Schneiderprivilegien und Rechte, die nicht nur vom Stadtrathe, sondern auch vom Erz herzog genehmiget wurden und ähnlich den Privilegien der Schuster und Bäcker lauteten. Der gute Landesvater hatte den Boznern alle diese aufgezählten Wohlthaten und Gnaden erwiesen, bevor er noch die Stadt Bozen sah. Es läßt sich deshalb die Freude und der Jubel denken, als eS hieß, daß Herzog Siegmund die Stadt mit seinem hohen Besuche Zu beehren gedenke. Großartig war die Feierlichkeit

als der Landessürst im Jahre 1451 in Bozen erschien, wo sich bereits viele Fremde eingefunden hatten, unter denen besonders die Meraner zu nennen sind, denen der Erzherzog einen Zoll bei den vier Thoren ihrer Stadt mauer zu erheben bewilligte. Seit nun Siegmund einmal in Bozen sich aufgehalten, kam er oft und oft wieder und wählte diese Stadt zu den wichtigsten Hand lungen aus ; auch e r fühlte sich, wie sein Vater Friedrich, in Bozen recht heimisch, wie wir des nähern bald er örtern werden. Weil Siegmund

die Bozner liebte, liebten auch sie ihn. Im Jahre 1458 kam Siegmund mit dem Fürstbischof von Brixen, Cardinal Nikolaus Cusa in Bozen wegen des berühmten Nonnenklosters Sonnenburg im Pusterthal zusammen. Ebenso erschien 1460 Fürstbischof Georg II. (1446—1465) von Trient in unserer Stadt. Die Anwesenheit dieses Kirchen fürsten ist von allergrößter Wichtigkeit, weil er „am Freitag vor Laetare (d. i. am vierten Fastensonntag) 1460' dem Erzherzog Siegmund alle jene Rechte und Gerichtsbarkeiten abtrat

, welche er in Bozen noch inne hatk. In diesem^ Jahre wurde somit die Stadt for mell dem Landesfürsten übergeben.

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 774 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Vicekönig von Italien selbst, worin die.Weisung stand, „baß General Bareguez sich von Bozen ohne speciellen Befehl nicht entfernen dürfe und Bozen selbst dem Königreich Italien übergeben werde.' Man glaubte in der Stadt bestimmt, daß der Octoberfriede des Jahres 18i)9 genau durchgeführt werden wird, da derselbe Tirol theilte und Südtirol sammt Bozen dem Königreich Italien Zusprach. Dieser Glaube blieb aber nur die Nacht vom 21. auf den 22. Februar fest, denn am 22. Februar litt

er einen gewaltigen Schiffb ruch. Am 22. Februar kam nämlich der Appellationsrath Dip au li von Brixen nach Bozen zum Besuche seiner Verwandten und Freunde. Als seine Ankunft bekannt geworden war, begaben sich viele Herren und Damen zu ihm und fragten ihn über die Lage der Stadt Bozen und des Landes Tirol. Dipauli sagte nun bestimmt, daß nicht bloß Bozen, sondern ganz Tirol bairisch bleiben . werde. Aber was war nun mit dem Brief des Vice- königs von Italien an General Baraguey zu machen? „Widersprüche

' jedenfalls Grund haben müsse, weil auch an sie der Befehl ergangen fei, die Stadt in einigen Tagen zu ver- lassen. Auf diese Behauptung hin berief der Magi strat eine außerordentliche Sitzung und arbeitete in der- K. Simeone? : Die Stadt Bozen. 49'

auf allen Seiten' wird die beste Ant wort sein. Die Nachricht, „daß Tirol ungetheilt bei Baiern bleibe' verbreitete sich natürlich wiederum sehr schnell durch alle Gassen und Siraßen der ganzen Stadt '— und viele Bozner fühlten sich am 22. Februar Frühmorgens abermals deutsch. Als nun einige Bozner dieses Gerücht den französischen Offizieren mit theilten und sie fragten, ob sie vielleicht näheren Auf schluß wüßten, erhielten sie von denselben die Antwort, daß die Behauptung „Tirol bleibe ungetheilt bairisch

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 997 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Acte» Über die Bürgermeister- und Rathswahlen, dann Aber die Feierlichkeiten bèi Hofreisen. Die Acten über Magazinirung. Urkunden über das Stadtspital, über . den Handwerkerstand und das Zunftwesen. Kirchen rechnungen der Stadtpfarre von 1542 an. Documente der Bemfieien: Mayr-Thierhammer, Kastner, Cazzan, Remich, v. Mayrl, Rottenbuch, Draxl u. s. w. Prozes- fionsordnung der Stadt Bozen. Reverse der Stadt- pfMne Bozen und deren Filialen. Urbarien der Stadt- Pfarre Bozen. Differenzen

zwischen Pfarrern und dem StMmagistmte voir Bozen. Die Rechnungen der WKalkirchen der Pfarre Bozen: Leifers, St. Peter auf àrnol, St. Justina, St. Magdalena, St. Vigil, St. Johann im Dorf, St. Georg im Bozner Leitach, St. Lorenz zu Neutsch, St. Martin in Campill, St. Oswald, llànden und Acten über das Steuer wesen der Stadt Bozen. Rechnungen über die aufge lösten Bmderschasten. Dann benützte ich: „Die Chronik von Bozen von ?.JustinianLadurne r', welche er im Jahre 1844 abfaßte und worin er, wie er selbst sagt

