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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
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1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 265 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
V, Yon Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Fakfcorat. 1578—1620. 253 sprach für das Kleingeld, und so blieb Ferdinand auf seiner Anordnung bestehen. Für ihn gab es eben nur ein ausschlaggebendes Argument: der dringende Bargeldmangel des Augenblicks, unter dem. er sein Leben lang zu leiden hatte, und eben damals mehr als je. Machte er doch, um neue Einnahmequellen zu erschließen, der Regierung den wenig fürstlichen Vorschlag, sie solle unter der Hand durch den Münzverwalter Taler

zu 70 kr. verhandeln lassen, dabei aber den Anschein wahren, als ob das der Münzverwalter auf eigene Faust tue. Und die Regierung ging darauf ein, obwohl sie die schwersten Bedenken gegen solche valutarische Machenschaften äußerte und überdies sich keinen großen Gewinn daraus versprach. So wurden nun wohl Taler geschlagen, aber die Gewerken bekamen nichts davon zu sehen. Schließlich sah sich sogar Reislander veranlaßt, die erneuten Klagen der Gewerken darüber zu unterstützen. Erst als darauf bin die Regierung

am 20. November 1585 erneut beim Hof vorstellig wurde, erhielten die Gewerken wenigstens zur Hälfte Bezahlung in Talern und bald, wie es scheint, noch mehr. Wenigstens hören wir von da an von keinen weiteren Beschwerden, bis dann die Talerbezahlung von einem andern Streitpunkt aus Anlaß zu erneuten, nicht mehr endenden Reibereien wurde 33 . Ich habe bei all diesen Meinungsverschiedenheiten vor allem. den Standpunkt der Regierung eingehend behandelt; denn er ist von grund legender Bedeutung für die Beurteilung

der ganzen Tiroler Bergbau- politik überhaupt. Man war meines Erachtens bisher allzuleicht geneigt, in dem Kampf der amtlichen Stellen gegen die Gewerken nur die heilige Notwehr gegen die Ausbeutung des Landes und Volkes durch fremde Kapitalisten zu erblicken, und zweifellos lag auch schon damals beim Erzherzog und der Regierung das Bestreben vor, sich diesen Anschein zu geben. Es soll auch hier keineswegs geleugnet werden, daß der Kampf der Regierung mehrfach mit dem Selbsterhaltungstrieb des Tiroler

Volkes zusammenfiel. Allein beides war nicht dasselbe, und es war ein kluger Schachzug der Függer, daß sie den Erzherzog in ihre eigenen Reihen als Großgewerke zogen und dadurch zwangen, Farbe zu be kennen. Wo immer seitdem die Regierung sich zum Standpunkt der Gewerken bequemt, kehrt auch stets die eine Begründung wieder, auf ■die sich alle andern Gründe letzten Endes zurückführen lassen: der Erz herzog sei ja selbst Gewerke. Der einwandfreieste Beleg dafür ist wohl folgender : Anfang 1585

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 201 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
wurde dieses Angebot unter Umgehung der Regierung unmittelbar, und zwar vertraulich, dem Hof zugeleitet, denn nur dort, wo man ja den wahren Bergbauverhältnissen unvertraut gegenüberstand, konnte eine solche Schönfärberei auf fruchtbaren Boden fallen. In der Tat schien man bei Hof das Angebot günstig zu beurteilen, ja man führte sogar ins Feld, daß dadurch an Ruedl, der dann in landesfürstliche Dienste zu übernehmen sei, eine wertvolle Kraft gewonnen werde! Durch die vorzeitige Weitergabe

des „vertraulichen' Angebots an die Regierung scheint es dann unter den Tisch gefallen zu sein. Aber gerade der Umstand, daß die Jenbacher alles so im rosigsten Licht darstellten, beweist doch, wie ernst es ihnen war mit der Absicht, den Handel loszuwerden. An dieser Absicht, ja an der Bereitwilligkeit, sie mit Opfern durch zuführen, dürfte also kein Zweifel mehr bestehen. Es erhebt sich mithin die weitere Frage, weshalb ihnen dann die Regierung den Bergbau nicht abnahm. Fürchtete sie, von allen Regalien

sich die Jenbacher mit Ratenzahlungen eben aus diesem Rein gewinn begnügen wollten. Die Lösung dieses Rätsels gibt uns nun die Regierung selbst mit erfreulicher Offenherzigkeit; Man hoffte, die Ge werken würden im Laufe der Zeit noch so mürbe, daß sie mangels eines Käufers den Betrieb von selbst im Stiche lassen und dieser so dem Fürsten als herrenloses Gut anheimfallen werde! Das einzige Bedenken, das die Regierung hiergegen äußerte, war die Befürchtung, die Gewerken möchten in diesem Fall sich noch möglichst

durch Raubbau schadlos halten und die zu erwartende Beute entwerten. Das eine zu erreichen, das andere zu vermeiden, darauf war jetzt die ganze Taktik der Regierung eingestellt, daher auch ihr plötzliches warmes Eintreten für die Über-

