¬Der¬ Pfarrer von Hohental : Erzählung.- (Tirolia-Volksromane)
eine große Last auf', wandte der Vorsteher ein, „und sie kommt jahrzehntelang nicht aus den Schulden.' „Allerdings nimmt die Gemeinde eine Last auf sich; jedoch ohne Arbeit, Mühe und Opfer wird nirgends in der Welt etwas Großes erreicht. —- Nichts für ungut, ihr Männer, wenn ich einmal frisch von der Leber weg rede. Da in Riedwang ist vieles nicht, wie es sein sollte. Die Leute Hab« ein gutes Herz, aber einen schwachen Willen, es fehlt ihnen an der Ausdauer, Zähigkeit und Ordnung, darum
ist auch Jammer, Elend und Rot im Tal zu Hause. Der Grund und Boden war nicht so schlecht, so unfruchtbar, daß die Menschen just Hunger leiden müßten und nie zu einem Wohlstand gelangen könnten — nm am richtigen Geist mangelt es. Diesen Zu weck« und zu stärken Hab ich mir vorgenommen und ich will alle Kräfte daransetzen. Dabei hoff ich aber auf die Unterstützung aller braven, gescheiten, charakterfesten Männer und namentlich der Gemeindevertreter. Euch darf ja das Wohl der Gemeinde nicht minder am Herzen
liegen als mir, und es muß euch eine Freud, eine Ehre sein, durch eure Müh und Aufopferung die Freunde und Rachbarn, daß ganze Tal in die Höhe zu bringen.' Beifallig, doch etwas verlegen nickten die Männer. „Was die Schulden anlangt^, fuhr der Pfarrer fort, „brauchen dieselben nicht Jahrzehnte auf der Gemeinde- rechnmg zu stehen. Ihr habt ja große Flächen schlag baren Waldes; auch bei den entäußerten Gütern ist eine Masse überständiges, reffes Holz, das Kapitalim auf wiegt.^ „Ja, Wald, Holz