: „einen anspmchslosen Versuch machte, eine chronologisch ge ordnete Sammlung historischer, kirchlicher, politischer, ' civiler und commerzi'eller Denkwürdigkeiten von Bozen Und seiner Umgebung' zu schreiben. Sie reicht bis 1808. Ferner das ? rotooo I! u m convsnwL s. àn- ^ cisci m oppicks DuIsWM»! l'omus I., II., III. et IV. ab sullo 1634 WGus aä svaum 1888. Ebenso LpiZt 01arii eonventus 8. ?Mvàei in oxpiäo LàsMMÌ pars I, II, III. et IV. sb auao 1681 ULMS ss WNUW 1888. Dann „Wahrhaffte Geschichten, weliche

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 346 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
weisere Frau gesehen. Gegen ihre Unterthanen hegte sie eine warme Liebe und that alles, um ihnen zu Helfen. Vor Schluß des Jahres 1648 muß ich noch einen Mann anführen, der dm Boznern sowohl, als auch mir theuer sein muß. Ich meine dm?. Ferdinand Troy er. Dieser Mann war Ordenspriester im Fran- Ziskanerkloster zu Bozen, wo er sich durch seine Gelehr samkeit und seinen unermüdlichen Fleiß einen großen Ruf erwarb. Mit wahrhaft staunenswerther Mühe -suchte Troyer eine Geschichte der Stadt Bozen

zusammen zustellen. ?. Justinian Ladurner sagt über Troyers Chronik der Stadt Bozen so: „Was den Werth des Werkes betrifft, so ist eS eine fleißige und aus Mangel an Vorarbeiten mühsame Sammlung merkwürdiger historischer Notizen für Bozen, die aber nicht immer verläßlich sind und mit zu weniger historischer Kritik aufgenommen wurden; ziemlich oft schöpfte der Ver fasser aus nicht verläßlichen Quellen. Jedoch ist es immer eine, besonders für jene Zeit verdienstvolle Arbeit/' ?. Ferdinand Troyer

vollendete sein mühevoll Zusammen gestelltes Werk im Herbste des Jahres 1643 und widmete dasselbe am 19. November desselben Jahres „dem hochadeligen und ehrsamen Rath' der Stadt Bozen. Ferdinand Troyer, der in der Ordensprovinz selbst großes Ansehen genoß und unter dem Titel eines Defini tors die Würde eines Provinzialrathes bekleidete, kam später iirs Kloster nach Füssen, das damals noch zur Tiroler Franziskanerprovinz gehörte, wo er am 17. März 1652 starb. Die Jahre von 1648 bis 1662 verstreichen

für die Stadt Bozen zwar nicht geräuschlos, denn, wie wir bald hören werden, gab es in unserer Stadt manch'

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 506 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
lichung des Festes einen öffentlichen Tanz veran stalteten, worüber sich die Prinzessin sehr erfreute und öle Vozner Jugend herzlich belustigte. Bevor ich in der Geschichte der Stadt Bozen weiter fahre, sei eS mir gestattet ans ein Büchlein aufmerk sam zu machen, welches 1771 in B ozen in der Druckerei des Karl Josef Weiß erschien. Dasselbe ist vom damaligen ^- Prior der Servite» in Weißenst e in abgefaßt und enthält nebst einer kurzen Geschichte des Gnadenortes Weißenstein von den Uranfängen

bis zum Jahre 1771 und vielen, besonders von den Wallfahrern zu ver richtenden, Gebeten auch eine sehr interessante Vorrede, welche für die Geschichte der Stadt Bozen von großer Bedeutung ist. Ans dieser Vorrede geht eben hervor, wie reich und mächtig damals Bozen war, wie wohl tätig die Bürger der Stadt sich allen Bedürftigen, besonders aber den Seiviteu in Weißenstein gegenüber betrugen. Aus der Vorrede geht ferner hervor, daß der damalige Weg nach Weißenstein durch das „Brauten- àhal' führte

und daß man erst später einen anderen Weg und zwar mit Hilft der Bozner baute. Weil und das Servitenkloster in Weißenstein der Stadt Bozen so viel schuldete, wollte der damalige Prior, wie er Ichreibt, „ein Merkmahl der schuldigsten Dankbarkeit an das helle Taglicht bringen' und glaubte dem „marianischen Bozen' sei der Dank für die vielen Wohlthaten am besten dadurch ausgesprochen, wenn er dessen Bürger durch ein Büchlein lehre und unterrichte, wie sie am besten, am nützlichsten und am fruchtbringendsten Maria

berehren und lieben könnten. Diese Vorrede ist zu interessant und für die Geschichte der Stadt Zu wichtig, als daß ich sie meinen Lesern vorenthalten könnte. Ich lasse sie deshalb sammt dem Titel und der Widmung