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Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 198 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
186 IV. Von der Jenbacher Gründung bis zu Katzbecks Ausscheiden, 1565—1578. Höchst beachtenswert ist nun vor allem das nachfolgende Gutachten der Regierung über die verschiedenen Möglichkeiten einer Erledigung : die eine sei, daß der Fürst alles aufkaufe und so alleiniger Gewerke werde. Bei diesem Gedanken nun entdeckt die Regierung auf einmal selbst alle die Schwierigkeiten im Bergbau, die sie bisher, bequem hinter der Verantwortungslosigkeit ihrer paar Gruben verschanzt, den Ge werken

hartnäckig abgestritten hatte. Diese Verantwortungslosigkeit zu brechen, das war ja der letzte Sinn des zweiten Vorschlags der Jen bacher, nachdem ihr erstes Angebot zurückgewiesen war. Sobald nur einmal die Frage, ob die Regierung selbst im Bergbau mit-leidend und -entscheidend weiden sole, vor ihr aufsteht, sinkt ihre ganze 20jährige Argumentation gegen die Gewerken wie ein Kartenhaus in sich zu sammen, alles, was die Gewerken seit Jahren der Regierung vorgehalten haben, hält

sie nun selbst dem Erzherzog vor ! Es kommt aber noch interessanter: der Fürst als Alleingewerke erscheint ihr auch aus anderen Gründen «seer hoch bedennckhlich; dann niemanndts gern neben Eur Fr. Dt. als herrn vnnd lanndtsfürsten pawen, sounder ain yeder dise beysorg bete, Eur Fr. Dt. oder dero regierung vnnd camer anstatt Eur Fr. Dt. wurden ime zu schwer vnnd vberlegen sein vnnd müessten sich in zuetragenndten fällen der vngnad besorgen». Ebenso würde hier am Falkenstein kein Mensch mehr neue Gänge suchen

, auch erfindung vnd perckhwerchs recht ist». So also beurteilt die Regierung selbst die Einschätzung des obersten Bergherrn beim Knappenvolk! Dabei erklärt sie ausdrücklich, dies sei nicht nur ihre Meinung, sondern es werde auch „etwa davon geredet'. Allem nachdem sie nun einmal die ehrliche Sprache gefunden hat, wollen wir sie weiter hören: Der Erzherzog, meint sie, müsse anderseits doch ales tun, um die Bergwerke zu erhalten; denn er beziehe allein von ihnen gegen 60.000 fl. jährliches Einkommen

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 116 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
machte. Als schließlich die Regierung zum Abbruch der fruchtlosen Verhandlungen drängte, konnte sich die Synode nicht dazu entschließen; denn «sein die gwerckhen trutzig, gleiehwol acht man nit, das sy den perg vnerpaut lassen; aber solches pawen werden sy sonder zweifl allein dermassen thuen, wie es inen gelegen, vnd nit, wie das des pergs notturfft erfordert». So wählte man schließlich den Ausweg an den König, der dann am 29. September den oben erwähnten Entscheid traf. Die Gerechtigkeit erfordert

die Bemerkung, daß allerdings auch die Berechnungen, Angaben u. dgl, der Regierung, die ja hier durch aus Partei war, nicht ohne weiteres als bare Münze hinzunehmen sind, wie wir überhaupt bei Beurteilung der Tagung nicht aus dem Auge verlieren dürfen, daß unser ganzes Wissen davon aus Regierungsquelle stammt. So ist gerade das einzige, was Hirn 87 und, wohl ihm folgend, Isser 88 aus den Protokollen mitteilten, nämlich die Berechnung, daß die Gewerken 1556 allein aus dem Pfennwerthandel mindestens 20.000

fl. Reingewinn gezogen hätten, doch wohl eine Übertreibung, um so eher als die Regierung selbst auf dem Umschlag des betreffenden Auszugs vermerkt, dies sei «allain ain Nota vnd der parthey nit zuezu- stellen». Man braucht deswegen noch lange nicht das sittliche Pathos, mit dem die Gewerken ihren Pfennwerthandel verteidigten, ernst zu nehmen. Allein als sie sich bereit erklärten, ihn der Regierung von Herzen gerne abzutreten, da blieb diese doch ebenso die Antwort schuldig wie umgekehrt die Gewerken

auf das Anerbieten der Regierung, ihnen ihr ganzes Silber zu dem Preis von 10 fl., den sie als Marktpreis angegeben hatten, in der Haller Münze abzunehmen. Leider sind wir nicht in der Lage, für die letztgenannten Jahre eine ähnliche Erträglichkeitsübersicht aufzustellen wie für die Jahre 1548—55, da wir über die Gewinnverteilung seit 1555 fast gar nichts erfahren. 1558 wurden 50.000 fl. in Abschlag auf den Gewinn von 1556/57 dem Augsburger Konto gutgeschrieben 89 , da aber in eben diesen Jahren

