Gesammelte Werke ; Bd. 2
(Gegen Max und Moritz) Ihr Lausbuben wißt nicht, was gut ist! (Trinkt aus) Kellner, Kümmel, Immer Kümmel! MORITZ (nimmt sein Taschentuch als Hangerl um) Bitte sehr, bitte gleich! / Schenkt■ ihm ein) Bilder, Bilder! RITTER (Paula, die durch die Eingangstiir kommt, zum Rahmenspruch hinführend) Da, Raula: lies das mit Andacht! PAULA (liest, dann nachdenklich) Ja, das ist. ganz ein nettes Versi! (Er will sie langsam zu sich heranziehen und küssen. Sie wehrt sich plötzlich) Laß
mich \ (Da er sie .verdutzt anstarrt) Vielleicht lernst wieder was ein an mir! (Da er sich gekränkt abwendet) Berti, nimm rnir s ,nit übel, aber i bin oft ganz kopfscheu! (Versöhnt ihn mit einem Kuß.) RITTER Dummes Kind, jetzt geht erst unser Leben an. (Dornt) Jetzt komm aber auch einmal ein bißchen zum Tisch hin, ja? Du bist doch die Hausfrau! PAULA (sträubt, sich) Geh, laß mich. Du weißt, das sein nit meine Leut! RITTER Aber nur auf ein paar Minuten. Es ist ja heute das letztem al. Dann siehst du keinen ; mehr
mit Paula zu den andern, an den Tisch.) FRAU BANNERT Frau Ritter, ich beneide Sie: so ein kleines, eigenes Häuschen, einen Marni, der Sie gern hat und Sie ihn; ich wüßt mir nichts Schöneres! (Fährt sich mit dem Taschentuch gerührt an die Äugen,) : MORITZ (mit einem Seitenblick nach ihr } nebenhin) Geh, geh, tu nicht so! RITTER (legt den Arm um Paula). Ja, schön werden wir s haben, was, Paula? Ich ein einfacher Buchhalter, hab meine regelmäßigen Stunden. Dann komm ich nach Hause, ganz pünktlich
. Nicht das eine Mal um drei, das andre Mal um vier, (mit einem Blick nach Wagner) wie es dem Pascha da gerade paßt. Dann sitzen wir beim Essen, ganz ruhig und behaglich, ohne Tothetzerei und Nervenverbrauch. Und ohne Angst, was der alte Melonenkopf morgen über mich