5
Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 253 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
halb Bozen ja bestätigen. Wenn endlich der Pater Fàr meint, daß damals in Bozen die Leute schlecht waren, daß sie sich stark dem Trünke und der Wohl lust ergaben, so wollen wir ihm das gerade nicht ab streiten, schlechte Leute hat es ja immer gegeben und wird es noch geben, freuen uns aber, wenn diese bösen Menschen die Unglücksfälle als Strafgerichte Gottes ansahen und sich dann besserten. „Die Stadt war, so fährt dann ?. Felix weiter, vor wenigen Zähren italienisch und die gewöhnliche

Um gangssprache (loeutio vulgaris sagt er) war die italienische. Deshalb kannte ich einen Pater aus Italien, der nicht ei n deutsches Wort wußte; aber im Laufe der Zeit wurde die Stadt, da die Deutschen immer mehr über hand nahmen, ganz deutsch und dieses Kloster wurde unserer Provinz zugetheilt, während es früher zur Provinz des hl. Dominikus gehörte.' Aus dieser Schilderung könnte man glauben, daß die damaligen Bewohner von Bozen größtenteils italienisch sprachen und die Stadt eine italienische

war. Diese Behauptung ist nicht richtig. Ich lauge nicht, daß damals m Bozen auch italienisch gesprochen wurde, denn die vielen aus Italien kommenden Kauf leute redete« gewiß meistentheils in ihrer Muttersprache, aber daß Bozen eine deutsche, ja vollständig deutsche Stadt war, geht daraus hervor, daß alle Urkunden ohne Ausnahme nach dem Zurücktreten der lateinischen Sprache in deutscher abgefaßt wurden. Wenn hie und da eine italienische Urkunde vorkommt, was sehr selten ist, so rührt sie von einem italienischen

Kaufmann und nicht von einem Bozner Bürger her. Daß Bozen ganz deutsch war, beweisen serner alle amtlichen Be r Handlungen, geistlicher und politischer Natur,

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 473 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
46S venetianischen Stadt Treviso von diesem irdischen Leben «die ewige Glückseligkeit einging. Dieser Bürger ist der sel. Heinrich von Bozen. Auch erwähnte ich damals, daß Papst Clemens XI ll. den heißen Bitte« der Bozner Bürger nachgebend, die Erlaubnis ertheilte, einige Reliquien des sel. Heinrich von seinem Leichnam abzulösen und in seine Heimat, nach Bozen, zu bringen und daß zu diesem Zwecke die Abgesandten der Stadt Bozen: Sebastian Romanus, Edler von Call und ?. Hyazinth

, Kapuzinerpriester zwei Rippen vom heil. Leibe aus Treviso nach Bozen brachten, was die Be wohner der Stadt und Umgebung mit großer Freude erfüllte. Die hl. Reliquien wurden nun zuerst in dem vor der Stadt sich befindenden Loretto kirchlein hinterlegt, bis man sie kostbar gefaffen und in ein für sie eigens verfertigtes Reliquiengesäß (Reliquiarmm) gelegt hatte. „Dieses Reliquarium, sagt Canonims Tschöll in seinem Werke „des sel. Heinrich von Bozen Leben und Tugenden'', besteht aus reinstem Silber

, von allen Bergen und Ortschaften der Umgebung von Bozen strömte das Volk schaarenweise herbei, um dem lieben Heinrich die gebührende Ehre und geziemende Andacht zu erweisen.

7
Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 96 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
leichter auf Schleichwegen ihre Waaren zollfrei weiter liesern zu können. Bei den Märkten in Bozen sollten dann die Brixner, bei denen in Brixen die Bozner gleiche Rechte und Freiheiten genießen und da bei jeder Zoll aufgehoben sein.' Das beschlossen die Väter aus Bozen und Brixen zu Lengstein aus dem Ritten; diese Beschlüsse wurden am 6. April 1202 be stätiget; darüber erhob sich natürlich in der ganzen Stadt und Umgebung großer Jubel, denn man wußte schon damals die Zölle zu schätzen