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Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 187 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
Steuerbelastung zugunsten der Hofkasse vertrug und seiner seits wieder den schwerkämpfenden gewerblichen Mittelstand wirt schaftlich heben und so steuerfähig machen konnte. Während wir so beim Fürsten eine kräftigere Stellungnahme gegen den gewerklichen Standpunkt feststellen können, machte sich 9 wie schon angedeutet, bei der Regierung und Kammer ein Umschwung gerade in umgekehrtem Sinn deutlich bemerkbar. Yor der Jenbacher Gründung sahen wir die Taktik, die sie gegen die Gewerken anwandte, immer fester

stellten wieder eine Macht dar, über die man sich wohl ärgern, nicht aber hinwegsetzen konnte.. Dem Landtag kam das natürlich sofort wieder verdächtig vor. Im Januar 1567 drang er erneut darauf, die Regierung solle nur aus Tiroler Landsleuten zusammengesetzt sein, und fügte bezeichnenderweise noch hinzu, es solle keiner im Hofrat oder in der Kammer verwendet werden,, der einer Handels- oder Gewerbegeseilschaft angehöre. Ja er forderte sogar einen Ausschuß aus seiner Mitte zur Überwachung der Regierung

in besonders wichtigen Fragen. Der Argwohn, daß das Verhalten der Regierung auf Bestechung durch die Gewerken zurückzuführen sei, ist unverkennbar. Dennoch dürfte diese Annahme in der Hauptsache fehl gehen. Das Bestimmende für die Regierung dürfte zweifellos in einem notgedrungenen Sich-beugen vor dem tatsächlichen Machtfaktor der Jenbacher Gesellschaft zu suchen sein, dem Bestreben, durch vermit telnde Stellungnahme zwischen ihr und dem Hof einen vorzeitigen Bruch mit seinen bedenklichen Folgen

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 314 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
302 V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Faktorat. 157B—1620. Auch im 17. Jahrhundert nahmen die fuggerisehen Abbaumaß nahmen ihren Fortgang, Am Erbstollen wurden immer weitere Schächte in der Tiefe aufgelassen, nachdem die tiefsten schon längst unter Wasser standen. 1610 kündigten die Fugger den berühmten Fuggerbau bei Kitz bühel auf, worauf die Regierung eine Abordnung zu seiner Besichtigung entsandte 86 .1615 ließen sie wegen zu geringen Silbergehalts 6 / 4 am Geyr, dem bedeutendsten

Bergwerk im Rattenberger Bezirk, auf, wodurch 14 Arbeiter und 25 Lehenhäuer brotlos wurden. Die Regierung hielt ihnen das vor, weigerte sich aber doch, die herrenlosen Anteile auf sich zu nehmen 87 . Die restlichen 13 / 4 , die die Fugger dort noch hatten, sagten sie beim Hinlaß 1618 ebenfalls heim 88 . An Neuerwerbungen stand diesen Betriebseinschränkungen nur der 1605 aufgeschlagene Bergbau in der Palleiten oberhalb des Falkensteins gegenüber, wo die Fugger nebenden Kirchbergern, die dort die Hälfte

durch einen kühnen Schritt, einen „Streik', den gesamten Tiroler Bergbau in Frage stellen und so die Regierung auf die Kniee zwingen, — oder den aussichtslos gewordenen Handel liquidieren: das mußte dann aber gleichfalls in einem großen, raschen, wenn auch verlustreichen Zug ge schehen. Man mußte — um beim strategischen Bild zu bleiben — Terrain opfern, um die Loslösung vom Feind zu ermöglichen. So aber brachten die Fugger weder zu einem Generalangriff, der alles auf eine Karte setzte

, noch auch zu einem entschlossenen Rückzug die Kraft auf. Sie stellten den Betrieb nur zögernd ein, wenn hier oder dort ein paar Gruben allzusehr ins Verbauen kamen, eine Notwendigkeit, die durchaus in der Natur der Sache lag und der sich auch die Regierung bei ihren Teilen nicht mehr ganz verschließen konnte. Wo sich die Fugger aber wirklich zu größeren Einstellungen entschlossen, waren diese doch nie so groß und umfassend, daß die Regierung nicht in der Lage gewesen wäre, die Gruben, die sie noch nicht auflassen

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 324 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
noch eine ansehnliche Summe abgehe, so daß der Gewinn im Vergleich zum Anlagekapital gering sei 123 .1582 gaben sie den Überschuß am Rörerbühel mit 16000 fl. an, davon seien noch fast 9000 fl. für Dienerbesoldung und Silberrückstände im Kupfer ab zuziehen, es bleibe also «ain schlechts vorstenndig» 124 . Trotzdem, und obwohl die Regierung die alten Zuschüsse anempfahl, wurde 1583 die Pauschalbeihilfe ganz gestrichen. Die Lage hatte sich allerdings in diesem Jahr leicht gebessert 125 , als jedoch 1584 bei vermehrten

Kosten der Er trag wieder zurückging, wurden sie erneut bewilligt, ja die Regierung befürchtete, die Gewerken würden sich damit nicht zufrieden geben, und empfahl für diesen Fall „eine Kommission oder, anderes' 126 . Anstatt dessen wurden sogar die 1000 fl. wieder verweigert. 1585 wurde der Rörerbühel von einer schweren Feuer staunst heimgesucht. Die Regierung fand freilich, daß diese auch wieder ihr Gutes gehabt habe, insofern die Knappen sich um des Broterwerbs willen über die Aufarbeitung

der Haldenerze machten und dabei ziemlich gut gefahren seien 127 . Es ver blieb daher bei der bisherigen Gnad und Hilf und ebenso in den folgenden Jahren, obwohl die Regierung selbst bei jedem Hinlaß wieder auf das Mißverhältnis zwischen wirklichem Reingewinn und Anlagekapital, auf das Risiko usw. hinwies. Alle Beschwerden der Gewerken blieben frucht los, ja die Regierung schrieb dem Erzherzog meist schon im voraus, daß sie erfolgen würden, und empfahl, sich nicht daran zu kehren. Sie hatte 125 Vgl

