Gulden geschädigt. — Euer Mann erklärt, daß Ihr, seine Frau, mit Eurem Vermögen die Bauern schadlos halten werdet. — Seid Ihr gewillt, das Zu tun?' Die Zornesröte stieg der Frau ins Gesicht. „Nein!' erklärte sie bestimmt. ,Habt Ihr nicht Eurem Manne versprochen, im schimmsten Falle für ihn einzustehen?' fragte der Richter. „Nein!' knirschte die Frau. „Wer bedenkt,' sagte der Richter, der dem Lichten berger wohlwollte, „bedenkt, um was es sich handelt. ^ Euer Mann wird ehrlos, kommt
ins Zuchthaus/' „Er hat sich die Suppe selbst eingekocht,' erwiderte die Frau zornig, „er mag sie selbst ausessen.' ^ „Mann und Weib sind ein Leib,' begann der Richter wieder, „Mann und Weib sollten zusammenstehen in Freud' und Schmerz' — sie haben es sich ja versprochen.' „Ich HM nicht versprochen, mit ihm betteln zu gehen,' entgegnete trotzig die Frau. „Geld und Gut kann man sich wieder erHausen, aber befleckte Ehre läßt sich nimmer rein waschen,' sagte der Richter. „Meine Ehre hat keinen Fleck
,' entgegnete stolz das Weib. „Davon rede ich ja nicht,' beteuerte der Richter, „aber es handelt sich um Euren Mann, um Euer Kind!' Die Frau wurde blaß. Über eine Weile stieß sie heftig hervor: „Gerade um meines Kindes willen muß ich die Kreuzer zusammenhalten .... ich habe keine Lust, mit dem Kinde betteln Zu gehen.' ,Lhr habt ja reiche Verwandte,' bemerkte der Richter. „Die haben auch Kinder,' schmollte das Weib. Es entstand eine Pause. Endlich fragte der Richter herbZ