und begriff ganz gut ihre Tragweite und ihre Bedeutung. Diese Zollfreiheit war aber ein großer Anstoß, daß Bozen als Handels stadt in Blüthe kam; denn nach diesen Freiheiten er hielt die Stadt immer größere und erschwang sich nach und nach zu einer weltberühmten Handelsstadt, als was sie im Mittelalter galt. Doch über diesen Punkt später. Aus dieser Verhandlung geht aber auch klar hervor, daß die Stadt Bozen damals schon wegen ihrer Märkte berühmt war und großes Ansehen genoß. Aber auch die Lengsteiner

scheinen weltberühmt oder wenigstens landbekannt und allenthalben beliebt gewesen zu sein, sonst hätten die Vertreter von Bozen und Brixen nicht ihr liebliches Dorschen zu einer so wichtigen Handlung auserkoren. In die Regierungszeit des Fürstbischofs Conrad II. fällt für Bozen ein Ereigniß von allergrößter Bedeu tung nämlich: die Errichtung eines Hospitals der Ritter des deutschen Ordens 1202. Um die Bedeutung dieser Begebenheit zu verstehen, ist es unumgänglich nothwendig etwas über die Kreuzzüge

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 482 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
, daß wenn er geglaubt hätte, daß die Prozession so schön wäre, so hatte er Ihm die möglichste mühe geben, solche in Person zieren zu Helsen.' Fahren wir nun nach dieser kurzen Abschweifung in der Geschichte der Stadt Bozen wieder weiter. Im Spätherbste dieses Jahres 1759 erschien der bekannte und berühmte Geometer Peter An ich in Bozen, um das durch die großen Ueberschwemmungen so schrecklich verwüstete Bozner Gebiet einer eingehenden Inspection zu unterziehen und dasselbe genau zu beschreiben. Er bereiste deshalb

die Gegend von Brixen bis Bozen, ging von Bozen nach Meran, von dort nach Passeier, hierauf nach Sarnthal und schlug dann nach Bozen Zurückgekehrt, dort seinen Sitz auf, um die begonnenen Arbeiten zu vollenden, weil er Bozen fammi Umgebung aufzunehmen und zu waWeren den Befehl erhalten hatte. Auch der Stadt rath schenkte in diesem Jahre der durch die beschriebenen Elementarschäden fast zu Grunde gerichteten Gegend sein besonderes Augenmerk, indem er zur Hintanhaltung neuer Einbrüche alle mög lichen

Verehrung ausgesetzt blieben. In der Kirche wirkten zur Verherrlichung des Festes hundert Musiker zu sammen, für welche der Chor durch ein angebrachtes Gerüste erweitert worden war.' Der Fürstbischof von Trient blieb nach der Feier noch einige Tage in Bozen; an der Prozession theil zu nehmen scheint er aber ver hindert gewesen zu sein, denn der genannte Mathias Helf schreibt: „Jhro hochfürstlich Gnaden sind den 27. Oktober vormittag umb 9 Uhr abgereist und hat sich anbey verlauten lassen

Vorsichtsmaßregeln traf und die Stadt- und Landbewohner für dies gemeinnützige Werk zu begeistern trachtete. Zu diesem Zwecke bewirkte er vor allem die

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 656 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
, für einen Zweck, sür einen Plan arbeiteten und sich abmühten, nämlich für die Verteidigung des Landes. „Herr v. Vintschgau kehrte, bemerkt deshalb ganz richtig Hepperger, beschämt über die ungerechten Vorwürfe von Lauigkeit, so er früher dem Magistrat gemacht hat, nach Meran zurück.' In die Verteidigung des Unterlandes und der Stadt Bozen griffen nach und nach wieder Männer ein, die sich in diesen Tagen großen Ruhm und unsterbliche Ehre erworben haben, so unter andern die beiden Frei-- herrn v. Giova nel

li, welche am 9. Juni wieder nach Bozen zurückkehrten, dann Herr v. Plattner, welchen die Bozner nach Salmn sandten, damit er die dort stationierten Landstürmer begleite, sie unterstütze und ermuthige, und besonders General Bu ol, welcher für die Stadt Bozen stets große Sympathien hatte und viele andere. Am 8. Juni spendete Buol der Stadt vielen Trost indem er dem Bozner Magistrat von Brixeu aus be richtete, daß er bis 11. Juni ein Bataillon Soldaten, nebst vier Kanonen zur Unterstützung des bedrängten Lei- mngen

nach Bozen Zu senden gedenke und bat zugleich den Magistrat ihn über die stets fortlaufenden Ereignisse schnellstens Zu benachrichtigen, wie er denselben Stadt--

worüber sich die Sturmmänner gewiß herzlich freuten. Als Herr von Vintschgau in Meran von der den Boznern drohenden Gefahr hörte, kam er eiligst Hie her „und staunte über den Gemeingeist, womit alle Bewohner zum Auszug beseelt waren.' Herr v. Vimsch- gau machte nämlich früher einmal der Stadt Vorwürfe, baß sie ihrer Pflicht in der Verteidigung des Landes nicht nachkomme, wurde aber sehr getäuscht, als er sah, wie alle: Männer und Frauen, Alte und Jungs, Reiche und Arme für ein Ziel