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 318 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
306 V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu True fers Fakt ora t. 1578—1620. Tisch. Nur einmal, nach. 1611, wurde sie vorübergehend gewährt als Anerkennung ihrer humanen Haltung während der letzten Teuerung. Nicht ganz so leicht hatte es die Regierung in den Streitfragen, die mit der „Regierung am Berg', also in erster Linie mit dem Verhältnis zur Arbeiterschaft zusammenhingen. Im Mittelpunkt stand hier natür lich der Zwist wegen des Scheidwerks. Trotz der erneuten Vertröstungen von 1596 brachte

die Regierung Marx Fugger bei den nächstjährigen Hinlaßverhandlungen dahin, daß er sich für diesmal noch mit einerlei Scheidwerk einverstanden erklärte. Das scheint jedoch gar nicht im Sinne des rücksichtslosen Wolf gang Zäch gelegen zuhaben, und er g ing daher daran, die Frage auf seine Weise zu lösen. Als Hebel benützte er dabei die schwierige Frage der Versehung der Knappschaft mit Lebens mitteln, in der, wie wir sahen, die Függer immer noch am unentbehr lichsten waren. Den Charakter des Trucksystems

wisst, ich auch nachuolgen» 106 . Dazu kam noch, daß die ewigen Einfuhrschwie rigkeiten für Getreide und Unschlitt gerade um die Jahrhundertwende wieder besonders krasse Formen angenommen hatten. Schon beim Hin laß 1597 erhoben die Jenbacher sowohl als Gebhard laute Klage darüber 107 noch bitterer klingen die Beschwerden der Regierung selbst, die sie am 19. Januar 1600 an den Kaiser sandte 108 , und worin sie auch bestätigt, daß den Gewerken eine Preisermäßigung unmöglich zugemutet werden 105

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 75 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
waren. Unter diesem Gesichtspunkt wollen auch die damals immer wiederkehrenden und von der ganzen späteren Ge schichtsschreibung übernommenen Klagen über den „Raubbau' der ausländischen Gewerken befrachtet sein. Daß um die Mitte des 16. Jahr hunderts von einem solchen noch keine Rede sein kann, beweist das wiederholte Zeugnis der Bergbeamten sowohl als auch der Regierung. Als aber die Kapitalsrente ihres Tiroler Handels immer bedenklicher sank, da war ihnen eben auch das Hemd näher als der Rock; es blieb ihnen nur übrig

, sich entweder vom Bergbau überhaupt zurückzuziehen oder dessen Erträglichkeit irgendwie wieder hinaufzuschrauben. Daß wenigstens die Fugger den ersteren Weg mehr als einmal einzuschlagen suchten, wissen wir bestimmt, verlegt wurde ihnen dieser durch den Hof und die Regierung, wie wir noch sehen werden. Schon 1548 wies die Regierung in einem Gutachten darauf hin, daß man es der Gnad und Hilf wegen zu einem Brach mit den Gewerken unter keinen Umständen kommen lassen dürfe. «Dann solten sy am Valckhenstain

, auch nit ains jeden thuen, sein guet vnnd gellt allain auf guet glückh in den perg zu steckhen vnnd zu wagen. » Die Regierung war also der Ansicht, daß der Bergbau im Interesse des landesfürstlichen. Einkommens nicht eingeschränkt oder gar eingestellt werden dürfe, zu seiner Fortsetzung aber nur die ausländischen Gewerken genügend Geldkraft besaßen. Wollte sie trotzdem diesen die Möglichkeit zum lebensfähigen Weiterwirtschaften nicht zubilligen, so laßt sich dieser negative Standpunkt

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 316 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
304 V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Faktorat. 1578—1620. jeweils dem augenblicklichen Zwang der Verhältnisse Rechnung, und selbst das offenbar nur zögernd und widerstrebend. Mit jeder Grube aber, die sie aulließen, schwächten sie anderseits ihre wirtschaftliche Macht in Tirol, büßten sie an Einfluß und „Regierung am Berg' ein, verloren die Behörden und namentlich die Kammer ein Stück Interesse daran, sie zu schonen oder Rücksicht auf sie zu nehmen, und so zer bröckelte mehr

erfahren wir, daß die Fugger ihr Kupfer „hoch anbrächten' 98 , 1601 war nach Aussage der Regierung die Nachfrage nach Kupfer so groß und der Preis so hoch, daß ein schädigender 'Wettbewerb zwischen dem Tiroler und ungarischen Kupfer nicht zu befürchten stand'. Trotzdem wollten die Fugger gerade diese Lage nach Möglichkeit ausnützen, um den Kupferpreis in Italien, ihrem damaligen Hauptabsatzland, hinaufzutreiben; daher war auf Zächs Drängen schon 1601 die Tiroler Grenze für ungarisches Kupfer gesperrt