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 113 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
ID Wm Jahre seiner Regierung mit Urkunde vom 13, Jänner 1232 dem Adalbert Herrn von Wangen ein Haus in Bozen gibt, das „vor sich den Weg, hinter sich die Stadtmauer hat' — wo ist unbekannt, folgte Aldriget 1232—1247, em Edler von Campo. Wäh rend seiner Regierung fand m Bozen eine glänzende Versammlung statt, die uns über mannigfache Zu stände der Stadt ausklärt. Die Grasen von Tirol juchten nämlich immer mehr und mehr ihre Herrschaft auszubreiten; besonders strebten sie dahin, in der reichen

und möchtigen Stadt Bozen festen Fuß zu fassen, M die Herrschaft darüber Zu erlangen. Allerdings suchten die Für st bisch öse von Trient als Herren der Stadt diesem Streben und Treiben entgegen zu treten, allem die Grafen gaben nicht nach, und sollten auf einer Versammlung in feierlicher und öffentlicher Sitzung von beeideten Spruchmäunern drei Fragen entschieden werden: 1. Welche Gerichtsbarkeit hat der Graf von Tirol in Bozen? 2. Wer hat die Marktordnung, das Maaß und Gewicht für die Stadt zu bestimmen

in der Stadt stehe dem Grafen von Tirol wirklich zu und zwar geschehe dies alljährlich um Galli (16. Okt.) vor dem Alberbaum bei der Pfarrkirche; das Gericht

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 246 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Schwärmen die Heuschrecken und verleiteten überall, wohin sie marschirten, Schrecken und Elend. Den Heuschrecken folgte dann eine ruhrartige Seuche, die gerade in Bozens Umgebung ihr Unwesen trieb und vielen Menschen das Leben raubte. Die damaligen Chronisten wissen gar schöne Züge von aufopfernder Nächstenliebe und lieb reicher Krankenpflege, der sich der Welt- und Ordens-- clerus der Stadt Bozen hingab, zu erzählen. Die Leute schauten bei diesen Uebeln, die sie als Strafe Gottes betrachteten

, wieder aufwärts und riefen den Bater der Barmherzigkeit und den allmächtigen Gott allen Trostes an. Aus dieser Zeit haben wir deshalb auch mehrere fromme Stiftungen und Testamente zu verzeichnen. So errichteten die Edlen Hans und Conrad Ellinger im Jahre 1477 das Beneficium in St. Jacob, dafür erstattete dem Hans Ellinger, der auch Stadt- und Landrichter in Bozen war, die Bevölkerung Bozens und die von St. Jacob den herzlichsten Dank ab, den er auch verdiente. Erzherzog Siegmund berief, nach dem die Seuche

sich gelegt hatte und der größte Schrecken verschwunden war, um hl. Kreuz im Herbst (14. Sept.) 1473 einen Landtag nach Bozen zur Berathung der mißlichen Lage des Landes. Auch die Gefahr, ?. Siwcmicr: Die Stadt Bozen. ^

Kreuzer bekam man Waizenbrod in Menge. Dem Bozner Pfarrwiddum schenkte Siegmund 1475 einen großen Garten, der ehemals den Juden gehörte und wo sie auf einem Theile auch ihre Begräbnißstätte hatten; auch ertheilte er 1476 der Stadt das Privilegium des aus schließlichen Handels des aus Italien kommenden Oeles. Um diese Zeit schwang Gott Vater wieder einmal die Geißel des Erdbebens über die arme Stadt und suchte sie mit Krankheiten aller Art Heim. Im Jahre 1477 erschienen nämlich wieder in großen

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 272 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
, welcher in diesen Ge genden Güter hatte, gab ebenfalls seine Zustimmung und so wurde Bozen mit gutem und lichtem Trinkwasser versehen. Die Übereinkunft zwischen dem Bozner Stadt rath und Jacob Ebner wurde zu Bozen am Erchtag nach Huasi moäo (d. i. weißer Sonntag) 1520 getroffen. Kaum war diese Wasserfrage gelöst, als eine an dere den Boznern sehr große Schwierigkeiten bereitete. Im August 1520 litt nämlich Bozen mit Umgebung abermals durch eine fürchterliche Ueb erschwemm ung, die fast alle vorausgegangenen übertraf

in der schönsten Blüte stand. Neben diesem Unglücke traf unser Vaterland und darin auch die Stadt Bozen noch ein anderes, das aber eine viel größere Ausdehnung nahm, als das vor-

Trinkwasser zu verschaffen und leitete deßhalb die nörd lich von der Stadt am Fuße des Oberbozner Berges gegen Nunkelstein Zu beim sogen. „Krenzerhof' ent springende Quelle („Lichtbrunnen-Wasser') mit Erlaubniß des damaligen Hofbesitzers, Jakob Ebner, in die Stadt. Um aber das Wasser immer fortbeziehen zu können, beschloß der Stadtmagistrat dem Besitzer die Quelle abzukaufen, was im Jahre 1520 geschah und zahlte dafür dem Jakob Ebner ein für allemal 20 fl. rheinisch aus. Der Dominicaner-Convent

. Im Eisack- thale wurden Vieh, Leute, Häuser und Grundstücke hin weggeführt. Der ganze „Bozner Boden' wurde durch den Eisack vollständig unter Wasser gesetzt, die Talfer half wieder getreulich mit, so daß sie die ganze Griesner Gegend überschwemmte- Wege wurden zugrundege richtet und viele Brücken fortgeführt; unterhalb Bozen dehnte sich das Wasser von einem Berge zum andern aus. Welch' ein Unglück für die ganze Gegend! Man bedenke die Jahreszeit! es war gerade jene Zeit, in der alles auf den Feldern

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 271 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Roveredo behalten, Verona aber Mreten mußte. „Und furwar ich glaub', sagt Maximilians Chronist, Georg àchmair von Ragen, „daz in dem sechzehn jarigen krieg, den hanibal mit den Römern gefneret, nit mer Volk erschlagen worden sey. Got behuet uns hiefur vor einen soli chen krieg.' Noch während des venetianischen Krieges suchten die Bürger der Stadt Bozen das Franziskanerkloster, dessen Vorfahren beinahe 300 Jahre in der Stadt ihre segens reiche Thätigkeit entfaltet hatten, und die gegen Ende

, daß die ausländischen Kaufmannsgesellschaften Zum Schaden der inländischen Kaufteute auch außer der Zeit der Jahrmärkte fortwährend Handel treiben und verbot diesen Kaufleuten ihre Waarenlager außer der gewöhnlichen Zeit zu öffnen und Waaren zu verkaufen. Um diese Zeit wurde der Stadt Bozen noch eine andere Wohlthat zu Theil. Die alten Bozner bezogen das Wasser bisher entweder aus d^r Talfer, oder aus Ziehbrunnen, deren es in Bozen, wie ich früher be richtete, mehrere gab. Da aber das Talferwasser be sonders

zur Regenzeit bekanntlich sehr trübe ist und ein fast röthlich-braunes Aussehen bekommt, so trachtete der damalige Stadtrath von Bozen der Stadt ein lichtes

des 15. Jahrh. die Regelmilderungen der sogen. Conven- tualen oder Minoriten annahmen, welche ordnungsgemäß Capitalien und liegende Güter besitzen dürfen, der öster reichischen Franziskaner-Provinz zu übergeben, was dann 1514 auch geschah. Bier Jahre später 1518 erließ Kaiser Max mehrere Verordnungen, die für Bozen, als Handelsstadt, von großer Bedeutung sind. So hob er z. B. den dem Handel so nachiheiligen Einfuhrzoll für bestimmte Waaren auf, gab den Bozner Bürgern bereitwillig Gehör, als sie klagten

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 70 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
zwischen 1106 und 1110 in den Besitz von Bozen. Mit dieser Zeit beginnt nun die Herrschaft der Fürstbischöfe von Trient über die Stadt Bozen, die bis 1363 dauerte, die ersten Bischöfe von Trient als Herren von Bozen heißen: Gebhard 1106-1120, Adalpreti. 1120-1124, Altman, ein bairischer Graf, 1124—1149 und Arnold 1149—1154. Fürstbischof Gebhard ernannte den mächtigen Grafen Albert von Tirol Zu seinem Schirmvogt und übertrug ihm die Wahrung der Rechte seines Fürstenthums und des neuen Gebietes von Bozen

hervorgingen, die unter dem Vmsitze eines „Hofrichters' oder „Landeshaupt- ?. Silicone? : Die Stadt Bozen.

seines hohen Schützlings vertreten, der Bischof aber dann sein geistliches Amt um so leichter verwalten konnte. Solche Vögte hatten nun auch die Fürstbischöfe von Trient. Zur Zeit Kaiser Heinrich V. (1106—1125) saß nun auf dem bischöfl. Stuhl in Trient Gebhard 1106 bis 1120, welcher früher des Kaisers Kanzler gewesen. Durch den allvermögenden Schutz des Kaisers, durch die Streitigkeiten, welche Graf Friedrich von Bozen mit den Nachbargrafen auszufechten hatte, begünstiget, ge langte Gebhard