worden, und am 1. Dezember 1601 befürwortete die Regierung ihre Sperrung auch fürs nächste Jahr, um den Fuggern wenigstens in einem Punkt zu Willen zu sein, obwohl sie sich dadurch etliche hundert Gulden Zolleinnahmen entgehen sah. In allem übrigen aber blieb sie unerbittlich. Die Forderung nach Erhöhung der Sonderzulage für den Erbstollen wurde standhaft abgelehnt, seit 1598 machte man sogar Miene, die bis herigen 2000 fl. zu kürzen, so daß die Fugger ihre Gesuche auf deren Weiterbewilligung

beschränken mußten. Ebenso schlug die Regierung das alljährlich wiederkehrende Verlangen nach einer „Steigerung des Silberkaufs zu Hall' und einem Nachlaß am Kupferzoll rundweg ab. Einen besonderen Streitpunkt, der dann bis zum Ende des Handels überhaupt nicht mehr zur Ruhe kam, bildete die Talerzahlung in der Haller Münze. Wir müssen hier kurz auf früher Gesagtes zurückweisen. 1577 war den Gewerken infolge des „Falls in der Münze' eine „Silber- Steigerung' auf 12 fl. 24 kr. für die Mark bewilligt worden

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Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 95 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
II. Von der Auslösung bis zur Jenbacher Gründung, 1548—1565. 83 suchte die Regierung schon am 23. August 1548 mit allen Tiroler Schmelzhexren zu einem Abkommen zu gelangen, wonach sie alles Frei- und Kaufsilber in die Münze liefern sollten; natürlich blieb es bei der Anregung, die Gewerken schickten zu den Verhandlungen nach Schwaz Vertreter ohne jede Vollmacht. Am 13. Sept. wiederholte daher die Regierung ihren «fürslag von wegen abkauffung der silber» 56 und fügte auch schon bei, der König

zwischen Gewerken und Regierung. Noch aber war eben die Macht auch jener zu bedeutend, als daß sich der König einfach darüber hätte hinwegsetzen können. Daher suchte die Regierung vor allem einmal den Rechtstandpunkt zu lockern, indem sie bei den Gnad- und Hilf verhandlungen (siehe oben!) dem König riet, auf jeden Fall den Ver merk wegen des freien Verfügungsrechts über das Gnadensilber weg zulassen und dafür einfach zu setzen, „daß man ihnen die Hälfte ihres Silbers aus Gnade verabfolgen lasse

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Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 322 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
nur noch eine einzige fuggerische Forderang, die Erhöhung von Gnad und Hilf , die infolge der Geldentwertung immer geringer geworden war, auf der Tagesordnung. Jetzt aber ließ sich die Regierung nicht mehr verblüffen. Zunächst erhielten die Jenbacher auf ihr Gesuch über haupt keine Antwort, und alsNieferl immer dringender Bescheid heischte, forderte sie ihn am 11. Dezember 1615 auf, erst einmal sich zu erklären, ob er die Drohung wegen der Hinlaßsperrung nur von sich aus geäußert oder ob er hier auf Befehl

seiner Herren gehandelt habe. Zwei Tage darauf kommt bereits Nieferls Antwort und mit ihr der Rückzug: die Gegendrohung der Regierung, daß eine Sperrung des Hinlasses nicht geduldet, «sondern da es ie änderst nit sein mügen, letstlichen aus landtssfürstlieher macht fürgriffen» werde, hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Im Einvernehmen mit seinen Herrn erklärte Meferl, den Hin laß nicht sperren zu wollen. Wohl setzte er hinzu, er habe ausdrücklichen Befehl, falls die Entschließung bis dahin

noch nicht eingetroffen sei, laut dagegen zu protestieren und sich «in hauen vnd pauen » auf keine bestimmte Zeit zu verpflichten, geschweige denn auf ein ganzes Jahr, sondern nur ein Provisorium vorzunehmen. Allein all das sollte doch nur die tatsächliche Niederlage der Fugger beschönigen und wurde auch von der Regierung gar nicht anders aufgefaßt. Ein persönliches Schreiben an die Fugger nach Augsburg hatte zur Folge, daß — abgesehen von ein paar aufgekündeten Vierteln am Geyr — alles blieb wie es war 116

. Man vergleiche nun dieses überlegene, siegessichere Auftreten der Staatsgewalt mit ihrer Ängstlichkeit und Ratlosigkeit von 1596, ver gegenwärtige sich daneben den umgekehrten Wandel in der Haltung der Fugger, — und es wird jedem der Umschwung der Lage während dieser 20 Jahre einleuchten. Besonders deutlich kam dieser noch zum Ausdruck in jener Sache, von derer vielleicht seinen Ausgangspunkt ge nommen hatte: in der Frage der Kupferkontrakte, die die Regierung mit den Abnehmern des Kupfers