. Im Jahre 1111 er schienen zu Bozen Bevollmächtigte der großen Thal gemeinde „Fl e im s' und verlangten vom Bischof Gebhard und dessen Vertretern die Verbriefung und Bestätigung ihrer Freiheiten und Rechte, was durch die in lateinisch-longobardischer Sprache abgefaßten Ver träge Atàrài' genannt, geschah. Ebenso finden wir bereits um das Jahr 1124 die ersten Spuren der adeligen Hofrechte zu Bozen, aus denen sowohl die später berühmt gewordenen Adelsgerichte, als auch die ständischen Berfasfungen

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 8 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Namen mit einigen Erklärungen einfach hin, dann kann jeder als richtig annehmen, was er als solches erkennt; aus diese Weise kommt Keiner mit einem Andern in Streit. Die verschiedenen Namen lauten : àuxars, ?0?èmunum, LoZAnuM z ?Ì88oàm, Lau- ?arum, kurzum, Vo1?3iw, LulZNnum, Bötzen, Bozen u. s. w. Ueber diese Namen exist!ren nun verschiedene Erklärungen: Der Franziskaner ?. Ferdinand Trojer (f 1652) meint in semer Chronik der Stadt Bozen, daß öt'znmim vom italienischen Wort der «Ziehbrunnen

, wo es sich mit dem Eisackthal verbindet, liegt, also „Schluchtmstadt'. Wann diese Stadt, deren Namen noch viele, viele andere Erklärungen hatte, gegründet wurde, ist uns auch unbekannt, weil man ja eine Stadt nicht an einem Tage baut, sondern ihr Entstehen ein allmähliges ist. Des Zusammenhanges wegen ist es deßhalb nothwendig, jene Ereignisse hier kurz zu schildern, die sich wirklich in der Gegend von Bozen, im Eisack- und Etschthal zugetragen haben, um so die allmählige Entwicklung der Stadt rechtfertigen

' herkäme, weil in der Stadt und Um gebung mehrere Ziehbrunnen waren : einer im Fran- Ziskanerkloster, einer in der Oettlischen Behausung, einer im alten Schloß Marötsch, einer in Neutsch, einer in der Burg Pradei, jetzt Kloster Gries. Steub meint, der Name sei etruskisch und hieße früher Vol- 8uii!i, dann Và.ittn, daraus LàgnA, dann Lol- sanum. ?. Justinian Ladurner (f 1374) glaubt, der Name komme von àuxane oder her d. h. Schlucht, weil die Stadt am Ausgange des Sarnthales

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 698 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
widersetzen solle, was jedoch nicht geschah. Obwohl die Stadt Bozen ihre sämmtlichen Gewehre und Waffen auszuliefern verhalten wurde und die bei den in Bozen anwesenden Generäle Peyri und Vial eine Erhebung gegen die französische Regierung mit Gewalt zu unterdrücken trachteten, wollten sich die um Bozen herum aufgestellten Compagnie» der Landesver- theidiger weder auflösen, noch sich zurückziehen. Erst als sich am 10. November die Nachricht verbreitete, der ehemalige Obercommandant von Tirol, Andreas

am Tische der freigebigen BoZner essen und trinken wollten! „Der Brodmangel, sagt deshalb der Stadtrath v. Hepperger, war so groß, daß mit zwei Varonesern ein Contrakt über 3000 Säke Weihen und mit der Stadt Trient ein Accord wegen täglicher Einlieserung von 5000 Stück Commiß-Brod à 5 kr. unter Bürgschaft der Rathsglieder und einzelner Privaten abgeschlossen Worden'. Am 9. November wirbelten zu drei verschie denen Stunden des Tages sämmtliche Trommeln der anwesenden Soldaten, welche unter Ohren

betäubendem Getöse die Stadt durchzogen. Jedesmal wurde an ver schiedenen Plätzen und in verschiedenen Gassen der Stadt eine Aufforderung beider Generäle bekannt gegeben, welche die Auslieferung sammtlicher in der Stadt sich befindlicher Gewehre und zwar bei schwerster Strafe befahl. Nur mit großem Widerstreben wollte man diesem Befehle, den der Magistrat durch ein gedrucktes Plakat noch verschärfen mußte, nachkommen, weshalb in der Stadt Stimmen laut wurden, daß man sich einem solchen Ansinnen mit Gewalt

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 967 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
liches Gefunkel nach allen Richtungen hinaus. So endete dieser Tag als ein wahrer Jubel- und Freuden tag für die Bevölkerung von Bozen und Umgebung und seit diesem Tage erhellten bis jetzt allnächtlich G a s- flammen die Straßen und Plätze der Stadt, bis vielleicht auch dieses Gaslicht dem elektrischen weichen muß. Vom Kriege, den Oesterreich im Jahre 1366 gegen Preußen und Italien führte erwähne ich nur im kurzen, was die Stadt Bozen mit Umgebung betrifft. Bereits am 13. Juni wurde in Bozen

e n - Sarnthal unter ihrem Hauptmann Ritter von Goldegg in der Pfarrkirche am 21. Juni leistete, war sehr ergreifenb und erbauend. Während sich auf diese Weise Bozen zum Kampfe rüstete, er fochten die braven Oesterreicher unter Erzherzog Albrech t bei Cu sto zz a am 24. Juni einen glänzenden Sieg über die Italiener und nahmen dabei sehr viele gefangen, die theilveise auch nach Bozen geführt wurden. So langten am 26. Juni Abends 1000 gefangene Mann mit 40 Offizieren in der Stadt an, wo auch die bei Custozza

die Schule am Gym nasium geschlossen, weil das Gebäude zu einem Mi- litär-Feldspitale eingerichtet wurde. Am 15. Juni feierte man dann laut „Südtiroler Volksblatt' Nr. 49 im Garten Schgmffers einen „Abschiedsgrüß an die SchAtzeneompagni e von Bozen', wo es recht heiter und lustig, patriotisch und begeistert herging und wo auch Propst Thaler erschien, „seinen Pfarrkindern noch Lebewohl zu sagen'. Die Ablegung des feierlichen Hsndgelöbnisses, welches die L a ndessch ützen - Kom- p ag ni e Boz

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 985 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Im Jahre Seite 1227 Überschwemmung . . . . 104 1230 Einweihung des Kirchleins bei Greisenstein 106 1234 Eine feierliche Sitzung 'vieler Ritter und Grafen in Bozen . . . . . 108 1240 Trockenheit . . : . . 112 1242 Erwähnung des Franziskanerklosters . 116 1257 Eine Verhandlung in der St. Andreaskirche 120 1272 St. Justina'erwähnt . . . 117 1276 Die Dominikaner in Bozen . . IM 132 1277 Gf. Meinhard v. Tirol bekämpft Bozen 134 1277 Erwähnung der Stadtthore . . . 135 1291 FeuerSbrnnst in Bozen

. . . 138 1292 Eine Gerichtsverhandlung in Bozen ' 140 1313 Bozen als Handelsstadt . . . 145 1314 Der Kuntersweg 146 1314 Erwähnung vieler Edlen aus und um Bozen 150 1315 Der sel. Heinrich von Bozen . . 151 1321 UchrecklicheS Ungewitter in Bozen . . 156 1326 Ueber den Kuntersweg. . . . 161 1331 Ein Erdbeben in Bozen . . . 161 1337 Ueberschwemmung .... 162 1338 Heuschreckenplage . . . . . 165 '1339 „ ... . 168 1340 „ ..... 170 1348 Erdbeben ...... 173 1349 Der schwarze Tod . . . .173 1363 Bozen

wird habsburgisch . . . 189 1374 Herzog Albrecht III. in Bozen . . 193 1376 Urkunde über den Thurmbau der Franzis kanerkirche in Bozen . . . . 196 1377 Leopold III. in Bozen .... 194 1383 Leopold Iti. bestätiget einen Freiheitsbrief 200

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 996 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
beschlossen ' wurde. (Franziskaner-Archiv). Ferner aus dem Stadt archiv von Bozen: Die Acten des Bozner Siadtmagistràs vom Jahre 1500 an. Das Nathsprotokoll der Stadt Bozen vom Jahre 1566 an. Die Rechnungen über das städtische Occonomimm beginnend mit 1484. Verleihungen und Urkunden über das städtische Weg- 'gefäll, die Brücken- und Pflastermauth. Landesherrliche Verleihungen über städtische Lehen des Weinmesser-, Ballenträger- und Auflegeramtes. Die landessürstlichen Verleihungen und Privilegien

der Stadt Bozen, Taxbestimmungen, Maaß- und Ge- wichtsregulirungen. Acten und Urkunden über den Handelsbestand. Die Acten über die Wasserbauten in Bozen. Die Acten über die Sanitätsangelegenheit der Stadt. Feuerver ordnungen. Bettler- und Saltnerverordnungen. Urkunden über Volksanfstände, Aufwiegelungen und Brandlegungen .

Den Revers des Adam Ranigler, Koller auf Birgt, vom Jahre 1662 — wegen der Mgilikirche. lArchen- Verwaltung.) Eine ähnliche Urkunde für die Kirche in Wayneck von Jakob Renner vom Jahre 1684. (Kizchmverwaltung). Ebenso eine Urkunde für St. Vigili in Way neck von Georg Werner von Jenesien vom Jahre 1766. (Kirchen- Verwaltung). Eine Fassion der Kirche zum hl. Vigilius vom Jahre 1767. (Kirchenverwaltung). Eine Urkunde vom Jahre 1376, worin der Ausbau des Thurmes der Franziskanerkirche in Bozen

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