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 191 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
wiederholt er Ersuchen und Versprechen in nachdrück lichster Weise. Möglich, daß dadurch eine gewisse äußerliche Verträglichkeit wieder hergestellt wurde, aber der Haß hielt vorläufig noch ungeschwächt an. Man lese nur die sehr umfangreiche Denkschrift der Schwazer Berg offiziere an die Regierung vom 12. April 1568 über eine neuerliche Beschwerdeschrift der Jenbacher, die sich offenbar mit denen des Vor jahres im wesentlichen deckte 19 . Auch ins nächste Jahr scheinen sich die Reibereien

noch hineingezogen zu haben. Am 14. März 1569 sah sich die Regierung veranlaßt, einen Entscheid wegen der richterlichen Zuständig keit des Berg- bzw. Landgerichtes zu Schwaz über die Diener der Ge- 18 P. A. XIV, 816. Aus ihrer einleitenden Entschuldigung, sie seien erst so kurz beim Berg, daß sie vielleicht noch nicht genügend Einsicht hätten, um ein erschöpfendes Gutachten abzugeben, dürfen wir übrigens wohl schließen, daß der Fürst bzw. die Regierung selbst vor dem Mittel einer völligen Neubesetzung

der Schwazer Bergbehörden nicht zurückschreckten, um am Falkenstein einen modus vivendi zu schaffen. Trifft dies zu, wurden wirklich die alten, von der Regierung gegen jeden Schuldverdacht verteidigten Beamten dem lieben Frieden geopfert, so beleuchtet dies greller als irgend etwas das gewaltige Anwachsen der gewerkBchen i|ueht infolge der Jenbacher Gründung.

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 320 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
308 V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Faktor at, 1578—1620. Willen des fuggerischen Paktors aus, und Zäcb. war gerade der rechte Mann, um daraus Kapital zu schlagen. Er tat dies in der Scheidwerks- frage, auf die ich damit zurückkomme. Am 20. November 1598 schrieben Gebhard und Stuppauer der Regierung in einem Bericht u. a. 111 : «Be- trelfendt den prouiant fürsatz hat wolermelter herrn Fugger factor mit einganng diss jars, wie ferten beschochen, angefanngen, welche lehen- heyer

, beschwerlich feit. » Und als sich die Fugger bei ihrer Bittschrift zum Hinlaß 1598 darauf beriefen, daß die Knappen ja selbst das dreierlei Scheidwerk brächten, schrieb die Regierung dem Hof, es sei «nit one, das verrnüg berichts der lehenheier vii sein, so die dreierlei schaidwerch anietzt wider vnnderschidlich fürtragen vnnd sich anndere erbieten, auf beuelh nachzuuolgen. Weil si aber mit vorhält der prouiant aus grosser armuet hiertzue gleichsamb gezwungen worden, so ist inen wenig bestenndigkhait

zu trawen . . . .». Aus diesen und all den anderen Gründen solle den Fuggern nahegelegt werden, es beim einerlei Scheidwerk zu belassen 112 . Zunächst fruchtete die Ermahnung allerdings nichts, am 29. November 1599 schrieb die Regierung, die Masse der Arbeiter sei dem dreierlei Scheidwerk nach wie vor völlig abhold, «vnnd die, so sich dessen anbieten, allain mit waiss nit was persuasionen vnnd Vorhaltung der prouiant, dern si bei solch augenscheinlich grosser armuet nit entraten khinden, gleichsamb

gezwungen werden» 113 . Erst mündliche Verhandlungen der beiden Faktoren scheinen dann zu einem Ergebnis im Sinne der Regierung geführt zu haben; wenigstens unterblieb im 111 P. A. XIV, 846, '8 M. a. EL 1598, fol. 300f£. 113 M. a. H. 1599, fol. 242ff.

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 182 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
170 IV. Yon der Jenbacher Gründung bis zu Katzbecks Ausscheiden, 1565—1578. prinzipale selbst erscheinen und ihre Sache vertreten, und noch ehe auf das hin die Regierung sich vom Erzherzog einen Bescheid erwirken konnte, teilten die Schwazer Gewerken ihr mit, daß sie nicht gewillt seien, sich mit der bisherigen Gnad und Hilf ferner zu begnügen, auch alle weiteren Verhandlungen mit Kommissionen usw. ablehnten, viel mehr am 21. Dezember persönlich in Innsbruck erscheinen und ihre Sache entweder

bei der Regierung oder beim Fürsten vorbringen würden, wohin man sie zu bescheiden gedenke. Es ist bezeichnend für die — wenn ich so sagen darf — Gewichtsverschiebung innerhalb der Parteien, daß die Innsbrucker Behörden, die noch vor 10 Jahren nur mit äußerstem Widerstreben sich am Verhandlungstisch mit den Gewerken hatten zusammenbringen lassen, nunmehr den Erzherzog baten, die Gesuch steller doch selbst zu empfangen, da seine Persönlichkeit bei mündlichen Verhandlungen ein ganz anderes Gewicht

, man möge zur Steigerung seiner Einkünfte die Bergwerke im ringen Wechsel in den schweren Wechsel schlagen, ferner den Abnahmepreis für Freisilber in der Haller Münze um 1 fl. herabsetzen. Die Regierung hatte ihn damals erst darüber belehren müssen, daß die Schmelzer ihr Freisilber nicht einmal zum jetzigen Preis ablieferten; im übrigen habe sie «disse gewisse vnnd aigcntliche kundtschafft vnd erfarnus, wann die sehmeltzer vnnd gwerckhen zu Schwatz, Ratemberg vnnd Kützpückhl, also auch im Leberthall

, allain ire capitali, die sy darauf ligen haben, hindan bringen möchten, das sy alle perckhwerch vmb ain schlechts verliessen». Es sei also äußerst fraglich, ob man sie mit den seitherigen Mitteln überhaupt noch zum Weiterbauen bewegen könne, von einer Abgabensteigerung ganz zu schweigen 1 ®. Und schwer hielt es diesmal in der Tat. Die Regierung, an welche Ferdinand die Gesuchsteller zurückverwiesen hatte, brachte es zwar 8 Ähnlich bittet sie ihm am 17. Jan. 1568, er möge den Entscheid lieber

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 114 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
, nämlich eine starke Vermehrung des gegenseitigen Mißtrauens und der Erbitterung zwischen Gewerken und Regierung, die wir hier bereits in einmütiger und ent schiedener Gegnerschaft gegen das ausländische Unternehmertum stehen sehen. Gleich bei Beginn waren denn auch die Gegensatze schon hart aufeinandergeplatzt. Die Gewerken legten den Nachdruck auf eine Bergbefahrung, da sie durch den ungünstigen Anschein der Gebaue namentlich die fremden Sachverständigen für sich einzunehmen hofften, tind verlangten

daher Verlegung von Innsbruck nach Schwaz, wogegen die Regierung auf dem Standpunkt beharrte, die Forderungen der Gewerken, als durch angebliche Notlage begründet, auf Grund ihrer Geschäftsbücher zu entscheiden. Darüber vergingen allein schon zwei Wochen, wie überhaupt die Tagung vor unseren Augen im kleinen das ganze tragi-komische Bild einer Verhandlung im Heiligen Römischen Reich entrollt: waren doch die Herrn von der Regierung nur einmal, und selbst da nur auf langes Drängen der Kommission

die Regierung bzw. der Fürst damals noch nicht, so daß sie die Berechnungen der Gewerken über ihren „Berghandel' höchstens mit Vermutungen oder lückenhaften Gegen-

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 98 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
86 II. Von der Auslösung bis zur Jenbacher Gründung, 1548—1565. Zugeständnissen zu bewegen. Mi t, déii übrigen Kaüfleuten erging es der Regierung nicht besser, so daß sie Schließlich dem Hof die Aus sichtslosigkeit weiteren Verbandeiiis eingestehen mußte. «Dann wir sein glaubwürdig berieht, dz sy, die schmeltzer vnd gewerckhen ge- mainellehenj vast alle oder doch den merern tail irer silber in dz Nider- landt [— das war also der Erlolg der Grenzsperre nach Italien! —] verhandtieren vnd dagegen

auch so zu machen wie in anderen Ländern, d. h. schlechtes Geld zu machen, — wiewohl sie einsahen, daß es «nit wenig bedennckhlich vnd schimpft lieh# sei, eine kaum erlassene Reichsverordnung gleich selbst wieder rückgängig zu machen 65 . Wir werden in anderem Zusammenhang noch auf diese Dinge zurück kommen; für jetzt genügt uns die Feststellung, daß sich auch in dieser Frage die Gegensatze zwischen Regierung—Landschaft—Hof einer seits, Großkapital anderseits immer mehr verschärften, wie Regierung und Kammer gerade auf den Vorstoß

trotz allem noch eine unbedingt eindrucksvolle, und es wäre daher verwunderlich, wenn sie sich einzig auf die Abwehr von Angriffen der Gegenseite beschränkt hätten. 1554 stellten die Schwazer Bergmag- n&ten zum erstenmal an die Regierung das Ansinnen, ihnen „dreierlei Scheidwerk' zu bewilligen. Ich brauche den Ausdruck nicht näher zu erklären, ist er doch zu einer traurigen Berühmtheit in der Sozial geschichte des Bergbaus gelangt. 65 M. a. Hl. 1556, fol. 60 ff.

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 233 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
IV. Von der Jenbacher Gründung bis zu Katzbecks Ausscheiden, 1585—1578 . 221 minder entschieden sich gegen den ans Salzburg verschriebenen Bücher- visitator wandten usw. Dies war aber auch der einzige Punkt, wo die Regierung den Kitz- bühler Gewerken entgegenkam. Sonst wurde jedes Gesuch strikte ab gelehnt, selbst ein erbetener Preisaufschlag auf Hanf, Unschlitt und Öl zur Zeit der großen Teuerung. Kein Wunder, wenn auch hier die Gewerken am liebsten ihren ganzen Betrieb um «wenig oder vili

» losgeschlagen hätten, wäre nur ein Käuf er dagewesen. Daran war aber hier noch weniger zu denken als im ganzen übrigen Tirol. Schrieb doch die Regierung selbst 1577, der Rörerbühel stehe «genntzlichen auf dem fahl». Das halbe Verbauen, das der Erzherzog zu tragen hatte, stellte sich auf 11.000 fi,, denen an Wechsel, Kupferzoll und Frone nur 8099 fl. gegen überstanden 104 . Bereits waren die Gewerken «zum thail verdorben vnnd aufgestannden». Trotzdem wollte die Regierung nichts von der Auf lassung des Berges

ganz nachzulassen und dafür alle Gnad und Hilf einzustellen, und als darob ein Sturm der Entrüstung bei den aufs höchste bedrohten Gewerken losbrach, ließ man sich auf den andern Weg ein: Bezahlung von % des Yerbauens und dazu noch 1000 fl. pauschal. Befriedigt konnte die Regierung dem Erzherzog vorrechnen, daß er dabei immer noch bei einem Gesamt verbauen am Rörerbühel von 24.000 fl. (1577) 3000 fl. gegenüber der bisherigen Regelung gewinne 106 . Wohl baten die Kitzbühler Gewerken am 6. November

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 223 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
. ». War also auch der urspr üng liche Zweck der Jenbacher, die völlige Gleichmachung der Anteile, nicht ganz erreicht worden, so waren jetzt Fürst und Regierung doch zur Mitregierung und also Mitverantwortung am Berg herangezogen 85 . Ausdrücklich wurde aus dieser Falkensteiner „Vergleichung' der Erbstollen ausgenommen. Er bildete nach wie vor das ganz besondere- Schmerzenskind der Regierung und der Jenbacher. Der Erzherzog ließ, sich schließlich noch zu einer Erhöhung der Sonderbeihilfe von jährlich 1000 auf 2000

an. Dagegen stemmte sich jedoch die Regierung bis aufs äußerste; hatte doch diese Hauptgrube am Falkenstein noch 1575 allein soviel Erz geliefert als x / 3 des ganzen übrigen Bergs und an Wechsel, Fron und Zoll «ausserhalb alles anndern» etwa 3000 fl. ertragen. 1578 jedoch hatte sich auch für den Fürsten das Blatt gründlich gewendet: errechnet doch die Regierung für dieses Jahr, daß der Erzherzog mit seinen Teilern dort über sämtliche Gefälle noch 2500 fl. draufzahlte. So faßte schließlich

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 154 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
142 IH, Die Gründung der Jenbaclier Gesellschaft, 3. März 1565. Einigung zwischen den Gewerken zu hintertreiben : Reisländer bestätigt, uns das bereits 1554 anläßlich der Grnhenbfrrf nn ig iinam Ringen-* Wechsel 19 , und Ende 1558 hielt es die Regierung «auch dem ganntzen pergvnnd wegen in vii weeg nützlicher vnnd forstenndiger, das vii gwerck- hen im perg sein, alls wann derselb in weniger hanndt vnnd regierung sein soll» 20 . Auch bei dem Herwartschen Kauf war von den mancherlei

eingestandenen Gründen der ausschlaggebende doch wohl der, daß man dadurch den Übergang dieses Betriebes an einen anderen Großbetrieb und so dessen Übermächtigwerden am Berg zu verhindern, wenigstens aber Bresche zu schlagen suchte in die geschlossenen Reihen der privatem Unternehmerschaft. Eine andere Frage ist, ob tatsächlich schon damals bei dieser der Plan eines Zusammenschlusses der einzelnen. Betriebe zu einem einzigen bestand, wie die Regierung immer wieder behauptet. Es fällt doch auf, daß ale

diese Versicherungen, erst aus der Zeit nach der Jenbacher Gründung stammen. Sollte dies nicht die Annahme nahelegen, daß die Regierung damit ihr Eindringen in den Bergbau^ das mit all seinen Begleiterscheinungen erst den Jenbacher Defensiv- bund herausforderte, hinterher selbst als Abw ebrmafónalim p. gegen eine angeblich schon geplant gewesene „Zusammenschlagung' ' hinzustellen und so in der ,,Kriegsschuld' 'frage die Dinge auf den Kopf zu stellen suchte? Hatte sie so etwas auch nur entfernt geahnt, so wäre

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Category:
Technology, Mathematics, Statistics , Economy
Year:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Page 110 of 516
Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Place: München [u.a.]
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: 500 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Location mark: II 102.194
Intern ID: 87456
Darlehen auf künftige Arbeit leisteten. Daß die Regierung und auch der Fürst es an Vorstellungen gegen diese Art von Ausbeutung nicht fehlen ließen, sei geme zugegeben, — solange der Fürst nicht selbst maßgebender Gewerke war; wie damit die Sache langsam, aber sicher anders wurde, werden wir noch sehen. Und wenn. Hirn mit Recht darauf hinweist, wie gerade der Mangel an Zerealien die Auswüchse des Trucksystems besonders begünstigte, so muß es doppelt wundernehmen, wenn z. B. im Teuerungsjahr 1559 große

dargelegt wurde, daß diese Unternehmungsart ähnlich wie die Dar lehensgeschäfte als vom eigentlichen „Berg- und Schmelzwerkshandel' abgesondert betrachtet wurde. Ferner schreitet hier die Regierung zum erstenmal zur Feststellung von Höchstpreisen für Lebensmittel bzw. dem Verbot einer Preissteigerung, und sie weist bei Hof sogar mit Stolz darauf hin, daß sie hierin nicht nachgegeben habe, obwohl Getreide und Schmalz im Preis gewaltig gestiegen seien, so daß sich der Gewinn der Gewerken nicht mehr hoch

belaufen könne. Man beachte weiterhin: diese Zwangsmaßnahme wird bei den Gewerken durchgesetzt, diese also sind in den Augen der Regierung die Inhaber des Pfennwerthandels, Urban Mair nur etwa ihr Geschäftsführer, während in Wirklichkeit die Dinge völlig anders lagen. Endlich macht die Re gierung Zugeständnisse in der Gnad- und Hilffrage davon abhängig,, daß die sämtlichen Falkensteiner Gewerken sich zu einem gemeinsam betriebenen Pfennwerthandel zusammenschließen und denselben mit Eingang 1560

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